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Dresdner Nachrichten : 04.02.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189602043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-02
- Tag 1896-02-04
-
Monat
1896-02
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.02.1896
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iMNvlllk 41» >8 prttmiirt. M.VVO t)l.. in I-'unotwv m. ljopp- ^ttovtlosrunl.'. ^ckU«k"t«L »okLllos. H 1898. »^s« lloret8Lör6e»MelI ffieüfick Lspp^ek > k8ntir k» 'S»,»». ^8 Au! prttmiirt. 80.VW ^l.. in 1'unotwv m. »iopp- ^ttovtlosrunr.'. ^ckUvk"t«L ttvkLllos. »' lk^dseiae >itn1»>ilt»iuni^nnii»', OatA« x un i di«»tlii», ^ ÜU r'i'svit- UI»I <Svt>e«« It»i>rü>rvii omptökl«,» billixvt :' pvrsvksl L 8oknvilivi-, 8okssts!stk-. 19. F ' § 'i-MS 7^7— Lluatorssncinasro» sianeo. KN88i8«!llv VlllUIMttl'IlUll«' killix»! bei K«v»»p»It, l umwÜLbrUc V«I«pdoo 2Zt8. * HH «ttt»»r»tr«fu»e 28. liexahlen, llopsnrtnren eb'. cktuerkuit »n<i billig-. «e»^S»^V»»r^"L»r»>r»»vr*r^r«rvr^. k. ksimoer, IMlüedMM Z I>rv««1vn-^Il8t., ülurx Inzll^tru^ 12, II. < «wptisblt tzicli Ü8I geehrten vimeunelt. ^ Mn I»»-«-,vn. * »«^Nvnonx »»noiupt. M" -»vltU. 'MG I)r«8<!iitzi Vvrlliekv1ullk8-4n8laI1 von Mio vülluor, ^'V»'.."«.!,'.8«'.,.V s,ß Jnnerpvlitisches in Oesterreich-Ungarn. Hosnachrichten. Landtagsverhandlnngen,Landgerichtsvräsidcnten- »H » « »>» einwelsung. Einbruchsdielistaol, ^ " ... - "— --'- einwcisung. Einbruchsdiebstah Politisches. Gecichtsverhaiidlunge». Grieg-Abend, Gewerbehauskapelle Lolterieliste. die cs von Grund aus verschmäht, aus bloßer theoretischer Prin- zipienreiterci grcisbare praktische Vortheile aus den Augen zu In Oesterreich Hot sich seit den letzte» heftigen Känipsen in der wsien. In diese» Fehler zu verfallen war die Partei gerade jetzt inneren Politik, in deren Verlause alle Leidenschaften entfesselt wieder aus dem besren Wege, und zwar i» der Behandlung der Muthmußliche Witterung: WcnigWechsel i.d.Wcttcrlagc ewillt, die Dienstag, 4. Aebruar. wurden und die Wogen des wildesten Parteihadcrs in den Parla menten so hoch brandeten, daß dem Fernerstehenden angst und bange werden konnte, eine merkwürdige Wandlung vollzogen. Aeiißcrltch trat sie eigentlich nicht hervor. Man konnte nur Schlüsse ziehen aus gewissen Svmptomen. die in dem sich stets besser ge staltenden Verhältniß zwischen denr derzeitigen Ministerpräsidenten und der deutschliberalen Partei zur Erscheinung kamen. Etwas Sicheres aber Wichte man doch nicht bis zum verflossene» Sonn abend. Dieser Tag dürste sür die weitere Entwickelung der inner- politischen Verhältnisse in Oesterreich einen Wendepunkt bedeuten, insofern eS nunmehr daraus ankommc» wird, ob die Grundziige einer vernünftigen deutsch-liberalen Politik, wie sic an jenem Tage in Brünn vor einer glänzenden Versammlung von dem jetzigen deutsch-liberalen Führer Jrhrn v. Ehlnmectn dargelegt wurde», von denr-Gros der Partei zur Richtschnur genommen werden oder nicht. Die Versammlung, in der der genannte deutsch-liberale Führer und Präsident des Wiener ReichLrathcs seine beurerkenS- werthe Rede gehalten hat, war von dem Briinner „Deutschen Verein" einberusen worden und behandelte zwei Fragen: die künf tige Stellung der Dcntschliberalen zur Negierung und de» von der Regierung auszuarbeitenden Wahlrefomrcntwnrf. Die Ausführungen des Redners besitzen deshalb eine bc- ,rindere Bedeutung, well er als Präsident des Rcichsrathcs durch seine rege