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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.12.1917
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19171214024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917121402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917121402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-12
- Tag 1917-12-14
-
Monat
1917-12
-
Jahr
1917
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m « "KLÄ" «»sEMö« »»«lr t M ii IKL* sUigo ^lsfsv a« DonnerSta« «>e«A A» vese-lS-erejch »e» Prinz»» Leopold von Bayern degannen beut« die Berbanölnngr» über einen Wafsen» sttllfta » d. ber die jetzt bestehende Waffenruhe ersetz,« soll. Oeftltch von Bullecourt entrissen unser, TrWFzen de» Engländern Unterstünde und machten Gesänge««. Deutsche Geestrettkräfte stieben an die englische Küste bi» ,ur Tone Mündung vor und versenkten zwei große Dampfer und zwei bewaffnet« Patrouill«usahr»eug«. Eins unserer Unterseeboot, sKapttünleutnant Jeß) versenkte i« Gperrgebiet um England SV 006 Lo«»en. darunter «tuen Paffagieroampfer von 7500 Tonne«. Der russisch« Rat der Bolksb,auftragt«« bat den Ultterten »vraeschlagcn, an den Fried«,iS-esprechungen tettzunehiuen. hat aber kein« «ntwort bekommen. D«r E»zar R« ko lau» I l- soll »ach et««m Londoner »erttcht von seinem Wächter getütet worden sein. Balfour gab im Untrrbaus« zu, daß die rumänische Arme« gezwungen gewesen sei. eine» Waffenstillstand ab zusch iietze n. Die feindlichen KriegSauSgabe« betrugen fett Dezember töl« insgesamt WO Milliarden Mark, die Su». aoben Deutschland» und seiner Verbündeten 56 Milliarden. e« er konnte stch. «t, KE^dedIn«"r,nMorgen Frieden, e» elnieben. dab diese Armee nicht wettrr kämpfen konnte. E» wäre ,t« groß« politisch,« Fetzler. dt«s« Situation zu wibbrauche« und mit Hilf« der Notlage Rustland» einen Frieden zu erzwingen, der für da» Russen»»»» erniedrigend wäre. SS wäre aber «in ebensolcher Fehler, wenn «vir die Berteibtguna «nserer Grenzen versäumen und dt« Sicherung »ns», er Inte reffen veniachläsffae« würden. ES wäre brbenkliih. schon im voraus dt« vköalichbett a«»zu. fchlieben. tzab wir, wenn wi, in Zukunft abermals ge- zwungen setn sollten, einen verteldtgunabkampf zu führen, dab wir »a,i« unser« Verteidigung nicht «u» einer bessere« Position al» in diesem Krieg, ins Werk fetzen könnte». VAYMMk LMWMU. Zwett» Kammer. Heute,^donnerStag, fand di« letzte Sitzung „ des Hauses vor der Weihnachtspause statt. Len ersten Punkt der Tagesordnung btldet di« Beratung über Kap. <4 und 44» de» ordentlichen StaatShauShaltplane» für 1918 und 1919, Akademie de« bilde«den Künste ,« DreSde« und K«nst, z»««ke im allgomaina». Ohne AuSsvrache «erde« die Ein. ftellungen »ach de, Vorlage genehmig« bzw. bewilligt. Ebenso glatt «erben bt« Einstellungen bet Kap. 7l nnb .. — 72 de» ordentlichen EtaatöhauShaltplane». vrrwattnna deS Bereinigung der Konservativen Westpreußens nemeinfchaftltche« Miulsterialgebäudeo in DreSdeu-Re». 1e Hauptversammlung ab. in der Graf A.