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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.05.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050505017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905050501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905050501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-05
- Tag 1905-05-05
-
Monat
1905-05
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.05.1905
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8pi-eek»lunäon: lttttvioeh» unä 8a»nnd»nck>> eoo V di« S vdr. 8otuit«xs »sä V di» 1 vkr. Vrorövn-K. J<»!»UNNV88lltt88v i), I. (Iikurvlläv tstkolxo. ttt-oapolctzv nriitj» u. lrLiti,« vcrtliches und Sikchstschetz. — Di« grltriL« Sitzuna der Et«dtver,rdoete» wurde vom Borsteher tz)errn Ju,lijlal Ör, Stöckel >/«8 Uhr mit Mit- «eiluna der Reeislrondeneinuänge erössnet, die ohne besonderes Interesse waren. Der aus der Tagesordnung stehende Antrag de» s^errn »>,-V, Denlist Schuvert tl uno lKenoise»: Kollegium wolle beschließen, den Rat zu ersuchen, di» Schulhöfe in den an önenUithen ^pielplaven ueangetiroen Stadueiien «u Tummelplätzen für Kinder frejzugeben, soweit sich dies mit dom Unterricht« vereinbaren läßt," wurde noch kurzer Begründung durch den Antragsteller angenommen. Der vom 2t,-B. Dr. med. Pilling über die Wetterführung der Straßen- »ahnlinie Wa Ißschl ö ß ch e n —B u hla u bis zum Standgleis« auf dein EliaSplatz« gestellte Antrag ,miede nach Uebereinkunst mtt dem Herrn Vorsteher vom Antragsteller zurü-kgezvgen Sotdann wurden einige Natu- ralisolwnSaosvche angenommen und aus Antrag deS FinauzausschuslcS einem vormaligen Arbeiter des Tiefbau- amte-, Gotchels Adolf Türcke, «ine widerrufliche jährliche Unter- sküßung vp» 3U6LO Mark bewilligt. — Dem Bericht des Herrn St-V, Beh«r als Referenten deS Vcrw>ilti,na8aiiKsck»,kkeS entsprechend nnirde der Ratsvorlage bctr. die Verwertung des Grundstücks des vormaligen tLIettrizilätsiverkeS in Vorslabt Plauen durch Berinietnng oder Verpachtung zngeilmiint. Herr St>V. Dr. med. Hops referiert als Berichterstatter deS VerwaltungSausscksusseS über ein Schreiben des RateS. betr. die Umleitung d«S Straßenbahnbetriebes in der Geivandlmnsstraße aus Anlaß des Rathaiis-Nenbaues und die Herüellung von ^berleitungS-StroniznlübrungSanIagen i» einigen Strecken der Mprißstraße, des NeumarkteS und in der zwischen der Moritz- itraße und dem Pirnaischen Platze liegenden Strecke der König Iöhann-Straße. ferner über ein Gesuch des Bezirksvereinö Tresden-Süd mn Abstellung einiger Uebelstände im Betriebe der Straßenbahnlinie Theaterplntz--GenmndlxruSstvaße. Auch ksier trat die Versarmnlung dem Aussckmßgutachte» bei. welches lautet«: „Kollegium wolle dec Ralsvorlaae gemäß 1. zur Um- leitung des Straßenbahnbetriebes in der Gemandlmusstraße ans Anlaß des Rathans-RettlxmeS und zur Herstellung von Lber- leitungs - Stromzuleitunasaniagen ln einigen Strecken der Moritzstraße und deS Neumarkles, sowie in der zwischen der Morißstraß« und dem Pirna ischen Platze liegenden Strecke der Könitz Johann-Straße 6700 M. zu Lasten des Eriveiterungs- ionds der Krasttverke bewilligen und 2. davon Kenntnis nehmen, daß di« Wagen der Schnarrstraßen-Linie unter Einführung einer durchgängigen Wageickolgc von 7>ch Minuten wie früher ohne Ausnahme nach dem Neumarkte geiührt werden, hierdurch aber 3. das Gesuch des Bezirksvereins Dresdens? nd urn Ab stellung einiger Uebelstände im Betriebe dec Straßenbahnlinie Tbeaterplatz-Gowandhausstraße sür erledigt erklären." Die übrigen Punkte der Tagesordnung, welch)« die erledigten Rechts, streite der Stadtgsmeinde, die Legung von CKis- und Wasser, rohren^ usw., die Bewill 8 iguna eines Berechnunasgeldes von Mk. sür «inen Dampfschisfscnisflug nach Pillnitz für die Teilnehmer der Versammlung des Vereins deutscher Straf, gnllalts-Beamten im J-uni d. I. betrafen, wurden angenommen, wotaus ein Antrag des Herrn St.