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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.06.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050623017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905062301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905062301
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-06
- Tag 1905-06-23
-
Monat
1905-06
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.06.1905
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Dresdner Nachrichten. Air. 172. Leite 2. 'Mtft Freitag. 21. Juni 1V05 Die Themata. die der RcichSvuma -u unrervreiten sind, fallen mit denen des Reichsrate» derart zusanunen, daß die Duma sämtliche Vorlagen der Minister aus Erlaß »euer Gesetz- beichlüsse. sowie Abänderungen bestehender Vorschriften prüft und eine genaue Durchsicht des Reichsbudgels vornimmt. Zunächst werden alle Fragen von der zuständigen Lektion geprüft, dann kommen sie an »as Plenum und schließlich werden sie dem ReichSrate übergeben, um endlich vom Zaren bestätigt zu wer den. Neue Gesetzcsvorschläge der Minister, welche von der Duma abgelehnt werden, gelangen nicht mehr zum Zaren. Petersburg. IPriv.-Tel.) Die Bauern zer störten alle Gebäude aus den Gütern des Fürsten Wassilljcki- kow und die sürstlichen Zuckerraffinerien m den Bezirken Botroff und Pawlow im Gouvernement Woronesck. Bier Kom- Vaginen Infanterie u»o eine Sotnie Kosaken sind auf dem Schauplätze der Ruhestörungen eingetrofsen. Aus Graf Tol- stois G » t Ostrogosch weigern sich die Bauern, weiter Land arbeit zu tun: sie sagen, das Land werde bald ihr eigen sein». Pctersbu rg . In Nachitschewan dauern die i5 briste n- I» o »de seitens der Mohciinmedaner an. Die Zahl der getöteten (Christen beträgt 170. die der verwundeten NO. 'TaS Vieh wird geraubt, die Felder verwüstet. 18 christliche Dörfer sind zer stört. 1t befinden sich noch jetzt im Belagerungszustand. In allen diesen Orten wurden die Kirchen geplündert, die Heilig tümer geschändet, die Heiligenbilder mit Fiintenkugeln durch löchert und die Frauen vergewaltigt. Warschau. sPriv.-Tel.) In Lodz haben die Manifestan ten zwei Ko'aken und zwei Polizisten erschossen. Berlin. IPriv.-Tel.) Der Bundesrat nahm gestern den Entwurf eines Reichsgesehcs betreffend die Aenderung der Grundbuchordnung und den Entwurf von Vor- christen für Betriebe, in denen Maler-, Anstreicher». Tüncher-, Weißtüncher- oder Lackierer-Arbeiten crusgeführl werden, an. — PrinzHermann von Sachsen-Weimar hat sich von hier nach Dresden begeben. — In einem Artikel zur Erinnerung an Hermann o. Wißmann schreibt die „Post : „Für uns Rach- ebende bleibt es beklagenswert, daß dieser tapfere und tüchtige Mann durch den Bureaukratismus schließlich doch auch aus seiner räligkeit gedrängt worden ist. Er und Peters, beide haben ab seits Zusehen müssen, und jedenfalls Wißmann so ziemlich ohne Schuld. Leine Lungenkr.ankbeit. über der er schließlich zum schädlichen Gebrauche des Morphiums gekommen war, war mehr der äußere Anlaß seiner Inaktivierung." — In Hamburg wird eine neue regelmäßige Damvserlinie nach nord- afrikanischen Häsen, zunächst besonders nach Aegypten, eingerichtet, und zwar unter Ausnahme einer in Belgien schon be- stehenden Reederei. Man nimmt an. daß das neue unternehmen unter anderem als eine orakli'cke Folge der nach Abessinien entsandten außerordentlichen deutschen Gesandtschaft zu betrach ten 'ei. Berlin. sPriv.