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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.09.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19140919013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1914091901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1914091901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-09
- Tag 1914-09-19
-
Monat
1914-09
-
Jahr
1914
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.09.1914
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Warme« Unterzeug für die Truppen. Die Versorgung dev Truppen mit warmem Unterzeug ftir die kalte Jahreszeit gehört mit niete» anderen Maß nahmen zu den Mvbilinachungsvorarbettcn der Heeres» »erwaltnng. Warmes llnterzeug ist ebenlv wie Wasfe», Bekleidung, Verbandpäckchen «sw. fiir jeden einzelnen Manu der Heeresstärke sichergestrUt und gelangt demnächst znr Ausgabe an dir Truppe». Dazu gehören wvllene Unterjacke». Unterhvsrn, Strümpfe, Pulswärmer und Kopsschützer. Wenn private Sammlungen neben her den gleichen Zweck uersvlgen, sv kann das selbstver ständlich nur willkommen geheißen werden. Die Anregung des Kronprinzen in dieser Hinsicht ist höchst dankenswert. Besonders Strtimpfe und Pulswärmer sind ja rasch verschlissen und können nicht genug vvrhandcn sei». Zurückftellnng landsturmpslichtiger Landwirte. Die „Nordd. Allg. Zig." schreibt unter der Ueberschrisi: „Zurückstellttiig landsturmpslichtiger Landwirte": Nach einer Verfügung des Kriegsministeriums vvm l.'>. September 1»>1 können fvlgende landsturmpslichtige Personen über de» 19. September hinaus in begründeten Fällen zurück- gestellt werden: Die leitenden Gutsbeamten, die Müller, die Führer von Motorpslügen, von landwirtschastliche» Ma schinen »nd von Maschinen der elektrischen Uebcrland- zentralen, die leitenden Beamten landwirtschaftlicher Neben betriebe iÄartvsfeltrvcknereien, Brennereien, Stärke- und Zuckerfabriken! und landwirtschaftliche Vorarbeiter. Die Anträge sind an das stellvertretende Generalkommando zu richten. Forderung des Deutschtum« im Elsaß. Der Etappenkoinmandant in Evlmar lElsaßs erläßt folgende Warnung: Ich mache daraus aufmerksam, daß die jenigen Leute, die auf der Straße oder in Lokale» französisch spreche», sich der Gefahr aussehen, als Franzosen betrachtet und als Feinde des Deutschen Reiches verhaftet zu werde». Die koburgischen Ansprüche au das Erbe König Leopolds. Das Auswärtige Amt in Berlin hat das Gutachten eines hervorragenden StaatSrechtslebrers betreffs der kv- bnrgischen Ansprüche an die N i edcrfü l l bacher St i s tung des verstorbenen Königs der Belgier eingefvrdert. Die unverträglichen Bundesgenossen. Gesängen r Franzosen und Engländer vv» Mau beuge sind in de» lebten Tagen in Berlin einae- trosscn und teils in dem Truppenlnger zu Wnnsdors bei .Zossen, teils in Doverib untergebracht worden. Die Eng länder werden »ach Döberitz gebracht, wo sich schon viele ihrer gefangenen Landsleute befinden. Eine Zeitlang waren in Döberitz anch Franzosen und Russen. Sie sind aber nach Rnhlebcn nbergcsnhrt worden, weil sie sich mit den Eng ländern nicht vertragen könne». — Gerade deshalb Hütten sic eigentlich ziisaminenbleiben sollen! Aus