Fühlung mit den leitenden Kreisen im Stande ist, genau lagen zu können, »woher der Wind weht". Mit Rücksicht aus dre ien Umstand ist die von dem Redner mitgetheilte Thatlache von hervorragendem Gewicht, daß seit langen Jahren die Anschauungen über die deutsch-liberale Partei an maßgebender Stelle nicht so günstig gewesen seien wie gerade letzt. Der Redner legte daher feiner Partei die Mahnung an's Herz, daß sic diese Gunst der Umstände benutzen solle durch eine kluge und geschickte Erfassung der politischen Situation. Diese aber könne sich nur in zwei Nicht ungen bewege»: einmal nach der Seite der Wahlrcsorm und zum anderen nach dcricnigen des Ausgleichs mit Ungarn. In beiden Fragen forderte der Redner energisch das entschiedene Eintreten 'einer Partei für die Absichten und Ziele der Regierung Muß schon die bloße Thatiache, daß ein Mann von so großem p olitnchem Einfluß, wie der Freiherr v. Ehlumerl». im gegen wärtigrn Augenblick eine neue Parole snr die dcutschliberale Partei aiisgirbt, einen bedeutenden Eindruck machen, so wird dieser Ein druck noch wesentlich verstärkt durch dir Alternative ..Entweder- Oder'. die der Redner zugleich seinen Parteigenossen stellte. Man wird nämlich durch den ganzen Habitus der Rede zu dem Schlüsse gedrängt, daß Herr v. Ehlumeckn seinen Freunden habe sagen wollen : „Fetzt oder nie! Handelt ihr in diesem Augenblick wie kluge Männer, ohne Zorn und Leidenschaft, jo seid ihr und mit euch das Interesse des Dentschthums in Oesterreich geborgen Andernfalls muß auch ich die Hoffnung ans die Möglichkeit der Wiederbelebung des deutschliberalen Gedankens in der österrei chilcben Politik aufgebcn und ebenfalls wie fv Viele vor mir die Fahne des Dentschlibetalismns aus der Hand legen." Die dcutschliberale Partei ist damit vor einen Scheideweg ge hellt, an dem von der richtigen Entschließung sür den Deutsch- liberalismus mit Sicherheit viel, mit Wahrscheinlichkeit Alles ab hängt. Tie schwere Krisis, die der Dentschliberalismus in der letzten Zeit durchgemacht hat. ist noch unvergessen. Als das Koalitionsministcriinii in die Brüche ging, die Bombe der Wiener GemcinderathSwahlen die bisher sür uneinnehmbar gehaltene Fest ung tn-S Dentschliberalismus zertrümmerte und Herr v. Plener, der glänzende Ster» der Partei, voni Horizonte verschwand, da herrschte Eulunithigung aus der ganze» liberalen Linie, und selbst im eigenen Lager jehltrn die Propheten nicht, die in düsterem Mißmuth an der gnnzen Znknnst der Partei verzweifelten. Gleichwohl konnte der ernste Politiker nur mit Bedauern diesen anscheinend gänz lichen Zerfall der einstmals mächtigsten Partei Oesterreichs wahr nehmen. So schwer auch die richtige Würdigung des Drutich- überalismns im Einzelnen bei dem jedes Verdienst unnachsichtlich citrctendcn und verleugnenden Partcihader der Jetztzeit sein mag, das Eine muß dem denlschlibcrale» Gedanken billiger Weise zu gestanden werden, daß er dem Kern seines Wesens nach, der ja allerdings neuerdings vielfach in unliebsamer Schale sich gezeigt hat, stets eine kulturelle Arbeit in Oesterreich verrichtet Hot. Das ist auch der eigentliche springende Punkt, der die Regierung ver anlaßt. immer wieder aus den Tcutschlibcralismus zurückzugreisen ES ist schwerlich zu viel gesagt, wenn man behauptet, daß die an gemessene Mitbctheilignng des Dentschliberalismus an de» öffent licheu Geschäfte» sür Oesterreich die Bedeutung einer Kultursrage besitze. Das tritt um so mehr hervor, je