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war. um dir Bodenkultur zu verbessern. lieh Horsten anlegembrackte Mühlen m Betrieb und gründete eine Ehamottescrbrik, welch« bald florierte. Man Iah mit Staunen, da» er in diesen zwanzig Jahren nicht müßig gewesen war. sondern sem Wissen >n einer Weise bereichert halte, welche ihn in den Stand setzte, die -Overaussicht über seinen ganzen Besitz selbst zu übernehmen. So wurde Wildeck im Lause der Jahre au» einem von unverständigen Besitzern und Pächtern ausgesoaenen, abgewirtschafteten Hut zu einem blühenden Staat im kleinen, dessen Verwalliing wie ein Uhrwerk seine» Weg ging, Er aber, der es leitete und die »tunst, aus Steinen Held zu mache», verstand, der wunderliche, bissige, kleine „alte Herr", stieg von Jahr zu Jahr im Ansehen in der ganzen Umgegend sowohl, wie bei seinen Namensvettern. Und nun erst hielt er es an der Zeit, sich nach seinem Bruder umzusehen, dem einstigen flotten Husarenleutnant, der mit seinem Erbe so schnell fertig geworden war und nun als Oberst eines Infanterie-Regiments irgendwo an der polm- 'chen Grenze stand. Er hatte sich verheiratet und war Vater zweier Söhne und einer Tochter. An ihn schrieb nun der Herr aus Wildert einen Brief des Inhaltes: „Sende mir Deinen ältesten Sohn, so will ich seine Erziehung vollenden lassen und er soll mein Erbe sein, sofern er sich dessen wert zeigt." 'Damit hielt die Jugend ihren Einzugs in dem alten Dause. Der Jüngling kam, fand Gnade vor den Augen des gestrengen Onkels und wurde von diesem aus verschie dene Hochschulen geschickt. Eines Tages berief dann Herr Claus Philipp von Eck die gesamte Verivandtiaiast, den Bruder und die Vettern, nach Schloß Wildeck und teilt« ihnen mit. daß er gesonnen fei. ein Majorat zu gründen, und »rvar solle eS eine Stiftung werden, welche, in dem Maße wie sich das angelegte Kapital vermehrte. »»elfend und fördernd in der Vetlerschaft wirken ' Majoratsherrn von allen das Recht zugestanden, ratend, warnend und wohl auch untersagend einzugreifen, wo eS Not tue. Verschiedene ichast abzuleaen. und crivarb sich dafür das Recht väterlicher Bevormundung. Dem Leichtsinn soll gemehrt, Ehrvergessenheit gestraft werden dürfen. Was nun die Erbfolge betras. so band sie sich ebenfalls an vi^e Bedingungen. Diese erregten bei den Zuhörern lebhafte Bewegung, weil jedem Zweig« der Familie durch dieselben die Möglichkeit, dereinst in den Besitz des Stammgutes zu kommen, plötz lich näher rückte. Und so halte es der „alte Herr" gewollt. Es war einer seiner stillen, feinen Schachzüge. mit denen er die Leute seinem Willen untertan machte. Er hatte deshalb bestimmt, daß nach seinem Tode die Wildeck in den Besitz seines Adoptivsooneü und Neffen Claus Enno von Eck Übergehen solle und sich in dessen Nachkommenschaft von Vater auf Sohn und, so ^ein Sohn vorhanden, auf jüngere Brüder vererben dürfe. Geatzt den Fall, daß diese Stammlinie erlosch oder, was leicht geschehen konnte, das Recht auf di: Wildeck verscherzte^so hatte der älteste Vetter aus nächstverwandtem Hause das Majorat zu übernehmen. Soweit unterschieden sich die mit dem Besitz verknüpften Bedingungen nicht von den landläufigen Einrichtungen solcher Stiftungen. Es folgte nun aber die Klausel, daß in den Nebenlinien die Vererbung von Bruder aus Bruder nur in dem Falle gestattet tvar, daß kein anderer Erbe dieses Namens aufzutreiben war. Starb daher ein Mazoratsherr aus dem Hause Eck-Burgmühle oder Eck-Steubnitz obnc Leibcserben. so hatten nicht seine Brüder, sondern abermals der Aelteste aus