-Tel.) Bei der Einfahrt in die Schleuse u Brunsbüttelkoog am gestrigen Mittag rannte die „H o h e nz ol l e r n", aus deren Kommandobrücke der Kaiser stch befand, so heftig gegen das Schleusentor, daß diestS beschädigt wurde. Das Kaiserschiff hat, soweit festgestellt werden konnte, keinen Schaden genommen, doch mußte die Lchleustiikammer sofort außer Betrieb gesetzt werden. Berlin. IPriv.-Tel.s Ter Reichstags- und Landtags- abgeordnete Bletl ist am Mittwoch früh hier aus der Treppe ausgeglittsn und hat sich einen Knöchelbruch zugczogen. Berlin. IPriv.-Tel.) Prinzeisin Luise von Koburg wird, wie man ans Bad Elster berichtet, in diesem Jahre nicht dorthin kommen, hofft aber, wie sie auf Anfrage erklärte, im nächsten Jahre den Ort, wo sie ihre Freiheit wiedcicrlangtc, zu längerem Aufenthalte aunuchen zu können. Berlin. tPrio.-Tests In die diesige Tollwut- station sind aus Radeburg s Sachsen) fünf Personen, die von einem tollen Hunde gebissen worden sind, eingelicrert ivordcn, darunter eine Greisin und eiit»2jährigesKnid. Ein ILjährigerKnabe hatte seinen Ettern zuerst verschwiegen, daß auch er von dem Hunde in den linken Arm gebissen worden war. Der Kleine ist gestern nachträglich zur Beobachtung der Tollwutstation zugeführt worden. Kiel. sPrio.-Tel.) Zum Ueberfall auf den -Ober leutnant Ärnoldi wird noch mitaeteilt. daß es sich um einen Raubansall handelte. Außer den Messerstichen erhielt der Ober leutnant auch einen schweren Schlag mit einem Lchlagringe aus den Kops. Anscheinend von den gleichen Straßenräubern wurde in derselben Nacht ein junger Mann überfallen und beraubt. Bremen. iPriv.-ael.s Der Senat hat die Eingabe der Eltern durch Mauritz getaufter Kinder um nachträgliche Güststikeitserklärung der Taufen abaelebnt. Der Senat habe kem Recht, die Tatsache der Ungültigkeit umzustoßen: er habe nur verhindert, daß über ungültige Taufen unberechtigte Be- 'chemigungei! ausgestellt würden. Essen lRiihi). IPriv.-Tel.) Ter Arbeitgeberbund beschloß, die Nichtorganisierte» Bauarbeiter am Montag wieder einzu- stclle». die organisierten dagegen so lange ciuszuiperren, als sie aus ihre» Forderungen bestehen. Tie Organisatiourn zahlen den AuSgeiventen ist Mk. wöchentlich und den Streikposten noch l Mk außerdem. Tie Gesamtzahl der Ailsgclpcntcn beträgt beute 2-öOOO. Bamberg. sPrio.-Tel.) Ter Landgerichtsrat Gutjahr wurde mit schweren Kopfwunden im Steigerwalde ausgestinden. Tic goldene Uhr mit Kette fehlt. In der Nähe lag ein Beil. Breslau. sPriv.-Tests 'Ter durch die Berufung des Geheimrats Pcirt'ch nach Leipzig freigewordene Lehrstuhl der Geographie ist mit dem Berliner Privatdozenten Dr. Siegfried Patsarge besetzt worden. Budapest. sPriv.-Tel.) Fejeroary wird wegen der gestrigen Mißtrauenskundgebungcn beider Häuser des Reichs tages nicht zurücktreten. Rom. Kammer. Ministervrästdent Fortis beantragt unter lebhafter Zustimmung von seilen des ganzen Hauses, tue Tinung auszuheben und so das Andenken des heute vor hundert Fahren geborenen großen Patrioten M a; z i n i zu ehren. Ter Präsident schließt sich dem Vorschläge des Ministerpräsidenten a». woraus alle Teoulierten durch Akklamation stehend ihr Ein verständnis erklären und dis Sitzung aufgehoben wird. Rom. IPriv.-Tel.) In vatikanischen Kreisen erwartet man -an den nächsten Kammcrwahlen die Schaffung einer großen klerikalen Partei. Brüssel. sPriv.-Tel.) Prinz und Prinzessin Ariiugaiva von Japan trafen heule aus dem Haag hier ein. Tas Prinzcnpaar wird im Lause des Nachmittags vom Könige cmtstangen. Am Freitag fährt es nach Lüttich zur Be sichtigung der Ausstellung und reist am Montag über Ostende nach London. 