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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.09.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050901023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905090102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905090102
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-09
- Tag 1905-09-01
-
Monat
1905-09
-
Jahr
1905
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«iei«» «att «Kd de» Lekn» von vrerde» m»d Umgrduug a» Ta-e »ortz« dereit« al» Abei»L-2lnsgadr >«-estelld während «» die Post-Abonnenten am Morgen ia einer Gesamtausgabe erhalten. verugrgedilhr: iliLItt'«»««»-» beULoN« ül««r 8utra-iu»» dnnb uni«« ote« ück»»« >md »» ,n«. «,» Montaarn nur etnmav »RI »»MI., durch ou»wSrIIu»K»m. n,»«ou«re »Mb««.» MI »o M. «Sri «imnaNaer Suüchu,, durch di» Voll »MI. iobn»v»s>»ll««Id>, land mit rnllvr«ch»»d«m AüILla,,. M achdru« «In «rttkl u. 0rt,tn,l- Mltt«il»n,«n nur mit deutlich«! OueUenaniabel.DreddKachr.') enISUl». «achtrüa»« Lonorar» onlvrüche dübrn «nderiick>ch»t»t; nuverUm«» Mauulkrwt« weck» »icht mild« wahrt. iM«ar»««-«dr»>Ir: «chch»»« »» » »«»«» L8LG N»vlag von Kiepsch L Reichard-t. /lnreigen-LM. - Nnnahme vo» Antüudlaunai» ^ // bis nackantta,» s Utir. Louu- «ck Helenas« mir Marieullrabe s« vo» U di« >/,i Ukn Die i >valiiseBru»d« «eile (ca. « Silbei» iw Vis.. Nu, lüiidiauiisen aus der Vnualieüe 8eil» 2s Pia.: die s ivaliige Zeile aui Tert» icite so Pia. als itiuaeiaildt Z«l» be Pis. In Nummern nach «««t- und Heie, lagen i lvaltise Ärundteil» so Via . ans Vrivatleile <u> Via.» 2lvallise Zeile m,s Teitieite und m» EmselandlsaPis. AuswariiseAus- träae nur aesen VorauSdezadlun«. Beiesblalier werde» mit ro Ps», berechne». Sernlvrechanlchlud: «lmt l Rr. 11 und Sir. r«»L 8 Ise I LVIL SSt » Vorrätig ä 8tüolc 50 ktff. in M MM :«»«n 8potkelcen, vrogtzrion unä karlttweriso. x— «r. 242. l -,ii,il . Der Friede von Portsmouth. Neueste Drahtberichte. Hofuachrichteii, Straßciibahil Dresden-Cossebaude, ! 1 L-tiffi»»»»!«»«»» 1 . Sechsfacher Mord, Gerichtsverhandlungen. Pariser Modehäuser, Aus dem Haiidivertslebe» der alte» Zeit. > ff, Der Friede vo« Portsmouth. Ein lebhafter AilStausch von «lück»»«schtelegramme» hat. wie vorauSznsehen war. aus Anlaß des Abschlusses der Friedenspräliminarien stattaefnnden. Der Telegrammwechsel zwischen unserem Kaiser und dem Präsidenten Roosevelt wurde einem Teile der Leser bereits mitgeteilt. Präsident Roosevelt er hielt vom Deutsche» Kaiser ein Glückwunschtelegramm, das in der Uebersetzung folgendermaßen lautet: „Neues Palais- Hier eingetroffen, empfing Ich eben ein Telegramin aus Amerika, das die Einigung der Friedenskonferenz über die Präliminarien des Friedens meldet. Ich bin hocherfreut und spreche Ihnen Meine aufrichtigsten Glückwünsche z» dem großen Erfolge aus, der Ihren unermüdliche» Anstrengungen zu verdanken ist. Die ganze Mensch heit muß sich vereinen und wird dies auch tun, um Ihnen für die große Wohltat, die Sie ihr erwiesen, zu danken " Dem Deutschen Kaiser ist darauf folgendes Telegramm des Präsidenten Roose velt zugegangen: „Seiner Majestät dem Dentschcn Kaiser Wil helm ll., Berlin. Ich danke Eurer Majestät herzlichst für Ihre Glückwünsche. Ich möchte diese Gelegenheit ergreifen, um meine tiefgefühlte Würdigung der Art und Weise auszudrücken, in der Eure Majestät in jedem Stadium bei der Bemühung, den Frieden im Osten zu stände zu