de« ueuiraleri Staute«. Italiens Ncntralitäi. Anch der ursprünglich deutschfeindliche Zcntralvrrbaiid der sozialdemokratischen Partei hat sich jetzt für absolute Ncntralitäi ausgesprochen. Eine energische italienische Stimme für Deutschland. Die „Franks. Zig." schreibt: Das „Giornale d'Italia" klärt dnich seinen langjährige» Berichterstatter in Berlin, G. E a b a s i n v - R e n d a , wenigstens da« römische Pi'l'litum über die Ursachen objektiv auf, die zum Kriege geführt haben. Eabasinv-Renda kommt an der Hand der vorliegenden Dokumente zu dem Schluß, daß R » ß l a n d es war, das den .Krieg gewollt hat, daß der Uebersall Rußlands durch Deutschland nur eine Legende sei, sie einige Tage Glauben finden konnte, nunmehr aber doku mentarisch widerlegt ist. Daran knüpft der italienische Berichterstatter folgende bemerkenswerte Betrachtungen: Das russische Doppelspiel geht ans der Tatsache hervor, daß der Bar am -kl. Full 2 Uhr nachmittags an vaiser Wilhelm U. telegraphierte: Ich hasse für daS Wohl unserer "Belker und fiir den Frieden Europas auf den Erfolg Deiner Vermittlung in Wien , während schvn am Morgen die Mobilmachung gegen Deutschland begonnen hatte. Am 1. August wäre die friedliche Lösung der Krise erfolgt oder wenigstens der erste wichtigste Schritt zu dieser Lösung. Aber »m Mitternacht befahl Rußland, ohne sich weiter um die Unterhandlungen, die es selbst begonnen hatte, zu kümmern, die Mobilmachung, und der Krieg war da. Eabasino-Ncnda meist dann nach, daß die starke Unter stützung, die Deutschland der österreichischen Negierung gewährte, ans der Ueberzengnng hcrvvrging, daß der Ruin Oesterreich-Ungarns anch der Deutschlands sei, wie der Rni» Deutschlands auch denjenigen Italiens nach sich ziehe» würde, und kommt dann ans die Haltung Englands zu sprechen. Man sagt, indem England Belgien ver teidigte, habe cs das Völkerrecht geschützt. Aber seit wann ist das vereinigte Königreich so weichherzig gegen das Recht der Völker? Seit cs in Friedenszciten Kopenhagen angriff und die dänische Flvtte vernichtete? Oder, seit es die Unabhängigkeit der Buren zerstörte? Hier hat man sofort verstanden, daß es sv zärtlich die Neutralität Bel giens vertritt, weil sie für Deutschland ein Hindernis fiir den Sieg bedeutete, vdcr, weil es den Neutraiitätsbruch Franl reich Vorbehalten wollte. Diesen zweideutigen schlauen Plan hat die deutsche Regierung mit einem Schlage Um stürzen wvllen. Sie hat einen sofortigen Bruch vorgezvgen, der ihr wcnigstens den Vorteil bringt, sich durch Belgien den Weg zum Siege zu bahne». So kämpft man jetzt offen. Man muß zugeben, daß der österreichisch-ungarische .Kon flikt und die Ermordung Franz Ferdinands den gleichen Infam men Hang mit diesem Kriege hat, den die Hohen- zollernschc Thronkandidatur mit dem 7l>cr Krieg gehabt hat. Tic Verteidigung Belgiens durch England, die Beichützung Serbiens durch Rußland sind Vorwände, denen jede Be rechtigung und Uebcrzengungskraft fehlt. Der Krieg richtet sich gegen Deutschland allein. Man hat um dieses Land ein Netz von Verschwö rung s e i n d l i ch e r Kräfte gewoben. Deutschland kämpft mit Feuer und wütender Leidenschaft und zieht auch die Feinde in den Kampf, die gern