Volltext Seite (XML)
Dich» Blatt wird da» Leser« von Dresden und Umzrdung am Tage vorher bereit» al» Abend-Zlnsgabe zugestellt, während cS die Post-Abonnenten am Morgen in einer GesaniiMaukgabe erhalten. Verügrgedllhr-. ilikie ... die >»«»»» «,» ?rr Ort-inal. I dexllickier Räidt"» ünderucküguml: -.„.»lkwt« werk» ncht ambewatin. LeleZramm-Ndr»«!«: «ach. »re« Lre«»««. ^egvLrrrSet Uerlag von Kicpsrir L Reichavdt. FsnLelgen-canf. Limadine von Aiikjiiidiauuaeii tno N,»U„ni»ai>-- 3 UI,' Sonn- u„!> Ncinrauc- imi Ata»ciU»>il>k s» Vox ii Ins VN Ul» Die l waItiaeÄrunl>- teUe <ca. « Äitticrv vü PiL. ülu- klmo»>»tt»k» aul der Pnvalicile Zette Lb Pl» : die rwatuae Zeile ata „Em oeiaudl' oder aul TcrNcile so IN'». OuRummeiii »ach Lonn und Neii-i- lagen i de, rtvatüae Grundeeilei, 30. 40 de» kV und «n Pta nach ln icndcrcm Lar» Auswärtige Au, tiase uii > gegen L!orau»l>c»i>l>lu»g, Lkikgdliltler werden i»il lvPia berechn«. !»ernil>rechgnich!nk: »litt, 1 Nr. U und Nr. 20S«. /l. Mireliei'f jf. trüber r. LZre»«Iv»-^rlv«>ri »,> t Vornorloitrasso 8 L»o»sivis«rol v. ULsodjoviikkidrlll ZpseiLl-fadnk füp luckvt rur Rs«iebtilnnijx clor in noinc-m iVc-rlc rar k^4»r»ion«'U- »nck ckiei'.e.irckun iisnvsto», mockerostcur LIvIltrisvdvil Lukrüße Mil vniMWlrlmnW Derichsweiler Patcntburcau. Dresden, Strnvcstraße 2. Filialen: : Berlin und Frnnlsurt a. M. ... Q ^ ^ Gerichtsverhandlungen. Eduard Trcarli. Gvtllchall's „Spion von Rhcinsberg". Emile Zola s. Neueste Drahtmeldungen vom i. Oktober. Berlin. Die ZoNtariikom Million hielt in ihrer heutigen Berathung deS 8 1 des Zolltarisgesetzes ihren Beschluß detrrssend die Mindestzöllc siir Birh aufrecht. Berlin. Nach einer an die Blätter gelangenden Privatim!- theilung steht nunmehr endgiltig fest, daß die Burengeneralc am 17. Oktober nach Berlin kommen. Berlin. Ter Werth der Ausfuhr »ach den Bereinigte» Staaten aus dem Konsularbezirke Berlin während der dritten Quartale der letzten 0 Jahre betrug: 1898 6626 690 Mk.: 1899 »475»« Mk ; 1900 7472627 Mk.: 1901 9 3N783 Mk.; 1902 UI:j»22I Mk Hamburg. Die „Hamb. Börsenh." meldet: Eine gestern hier bei der Firma Weber u. Schocr abgehaltenc Äersamnilung in Sachen der drei nothlcidenden Kaurcrungesellschasten ergab noch kein cndgiltigeü Resultat. Ein gesetzliches Vorgehen gegen den Kameruner Belitz der Gesellschaften ist vorläufig sisttrt. Eine endgiltige Regelung der Angelegenheit ist demnächsl zu erwarten. K i e l. Das neue Linienschiii . Wetti » " ist heute Morgen aus der kaiserlichen Werst mit Flaggenparade in Dienst gestellt worden. Bremerhaven. Der Ablöjungstransport stir das ostasiatische Kreuzcrgeschwadcr und für Kiautsckou, 16 Offiziere 4» Fähnriche und 187 Mann, ging mit dem Rcichspostdampser „Kiautschou" ab. München. Der deutsche Kronprinz ist heute Vormittag von Tbale hier eingctroffcn und ans dem Bahnhose vom Legalions, rath Grasen Bernstorss, ais Vertreter des Gesandten Grasen Monts, und dem Polizcidircktor Holder begrüßt worden. Der Kronprinz setzte alsbald seine Reise nach Tegernsee und Kreuth fort, wo er 8 bis 10 Tage als Gast des Herzogs Karl Theodor verweilen wird. Würzburg. Der ehemalige Reichstagsabgeordnete N e ck c - mann ist hier gestorben. Er war Mitglied des ErntmmS ^ Bozen. Auf dein Brenner lviithc» Schncestürmc. Sämmtllche Berge in der hiesigen Umgebung sind mit Acuschnec bedeckt. ^ Pest. In der