bringen, mitgcwirkt habe». Es ist mir eine sehr große Freude gewesen, mit Eurer Majestät zu diesem Ziele zu arbeiten. Theodore Roosevelt." Der ungeschminkt herz liche Ton der beiden Telegramme läßt deutlich erkennen, daß zwischen den beiden Staatsoberhäuptern der deutschen und der amerikanischen Nation eine aufrichtige persönliche Sympathie be steht. Möchte sich dieses persönliche Einvernehmen mehr und mehr auch tm politischen und wirtschaftlichen Verkehr der beiden Staaten untereinander geltend machen! Präsident Roosevelt beauftragt« Komnra, dem Kaiser von Java« seine Glückwünsche zu der von dein Kaiser »nd seinem Volke bewiesenen Weisheit und Hoch- und Großherzigkeit anszu- fprrchen. Dem Präsidenten Roosevelt ist ferner ein Glückwunsch telegramm des Präsidenten Loubet anläßlich des Friedens schlusses zugegangen. König Eduard sandte folgendes Tele gramm an den Präsidenten Roosevelt: „Lassen Sre Mich den Erste» sttch der Sie zu dem erfolgreichen ÄuSgange der Fricdens- rvnwwn,: veatikkwttnscht. ,u -»«w Sie 1», j,. hMui.Mzße bei getragen haben.* ^ . Witcke telegraphierte an de» Kaiservon Rußland von PortSmouth am 29. Angnst: „Ich habe die Ehre, Ew. kaiserlichen Majestät zu berichten, daß Japan Ew. Majestät Forderungen betreffend die Friedensbedingungen anncchm. Und so wird der Friede dank Ew. Majestät weisen und festen Entscheidungen her- grstellt werden, und dies in genauer Uebereiustimmung mit den Anweisungen Ew. Majestät. Rußland wird in seine»! Osten die Großmacht bleiben, die es bisher gewesen und für immer sein wird. Wir haben ans die Ausführung der Befehle Ew. Majestät alle unsere Geisteskraft gewandt. Wir bitten, uns barmherzig zu verzeihen, daß wir nicht mehr tun konnten." Minister Witte er hielt darauf ein Glückwunschtelegramm des Kaisers. Nikolaus. Wie verlautet, werden die Berhandlungen über einen rus sisch-japanischen Handelsvertrag später stattsinden. Hinsichtlich der eudgülligen Vereinbarung eines Waffenstill st a n d « s ist „och keine Bestimmung getroffen worden. Die „Morninapost" meldet aus Ottawa, die kanadische Negierung habe die Friedeiisdeleaierlen in Portsmouth freuno- lichst elngeladen, vor ihrer Heimreis^Kanada zu besuchen. Eindruck der JriedenSnachricht. Auf die Frage des „Matin"-Korrespondenten, ist» Sato die Bedingungen nicht ungünstigffür Japan finde, versetzte dieser: „Wir haben di« Instruktionen des Mikado zu befolgen. Was er tut. ist wohlgetan." Di« Resignation Satos wird übrigens nicht von allen in PortSmouth anwesenden Japanern geteilt. — Tie Journalisten japanischer Blätter sind in Hellem Zorn gegen Komura. Einer sagte, daß Komnra gezwungen sein werde, Selbstmord zu begehen. Kehrte er nach Japan zurück, so würde das Volk ihn töten. Ein anderer rief aus: „Ties ist kein Friede, sondern ein Waffenstillstand: freilich der schimpflichste und demütigendste, der ze geschlossen wurde." Der japanische Marine-Attachs Takeshita brach in Tränen aus, als er. die Friedensbedingungen erfuhr. Die amerikanischen Polizisten haben den Auftrag, Komura »nd Takahira auf allen Ausgängen KU begleiten, da man die Wut ihrer entrüsteten Landsleute sürchtet. In später Nachtstunde traf die Friedensnachricht in Petersburg ein, jo daß nur wenige Blätter über diesen Gegenstand leitartikeln. Dagegen verbreitete sich die Nachricht in den Morgenstunden von Mund zu Mund. Jeder beglück wünschte den andern zum Friedensschluß und eine gewisse Genug