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- U83 - - U8S - Ctva-ld war^ sofort gökomme». nachdem er die Nachricht von -er schweren Er- kraickuiw seines -strofvater- erhalten. Er hatte sich den Eintritt in dos Schlas- w. P5 . - . - - . - - . jlmmer. ein« eln zu- , ihm verweigern wallte, ertrotz!. Der rSkommerzienrat ha W«ll« üverra cht angeblrckt, dann, wie sich besinnend, ihm mit müdem genickt und mit schwacher stimme geflüstert: ..Wie Du Deiner Mutter gleichst! Diese Aua«», dlche Brauen! O. lie war schön! Ich Hab« sie sehr lieb «ehadl! Du sollst bei mir »leiben. Ew»lb! Ich werde Deiner Mutter bald von Dir Grütze bringen lönnr»! Bo«! -Or war natürlich nicht mehr bei Besinnung! Er batte vollständig das Ge- dachlnis verloren!" wiederholte man mit einem Lou-fzer. als man die Szene erzählte. Niemand unter den Nahestehenden schien an eine wirkliche Aussöhnung, an ei» Ver zeihen zu glauben. Ewald Ganglos-s blieb für «sie der Missetäter und der Gebrand- markte, von dem sich alle abwendeleu. wenn man auch nach außen bin die einstigen Vorkommnisse in der «Familie vertuscht und verschwiegen balle. Der Gedanke, daß Ewald Gangloff in einer Stadt mit ihr loar. baß sie ihm be gegnen konnte, wenn sie aus die Straße ging, halte ihr etwas Aufregendes, und zu weilen, wenn «ine Aehnlichleil in der Er-cheinung sie von weitem lauschte, gab ihr Herz einen wilden, raschen Schlag. Auch -Arnold war sichtlich nervös von der Beerdigung mrückaekommcn. wo er Ewald gciehen habe» mutzte. Manchmal konnte sie nicht umhi». «inen scharfen, durchdringenden Blict aus ihren Mann zu hefte», als müßte sie ergrün den. was in ihm vorging. wie es ihm zumute war. jetzt, da der Mann in der Nähe weilte, dem er so Schlimmes angetan, jetzt. La ein -Wort --ein feinae-ponnenes Lügennetz zer- reißen, da jeder Tag eine Etitdecku»^ bringen konnte. Lie sah nur. daß er sich vor ihr 'ürchtete, daß er ihren Augen nicht standhalten konnte, daß er sich >o eil'ia wie möglich von ihr wrtvrückie. Es war immer ein -An-iaimen für beide. „Wie ,oll das wclier- gshen? Wie soll das enden?" sragte sie sich manchmal und preßte die Hände an die Schläfe in einer Lumpten Angst, sie würde den Verband verlieren, wenn nicht eine .Klärung käme. 'Und doch batte sie nicht Len Mut, an sie wankende Mauer zwi-chcn ihnen zu rühren. An einem trübseligen Dezemberiag war sie wieder in dem verlassenen Häuschen der Tante be-chä'ligt -gewc'en. wohl znm letzlenmal. Die Möbel waren nun alle sori- geichafst. zum Teil ver-chenkt, zum Teil verkau't worden, nur das alte SchreibPind und ein paar besonders liebe Stücke. von Venen sie sich nicht zu trennev vermochte, hatte s>e bei sich untergehrachi. Nun hatte sie. ehe der Abbruch des Hauses begann, noch einmal Abschied nehmen wollen von den stillen Räumen. Ei» in sie Wand eingelassenes FamAienbilb war aus Ser Mauer gelöst und verpackt worden, es sah häßlich und per- stört aus au» der alten, lieben Veranda Sie holte sich einige Eseurairkeii, um sic ein- znpslanzea. sie ging noch einmal durch den kahlen. ichneebeSeckt-cn Garten. Als sie sich eben mit tiefer Wehmut losreißen wollte, hörte sie einen Schritt. Es mußte jemand durch das Gartenvwrichcn eingeircten sein. Mit strenger Miene ging sie dem Eingang zu. Sie stand Ewald Gangloff gegenüber. Einen Moment »allen sie sich betrogen. ettva-u verlogen an. „Verzeihung, gnädige Frau." »agte er. den Hut abnehmend. «Ich bin hier ein gänzlich unberechtigter Eindringung. Aber ich kam bei einem Spaziergang vorüber, und La zog es mich unwiderstehlich da herein. Es sieht 'o aus. als müßte das liebe, alte Häuschen auch der sich ausbreilenden Großstadt dem Neuen, Eleganten, «um Spier fallen. Ich treue mich, Laß ich es noch ei»mal- wlle. Ohne ihre Aufforderung abzuwarie». schritt er aus den Garte» zu und blickte sich mir einem Koptischüi.ieln um: „Ach. hier ist alles verändert! Cs berührt öinem ganz seltsam, solch alles Winkelchen wiederzusehen! Mein