Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 07.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189905072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990507
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-05
- Tag 1899-05-07
-
Monat
1899-05
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.05.1899
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
sogar s» ««wer etgenen Selbstachtung. tbun, was gethan werden mutzte, und die Regierung anheim zu stellen." Der Admiral bade seine Instruktionen wörtlich befolgt und auemen nicht. Deshalb deschlotz Angelegenheit spä »miral erllart weil der am Donnerstag abgehaltenen Sitzung des ! ratheS widmete der Vorsitzende Graf Posavowsky dem der später der Wetter, er fürchte die Konse- Bundes- storbenen sächsischen Geh. Rath Hofs,„am, Bundesrath ertheilte dem Entwurf der einen Nackrus. Der . . . . .. rinrung und dem Gesetzentwürfe wegen Verwendung von Mitteln des Reichs- invalidenfonds seine Zustimmung, überwies den Gesetzentwurf sür Matz-Lothringen, betreffend Ausführung der Civilprozetzordnuna und der Konkursordnung, sowie die Rechtsmittel der Kassation und die Gesetzentwürfe wegen Feststellung von Nachträgen znm Reichs- Haushaltsetat und zum Hnushaltsctat für die Schutzgebiete sür 1899 den zuständigen Ausschüssen. Autzerdem wurde ein Beschlutz gefasst über die dem Kaiser zu unterbreitenden Vorschläge wegen Stellenbesctzung bei den Disziplinarkanimem, sowie über ver schiedene Eingaben. Ter PrinzregentAlbrecht ist aus England wieder in Braunschwcig cingetrossen. Ter kvmmandircndeGeneral des 15. Armeekorps v. Falken- stein ist in Stratzburg nach längerer Krankheit gestorben. Der General hatte, trotz seiner Erkrankung, an den Festen der letzten Tage noch tbeilgenommen. Kardinal-Errbischos Krementz von Köln ist gestorben. Der Dvmpropst l)r. Berlage cchielt folgendes Telegramm: .,Se. Mas. der Kaiser nnd König haben die Meldung von, Hinscheidcn des Kardinal-Erzbischofs D. Krementz mit tiefem Bedauern cntgegen- genommcn und lassen Ihnen nnd dem Metropolitankapitcl Aller- höchstihr inniges Beileid auss>>rcchen. Ans Allerhöchsten Befehl: v. Lncanus. geh. Kabinetsrath." Die „Kons. Korr." schreibt: Durch die Zeitungen gehen Ge rächte über Koniproniitzverhandlungeu zwischen Konservativen nnd Centn»». um die Kanalvorlage auf die Verbindung des Rheins mit dem Dortmund-Ems-Kanal zu beschränken. Wcr sind ermächtigt, zu erklären, daß diesen Gerüchten rede thatscichliche Unterlage fehlt. Tie Kanal kommission besichtigte gestern früh die Krnbb'i'che Fabrik und reiste kurz nach 11 Uhr zur Besichtigung der Mutigster Brücke iveiter. Wie das „B T." erfahren haben will, wird Bayern die militärischen Beisitzer seines Senates am obersten Militär- gerichtsh os möglichst aus dem Personal seiner Berliner Ge sandtschaft wählen, um neue Abkommandirungcn zu vermeiden. Die „Nordd. Allg. Zta." meldet: In den nächsten Wochen beginnen im Auswärtigen Amte die kommissarischen Berathungen betreffs des Uebereinkviuiiiens zum gegenseitigen Schutze der Urheberrechte an Werken der Litteratur und Kunst und an Photographien zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich- Ungarn. Eine hübsche Illustration zu der Art, wie in England dle Be steigung eines deutschen Fürstenthrones durch einen englischen Prinzen anfgesatzt wird, liefert die „Weslminstcr Gazette", in dem sie schreibt: „Der Herzog von Connaught hat niemals ernst lich daran gedacht, sein Erbfolgcrecht ans den Thron von