tuung und Zufriedenheit las man auf allen Gesichtern. Manchen Seufzer der Erleichterung hörte man, aber nirgends trat eine Helle Freude zu Tage. Wie damals vor 18 Monaten beim Ueber- fall der russijchen Flotte in Port Arthur ein lähmender Schrecken alle erfaßt hatte, so beherrschte jetzt alle eine mehr innere Freude'. Das erscheint verständlich, denn Rußland blickt auf 18 Monate Kriegszeit mit schweren Niederlagen zurück. Wo ioll da der Enthusiasmus Herkommen. Wenig froh lauten auch die Preß- ftimmen. Die „Nowoje Wremia" sagt: Durch den Jriedens- schluß ist ein schwerer Schlag der kriegerischen Wurde der Armee gerade in dem Augenblick beigebracht morden, wo sie dem Feinde kampfbereit gegenüberstand. Gebe Gott, daß dieser Schlag wenigstens in einer Minute gefallen ist, wo unser Feind, wie oftmals in diesem Kriege, selbst zum Nacygsben bereit war. Biel Leid hat dieser Krieg Rußland gebracht, viel Trauer den russi schen Familien, tiefe Wunden unserem Wohlstand, unseren Finanzen, unserer Industrie und Landwirtschaft, aber noch schwerere Wunden sind dem Nationalbewußtsein und der poli tischen Eigenliebe beigebracht worden. Viel Zeit wird dahin- gehen, bis sie heilen, bis wir durch zähe Arbeit an unserer inneren und äußeren, geistigen, materiellen, staatlichen und öffentlichen Wiedergeburt uns die Lage wiedererobern, mit der alle diejenigen zufrieden sein können, welche offen oder versteckt an unserer gegenwärtigen Erniedrigung mitgeavbeitet haben." Der „Ruß" sagt: „Jetzt bricht die schwere, traurige Zeit an, das Fazit zu ziehen, und die Arbeit an der Schaffung eines neuen Rußland. Möge uns diese Arbeit helfen, die anderthalb schwarzen Jahre zu vergessen. Ganz Rußland wird sich beim Hören der Friedensnachricht bekreuzigen, aber keine allgemeine Freude wird im Lande herrschen. Uebrigens sind wir ungerecht; in den Fa milien, deren Angehörige im Kriege sind, wird heilige Freude herrschen. Was wirk der Friede Rußland bringen? Zur Arbeit gehört Lust: sie muß man wecken. Traurig ist es, einen Bau aus Brandtrümmern zu beginnen." Der „Swjet" sagt: „Die Hoff nung darauf, daß wir keinen Fingerbreit Landes abtretcn wer den, ist geschwunden. Davor erblaßt alles übrige. Im ersten Augenblick läßt sich die Bedeutung dieser Nachricht gar nicht übersehen." Der „Demos" schreibt, kein Land habe den Frieden mit mehr Befriedigung begrüßt, als Frankrei ch. Man muffe die Ja paner zu ihrer Mäßigung und die Nüssen zu ihrer Festigkeit beglückwünschen. Ein großer Teil des Erfolges sei dem Präsidenten Roosevelt zuznschreiben. „Journal des DäbatS" preist das Verdienst des Präsidenten Roosevelt um das Zustandekommen des Friedens. Das Blatt glaubt, daß finanzielle Erwägungen Japan zu dem weisen Frie densschlüsse bestimmt hätten, der ihm sehr große Vorteile dauernd sichere. Rußland gehe dank seiner Zähigkeit aus dem Kriege zwar besiegt, aber noch immer gefürchtet hervor. Der Abschluß der Friedensverhandlungen in Portsmouth bat auch in den Wiener diplomatischen Kreisen überrascht. Nicht als ob man an dem endlichen günstigen Resultat der Portsmouther Konferenzen gezweiselt hätte, aber daß die Ja paner im entscheidenden Moment ans einen großen Teil ihrer Forderungen, insbesondere aus die Kriegsentschädigung, verzichten würden, darauf wor man nach dem Gange der Verhandlungen noch nicht gefaßt. Es wird jetzt versichert, daß die Japaner diesen Schritt ihrer Bevollmächtigten in erster Linie