unverhüllter von anderer Seite Forderungen ausgestellt werden, die nun einmal in einem modernen Staatswesen auf ausschließliche Berücksichtigung unter keinen Umständen rechnen können: je klarer insbesondere die Un fähigkeit der unter den, Name» der Christlich-Sozialen zusammen gesetzten radikalen Gruppen sich zeigt, von der aufreizenden Agita tion zu fruchtbringender politischer Arbeit sortzuschrcilen. Voraussetzung dafür, daß der DcutschllbcrallsmuS seine ver mittelnde Thätigkeil, die in der nothweudigen zeitgemäßen Ab dämpfung der ultra-reaktionären Pläne gegeben ist, mit Erfolg au»üben kann, ist aber eine ouSgereistc realpolitischc Erkenntniß, ungarischen Ansgleichssrage, sowie eines neuerdings in Böhmen ausgclauchten nationalen Streitfalles. Betreffs des Ausgleiches mit Ungarn ließ ein Theil der Deuttchliberalen sich von der ja allerdings in Oesterreich ziemlich weit verbreiteten und ganz sicherlich auch nicht unberechtigten Abneigung gegen das Magyaren thum mit sortreißeu Im böhmischen Landtage aber hatte cs die Teutschliberalen verschnupft, daß Gras Baden! einem Antrag ans Errichtung besonderer czechiichcr Wnhlabtheilnnge» nicht un freundlich gegenüberstgnd. Nach beiden Richtungen hin ist nun mehr von Seiten des Freiherr» v. Ehlumeel» eine ftagtsmänniiche Warnung an seine Parteigenossen ergangen. Es handelt sich sür den Augenblick durchaus um weiter nichts, als daß die dentich- liberale Partei praktische Politik treibt, damit die öffentlichen Ge schäfte in Oesterreich in einer den wahren Interessen der Gciammt- monarchie entsprechende» Weise weitergesührt werden können. Dazu ist vor allen Dingen nöthig, daß mit einer Politik der kleinlichen Verstimmungen gründlich ansgcräumt wird und daß die Partei thatkräftig mitwirkt an der Lösung der beiden bezcichnetcn Aus gaben, die jetzt die ganze Lage beherrsche». Die politischen und wirthschastlichen Interessen Oesterreichs, die die Erneuerung des Ausgleichs mit Ungarn erhenchcn, sind ungleich wichtiger als die entgegcnstehcndeil Gründe, und die Wahlrcsorm muß zu Stande gebracht werden, auch wenn dadurch das bisherige Embonpoint des Deutschliberalismus um ein Weniges verringert werden sollte. Läßt die deutsch-liberale Partei sich bei ihrer künftigen politischen Haltung von dieser ihr von ihrem derzeitigen Führer empfohlenen Selbstentsagung leiten, so wird sie dadurch beweisen, daß die Schicksalsschläge, die sic hat erdulden müssen, ihre Erkenntniß gereift und sie auf's Neue regierungsfähig gemacht haben, sicherlich nicht zum Schaden der gemeinsamen österreichisch - ungarischen Interessen. gewillt, die Herstellung desselben mit allen Kräften zu fordern tBrnvo), und zwar in möglichst kurzer Zeit. «Bravo.? Andererscils würden wir uns schweren Gefahren aussetzeir. wollten wir uns nicht wenigstens über diePrinzipe einigen, deshalb kann auch von der von einem Theil der Presse an uns gerichteten Zumrithnirg. dir Vorlage on bloe anzunehmen, keine Rede sein. Doch meine» wir. wenn wir das ganze Gesetz einer Kommission überweisen würden, daß die Gefahr entstehen würde, daß die Kommission zu sehr an dem ganze» Svstcm der Vorlage rüttelt. Wir schlage» deshalb vor. »irr eine Reihe besonders wichtiger Materie» resp. Paragraphen einer Kommission von 21 Mitgliedern zu überweisen. Das Einsührringsgeietz soll an die Kommission gehen, uni nnmcnl lich - - - gcbun das der Sprache des Entwurfes bemängelt Redner namentlich die Bei sätze : „Der und