*bt «nb Allgemelu« und unverhergesebev« Ausgaben i« " Geschäftsbereiche de» Ministerin«» d-S Inner« berr . nach der Vorlage angenommen. ES folgt di« Echlnßberatung über den Rechenschaft», bertcht und den ordentlichen StaatShauShaNtzlan. bete. Ge- schäftSbereich de» Justizministeriums. Der Berichterstatter über den ordentliche«» Etat. Ab». Hettuer sntl.) beantragt, bet Kap. 38. JBstizmtnt. sterium, die Einnahmen mit 5350 Mk. zu genehmigen, die Ausgaben mit 36806V Mk. zu bewilligen, bet Kap. Sh. Oberlandesgc richt und Staatsanwaltschaft beimOberlandesgertcht. die Einnahmen mit 54250 öinr »rde r. Lldertrre». b. Di« hielt in Danzig di Kayserlingk-Neustadt den Vorsitz führte. Äammerherr von Oldenburg-Januschau teilte zu Beginn seiner Rede mit, dab er jetzt wieder seinen Abschied von -er Armee genommen Hab«, um feinen HeimatSaufgaben ge- recht zu werden und politisch kämpfen zu könne». Dies !>adc er in der Uniform nicht tun wollen, denn wenn man kämpfe, müsse es rücksichtslos geschehen oder gar nicht. Der Redner beschäftigte sich dann mit den inneren Ber hältnissen in Preußen und meinte unter dem Beifall der Versammlung, -ab man früher für die leitenden Männer in den leitenden Stellungen aubervrdentliche Verehrung gehabt Hab« in dem Bewußtsein, sie seien die Beauftragten deS König» und des Kaisers. Wenn sie jetzt die Beauf tragten einer Majorität des Reichstages seien, schwinde dieser Glanz erheblich, namentlich in den Augen der Kon servativen, die von einer parlamentarischen Regierung nichts wissen wollten. Ein Ministergehalt von 50 000 Mk. und freie» Sicht und Heizung genüge nicht, um Len not wendigen Eindruck auf das Publikum zu machen. Der Redner sagte weiter: Wenn >n Pr ruhen ein all gemeines Wahlrecht etngeführt wird, dann haben wir den Krieg verloren. Wenn das alte Preußen, wenn der Militarismus »usammenbricht. dann nützen unS alle Siege nichts, dann werden die gesiegt haben, di« jetzt «ou unseren Massen bezwungen sind. Unsere Zukunft steht auf dem Schwert und auf den Adlern an den Helmen unserer Soldaten. Vorwärts mit Gott in Sturm und Ge fahr. d,rs soll die Losung sein in einer Zeit, wo eS dunkel wird in unserem alten und stolzen Preußen, wo die Schatten sich senken auf den Glanz unserer KönigSkrone, während waffenmächtig und siegend die Preuben um ihren König stehen. Die Versammlung endete mit der Annahme einer Entschließung, in der sie Einspruch erhebt gegen dir von einer ReichStagSmehrheit unter Ausnutzung der Not lage de» Landes fortgesetzt gemachten Versuche der Herab- Lrückung der Selbständigkeit Preußens und der Schmäle rung der kaiserlichen und königlichen Gewalt. ' Besserung i« vesinden des Grasen Czerni«. Da sich der Gesundheitszustand des Ministers des Aeußeren Grafen Czernin gebessert hat, ist die nächste Sitzung des Ausschusses der österreichischen Delegation für auswärtige Angelegenheiten ans den IS. b. M. in Aus sicht genommen. (W. T. B.) ^ Sine Erklärung des Grafe« Anbkaffy. d. Ein Teil der ungarischen Presse hatte in den letzten Tagen den Grafen Andrassy wegen feiner Aeußerun- gen in der Delegation heftig angegriffen. Er wurde fast allgemein anuexionistischer Bestrebungen beschuldigt. Graf Andrassn legt jetzt als Erwiderung auf diese Verdächtigun gen seine Allsfassung über die Friedenssragc in einer Erklärung dar. Es heißt darin u. a.: Die Stimme des Terrors macht aus mich keinen