Gemeinde Bencin kam es zwischen den kroa tischen und italienischen Arbeitern des dortigen Bergwerks zu einem Zusammenstöße, der einen verhängnißvöllen Ansgang nahm. Die Kroaten zündeten die Baraken der italienischen Ar beiter an. worauf diese zum Angriff schritten. Bei dem Zu- sawmcnstotze wurden zwei Italiener und vier Kroaten gctödtet, mehrere andere Arbeiter erlitten Verwundungen. Paris. Die Meldung, daß das Leichenbeg ä ngni s; Zola's unter militärischen Ehrenbezeigungen erfolgen iollc, bat unter dm Nationalisten große Erbitterung hcrvorgcrnien. Der „GaulorS" schreibt, cs sei undenlba r, daß die Leiche Zola's, de, an leinem Lebensabend der ärgste Feind der Annce gewesen >ci, von Soldaten getragen werde. Die antiiemilischen Plätter.Librc Parole" uns .Tribüne Francaiie" behaupten, daß die Liga der Menschenrechte ichen KunKgcbr werde aus wissen. V auf eine ou das Lklchcnbegüngniß z» r,»ee urv^ki, gestalien werden. Die Bevölkerung von Paris antworten daß rahl- ir solche .HerauSsorderung entsprechend zu sozialistischen Blättern wird angekündigt, issen. . reiche Arbeitervcrciiligunge» beschlossen haben, NN dem Lcichen- bcaängniß Zola's mastentjast lherlzrrncknncn und daß daher dasselbe erst am Sonntag erfolgen werde. Die.Anrore" verlangt, daß Zola im Panthäon bestattet werde. Ein sozial-radikaler Abgeord neter sprach einem Mitarbeiter dieses Blattes sei» Bedauern ans, daß das Parlament gegenwärtig mcht tage. Die Dcpuiirteu- kammcr hätte gewiß mit großer - begänaniß für Zola beschlossen. Pari» A Fröste gemeldet San Sebastian. Wie es heißt, bat sich der König geweigert, ihm vom KriegSministcr vorgrlegte Dokumente zu unter zeichne». Luzern. Lord SaliSburh ist in der letzten Nacht von hier nach Beaulieu (Südstankreich) abgercist. gegenwärtig ,. mit großer Mehrheit ei» nationales Lcichcn- ... geschlossen. stiS dem Juragebiet werden Schnccfälle und B > üsse l. Der „Soir" berichtet ans Madrid unter Reserve: „Gerüchtweise verlautet, Königin Marie Christine habe sich auf ihrer letzten Reise nach Wien mit ihrem Obersiallmeister, dem Grasen Escosura, im Geheimen vermählt. Die Königin habe den Grasen schon vor ihrer Ehe mit Alfons XIl. geliebt uno sei die Ehe mit diesem nur aus Staalsgründen eingegongcn. Der junge König soll über die Hcirath seiner Müller äußerst erbittert, und die Beziehungen zwiichcn ihm und seiner Mutter sollen sehr gespannte sein." Bon anderer Leite wird die Meldung dementiri. London. Nach einer Rcuicnncldung aus Brüssel sind Be mühungen im Gange, den B u r e n g e n c r a I e n auch einen Em pfang beim russischen Hose zu sichern. Die Audienz in Berlin werde nach Beendigung der holländischen Reise der Generale stattsinden Lond o n. Das von der Regierung mit M orga n getroffene Uebcreinkommcn lautet ebenfalls, wie bei dem Abkommen mit der Ennardlinic aus 20 Jahre, kann ledoch mit einer beiderseitige» Kündigungsfrist von 3 Jahren über dielen Zeitpunkt hinaus ver längert werden.' Tic Mehrzahl der Direktoren soll aus britischen Staatsangehörigen bestehe», ebenso wtl.cn Offiziere und Mann schaften in einem anacmesienen Verhältnisse Engländer sein. Tie geiaminle Flotte der Ennardlinic soll der Regierung znr Verfüg ung stehen. lind diese kann unter den fcstgeictzlen Bedingungen Schisse chartern oder kaufen. Peking. Prinz Tschnn. der Bruder des Kaisers, ver mählte sich