Sachien- Coburg-Gotha anfzngcbcn. Dazu ist die Einnahme des regieren den Herzogs zu bedeutend." Die Eigenschaft eines dentschen regierenden Fürsten unter dem Gesichtspunkte einer erfreulichen Einnahmeguelle betrachtet. — das ist auch nicht übel! Zu einer glotzen Gedächtnißscier sür de» Fürsten Bis marck soll am 20. ds Bk. aus Anregung des Gesammtausichuffes der Alten Hcrren-Vcrbände der diesjährige Köiener Festakt vor den Denkmälern aus der RndelSbnrg gestaltet werden. Aus eine Huldigungsdrahtuug. die anläßlich des ersten Gottes dienstes aus der Dvrmitiou a» den Kaiser gerichtet worden war, ist dem Führer des deutschen Pilgcrzuges vo» der Wartburg aus geantwortet worden: „Seine Maiestät der Kaiser und König lassen den unter Eurer Hvchwohlgcborcn Führung in Jerusalem anwesenden deutschen Pilgern sür den Ausdruck ihrer patriotiichc» Gesinnung allerhöchst seinen besten Dank jagen und freuen sich, daß aus dem Boden der Tormition deutsche Uisterthane» ihres Kaisers in treuer Liebe gedachten. Aus allerhöchsten Befehl: V. Prizelivitz, Flugeladstitaiit von» Dienst." Wie die „Post" mctihcilt, wird demnächst der Bundesrath sich mit Vorschlägen zum Erlaß eines NeichSwoh » ungsqesetzes beschäftigen und vermuihlich mit einer entsprechenden Vorlage an den Reichstag heranlreten. Nach der Angabe des Herrn Ministers des Innern in der "Abgco»d»eie>ftmus-Kv»i»iiffion haben die Ver handlungen zwöichen den betheiligte» Ressorts des Reichs und Preußens bereits in dieser Sache zu einem positiven Ergebnisse geführt, man habe sich sowohl über ein Vorgehen im Wege der Gesetzgebung, als auch i'iber^ dieieuigeu Maßnahmen geeinigt, welche »amcntüch gegen das iLchlnsslelleunnwescu auf polizeilichem Wege, insbesondere durch Erlasse von Polizciberocdnungcn zu treffen sein werden. Diesem Schritte zur Bekämpfung einer aller seits schwer empfundenen Kalamität wird mau mit Interesse ent- gegenschen. Charasteristiich sür die in Berlin unter dcr Aegide dcS früheren Preußischen HandelsmiiiistcrS Freiherrn von Berlepsch abgehaltene Kvuserenz in machen des internationalen Arhcikcrschntzes ist die Thalinche, daß man vor allen Dingen für angebracht hielt, die Sozialdemokratie trotz ihrer deutlichen "Absage heranzuziche». Es ist sonst schon, schreiben die „Berl. N. N-", nach äußerer guter Sitte nicht gebräuchlich oder nicht schön. Jemanden, der eine Ein ladung klipp und klar ansgcschlagen hat und augenscheinlich nicht mitthun will, zur Betheilignng zu drängen. Nun hat die Konserenz sogar ein Komitee ernannt, welches „Mißverständnisse" bei den Sozialdemokraten auftlären und sie ködern soll. Die Herren müssen doch wissen, daß thatsächlich die sozialdemokratischen Agi tatoren. die den völligen Umsturz der bestehenden Ordnung wollen, zu praktischer Rcsormarbcit gar nicht zu haben sind, oder daß. wenn sie anscheinend die Hand dazu bieten, ihre Forderungen so weit gehen, daß sie unannehmbar sind. So hat die Sozial- demokratre gegen alle sür die Arbeitcrwohlsahrt und gegen die Ausbeutung der wirthschastlich Schwächeren geschaffene» Gesetze gestimmt: gegen die Kranken-, Unfall- und Jnbaliditälsbersicher- ung, gegen das Arbeitcrschutzgcietz von l89l, gegen das "Böncii- geietz, das Wuchergesctz. das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb, gegen die Gewerbegerichte u. s. w. Wozu legen also die Herren von Berlepsch, Sombart. Schnwller und Genossen so großen Werth aus ein Zusammenarbeiten mit den Sozialdemokraten, bei dem kein praktisches Resultat heranSkommcn kann? Einstweilen