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Dresdner Nachrichten : 25.05.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189805257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980525
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 17-18 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-05
- Tag 1898-05-25
-
Monat
1898-05
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.05.1898
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Nr. 143. Seite S. MM Mittwoch. 25. Mai 1888 von de» auswärtige» Plätzen, sind es in der LanPsiaHe daS wärniere Wetter und das Eintreffen günstiger Saatcnstaiidsbrrichte, Hafer 167,50 ..welche den Markt unter Druck halten. Weizen und Roggen gaben etwa 3 Mt. nach, Hafer still, aber behauptet. Nach Ermtttclung der CentralnotiinngSstclle der Preußischen Landwirthschaftskammern ivurden bezahlt in Berlin: Weizen 2M.50, Ätoggen 163, l 71 Mk.: Stettin-Stadt: Weizen —, Roggen 163, Hafer Mt. — Wetter: schon, Westwind. >;>->»>!»« ». M. lEcklub). Credit svs.es. Tiöconto ISS.I0. Dresdner Bant —. Elaatsbalm —. Loinbarde» es-/«. Lauradutle sos.so. Unaar. Wold—.—. LortuaielenW.20. Rntiig. ' , Paris. iS Udr SiordmtttaoS.» Rente IV2.SV. Italiener »2.30. Evanier SS'/.. Ponuaieten 18.20. Dürfen si.so. Lürkenloaie ros,00. Ottoman- tanl e-5.00. Ciaatsbatin 772.V0. Lombarden —. Triiae. Part». Prvdnttcnniarft. Weiten rer Mai 28.7S. ver Sevtbr.-Dezbr. 24.70, ttau. Rubel ver Mai «.vo. ver Sevlbr.-Tezembcr 44,7ö, matt. SvmtuS ver Mai se.oo. ver Sevldr.-Tttbr. se.oo. liau. Niutierdani. Lrvdultcn-Bcricdt. Weiten ver Mai —, ver November —. aeitliätislos. Noaaen ver Mai —, ver Oktober 120,00. OertlicheS ,md Sächsisches. re. König!. Hoheit P.rinz Georg letzt fuhren die Dampfer zwischen Calais und Dover täglich drei Mal in beiden RIchl _ . . .. begab sich am 23. ds. Nt. mit dem fahrplanmäßigen Zuge 7 Uhr 31 Min. Abends nach Leipzig, nm am gestrigen Morgen von >/r8 Uhr an den Be sichtigungen der 4. und 5. Eskadron des 2. Hnsaren-ReginientS Nr. 10 auf dem Ercrzicrvlatz bei Grimma beizuwohiieil. Se. Königl. Hoheit kehrte 4 Uhr 23 Min. Nachmittags wieder nach Dresden zurück. — Se. Königl. Hoheit Prinz Fricdrich Aug u st feiert heute seinen Geburtstag. Der Prinz ist bekanntlich aiii 25. Mai 1865 geboren. — Se. König!. Hoheit Prinz Friedrich August, bisher Kvniinandenr der 1. Infanterie-Brigade Nr. 45, ward unter Beförderung zum Generalleutnant und Belastung L in suite des 1. iLcib-sGrenadicr-Regiments Nr. 100 und des 1. (Königs-) Husarenrcginients Nr. 18 zum K 0 in inandenr der 1. Divi sion Nr. 23 ernannt. — Ihre Hoheiten Prinz Herrinann von Sachsen-Wcimar- Eisenach und Prinz Albert von Sachsen-Alteiilnirg wurden zu Generalen der Kavallerie ä la suite ernannt. — Se. Excellcnz Kriegsminister v. d. Planitz hat am 21. Mai seinen diesjährigen Urlaub angctrctcn, der bis zum 26. Juni dauert. — Sr. Excellcnz Gencrallcutnant von Raab. Kvmnian- deur der 1. Division Nr. 23, ward nntgr Beförderung znin General der Insantcric in Gcnchmigung seines Abschiedsgesuches der Ab schied bewilligt. — Oberst von Stieglitz. Kommandeur des Jnfantcrie- RcgiincntS Nr. 106, ward unter Beförderung zum Generalmajor zum Kommandeur der 1. Infanterie-Brigade Nr. 45 ernannt. — Am Sonntag vereinigte Herr Stadtvervrdneten-Borsteher Geh. Hofrath Dr. Ackcrina n » die Mitglieder des Vorstandes und der vier Ausschüsse des Stadvcrordncten-KollcgiuinS in seinem Hanse zu einem Diner. — Mittheilungen ans der