der Paragraph findet eirtwrecheirde Anwendung." Mit solchen Ausdrücken bringe» Sie den Richter oft in die größte Verlegenheit. Am Familienrechl muß ich ein zu weit oehendcs Eingreifen des Staates in die Familie tadeln. Dieser Entwurf soll nach einem Worte aus erfahrenem Munde, Religion, Ordnung »nd Sittlichkeit stützen, statt dessen wirkt er aber nach nnierrr Ansicht in dieser Beziehung eher- zerstörend. «Widerspruch und Zu stimmung.) Die soziale Frage, der Schutz der Schwachen, ist nicht genügend berücksichtigt, so hinsichtlich des Zinsfuß-Marimums, drS Drenstvertrages. der Alimentation unehelicher Kinder und der Landwirthschast. Es muß doch z. V. möglichst vahin gewirkt wer den. daß das Gnindeigenthum in festen Händen bleibt. .Ferner ist in den Bestimmungen über die väterliche Potcstas viel zu sehr au dieser Grundlage der Familie und damit auch der Gemeinde gerüttelt, dadurch wird nur der Umsturz vorbereitet. Der Eigen-! thnmsbegriff ist in dem Entwurf viel zn absolut. Das ist unri leutsch ist unrichtig , . Den kleinen Leuten ist eine viel zn ausgedehnte, sich aus die Zukunft erstreckende Das Korvorationsrecht. das Bereinsrecht.! »nd lmdentsch. der Beschluß muß enger gefaßt werden Kreditfähigkeit gegeben. Das Korp ist viel zu sehr eingeschränkt, das ist nicht nöthig, nicht und auch nicht politisch. (Sehr richtig.) Beim Erbrech .71. . Testirsreiheit beibehaltcn werden. nicht zweckmäß 't muß voll ösen Frage der religiösen Er- Aernschrkib- und Feruiprech-Lcrichte vom 3. Februar. Berlin. Reichstag. Eingcaangcn ist der Zuckerstcuer- gesetzcntwurs. Bei sehr ichwachcr Besetzung des Hauses beginnt die erste Berathung des bürgerlichen Gesetzbuches nebst Einführ ungsgesetz. — Staatssekretär Nieberding: Ter Entwurf, der ii dem bürgerliche» Rechte die langersehnte Einheit Herbefführen soll, ist die Frucht zweier Jahrzehnte nno der Arbeit dreier Kommis sioncn. So darf man vielleicht sagen, daß der Entwurf, wenn er auch nicht voll befriedigt, doch der Ausdruck der Auffassungen den weitesten Kreisen des Volkes ist. Als der dcutlchc Reichstag im Jahre 1873 die Initiative zu diesem Gesetze ergriff, war man sich freilich unter dem Drängen der nationalen Begeisterung der Schwierigkeiten nicht bewußt. Wir lagen in einem Zustande der RechlSzerrissenheit. Aus dem Trümmerfeld«: dieser Rcchtszustäiide waren die Männer, die zur Ausarbeitung dieses EntwurseS berufen waren, genöthigl, die Bausteine zusammenziisilchen sür einen Bau ohne Bruch mit der Bergangrnheit, aber auch ohne Liebhaberei sür Abgestorbenes. Ein überspanntes Nationalgefühl wollte nur deutsches Recht: aber das römische Recht konnte nicht übergangen werden, denn cs war im Lause der Jahrhunderte deutsches Recht geworden, und soweit das römische Recht nicht abgestorben war. bat es auch Anipruch daraus, deutsches Recht zu bleiben. I» Be zug auf die hierbei zn zicbendcn Grenzen hat sich die Kommission zwei große Leitsterne angecignel, einmal die großen Codifikationen der neueren Zeit, den Code» Napoleon, das sächsische Recht und das Landrecht. Insoweit diese übereinitimmlen, insoweit nicht, hat sich diese Kommission denjenigen Anschauungen zugewendel welche den weitesten Geitungskrcis halten Unser deutsches Volk will im Wesentlichen behalten, was es hat, es will nur dem Mangel an Einheit ei» Ende machen. Wenn Sic diese großen Gesichtspunkte, die ich Ihne» geschildert habe, erwägen, werden «-ie finden, daß der Entwurf im Groben und Ganzen