mit der Tochter des tKioßielretärsJnnstlu. des höchste» und eiiisiußieichiien Beamten in Ehina. Es heißr. diese Verbind ung sei geschlossen worden, »in dem Throne einen Eiben zu sichern, hohe chinesische Beamte stellen dies jedoch in Abrede. Charbr». In einem für die Beförderung von Chinesen her- gerichtctcn Eisenbahnwagen verwundeten sieben Räuber in der Nähe von Inkan während der Fahrt 0 Elniiescn und beraubten 30 andere. Kurz vor Inkan sprangen die Ränder aus dem Wagen. Manila. Tie Ebölcra soidcrt ans den Philippinen ichrcckiiche Opfer. Täglich ereignen sich gegen 1000 Fälle. Die Bewohner einiger Städte stieben in'S Gebirge und lassen die Todlcn unbegraben und die Sterbende» ohne Hilfe zurück. Lcrtliche- und «achftsches. Dresden. 1. Oktober. —* Sc. Majestät der König hat folgende Personalvcr- ändcrungen in der Armee genehmig!: 4s Fähnrich. Rendant aus Probe — biSber KKilmslr.-Wviraiitk—, zum Rendant beim Fesiungsgetananik Dresden ernannt. -G Kühler, Vezirksseldwebcl. als GarmwN'Bauichrclber, ist beim Gar»ilon-Ba»- deamlcn III reipzig angestellt. 4s Istru » tckc, Kahlmstr «Minranl. ist zum Kabliustr. bei der 2. Alnb. 1 Fcjdart.-Rcg. äst. 48, 4s B „sie Zalilimlr.-Aiplraiit, ist »im Iablim'tr beim 2. Bat. I>. Fns.-Neg. äst 133, — ernannt. 4t- McbdorI, Zablmstr. bei der l. Abtb. 3. Felvatt.-Rcg. Nr. 82, ;>»» l. Pak. 9. Jns.-Neg. Nr. 133 unterm I. Oktober venetzk. —* Ein Tcpeschenbureau weiß zu melden, die Bn ren- generale würden außer dem Berliner Hose auch die Höfe von Dresden, München und Stnttgart in der zweiten Oktobcrwochc besuchen. Tie Ankunft in Dresden erfolge am 20. Oktober, der amtliche Empfang durch den König und die Minister am 21. Oktober. —* Tie Gattin des kürzlich verstorbenen Bnrengencrals LnkaS Meyer ist mit ihrer Tochter von Brüssel hier wieder zum Aufcnihallc ringetrosscii. —* -* Gestern. Abend fand unter Vorsitz des Herrn Oberst von Mach im Hotel „Stadt Gotha" eine zweite Versammlung inaktiver Offiziere statt, in welcher die Beschlüsse der der der ersten Zusammcnkunfl eingesetzten Kommission in Betreff des neuen Mrlrtärpensronsgcsches voryelegl wurden und hin sichtlich deren man in eine weilcre Lcsprechnng eintrat. Wie erinnerlich, hatte die am 8. September tagende erste Versamm lung die Resolution gefaßt, eine Eingabe an die Königlichen Kriegsministerren von Sachsen und Preußen zu richten, in welcher Gleichstellung der bereits pcnsionirtcn Offiziere mir den Offi zieren beantragt wird, die nach dem neuen Gesetz vom 1. April 1903 an pensionirt werden. Auf Grund zahlreicher Zeitungsaus schnitte wurde konstatirt, daß die »loßgebenditcn denlschen Blätter der Bewegung durchaus sympathisch gcgenübcrstehcn, daß auch die für das Mißverhältnrß in der Pcnsionsskala sprechenden Zahlen nirgends eine Widerlegung erfahren haben. An der Sach lichkeit der Angelegenheit darf also nicht mehr gezweifelt werden. Hieraus wurde ein Entwurf z» einer an den Reichstag zu richtenden Eingabe verlesen und nach längerer Aussprache darüber ein Ausschuß gewählt, welcher die Pctilio» durcharbeiten und in weiteren Kreisen tlnterjchristen dafür sammeln soll. D c Petition wird dann miisamint de» Unterschriften gedruckt an den Reichstag abgesandt, gleichzeitig aber auch se ein handschrrstliches Exemplar den Königlichen Kricgsministerien Sachsens und Preu ßens unterbreitet werden. Weiter