'8 Rom's Kaiser seh' ich niedersteigen, Sein Diadem im Staube liegt; Doch glänzt von dort ein Siegeszeichen Herüber, das die Welt besiegt; Es strahlt zum Rhein, in diesen Gauen Durchzuckt's, ein Blitz, der Wälder Nacht, Die Erdengeister flieh’n mit Grauen In Grüfte vor des Lichtes Macht. O Räthsel, schaurig, nachtumwunden ! — Das Eine nur erschau’ ich klar: Steht Romas Feldherr hier gebunden, Ist Rom besiegt auf immerdar. Es winkt die Nacht, der Sieg ist euer, Und Cerealis fällt in eure Hand, Wo nicht ein deutsches Herz in Liebesfeuer Verhängnissvoll zu ihm entbrannt, Ihn lenkt von des Verderbens Rand. Es winkt die Nacht, der Sieg ist euer Noch eh’ der Mond den Lauf vollbracht. Priester. Es winkt die Nacht, der Sieg ist euer Noch eh' der Mond den Lauf- vollbracht. Veleda. Verdunkeln werd’ ich ihn Mit meinen Händen, Und Finsterniss Zum Schutz euch senden; Will Nebel wecken, Die euch bedecken, Und Wolken thürmen, Die euch umstürmen. Veleda Wenn der Wind sich hebt, und Priester. Das Wasser schwillt; Wenn die Erde bebt, Der Donner brüllt; Ist Veleda Im Sturm euch nah, Wird ihr Wort erfüllt. Chor Hinaus, hinaus aus der Wälder Nacht, der Deutschen. Hinaus, wo Siegestriumph uns lacht! Auf, auf zum Rhein mit Macht! Hinaus, wo Siegestriumph uns lacht!