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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.05.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050521012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905052101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905052101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-05
- Tag 1905-05-21
-
Monat
1905-05
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.05.1905
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Dresdner Nachrichten. »tr. tll». Leite 2. Sonntag. 2t. Mai rustiscke Reiler «.'inen Augriii au' Sa« Felbipnal in Kaugpin au» dem »cchleu U'cr des 'Ziaho. Die fapanijche Artillerie und Infanterie fprengten die Angreifer unter 'Fügung fchwerer Verluste auseinander. Tokio Infolge des W i t t e r u » as u m > ch I a g s be- reitet sich eine bemerkenswerte Wendung in Nordkorea vor. Das E,s der Flüsse ist geschmolzen, vielfach herrschen große lieber- schivemmuinten, die bedeutende Verheninaen anrichten. So wurden auch die von de» Russen über den Tumensluß ge- cklagenen Brüllen weggerisseu In Rordkorea sieben insgesamt >0 000 Japaner. Tokio sämtliche Meldung.j Die au» russischen Quellen itanimend«. in Europa verbreitele Nachricht, Iapair Hab« die Absicht, den Kaiser von Korea nach Japan »u bringen, wird amtlich als gänzlich unbegründet bezeichnet, da keine der artige Absicht bestehe. London. (Priv.-Tel.) Die gesamte russische Flotte »ater Admiial NosbeslwenSki wurde Dienstag. 16 Mai. von einet» amerikanischen Dampfer, der direkt von Hongkong nach Manila sich,. in der Mitte des chinesischen Meeres gesichtet. Die Flotte halte einen nördlichen KnrS. Petersburg. Der „Ruh" d e m e n t i « r t aut das ent- nbiedeiiste die von London aus verbreiteten Gerüchte von einem uigebücben Rücktritt R o s b e st w e n s k i s. Saigon Admiral Jonqiiiöres geht heute an 'Bord des Kreuzers „Guichen" in See. Der Bestimmungsort ist b>cr ilnbekannt. . Berlin. lPriv.-Tel.j Der K aise r Hai dem Prinzen ?! i k o l ci u s v o.n G r i e äi c n l«a » d de>> Schwarzen Ad!er arbeit verlielicn. — 'Anstelle deS in den tliubestand getretenen Wirkt, lbebcimrals Grafen v. Leyden ist der bisherige preusn'chs Gc- iandtc in Weimar v. Müller z»m deuischen Gesandten in Stockholm ernannt worden. Als sein Nachfolger geht nach Wannai der bieheriac Generalkonsul für Bulgarien, Ge stuckter v, Belo w ^ ?! u tzau . der in Dona durch den derzeitigen enteil Sekretär bei der Botschaft in Petersburg, Legations- r.r: Frcihcrrn o. Ükomberg ersetzt ivird. Gras Lellden erhielt den >!roi>e>iocüen er'ler Klasse, Prinz Albrecht von Prensren hat das Protektorat über den 8. Dent sch en Ste» o- araphentag üdernouimen, der vom 29 Juli bis 2. August in Brannschweig stattfindet. Berlin. jPriv.-Tel.f Die R c i ck s t a g s k o m m i s - ion zur Vorberatung der neuen M atz- undGetvichts- Ordnung beschloß heute, die Fristen für die Siacheichungen wie wlgt seslzuieueiu ->j bei de» Flüssigkcitsmatze», den Meß- iverkzengen für Flüssigkeiten, den Gewichten und den Wagen, > ir eine grötztzulässige Last dis cinschl, 3000 Kilogramm, ven Längenmaßen, den Hohlmaßen und Meßwerkzeugen sür trockene Gegenstände, sowie den Fässern siir Bier zwei Jahre, b> den Wagen sür eine grötztzulässige Last von 3t.OO Kilogramm und darüber, der sestsundamentlerten Wagen und de» Fässern sür Wein und Obstwein drei Jahre. Weiterberatnng Dienstag. Bcrli n fPriv.