Gott! Der Loringbruiincn: Die gemütliche Veranda da oben! Waren wir damals jung!" Sie faßte es kaum, wie er »o ruhig und Heuer sprechen konnte. Der wundersame Zufall, der sie gerade hier zu- 'ammengosührt, hier an diesem einsamen Fleckchen, au dem sich der Roman ihrer Iu- gend abgespielt, erschütterte sie dermaßen, daß sie nur stumm der Richtung ''einer Augen »owen konnte, mit klopfendem Herzen, blassem Gesicht vor sich binsiarrte in den winter- lichsn Garten, als läge ihr ei» Nebel über der Stirn und verschleierte ihre Gedanken. Jetzt, da er neben ihr stand, nilllte sie ersi. wie lebendig ihr in diesen letzten Monaten die Vergangenheit geworden. Dachte er an den Äöenv unter der herbstlich gel'ben Linde, als er nun Len kable» Baum betrachtete? An den »eierlichen Schwur, den sie gebrochen? An die Leidenschaft. mir der er hier -vor ihr aus Len Knien gesiegelt haue? Ihr hemmte es den -Atem, ihr raubte es alle Fassung, daß sie mit ihm in seiner Nähe hier Abschied nehmen iollte. Sic 'fand ihn ko wenig oerändert. Noch größer schien er ihr. als sie ihn im Gedächtnis gehabt. In dem -kalten Winterlich! ah inan aus seinem Gesicht woql die Spuren der Schminke, -eine Hartloten Lippen waren stärker, die Züge mebr ausgearbeitet als früher. Aber sein schönes, edles Pronl ries ihr doch ->o mach, uy Lie sinnigen Smvündungen zurück, daß ihr ein alltägliches Ende disies herzbeweaen- den Wiedersehens unmöglich schien, daß sie meinte, nun müsse eine 'lcidenichatiliche Aussprache kommen, nun würde er Rechenschaft -fordern über ihren Treubruch und sie wagen, wie es geschehen konnte. Saß sic nicht besser -landgchalten. Q Gotr! Sie war ja uicht vorboreitet aus diese Begegnung! Sie war zu verwirrt, um ihre Worte aiW» wagen! — Wenn sie überhaupt vov der Vergangenheit sprach, daun würde sich chm» ««»- über ihr aanzer Groll, ihre ganz« Empörung, «ine wtlde Mklage gegen da» Schicksal aus ihr« Lippen drängen, und sie durste doch die Wahrheit nicht verraten, wenn sie da» -Strafgericht nicht entfesseln wollig das nicht bloß über das Hauvt de» SchuLigen. a»ck über ihr Haupt, über das ihrer minder Hereinbrechen mußte. — Wer Gangloff hatte in diesen vierzehn Jahren mehr erlebt ÄS sie. Ihm waren die Erinnerungen, die Las alte Gärtchen weckte, längst verblaßt. Halb lächelnd, bald wehmütig Lachte er an jene Verlobung unter dem Hindenbaum zurück w»e an «ine roman tische Minderen Und dann — Adelgunde war ja immer noch eine hübsche Frau, gewiß! Aber sie war doch nur wenig jünger als er. und dem Sechsunddrcikigjahr--gen erschien die fast Gleichalterigr doch recht reis und mütterlich, so dag ihn bei dielen» Wiedersehen kein IiefeS Weh über den versagte» Im ne »dt rau in erfassen konnte. ES ward ihm daher Nicht schwer. >» liebenswürdiger Gelassenheit an die Vergangenheit zu rühren: ..So findet inan sich wieder, gnädige Frau, nicht wahr, nach so langer -Zeit!" ragte er verbind lich. aber doch mit recht heiterer Seelenruhe. „Ich hoffe, «s ist Ihnen recht, recht gut gegangen. Sie haben jedenfalls das Klügere gewählt: das sichere, sorglose Behagen in der Heimat, in unserem lieben München, in dem man sich doch wollÜsuhlr wie nirgend« sonst.' Sein Ton tat ihr-we-h. Sie nickte nur, während der bittere Zug um ihren Mund diese bejahende Bewegung Lügen llraste. Fast mechanrich schritt sie vorwärts, dem AuS- gang zu. wie sliehend vor den Geistern dickes Heims. Er öffnete ihr höflich das Garten-psörlchen. ließ sie vorangeben und sragte dann mit freundlichem Interesse, während er neben ihr durch die stille Aaulbachstraße weiter- ging: „Sie haben Kinder, nicht wahr, gnädige Frau?" .Mne Tochter und einen Sohn." erwiderle sie tonlos. „Die heramvaclsiende Iugeno wird Ihnen viel Freude machen. Es gibt doch nichts Schöneres als .sin warmes Familienleben. Das mag Wohl der am tisiste-n empfinden, der. wie ich. so lange ein Heimatloser gewesen, der nre rechtes Familienglück kennen lernte." Er sprach