-V. Dr. jur Krumbiegel zur Verhandlung kam. welcher lautete: „Kollegium wolle be schließen, den Rat hu ersuchen, den Beschluß, aus Mitteln der Dr Güntzschen Stiftung ein Scksiller-Denkmal zu errichten, Nieder aukZirheben." In der Begründung gab der Antragsteller eine kurze Darstellung des Entstehens der Denkmalsidee, die von Herrn St.-V. Flockemann gelegentlich der Beratung der Schillerfeier angeregt und von Herrn St.-V. Dr. med. Hops tatkräftig ausgenommen war. Wenige Tage nach einer de- züglichen Mitteilung durch die Press« batten die Verwalter der Dr. Güntzschen Stiftung sich bereit erklärt, ein Schiller-Denkmal aus Stistungsmitteln zu errichten. Hu derselben Heit hatte sich sin Landesausschiiß zur Errichtung eines Nationaldcnkmols sür den verewigten König Georg unter dem Vorsitz des Staats- Ministers v. Metzsch gebildet, dem auch Mitglieder des Scksiller- Denkmalausschusses angehörten, und es war die Benirchtung rege «wodden, oaß beide Ausschüsse in ihrer Tätigkeit kollidieren könnten Aus dieser Erwägung erfolgte dann der Beschluß des Rates, aus Mitteln der Güntzschen Stiftung das Schiller-Denk- mal zu errichten, wobei sich die Tierwalter der Güntzschen Slkf- tung das ausschließliche Bestimmungsrecht in der Denkwols- aug«leg«nbeit Vorbehalten zu müssen erklärten. Wie der Herr Antragsteller hervorhob. gäbe es keinen geeigneteren Tag für einen Ausruf zu Gunsten des Schiller-Denkmals, als den 9. Mai 1905. DNirch das Vorgehen des Rates sei allerdings der Idee eines Nationaldenkmols sür Schiller schon Abbruch getan, gleich zeitig ober auch der für das Könips-Deitkmal. Die Pläne lind Entwürfe für letzteres könnten doch ztveckmäßig noch einige Heit eingehender Prüfung Vorbehalten iverden, nicht so die des 2 chi Iler-Denkmals, da der lmndcrtiährige Todestag oder ein an nähernd geeignet«! Gedenktag nicht Wiederkehr«:. — Auch Herr St.-V. Dr. med. Hops trat warm für den Antrag ein und teilte mit, daß dom Ausschuss« seitens der Polizeibehörde bereits die Genehmigung zu Sammlungen sür das Schiller-Denkmal ge- gegeben sei und morgen ein bezüglicher Ausruf in den Heitungen erscheinen werde. Das Schiller-Denkmal müsse unbedingt ei» BolkSdenkmal werden. Er hätte in den Verhandlungen mit Herrn Bürgermeister Leupokd diesen Standpunkt stets betont, auch seien Bedenke» geltend gemacht worden, ob die DenkmalS- Errichtung mit den Statuten der Güntzschen Stiftung vereinbar ei. ferner habe sich die Stiftung schon zu einem Beitrag von 600 000 Mk. sür den Nathansbau verpflichtet. Das Vorgehen der Verwalter der Günh-Stiftung sei auch insofern nicht zu billigen, als dem Denkmals-Ausschusse doch die Priorität in der Sache gebühre. Richtiger sei es wohl gewesen, einen Beitrag anzubieten. — Es sprachen weiter noch die Herren Bürgermeister eupold , St.-V.-Vizevorsteher Dr. Häckel, St.-V. Flock e- mann, wobei ersterer das Vorgehen des Rates bezw. der Giintz-Stistung rechtfertigte, welchen selbstverständlich fern ge legen habe, irgend jemand zu verletzen; man habe nur bei der stürze der Zeit die günstige Stimmung benutzen zu müssen ge glaubt, und die Stiftung würde zweifelsohne auch bereit sein, dem Ausschüsse event. einen größeren Beitrag zur Verfügung zu stellen. Herr St.