-Tcl.j Im Berlaufe der heutigen Ver- lvrndluttg im P l ö y e n j e e - P r o z e tz kam es zu einer schar- 'e:>. DiAerenz zwischen dem Vorsitzenden und der Verteioigung iber die Befugnis der Verteidigung zur Fragestellung. Die Verteidiger »erlangten eine prinzipielle Entscheidung des Ge- licktShoies. Der Gerichtshof beschloß, die Beanstandung der Lcitniig der Verhandlungen durch den Vorsitzenden seitens der Verteidiger als nicht gerechk'enigt znrückzilweisen. Berlin. lPrio.-Tel.j Die Verhandlungen über den d e n l! ch - b u l g a r i s ch e n Handelsvertrag sind so weit gediehen, daß die Unterzeichnung des Vertrags Mitte Juni zn Xwarten ist. — Eine größere Anzahl heroorraaendcr französischer Landwirte unter Fährnng von Professor Droude und Dr. Hailler linternimmt 'An'aiig Juli eine mehrwöchige Studienreise nach Deutschland., Die Vorbereitungen zum Empiangc n'w. werden von der Deutschen Landwirtschafts- Gcsellschast getrosten. Le > pz > g. lPrio.-Tel.s Die Leipziger O ekonomiicke Soctölö bewilligte in ihrer heniige» Frühjahrs - Hanptoer- iamwiiuig die Summe oon 100>> P!ark zur Fortsetzung von Verstlchen zur Prüiung des Behringichen Tuderk»!o'e-Jmmu- nisicrungs-Vevtahrens an dem Veterinär-Institut der hiesigen Universität. Ferner beschloß die Veriammi'.ng. Dnngnngsver- iuche an Weizen durch eine besondere Könimstsion anzustelle». E r s n r t. sPriv.-Tel.j Sämtliche Maler- und Lackierer- Gchiisen soivie 'Anstreicher haben heute die Arbeit wegen Lohndifserenzcn n i e d e r g e I e o t. Gera. lPrio.-Tel.j Der hiesige Hosprediger Dr. Lotze lrilt in den Ruhestand. Bad Harzbnrg. sPriv.-Tel.j Eine heule aögebaltene Perwinmiung von JndustrieUen, soivie Vertretern der Gemeinven und Regierungsbehörden beschloß die Errichtung von Tal - ioerren i ni Harz. Die Regierungen von Braunschweig und Preußen stellten staatliche Beihilfen in 'Aussicht. K iel. Die zweite Regatta des Kaiserlichen Jachtklubs begann heute Nachmittag bei herrlichem Segelwelter. Am Starte waren 54 Kriegsichinsboote und 8 Jachten. Bücke bürg. iPriv.-Tel.j Im de l n> o i L - s ch a u ui burgijchcu Thron st reit erklärt Linie aui die letzten Angriffe, daß der „ sowohl der Aö>endu»g der diesseitigen Devejchcn. ioie den an> geblichen intimen Bcziehunaen zu dem lippiichen Landtagsoize- Präsidenten Hossmann und dem ichaumburgiichen Kammerherrn Kekuls völlig fcrnaestanden hat und noch tte^e. ??!indcn sWestfalenj. Inmitten der Lladt brach heute 'rüh Großseuer auS, das das Gebäude der Kichlschen Seifen fabrik zerstörte und sich aus zahlreiche Nachbarhämeu verbreiicts. Pioniere sind zur Hilfeleistung bestellt worden. Guben. .Heute ist hier ein Denkmal der Corona Schröter enthüllt worden. Die Festrede hielt der Ver kreier der Goethe-Ge''ellschast, Professor Erich Schmidt-Berlin. Anwesend waren u. a. Prinzessin Heinrich VII. Reutz, Re die sckaumburgüche ichanmburgische Hos 'lcriitigsprändent Tondors-Stiittgat W iesbadc v. Tcwltz-Franksnrt o. O., scrner der Prof, t, t-cr Schöpfer des Denkmals. ». Der Groß Herzog nnd die Groß Herzogin von Heisen sind hier eingeirosfen. Essen. Der alle B c r g a r b e i t c r v c r b a n d schloß mehrere Hunden Mitgliedes onS, die der während des großen Streiks ansgcgebenen Parole nicht folgten. Die AuSgefchlosscnen wollen gegen den Verband klagbar werden. Trier. iPrio.