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Mirjam’s Siegsgesang für Sopran-Solo und Chor von Franz Schubert, instrumentirt von Franz Lachner. Das Sopran-Solo gesungen von Frau Peschka- Leutner. Zum ersten Male.) Rührt die Cymbel, schlagt die Saiten, Lasst den Hall es tragen weit, Gross der Herr zu allen Zeiten, Heute gross vor aller Zeit. Aus Egypten vor dem Volke Wie der Hirt, den Stab zur Huth, Zogst du her, dein Stab die Wolke, Und dein Aug’ des Feuers Gluth. Zieh’ ein Hirt vor deinem Volke, Stark dein Arm, dein Auge Gluth. Und das Meer hört deine Stimme, Thut sich auf dem Zug, wird Land. Scheu des Meeres Ungethüme Schau’n durch die krystall’ne Wand, Wir vertrauten deiner Stimme, Schauten froh das neue Land; Doch der Horizont erdunkelt, Ross und Reiter lös’t sich los, Hörner lärtnen, Eisen funkelt, Es ist Pharao und sein Tross. Herr, von der Gefahr umdunkelt, Hilflos wir dort Mann und Ross. Und die Feinde, mordentglommen, Dringen nach den sichern Pfad. Jetzt und jetzt, da horch! Welch Säuseln, Wehen, Murmeln, Dröhnen, Sturm ! ’s ist der Herr in seinem Grimme, Einstiirzt rings der Wasser Thurm, Ross und Reiter, Pferd und Mann Rings umsponnen, fest umgarnet Von dem Netze der Gefahr, Zerbrochen die Speichen ihrer Wagen, Todt der Lenker, todt das Gespann. Tauchst du auf, Pharao? Hinab, hinunter in den Abgrund, Schwarz wie deine Brust. Schrecklich hat das Meer vollzogen. Lautlos rollen seine Wogen; Nimmer gibt es, was es barg, Frevlergrab zugleich und Sarg. Drum mit Cymbeln und mit Saiten Lasst den Hall es tragen weit, Gross der Herr zu allen Zeiten, Heute gross vor aller Zeit. Grillparzer. Zweiter Theil. Grosse Symphonie mit Schlusschor über Schiller s „Lied an die Freude“, componirt von L. van Beethoven (Nr. 9, Dmoll).- Die Soli gesungen von Frau Peschka-Leutner, Fräulein Minna Boree, den Herren Rebling und Stägemann. I. Allegro un poco maestoso. II. Molto vivace. III. Adagio molto e cantabile. TV. Finale. O Freunde, nicht diese Töne! Sondern lasst uns angenehmere anstim men Und freudenvollere: Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium, Wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligthum! Deine Zauber binden wieder, Was die Mode streng getheilt: Alle Menschen werden Brüder, Wo dein sanfter Flügel weilt.