Gesa m m t r a t h S s i tz - 11 n g. Beurlaubt wurden Stadtrath Dr. Bicreh bis znin 8. Juni, Stndtrath Richter vom 21. Mai bis 2. Juli. — Der Rath verlieh erledigte Stellen bcini Güntz-.Hause dem Garteiinrbcitcr Hölzig und der Arbeiterswittwc Hartman», beim Hohcnthal-Hause der Wächterswittwe Landrock und der Wäscherin gcsch. Kranz, beim Matcrnihospital der lcd. Ausbesserin Weser, der lcd. Aufwärterin Warschrcck und der Lackircrswittme Hansel, aus der Laurin-Stift- nng der lcd. Otäherin Schmidt, beim Bnraerhvspital dem Schnh- machermcister Walter und dem Schneider Weniert. — Auf Befür wortung des Ausschusses für die Wohlthätigkcitsanstaltcn beschloß der Rath, nach dein Stande der verfügbaren Mittel der Tischer- Stiftung achtzehn Freistellen zu begründen. — Nach den Vor schlägen des Schulausschusses beschloß der Rath, die von den vormaligen Schulgemeinden Pieschen und Trachenberge über nommenen Direktoren, Lehrer, Lehrerinnen und Nadelarbeitslchrcr- innen für die Zeit vom 1. April d. I. ab in die für die Alt- DreSdncr Lehrerschaft geltenden Gehaltsstasfeln cinzuordnen. — Wiederholt sind mehrere Abtheilungen des Stadtkrankenhauses unter gewöhnlichen Verhältnissen nahezu vollständig mit Kranken belegt gewesen. Es ist deshalb anzunehincn, daß im Falle des Aushrechcns einer Epidemie das Krankenhaus nicht in der Lage sein würde, allen nuftretenden Anforderungen zu genügen. Da die neue Krankenhausanlage im Birkenwäldchen günstigen Falls Ende 1901 wird in Betrieb genommen werden können, erscheint es ge boten, für solche Fälle außerordentlichen Andranges von Kranken Vorsorge zu treffen. 9!ach dem Vorschläge des Krankenpslcge- AlisschnsscS beschloß der Rath, auf dein Krankcnhaus-Grnndstnck selbst, im Garten, zu einstweiliger aushilfsweise! Verwendung bis zu weiterer Beschaffung von Krankenrcininen, zwei Wcllblcchbaracken zur Aufnahme von 50 bis 60 Betten alsbald aufstellen zu lasse». Die -tosten betragen 23,000 Mk. — Das Museum im Königl. Große» Garten hat wieder seine Pforten geöffnet. Da der Verein für Sächsische Volks kunde in den Wintcrmvnatcn eifrig gesammelt nnd viele Ge schenke erhalten hat, so ist gar manches Beincrkcnswcrthc ausgestellt worden. So konnte ein Doppclschrank den Kopfbedeckungen cin- gcrännit werden, von denen namentlich die der weiblichen Bevölker ung fast vollzählig vertrete» sind. Die männlichen Kopfbedeckungen sind leider noch nicht so zahlreich vertreten, wie denn überhaupt die männlichen Trachten viel eher als die weiblichen ausgcstvrbcn und deshalb schwerer zu erlangen sind. In gar manchem .Haushalte werben sich aber sicher noch Gegenstände finden lassen, die dem Verein für Sächsische Volkskunde hochwillkommen sein würde», wäh rend sic fetzt eine Beute der Motten werden. Jin großen Kostüm schrank ist die Altenburger Tracht nun fast vollständig vertreten. Aber auch ei» schmuckes wendisches Festkleid vom Jahre 1860 ist ausgestellt worden. (Geschenk von Herrn Stadtrath Wcigang- Bautzen.) Schirme, Spazicrstöckc, Fcllei'cn, Branttaschcn:c. füllen den Boden des Schrankes. In dem Dvppelpultc sind neben den Schniiickgegenständen vorläufig zwei bürgerliche Kostüme nnsgelegt, ein weibliches Kleid (um 1830) mit sehr wirkungsvolle» Diademen «Geschenk von Herrn Kupferstecher L. Friedrich) und ein män»licher seidener Anzug mit Kniehosen (Geschenk von Herrn Geheimen Oberlandbaurath Wankel). Als eine Hochcrfreuliche Stislung sind ferner die photographischen Aufnahmen der ^Nationale» Vereinig