-Tel.j Der Stubenälteste Gefreiter Knanh crstach in der Kaserne des 29. Regiments den Musketier Ball, weil sich dieser weigerte, des Abends das Licht auszulöschen. R ü r n b erg. iPriv.-Tel.j In der Maichiiienbau-Aktieu geiellschaft ?!iirnberg vorm. Erainer-Klctk haben heute über lO>X> Arbeiter wegen ??ichtbewilligung der O'/Ftündigen 'Arbeits zeit die Ä r b e i k 'n i e d e r g it l e g l. Ein Teil der Arbeiter arbeitet weiter. Stuttgart. Die Kammer der Abgeordneten begann heute Re Beratung des E i s e n da h n e t a t s. Im Lanie der Debatte gab der Minister des 'Auswärtigen Freiherr v. Soden bezüalich Ser Pcrsonentarifreform die Erklärung ab, daß sieb eine kürzlich abgehaltene, von allen Eisenbahnvertvaltun gen beschickte Delegiertenoerscnnmlung anst folgende Kilometer 'ätze geeinigt habe: I, Kiaise 7 Pta., 2. Klasse 4,ä Pfg.. 3. Klasse 3 P'., l. Klane 2 Pfg. Ferner sei erreicht worden eine Eini gung über die Abschaffung der Rückfahrkarten, über die Ein 'iihrung eines nach zsonen zu bemessenden Schnellzugszuschlags, iibcr einen gletch'alls nach Zonen zu bemessenden Gepäcktaris und über die Beibehaltung bezw. Beseitigung gewisser Vergün stignngen. Bayern habe eine Ausnahmestellung eingenommen in soter», als es verschiedene Tarifsätze bei sich einsühren, in den einzelne» Zügen 'tcts nur höchstens drei Wagenklassen führen nnd damit die 1. Wagcnklajsc vermeiden wolle, fodaß es also zwei 'Arten R Klage, die eine zum 3 Pfg.-Satze, die andere zum 2 Psg -Satze in Aussicht nehme. Wie sich dre Durchführung RRcs bayrischen Sondersystems beim Grenzoerkehr ohne Schwie rigkeiten nnd ohne wesentliche Belästigung sowohl der Vcrwal tuilg, als des Publikums machen lassen werde, darüber möchte er hch nicht auswrcchen. Zunächst aber habe er seine Bedenken Jedenfalls habe er sich diesem bayrischen Standpunkt auS fob gendc» Gründen nicht anschliehen können. 1. Weil eine Eini guno sämtlicher Verwaltungen über den bayrischen Vorschlag aus geschloffen war: 2. weil er auch gewisse prinzipielle Bedenken gegen die Durchführung dieses Snstcms habe: 3. weil Baden von Anfang an sich gegen den bayrischen Vorschlag au Hab« und nach Lage der Sache sich au-sprechen mußt«. Minister lubr dann fort, er habe keinen st»« veifel arlasse isse ein Württemberg durch di« Annahme der 4. Wäaenklass« eia Opfer bringe, dak es aber zu diesem Opfer bereit sei, fall» dadurch die Einheit der Tarife bei den deutfchen Verwaltungen »ad gleichzeitig auch da» Zustandekommen de» Brtriebsmittrlgemetn- schast gesichert werde. Der Minister schloß, durch dl« Arndr- rung werde ein Zustand beseitigt, der nur all^u sehr an di« alt« . . ... ^ gen Strafkammer voraesührt und wegen Erpressung gegen einen Homoseruellen »u 3 Zähren Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust verurteilt. Part». Di« Mission, die beauftragt ts». die franzbstsch« Regierung bei der Hochzeit des drutjchen Kronprin zen zu vertreten, wird voraussichtlich am L. Juni io Berlin eintreffen. Di« Mission besteht, »ie jetzt endgültig bestimmt ist. aus dem Gouverneur von Lyon. General de Lacroiz, Konter» admiral