-V.-Bizevorsteher Häckel hielt es für rich- tiger, das Schiller-Denkmal so schnell wie möglich zur Ausfüh rung zu bringen und das Königs-Denkmal noch etwas hinaus m schieben. Herr St.-V. flocke mann dankte Herrn Dr. Hopf für sein tatkräftiges Eintreten und seine mühevolle Arbeit st'ir das Schiller-Tenkinal, das, wie auch Herr St.-V. AhlbeI n, nochmals betonte, nur dann aus dem richtigen Fundament stände, wenn die weitesten Schichten des Volkes nach Vermögen ihr Scherstein dazu beigcsteuert hatten. — Ein Antrag ans Schluß der Debatte wurde angenommen. Die Absilnimuna er gab einstimmige Annahme des Antrags Krnmbicgcl, die mit Bei- >all begrüßt wurde. -ss9 Uhr erfolgte Schluß der Sitzung, gn die sich eine geheime anschloß. — Vorgestern wurden in Loschwitz zwei von auswärtigen Behörden ste ckb rie fl i ch a esu ch t e Personen. Händler P. und Schlosser G-, se st g e n o m me n. Herr Gemeindovorstand Friedrich in Niederpoyritz ist unter 54 Bewerbern zum Bürgermeister von Glashütte ge wählt worden. ' - Heute vollenden sich 40 Jahre, daß der Bronddstekim der Stadt Meißen, Herr Kaufmann Karl Gustav Adolf Hof- monn, im Dienste der Freiwilligen Feuerwehr steht; seit 30 Jahren steht er als Branddirektor an der Spitze der Feuer wehr, Hosniaitn ist außerdem icil etwa 30 Jahre» Mitglied und i«st etwa 7 Jahren erster Vorsteher des Siadtoerordneten- kolleaimns. Seit über 25 Jahren ist er auch erster Vorsitzender des Gewerbevereins. Durch die lanaiährige, treue Verwaltung > djeter und noch anderer arbeits. und verantwortunasrercher Mrenämter hat sich Hosmann um seine Vaterstadt Meißen und > um deren Bewohner in hohem Maß« verdient gemacht. — Die 22 Jahre alte Hn»SlcrStocht>.r Sehmisch in Pricsiß' bei Riesa stürzte vom Boden des elterliche» Hauses, wo sie Hcn holen wollte, die Treppe hinab und brach daS Genick — In Crimmitschau fuhr am 2. d. M. ein Automobil beim Ausweichen gegen einen Straßenbau,» Dadurch wurde einer der Insassen auS dem Gefährt herausgeschlcudert und schwer verletzt. — Im Iobannisbad in Schmeckwitz findet am 7. d. M , nachmittags 4 Uhr, die Einweihung des neuen Kurhauses statt. — In dem Orte Gröditz bei Weißcnberg wird am 16. Mai unter Aushebung der Posthitssslelle eine Poslagentur ervsinet, welche im dienstliche» Verkehr die Bezeichnung Gröditz (Aiulsb Bautzen) zu führen hat. Oberverwaltunasgerrcht Die Verkäuferin Camilla Z ans Dresden befand sich im Frühjahr !90t in Frei- berg in Stellung und war dadurch Pslichtinitglied der dortigen Ortskrankenkasse geworden. Am 17. April erkrankte sie und wurde daraus vom Kassenarzte dem städtischen Krankenhause in Freiberg zur Behandlung überwiesen. Das Mädcben kam der Anordnung jedock) nicht nach, reiste vielmehr nach Dresden zu ihren Ellern und wurde von letzteren verpflegt. Dessenungeachtet verlangt es von der Kasse aus die Zeit vom 17. April bis zum 30. Mai, dem Tage ihrer völligen Wiederherstellung, Gewäh rung des statutenmäßigen Krankengeldes und Erstattung der Arzt- und Arzneikasten. Di« Kasse verweigerte Zahlung, wurde aber von der Kreishauptmannschcist als VernmltiingSgericht der- urjeilt, da diese, indem sie es dabiiigeslcllt sein ließ, ob die Klä gerin verpflichtet gewesen wäre, sich sosort ins Krankenhaus zu begeben oder erst nach Dresden fahren durste, einen dringenden Fall als vorliegend annahiu, der die Klägerin gemäß