wurde betont, daß cs nicht genüge, wenn die Petition lediglich von in Dresden wohnenden Ossiziercn ausgingc, vielmehr, nur derselben einen größeren Nach druck zu verleihe», empfohlen, den Inhalt der Eingabe auch den inaktiven Ossizicrskrerserr anderer Städte, welche als ausge sprochene Sammelpunkte von Pensionären gellen, wie Berlin, Wiesbaden, Görlitz, Darmsradt u. a. zur Kennlmß vorzrrlcgev und diese zu gleichem Vorgehen zu veranlassen, auch einige her vorragendc Persönlichkeiten des Reichstages, z. B, den Grasen Oriola und Exccllcnz Graf Roon, in dieser Sache persönlich zu begrüßen und diese Herren dafür zu erwärmen. Tie Versanun lniig erklärte sich mit diesen Maßnahmen allenthalben einver- standen und wählte als Ausschuß die Herren Gcn.-Leutn. v, Massow, Generalmajor Sachse, Oberst v. Mach, Oberstleutnant Freiherr v, Grcgori, Major Laube, Hauptmairn v. Gablenz, Oberlerrtrram Gerber und Leutnant Meschwitz. — * An der im nächsten Jahre hier staUsmdenden Deutschen SI ä d t e au s sl e I l u n g werden sich nicht weniger als 126 Städte, welche eine Einwohnerschaft von etwa 13 Millionen reprasenliren, belheiligcn. Eine große Zahl maßgebender Beamter dieser Städte werden von ihren Behörden zum Studium der Ausstellung abbc- ordcrt lvcrdcn, um sodann zu Hanse Gutes und Brauchbares zur Einsührung zu bringen. Da wird auch die Sonderausslellung für rauch- und rnßverhütcnde Einrichtungen ein gesuchtes Feld für estriges Studium aboebcn und den Ausstellern zum geschäftlichen Bortkeil gereichen. Auf dieier Sonderausslellung sollen rciuch- vcrhiitcnde Kleininduslric- und Hansbrandscuerungen, soweit angängig, im Betriebe oorgesührt werden. Fciierungsanlaven für die Großindustrie werden zweckmäßig in übersichtlichen r-chn.tt- darstcllungen in nntura zur Anschauung gebracht, unter Nennung der Orte, wo die Feuerungen in Betrieb gehalten werden. Mecha nische Beichickungoapparate können, durch Motore angelrieben, ihre Tkreninethodcn usiv. zeigen. Ranchverhütende Spezraleinrichr- ungcn dürsten i» gangbaren Größen in Zrstaminenslcllung mit Feuerungen ausgestellt werden. Apparate, wie Wärmemesser, Gasanalysatoren, Raiichbeobacküungsoorrichlungeii u. s. f., Rcinigiingsapporate, Kchrzeug, Aussätze, Verschlüsse für Schorn steine, R»y° und Funkcnränger, Handwerkszeug für die Bedienung der Feuerungen finden hier bie ihnen zukommendc Beachtung. Die Anmeldefrist für diese Äbkheilung der Deutschen Städteausstellung läuft am 31. Oktober d. I. ab. Tie Ansstellungsbedingnngen sind durch daS Geschäftsamt der Deutschen Städteausstellung in Dresden kostenfrei zu beziehen. —* Im Rahmen der seit Sonntag in Meißen tagenden 3. Generalversammlung des Verbandes sächsischer Lehrer- innen fand am Montag Nachmittag eine Sitzung der Fachab lhcilung für Nadelarbcit statt. Tic Leiterin der Abthcilung Fri. Doris Uhlig aus Plauen i. B. erstattete zunächst den Geschäfts bericht, worauf Fri. Zeche! ans Plauen eine Zusammenstellung der statistischen Erhebungen der Fachabthellurrg über die An stellungsvcrhältnisse der NadclarbeitS!ekrerin»en gab. Beide Be richte zcstrgrcn den Beschluß, das Könrgl. Ministerium des Kultus und ösfenllichen Unterrichts zu bitten: I. um Gründung einer staatlichen Anstalt zur Ausbildung von Nadclarbcrtslehrcrrnnc», 2. um Festlegung der Frist, von welcher an den Nadelarbeiis- lehrermncn von den