haben sie nur eine Anzahl Theilnehmcr der Konferenz vor den Kopf gestoßen, die sich des Gefühls nicht erwehren konnten, eine solche Umwerb ung der Sozialdemokratie müsse der Konserenz unausbleiblich die Sympathien weiter Kreise entziehen, ohne deren Mitwirkung im Deutschen Reiche sozialpolitisch aus positive Ergebnisse nicht zu rechnen ist. In den New-Uorkcr Zeitungen liegt u. A- der Wortlaut de-s SpottliedcS aus den deutschen Kaiier vor, welches Kapitän Cval-lau in seiner Eigenjchast als „Ehrengast" bei dem Bankett im llnion-League-Klnb in New-Nork „gesungen" hat. Das „Ncw- Uork Journal", welches das Lied abdrnckt, hält es sür nöthig hlii- zuzusetzen, daß es stnhmorgens war und daß der Wein bereits seine Wirkung gethan hatte, als Evghlan das Lied sang. Dazu bemerkt das genannte Blatt: „Das Singe» eines solchen Liedes von einem höheren Marineoffizier ist so taktlos, daß Jedermann das Entsetzen unserer Diplomaten und Höheren Regierungsbcamten be greiflich finden wird." Was das Lied selbst betrifft, das nach Coghlan's Versicherung „bei Deweh'S Blaujacken vor Manila sehr populär ist", so ist eS unglaublich griff- und geschmacklos, nicht einmal gute oder schlechte Witze sind darin. Der Text ist übrigens im schandcrbollsten „Pigeon-Englisch" abgcfaßt. vermischt mit ein zelne» deutschen Worten, ein fürchterliches Kauderwälsch! Was »st das, so bemerkt dazu der „Hann. Cour.", für ein jammervoller „höherer Marineosffzier", der es nicht unter seiner Würde erachtet, so etwas vorzntragcn, lind waS muß das für ein Publikum gewesen fest«, das sich so cktvas bieten ließ! Ans der Privatgrnbe „Kleinrosscln" im Saargebiete sind 600 Arbeiter in den Ä usstand getreten. Oesterreich. Der Finaiizminister thcilte der parlamenta rische» Kommission der Jnngczechen die geplanten Sprachen- verordilu» gen und die Motive der Erlasse auf Grund des 8 14 mit. Kaizl soll im Lause seiner Ausführungen betont haben, daß es der Wunsch der Krone sei. aus diese Weise zu versuchen, die Verhältnisse im Parlamente wieder in Ordnung zu bringen. Frankreich. In der Dcputirtenka mmer befragte Aonzv den Kriegsminister Freycinet über die Snspendirung der Vorlesungen des Historikers Duruy von der Kriegsschule und Helte diese Maßregel. Gonzy fragte den Kriegsminister. welche zu nehmen gedenke, um die begangenen Ungesctz- SriegSmimster Freycinet «r- «vt »u machen. K wlderte. Duruy >« m einem Artikel für dle Unschuld DreysuS' eingetreten, dieser Artikel habe verletzend auf seine Schüler gewirkt, die einstimmig eine Kundgebung gegen ihn veranstaltet hätten. «Widerspruch aus der äußersten Limen: Lärm.) Er, der Minister, tadele diesen Artikel nicht, verurtdetle ihn auch nicht; aber er hätte auch Deputirte unangenehm berührt. (Unterbrechungen.) Freycinet fuhr fort: „Sie tadeln an den Schülern der Kriegsschule das, was Sie selbst thun, da sie mich fortwährend unterbrechen." (Der Präsident rügte die fortwährenden Unterbrechungen.) Es hätten nicht einzelne Schüler „Demission" gerufen, sondern alle. Die Kundgebung sei nicht zu loben, aber sie sei spontan und all gemein gewesen. Die Schüler der Kriegsschule seien von deren Leiter getadelt worden, also sei nicht der Lehrer allein Gegenstand eines besonderen Vorgehens gewesen. Duruy hätte wegen seines letzten Artikels wohl Vorhaltungen verdient. Der Minister zog den Artikel aus der Tasche, steckte ihn aber wieder ein. (Stürmische Rufe: Bvrleseu, vorlesen!) Freycinet wollte fort- fahren, aber die Unterbrechungen verdoppelten