Z 6« des KrankenversicherungSgesehes berechtigt^ einen 'Nichtkassenarzt zu Rate zu ziehen. Aus die hiergegen von der Kaste eingelegte l Berufung hin hebt der 1. Senat liisa.weit die ongefochtene Ent scheidung auf, als sie die Kasse zur Zahlung von Krankenunter stützung aus die Zeit über den 6. Mai hinaus verurteilt hak. Aus der Urteilsbegründung ist z» entnehmen, daß di« Klägerin! dadurch, daß sie ohne Erlaubnis des Kassenarztes nach Dresden fuhr, nicht ihrer Ansprüche gegen die Kasse verlustig ging, son dern »ach den Bestimmnngen des Statuts nur in eine Ordnungs- strafe genommen werden konnte. Außerdem ist der Klägerin auch Glauben geschenkt worden, -daß sie boabsichtigt hat, trotz ihrer Fahrt nach Dresden sich ins Krankenhaus z» begeben, da sie sich den Einweisungsschein geholt hat. aus dem aber ein Vermerk, der die sofortige Besolgung der Anordnung des Kassen arztes enthält, fehlte. Es war chr nicht zu widerlegen, daß sie zuvor nur ihr« Sachen nach Haust bringen und ihre Eltern benachrichtigen wollte, an der Rückkehr nach Freiberg indessen diirck die plötzlich eingetretene Berscküimmeriing ihres Leidens verhindert wurde. Da sie aber jedoch vom 6. Mai an wieder so weit hergestellt war, daß sie sich nun mehr ins Krankenhaus batte be geben können, i«i die Kgsse zur Zoblnng von Krankcnunter- stützung aus die später« Zeit nicht verpflichtet. — Landgericht. Die in Großenhain wohnende, wegen Eigentnnisvergehens zweimal vorbestrafte Fabrikarbeiterin Lina Emma Kuotb erscheint unter der Anklage des Nücksalldiebstabls vor der 4. Strafkammer. Am 18. Februar war die 'Angeklagte als Kniderwärterin in der Wohnung einer Arbcitersehefrau tätig und eignete sich dabei ein in einem unverschlossene» Schranke liegendes Portemonnaie, enthaltend 1,07 Mark und eine Anzahl Rabattmarken, an. Sie wird mit Rücksicht auf ihre damalige Not lage mit 3 Monaten Gefängnis dnrchgelasien. — Ter frühere Ge- s meindediener, jetzige Hviarbeiter Johann Friedrich Karl Koch in i Weißig bei Bühlau hat sich wegen falscher Anschuldigung zu vor- ' antworten. Als Gemeindediener kam er mit dem Gemeinde- ' Vorstand und dem erste» Gemcindcältesten in Differenz und gab ichließlich die Stellung aus. Vorher hatte er zu mehreren Per sonen geäußert: „Wenn ich aus dem Gemeindcdienste entlassen werde, muß der Vorstand und der Gemeindeälteste auch mitgehen!" Rach der Behauptung Kochs soll diese Aenßernng von der Maurersehefrau Müller aufgebracht »nd in der Gemeinde ver breitet worden sein. K. erstattete deshalb am 25. Oktober beim hiesigen Amtsgericht Anzeige wegen Beleidigung. Die Müller wurde jedoch srcigesprochen. Dagegen wnrde Anklage gegen Koch erhoben, weil er wider besseres Wissen die M. einer strafbaren Handlung, einer Beleidigung, beschuldigt hat. Die 4. Straf kammer verurteilt Koch zu 3 Monaten Gefängnis »nd spricht der Müller Pnblikativnshefiignis zu. — Bettelnd und landstreichend zog der 1851 in NicdersricderSdorf geborene, hänsig vorbestrafte Bauarbeiter Karl August Klix seit Anfang dieses Jahres in der Dresdner Gegend umher, nahm am 23. Februar Wohnung und Verpflegung bei einer Vermieterin und war am anderen Morgen mit Hinterlassung einer Schuld von 2 Mark verschwunden. Er erhält wegen Rncksaltbetrugs 1 Jahr Gefängnis und 5 Jahre Ehr verlust. — Tie 16jährige Arbeiterin Friederike Wilhelmine Kaden ans Trebien stahl während des vergangenen Winters in Dresden und dessen Vororten mindestens 8 aus freier Straße oder in Haus- sturen stehende Kinderwagen, verkaufte