nächst- oerwandtem Haufe das Anrecht aus den Besitz. Was das Verscherzen dieses Besitzes betraf, so gab es viele Klauseln, welche den U)M man c,il riartenhauS unter den Händen zu so mm ein allen. War doch schon die Erbberechtigung an mancherlei Voraussetzungen gekiiüpst. Es kounle Vorkommen daß einer, der sich des künftigen Besitzes schon sicher fühlte, wegen eines einzigen Verstotzes gegc,n.die Erbfolgebedingungen zurücktreten mußte. Zu die,en Bedingungen gehörte die Heirat mit einem Fräulein aus adligem Haust von tadelloiem Rui. wie denn auch dem künftigen Majoratsherrn von der ge- amten Vetl^niclwlt das Zeugnis auszustellen war. daß er keines Lasters Knecht und auf seinem Wappen>child kein Decken z„ suchen sei. Mit diesem ersten Paragraphen beginnend, hatte der alte Herr der im Saal zu Wildcck versammelten Verwandtschaft alle noch folgenden zahlreichen Wenns rn-d Bibers der projektierten Stiftung vorgelesen. und sie hatten U"Le °i„"-M°ndkn7r. klarl. wurde die ^ltte, allHier zu /^millenkonserenzen zmammenzttkornmen einiie» führt. Dieselben landen rn unregelmagigen Abständen, je nach Manchmal vergingen zwei Jahre, manchmal fanden sich die Verlern in einem Jahre zweimal «in. Sie wurden «» nach und nach gewohnt, einer von der Stammburg gehenden gebieterischen Einladung Folge zu leisten. Ungeladen durste dabei niemand erscheinen. Es sollt« al» Ehr« gelten, zur Beratung Hermen, und all Rüg«, übergangen zu werben. Doch nicht nur an diesen Tagen, wo Beschlüsse gesicht, Hader geschlichtet ader Mchvcrsiandinsse aufgeklärt wurden, nein, immer blickte der „alte Herr" spähend van seiner Wart« uiS Land hinein, jederzeit gerüstet, helfend oder hemmend ernzuarrisen, wo es sich um da» Wohl und Wehe berer von Eck handelte. Entziehen konnte sich chm niemand, auch seiner verpflichtenden Hilfe nicht. Darin blieb er ein Wunderlicher, bah es ihm ein« Genugtuung gewährte, sich die Seelen all derer, die ihn einst bespöttelt oder bemitleidet hatten, durch Wohltaten zu erkaufen und so seinen Plänen und Wünschen gefügig zu machen. Bezweckten diese Wünsche auch fast immer da» wahre Wohl der un- ^.j?kleidete er ihre Kund ^ ^ ^ * verständigen Jugend, so neidete er ihre Kur er nur von wenigen begriffen wurde. So wer ihn aber aussticht« und seinen Rat bcg »kl der un- chärfe, daß Kundgebung doch so oft in satirische S . . . So war er von vielen gefürchtet und gemieden, begehrte, der ging gut beratrn von dannen. Mit seinem Neffen Claus Enno verfuhr er ziemlich kategorisch. So wie dieser seine Studien beendet hatte ldie Jurisprudenz war sür den Erben de» Maiorate» obu- gatoriscbs. berief er ihn zu sich nach Äildeck, behielt ihn ein Jahr unter seiner beson deren Aussicht und gab ihm, wie er sagte. Zelt, sich unter den Töchtern de» Lande» mn- zusehen. So wie er gewahr wurde, daß sich die Neigung des jungen Manne» einem Mädchen zuwandte, gegen welche» der alte Herr nicht» einzuwenden halte, machte er kurzer Hand den Freiwerber und verheiratete den ueberraschten, der an so Ernstes noch gar nicht gedacht hatte. Tann schickte er das junge Paar aus Reisen, mehr zum Zwecke der Bildung als de» müßigen^ Vergnügen», und bereitete ihnen in einem Anbau de» S ' " und der tunaei Mensch e». welcher fortan den Namen „her Junkerflügel" führte, eine Wohnung. Als sie wieverkehrten, übergab er dem Neffen seinen Teil Arbeit »n der Gutsverwaltung «n Nichte die Aussicht über di« Haushaltung, und wenn sich di« beiden llsangs ein wenig gefangen, bevormundet und ihre» sreie jungen Menschen anfangs ein wenig gefangen, bevormundet