ung für Photographie im Dienste der sächsischen Volkskunde" zu bezeichnen. Bor der Hand finden wir Bilder ländlicher Gegenden, Bolkstypen re., später sollen aber auch Photographien ans kleinen Städten an ihre Stelle treten, so daß bei reger Äetheiligung ein öfterer Wechsel stattfinden kann. Es wäre nur zu wünschen, daß recht viele Ainatcmphotographen die vaterländischen Bestrebungen zu den ihrigen machen möchten. Unter den neuausgestellten Aguarellcn erfreuen wieder zwei Blätter von Herrn Seminar- Oberlehrer Pfenmgwcrth, welche das Innere von altsächsischen Banernstnbcn auS Eibau lebenswahr zur Anschauung bringen. Da der Kvnigl. Alterthumsverein in ewiger Zeit auch noch die unteren weiten Räume vollständig den« öffentlichen Besuche zur Verfügung zu stellen gedenkt, so beabsichtigt der Verein für Volkskunde hier eine echte Bauernstube einzurichten. welche ein getreues nnd anheimelndes Bild vergangener Tage zeigen soll. — In dem Amtsblatt des Reichspostamts wird fast in jeder Nummer bekannt gemacht, daß i» irgend einem Bahnvost- w a g e n oder einer Packkammer innerhalb des deutschen Reichs- postgebicts baares Geld, das den Packetscndnngcn entfalle» ist, nufgcsnnden wurde. Das jüngst ausgcgebenc Amtsblatt be richtet z. B. vier Fälle und zwar ist am 26. April in dem Bahn postwagen Köln-Dortmund ein Zwanzigmarkstück nnd ein Zwei markstück, am 28. Avril im Bahnpostwagen Köln-Hannover 3 Mk. 65 Pfge., am 28. April im Bahnpostwagen Kölii-Nicderlahnstcin k>i> Thalerstück und am 30. April im Bahnpostwagen Hagen- ArnSbcrg ein Zehnmarkstück aufgefunden worden. Selten melden sich die richtigen Eigcnthümer zu diesen Geldsummen. Sehr leicht wird auch in den betreffenden Kreisen der Verdacht rege, daß einer Paüctscndnng, welche baarcS Geld enthalten hat und dem Empfänger ohne dasselbe zugestellt wird, das Baargeld während der Pvstbeförderung von einem ungetreuen Beamten entnommen sei. Diese Ansicht ist, wie Vorstehendes darlegt, irrig. Es sollte niemals versäumt werden, das Abhandenkommen baarcn Geldes aus einer Postpacketsendnng dem Aufgabepostamt anzuzeigen; dies würde der Postbchörde angenehm fern und augerdem dem Absender den Beweis liefern, daß lediglich die Art der Verpackung der Grund ist, daß das Geld in der Sendung abhanden gekommen ist. Namentlich in den Palleten an Soldaten wird der sogenannte „Muttcrgroschen" crsahrnngsmäßig in einer Weise versteckt, daß durch irgend eine äußere Einwirkung das Geld beim Verladen dem Pallete entfällt. — Am 15. Juni wird in. den Verbindungen zwischen Dresden und London wiederum eine für den Verkehr wich tige Verbesserung eingeführt werden, und zwar dieses Mal aus der Route vis Calars-Tover, welche die kürzeste Seefahrt hat. Bis tu beiden Richtungen und im Anschluß hieran Expreßzitge von und nach London. Vom genannten Tage ab wird auf dieser Route ein vierter Dienst mit vorzüglichen Anschlüssen eim die für Dresden ganz besonders günstig liegen. Während man bis jetzt bei der Abfahrt von Dresden 4.05 Nachmittag nur zwei Mal in der Woche, d. h. per Nord-Ezvreßzug 1. Klasse mit Zn- laa, Anschluß nach London über Calais hat, ist vom 15. Juni s. I. ab täglich Anschluß 1. nnd 2. Klasse nämlich Dresden ab 4,05 Nachm., Köln an 7,47 Vorm., Köln ab 0.03 Vorm., London Viktoria St. (Wcstend) an 11,40 Abends (Holborn-City a» 11,45). wobei in Calais IVe Stunde» Zeit ist zum Diner. Zwischen Calais und Dover fahren die großen nencsten Dampfer der London- Chatam- und