damit erklären, daß für Japan das ethische Moment maßgebend war. Da die Japaner den Krieg von Anfang an aus nationalen Gründen geführt hatten, um Japans Unabhängigkeit und vorwiegenden Einiluß in Ostasien zu erkämpfen, so war es ihnen unmög lich, den K r i e g wegen einer G c l d s o r d e r u n g fort - z u s? tz e n. In der Tat hatte die öffentliche Meinung in Amerika dieses letzte Moment vielsack betont, und die Javaner haben dieser öffentlichen Stimmung durch ihr Verhalten Rech- nung getragen. Man glaubt in diplomatu-ben Kreisen, daß Japan den Friedensschluß benützen wird, um sich die völkerrecht liche Stellung in der Reihe der Großmächte zu sichern. Ander seits wird Wert daraus gelegt, daß das im Friedensinitrument von Portsmouth seslgestellte Prinzip der „Offenen Tür" in den ostasiatischen Gebieten, die den Schauplatz des Krieges bildeten, auch allen übrigen Staaten zu gute kommen wird. Rußland hat nach der Ansicht der Wiener diplomatischen Kreise jedensalls in Portsmouth einen großen diplomatischen Erfolg zu verzeichnen, zu dem ihm in erster Reihe die Intervention des Präsidenten Roosevelt verhalt. Das Fricdensprotokoll Pros. v. Martens und der Ncchisbcisiand der japanischen Friedenskommission, Tennison, kamen gestern nachmittag 3 Uhr zusammen, um mit der Aufstellung des Friedens- Vertrages zu beginnen. (Wiederholt.! Erneuerung des englisch-japanischen Bündnisses. Mit dem überraschenden Abschluß des Portsmouther Friedensvertrages verbindet sich eine zweite hochpolitische Sen sation, nämlich die Erneuerung des englisch-japanischen Bünd nisses, das erst im Jahre 1907 obläust und dessen so zeitiger Neuabschluß nicht erwartet wurde. In allen Londoner Blättern wird bereits die Erneuerung des englisch-japanischen Bundes vertrages verkündet, dessen Geheimhaltung bis nach Ab schluß des Portsmouther Friedens aus Wunsch Japans erfolgte. Es verlautet, daß Japan die Geheimhaltung des neuen BundeSocrtraaes nicht bloß deshalb forderte, weil es fürchtete, daß Rußland durch dessen Publikation provoziert werden könnte, sondern auch aus der viel dringenderen Befürchtung, daß Ruß land die Tatsache des Abschlusses des englisch-iapamschen Ver trages knapp vor Eintritt in die Portsmouther Verhandlungen als Beweis dafür auffassen könnte, daß Japan von vornherein in diesen den Krieg liquidieren und unbedingt zum Frieden zu schreiten beabsichtige, und daß Rußland daher sich in der Kriegsentschäoigungsfrage ablehnend verhalten würde (wie es auch trotz Geheimhaltung des Vertrages geschehen ist. Vielleicht hat die schlaue russische Diplomatie doch recht zeitig Wind von der Sache bekommen und darnach ihr Verhalten eingerichtet. Die Red.). Hinsichtlich des schon vollendeten neuen anglo-javanischen Bundesvertrages läßt sich auch „Daily Mail" aus Tokio melden, daß das Abkommen nicht bloß schon bis-in das letzte Detail fertig steht, sondern auch bereits unterzeichnet ist. „Morning - Post" proklamiert die neue anglo-japamsche Allianz an der Spitze des Blattes, vermag aber ihren Lesern noch nicht sicher zu sagen, ob dieselbe auch bereits die Unter schriften Lansdownes und Hapashis trägt. „Times" beglück- wüistchen schließlich Japan gleichfalls zur Allianz mit Groß britannien, welche die Regierung des Mikado zweifellos beein flußte, als sie sich in Portsmouth so maßvoll zeigte, denn Japan lei jetzt unbestritten die Vormacht in Ostasien geworden und „es dürfe überdies das