Eindruck. Niemand soll ijch meinetwegen und wegen meiner Ansfassung vom Frieden beängstigen. Eher können diejenigen dem Frieden schaden, deren Treibereien im Auslande den Eindruck erwecken müssen, als sei das Land in völliger Auflösung begriffen, oder es tobe hier bereits ein großer Kampf, der unsere rlktionsfreihcii nach außen hin beeinträchtige. Durch solche Treibereien könne der Eindruck entstehen, als sei auch in Ungarn eine Bnlschewiki-Aera eingetreten. Was die jetzige Lage in Rußland betrifft, so werden feine jetzigen Macht haber nicht nur aus prinzipiellen Gründen Frieden schlie ßen: sie wurden vor allen Dingen dazu gezwungen. Schon Kercnski fühlte Len Druck der öffentlichen Meinung, aber -«S.L-LL'-SMZ rtum schasse sich keine stille« Reserven. Dt, vo«»»rfe über ungerechte Behandlung »olttjschir Unter- suchunGSaefangener hätte» sich als vollständig un begründet herausgestellt. Eine höhere Vergütung « lernen», Resereudar, sei nlcht angängig. Den Kriegsteil nehmer» werde Entgegenkommen gezeigt «»erden. Dt« W«r- würfe der Weltfrembhett der Richter must ich gl» vollständig battlo» »urückwetsen. DI« Vt»chts»r«chn»K hat ein Fett» tm brandenden Meere der Anschauungen und MetnungSverÄtedenhetten zu sein. Politik darf sie nicht sein. Der Richter bat nur da» Gesetz anzuwende«. Auch ich stehe unter dem Eindruck, baß «S in den meiste« Fälle« nicht gelingt, die Wucherer und Höchst treib er so zu fassen, wl« ,« wünschen»»«« wäre. Die Justiz ist nicht in der Lag«, ohne BewetSmatertal dies« Leut« zu fassen. I» der Zeit vom 7. Oktober lölv dtd 1«. Oktober 1917 sin» >61 Personen wegen Wucher» und PveMretdevei «it 108» 819 Mark ^.Geldstrafe und zusammen Jahren zwei Monaten Gefängnis bestraft worden« tSortsetzunz t« M,W«n»latte.» SerMchrs «d Sächsischer. veim nvertandesaericht. die Einnahmen mit 54 250 Mark zu genehmigen, die Ausgaben mit 714 743 Mk. zu be- willigen, bet Kap. 40. Landgerichte. Amtsgerichte unb Staatsanwaltschaften, die Einnahmen mit 7810000 Mk. zu genehmigen, die Ausgaben mit 20 051 ,38 Mark zu bewilligen und bei Kap. 41. Allgemein, und un vorhergesehene Ausgaben tm Geschäftsbereiche des Justiz ministeriums. die Ausgaben mit 12 000 Mk. zu bewilligen. Der Berichterstatter tritt dann noch persönlich für Erhöhung der Bezüge der R e ch t» a n w ä l t e «in. A»g. Dr. «,th sF. Bp.i bittet um au»reichend-r« Ent- «ekarnrtmacbuua erscheint im Movgenblatt. Um L schädigung der R «fer - ndare und Einstellung einer ent- > öe» Verkauf- und -er Zuteilung nach Köpsen zu sprechenden Summe in den Nachtragsetat. «bg. Held IGoz.): Unsere Rechtspflege sei zu weit- fremd und buchstabengläubig. Weite Kreise des Volkes! hätten «ine gewisse Furcht unb Verdrossenheit vor der! Justiz. Die Richter Lünden auf dem Standpunkt, baß der Deenben. 1». Deiembee. —* «e. Majestät ber Könta erteilt« heute, Donner»-, tag, mittag 1» Uhr Audienz an folgende Herren: Oberbürgermeister «»über, «eh. Regterungbrat Hohlfeld, O«-.i Finanz»«» Friedrich, «eh. «oueat rtzt,»».