gelungen ist. Wir werden uns daher nur über Einzelheiten zu unterhalten haben Ick gebe zu, das; die Sprache des Entwurfs nicht frei von Mängeln ist. glaube aber nicht, daß irgend eine Kommission Voll- komninercs schaffen könnte. Die Sprache des Codex Napoleon ist eleganter, aber nicht klarer und verständlicher im Inhalte Auch die Deutschen im Westen werden nationalstoiz genug sein, sich zu lagen: dieses Gesetzbuch ist uns lieber als das fremdländische. (Bravo). Ich bin mir bewußt, daß der Reichstag seine Ausgabe nicht in Kleinlichkeiten verzetteln wird, er hat das auch nicht bei dem Handelsgesetzbuch gethan trotz der Opposition in Gelcbrten- kreisen. Die verbündeten Regierungen zweifeln nicht, daß dieses Gesetzbuch trotz» alter ihm anhaftenden Unvollkommenheiten doch so große politische und nationale Boctheile hat. daß auch alle artikularistischen Bedenken zurücktrctcn müssen. Trotz mancher chwerrr Bedenken und Besorgnisse haben alle Einzelstaaten sür den Entwurf gestimmt. Das Volk, das sich bisher durch alle mög lichen Rechte bat durchschlagen müssen, wird den Vortheil dieses einheitlichen Rechtes schätzen. Auch die Autorität des Rechtes wächst durch die Einheitlichkeit, bat cs oft nicht verstanden, wenn das ändert sich mit diesem 50-M ... . nationale Wille und die nationale Zusammengehörigkeit stehen Was man auch von dem Entwurf sagen möge, ko wird man doch Im ein unermeßlicher wlrthschaftiicher. politi- . ortheil eingeschiosscn ist. Welchen gewaltigen - . , . Frankreich das einheitliche Recht zu Gunsten fran- sösischer Anschauungen und Sympathien gehabt. Dagegen hatte m dieser Beziehung Deutschland bisher nichts eiruusetzen. Das wird Alles anders werden in dem Moment, wo auch wir ein ein heitliches Recht in dir Wagschoaic werfen können; eS wird sür unS ein Kulturelement sein. An Ihnen liegt eS. ob die Erwart ungen. welche das deutsche Volk aus dieses Werk setzt, in ErMung gehen sollen, an Ihnen liegt es, das Werk zum Abschluß zu »ringen. Gelingt Ihnen das, so werden Sie sich den Dank des deuischcn Volkes nicht nur für jetzt, sondern für alle Zeiten sichern. (Lebhafter Beifall.) — Aba. Rintelen «Ecntr.): Meine Freunde erkennen dieses Wer! als em großes nationales an und wir sind Mas man auch von oc zugestehen, daß in ihm cher und sittlicher Vor Einfluß bat in Frank« bürgerliche Ehe ist doch weiter nichts als das unheimliche Produkt! der französischen Revolution. Alle Christen müßten hier zusammen-! stehe», um das Volk und de» Staat zu schützen vor den Folgen!» des modemen Liberalismus. Wen» in diesem Punkte keine r Acnderung crsolgi. so sind wir acnöthigt, nicht nur gegen die Be- M stimmuiraen des Ehercchtes zu stimmen, sondern auch gegen den r» ganzen Entwurf. 'Bewegung,' Redner verlas kiese letzten Worte. » A ^ — Abg. v. Eunv (nat.-lib.): Meine Freunde werden alles Mögliche g v» ausbieten, »m io schnell als möglich diesen Entwurf Gesetz wer- WS' den zu lassen. (Beisall.1 Unseren Wünschen hätte am besten cine> ^ . ev Kloo-Annahme entsprochen Man sagt, der Entwurf enthalte zu »Z viel römisches Recht, ich möchte aber den sehen, der einen Entwurf i* fertig bringt, welcher sich wesentlich aus deutsches Recht stützt. Das Nichtzustandekommc» der Vorlage rn dieser Session wäre ein nicht wieder aut zn machender Schaden. (Beifall.