stolze Bewußtsein hegen, gegebenenfalls über die gesamten Streitkräfte der größten Seemacht ans Erden verfügen zu dürfen". Der Text des Vertrages wird demnächst veröffentlicht werden. „Standard" erfährt, der Haupt punkt des zwischen England und Japan vereinbarten Vertrages sei der Entschluß, den stutns guo in Asien aufrecht zu erhalten. Zu diesem Zwecke vereinbarten beide Mächte, einander Hilfe und Beistand zu leisten. lieber den Eindruck der Friedensbotschaft in Berlin wird gemeldet: Tic Nachricht von dem Friedensschlüsse zwischen Japan und Rußland, die sich abends in der Rcichshanptstadt verbreitete, wurde allenthalben mit größter Genugtuung entgegengenommen. Es gab ein allgemeines Aufatmen. Ueberall rief die Botschaft von der Beendigung des russisch-japanischen Krieges große Freude hervor. Auf der Straße, in den Lokalen, bin Straßenbahnwagen und im Omnibus bildete der Friede in Ost asien das Gesvrächstbema. In vielen Restaurants wurden auf die Kunde von dem Kriegsjchlusse sofort „Friedcnsfeste" abaxhalten. In den Straße» spielten sich spaßige Szenen ab. Vorübergehen den Japanern und Russen wurden „unvekanutcrwcisc" die Hände geschüttelt und Glück gewünscht, ja in der Straße Unter den Linde» ließ sich sogar eine de» besseren Ständen angehörende Dame in der „JriedcuSbegeisterung" dazu Hinreißen, einem Kunst «nd Wissenschaft. ff* Im König!. H of op e rnha ns e kan« die.für heute, Donnerstag, in Aussicht genommene Vorstellung „Die Hugo nottrn" unvorhergesehener Hindernisse wegen nicht gegeben wer den. Es gelangt „Migno n" zur Aufführung. Ä um ersten wccue>: Lempeiyerr: yerr ^ecaru; nerwricy: verr Wien«; Patriarch: Herr Bauer; Klosterbruder: Herr Fischer lzum ersten Male). ff* Herr Geh. Hofrat Professor Edmund Kretschmer feitrte heute, von vielen herzlich beglückwünscht, in geistiger und körperlicher Frische seinen 75. Geburtstag. ff* Aus St. Ehristina der Innsbruck wird berichtet: Der vermißte Kammersänger Klrngenberg aus Braun schweig wurde t o t aufgefunden. I. Drzember d. I. statt. Die Ausstellung wird einen lieber- blick geben über das Schaffen schleswig-holsteinischer Künstler in brr Zeit von 1775 bis 1875. -ff Im Nachlasse der I o sef i n e G a ll m« ver. die dem- nächst M Wien ein Ehrenarob erhalt, fanden sich zwei No- selten, betitelt: .Aus i»'S!" und „Die Schwestern". Die Pariser Modehäuser. Der „GanloiS' Artikel unter dem Titel: Priatemps wäre." bringt einen sehr interessanten Wenn ich Angestellter des Ter Printemps, schreibt Georges d'Avcnel, wäre bei nahe gestorben ... an Geldübcrsülle. Und jetzt, da dieses Geld, mit dem er unnützcrweije ausgestatiet wurde, verjchwcnde! worden ist, möchten mitleidige Seelen diesem Modewarengeschäft 12 Millionen verschaffen, deren es nicht bedarf, weder um zu gedeihen, noch um das Leben zu fristen. Wenn ich Angestellter des Printemps wäre, würde ich mich wohl hüten, diests ver hängnisvolle Geschenk anzunchmen, und würde die verbindlichen Anerbieten von Reitern ablehnen, die mir einen Dienst zu er weisen meinen, indem sie mich berauben. Die Geschichte des Printemps selbst und der anderen ähnlichen Geschäfte, die seit SO Jahren zur Blüte gelangt sind, bringen mich aus diesen Ge- danken. Herr Jkles Jaluzot war im Jahre 1865 Chef der Seidenabteilung im Bon Marchs. Durch eine vorteilhafte Heirat reich geworden, hätte er gern einen Anteil an Bon Marchs gehabt, und da chm dies nicht gelang, baute er am