Dover-Eisenbahn und zwischen Dover und den ge nannten Londoner Stationen Kvrridorzüge ohne Zahlung eines Zuschlages. In »»igekelntcr Richtung ist die Fahrt wie folgt: London Viktoria St. (Westcnd) ab 4,20 Nachm. (Holborn-City 11,00 V " ab 4,15) — anstatt jetzt orm., also 5 Stunden später »st ... Köln an 7.51 Bonn., Köln ab 8,20 Vorm., Dresden an 8,22 Nachm — Mit Ausnahme der beide» ersten Ausstellungstage, an denen die Aliöstcllnnasthicrc den Richtern berfügbar bleiben inüssen, werden bei der bevorstehende» großen Landwirth- s ch a s t l i ch c» Allgstel 1 u n a in Dresden täglich von 0 Uhr morgens liiü 12 bczw.12>/» UhrMirtaas in ganz fester Ordnung Pferde nnd Rinder vorgeführt. Dabei gestaltet sich die Zeiifolge für die Tage vom 2. bis 5. Juli folgendermaßen: 0 bis 0>/»: Rinder, OG bis 10: Militär-Dicnst-Pferde, lO bis lOhr: Rinder, 10>/z bis 11: Gcbrauchspferde, 11 bis 11G: Rinder. I IG bis121ll>r: Zuchtpferde. Die Gesamintzahl der vorzuführendc» Pferde beträgt etwa 160, und zwar königliche Dienstpserde: 20, worunter Artillerie- und Kavallerie Pferde und Rciiionteil vertreten sind; ferner werden 10 zur Gehrauchsprüfnug nngeincldcte Pferde vst- Prenßischcr Zucht im Geschirr und unterm Sattel vorgesührt nnd etwa 130 Zuchtpferde, darunter gegen 100 kaltblütige Glibctts-jPfcrdc. Unter den mehr als 700 Rindern werden gegen 350 Stück .Höhen vieh sein, etwa 400 Stück Niedcrnngsvich und >2 Shorthvrns. Unier dem Höhenvieh nimmt die im Ansstellniigsgau verbreitete „Kreuzung des Landviehs niit Siinmenthalern" mit etwa 130 Stück den breitesten Raum ein. danach kommt das rcingczogcnc Fleckvieh mit 120. Unter dem Nicdernnasvieh stehen an erster «stelle die schwarz-weißen Holländer nnd Ostsriescn »nt 220 Stück, ° --- die verschiedene» Landschläge mit 74. die rvthbnntcn komme» ganz vorwiegend denen sich nur ganz -Holsteiner mit 44. Alle diese Schläge durch Züchter-Vereinigungen zur Vorführung. , . vereinzelt ans Sachsen Einzelzüchter aiischlicßen. Die Mililär- Dienst-Pserdc werden in den verschiedensten Gangarten von den Mannschaften vorgeführt; und in der Darstellung der znin ersten Male auftreteiideii Gebranchs-Abtheiliing wird das ostpreußische Ssittbuch zeigen, welche hervorragenden Znchtcrfolge die dentschen Pfcrdezüchtcr für Reit- und Lurns-Wagen-Pscrde bieten können. — Bei der gestern stcittgefnndencn Ziehung der 23. Dresdner Pferdc - Ausstcllu 11 gs- L 0 ttcr 1 e wurden folgende Haupt gewinne gezogen ans Nummern: 44,445 (vierspännige Egulpage). 30,507 lzweispäiiiliac Eanipcige), 33,526 (Jagd - Eauipage), 16,405 (eimpnnnigcS Landanlet), 57.751 (zweispänniger Erntewagen), vlgendc 40 Nummern gewannen Pferde: 267, OlO, 1362, 5245, 168, 15,008, 16.313, 17.053. 18,305, 18,705. 18,831, 22,461, 2-1,285, 21,701, 25,303, 27,060, 31,021, 31.063, 35,«!86. 36,223. :18,236, :j8.973. 42,017, 44,881, 46,465, 47,731. 40,310. 49.MI, 51,720, 52,077, 52,684, 51.167, 54,567. 54,683, 55,263, 56,050, 56,116, 5>6,388, 57,150, 57,508. Im Anschluß an die vom preußischen Landtage für die höheren Schulen Königl. Kollatur beschlossenen wesentlichen Ge haltserhöhungen hat auch Berlin die Gehalte an den städtischen Gyi»nasieil und Realg» in na sie», die schon vorher Höher waren als bei nnS in Dresden, ansehnlich verbessert und Nach zahlung ans das ganze .HauShaltjahr 1807/08 gewährt. In Freiberg ist am vergangenen Freitage für die 16 Lehrer des Realgymnasiums eine Gchaltsverbcsscrung von im Ganzen 14,OM Mk. beschlossen