lauernd zur Seite gestanden hätten: denn cs gilt, zu siegen oder z» sterben, und es wird siegen. Ein deutscher Admiral Kommandant der türkischen Flotte. Die „Agcnce HavaS" meldet, daß der deutsche Admiral n. Souchon, der bisherige Kommandant des deutschen Mittclmeergeschwadrrs, zum K o m Mandanten der türkischen Flotte ernannt wurde. Die französische Presse begleitet diese Nachricht mit drohenden Kommen taren. Obwohl die Meldung aus der recht wenig ver trauenswürdigen Quelle des französischen offiziösen Nach richtenbureaus stammt, scheint sie nicht unwcihrscheinlich zu sein, da die deutschen Kreuzer „Göbc»" und „Breslau" nach ihren kühnen Fahrten im Mittclmecr nach damaligen Be richten in türkischen Besitz übergegangen sind. „Göben" war das Flaggschiff des Admirals Souchon. Mißstimmung in Ehina gegen den Dreiverband. Die „Korrespondenz Rundschau" meldet: In Peking herrscht die größte Erregung über die Forderung Japans, ihm freie Hand in Ehina zu gewähren, die z» lebhafte n Protesten Anlaß geneben hat. Von chinesischer Leite werden alle Gerüchte über Unruhen und Revolution in Ehina dementiert. Die Erregung gegen die Ententemächte, namentlich England und Rußland, wächst. Man beschuldigt Großbritannien, daß cs Japan gegen Ehina Hetze und auf Koste» der chinesische» Republik Japan Gefälligkeiten erweisen wolle. Die Mißstimmung gegen Rußland ist daraus znrückzusühren, daß der Peters burger Stadthauptmann für die Dauer des Krieges die Ausweisung sämtlicher chinesischer Kauklente ans seinem Amtsbezirk verfügt hat. Ucverdtes behauptet ma» in Peking, daß zwischen Japan und Rußland jetzt eine Ver einbarung dahin zustande gekommen sei, daß Japan pro visorisch »nd allein die Mandschurei und Mongolei besetzen solle. In Pekinger Negierungskreisen macht man kein Hehl au» der warmen Sympathie für Oesterreich-Ungar» und Deutschland, die in Ehina immer stärker zutage tritt. -K Wir „Barbaren" »nd die anderen. Folgender Brief eines sranzösischen Ge sa »ge ne» wird der „München-Augsb. Abendztg." zur Verfügung gestellt: „Es ist nicht nötig, daß Ihr Euch über mich allzusehr ängstigt. Allerdings glaube ich nicht, daß Ihr mich wieder- seht vor Ende des Krieges. Denn ich bin Gefangener -er Deutschen. Regt Euch darüber nicht aus: Diejenigen, in deren Händen ich mich befinde, sind nicht die brutalen Men schen, als die man sie »ns geschildert hat: mir geht cs im Gegenteil sehr gut, ebenso meinen gefangenen Kameraden. Wvllen wir alle sehnlichst wünschen, daß dieser schreckliche Krieg möglichst bald zu Ende ist: den» diese Schlachten sind zn entsetzlich. Ich habe viele an meiner Seite fallen sehe». Ei» Glück ist es nvch, daß die deutsche» Soldate », die ich zu sehen bekam, n i ch t sv sind, wie i» n n sie uns geschildert hat. Man ist so sicher bei ihnen, wie »»tcr unsere» Leute», und man ißt und trinkt, was sic haben." Damit vergleiche man einen Brief, den der «Petit Parisien" vom 5. September vcröfsentlicht hat: „Eine I- ranzösi n mit geängstigtem Herzen schreibt Ihnen diese Beile», da Sic sorgfältig alles ausiiehmcn, was Ihre Leser Ihnen schreiben. Ich bin eine Frau mit weichem Herze» und voll Menschlichkeit: ich bin der Meinung, daß üian für die Verwundeten, ob