Volltext Seite (XML)
u n e s ABONNEMENT-CONCEKT im Saale des Gewandhauses zu Leipzig. Donnerstag, den 2. November 1871. Erster Theil. Ouvertüre zu Shakespeares „Sommernachtstraum“ von Felix Mendels sohn-Bartholdy. Arie aus „Johann von Paris“ von Boieldieu, gesungen von Frau Anna Isendahl-Eggeling, Herzog!. Hofopern Sängerin aus Braunschweig. Welche Lust gewährt das Reisen! Frischen Reiz zeigt jedes Land, In immer wechselnden Weisen Zeigt sich jeder Gegenstand. Hier zeigt dem Äug’ sich eine Wüste, Doch dort ein Hain, den Flora küsste; Schwatzhaft murmelt hier ein Quell, Uns zur Labung einzuladen, Und in des Baumes Dryaden Tönt Philomelens Stimme hell. Welche Lust gewährt das Reisen! Frischen Reiz zeigt jedes Land, In immer wechselnden Weisen Zeigt sich jeder Gegenstand. Wer sali nicht mit trunknen Blicken Den magischen Reiz der Natur? Mein Herz pocht stets vor Entzücken, Verfolg’ ich der Schöpferin Spur. Concert für die Violine von Felix Mendelssohn-Bartholdy, vorgetragen von Herrn Concertmeister Lauterbach aus Dresden. Lieder mit Pianofortebegleitung, gesungen von Frau Isendahl-Eggeling. a) Es weiss und rätli es docli Keiner, von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Es weiss und räth es doch Keiner, Wie mir so wohl ist, so wohl! Ach, wüsst’ es nur Einer, nur Einer, Kein Mensch es sonst wissen soll. So still ist’s nicht draussen im Schnee, So stumm und verschwiegen sind Die Sterne nicht in der Höh’, Als meine Gedanken sind. Ich wünscht’, es wäre schon Morgen, da fliegen die Lerchen auf, Die überfliegen einander, mein Herz folgt ihrem Lauf. Ich wünschte, ich wäre ein Vöglein und zöge über das Meer, Wohl über das Meer und weiter, bis dass ich im Himmel wär’. Eichendorff.