de Marolle». dem Obersten Thabaud vom Militär- staate des Präsidenten Lsabel, dem Gesandten und Deputierten A'ragv und dem Botschaftssekretär Guillemln, Ehefadjoint des Kabinetts des Ministers der Auswärtigen Angelegenheiten. Haag, Die Er » e Kammer nahm mit 2/ Stimmen, der Rechten gegen IS Stimmen der Linke» den neuen Entwurf eines Gesetzes betreffend den höheren Unterricht an, nachdem, wie bekannt, der erste Endwun von der Ersten Kammer ab- aelehnt worden ist und deren Auslösung zur Folge gehabt Kat. Der neue Entwurf bestimmt, daß die konfessionellen Universitäten bezüallch der Diplomerteilung den vstentlichen Universitäten gleichberechtigt sein sollen. London. iPriv.-Tel? Aus Melbourne wird die Ent deckung eines nngelienre» Schwindels gemeldet. ES stellte sich bktanS. daß ei» vor wenigen Jahren eingestihrter Importzoll aus Heringe überhaupt »och nie bezahlt worden ist. Die näheren Umstände der 'Angelegenheit sind »och nicht bekannt, es scheint aber festzustehe». daß große Bestechungen stattgesunde» haben. K onstanti » op e l. Heute vormittag betuchte der zweite ekretär des Mdiz, Jzzit - Poscha, im Aufträge des Sultans zur Beilegung der l ü rk i s ch - r u m ä n i s ch e n Streit rage den runiänrschen Gesandten Lahooary und verweilte bei ihm IE> Stunde, Die Verhandlungen dauern fort. Lähovary hat zwar seine Abreise für Dienstag vorbereitet, doch scheint die Regelung des Konflikts bis dahin sicher. K o n st a n t r n o p e l. Die Pforte machte in der kuzzo- wallackischen 'Angelegenheit Rumänien mehrere Zu geständnisse. Die rumänische Gesandtschaft wies diese jedoch zurück und verlangte die Erfüllung aller vier Punkte der Rote, die sie in voriger Woche der Pforte überreicht habe. Ein formelles Ultimatum bat Rumänien noch nicht gestellt, doch ist es bei weiterem Zögern der Pforte hierzu entschlossen. Für morgen ist in der kuzzo-tvallachiichen Frage ein autzerordent- Ucker Ministerrat nach dem Nildiz-Kiosk einbrrusen. Tanger. Die englische Gesandtschaft ist heute nachmittag 2 Uhr mit einer zahlreichen Eskorte nach Fez ab- gereist. (yia«1,tS einaelirnde Deveslden befinden N«b Sette 4.) V«rtS. (S Ndr nachmittag. Sl»nre -9 45 lfttak,»,,«, IW 5N eva,«t«r 91,87»/,. 9ieue ltsoriugtelen 68 3L>/,. riirken (unisic. Anleihe^8.77»/^ L«"^«tiloie 134.50. Otto- Staattzdakn —. Lombarden 93.—. Lehr fest V«rt8. Predukrenmartr. Neuen per Mai 24'0. per tzeptbr Dezdr Ll.SS. stetig, »'tritu- per Mai 57 75 per Septbr.-Dezdr. 43.—. fest. Alibül per Mar 5V —. v«r Sevib».»rezbr. 52.—. ruhig. LertlicheS unv Sächsisches. — Se. Majestät der König erwiderte bei 'einem Besuche in Großenhain aus die Begrüßung des .Herrn Bürger meisters Hotop folgendes: „Mein.iekr geehrter Herr Bürgermeister! Meine Herren! Ick danke Ihnen >ehr für den Mir d arge brachten Willkommen gruß und Ihre sreundlichen Worte, «ie können sich denken, daß es Mich be'onders freudig erregt hat, Meine alte, liebe Garnisonslndt, ivo Ich so oft und gern gewesen bin. als König bc'nchcn zu können. Es war schon von ^nsang an, als Ich durch GotteS Ratschluß zur Regierung berufen wurde. Mein Wunsch, einmal nach Großenhain zu kommen. Ich habe hier dieselbe Liebe und Begeisterung gefunden, wie überall, wohin Ich bisher gekommen bin. und Mich über den aus dem Herzen kommenden ungekünstelten Empsan,i der Leute aufrichtig gefreut. Ich trinke auf das Wohl und das fernere Blühen und GeLeihen '.0! ein er Stadt Großenhain." 