sic und bestritt von dem Erlös lange Zeit de» Lebensunterhalt. Ihre Behauptung, sie habe die Kinderdroschken von der großen Unbekannten gekauft, findet natürlich keinen Glauben. Da die Diebin schon wiederholt mit dem Strafgesetz i» Konflikt gekommen ist, lautet das Urteil u»f 6 Monate Gefängnis und 3 Inbre Ehrverlust. — Ter 20 Jahre alte Former Paul Eduard Klingenberaer ans Dresden-Cotta stieg am II. April durch ein Fenster i» die Wohnung eines HauS- »achbars und trat mit einer Beute von 27 Mark den Rückzug an. Ta er damals arbeitslos war, erkennt der Gerichtshof nnter An nahme mildernder Uiioländc auf 6 Monate Gefängnis und 3 Jahre Ehrverlust. — Ein ganzes Jahr lang hat der 1871 in Oichatz geborene, schon mehrfach abgeiirteilte Fleischergesclle Alfred Alexander Guido Schuster durch gewerbsmäßige Hehlerei de» Lebensnnterhali erworben Er trnf wiederholt auf dem Nenstädtcr Bahnhöfe mit einein noch nicht ermittelten Bernssgeiwssen zu sammen, welcher fortgesetzt ans dem hiesige» Scblacistl-ofe Schinken und Pökelfleisch stahl. Lchnsicr übernahm den Vertrieb, indem er das Fleisch bei Gast- und Speisewirten als angeblich Beauftragter eines Fleischer»,eistcrs verkaufte. Die 6. Strafkammer erkennt auf l Jahr Zuchthaus und 3 Jahre Ehrverlust und spricht die Zulässig keit der Polizeianisicht aus. — Ter Itzjährige Kanfiiiannslehrliiig Emil Rudolf Paul Schmidt auS Klcin-Oels erhielt am 2t. Februar von einer hiesigen Firma den Auftrag, DO Mark bei einer hiesigen Bank einziizahlc». Vom Reisefieber ergriffe», wurde er nach Bautzen flüchtig, staffierte sich von Kops bis Fuß mit Kleidern und Wäsche neu ans. »ahm in einem Hotel unter falschem Namen Wohnung und aninsierte sich einige Tage i»M Gesellschaft eines gleich altrigen Freundes, woraus beide aN 1, März beschlossen, eine Reise »ach der Sclxiveiz zu unternehmen. In Hof begann sich der Bautzner eines Besseren und kehrte nach Hause zurück, woraus Sch. allein weilerreiste. In München lernte er einen Kellner kennen, welcher einen Abstecher nach Italien Vorschlag. Ans Kosten Scbmidis gings nun nach Genua, wo der Kellner sich erbot, einen Hundertmarkschein in italienisches Geld nmwechseln zu lassen. Mil dem Hunderter brannte der Kellner durch, woraus der abermals verlassene Schmidt mit dem Reste des »nt«'schlage- ne» Geldes und mit Hilsc van Unterstützungen nach Marseille und von -da über Gens, Basel, Frankfurt a. M. nach Leipzig a>»d. Hier wnrde er mittellos verhaftet. Der Gerichtshof er kennt aus 3 Monate Gefängnis, rechnet aber die Umersuchnngs- hast mit 1 Monat an. — Wegen gefährlicher Körperverletzung Hai sich der seit mehr als 30 Jahren aist dem Rittergntc Sornitz als Nachtwächter beschäftigte Handarbeiter , Gustav Adolf Schumann zu verantworten. , Der Angeklagte, ein alter Krieas- veteran. war am I. März mit dcni Abschci en von Baumpsählen beschäftigt »nd wnrde dabei von mehreren Schulknabe» belästigt und gehänselt. Als sich die Störenfriede trotz mehrfacher A>u- fovderniig nicht entfernten, schlug Sch. u> der Erregung mit dem zur Arbeit deniitztcn Messer noch einem der Knaben »nd brachte ihm eine nicht unerhebliche Verletzung an einem Ellboaen bei. Das Urteil lautet a»s 60 Mk. Keldstrase oder 12 Tage Gefäng nis. — Der Handelsmann Karl Richard Albert Warlich aus Döhlen war in der Nacht zum 2. Januar Zeuge, wie ein Ge- ineindeschutzmann in Potl'chappel anaesichts einer großen Menschenmenge zwei Ruhestörer verhaftete. W. bcschimvste sofort den Beamten und versnchte, die Menschenmenge