Freund oder Feind, sorgen muß, aber finden Sie nicht auch, daß Frank reich für diese feige» Preußen, die diesseits nichts ver schonen, die Kinder und wehrlose Frauen nngreisen, ein bißchen zuviel Menschlichkeit hat? Ich bin empört, »nd viele Frauen, Mütter iiiid Gattinnen, besindc» sich in der selben Lage. Auf gleichem Fuße behandeln wir die Ge fangenen, weiche die Unsrigen in grausamster Weise hin- gemvrdet habe»! Man muß viel weniger Mitleid mit ihnen haben, vielleicht lachen sie noch über uns und unsere Giiie. Ich schwöre Ihnen, daß mir in diesem Augenblick mein Frauenkleid sehr lästig ist: wenn ich mitküwpsen könnte, wäre es wein größtes Glück: ich würde kein Mitleid mit ihnen haben, die nur Scheusale sind und nicht ver dienen, am Leben zn bleibe»! Eine Leserin." Es braucht gewiß nicht ein Wort der Erläuterung ge sagt zn werden z» dieser Nebeneinanderreihnng des Brieses des französischen Gefangenen und der sranzösi scheu „Frau mit dem weichen Herzen nnd ovll Menschlich kcit". Die neueste»» Meldungen lauten: Neue Verlustlisten. Berlin. «Priv.-Tel.l Heute sind die 28. Verlustliste der preußischen Armee, die ll. der banrischen und die 1b. der württeinbergischen Armee ansgegeben worden. Die preußische Liste enthält ». a. folgende N a m e » vv n Sachsen: Musketier Aibin Uhlig aus GroßhartmannS- dvrf lFreibergl tot: Musketier Fritz L ch e i r h a ii e r ans Herrenhaide iRochlitzi veriv.: Gefreiter Emil Kellner aus Niederplanitz iBwickanl tot: Musketier Alfred Schmidt >1 ans Morgenrölhe «Auerbach! tot: Musketier Alfred Bauer aus Pirna vcrm.: Musketier Paul K n i e s c ans Leipzig verm.: Gefreiter d. Res. Richard M e ii b c ans Leipzig tot: Musketier Max Leich s e n r i i> g aus Ehriiiiiitz l. v.: Tambour Alfred Landgraf aus Bvckwa iBwickaui l. v.: Reservist Theodor Schulz aus Leipzig veriv.: Reservist Engen Beck ans Selwa iEhein- nitz« I. v,: Grenadier Alfred Oberländer ans Lcipzig- Schoneseld s. ».: Grenadier Reinlwld Förster aus Gijmiiio i, v.: Füsilier Otto Donner ans Leipzig s. v.: Ofsiziersdicner Arthur Friede! ans Pirna 1, v.: Mus ketier Oliv Senbold aus Klotzsche lDrcSdeiis tot: Unter offizier d. Res. Karl B v h n e f e l d aus Dresden l. v.: Armin G r a i ch e n aus Plane» l. v. Die drei Verlust listen umfassen insgesamt etwa 6:! 0 0 Namen. Die russische Schreckeusiierrschaft in Ostpreußen. Berlin. iPriv.-Tel.s Die Fortsetzung der behördlichen Ermittelungen über die Verwüstungen der russi schen Truppe n in Ostpreußen haben zur eingehenden Vernehmung der Ortscinwohiier in den zerstörten Orten geführt, soweit die Bewohner noch am Leben sind. Es ist dnrch die Vernehmungen einwandssrei erwiesen, daß vor dem Einzüge der Russen die Ortsbehörden dringlichst znr Ruhe »nd zur Vermeidung jedes Widerstandes anfgesor- dert hatten und daß nicht in einem einzigen Falle die ost- preußische Bevölkerung zu einem Franktireiirüberfallc auf die russischen Truppen sich hat hinreißen lasse». Ungeachtet dieser ruhigen Haltung der Ostpreußen haben die russischen Befehlshaber die Bcrstörung und Niedcrbrcnniiiig aller Ortschaften befohlen, deren zurückgebliebene Bevölkerung zu arm war, um die geforderte Kontribution ausziibringen. Soweit bisher