'Athen. Infolge Zwistigkeiten, die zwischen Ralli und de» gegenwärtigen Ministern ansgebrochen sind, sind die Ver- l>and!uiigen bezüglich der Bildung eines neuen Mini steriums vollständig abgebrochen worden. Ralli wollte das Programm der Delyannisten abändern, einzelne Punkte dieses Programmes auigeben und andere Maßregeln dafür Vorschlägen. Tie Minister bestanden aber ans Ausführung des unveränderten Programms Teluannis'. Tie Lage ist wieder ungewiß geworden. Ein Telyanniststches Ministerium mit Ralli dürfte nicht Zu standekommen. Tie gegenwärtigen Minister bleiben unter sich einig. Athen. Tas Ministerium hat seine Entlassung ge geben Tcr'Kö»ig hat infolgedessen Ralli mit der Bildung eines neuen Kabinetts beauftragt. Man hält die Lage für schwierig, da die Partei der Del»a»nistcn eines festen Zusammen schlusses entbehrt und eine Mehrheit der Regierungsparteien un möglich erscheint. Newyork. IPriv.-Tel.) Ans San Francisco wird ge meldet, daß ein dort lebender Engländer, namens Lobb, sich in seinem Hotelzimmer verbarrikadierte, »im auf vorbeigebende Fuß gänger ans der Straße zu schießen. Ter ganze Verkehr ninßte suspendiert werden, während die Polizei sich bemühte, den ge fährlichen Schütze» festzunehmcir. Mr. Lobb schoß aber rücksichtslos auf die Polizisten. 'Nach zweistündigem Kampfe cr- 'choß sich Mr. Lobb. nachdem er eine Anzahl Personen getötet und verwundet hatte. Newyork. sPriv.-Tel.) Der soeben veröffentlichte Bericht des Staatskommissars Hendriks verurteilt das Verhalten der Beamten der Egnitable-Gesellschaft und empfiehlt eine neue Gesetz gebung für das Versicherungswesen. Er sagt auch, Ryans Ver fahren werde kaum das Vertrauen wieder beriiellen. und empfiehlt. jede- Gurplus üb« 7 Prozent Dividend« alljährlich ae» Policen» inhabern zu geben. Roosevekt nennt in einem Briese au Motto« die Equitadle-Methodr verwerflich. «tnardod, De»ek»e» daNnde« «Ich Gell« 4.) »«NW, », «. >»««»».) »WW» «7«. «WWW» «.«ft. «W«W>W »W» —«WWftftH, I-,» »—»«»- >1.40. AmnchM, WWW. »Wt-W-W. -.-7 »ft. »«. fl »ft» —«W« W.4I'/, M«„WW>«,» „»»«« ftl.ftf'/» »-« siniM«» I, »7-L rDn» ,»Wftc. »„«,„ W.70 ft»»«,,» tftft«. va— »cH,-. 7»i,—. ft,»«»»,.—, »UN«. vertliches rrud SSchsischeS. —S«. Majestüt d« König wurde am Mittwoch beider Rückkehr von der Hohkönigsburg am Bahnhöfe in Straßvura vom dortigen Sachsenverein mit Damen und Kindern begrüßt; letzter« wäre» weiß gekleidet mit grünen Schärven. Eine Dame über reichte einen Rosenstrauß. Der König unterhielt sich dankend mit dieser und scherzte mit de» Kinder». Brausende Hochrufe erschollen bei der Ankunft wie bei der Abfahrt zum Palm». Gestern früh wohnte der König allein im Münster der Messe anläßlich der Fionleichnamsfeier bei. Um 12 Uhr empfing er den Rektor der Universität, Professor Braun, und den Professor Laband. Um 12.30 Uhr fand Frühstück beim kommandierenden General statt. Der König saß zwischen Frau v. Gilgcnheimb und dem Statt halter. ihm aeacnüber General v. Gilaenheimb. ES waren u. a. geladen: Bischof Fritzen, Bürgermeister Back, Militärintendant v Seebach. Generalarzt Dr. RochS, Konsistorialrat l>. Richter, Militärvbelpsarrer Wilhelm, Oberst Wahle, die Stabsoffiziere des 105. Regiments und das Gefolge. Um 3 Uhr fuhr der König mit Gefolge und Oberst Wahle zur Besichtigung der Feste ..Kron prinz". Abends fand im Statthalterpalais Avendtafel in kleinem Kreste statt, zu der außer dem Gefolge Rektor Professor Brau». Professor Laband und Regierungsrat Bose von der General- direklwn der ReichSeiseiibcihnen geladen waren. — Am Königlichen Hofe wird die