zum Widerstande und zu Gewalttätigkeiten gegen den Schutzmann anfzureizen. Nur mit Hille einiger Besonnener wurde der Beamte aus seiner o»>'äbrlichen Loge befreit. W. bot mit l Monat Gefängnis zu büßen. — Offene Llcllen für Mililarann-arter tstubaber deü Jwil verlvraunm-lcheliiks): bei der Liaa>«m,wall<ltiast Frcwew I lull Tienc. gev-lse i»> itzetaiigenlmn!», >200 M. i»»rliil> und o» M. Vrtteic-anosgeld ^ deim Siadirai zu 1. Juli Keanunwr-Aifniei», iioo M. Anwum. gcball, ttndgeball IVI« M.; — beim iiacio'chr» Elckliuilälmvcrl datt-tm. I Eia» öriier, rund nuvM.; — bei der Oderdc>»id>reklw»Trc;d>n l. ,un Land'rirsirnster, 872 M - — beim Am zu Dresden l. zum Znwide >-.>!- austever, wovrend der Probe»»» I2N0 M. einickiticßli» Iw M Brtleidun «etd, Äebatt steig» in 2l Liexftiabre» aus SK« M.. nutzer vo Ai Bekteiüim.1 neld; — beim Viemeiodeial zu Nlcderldtzmd sosort Dchudniann. l»0o > itzehatl und lvv At. Betteibungögeld; — bei der L»il«bnudl»»i»»i1>, n Annaderg t. Juni und I Juli Llrnhenwarler, 900 M Jnliresgedn.i regulmimnäisiac Diensltteiduna und in .')». Sliesclacld ; — deim lttiwettiüi. Renlnml Leipzig soforl Erpcdieni, LOO M, 120 M Wotniuaargelbimam für einen Vrrlicirmcle» bez. 60 M. iur einen lttwcrbclrnieie» , — Iniu Landaerichl Leipzig >. Juni Schreiber, 2 M. iac-Iich; — bei»,Betteiduo,zc- an» des >9. Armeekorps Leipzig 1. Juli Lagerbic»«r, 800 M. Anfang« geball, »eigend in DieniialierSsiusen bis zu lioo M , freie DienslwobnunL ! - deim Amisgerichl Plauen «sorl Schreiber, täglich 2 M. Börsen- und HaiwclSteil. Umtausch der Dtratzenbabn »n Aktien der Dresner und Deutsche 3' Dresdner Stadtanlcike. Inserat in vorliegender Nummer erklären fick die nächste!',ende» Bcmkiirmen bereit, »och bis 3l. Mai 1905 Dresdner Snakenbcihn Aktien , 187 Deutsche Slratzenballiigcsellschgsl - Akiicn a 167 -z. beide mir Dividenden scheinen sNr 1905 und folgende, in Dresdner 3' - « Sraoiamewe von ISO- unverlosdar dis 1922 ä 100.20 plus ° Schlusmvieniienipel loil.-nkre! umzulcniichcii, wenn letzicre drei M-nnlc lang vom Ltzederver-gin den Börsen alisgeichtoffen bleibt: Sächsische Bank zu Trcsve», Drescn.r 'Bank, Dresdner Filiale der Deutschen Bank. Allgemeine Deuvch. Kredit Anslatr 2tt lbeilung Dresden, Dresdner Bankverein, «tzebr, Arnhoil-, Sächsische TexIi lwarenaussul> r nach Aineriiw .ln ihren soeben herglisgegebenen Regoirgndenniilteiliingen verdüemlichi di, Cbenmiber Haiidelslammer eine 3usg»i»iens!eIIniig der aus den» gonia-,'- Sachsen in den Fiskaljahren woo ol-tt»n:l 04 »ach den Vereinigten Slaaien von Amerita ausgesiihrien Te,l,lwaren. die gerade jetzt migelicl-is der M dangen über die mögliche Neugestaltung der deulich-mnelikgmichen Hcmoe.o dezichungen doppelten, Interesse begegnen durste. Nach der Jioainmen stellt»,« betrug die Ausfuhr >900 oi 10 326 326 Dollars, 1901 02 I2155 0II Tollcus. 1902.03 IL07L 943 Dollars und 1903 04 15>49 330 Dollars. Berlin, 1. Mat. <Pri».-T«I > Eine Bereinigung der Gasrohrbäiidler Norddeutschlands ist gestern unter M wükung des Deutschen- Kas- und Schniiederobr-Sundikats zu stunde gc- konnnen, welche den Ziveck Hai, den Beikaus von Gasrohre'» z» regeln. Die Dauer dieser Vereinigung ist bis Ende 1907 festgesetzt moiden. Jum Vorsttzenbcn ist Elast Freund, in Finna H. Rosei'lhni-Bcrlin, zum ftellver- tretenden Bolsitzcnden Alfred Thleme, in Firma P. F. Weithas Nach». Leipzig gewählt worden. AugustScherl, G. m. b. L>. t n B e r l«n. DaS Stammkapital ist von lB, Mill. M. a»s lb Mill. M. erhöbt