Feststellungen vorliegen, sind aus diese Weise 2ö größere Ortschaften ganz sich von den Russen n i c d e i g e b r a n n t, doppelt so viele aber schwer beschädigt und teilweise zerstört worden. Selbst die einfachen russischen Osfiziere gestatteten ihren Soldaten die Plünderung der einen wohlhabenden Eindruck machen den Häuser, und hierbei sind mehrere hundert friedliche Ostpreußen der Mordlnst der plündernden Russen zum Opfer gesallcn. Im Regieinngsbczirl Gumbinnen wurden bisher über :l 6 0 ermordete Bcwo h n r r scstgcstellt. Eine genaue Angabe der Opfer der russischen Loldatcn- mordc ist kaum vor vierzehn Tagen möglich. Durch das vorübergehende Eindringen der Russen in Ostpreußen war eine große Anzahl von Lazaretten und .Krankenanstalten völlig geplündert. Da nach hierher gelangten Berichten der Ersatz vvn Laiiitütsmatcrial und Verbandsiiiittcl noch nicht allenthalben durchgeführt zu sein scheint, entsendet das Kriegsministeriiim einen Kommissar nach dort, dem mit Verbaiidsmittcln, ärztlichem Geräte gefüllte Autos bci- gegebcn sind, »m Fehlendes an Ort und Stelle für den ersten Bedarf sofort zn ersetze». l„Nat.-Ztg."> Riickbehaltnna deutscher Pässe dnrch Rußland. Berlin. lPriv.-Tcl.i "Nach der Rückkehr der zeitweilig in Rußland zurnckgehaltcnen Tentschen, die dann aber in folge der Vereinbarungen zwischen Deutschland und Ruß land sreigelassen worden sind, hat sich herausgestcllt, daß vielen dieser Deutschen in Rußland die Pässe abgcnom- men worden sind. Da derartige Pässe vvn Rußland zn unlauteren Zwecken verwendet werden dürsten, liegt den Behörden daran, möglichst die Namen aller derjenigen zu erfahren, denen die Pässe vvrcnthalten worden sind. Der Polizeipräsident von Berlin hat sämtliche Polizeibehörden und polizeilichen Organe angewiesen, bei Bckaiuitwcrden solcher Fülle sofort nähere Mitteilungen an das Berliner Polizeipräsidium gelangen z» lassen. Eine „v. Hindenburg-Straßc" in Köln. Köln. (Priv-Tcl.) Die Kölner Stadtverordneten versammlung beschloß, bei Neiibcncniiung von Straßen Namen aus der gegenwärtigen großen Zeit zu verwenden. Eine Straße soll zu Ehren des siegreichen Fcldhcrrn v. Hindenbnrg „v. Hi n d e n b n r g - S t r a ß e" genannt werden. Ein Vorschlag, alle französischen Namens- und Straßcnbezcichnungcn zu beseitigen, wurde indes nicht an genommen. Schwierige Lage de« englischen Geldmärkte«. Berlin. lPriv.-Tel.) Aus Ehristiania wird ge meldet: Dort errege großes Aussehen der Rücktritt des Generaldirektors Blakstad des mit englischen Millionen vor einem Jahre finanzierten !>1,ese»ii„teriiehmens des Ausbaues der Aui Wasserfälle. Der Grund des Rücktritt» ist nach Blakstads ösfentlicher Erklärung die Weige rung der englische» Banken, die notwendi gen Mittel zur Verfügung zu stellen, da es ihnen bei der ichwierigen Lage des Londoner Geldmarktes und infolge des englischen Moratoriums unmöglich sei. Die Schulden der Gesellschaft belaufen sich a»s über 10 Millionen. Gesangeusestung englischer Journalisten in Frankreich. Berlin. sPriv.