worden, wobei ans die einzelnen Stellen Erhöhungen von UM Mk. an abwärts entfallen: die Nachzahlung erstreckt sich ans das Kalenderjahr 1898. Das Königl. Ministerium des Kultus hat die den höheren Lehrern seiner Kollatur bewilligten höheren Gehälter nunmehr ausgezahlt, ebenfalls mit Nachzahlung vom 1. Januar 1898 a». — Der „D ents ch -Akademische Scingerb n » d", der, wie schon früher initgelhcilt, in der Zeit vom 1. bis 4. Juni in Dresden sei» erstes VnndcSfest feiert, wurde am 5. Inn! 1896 in Dresden gegründet. SciiOHanvtzicl ist die Pflege des dentschen Liedes und des deutschen Einyeilsgedankens unier den Studenten, was er am besten durch engen Zusciinmenschlnß der akademische» Gesangvereine Tcnlschlands und Oesterreichs zu erreichcii hofft. Jeder, der Student gewesen ist. weiß, wie schwer eine Annäherung der in sich fest geschlossenen Einzelvereine zu bewerkstelligen ist. Mit um so größerer Freude ist es zu begrüßen, daß die einigende Kraft dcS deutschen Liedes sich auch an der nfademsichen Jugend erprobt lind sic zu einem Bunde znsaminengcführt Hai. Ihm gehöre» gegenwärtig 15 akademische Gesangvereine aus folgenden städtcn an: Berlin, Brannfchweig, Breslau, Dresden (Erato), Graz, Greifswald, Halle, Hannover, Leipzig (Arion), Leoben, Marburg, «Stuttgart, Tübingen und Wien. Wenn auch dem Sängerbünde bisher noch nicht alle akademischen Gesangvereine angehören, so ist doch zu wünschen, daß das deulsche Lied, jene gute Wehr gegen Uneinigkeit nnd Zersplitterung, ihm bald die noch fernstehenden Vereine znführcn wird. Leutnant v. K nesebc ck, welcher am .Himmelsahrtstage auf der Dresdner Hinderiiißbahn an der Mauer zu Fall gekommen war, hat bis jetzt mit einem stark geschwollene» Knöchclgclenk im Savov-.Hotcl „Albertshof" gelegen, und es wird wohl noch einige Zeit vornbergehcn, bis der schneidige Retter wieder vor dem ^tarier erscheinen kann. — Seit einigen Tagen ist der erwartete Preisabschlag des Brotes einactrctcn. Wenn cS auch erst nur halbe rcsp. anze Pfennige sind, nm welche sich das Pfund Brot billiger stellt, wird auch «chon dieser Abschlag freudig empfunden. Hoffentlich ist diese erste Preisermäßigung der Anfang von weiteren Abschlägen, damit wir in nächster Zeit wieder ans den Stand des Brotpreises anlangcn, wie er vor einigen Monaten in normaler Weise notirt wurde. Gegenwärtig stellt sich im Durchschnitt der Preis des Brotes pro Pfund wie folgt: 1. Sorte 14 Psg., 2. 13 Pfg., 3. 12 Pfg.: Landbrot 11G Psg. Gerade jetzt zuin Frülsiahr, wo die Kartoffeln anfangcn thener zu werden, wurde die Preissteigerung des Brotes, besonders in den unteren Volks- klaffen, schwer empfunden. — Seit gestern sind die Theilnehmer an den Stadt-F ern - sprccheinrrchtungen in Dresden nebst Bor- und Nachbar- Orten, sowie in Meißen, Riesa und Schandau zum Sprechverkchr mit den Thcilnchmcrn an den Stadt-Fernsprecheinrichlungcn in den Orten des Nord-Wcstböhmischcn Kohlenreviers und Elbthals (Oberleutensdorf, Brüx, Dux. Teplitz-Schönau, Aussig, Bvden- bach, Tctsche», Leitmeritz, Lobositz, Raudnitz und Melnik) zu- gclasscn. Tie Gebühr für das gewöhnliche Gespräch bis zur Tauer von 3 Minuten beträgt im Verkehr zwischen Schandau einerseits und Bodcnbach und letschen andererseits 50 Psg., im Verkehr zwischen den übrigen Orten 1 Mk. — BergaiMnen Sonntag unternahm der Gewerbcberein seinen ersten sommcr-Ausflug, der der Besichtigung der Königl. Arsenalsammlung galt. In derselben- übernahmen die Herren Hanptmanil Kleiner