'An dem Frühstück im „Hotel de Saze" zu Ehren des Königs »ahmen teil die Herren: kommandierender General General der Kavallerie v. Broizem, Generalleutnant o. Kirchbach, General- majors General L In suito v. Altrock. v. Lästert und v. Müller, Kommandeur des 18. Husaren-Reaiments Oberstleutnant Irhr. v. Lindeman, Kreishauptmaiin Schmiedel, Amlshauptmann Dr. Uhle.nann, Bürgermeister Hotop und Stadtverordneten-Borstcher Buchwald, außerdem Herren des Natskolleginms^und des Stadl- verordnelenkollegiums, sowie die Suite des Königs, Als der Monarch das Hotel betrat, überreichte die Tochter des Herrn Stadtrals Klette ein Bukett. — Am Eingänge der evangelischen Stadtkirch« hatte König Friedrich August einen Strauß oon Fräulein Sophie Pache entgegengenommen und am RathauS- portale oon der Tochter des Herrn Stadtrats Lehmann, — Sc. Majestät der König wird am 8. Juni die Stadt Leisnig besuchen. — Gestern vormittag 7 Uhr 8 Minuten trafen der Herzog und die Frau Herz o gln Philipp von Württemberg, oon Wie» komincno, zu mehrtägigem Besuche bei Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Johann Georg hier ein. Der Prinz begrüßte seine Verwandten aus dem Haupibahnhose. Sie nahmen im Palais Parkstraße Wohnung. — Mittwoch, den 24. Mai, findet vormittag 11 Uhr für die im vorigen Jahre verewigte Frau Prinzessin Johann Georg in der katholischen Hofkirche ein Requiem statt. — Die Juristische Fakultät der Universität Leipzig bat die Herren Geb. Rat Bruno Victor Jahn, Ministerialdirektor im Köiiigl. Sacks. Mi»istcr,um der Justiz, und August Julius L o ß n i tz e r, Präsident des König!. Sachs, Oderlandesaericbts, zu Doktoren Iilnxwöi c-nrwu promoviert, die Theologische Fakultät die Herren Pastor 'Albert Hofstatier, Lehrer am Leipziger Missionshaus ließt Dekan in Ussenhcimj, und Pfarrer Alfred Jeremias in Leipzig zu Liccntiaien der Theologie bonori-, eau^r,. — Den Ober Briefträgern Aßman» und Ulbricht in Dresden, sowie Thomas in Pließkowitz ist bei ihrem Ucbertritt in den Ruhestand das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. — Ucber daS P r i n z l > ch e P a l a > s a n d e r Z i n z c n - dorfst ratze nach vollendetem Umbau schreibt das „Dr. Journ.": Se, König!, Hoheit der Prinz Johann Georg wird im September diese« JahreS da« Kap-Herrsch« Palais in der Parkstraße, an das Sc. König!. Hoheit schöne und traurige Er innerungen fesseln, verlassen und das seit 1781 zur Sekunda- geuilur geschlagene Schloß in der Zinzcndorfstraße, daS König Johann von 1838 bis 1854 und König Georg von 1855 bis zu seinem Regierungsantritt im Jahre 1S02 bewohnte, als künf tige Hofhaltung beziehen. D-as mitten in einem Park gelegene prächtige Schloß, an dessen Stelle sich noch im 17. Jahrhundert mehrere Gärten befanden — einer der bedeutendsten gehörte dem Kammcrjuuker Johann Georg v. Rechenberg ider sog. „Lange Garten", in dem ein stattliches Lusthaus stand) — Hai in dem letzten Jahre einem große Kosten verursachenden Um bau unterzogen werden müssen, der nunmehr vollendet und durch den ein gänzlich verändertes, wohnliches und schmuckes Prinzenschloß entstanden ist Die Baufälligieit der