sich; der Deputirte Vernarb wurde zur Ordnung gerufen. Freycinet fuhr fort: „Ich halte daran fest, es ist unzutreffend, daß Duruy geopfert werden sollte, während seine Schüler unbestraft geblieben wären. Daß die Vorlesungen suspendirt worden sind, ist doch etwas, was öfter borkommt. Der Leiter der Kriegsschule übte nur sein Recht aus und zwar mit Festigkeit und Takt, und ich billige lein Vorgehen; er handelte im Interesse der Ordnung ..." Der Lärm während der Rede des Ministers wurde schließlich so groß, daß Freycinet seine Rede abbrach und mit den Worten: „Es wird mir unmöglich gemacht, weiter zu sprechen", die Tribüne verließ. De Mahy nes: „Allo ein Minister kann sich auf der Tribüne nicht aussprechen!" Gonzy: Der Minister ist daran nicht gehindert worden; ich bin ebenso unterbrochen worben. Ich bin erstaunt, daß der Minister, der die Disciplin in der Armee ausrecht erhalten soll, sagt, die Schüler der Kriegsschule hätten wohl daran gethan. gegen ihren Lehrer zu rcvoltircn." (Zwischenruf Lnby's: „Sie thaten recht daran!") Gonzy sortsahrend: „Die Artikel Turnu s rechtfertigen das Verhalten der cschüler nicht. Gestern maßregelte man einen Kollegen von der Akademie, beute einen Leprer, der niemals etwas Anderes that. als Liebe zu Vaterland und Armee predigen. Wie kann der Minister die Verstöße gegen die Disciplin billigen! Mit der Antwort des Ministers kan» ich mich nicht zufrieden erklären." (Beifall auf der äußersten Linken.) Infolge der Vorfälle in der Kämmer demisffonirte der Kriegs- Minister Freycinet. Der Arbeilsminister Krank ist zum KrienSmimster ernannt worden. Nach dem „Petit bleu" wird der Rücktritt eine ernste, schwer zu losende Krisis nach sich ziehen. In nationalistischen Kreisen wird behauptet, daß Freycinet sich bereits seit längerer Zeit mit Rücktrittsgedanken getragen habe, da er als Chef der Armee sich nicht mit einem Mmffterinm solidarisch erklären wolle, welches offen mit den Anhängern der Revision paktire: die Vorgänge in der letzten Sitzung der Dcpntirtcnkammer hätten den Kriegsminister nun bestimmt, die Demission auszusühren. Diese werde als ei» folgenschweres Ewig lich angesehen. — Von den republikanischen Blättern wird Mcycinct hart angegriffen, weil er in seiner Kämmerrede die iseiplinlosigkeit der Zöglinge der Polytechnischen Schule gut- geheißen habe. Tie radikal-soziale Gruppe der Deputirtenkammer hat be schlossen, gleich nach dem Spruche des KassalionshoseS eine Interpellation einzubringen, in welcher die Regierung auf- gefordert werden soll, die Persönlichkeiten festzustcllcn und gegen sie vorzugel,en, welche nach dem Ergebniß der Untersuchung die Veraniwvrllichkcit treffe. England. In London sind Gerüchte im Umlauf, daß eine Krisis mit Transvaal nahe bevorstehe. „Central News" ver breitet. daß einige Mitglieder des KabinetS ernstlich estcen Krieg mit Transvaal erwogen hatten und ein sehr hervorragender Minister, nicht Herr Chamberlaw. habe in liberalen und nnionistischen Kreiieu geäußert, daß man der Gefahr einer akuten Krisis entgegeneile. „Out Loot" erfährt aus Kapstadt. Herr Edamberlacn habe durch den Oberkommissar für Südafrika Milner eine in bestimmter Weise abgcsatzte Aufforderung an die Transvaal-Negierung gelangen lassen, sie solle ihre Bcrvstichtnngen gegenüber der Regierung der Königin als der vorherrschenden Macht innehalte» und den Friede» nnd die Ordnung innerhalb der Südafrikanischen Republik sichern. Diese Aufforderung sei eine Ergänzung zu dem von Herrn Cbamberlain gestellten Verlangen, die Dynamit-Konzession ausznhcben. Ob die!