und Leutnant Tröger die Führung der äußerst zahlreich erschienenen Mitglieder und allgemein überraschte die Reichhaltigkeit, ganz besonders auch die musterhafte Anordnung der ausgestellten Gegenstände. Erst nach längerer Besichtigung schied man aus den sehenswcrthen Räumen, die so viel Zeugen der ruhmreichen Thaten linsercr tapferen sächsiichen Armee enthalten. — Der Bczirksobstbnu-Verein zu Dresden ver anstaltet eine Demonstrativn der Frühjahrsbehandlung (erstes Nncem ent) der Formobslbäume, ausgcführt durch die Herren Prof, r. Hankel und Garteningenieur Tamms. Donnerstag den ;. Mai d. I. Nachm. 4,30 Uhr in der Obstanlage der Bersuchs- station am Königl. Botanischen Garten, sowie Freitag den 27. Mai d. I. Nachm. 4,30 Uhr im Jormobstgcirten des Herrn Prof. Dr. Hankel, Drcsdeii-N-, Sängcrstraße 4 — Die neue Garnis 0 nk > rchc an der Heerstraße in der Albertstadt ist nunmehr so weit im Bau vorgeschritten, daß diese Woche mit dem Aufsehen der Dachkonstruktion begonnen werden konnte. Auch der ebenfalls in reiner Sandsteinarbeit ausgeführtc Thurmausbau ist bis zur zweiten Galerie über dem Glockcnboden emporgebracht. Nach Vollendung des architektonisch schönen Gottes hauses dürfte dieses unstreitig als Mittelpunkt der ausgedehnten MilitSretablissements die schönste Zierde der Albertstadt werden. — Auerbach. Am Sonntag fand hler tm Hotel „zum braunen Roß" die durch die Satzungen vorgeschrlebene alljährliche Hauvtversammliing des Vereins zur Beariiiidimq und Erhaltung 26 von Bolksheilstätten „ ... Ho ' ' , im »eo»Igreich Sack.„.. . ...^ bereits am Vorabend eine Reihe Berathilngen den Vorstand be schäftigt hatte». Die Verhandlungen bezogen sich hauptsächlich aus den Betrieb der dem Verein gehörigen Bvlkshcilstätte Älbertsberg bei Anerbach i B., ferner aus die Möglichkeit, den Bau ein« Heilstätte sür uiihemittelte weibliche Lungenkranke, die »othwcndige Erg ncy werde». „ . berg den Envartungeii entsprochen haben, wenn auch eine Acnder- una in der Heizunasanlage sich nothwcndia gemacht hat, daß die Erfolge, soweit sich dies bei der im Oktober eröffiieten Anstalt beurtheilen läßt, recht befriedigende waren, daß die Stimmung der Kranken und der in der Anstalt herrschende 04eist stets erfreulich gewesen sind. Wenn nun auch das bisher gesammelte Vermögen des Vereins nahezu bei Bau nnd Einrichtung Albertsbcrgs ver braucht winde, so darf doch der Bau einer Bvlksheilstättc sür Frauen i»'s Auge gefaßt werden, nachdem durch eine Reihe von Gaben, welche patriotische Freunde des Vereins gelegentlich des Jndilänins Sr. M Vereins erheblich stützung von 1000 Eoßmannsdorf, die hochherzige Gabe des Herrn rcitl, Römer in Hainsverg in der Höhe von 25,OM endlich die Nchcrreichling von 100,OM Mk. seitens der Ciadt Leipzig an Se. Maiestät den König für den Verein bilden eine» festen Grundstock für de» Ban einer Frauenheilstättc. Ta ferner die Aussicht besteht, daß der Verein wiederum, wie beim Ban Albertsbcrgs, durch die BersicherungSanstalt sür das König reich Sachsen »nt Geldmitteln wesentlich unterstützt werden wird, wurde der Vorstand des Vereins ermächtigt, vorbereitende Schritte für den Ban einer Volkshcilstätte sür Frauen, speziell für die Wahl und Erwerbung eines Platzes zu tlmn. Ter Vorsitzende tonnte die Hanptpersammlnng schließen mit dem Wunsche, daß die eiche patriotische Freunde .. ... Sr. Majestät des Königs spendeten, daS Vermögen des "wachsen ist. Eine neue alljährliche Unier- urch Herrn Koinmerzicnrath