Trauer wegen Ablebens des Erzherzogs Joseph von Oesterreich auf eine Woche, vom 23. bis mit 29. Juni, in Verbindung mit der bereits angelegten getragen. — Die Königin-Wilioe hat dem Inhaber der Firma Kon stantin Schneider, Fruchlsäftepresserei in Olbernbau i. Erzgeb., Kaufmann Eurt Schneider, das Prädikat als Hoflieferant verliehen. — Dem Briefträger Trömel in Reichenbach (Vogtl.) ist das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. — Am 2l. d. Mts. verstarb a» Herzschlag Herr Kommerzienrat E a rl P h i l ip p i. der lang,ädrige Direktor der trüberen Elb- schikstihitsaeseNstbaft ..Kette". Bei Uebergnng dicker Geielllchast an die ..Bereinigte Elbichisfahrtsgesellichaiten. Aktiengesellschaft" im Jahre 1903 trat der Verewigte in deren Aussichssrat ein. dem er bis zuletzt augcbörte. — Gegenüber de» wiederholt auftanchciide» Gerüchten, daß das für die E i s e n b a h n b rtri e b s m r t t e l g e m e i»s ch c> s t zu errichtende G e m e t n s cd a s tsa m t nach Leipzig koinnien soll, geht dein ..Edenmitzer Tagebl." von unterrichteter «eite die Mit teilung zu. daß sowohl das künftige Geiueinschaslsamt. alS auch die ibm etwa nachziiordneuden Zentralstellen ihren Sitz in Berlin erhalten sollen. — Tie Trutsche Reform-Partei hält am 9. Juli in Dresden eine anßervrdentllchc Hauptversammlung ab. — Falsche Banknoten. Seit kurzem sind Nachbildungen von.Reichsbanknore» zu 100 Mark zum Vorschein gekonmie», die zwar bei ausmeikiamer Betrachtung als Nachbildungen unschwer erkennbar, doch bei nur oberflächlicher Ansicht zur Tänschuug wohl geeignet sind. DaS NeichSbankdirektoriiim sichert demjenigen, der zuerst einen Verfertiger oder wissentlichen Verbreiter dieser Nachbildungen bei der Orts- oder Polizeibehörde oder dem Gericht dergestalt anzcigt, daß er zur Unreriuchnng gezogen und bestraft werde» kann, eine Belohnung zu. deren Belrag ver Be stimmung Vorbehalte» bleibt und den Umständen »ach lns auf die Höbe von 3tt00 Mark festgesetzt werde» soll. Merkmale der falschen ReicbSdanknote» zu 100 Mark: Die Nachahmungen sind den Reichsbanknoten der Emission vom 1. Juli 1896 Hochge bildet. haben ebenso wie biete linksseitige rote Fasern, dasselbe Ausstellungsdatum und verschiedene Kontrollbuchstaben. Die sämt- ltchen bisher vorgekommenen Fälschungen tragen in den Nummer» stets die Zahlen 0,788.901. nur ihre Zusammenstellung ist ver schieden. Auf der Vorderseite ist die Farbe in den Worten: Rcichsbanknole. Ein Hundert Mark und in der Zahl 100 dick anf- geticigen und die Schrift dadurch erhaben und glänzend. Der große Adler im Untergrund der Vorderseite hat bei den echten Noten nur O-ner-, bei der Nachahmung aber zum Teil Krenz- schrasfierung. Die beiden übereinandernehenden roten Stempel sind bei der Nachahmung etwas kleiner und stehen auch etwa drei Millimeter dichter aneinander als bei den echte» Noten. Tie Rückieite bietet inr allgemeine» einen rauheren Anblick und läßt in ihrem ganzen Eindruck die Fälschung leichter erkenne». Es fehle» ihr alle Feinheiten des Stiches. — 'Der Bericht des Stadtvereins für innere Mission in Dresden über das 30. Vereinsjahr 1904 ist soeben erichrenen. Der Vorstand batte in diesem Jahre das Ausscheiden beider Schatzmeister zu bedauern. Herr Kommerzienrat Rüger legte im Herbst des vergangenen Wahres sein Amt meder. Gleich zeitig trat der stellvertretende Schatzmeister, Herr L- Bramsch, nach zweijähriger Amtsführung zurück. Seit kurzem ist es ge lungen, in dem Direktor der städtischen Grurwrenten- und Hyvotheken-Ansialt, Herrn Dr. jur. Koch, den