« Depesche ein formelles Ultimatum bedeute, sei in Kapstadt nicht bekannt, mau wisse auch nicht, ob eine bestimmte Frist gestellt sei. innerhalb welcher die Beschwerden der Uitlanders gehoben werden müßten, doch herrsche die Meinung am Kap vor. daß Transvaal es nicht znm Kriege kommen lassen werde, wenn nicht ein direkter Angriff ans seine Unabhängigkeit erfolge, und ein solcher sei nicht in Frage. — Nach einem Kapstadt-Telegramm hat Ebamberlain durch Sir Alfred Milner eine energisch gehaltene Forderung a» die tranSvaalische Regierung abaeschickt, die>e solle doch ihre Verpflicht ungen gegen die Königin als Suzeränin, welche den Frieden nnd die Ordnung innerhalb der südafrikanischen Rcvnblil sichere, be obachten. Diese Depesche ist eine Ergänzung zur Forderung der Eassirnng der Dynamit-Konzession und wird dahin nnsgcfaßt, daß die englische Regierung die Zeit für gekommen hält, um Krüger aufzusordcrn, daß er die Londoner Konvention sowohl dem Buch staben wie dem Geiste nach beobachte. Unbekannt ist es. wie weit die Depesche die Form eines formellen Ultimatums trägt und ob die Frist für die Abstellung der politischen Beeinträchtigungen den Uillaiidern gestellt ist. Das Koloninlamt stellt es in Abrede, daß Ehamberlain an die Transvaalregicrnng eine in entschiedener Sprache abgefaßtc Depesche gerichtet habe» soll, sie möge ihren Verpflichtungen gegenüber der Königin Viktoria als dem Ober haupt der Vollmacht (Parnnivunt Power) ein!,alten. . Lord Noscbery hielt im „Eit»-Liberalklub" in London eine Rede, worin er sagte, er habe nicht die "Absicht, in das oltive politische Leben zurückzukehren, Amerika. Nach einer Depesche aus M anila betragen die Verluste der Amerikaner bei der Einnahme von San TvmaS an Todten einen Offizier und vier Plan», an Verwundete» drei Offi ziere und 22 Mann. — Nach einem Telegramm des „Ebening Journal" ans Hongkong ist Sa» Fernando von den Amecilanem genommen worden. Die Filipinos wurden znrnckgctriebeii. — Rach einem Telegramm des Generals Otis bat General Lawton gemeldet, er habe in Ballung 150,000 BushclS Reis und 265 Tonnen Zucker erbeutet. Ter Werft, der in Malolos erbeuteten Vvrräthe werde ans 1.500.000 Dollars veranschlagt. Auch an anderen Punkten jeien den Filipinos große Mengen von Reis und Getreide abgcnommen worden Die Aufständischen hatten die Stadt San TvmaS »iedergcbramit und am Abend auch Sa» Fernando in Brand gesteckt. "Nach Meldungen ans Manila haben die Abgesandten Agninaldos gegenüber der philippinischen Kommission die Sonve- rä'netät der Vereinigten Staaten über die Philippinen formell zugestanden. Afrika. Vom Kongo wird gemeldet: Die Avantgarde der unter dem Beseht dcS Hauptinonns van Weest imd der Leut nants Bell und Girtsvn stehenden Kolonne, welche von dem Posten Bawko ansgebrvchcn war, soll gemeutert haben: 42 Soldaten sollen zum Fcuide übergegangen, Leutnant Bell und ein "Neger- Sergeant getödtet worden sein. Kunst uuv Wissenschaft. 