Gemeinden unkündbare Anstellung zu ge währen ist. Diesen Bcratbiingcn folgte ein Vortrag oes Frl. Doris Uhlig-Plauen über die volkswrrthschgstlichc Be deutung der Nadclorbciten und den Unterricht in den selben in der Volksschule. In der Frauenwelt ist die Erkennmiß von der Bedeutung dieser Arbeiten nach und nach leider verloren Kunst und Wissenschaft. dieser drei Jahrzehnte zu den bc ,^v.»ii,u,"-u u»v meistbeschästigten Mitgliedern der Opernbühne. Geboren zu Olmütz, bildete er sich wahrend seines Studiums am Polytechnikum zu Wlen unter Salm und Gcntilnrma im Gesänge aus, unternahm seine ersten Bühnenversuche in Frank surt a. M.. Augsburg und Laibach und wurde von Brarinichweie aus als Nachfolger Hans Köhler s in seine hiesige Stellung be rufen. Eine stattliche Bühncncrscheinuna, hervorragendes ^picl- talent und eine klangvolle, umfangreiche Baßstimme befähigten ihn vorzugsweise für ine Rollen des Leporello, Figaro, van Bett. Mareell, Falstaff. Sarastro Daland. Hagen ustv. Seine natur- wahre und ergreifende Verkörvcrung des Kerkermeisters Rocco im „Fidelis" kann geraden als unübertrefflich und als Vorbild lich bezeichnet werden. Mit hoher Befriedigung darf der treu- verdiente, unermüdliche Künstler, dem auch die bencidenswerlhe Gabe eines echten, künstlerischen Humors bcschicdcn war, aus fern musikalisches Lebcnswerk zurückbltcken " unserer Stadt freunden u De» verdienten Er wird bei den Musik- : Stadt gewiß in dankbarer Erinnerung bleiben. Künstler in diesem Sinne persönlich zu begrüßen Excelleuz des Herrn Grasen Secbach, 're von Se' in Aussicht ge- ' " Er- diese Ehrung, wie verschiedene andere von Seiten war auch die Absicht Sr aber sowohl diese Ehrun„. . der Mitglieder der Hofoper und des Ziigungen mußten im Hinblick auf die schwere Er der Decorli gegenwärtig stark leidet, unterbleiben. „Spion von Rheinsberg". Eine fröhliche Drederauferstchuna feierte am 30. September — am 79. ÄcburtS- tag des mit Recht immer noch schaffensfrohcn Dichters — im Neuen Theater zu Leipzig Rudolf v. Gottschall s iresslichcS fünfaktiaeS Lustspiel ,Der Spion von Rheinsbera". Das Lustspiel, dessen Stoff der vielseitige Dichter seinem großen historischen Roman „Im Banne des Schwarzen AdlerS" entnommen hat. und das dennoch em völlig selbstständiges, planmäßig angelegtes Drama ge worden ist, lst am 7. Januar 1882 unter Direktor Förster mit dem Eharakteriomiker Wilhelm Eichenwald in der Titelrolle, dann 1883 neuemstudirt mit Eugen Pansa aus Berlin. 1986 mit Door und 1890 mit keinem Geringeren als Possart in der Titelrolle in Scene gegangen und hat am diesmaligen 30. September bereits die 17. Ausführung erlebt, obnc daß rnan diesem Gottschall'schen Gcistcskind irgendwie sein Alter von zwei Jahrzehnten angemerkt hätte. Im Gcgcnthcil wirkte dos Lnsstpicl des scmsinnigcn Poeten an diesem Abend auf jeden kunstverständigen Zuhörer niit der selben herzerquickenden Frische ein wie vor 20 Jahren, während die meisten Lustspiele aus jener Zeit längst verstäubt in den Theaterarchiven für alle Zeiten beigcsetzt sind, nachdem sie, die flüchtigen Kinder der Mode, für de» Augenblick ihre Schuldigkeit gcthan haben. Das Haus war an Gottjchall's Ehrcnabcnd sehr gut besetzt und das Publikum folgte ersichtlich befriedigt und in behag licher Stimmnnä dem Gange der Handlung, deren Mittelpunkt der kleine Dr. Salomo» Morgenstern, der