«a»m«nn, vderktrch««- rat Dr. MSder, Vberjnsttzrät« Dr. Schmidt und Dr. Reichel, OberlandeSaertchtdrat Kbntgbdbrsser, Oberftnanzrat Dr. »Uttner, Oberschulrate vana und Dr. Schilling. Oberbaurat Leh man», Eendarmrriemator Klare, Polizeimchor Lied«, Finanz- »nd «au,«»e Mbllertna unb Schramm, Hosrat Rudert, LanbaertchtSrSle Bauer unb Vtauh, Amtsgericht»»««« De, Haas« und Dr. Mütze» Baurät« Buschmann und Stxtn», Forstmeister Scheibe und rränt- ner. Studtenräte Professoren Dr. «mrlung, Fischer und De- Saup«. Kommerzienräte »lb, Keller und Oßwalt, Hosrat vrnn». Fuftizrat Dr. Heim. Vrosessoren De. Boeh«, Dr. Laub«, Viaier» 2!iyschc und Altenkirch, Pfarrer de " ' " - - - Rechnungbrät« Man« und Schmidt, mann, Verwaltungsdirektor Gieb Richter, Hoslteferant Wunderwald, Ltadtsteuertnspektor Sehmann. Sekretürr Müller und «chrelner, Kassien, «Splg, «etnhsndler Franz« und Privat»« Schneider. —* Ei« halbes Pfund Marmelade wir» vom A. De zember ab für 90 Psg. je Pfund auf Ausweis 125 ab- gegeben: die Anmeldung hat am 15. ober 17. Dezember zu erfolgen. Näheres besagt ein« im Movgenblatt erscheinend« amtliehe Bekanntmachung. —* Statischer Zwiedeloerkaus findet vom 17. Dezember an in der Hauptmarkthalle statt. Eine darauf bezügliche ermög- , a,r. wo«,«, „r. vauv«, »tater» r de Lasalle, Hoszahnarzt Toege«, mid«, Profeffor der Musik Föhr- «iedner, OberbahnhofSvorsteher ltchen, müssen die Zwiebel« unauSgelesen abgegeben werden. S» sei jedoch darauf htngewtesen. daß auch Zwiebel», di« Spuren von Verderb zeigen, durch Trocknen haltbar und ohne wesentlichen Verlust verwendbar gemacht werden können. Bei ber Verwendung der Zwiebeln tm Hotüühalt Gesetzgeber bei der Auslegung nur"-in- mittet Lttteke. aeaHNTnävtreAä' schleMt au^gefilUEN. ^ N^nnEnKwerte Mengen spiele. Die gegenwärtige Zeit wäre dazu angetan ge- wesen, sich über die AuSlegungSkünstc htnivrgzusctzen und sich den veränderten Zeitverhältnissrn cnlzupassen. Was nütze eS. wenn der Minister den Wucher als verbreche- risch bezeichne, wenn -er Richter lächerlich geringe Strafen dafür auSwerfe. Statt brr Geldstrafen müßte auf Frei- heitsstrafcn erkannt werden. Wenn man vom Volke da» Durchhaltrn verlange, dann solle man diejenigen nicht so schüchtern angretfen, die dem Volke das Durchhalten er- schiveren. Auf der anderen Sette würben zu lmrt« Stra fen auSgeworfrn. Weiter fordert Redner Verein fachung der Rechtsmittel. Da die Anfragen seiner Freunde wegen der Behandlung politischer Unter suchuugSgefangener noch nicht beantwortet seien, hätte die Finanzdevutation eigentlich den Justizetat ber Kammer heute noch nicht zur Gchlußberatung vorlegen sollen. Seine Partei werde gegen die Ausgaben für die Gefängnisgei stlichen stimmen. Mit Rücksicht darauf, daß der Justizminister Mitglied einer Regierung ist. die nach wie vor dem Volke die politische Gleichberechtigung versagt trotz der großen Opfer, die der Krieg dem Volk« auferlegt» bringen wir unser schärfstes Mißtrauen dadurch zum Ausdruck, daß wir das Gehalt des Justiz- Ministers ablehnen. Welche Stellung nimmt ber Justizminister gegenüber unseren Forderungen der Zu lassung von Frauen zu Schöffen unb Geschworenen und der Abschaffung der Todesstrafe ein? Btzevrästdertt Dr. Spieß ikons.j iveist den Borwurf des Abgeordneten Held gegen die Richter zurück, daß diese weltfremd seien und Klassenjustiz übten. Unsere Richter urteilten nicht bloß vom formalen, sondern