Gebäude teile, der Mangel an ausreichenden Master- und Lichtanlagen, Beschleusungcn. Kellern ujw. liehen eS dem Prinzlichen Hofmar schallamt unbedingt notwendig erscheinen, schon auS sanitären Gründen hier Wandel zu schaffen und durch mehr Lust- und Lichtzufübruna, sowie durch Beseitigung anderer ungesunder Ver- bältnisse den Aufenthalt im Prinzlichen Palai» angenehmer zu gestalten. Im Parke wurden ferner da- Wegenetz vereinfacht, da» Mittelstück nach dem „Hasenspruna" völlig umgeändert und prächtige VlumcuparterreS usw. nach Angabe de» Herrn König!. Obergartendirektors Bauchs und unter Leitung de» Herrn König!. Gartenbaudirektors Bertram angelegt. Die im Garten stehenden, aus dem Drühlschen bez. Marcoliniscken Garten erworbenen Statuen, dir angeblich voo Lorenz» Mattielli geschaffen srio jvllen, haben ebentall» der crurnernden Künstierhand bedun«. Diele, Gruppen stellen Herkules und Me^ra.^ joivie Minerva und Merkur dar. In dem teile gegen tne Bürverwies« de- finden sich auch die 177S von der Kunürsii» Maria Aiitome erbaut« Eremitage in Gtstalt eines Nein «ine künstliche Ruin«, im nördlichen Teil ferner am Leich d«» soaenanMe Dvhnsä geiamt. w>» auch di« prächtigen Basen, neu vorgerichtet ergänzt werden mußten. T)a« Aeußere de» Palais erhielt lichten Oelanstrich. Sämtliche Türen. Fenster und Jalousien mußten rch neu« ersetzt «erden. Alle Raume gewHren in iyeer rlichen Anblick. Die Ge- > ^ ^ . me »egen den Barte» zu und die gegen den Hof zu anaevrdneten VrrbindunqSgäiig« sind »halten geblieben. Dir im Parterre gelegenen Räume haben olaende Veränderung erfahren: Da» Speisezimmer »st mit rißer und gelber Japonlapet«. der Kasseesalon mit s»id«n«r - ^rHlo« mis graublauer rg erfahren: L ^ d gelver Japontapete. d« . efedawandbrlpanmmg, her große Kaffeesalo» mii ^ Seide "ersehen worden. Der grsße Saal ist mit Beibehaltung der alten Fresken n»u in gelbem Ton hergerichtet worden. Die Wände de» Empsangsfaloiis lind mit roter Seide und die des Eckzimmer» mit blauer -Seid« überspannt toorden. Auch iu Prinzliche Hofmarschallamt der ersten Etage ordnete das mannig. Johann Georg vorgejchen gewesenen eingerichtet worden, wie die» von ihr n bestimmt worden lrmr. Noch sei er» «« ^ , ....... , . fache Neuerungen a». Im rechten Seitenflügel sind im ersten Stock Frcmdenquartiere cingerichtel worden. Im linken Mittelpalai» sind die für die Heimgegangene Frau Prinzessin ppartements genau so noch vor ihrer Erkrankung erwShnt, daß di« Küche in das Parterre deü rechte» Seitenflügels eingebaut worden ist und die Ställe, Reitbad» und Wagepremise neuzeitliche Um- tvandlungen erfahren 1>Me», — Das Ministerium des Jzinern hat über die Bezeichnung deS Vorsitzenden des Kausmannsgerichts «ine Verord nung erlösten, aus der folgendes bervorzuheben ist: Da- Mini- sterium vermöge de» Titel eine« Gewerberichters an sich nicht als «ine angemessene Bezeichnung für einen Beamten zu er achten, dem der Vorsitz ini Kantmannsgerichte als hauptamt liche Beschäftigung zngewieseu sei. Denn dieser Titel kenn zeichne einerseits nickt zutreffend die dem Vorsitzenden eines zausmannsaerichts als foicheu übertragen« Dienlü'wlluna und e, audererseitS geeignet, die Empfindlichkeit weiter Kreise des Handlungsgehilsenstandes wachzurusen, die Wert darauf gelegt