Dictcl in hochherzige Gabe des Herr» Konnncrsicii- insverg in näher gerückt sei. — In B arni tz verstarb vorgestern plötzlich -Herr Ritterguts besitzer Franz Oehinichen. Der Verstorbene betheiligte sich 187» 71 an dem Feldzüge als Reserveoffizier des Oschatzcr Manen Regi ments nnd war zu Beginn des Krieges der erste Verwundete — in Frenndesland. Ein Man stieß ihn nnvorsichtiaerwesic mil der Lanze in den Unterleib. Nach seiner Genesung eilte er sofort nach Frankreich und hatte Gelegenheit, sich an melireren Schlachien zu betheiliac». u. A. auch an dem für einen Tbeil der sächssichen Armee denkwürdige» Ueverfall bei Etröpagny, wo ihm das Pferd unter dem Leibe weggcschossen wurde. Ans Zsch 0 pan wird uns über das am Sonntag daicldst niedergcgangcne Gewitter noch geschrieben. Schwer gelitten haden die Oertel sche nnd die Mülier sche Gärtnerei, sowie die Grund stücke des TnchmachcrmeisterS H. Barth, der Wittwe Becker, des Matcrialwaarenhündlers Preuße nnd des Schuhmachers Auerbach. In das Schttlmlcichermeister Richtersiche Wohnhaus drangen die Wasscrinasseil derart ein, daß die Kinder zum Fenster heraus be fördert werde» mußte». Die Hauptarbeit hatte» die Pioniere ans dem Tcichdnmmc der Barthsi'chcn Fabrik, wo die Waffermaiscn den Damm wieder zu zerstören drohten, wie 1893. Ueberaus schwer hcimgcsncht hat das .Hochwasser auch nnscrc» Nachbarort K r u m - h erineröd ors. Ueberall sah man die Einwohner schwer arbeitend mit den reißenden Flntlicn ringen. Jm.Handunidrehcn war der friedliche Torsbach zum wilden, verderbenbringenden Ltimn geworden, der in wenigen Minnlen die Früchte jahrelangen Fleißes vernichtete. Der Dorfweg ist fast in seiner ganze» Länge anfgerisicn, die Brückenübergänge sind zerstört, Frnchlbänme sind entwurzelt. Nutzholz ist fortgcsnhrt worden, eine ganze Menge Hausratn ist verdorben und verloren gegangen. Biele Häuser sind arg beschädigt, von dem Hans Nr. 76 wurde die ganze Vorderseite fvrtgersisen. Mit Mühe und Notli nur konnte anS manchen Ställen das Pich gerettet werden. Leider ist auch ein Menschenleben der Hvchtlnih zum Opfer gefallen. Niit der Bergung seiner Habe beichättigt, wurde der ledige 35 Jahre alte Nicht er, die Stütze seiner hoch- betagten Mutter, vom Strom erfaßt und verschlungen. Tagesgcschichtc. Deutsches ffieich. Prinz Heinrich von Preußen ist von der Reise nach der Großen Mauer wieder in Peking cingclrosscii. Tie ganze Reise ist. trotzdem ein furchtbarer Staubst»«» herrschte, vollkommen genußreich verlausen. DaS Tinngli Namen halte Alles auf dem Verlaufe der ganzen Reffe Erforderliche bereitgesteltt. Ueberall wurde der Prinz von den Beamten, den Einwohnern nnd Ehrenwachen empfangen. Der deutsche Gesandte Freiherr v. Heyling gab ein Tiner zu Ehren der Mitglieder dcS Tmngll- Nainens, an das sich eine Ganklervorstellnng schloß. Unier den Chinesen war ein sehr lebhaftes Bemühen bemerkbar, Einladungen zu dem Diner zu erhalten. lieber die Einsegnnng der beiden ältesten kaiserliche» Prinzen sind noch folgende Einzelheiten nachzntragen: Ans Aufforderung des Geistlichen folgte dem Herkommen im Königl. Hause geniätz die Vorlesung der von den Prinzen verfaßten Glaubensbekenntnisse durch dieselben vor der Gemeinde. Zunächst laS der Kronprinz das seiniac vor. „ES liegt mir daran" (so begann er), „ein gut Bekenntniß will ich klinn." Als Grund dafür habe er das Wort des Psalmistcn gewählt, das der große Kurfürst vor anderen Schristworten gern gehabt habe: „Thne mir tnnd