in ruhigem, gefellsckastlichem Hw"" wie man eben aus Höslichkeitsptlicht ein Gespräch weitersi'chrt. Aber -der letzte schien doch mehr als eine banale Phrase, schien wirklich feinem monieiilaneii Empfinden entsprungen zu »ein. Sie zwang sich mit aller Gewalt, dem Gedan-kenggng zu entrinnen, der sie »m Banne hielt, sich aus den überwältigenden Erinnerungen zur Gegenwart zurückzuringen. ..Kommerzienrat Harrach war schon fast sterbend, als 'Sie hier «intrafen, nicht wahr?" fragte sie, die Äugen zu ihm a ui-ck tagend. ./Ja. jo weit entrückt von allem Irdische», daß er sich aus den einstigen Konilitt zwi'chen uns nicht mehr besann. Tiber eS ist mir doch lieb, daß ich ikm noch die Hano gedrückt habe. Dann hätte ich freilich wieder ab- re-iien können. Doch cs ist vielleicht gut. daß ich hier durch eine sehr unangenehme Schule gehen muh." Da sie ihn fragend anblicktc. fuhr er fort: „Sehen Sie. gnädige Frau, -unsereiner wird verwöhnt, verzogen. Ei» Schauspieler, der Erfolg hat, erntet ja mehr Schmeichelei, mehr ipontanc Anerkennung, als icder andere, -vielleicht viel würdigere KülMer. Wenn ich mir auch immer wieder sage: Nur nicht eitel werden, mein -Lieber! Nur keine lächerliche, alberne Einbildung! Die Begeisterung derMenlchen gilt den edlen Rollen, die Du -pielst, mehr als Dir selbst! Man -weiß doch nicht, -wie -ehr man sich an dieses süße Gin -cho» gewöhnt hat. So ist cs denn eine recht gesunde Arznei, wenn man wieder Bescheidenheit lernen muß. wenn man so klein gemacht, so niedergedrückt wird wie ich hier." -Sie fühlte, -wie sie dunkelrot wurdc. Nur u-m irgend etwas zu sagen, ihre Ver legenheit zu -verberge», war? sie ein: ..Als Künstler kennt Sie hier niemand: Sic haben Ihrer Vaterstadt bisher geflissentlich den Rücken gekehrt." „Q, auf der Bühne -hätte ich wohl in München mein Publikum wie anderswo. Da wäre mir nicht ban-ge!" unter brach er sie. „Und wenn mein Selbstgefühl noch lange in dieser Weise niederaetreten wird, dann muß ich wirklich hier auftrcten. ein paar meiner Glanzrollen -spielen, um mir und anderen zu -beweisen, daß ich mich nicht zu vertriegcn brauche. Ich tat bisher keine Schrille, wett ich es nicht taktvoll fand, wenn mein Name gerade jetzt in den ersten Trauerwoche» nach dein Tode meines Sliclsvaters auf dem Zettel sieht. -Aber man be handelt mich ja wie einen Ausgsitoß-cnen. der keinerlei Rechte bat. sich zur Familie und zur Verwandtschaft zu rechnen. Mein Stiefvater hat unzählige Legate hinterlassen. er hak alle wohltätigen Vereine in seinem Testament be-dacht. Mein -Name ist in dem- selben gar nicht erwähnt. Gott isi» Dank! Ich brauche kein Geld von ihm. Es wäre mir nicht um ein Kapital zu tun gewsien. Niu-r dieses Totschweigen bat mich tief ge- troffen. Die Angestellten im .Haute.Harrach grüßen mich, als wäre ich ein bankrotter Kerl, der nächstens mit einem Bettelbrief ins Burea» treten würde. Die Verwandten, die alten Freunde, auch Ihr -Gatte, gnädige Frau, haben mich bei der -Beerdigung kaum erkannt. Keiner gab mir sic .Hand. Und ich will und werde doch ausharren bis Wsibi- nachien. Tiefes Fest, das mir jahrzehntelang b gleichgültig mar. ich sehne cs herbei wie die Kinder. Ich muß es in München leiern!" «Fort-ctzrurg folgt.) Pelrmren-Fsbnlr Wettiner Strasse 33, I. null !I. ncuv-zt« AIoiIvII« IN LoUiers, V/Iuttea, pelrjaekea, SerrenkrsZea unü ^lülrea. Veste s»»«Io »rdett vom elusaedsteo -—^— dls tel»steu «eine. - Tepplcdlelle un<l Decken. Llllikvl-Veikrtut nur von 10-6 Ilkr. Sonntox« xvittraet! > Grenadierjtt. I sür rin Drittel d. KannvertS ver käuflich Loschwitz. Schweizrrslr.1I l inridKiv (Holil oluiv IM tu 80, v. L.-k. kzgr LS dis S« IN. Krsviereii Mi;. keiiiMltl 7MiM, kM «v lllt. empüeklt Grenadiers»!. I H.u§ust NsivkrrLt, tllltillsclieiMtr., 8ssstrg,sss 9. wekhnacht»versaiid r M i'iikliitrei' pfelkMetieii von der weltbekannten Firma Moritz MM in Pulsnitz i. 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