hätte», daß die durch die Kaufmannsyerichts-Gcsetzgebung gL- währte Soudergerichlsbarkeit nicht lediglich in einer Ausdeh- nuna der Zuständigkeit der Gewerbegerichte auf den Haftdlunas- gehilfenstaiid bestehe. Für das Leipziger Kausuiannsaericht sei die Sachlage jedoch insofern eine andere, als nach Artikel 3 unter 1 des Ortsstatuts für das Kaufmannsgericht der Stadt Leipzig die Stellen des Vorsitzenden des Kaufmannsgerichts und seiner Stellvertreter überhaupt nicht besonders besetzt würben, der Vorsitz im Kaufiiiaiinsgerichte vielmehr dem jeweiligen Vor sitzenden des Gewerbegerichts der Stadt Leipzig und semrn Stellvertretern Malle. Unter diesen Umstände» genehmigte das Ministerium des Inner», daß auch einem zweiten stell vertretenden Vorsitzenden beim Gewerbegericht der Stadt Leipzig die Amtsbezeichnung „Gcwerberichter" beigelegt werde. — Die P fa rre rbej old iin gSsra ge, die bereits seit seiner Begründung den sächsischen Pfcirrcrverein beschäftigt und durch die bereits früher in diesem Blatte veröffentlichten Vorschläge geregelt werden soll, wird auch aus der am 23. d. M. in Mciße n tagende» Pastornlkviiserenz erörtert werden. Es wird vorge schlagen, daß der M indestgehalt der Geistlichen neben freier Wohnung oder angemessenem WohnungSgclde mit 2500 Mk. be ginnen und noch 5 Dienstjahren 3000 Mk., nach 10 Jahren .3500 Mk., nach 13 Jahren 3M0 Btt., nach lii Jahren 4100 Ml. nach 10 Jahren 4400 Mk., nach 22 Jahren 4700 Mk-, nach Jahren 50M Mk. betragen und bei besonders großen Ansordc- rungen an die Arbeitskraft des Geistlichen noch durch Arbcits- n,lagen von 250 bis 1000 Mk. erhöht werden soll. Zur rechten Beurteilung der angestrebte» Verbesserung, die mit der feit einigen Jahren eingetretenen ansehnlichen Gehaltserhöhung der Lehrer an höheren nnd mittlere» Lehranstalten begründet wird, möge erwähnt sei», daß vor 50 Jahre» der Mindestgehalt der Geistlichen 1050Ml. betrug. >870 ans 180«) Mk.. 188:; auf 2l0«> Mk.. 1898 ans 2400 Rck. erhobt wurde, durch Alterszulage» ansteigend 187!» bis 4200 Mk., IM! bis 4500 Mk, 1898 aus 48«jO Pik. Hierzu wird uns von unterrichteter Seite geschrieben: „Damit sind die sächsi schen Geistlichen günstiger gestellt als in den meisten anderen Staaten, »amenttlch in denen, wo daS Pfründensvstcin aufgehoben und die Besoldungen einheitlich geregelt sind. Der Grundsatz, daß die Altersznlaaeii möglichst von den Gemeinden^aufgebracht wer den sollten und nur im Unvermögensfalle aus Staatsmittel» ge deckt werden sollen, hat in der Praxis die Geistlichen oft in die peinliche Lage versetzt, beim Kirchciivorslande die ihm gesetzlich gebührenden Zulagen als Vorsitzender selbst beantragen zu niusteu imd oft, namentlich iu Landgemeinden, in wenig taktvoller Weise erörtert zu sehen. Tatsächlich hat der Staat schließlich doch in sehr vielen Fallen dieie Zulagen übernehmen und dazu vom Land tage erheblich gesteigerte Zuschüsse fordern niiissen. Wesentlich er leichtert würde ein gerechter Ausgleich, wenn die höherbesoldeien Stellen — und deren gibt es nicht wenige im Lande, und zwar nicht immer die arbeitsreichsten — gesetzlich gezwungen werden könnten, von ihrem Mehr an eine allgemeine PfarrdesoldungSkasse abzugeben: aber dem steht, wie eine unbUvingliche Mauer, der 8 60 der Verfassung entgegen, wonach