« — Abg. Buchka (kons.): Wir stehen vor einer gewachsen sein und unseren geben, um sic zu einem guten daß der Entwurf eine kapitalistisch-liberale Tendenz habe. Er selbst als Mecklenburger sei. obwobl in Manchem das Mecklenburger Recht besser sei als der Entwurf und obwohl dieser noch manche Mängel habe, doch bereit, alle Bedenken zurückznstelle». ebenso wir seine politischen Freunde, um das nationale Band fester zu schlingen Nicht wohlgethan sei es. wie vom Centn»» angeregt werde, an der Eivilche zn rütteln. Das Gesetz bestände ja auch schon über 2» Jahre und Katholische wie Evangelische Hütten sich damit abgesunden. Seine Freunde würden sich, an dem Gesetz der Eivilche zu rütteln, entschieden widerirtzen. Die Bestimmungen der Ehescheidung bedürfen allerdings einer Besserung. Was die Be handlung der Vorlage anlangt, io könne man nur diejenigen Punkte m einer Kommission Prüfen, wo politische, religiö'c und wrrthschaftlichc Gesichtspunkte dazu nöthigen Ader über diese Punktc müsse man sich doch erst schlüssig werden »nd deshalb sei rs doch nöthig. die ganze Vorlage, mit der Ermächtigung, einzelne Theile eu bloo zu erledige», einer Kommission zu überweisen. Dies beantrage er zunächst. Namens seiner Fraktion, wobei er noch aus drücklich betone, daß seine Fraktion das Zustandekommen der Vor läge möglichst unverändert und möglichst noch in dieser Session wünsche. — Abg. Schröder (kreis. Ver.) schließt sich dem Anträge Buchka's an. Gerade die Ausgabe, die,es großcgWrrt znm Abschluß zn bringen, biete ein versöhnendes Moment angesichts der großen sozialen und politischen Gegensätze. Wenn man dem EArwiirse vorgeworfen habe, er stche nickt hinlänglich aus nationalem Boden, so verweise er auf die Männer, die ihn auSgenibeitei »nd doch gewiß national seien. Es lei nnmögtich. Elemente n»S dem Deutschen Reiche ausziischcidcn. die es sich seit Jahrhundcrlen zn eigen gemacht hat. Der Vorwurf, daß der Frau nicki die gebüb rende Stellung angewiesen sei, sei grundlos Die Stellung der Fra» sei gerade in dem Entwürfe ganz erlieblich verbessert Zn bemängeln sei die Begrenzung, die das Körperschastsrccht in dem Entwürfe gesunden habe, der Pviizcigeisl, der sich dabei bemrrtlich mache. — Abg. Leuschncr (Reichst'.): Im großen Ganzen entspreche der Entwurf de» gehegte» Wünschen. Ein Bedürffiiß der Vcrioci' ung an eine Kon,Mission bestehe nicht, dies würde sogar vielleicht das Gesetz gefährden. Meine Freunde hätten ,a noch einige Wünsche, so hinsichtlich der Frauen, Verminderung der Abhängig keit derselbe», aber eine kommissarische Bcrathung sei in der Thal iinnöthig. — Wcilerberathung morgen Als Vertreter des Kaisers bei den Begräbiiißfeier- lichkeiten des verstorbenen Prinzen von Battenberg begievt sich Prinz Albrecht von Preußen nach England. — Wegen Ablebens der Broßherrogin von Oldenburg fällt der für Mittwoch angesctztr Hosball im hiesigen Schlosse aus. - Ter „ReichSanzeigrr" thcilt amtlich mik, daß der Kaiser dem Nntcrsloatssckretär im Rcichsamt des Innern d. Rottenburg bei seinem Abfchied aus dem Reichs dienst den Charakter als Wirkt. Geheimer Rath mit dem Titel Errrllcnz verliehen hat. — Der „Staatsnnzcigcr" bringt folgende Mtthcilung: Bet der Bcrathung dcS Etats des Reichsinsiiznmtcs i» der Reichstagssitzung vom 1. dö. M. ist durch den Abg. Singer die Behauptung ausgestellt worden, daß der am >8. vor. M. in einer Nervenheilanstalt verstorbene LandgcnchtSdirektor Brause- »vettcr vom Landgericht I hicrielbst sich schon während der Er lebigrwg seines Amtes tm Zustande der Geisteskrankheit befunden
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