1' Deutsche Kn n st anSstcllung 1899. (IV.) An drei Ecken dcsAttsstcllniigsbnnscs: beiEranacb,beiKlinger,beiHildcbrniid nnd den Karlsruhern, fanden wir in diesen Bororientirungcn, die heute abgeschlossen werden sollen, das Werthbollste. Die vierte Ecke ist die Berliner Ecke Menzel voran, Liebermunn, Stärbina, Lcistikow. Ludwig v. Hofmaiiii und Andere haben da Werke, die ihre Kunst gut kennzeichnen, aber der Gcsamniteindrnck wird doch von der Ricsenlcinwand des Akademiedirektors v. Werner be herrscht und gedrückt. Ist das wirklich erst „am 26. Oktober 1890" geschehen, was da gemnlt ist? Dcni malerischen Könne» nach könnte es aut aus den fünfziger Jahren stammen. Was gicbt es fröhlicher Buntes als Uniformen! Welch' reizvolle Aufgabe bietet die Mischung von natürlichem und künstlichem Licht! Und welche Farbcri»nerüngen nimmt man von dem Bilde niit fort? Die Erinnerung an unkünstlerisch auf braungrau abgedämpfte öldruck- glatte Färbung und einen anälenden Kramps in den Kinnbacken dazu. Wenn die Staatsaktion, die wir da sehen, auch erst 1890 geschah: war es nöthig. sie uns 1899 »och zu zeigen? — Es war in diesen Tagen unbehaglich kühl in den Räumen der "Ausstell ung. wenn auch endlich die Sonne sommerlichere Temvcraturgradc bringen muß, so sollte man doch in vorausschauender Sorglichkeit sür ähnliche Tage des Frichherbstes die behagliche Durchwärmung wenigstens einiger Räume durch hineingefehte Heizungsapparte im Interesse de- Besuchs und der Besucher möglich machen. Denn daß das Frostige eine Uebertragung aus dem Psychischen aus'» Physisches«, kann wirklich — abgesehen etwa von dem eben genannten Werner und wenigen Anderen — nicht behauptet werden. Auch im Kem der Ausstellung in der großen Halle nicht, trotzdem sie ganz mit Skulpturen gefüllt ist: und die kritische Wendung von .frostiger Plastik" war dock noch vor wenigen Jahren so beliebt! "Nicht nur seelisch durch die stärkere innere Belebung, die die jüngere Bildhauer-Generation zumeist ihren Wecken zu gebe» vermag, ist dieser Tadel überwunden, sondern auch äußerlich viuch die Tonung und Bemalung, die wir heute in jeder Ausstellung an einer immer größeren Zahl plastischer Schöpfungen vorsinden. Eine aus allgemeine farbige Richtigkeit des Eindrucks ansgehe: be Bemalung wendet Arthur v. Volkmann an. Er ist einer der Ersten, der in der Formgebung — ohne doch an'S WachLfigmeu- Kabinet zu erinnern — mit der Bemalung rechnet. Würde man vo» seinen farbigen Marmorreliefs und auch von seinen bcmafte» Marmorstatucn die Farbe entfernen, so winden sie ihren starie» "Ausdruck verlieren, zwar mit zi . .. geführten Modellen zu sehe». Der Bildhauer, der sonst bei kleineren Werken in naturwahrer Bemalung am weitesten gu ,: mornaruc» oce t^aroe enriernen, ,o wuroen ,ce ii-re» icar, » druck verliere». Von Robert Diez lind übrigens cbenjalls >m» : im „Dresdner Prosessorenzimmer" interessante Erperimeule ziemlich »aturalistilcher Bemalung an schon früher farblos au - Rudolf MaiIon hat sich bei seinem neuen groben Brunnen be gnügt. den Reiz des Materials allein sprechen zu lassen, Uebrigens soff " ' ' " " - - - - i«, vo cs lemer Timeniivnen oeourie, um zu geoe». l? Ob es plastische Geschlossenheit Hot, oder > > es nstaewerblicher Tafelaufsatz ähnliche Wirkungen üben e Hohe Schätzung ff». Mnffon's tebenLtreuc Wirklich- oll doch schon heute der Beschauer aufgefordcrt werden, sich cm- mal zu frage», ob dieses Weck nun eigentlich monirmental. d b. groß gedacht sei, ob cs seiner Dimensionen bedürfe, um zu geben, was es giebt? nicht als kniff könnte? Die kcitsplastik darf u»S nicht verführe», ein Wert jcmcr P!)'»il»„e- lunsc nun unbesehen oder flüchtig besehen rür ein Meisterwerk z» nehmen, .hinter ff»n ans der Terrasse der Hauyrhalle nimmt Tuaillon's „Sieges Rester" die beherrschende Stelle ein. Sein "Ankauf sür unser "Albertinum ist eine prächtige Bereicherung der Sammlung. Um das Seelische, das fast so vornehm perl,ulte» ist wie bec Hildebrand. stärke^ zu emtziangeu, trete man links in