lange gesuchten Ersatz zu gewinnen. Zu Beginn des neuen JahreS trat zu lebhaftem Bedauern des Vorstandes auch noch Herr General- urajor z. D. von Klenck zurück. Für das Bethlehem-Stift in Berggießhübel ist ein Stiftsneubau im Bau begriffen. Von dem Bqzmne der Arbeit an den Ostern 1904 aus der Nach- ilfeschrrle Entlassenen nahm der Rat und Schulausschuß mit esonderem Tanke Kenntnis. Sie wurden zum Teil besonderen Pflegern oder „Patronen" zugewiesen, im übrigen durch die Organe der Stadtmission selbst rroch Kräften gefördert. Zu den 14 damals Konfirmierten kamen aus den Degen der Stadtmission noch fünf weitere Pfleglinge hinzu. In den meisten Fällen fand die Arbeit zunächst dankbare Aufnahme bei Eltern, Kindern und Erziehern, und gelang die entsprechend« Unterbringung und nächst- weiter auffichtigung: in einigen ließen sich die Eltern in ihrer liegenden, wiewohl schweren Pflicht, ihre Kinder selbst in Geduld zu tragen, stärken. Nach Ueberwindung ver sch grundsätzlicher Bedenken ist es doch Ostern zur Begründung Walther ist. In den Friedenshäusern, den Häusern für Kleinwohnungen aus der Ariedensstraße, wurde eine der klein sten Wohnungen durch einen Umbau mit dem bisherigen Zimmer der Nähstnbe und des Knabenhandsertigkeitsunterrichts zu einem größeren Raume verbunden. Nötig war er geworden ffir den Familien - Abend, der sich seit dem vorigen Berichtsjahre dort versammelt und der durch starkes Wachstum der Blankreuz- Vereinigung, der dort Ausnahme gewährt wird, immer ausschließ licher sich zu einer zweiten Blaukreuzversammlung entwickelt bat. Hierbei sei betreffs der Blaukreuzarbeit zur Klar stellung heroorgehoben. daß der „Verein des blauen Kreuzes" trotz der Wechselbeziehungen zur Stadtmission ein durchaus selbständiger Bereu» ist. Der der Trinkerrettung dienende Stadt- Missionar Wuianz ist vom Blaukreuzverein gewählter Vorsitzen der. und der Verein beschließt über seine Angelegenheiten durch aus selbständig. Eine erfreuliche Neuerung wurde im Zusammen- hang mit den „volkstümlichen Dichter- und Komponisten-Abenden" eingeführt. Durch Einrichtung einiger Abend« auch für Vorträge über „bildende Kunst" mit Lichtbildern und musikalischer Ab- Wechslung wurden diese Sonntagabende erst zu einem Ganzen, nämlich zu „volkstümlichen Kunstabenden'. Mehrere Wand lungen sind schließlich mrs dem Gebiete der Wortverkündigung zu verzeichnen. Von der Mitarbeit an der Jrühstückskirche, die erstmalig keine Unterbrechung, im Sommer erlitt, trat Herr Schüller infolge anderweiter Pflichten zurück. Ein neue» kleines Schutz und Pflege d«S Stodtvereins begeben hat, um darunter seine Lebenskraft zu erproben. Es sind gegen 30jüngere Schüler, gesammelt um einen früheren KinDeraottesdienskhelfer, die sich wöchentlich zuiammenjrnden, die Bibel zu lesen und »u erklären. und sonntäglich zu Spaziergänge«. Im Sinne und »nr Wft- bcchnuno besonderer Aorlvervlndlguog fing,der Bereis, i« 8«- an unseren diese» Wi «v. min. l-^- .. dienfle^'wit Berlin, aber eins haben wir, derbreitunL und suchen auf diese Weis« den ^ und hier Rastenden näher zu kommen und ihnen mit Wort ,u dienen. Auf dies« Leise ergaben sich Selig' mit den Leuten, diesem fahrenden Volk. Aussprache» zufützren. Wir arhen deshalb neuerdings an bestimmten der Woche die Ufer und Häfen ob, besteigen auch dt« rul Schiffe. Dabei geben wir den Leuten dsese Schriften und svrechftn »>>> men. Ein« sagte «« einem Gtadtmlssloncnft.