-Tel.i A»S Paris wird englischen Blättern gemeldet, daß dort eine Anzahl englischer Journalisten, darunter die Berichterstatter der „Times", „Daily Mirrvr", „Dailu Mail" usw., als Ge fangene eingebracht wurden. Bor einigen Tagen begaben sich jene Herren vvn Erecy nach Evnlvmiiiiers, um von General Smith Torris die Genehmigung zu erbitten, seinen Truppen folgen zu dürfen. Ter General verwies sie au den französischen Generalsiab. Ein französischer StabSvssizier sandte sie mit bewassneter Begleitung noch Paris und vvn dort wurden sie jetzt nach TvnrS gebracht. Seitliches und Sächsisches. Heute ist der letzte Dan fiir die Zeichmm«, auf die KriegSmlleihe! Wer noch nicht gezeichnet hat, beeile sich! Ui» l Uhr läust die Frist zur Beick,innig ab. Dem Sparer und Kapitalisten, der die Kriegsanleihe zeichnen will -- und das sollte jeder wollen, der eS kann, weil es zugleich eine patriotische Pflicht und eine vorzügliche Kapitalanlage jst —, jst der Weg dazu wirtlich sehr bequem gemacht. Es gilt ja zunächst nur zu zeichnen, die Zahlung hat erst im kommenden Monat zn erfolgen. Daß die Spar kassen größtenteils ihre Einlagen zu diesem Zweck ohne Rücksicht aus die .Kündigungsfrist frcigebeii, ist schon vs> gesagt worden. Die Banken werden sicherlich ähnlich verfahren. Aber auch demjenigen, der kein bares Guthaben oder Geld unmittelbar znr Verfügung hat, wirb, wie schon mehrfach erwähnt, durch die T a r l e >> n S k a s s e n gern geholfen. Der Besitzer von Wertpapieren tann diese bei den Tarlehnskassen beleihen, nnd zwar je nach der Quali tät der Papiere bis zn 7b Prozent des Wertes, nnd er kann für den sv erhaltenen Betrag .Kriegsanleihen erwerbe». Ja, die Erleichterung gebt noch weiter. Den Zeichnern der Kriegsanleihen können nämlich, nachdem sic Teil zahlungen geleistet haben, Interimsschcine in der Höhe der gezahlten Lumme aiisgehändigt werden. Ans diese Weise ist den Zeichnern die Möglichkeit geboten, sich die Barmittel für die späteren Einzahlungen weiter dadurch ^ zu beschaffen, daß sie dann die Interimsschcine erneut bei S der Neichsdarlehnskasse oder bei anderen Stellen low. bardieren. Ans diese Weise kann in der Tat jeder Werl A papier-Besitzer sich an der Zeichnung beteiligen — die Ans § rede, daß er momentan kein bares Geld habe, gilt nicht! — und jeder sollte davon zum mindesten so weit Gebrauch « machen, wie er erwarten lau», in absehbarer Zeit durch Z , Eingang von Zinsen und .Kapital vdcr durch Veräußerung K. »4 anderer, speziell ausländischer Essektcn, Geld zur Rück-Z 8 zahlnng des Darlehns hereinzubetvinmen. ^ v «Kroges sicht ans dem Spiele. "Noch erwartet der Feind von nnscrer vermeintlichen finanziellen Schwäche sein > ^ Heil. Der Erfolg der Anleihe muß diese Hoffnung zer- 85° stören. Deutsche Kapitalisten! Zeigt, daß Ihr vvm gleichen » «Keifte beseelt seid wie unsere Helden, die in der Schlacht A A ibr Herzblut verspritzen! Deutsche Sparer! Zeigt, das, Ihr nicht nur für Euch, sondern auch für das Vaterland " ^ gespart habt! Nicht einmal ein Opfer ist cs, was vvn Ench'^ verlangt wird! Mgn bietet Euch zn billigem Kurse Wert pgpierc vvn herrwrrggcnder Sicherheit mit ausgezeichneter Verzinsung! O — Ihren Königlichen Hpheiten dem Kronprinzen A- und dem Prinzen Friedrich E h r i st i a n ist das Ritterkreuz 2. Klasse des A l b rcch l sv r d e n s und zwar mit S ch iv erte r n verliehen morden. — Ihre