auch vom prak tischen Standpunkte aus. Mit verschiedenen seiner Wünsche habe stell der Abgeordnete Held an die falsche Stelle ge wandt. z. B. wegen Vereinfachung der Rechtsmittel: das sei Reichssache. EL sei heute das erste Mal, daß die Sozial- Dresden bemokratie ankündrge, das Gehalt des Justizministers ab zulehnen. Sie müßte folgerichtig auch die anderen Mtnister- gehälter ablehnen. tZurus: Konnnt noch!) werden nicht mehr aus den Markt komme«. Eine wettere Verteilung seitens des Kommunalverbanbe» ist zwar be absichtigt. ob und inwieweit diese stattfinden kann, steht aber noch nicht fest. Keinesfalls wird eS sich um mehr als ein Pfund handeln. —* Souderverteilnng von Leberklops. Air» Le» Innereien, die in den Sommermonaten bet Gewährung ber Fleischzulagc auf dem städtischen Schlachlhofe gewonnen wurden, sind LeberklopSkonserven in -er Kon- servctnoGik von Dr. L. Naumann hergestellt worben. Diese sollen jetzt zum WeihnachtSfcst verteilt wer- den. Leider reicht die Anzahl ber Dosen nicht auS, um jedem Einwohner eine volle Dose zu geben, es wüsten sich vielmehr je zwei Personen zusammentun. Eine Dose LeverklopS wird ans je zwei Ausweise N r. 124 der Lebensmittelkarte verteilt. Der Verkauf erfolgt durch dte Fleischer, und zwar ist Lei dem Bezug dieser Leber- klopskonserven — anders als es sonst Leim Fleischbezug üblich ist — eine Voranmeldung erforderlich. Wer also seine sämtlichen Ausweise schon in einem Kolonial- Warengeschäft abgegeben hat, muß sich dort dte Ausweise Nr. 124 zurückgebcn lassen und sie ln der Zeit vom 14. bi» 17. Dezember bet einem ber zur Fleischverteilung zu- gelasicnen Fleischer »nmelden. Anmeldungen nach dem 17. Dezember können keinesfalls angenommen werden. Die Fleischer haben die Ausweise aufgerechnet unb ge bündelt zu 100 Stück am 18. Dezember bet -er städtischen Fleischanmelbestelle auf dem Schlachthose einzurcichen. Die Ansaabe ber Konserven an die Verbraucher erfolgt am 3 4. Dezember. Fleischmarken sind nicht abzugeben. Der Preis einer Dose beträgt 1 Mk. 50 Psg. - * p. Der Rationattiberale Deutsche ReichSverei« ,« hielt am Mittwoch im Saal« der Kaufmannschaft eine Mitgliederversammlung ab, der auch mehrere Land- tagsabgeordnete und Stadtverordnete, darunter Präsident Geh. Rat Dr. Vogel, beiwohnten. Nach einer Begrüßung Kmrst md WiffeMast. Mitteilungen der König!. Hoftheater. Köntgl. Opernhaus: Die am Montag (17.) stattfindende 10V. Aufführung des „R o s e n k a v a l i e r" wird von Richard Strauß geleitet. Sonnabend llö.) ..HoffmannS Erzählungen" mit Minnie Nast, Lirsel v. Schuch, Gerta Barby, Vogel- tzrom und Burg. Anfang )48 Uhr. Sonntag sitz.) „T a n n h ä u s c r". Titelrolle: Lud wig Dornan von der Königl. Oper in Amsterdam als Gast: sonstige Hauptrollen: Helena Forti, Elisa Stünzncr, Staegemann. Zottmayr. Ansang )i7 Uhr. ß* Albert. Theater. ..Der L e i b g a rd i st", eine KvqrSdie des Ungarn Franz MolnLr. Manche Dresdner werden sich erinnern, das Stück in einer feine» Gastvor stellung des Berliner Kleinen Theaters unter Viktor Barnowskn vo>- lechS Jahren an gleicher Stelle gesehen zu haben. Alfred Abel spielte da den Schauspieler, der. um sich der Liebe und Treue seiner Gattin und Berufsgenossin