lustige und ernste Be- rather König Friedrich Wilhelms I., bildet. Das verwachsene kluge Männlein mit seiner Begeisterung für alles Edle und Große ist in dem Lustspiel, um das nur kurz zu erwähne», von der östcrrcichi scheu Partei am KönigShofe in Berlin dazu anscrschcn, einer an geblichen Verschwörung des jungen Kronprinzen, des nachhcrigen Königs Friedrich II. gegcy den eigenen Vater auf die Spur zu kommen, weiß sich unbemerkt in den Saal, i» dem der Kronprinz mit seinen vermeintlichen Mitvcrschworencn seine Zusammenkünfte abhält, einzuschleichen und legt, als er sich von der Harmlosigkeit des dort Gehörten überzeugt hat. enthusiastisch dem zukünftigen, nur aus Preußens einstige Größe bedachten Prinzen mit feuriger Beredtsamkcit seine Huldigung zu Füßen, um schließlich ganz in die Dienste des edlen Fürsten zu treten. Die Oberhosmeistcrin der aber, Fra» v. Katsch, ,er Schloß, jartei im Rhcinsbcrger die Seele der österretckuschcn verläßt entlarvt und beschämt deS Titelhelden, der halb Weiser, halb Hanswurst ist. dem Komiker oder dem rigentstchen Eharakterspiclcr anoertrauen soll, darüber kann man verschiedener Ansicht sein. Ick, neige zu der Ansicht, daß die Rolle sich mehr für den Letzteren eignet, da Morgenstern i» erster Linie doch Philosoph und erst in Zweiter, in» besser sein Ziel zrr erreichen, Harlekin und Hosnarn meiner Majestät ist. Tcs balb hat mir ais Morgenstern auch Pvssart und a»ch der jclstge Darstellcr Stiehl, der sich vor Possart nickst zu verstecken brnuchu und die komiiche Seite der Partie sogar besser und überzeugender veranschaulichte als dieser, weit besser gefallen als Eichenwald, der die Rolle eben zu sehr in's Komische zog und infolgedessen gerade im Hanptmomcnt des vierten Aktes zu in,bedeutend er schien. Als Kronprinz war Volkner, weil er der Rolle des Kron prinzen einen nicht so schweren Ton gab, dabei aber dennoch dein prinzliche» Philosophen von Rheinsbcrg in keiner Weise ettvas ver gab, viel mehr am Platze als seinerzeit, soweit ich mich erinnere. Adolf Mylius. Die Frau v. Morica des Irl. Nolewska hätte vielleicht noch eine» etwas leichteren Planderto» vertragen, wie ihn seinerzeit Nnscha Butze so geschickt zu finden wnßte, fand dafür aber noch wärmere Herzenstvne. Tie liebenswerthe Agnes vvn Wallmodcn des Frl. Richter war derjenigen der ersten Darstellerin der Rolle, Anna Jürgens, die Zosc Friederike des Frl. Iurbrrg derjenigen von Paula Tnllinger unacfälir ebenbürtig. Frl. de Lalsky als schwärmerische Frau v. Brandt. Frl. Schippoua als Oberhosmeistcrin, Herr Brunoiv als behäbiger Knobelsdorf, Herr Hänselei als Konsinann Bielefeld. Herr Hahn als v Seydlitz und Jean Hnth als Kammerdiener Frcdersdort verdienten gleichfalls alle Anerkennung, ebenso Obcrrcgissenr Geidncr, der dos Werk mit großer Hingebung und gutem Geschmack insccnirt hatte. Der Beifall nach jedem Akt war reich, brr,stich und wohlverdient. Pros. Dr. Kork Siegen. Dos litterarischc Paris steht unter dem Eindruck der Nach richt vom TodeZola' s. Alle Blätter, so verschieden ihr Stand- Punkt dem Menschen und Dichter gegenüber auch sein mag, Advokat Labor! umarmte seinen todten Freund. Tre .onncurs im Traucrhause. das von Leidtragenden nicht leer wird, machen die Verleger und treue» Freunde des Dichters, Charpen- ticr und Fasquellc. Die anflrcgcnden Evndolenz-Lrsten wurden