^ mehrere.Wochen hier. Sie sind der erste Men mich mal fragt, wie mir'» gebt." s' haben wir vier Stationen errichtet, wo wir Schriften breituna niederlegen, wobei uns die beiden Usermeiste sich helfen: beim Hafenmeister im König Albert-Hafen, Ufermeister Loenborg. Altstadt, BahnaWent Schindler, städter Hafen, und bei der Lotsenftation am IahannftLdter Us«, denn e» nimmt jeder Löste gern rin« Schrift mit „aus die Schiff fahrt". wie sie sich auSdrüaen." Ein« wertvolle Neueinrichtung seitens de» Stadtvereins war endlich di« Veranstaltung von „religiösen Vorträgen für jedermann" an den Mittwo der vier Jebruarwochrn. Es waren Evangelisation mit apologetischer Grundlage. — Im Königreich« Sachsen findet geaenwärtia d«rch d«>» Verein für sächsische Volkskunde mit Hilfe sich freiwillig melden der Hilfskräfte eine systematische Sammlung aller Flurnamen statt, soweit dieselben noch irgendwie «reich bar sind. Die erste Anregung hierzu gab ein Vortrag des Herrn Tr. Beschorner vom Königlichen Hauptstaatsarchiv in Dresden auf der Generalversammlung des Gesamtvereins der Deutschen Geschichts- und Altertumsvereine im Jahre 1903 zu Erfurt. Damals wurde erneut auf die Flurnamen, d. h. die meist ans sehr alter Zeit stammenden Namen einzeln« Felder und Feld stücke, Wiesen, Wälder, Waldbezirke. Teiche. Wasserlänf« usw.. als auf eine wichtige Quelle für Geschichte, Kulturgeschichte nnd Sprachwissenschast hingewiesen, und die Folge davon war, daß nicht nur der genannte Verein für sächsische Volkskunde, sondern auch verschiedene andere deutsche Altertumsvererne das Sammeln der leider von Jahr zu Jahr mehr in Vergeflenheit qeratenden Namen energisch in die Hand nahmen. Bei ver sächsischen Sammelarbeit wird für jede Gemeinde ein sogenann tes Flurnamenverzeichnis angefertigt, in dem die Name« alphabetisch geordnet mit den nötigen Zwischenräumen für Rach- träge untereinander aufgeführt werden. In besonderen Spalten werden jedem einzelnen Flurnamen beigefügt die Quelle, der er entnommen ist, die etwaigen urkundlichen Formen, soweit sie ich auS früheren Zeiten belegen lassen, die möglichst genaue Be- chreibung der Lage, dxr Kulturart und der Große des Flur stückes usw. Auch Kartenskizzen sollen nicht fehlen. Als Unter lagen sollen den Flurnamenverzeichniffen im allgemeinen die Flurverzeichnifle dienen, die in den 40er und 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts amtlich im ganzen Lande hergestellt wurden und im Königlichen Hauptstaatsorchiv in Dresden auf bewahrt werden, sowie die von der König!. Kommission für Gr- 'chicbte 1902 versendeten Fragebogen zur Ermittlung der älteren Flurveffhältnisse im Königreich Sachsen. Die bisherigen 20 Be arbeiter von 150 Fluren baden bereits einige Alurnamen- verzeichffisse sertiggestellt. Die Arbeiten lassen schone Erfolge erhoffen. — Gewerbevereins-Ausflug. Die vorgestrige zweite Exkursion dieses Sommers galt dem Besuche des freund lichen Elbestädtchens Köniastern. Trotz der für Wan derungen auf sonniger Straße mrd für Bergkraxeleren wenig ftinstigen Aeqnatorialglut hatten sich um die gestrige Mittags tunde doch weit über 300 Gewerbevereinler auf dem Haupt- ,ahnbose zusammenaefunden zur heißen Fahrt nach dem vor- gesteckten. Doppelzieie: Besichtigung der Holzindustrie werke von Geor. Hering und Besuch der Festung Königstein. Nachdem im lindenbeschattet^n Garten des „Schützenhauses" zu Königstein das bei sächsischen Ausflügler« unvermeidliche Kaffecstündchen abgehalten worden war. begab inan sich nach dem über eine Fläche von vielen Hektaren ans trennten Dampssägewerken mit 360 bez. 180 Werdest, Betriebskrast. aus einer Cellulose- und einer Bilderrahmen fabrik