Stiftungen — und als solche wird daS aus Grundbesitz oder Stiftungsvcrmvgrn stammende Pfründeneinkomnien angesehen — zu einem anderen Zwecke nicht verwendet werden dürfen, als wozu sie bestimmt sind. Ein gang barer Ausweg cillS diesen Schwierigkeiten würde sich bieten, wenn der Kirchenbehörde in weiterem Umfange als bisher die Befugnis eingeräulnt würde, Geistliche von niedrigen aus höher besoldete Stellen zu setzen. In Preußen steht bei jcbr vielen Stellen das Bcsctznngsrccht abwechselnd der Kirchcnbehöcde und der Gemeinde ni, während m Sachsen erst seit wenigen Jahren das Recht zuge standen worden ist, m jeden, Halbjahr die ersten fünf Stellen, die durch Tod oder Versetzung oder Uebertritt in den Ruhestand zur hcnbehö' Erledigung kominen oder mit Unterstützung der Kirchcnbehörde neu begründet werden, frei zu besetze». Angesichts der gegenwärtige» Finanzlage nnd den gesteigerten Anforderungen an die Steurrkratt des Landes aber erscheint es gewagt und trotz alles Wohlwollens, da« die Stände dem kirchlichen Wesen bisher cnigegcngebracht haben, ivenig aussichtsvoll, jetzt abermals mit neuen Wünschen hervorzntreten," — Rationalliberalcr Parteitag. Bei der Durchberatung des O r aa n i s a 1 i o ns st a 1 n t s entspannen sich lebhaftere De batten über die von der Parteiorganisation zu uimassendcn Ver eine, ferner über die Wohl der Vertreter zum Telcgiertentag, über die Aufgaben des Zeiitraloorstandcs und über die Pariet- presse. Zu diesen Punkten waren von verschiedenen Seiten Zusatz- bezw, Abänderungsantrcige gestellt, die indessen nach langer, zeitraubender Deootte meist zurückgezogen wurden, so daß das Statut in der Fassung des Zcntralvorstondes fast ohne jede Aenderung angenommen wurde. S» batte Bonn den An trag gestellt, den Zentrylvorslcuik z» verpflichten, bei jedem Dele- giertentage über seine Tätigkeit seit dem vorhergehenden aus führlichen Bericht zu erstatten — ein Analogon zu den in der sozialdemokratischen Partei geltenden Vorschriften, Die Ab lehnung erfolgte, nachdem wiederholt auf den Zeitaufwand, der ganz nutzlos mit einer solchen Berichterstattung verbunden sein mutz, hingcwiesen war und zudem daraus ausnierksam gemacht wurde, daß es dem Delegiertentog ja eventl, freistcht, ein« solch« Berichterstattung aus die leweilige Tagesordnung zu setzen. Ver- treter der Presse zu Mitgliedern des Zentraivorstandes zuzu- wählen. wurde abgelehni. Ein Antrag des Abg. Dr. Jänicke, eine Prehkommission in Verbindung mit dem Arbeitsausschuß zu errichten, welch« namentlich mit der kleineren Provinzial, presse nähere Fühlung unterhalten sollte, wurde als Resolution angenommen. — Das Statut soll am 1. Oktober d. I. in Kraft treten, während der Zentralvorstand und seine Organe bis zum 1. Januar 1907 in Funktion bleiben. — Vom König Friedrich geschlossen. — Abermal» war e» der Verlagssirma der „Dre »du«, Nachrichten", Lievfch u. Reichs rdt, vergönnt, da» dreißigjährige Arbeitsjubiläum eine» Angestellten gestern zu be- gehen. Vor einigen Tagen hatte sich dieser Zeitraum erfüllt, wäh rend besten Herr Schriftsetzer OttoMarkdrt in der Druckerei unsere» Blatte» ununterbrochen tätig gewesen ist. Der Jubilar wurde früh morgen» üu Brijeio de» gesamten techa-che»
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