und ihre» freien Willen» beraubt vorkamen, so gewöhnten sie sich daran. Die junge Frau zeigte, daß sie sich ihrer Wichten bewußt war. indem sie die Erbfolge sicherte und ihrem Gatten zwei gesunde sahne schenkte. Sie erhielten die Namen Claus Berndt und Claus Adalbert, und bei jeder Taufe belohnte der alte Herr die Nichte durch ein wertvolle» Schmuckstück. Die Jungen wuchsen heran, blühend und stark. Berndt hatte die blauen Augen und blonden Haare der Mutter. Adalbert das krause schivarze Gelock und die bräunliche Hautfarbe, welche einst »einen Großvater Claus Bernhard als Leutnant den jungen Dame» inter essant gemacht hatte. Dieser Großvater, der Oberst a. D-, war zur Zeit schon nicht mehr unter den Lebenden und seine Gattin war ihm bald gefolgt. Da „der alte Herr" wußte, daß die Tochter Ulrike nun allein und in zi " ' ^ - lieh er sie nach Wildcck kommen und eine letcuslängliche Unterkunft. Und Frä . .... der ihr wie ihrem Bruder Enno eigenen Nachgiebigkeit. In das tyrannische HauSregiment des Onkels, vertrug sich mit der Schwägerin und nahm ihr ein aut Teil HauSfrauen- vflichten ab. Einer, der sich dem Willen des alten Herrn nicht fügte, war Enno und Ulrikens jüngerer Bruder Krasft. Die angcbolenen Unterstützungen, an welche so viele Bedingungen geknüpft waren, wies er zurück und schlug sich allein durchs Leben, heiratete „unpraktisch", nahm eine Stellung im Privatdienst bei einem reichen Prinzen und lebte dem bescheidenen Ehrgeiz, seinen einzigen Sohn dereinst in der Uniform eines Husaren- Negimcntes zu sehen. Dem alten Herrn imponierte die Unabhängigkeit dieses Neffen, was nicht hinderte, daß er seiner nur mit Groll gedachte, um so mehr, als Claus Kvafst dem Ruse zur Familienkonserenz nie Folge leistete. Gr wurde sehr alt, der Herr von Wildeck. Er, dem man in seiner Jugend «in frühes Ende nach quälendem Siechtum prophezeit hatte, überlebte die jüngere Genera tion. In dem hageren, schmächtigen, fast deformierten Körper steckte zähe Lebenskraft'. Er hatte nie jung ausgcsehen und er wurde nie alt — nie greisenhaft. Immer schritt er in strasscr Haltung einher, immer blickten die scharfen Augen mit ungeminderter GcisteSfrischc aus dem glattrasierten, gelblichen, spitzen Gesicht. Er schien weder des Schlafes noch der Nahrung zu bedürfen, pflegte bis tief in die Nacht zu studieren und ließ seine Mahlzeiten aus das Frugalste einrichten. Ueberhaupt war chm die Einfach heit der Lebensweise und bedachtsame Sparsamkeit zur zweiten Natur geworden. Er verabscheute den Lu^us und nichts so sehr wie das Gcldprohentum. Dabei verstand er cs wnuderba'- gut. die Macht und Würde seiner Stellung zu wahren. Vor keinem Vier gespann aus der Nachbarschaft zogen die Leute so tief die Hüte wie vor der altmodischen Kalesche des „alten Herrn", der noch der Ansicht war, daß Wagenfenster zu den Dinaen gehörten, die der Mensch entbehren könne, so nur eine Ledergardine dem Regen Zntrttt verwehre. (Fortsetzung folgt. Vvlmvlldorslvr I-luolvum! (Anerkannt bestes Fabrikat.) Dap«1«n- «n«> Icknolvllm-SpvLinI-Heseliürt, stlutilben Aüklbsrxs LintiorZaräsrods bosilrt Vorru^. ^neiimoot prulctisck uns bultbar. Horm. HlütUder^. unlvsng KM. un>t in,„ko. System langsam««- V«, drsnnung zaorkLnni -vrri>zlic!i« in Liier» 6rössen unU ru villi^lon NreieeL. Llsk. KSIM, XMiiilt^üfliiilt llir stäiiei-druMsen ete, 15 «eorzspInlL 15 Ktri' It«»» Kt«? II>>« liemn..... aanstii Körper durch Einreibung mit I>r. H«»r, seit A» Jahren bewährtes iltiMV- u»a Leledunxzmiltel vachc. 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