die "Nische der Rückwand. Eine Ausführung in edlerem Material lvird die Schönheit des Werkes noch steigern und cs seiner Amazone in Berlin gleichslellen lassen. Aus der Fülle des Sichr- bare» sei heule nur noch auf die Werke von Hudler, Floßm-inn. Kramer, Hahn, Würteubcrger, Müller-Brauuschweig hiiigewienm. Bei ihnen "Allen wird inan gute Kunst nnd sehr 'ernstes Wollc» auch da finden, wo vielleicht eine letzte Lösung noch nicht crrffftn ist. AuS den sehr liftcaeffaiiten plastischen Studien, die von hwel zu sehen sind, wird wohl bald nun wieder ein freies Werl von der Kraft seines Hunnen entstehen können. Vor Lederer s „Schicksal", sowie vor Evler's „Zwei Muster" iei trotz der Preiskrönung ff s letzteren zur Vorsicht gerathen. Beide Werke sind tcme im Letzte» echte Kunst — Äon der graphischen Ablhcstnng. in der außer de!' BoeckÜn'schen Studien und Lkizzeil und den köstlichen Klingcr- schen Erwerbungen unseres Kupferstichkabinets auch wieder die Karlsruher am meisten das Interesse beschäftigen, von dem Lenbach-Raum und dem entsprechende» Dresdner Profcssorcu- zimmer läßt sich kurz nicht sprechen. Die mögen in der gründ licheren Würdigung, die nach einer Betrachtung des Dekorative» nun begonnen werben soll, sogleich eingehender besprochen werden. K. I-. f Im König!. Hofopernhause wird heute „Die Afrikaner» n" gegeben. Im König). Schauspielhause tritt Herr Stahl von, Berlin in Freytag's „Iourna! iste n" ans. "Anfang ','.>8 Uhr. f Mstthciluiig aus dem Bureau der König!. Hosthcatcr. In der Dienstag den 9. Mai im König!- Overnhause stattfiiidendru Aufführung der Flotvw'schen Oper,„Ä lessandro Stradel! a" wird Herr Franz Petter als Gast die Titelpartie singe». Tie Partie der Lconorc singt Fräulein Nast, de» Malvolio Herr "Ncbuschla, de» Bassi Herr Tecarli. In der Rolle des Barbarino setzt Herr Hans Rüdiger vvni Hofthcater in Mannheim lein aus Engagement abzielendcs Gastspiel fort. In dem zur Oper gehörigen Ballet wirken die Damen Gnmaldi. Müller und Hörnlein und die Herren Rothe und Zöbisch inst. ^ V Wochensprelpla » der König 1. Hosope^. Sonn- tag: „Die "Astikänerin"; Montag: „Tannhüuser"; Dienstag: „"Alessaudro Stradella" (Herr Petter als Gast. Herr Rüdiger als Gast); Mittwoch: „Amüde'T Donnerstag: „Carmen": Frei tag: „Die Afrikanern»": Sonnubend: „Robert dei Tcnicl". (Prinzessin Frl. "Abeudroth als Gast)Sonntag.: „Rigvletto", Ballet-Divertissement. — König!. Hvfschauspiel Sonn tag: „Die Journalisten" (Herr Stahl als Gast): Montag: „Ter Misanthrop", „Die gezierten Frauen": Dienstag:^,,Die Jungfrau von Orleans": Mittwoch: „Ohne Liebe", „Stand- baste Liebe": Donncistag: „Der Misantbrob", „Tie gezierten Frauen": Freitag: Znm 1. Male „Ter zimdcnde Funke", „In Behandlung" (Herr Stahl als Gast): Sonnabend: "Außer "Abe-nneineiit, Ne» einstudstt: „Ein Tropfen Gift": Somstog: „Minna von Bncnhclm". 's Wie uns von kompetenter Seite miigctheist wird, ist Herr Ludwig Stahl noch nicht sür das König!, Hoffchauiviet scsi engagirt, sondern gaffist, wie üblich, mit untestegtem Kontrast. "Auch hat die Generaldirektion der König!. Hvffhcater ."Herrn Intendanten Prajch irgend welche "Abstandssumme nicht znge'äg!. sondern sich nur bereit erklärt, Herrn Stahl, falls ein Engagemen' mit dein Dresdner Hostheatcr perselt werden sollte, nach Bcbar; für das „Berliner Theater" Gastsvicliirlanb im Lause der nächsten Saison zu ertheilen, 7 Das Resideiizth eate r giebt heust zwei Vorstellungen: Nachmittags zu ermäßigten Preisen den Schwalls „Sein Trick": "Abends den Schwank „Im Fegefeuer" mit Frl, "Niese a, G 7 Wie gestern an anderer Stelle bereits mitgctheilt, ist dem Besitzer des Eentral-Theaters, Herr» Hosniwelici Mau. die Konzession zum Betriebe des Gewerbes als Schauspicl- Unternehmer zunächst sür die Sonimcrnwncste crtheilt worden. Es sollen, wie vcrlanstt, im Lause der Sommermonate Gasftpicle geschloffener Schauspiel- und Overn-Ensembles statrffndc'.:. 