zusammen. Nicht iveniger als 120 000 Festmeter Holz werden alljährlich von etwa 320 Arbeitskräften in diesen vier Industriestätten verarbeitet, dazu noch obendrein ungezählt« Zentner von Schlemmkreide, Leim und Harz zur Erzeugu« der vlastischen Verzierungen an den Bilder- und Spiegelrahm««. Bei den beiden Sägewerken liegt der Schwerpunkt wenig« in der Herstellung von Brettern, als vielmehr in der Erzeugung von ÄffnthRz sBalken und Holzleisten). Die bei der unab lässigen Tätigkeit von mehr als 20 Gatter- und etlichen K»i»- sägen abfallenden Sägelväne genügen vollkoimnen zur Heizung der Dampikessel. so daß sich der Kohlenverbrauch deS WerreS auf eine verschwindend kleine Menge ldie für das Kochen der Cellu losemasse in riesigen Retorten vonnöten ist) reduziert. Das zu verarbeitende Holz wird fast cmsschließiich avS Böhmen bezogen Gest, dem Wasserwege an. Stär rmd kommt in Gestalt von Flößen ^ - Durch elektrisch angetriebene Aufzüge werden die Stämme so- dann von der Elbe nach den Lagerplätzen sdie bi» zu 2HOOO Festmetern Holz zu fassen vermögen) und nach den Arbeits stätten befördert. Man durchwandert« außer den bereits genannten Stätten noch die werteren Werkstätten des EtcAlisse» ments, die Hobelei. die Kessel- uttd Maschinenbaus« ustv. — Nach etwa einstündiger Wanderung langten die Exkursionsteil nehmer sodann vor den eiseirsrarrenden Toren der ehrwürdigen' Festung Königstein an. die sich nach langjähriger Unterbrechung neuerdings wieder dem Zivilistenpublikum gegen Hinterlegung eines bescheidenen Obolus l50 Pfg.) öffnen. Unter der kun digen Führung militärischer Beamter besichtigte man alle die bekannten, zu historischer Berühmtheit gelangten Stätten. Die wunderbar klare Aussicht, die man vom Festnngsplateau auS vom Kaltenberg in Böhmen bis noch Dresden hinein qenoß. trug nicht wenig zu den Reizen des interessanten Festungsbesnches bei. Eine gesellige Vereinigung im Hotel zum „Blauen Stern" in Königstein beschloß die genußreiche Exkursion des Gaverbe- vereins. — 13. JahreSkonferenz des Borstandever- bandes der evangelischen Iungsrauenverein« Deutschlands. Mittwoch nachmittags 5 Uhr fand ein« überaus zahlreich besuchte Versammlung im Betsaalc des Diako nissenhauses statt. Frau Oberpfarrer Seidel behandelte di« Frage, wie der Iungsrauenverein seine Mitglieder zur Er» süllung ihres künftigen Berufs tüchtig machen kann. Wichtig ist schon, daß der Verein den van oer Arbeit abaematteten Dienstmädchen, Arbeiterinnen, Ladnerinnen einen Ruhepunkt, eine Gelegenheit zu freundschaftlichem Verkehr, zu geistiger Sammlung und edler Erholung, zur Freude km Musik »nd Poesie bietet. Pastor Winkler aus Zadel bei Meißen schil derte in begeisterten Worten den Wert edler Sonndagsfreube und bezeichncte es »Is Aufgabe der Jungfrauenvercine, zu solcher anzulertcn und sie zu pflegen. — lieber Jungfraucnve-cein und Liebcsarbeit jprach an Stelle der in letzter Stunde verhinderten Frau Oberin v. Broecker-Berlin Fraulein Borchers au» Grimberg in Schlesien. Sie machte daraus aufmerksam, wie noch vielen das Verständnis für christliche LiebeSarbeit völlig Durch Hinweis auf biblische Vorbild«, wie mangele. stör Burckharot um Schluß teilte Stuttgart ein« . . nächstjährige Berbandskonferenz dort Wunsch an», daß die reiche Anrogu: ^ bleibend« Frucht schaffen möge, und zugleich den die sich um denselben verdient aemaLt haben. soeben von . , ckha... - erzliche Einladung «ingetroffen sei, die ttrn, sprach de» L VerbandStages ank an all«, ine aemein- I
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