König!. Hoheit P rinzcssi n M athidc begrüßte die am Donnerstag abend eingetroffcne» Verwundeten ans dem Neustädtcr Bahnhöfe. — Tein Postrat W a g n e r in Dresden wurde der preußische Rote Adlcrvrden 1. Klasse, dem Major vvn Tschischwitz ii» 1. Schlesischen Jnfaiiteric-Regiiiiciit Nr. 1',7 das Ritterkreuz 1. Klasse mit der Krone des sächsi schen Albrcchtsvrdens verliehe». — Für ibr tapferes Verhalten in den Gefechten bel Metz wurden mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet: Ritt mcister Frlir. v. S t r a l c n h e i in , Leutnant Frhr. vvn dem B ii s s ch e - L t r c j t h v r st und Lciitiiant Frhr. von Nvch ow, alle drei im Garderciter Regiment. Feiner er hielten das Eiserne Kreuz die Flieger verliehen: Freiherr v. d. Goltz, Leutnant des Fcldartilleric-Regimcnts Nr. 21, kommandiert zur Fcldslieger - Abteilung Nr. 28 als Be- vbachtungsosfizier, und sein Flugzeugführer Helm, Ser geant bei der Feldartillcric-Lchießschiile Jüterbog. — Ans dem Felde der Ehre gefallen sind weiter u. a. folgende sächsische Osfiziere: Major Richard v. E r i c g e r n, Kommandeur des Z. Bats. Inf.-Regts. 181 llb. Septembers: Leutnant d. Res. Pank Seckendorf, im Schützen Regt., Mitinhaber der Firma Ivb. «Kottsr. Schöne in Großröhrs dorf lM. Aug.): Lcntiiant Werner Blaßmann im Jus.- Regiment 177: Leutnant Werner n. Hingst im Gren.-Rcg. 101, Sohn des Generals d. Inf. z. D. v. Hingst l8. Sept.l» Major Fritz v. B c n t i v cg ni. Bataillons-Kommandeur im Fns. Regt. Nr. 72: Paul Hecker, Offiziersstellvertrrter im Ins. Regt. Nr. 177: Leutnant d. Res. Erich Vogel im Inf.-Regl. Nr. 108: Leutnant d. Res. Dr. jur. Friedrich Falk im Inf. Regt. Nr. 182: Hauptmaiin Kurt Böhme im Res.-Ins.-Regt. Nr. 100,- Leutnant d. Res. Paul Pelle- grinj im Iiif.-Ncgt. Nr. IM,- Leutnant Walter K l e m m . Bataillons-Adjutant im Inf.-Ncgt. Nr. 181: Assessor Dr. jur. Paul Licker, Leutnant d. Res. im Inf. Regt. "Nr. 101. - Ein sächsischer kffizierS-Hrrrenreiter im Felde ver wundet. Leutnant A lex. "Nette vom 12. Fcld-Art.-Reg. ist im Kriege verwundet worden. Leutnant A. Nette, -er der reitenden Abteilung seines Regiments angehörtc und zuletzt zum Militär-Rcitinstitilt in Hannover abkommandiert war, war früher ein erfolgreicher Rcnnrciter und hatte seinerzeit als bestes Pferd die l,e fusticier-Tochter Genova. Leutnant A. Nette ist -er älteste Sohn des ans allen deutschen Bahnen als Starter bekannten Rittmeisters Nette, der jetzt cbciisv wie seine vier Söhne im Felde steht. — Gustav Hergsell f. Wie erst jetzt hier bekannt wird, starb am 10. vorigen Monats in Prag der dnrch seine Arbeiten über die Fechtkunst bekannte österreichische Major Gustav Hergsell, Direktor der Prager Landesfechtschule, im »8. Lebensjahre. Von seinen geschichtlichen Werken seien ge nannt Talhvffers Fechtbüchcr über gerichtliche und andere Zweikämpfe aus den Jahre» 111>I, ll',0 und l107 lGothacr und Ambraser Eodcrj, sowie die Fechtkunst iin lü. und 16. Jahr hundert. Hergsell ist als Begründer der österreichischen Läbel- schule anzusehe», die durch Oberst von Igalsfy, eines Hcrgsell- schen Schülers, in der österreichischen Armee eingesnhrt wurde.
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