zu versichern, ihr in Gestalt eines Offiziers der Leibgarde naht und in die peinlich« Lage gerät, nicht mehr zu willen, was Wahrheit und Trug ist. MolnLr läßt seinen seuille- tonistrschen Wik an diesem Einfall funkeln, um den Zu schauer zu blenden, daß er nicht siehi, welcher Abgrund seelischer Vermin»ng hinter dieser komödiantischen Ber- stelluvg drohl, in den ganz hinabzuschauen nur ein schwindel freier Dichter wagen könnte. MolnLrs Schwindel ist von der vergnüglichen, oberflächliche» Art. die sich nicht um Möglichkeiten und Unwahrschetnlichkeiten kümmert, wenn nur verblüffende Situationen und kitzliche Momente dabei herauSzuholcn sind: Nachdem Er di« Qual durchgemacht hat, zu erleben, daß Sie, in Sehnsucht nach Frühling, Chopin Musik und Verliebtheit, dem Leibggrdistc« in die Arme sink» und Ihn mit sich selbst zu betrügen draus und dran ist. läßt er sich dock, von der blitzschnell erfaßten Schlag fert'.gkeit täuschen mit der Sie ihm erklärt, seine ganze Komödie in der zweiten loder dritten) Minute schon durch schaut zu haben. Wae ist wahr, was ist echt, was ist Spiel Komödie, Lug und Verstellung? Er mill's nicht wissen und ist glücklich erfahre» zu haben, daß sie ihn. genau besehen doch wirklich liebt. Ücber Abgründe tänzelt ein Gaukel iptel verliebter Launen hinweg, und der Leibgarbtst alS „Reiter über den Bodensee" oder al» ZeuS und Amphttryon in einer Person ist zufrieden, der Besiegte zu setn. DaS Wagestück klingt aus im Streit um die größere oder kleinere Schauixiclfäh,gleit ber Ehegatten und BerusSgenoffcn. Witzig, spielerisch, launenhaft ist -aS alles gemacht, unter haltsam und ein wenig kitschig auch, jedenfalls nicht schwindelfrei. Für Schauspieler natürlich eine Lust, den doppelten Boden ihrer .Zauberei einmal zu zeigen: Ber- stellnng und Geschwindigkeit ist keine Hexerei. OlgaLim° bürg und Franz Schönemann waren mit frischer Sptellust dabei und liehen es an verliebtem Gebaren und komödiantisch aufgeregtem Wesen nicht niangeln. Und doch trafen sic keineswegs alles so. wie's gemeint ist. Beide be gabte Künstler sind daran gewöhnt worden, auf billtge PubkikumSmirlung zu spielen und über die letzten Fein heiten ihrer Darstellungssähigkeiten verwischend htnweg- zugclien. So fehlte Frau Limburg viel von -er dumpfen Lyrik, die zielloser Liebesschnsucht eigen ist. und ihre Ber- ttgkcit ließ auch im zweiten Akt das Benehmen der Er regt:» oft nnlicbensivürdig schroff erscheinen. Ebenso ging Schönemann gerade um jene Schattierung, auf die «» an kommt. zu weit in der Art, den werbenden Grasen als Dümmling hinznstcllen, und wurde deshalb manchmal un freiwillig und fälschlicherweise komisch. iFrüher sagte man: es fehlte ihr an . Charme" und ihm cm „Noblesse".) Ihre Spicliveise lüttte im ganzen auch mehr den theaterüblichen Lustspieltcn. als die immerhin eigentönige. österreichisch ge- arüte. graziös« Lebensart der Figuren MolnLr». DaS macht zwar für die Lachlust der anderen nichts aus, aber viel für die KUnstlerschast der Darsteller. Mit der nur als Resonanzboden dienenden Gestalt eines Hausfreundes und Kritikers fand sich Mar Nettz so leidlich ab. bei der Mama", die Meta Bünger mit handfester Komik spielte, durste man natürlich nicht an Jlka GrüningS wienerische Wirtschafterin von damals mit der echten humo ristischen Kraft denken. 