worden. Tobel hat der Gesellschafter August Scheit in Anrechnuna auf seine Siammeintagc Erhöhung nom. 1 400 000 M. Anteile der „Praklncher Wegweiser, G. m.lp." zu pari, sowie nom. 500 000 M Anteile der „Annoncen-Expedtlion Daud. L Co.. G- m. b. H. " zu 150 tztz emgebracht. Lotelbetrieds-Akttengesellschast. ttzotel Bristol Hotel V'rsiniiuster, Eentral-Hoiel.) In der Generalversammlung gelangte die bekannle Offerte der Este»baba-Lctelgescll'chasl tEigentiimerl» des Centralhdletss aus 'Berlängeiung und Ausdehnung des bisherigen, das Centratdotclgrunvstück betreffenden Pgch'verrrags zur Vorlage. Tie General versa»»»»!«« beschlotz, beduis Rüctightuna der aus dem Grundilmk Unie, den Linden Nr. 5 6 <L>otel Bristol) dastenden Hopatheken das Grund kapital der Gesellschaft um 1 600 ooo M. durch Ausgabe van l690 neuen Aknen zu >000 M. zu erhöben. Es gelangte sodann Sic Offerte der Band siima Koppel L Co. zur Annahme, wonach diele sich verpflichtet, die 16)9 neuen Aiven zum Kurie von 256,25 zu zeiamen und hiervon 1080 Stuck den bisherigen Aktionären zum Kurie von 27l Itz derart aNzudielcn, Satz au? süns alle Aktien eine »e»e enliällt. Ueder den Geschäftsgang teilte der Vorstand mit, daß sür das abgelausene Geschäftsjahr ein recht günstiger Ab- sldluh zu ermatten sei und Latz auch das neue Geschäftsjahr sich günstig entwickele. Die deutschen Lebensversicherung- - Gefell- schäften in 1904. Mil dem weiteren Erstarken des wvllchastlichen Aufschwungs bat auch das Arbeitsield der Lebeiisverncherunas-Keiellichaslen an Ausdehnung gewonnen. Die Summe der Neuabschluffe der oeutschea Lebensversicheriings-Geiellichosten in 1904, sür die jetzt ein erster »dämme,i iaffender Uebcrblick in dein Wiener „Nat. Lek." vorliegt, betrug für kl da bei berückffüiltgte Gesellschaften 928,15 Mtll. M. gegen 878,37Mrll. M. und 803,42 Mill. M. in li-03 und I9»2. In 1900, dem Givielvunkt der letz!- voraiisgegangenen Periode der Hochkonjunktur, hatte die Gciamtiumme nur 770,28 Mtll M. betragen, in 1890 erst 425,60 Mill. M., in 1888 nur 377,08 Mill. M. Die Neiiabichlülse in Kavtlnlverncherunacn allein betrugen im abgelmiseneri Jahr 764,25 Mill. M. gegen 728 Mill. in 1903. Unter Auos blutz der Volksverstchernng verzeichnen sür >904 die grössten Kciell- schastcn folgende Nenprodukvon: Slielorin 78 Mill. M., Gothaer 53,14 Mill. M., Leipziger 52,85 Mill. M., Gcrniania Stellin 50,78 Will. M., Sw»,zarter 49,56 Mtll. M-, Karlsruher 34,40 Mill. M. und Nordstern 32,69 Mill. M. Altiengesellschaft F. Dippe, Maschinenfabrik in Schladen ,m Harz. Tein Geschäftsbericht kür 1904 zufolge betrug der Ncingeiviiin einschließlich Vortrag aus dem Jahre l903 84 484 M. bei 44 723 M. Adichreibungen und 8434 M. Vottrag aus das Jahr 1905. Es wird beantragt, denselben wie folgt zu verteilen: Reservesonds 4224 M., 7 Dividend« 56 000 M., an de» AussickNsrat 482i M., an de» Vorstand 3000 M., Gratifikmionen 6>i00 M. Niickslellung für Wohtfahttseinrichtungen 2000 M. Das versloffene Geichäslsjahr brachte in allen Betrieben reich liche Beschäftigung, sodatz viclsach mit Ueberstunden und Nacknchichie» zu arbeiten war, um die eingegangcnen Aufträge prompt zur Ablieferung zu bringen. Die erzielte» Preise ließen, wegen des statten Wettbewerbs »ad der steigende» Materialpreise, denen die Verkaufspreise nicht immer folgen komiien, oft sehr zu wünichen übrig. Die Fabrik ist im neuen Geschgsls jahr mit Austrägen gut versehen, ohne daß sie genötigt ist, mit lieber schichten zu arbeiten, hierbei wirken die ncuangcichassten Maschinen und Einrichtungen wesentlich in». Frankfurt a.M., 4. Mai. <Prio.