7 Ehrlich'» M i! i i k i ch ii l c veranffalicle vorgestern ff» Miiienhanse einen Bostrags-Abcnd großen Silles, in dessen Ver laine hcrvonagende Vota!- nnd Jnstrnmentalwerst thff'ff'hcn »ad modernen Jnhalis zur "Aufführung gelangten. In diesen Vorträge» zeichnete sich beionders der stark besetzte Instituts Chor unter Leitung des Her,» Tircstor Lehmann-Offen aus in der sorg fältigen Wiedergabe van Franciichcffen: : zee wsana ans Svon- tini's „Vestalin". „Engeilerzett" aus Mendelswwff:- „Elia.-". „Am Brünncle" von Döring nnd Volksliedern riir zweistimmigen 'Fräurir- in der Flu.cbt dic^ chor und Klavier, bearbeitet von Rcinbotd Becke, . . . . sei!!' ! Ausführung von gemilchte» Chören, nute- welche". Bruch nach Egypten" (mit Orchester) eine» ersten Platz cinnahin. Tic ! Chöre würden sicher in der Tongebung und ins! geklärtem, sein- ! sinnigem Vortrag gesungen und mit reichem Beifall au-gezeichnet. Eine "Arie ans Brnch'-s .Odysseus", zwei Sätze ans Bcekiioven's 6-äur-Concert (mit Orchester- und andere Klavierwerle boten reiferen Schülerinnen aus der Klaffe des Direktors Lehm :nn-Osten Gelegen heit. sich in guter techni'cher Schulung und intelligente:» Vourage zu bewähren. Tic Orchesterbeglcstnng hatte die Kapelle des 2. Jäger-Bataillons übernommen; die Klavieihegiellniig ffihrceir Lehrer und Lehrerinnen der Anffalt ans. Sämmtlichc T.nvietunge» legten von Neuem beredtes Zcngnitz ab von d u bewährten Lehr methode der Anstalt und der guten wlffstaluchcii E'ziehmig nnd Ausbildung ihrer zahlreichen Schülerinnen. Der maffenbaste Be such füllte den Saal bis auf den letzten Platz. Tie Ancrtennimg war oft rauschend. 7 Hubert Heinrich, ein junger Dresdner, ein talentvoller und fleißiger Schüler von innerem Professor Earl Porti), hat i» der letzten Saison am Stadttlieatcr zu Hanau freundliche "Aus nahme bei Publikum und Kritik gesunden. "Namentlich hat der junge Künstler als Wolf im „Verschwender". Oltavio. Rinaut. Magister Severin (Reiiaisianee) re. sehr gefallen, so daß er jur nächstes Jahr als erster Eharakterspicler engagirt worden ist. 7 Bon den Stadtverordneten in Zwickau ist beschlossen worden, das jetzige Stadttheater, das sich im Gcwandhnuic be findet, mit einem Kvsteiiauswande von 42.000 M. um,»bauen. In der Bevölkerung hätte man lieber eine» "Neubau gesehen. tz Ans Kassel wird uns gemeldet: Das W etisi» aen der bei dem Ersten deutschen Gesang-Wettstreit bethciligten 18 Vereine wird in folgenden drei, durch da-s Loos bestimmten Gmpbeii er folgen: Die erste Gruppe singt am Freitag Morgen um 10 Uhr. Zu dieser Gruppe gehören: 1. Mäniiergemiigverein „Sanssouci" in Dortmund; 2. cLtraßbnrger Männergesangverein; I. Essener Mäiiiicrgetangverei». Essen. "Ruin: 4- Hannoverscher Mäiiner- gclaiigvcrein; 5. Mannergesangverein „Pvlyiinmnia" aus Dorl- mund: 6. Bremer Lehrergesangvercin. Die zweite Gruppe singr am Freitag Nachmittag 8 Uhr, dazu gehören : 1. Berliner Lchrcr-- gescingvnrm; L.Liedeltasel'» Gotha: 8. Potsdamer Männer« Dvesdnev Nachrichten. 12«. Seite 3. k» Soimtaa. 7. Mai 128»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)