2> s» Schrer-Gesangverein. Kein Männerchor der Stadt hat durch Leu Krieg so viel jugendliche, frische Stimmen verlöre», wie der Lehrer-Gesangverein, und hat dabet doch so hohe künstlerische Ideale zu wahren. Aber e» gelingt ihm. wi>' der grstrige Vortragsabend tm Gewerbe- Haus zeigte. Außer an Fülle und Glanz hat der Chor von seinem auHerorLentlichen KV«»«« so gut wie nicht» ein- gebitßt. Schubert» „Dörfchen" rmd HegarS „In den Alpen" gelange i rbcnio wie daS „Morgcnlied" und das „Hochamt im Walde", dte Retnholb Becker zu Ehren erklangen und dem greisen Meister eine herzliche Huldigung «inbrachtcn. Eine Reib« von Liedern für Sopran sang Trude Lieb- mann mit geschmackvollem Bortrag und kräftiger, wohl- klingender Stimme, die noch günstiger wirken würbe, wenn sie nicht io fest im Halse steckte und mehr Brusttees«nanz beiäß». Ungetrübten Genuß gewährten die Eellovorträg« von Prof. Heinrich Kiefer. Er verlebendigte mit federleichtem Bogen und glockenrein die -eitere Spiel-, freudigkett einer Sonate von Boccherini: er zwang auch mit einem herben, stimmung-tiefen Adagio von HanS Pfttzner zu gespanntem Aufhorchen. Letter und Begleiter war mit bewährter Umsicht Pros. Friedrich Brande». - —oh— -f* Dresdner Literarhistorischer Abend. Im Künstler- Hause hielt Dr. Eugen Schmitz einen Bortrag über das „Wesen ber O p c r „dich t u n g". Fußend auf den in seinem bekannten Handbuch der Musikästhetik skizzierte» Grundsätzen gab -er Vortragende «in scharf umrtffeneS Bild ber einschlägigen Fragen und Verhältnisse, da» al» wichtigsten Gesichtspunkt die Forderung nach vorwiegend tm Geslililsleben und nicht im Borstellungsleben wurzeln den Stoffen für die Over herguSstellte. An den sehr bei fällig anfgenommencn Vortrag schloß sich «ine ausgedehnte, anrrcnnde Diskussion, in der neben dem Vortragenden auch Gcheimrat Walzel wiederholt das Wort ergriff. X «llerlei »elevntlchifteu. Bon HanS «toscheEarrasani. „Wenn einer eine Meise tut, so kann er wa» erzählen.* heißt ein altes Wort. Da ich nun vor dem Krieg« fast die Hälfte meines Leben» aus Meisen zugebracht habe, ist e» selbstverständlich, daß der Schatz metner Reisecrinnerätnge» und Reisebekanntschaften viele Bände ansttllen würbe, wenn Ich Zeit unb Muße fände, diese Erinnerungen nteder- zuschrciben. Doch ist «S nicht ausgeschlossen, daß ich später einmal meine Erinnerungen nieberlege. au» denen man entnehmen kann, daß da» Dasein eine» ZtrkuSdtrektor» nicht nur lorbccrreiche, sondern auch dornenvolle Station«« auftveist. Heute will ich nur einige kleine Episoden an» dem bunten Kranze meiner Erinnerungen -erauSgreifen, und zwar einige Begegnungen mit den wütendsten Fein den unseres deutschen Vaterland«». * Einige Jahre vor dem Kriege hatte ich di« Absicht, eine- Gastspielsahrt durch Rumänien zu unternehmen. Ich fuhr nach Bukarest unb unternahm dir erforderlichen Schritte» um da» Gastspiel zustande zu bringen. Aber schon damals > macht« sich, trotz der entschieden deutschfreundlichen Regte- ! rung König EarolS, ein WideBtanb gegen deutsche Untev-j
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