Boulevard Haußmann eine Mietkaserne, deren untere Stockwerke für das neue Modewarengeschäft Le Printemps eingerichtet wurden. Sein Privatvermögen, etwa 300000 Frcs., ging in den ersten Ankäufen auf, aber das Geschäft gedieh nach den ersten schweren Anfängen, die Verkehrszisfer erreichte bald vier Millionen jährlich, das Lokal wurde zu eng, den Mietern wurde gekündigt, und die Warenlager dehnten sich aus die Nachbar- Häuser auS. Rach dem Brande von 1881 gründete Jaluzot eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 35 Millionen. Tie Höhe dieser Summe- schien unerklärlich, da das Modewaren geschäft auf das Prinzip gebaut ist, mit einem möglichst geringen Kapital große Verkäufe zu bewerkstelligen. Die größten Pariser Modewarengeschäft« sind durch Leute ohne Geld gegründet worden, von denen die einen, wie Boncicaul und Auguste Hörivt — sBon Marchs und Louvres — zum An fang schwache Summen entlehnten, während die anderen, wie Parissot (La belle Jardinivres, Cognacq (La Samaritoincj und Jaluzot selbst, in seinem ersten Printemps, ihr Betriebskapital allmählich selbst verdienten. Der Bon Marchö war ein sehr bescheidener Laden mit einer ärmlichen Kundschaft in einem ziemlich unsauberen Viertel, als der Eigentümer sich im Jahre 1852 mit einem KommiS des Petit Zaint-ThomaS, Aristide Boucicaut, assoziierte, der den genialen Einfall hatte, gute Ware zu dem Nr-il- d-r bisber für schlechte bezahlt wurde, zu ver kaufen. Die Louvre-Magazine, die im Jahre 1855 mit einem Kapital von 150 OlX) Frcs. debütierten, hatten nach dem ersten Geichästsjahr einen Nutzen von 1500 Frcs. zu verzeich nen. Einer der Kommaiiöitäre zog schnell sein Geld zurück. Nun wurden dem Louvre von mehreren Personen 11M 000 Francs geliehen. Dank diesem einzigen Darlehen konnte das Haus seit Jahren ein Inventar von 20 Millionen Waren auf stellen, im Jahre 1875 das ganze Gebäude (das frühere Hotel du Louvre! mit 15 Millionen bezahlen, und dann legte die gleiche Gesellschaft das Terminns-zpStel und das Palais d'Orsay an. Sie verteilt alljährlich 8 Millionen Dividenden. Parissot, der Gründer der Belle Jardiniöre, der ursprünglich eine Bude von 12 Ouadrattuctern in der Cito ein nahm und heute sein Konsektwusgcschäft in einem Palaste be treibt, den er auf einem Flächenraumc von 3100 Quadrat metern gebaut hat, nahm den Finanzseudalismus ebensowenig in Anspruch. Was Cognacq betrifft, einen bescheidenen Handels mann der Umgegend von Paris, so mietete er, nachdem er im Jahre 1872 eine Premiere des Bon Marchö geheiratet, für eine Tagesmicte von 15 Frcs. einen Laden in der Rue du Pont- Neus, aus dem die Samaritain erwerben sollte. DaS Ehe paar besaß zusammen eine ersparte Summe von 22 000 Frcs. und steckte sich das Ziel, eines Tages mit einer Rente von 15 000 Francs in den Ruhestand zu treten. Die Gatten lehnten jedes Geldancrbietcn ab, sie wollten den Erfolg nur ihrer Arbeit ver- oonkcn. Im Jahre 1877 flieg die Geschästszifscr auf 1900 000 Francs, 1888 war sic bei 17 Millionen, 1895 bei 35 Millionen augelangt. Damit stand die Samoritaine vor 10 Jahren aus dem gleichen Fuße mit dem Printemps, aber dieser ist stationär geblieben, während es die Samaritame auf 100 Millionen! brachte. Interessantes aus dem HandwerksleVen der guten altert Aelt. Am 10. Inn, des JnhreS 1768 war in der am Fuße d«S Uugers in der Sächsischen Schweiz reizend gelegenen St«E
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