>Del.) Die Generalversamm lung der Elektrizitätsgesellschaft vormals Lah me y e r genehmigte die Fusion mit Velten L Guilleaume. Carlswert. Bereinigte DeutschePetroleumwerke, Aktien gesellschast in Peine. Die Bilanz sür das am 31. Dezember 190t ve,floffene Geschäftsjahr ergibt bei entsprechenden Abschreibungen einen Nettogewinn von 32 721 <20 I2I> M. Unter Hinzuziehung des letzteren Gewinnes, der unvcttürzt ans neue Rechnung vorgetragen wurde, stein demnach insgeianil ein Ueberschutz von 52 852 M. zur Verfügung. Die Verwendung des Reingewinns schlägt der Vorstand wie folgt vor : 4'/- <0> Dividende aus I 006 ONO M. Aktienkapital--- 45 270 M.. stalntenmäßige Tantieme an den Aninckttsrat 126t M., Vortrag aus neue Rechnung 6321 M. Die voraussichtliche Oclvrodukiion tm Jabre 1905 ist vertraglich verichloncn und wurde bajur ein höherer Preis erzielt. Höchster Farbwerke Meister, LuciuSL Brüning, Aus dem Reingewinn in Höhe von 6 763 172 M. werden, wie 'clwn envahin, sür 1904 20 Dividende gezahlt. Im Geichastsbencht wird beioni, daß im Jahre >904 die wettere Verschärfung des Wettbewerbes, das Sinken der Verkaufspreise der fettige» Praduklc und eine Erhöhung der Breite wesent licher Rohnialciialien sorlgevauerl haben. Erichwerend sei hinzugekoniinen die durch den ostasiatische» Krieg geschaffene Unsicherheit: es iei trotzdem gelungen, de» Abiatz des Ilitteriiclnnens zu steigern, wenn auch nicht in dem Matze wie in früheren Jahre». Der Abschluß der Interessengemein schaft mit der Finna Caffella L Co. habe sich trotz der Kurze des In samniciiarbcilenS schon als günstig sür das Uniernetimcn erkennen lai'en Ein werteres erfreuliches Moment sei der Abschluß der I » d i g o K o n - vention mit der Badische» Anilin und Sodasabrii. Kür Diphiherle serum mutzte, wie weiter mttgeieili wird, aus Veranlassung der Regierung eine weseiiittche Ermäßigung des Vcrka»>spreves einirekc» Die Ans sichten für das tausende Jahr seien wegen des Krieges schwer ,u beurteilen, indes seien sie bis jetzt nicht schlecht z die Hnndelsvenräge crwie'en sich, io- weit bisher zu erkennen, als sehr ungünstig, der daraus crwachiende Scsia den wird sich aber erst im Jahre 1906 beurteilen lasten. Die Anlagen der Gesellschaft stehen laut Bilanz mit 19 Mill. M. zu Buche sgegen 16,4 Will. M. Ende 1903). In einem Posten werden aiisgesührt Waren, Belricbe, Aabri kativn und auswärtige Lager mit 2l,5 Mill, M. <1903 17,7 Mill. M.)> Käsig, W.chiel und Akzept« 6.5 Mill, M. <1903 6,l Mill. M i. Debitoren tO,9 Mill. M. <8,1 Mill. M.s Ne» erscheinen die Gesellschaftsanteile von Caffella mit 5.5 Mill M. Zu erwähnen ist noch, daß sich die Kreditoren von 6.6 aus 5,5 Mill. M. vermindert haben. Die Auszahlung der Dtv> dende ersoidett den Betrag von 3,7 Mill M. gegen 3.4 Mill. M. m ti)OS, da in 1904 17 Mill, M. Aklien voll und 3 Mill. M, ab l. Juli 1904 divi dcndenberechttgt find Türkische Losanleihe. Wie verlautet, bat der türkische Mimstenat neue.li» über eine sett einiger Zeit geplantc ,nnere Lotterie anleibe von 5 Mill. Psd., welche sür veiichiedenc finanzielle Nerormen B«r- Wendung finde» soll, beraten. Aus die Offiziers- und Beamten- gebaltSrückständedis zum Jahre 1317 <1900 na« Christ, Geburtt sollen 20 N>. auf die Rückstände di« zum Jadr« 1320 <1903 nach Christi Gebutt 50 tztz aus diesen Obltgattanen geeablt «erden. Die Fvrderun-en rr
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