den Weg, darauf ich gehen sott, denn mich verlangt nach Dir." Ter Kron prinz gab Gott Tank für seine guten und treuen Eltern, für seine Lehrer; er wolle nm Glaube» treulich festhaltcn; er wolle Gott bitten, ihm keinen anderen Weg zu weilen, als den der ernste» Nachfolge Jen, Ehristi: er wolle seine Eltern und Geichwister herz lich lieben nnd alle seine Mittnenschen : er wolle keinen Unterschied machen zwischen Hoch und Niedrig nnd vom Bilde Christi Samt- mnth und Barmherzigkeit lernen. In seiner Stellung habe er nicht nur mehr Rechte, sondern auch mehr Pflichte»; „in meinem Wandel soll ich Anderen ein Vorbild werden". „Ich gelobe, stets der Erste sein zu wollen, der seinem König und Vaterland dis zum letzte» Blutstropfen zu dienen entschlossen ist, und der sich stets als ein lebendiges Glied der cvangelischen Kirche erweisen wolle. - Gott helfe mir! Amen!" Prinz Eitel-Fncdrich harte sür sein Glaubensbekenntniß das Wort aus den Sprüchen Salomonis, Kap. 23, B. 26 gewählt: „Gieb mir, mein Sohn. Dein Herz; und lasse Deinen Augen meine Wege Wohlgefallen." Wie Gott ihn in allen Dingen zuerst geliebt habe, so bekenne er auch. Gott vor Allem zu lieben und ihm wohlgefällige Wege zu wandeln und- die Sünde zu hassen, in der festen Zuversicht, daß der Herr ihm alle Wege zum besten kehren werde. Ich will meuie Eltern und Geschwister stets sieben, will der Armen und Schwachen stets ein gedenk sein, will gewissenhaft sein in meiner Pflichterfüllung, streng gegen mich selbst. Gottes Gnade ist größer, als all' meine Bekenntniß: sic lasse mich in meinen Borlätzen nicht wanlcnü werden. Dazu helfe mir Gott! Amen!" Die Prinzen hatten ihre Bekenntnisse mit lauter nnd klarer Stimme, zu der Gemeinde gewandt, vorgelesen; die letztere hörte sie stehend an. Das Leiden des Finanzministers v. Miauel besteht in einer Kehlkopf-Entzündung mit ficbcrartigen Begleiterscheinungen. Augenscheinlich hatte der Patient sich während seiner Anwesenheit bei den Kölner Feierlichkeiten eüie Erkältung zugezogen und trotz einer Indisposition, welche er bereits am Himmelsahrtstage ver spürte. die Reffe nach Posen angctrctcn. Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe ist in Baden-Baden cin- getrosfen. Gegen die Militärstrafprozeßordnung haben im Bundesrath angeblich Bayern und Braunschweig gestimmt. Zur Verleihung des Großkreuzes dcS Stcphansordens an den dcntlchc» Kronprinzen wird der „Krcuzzta." ans Wien geschrieben: .Mehrfache Preßstnnmcn begleiten die Verleihung des < des Stevhansordens an den! nng. daß angebliche , Stimmungen zu ervliaen >ei. Cs läßt sich nichts daacg wenden, wenn die Aufmerksamkeit, die der Kaiser Franz Josef dem deutschen Kaiser bcz. dem deutschen Kronprinzen durch diese Aus zeichnung anläßlich der Konfirmirnng des Letzteren erwiesen hat, in diesem Sinne aufgefaßt wird. Denn besonders französische Blätter, die überhaupt ncucstcns wieder Neigung zeigten, Zweifeln an der Unerschütterlichkelt des Dreibunds Eingang zu verschaffen, sieben es sich auch angelegen sein, allerlei falsche Gerüchte über munae» zwischen Berlin und Wien nicht zur Ruhe kommen ». Diele werde» sich nun aus den, neuerlichen Beweffe zwischen de» beiden Herrscherhäusern bestehende» herzlichen und freundschaftlichen Bezieüuiigm einen BcrS ans jene falschen Ausstreuungen zu machen wissen. Der Ordensverleihung aber den _ Großkreuzes deutschen Kronprinzen mit der Bemcrk- »u lassen, der
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