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Dresdner Nachrichten : 23.12.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189612237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-12
- Tag 1896-12-23
-
Monat
1896-12
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.12.1896
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dlntrlinbll! gebühr r.so, bunt dt» c-r W" »nnadme von Antanbiaiinaer' Varikmir.s« v. Borin.s-s Iliir Nn<l>>> vnnlaas v. Pan», ill» MM. zn Ncimaot: ütr, jllobera 6 »in an mlaaen bis sIIbrNachfluIIogs. Die Itvalliae Gnindjeilc glnaetalir ö Silbe»« m Vt»,. ?in. knnmannae» aiii b<r Pnvaileite »eile eoP>a, iDovvel-ejle „unierin Siuch" ibinaetaam" «Pin <^:ii»b^>Ie li,r ip.mttaae oder »ack, aesNaaeii 20 Pli,, liiu !>qniilie»nail»ichie„ ici, bez, so Pig »ach bflonbere», Daris ?iuLwar»i»k Amtriiae „,,r gegen ^ LoranSdeiabluna, Uiiüinbiaungen »cliiiir» iammtlichc »amkiaite Annon» »bareaur au keleablaner iuerbe» mit l» Pia. bercckmet. Für Rückgabe lniaeaintter Cchriil- slticke leine Perbiiiblichleit. Dt« Dreaduer Rachrtchie» erscheinen iagiilU MeraenS. 41. Jahrflang. ll-lliWlilMb I*k»rt1IlU8 a. 6. AarkttmIIs 4-I»o« o1»«Ivn, 4 »« »o»», ZZvsifttvi't»«. Din/olvorimul »Iliiinitrt S. kdotoerspkindt, kppsi'sle IN Dresdk-n. 1896. roieiisdor Vimvaiil ^ l-si Lmil ^üvLeliL >. ^ 2<» ! (XSko <ior ^ XunlUNrliekor llißnlo? LLttii ^ K ürivtauif^sn. j! — . _ E" ^,-8n«inU«!l "Ä«s *. V^i«n«r ! '' ! Vn44-e,-i^»,n r ^ ÜKMNVÜ« Keittklikfl! »ni! llsunen. -^kmLlitv in jv'Ior I'roi.-Iri^s>, Special-Lesettätt v,, Mus Mutt, La l!«r lilsasr 3 — llzrl. Holl. — Lcüo äesstrssss. llemrivd kiaai, HvkUskoraud VsIklrSS, L So/'ss/s ^ »US «ic-li, Iieriilimtcn Wübtz-äleljep,1'äIistMä' ia Uil!N r«rlligk«lu»k m 5«Ultt,»il^l«». «rr'iuMsrr. »L H,>IIt«i»8tnr»^«; » i, Uosaobäinio. Kitz' Zersahrenheit des Reichstags, Hosnachrichien, Gebimnstraihssimmg, Fernivrechvc'kehr, Weihnachten i Mnkhmaßiiche Witterung:! Df- in Sicht. Weihnachlsbeflhcrungen, Gerichlsverhandiniigen, Tageögcnhichte. Madernc Malerei. : Neigung znr Nasse. ^«D. An die geehrten Leser! Bei der bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten" ist es nothwendig, die Bestellungen aus das erste Vierteljahr 1807 bei den« betreffenden Postamte sofort bewirken zu wollen, da andernfalls aus ungestörte Fortliescrung bez. rechtzeitige Nenlieferung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Tic BczngSgebiilir bcircigt bci -cn Unncrl. Postanstalten im Ri-ichsqcbiet vicrtcljalirlich 2 Mark 7.'» Pf., in Ocsleneich-Unqam 2 srl. .'»3 likr. »nd im Auslände 2 Mark 75 Ps. »lil entsprechendem Ponuischlane. r'llle Pesianstalten im Deutschen Reiche, in Oesterreich-Ungar» und im Auslände nelnnen Bestellungen aus unser Blatt an. sviir Dresden ninuni die nnlerzeichuele l^ieschäslssielle wädrend der T ienststnuden Bestellungen zum Preise von 2 Mark 50 Ps. (cinschlies;- lich Bringerlvlmi entgegen. Neu- und Abbestellungen, so,nie die Anzeigen Uber crsolgte Woh- UNiiNÜIirränderiiiinr» in Dresden, wolle inan entweder persünlich anbnngen oder schriftlich — nicbt durch Fernsprecher — an die Geschiisis- sielle gelange» lassen, V-cschäftsstelle Ser „Dresdner Nachrichten". Marir»stras?r 3ds. tSrdnrschos;. Politisches. Die parlamentarische Rnliepauie, die mit den Wei'machtsserien kingetreten ist, regt zu einem Riukblick Uber die bisherige TWig- keit de? Reichstags an. Am 10. November mar der Reichstag »neugesttn'kt und nengekräsligt", wie sein Präsident Freiherr von Liwl meinle. wieder ziiriickgekehri. Aber diele nngebilch nengc- wonnenc 5!east reichte kaum dazu ans. die Mitglieder zu zwei oder b ei Schlingen in beschinsMsiger Anzahl ziisammenzuführcn. Die meisten sogenannten Volksvertreter glaubten ihre im Sommer erlangte Stiirlmig hinreichend bethäligt zu haben, wen» sie cin- vder höchstens zweimal die Schwelle des PrachtgebäudeS am .stönigspltche in Berlin überschritten hatten: eS bcdnrste dann einer iüngeren Stärkung iir den für die Volksboten reiervirten Restanrativusräiime». um sich das Privileg zu ertansen, wochen lang nicht wieder geieben zu werden. Der Inhalt der Vcrathungen. die der Neichslag oder genauer ansgedrnckt ein Häuflein von zwei oder drei Dichend Rcdcsvezialisten vom 10- November bis IS. Dezember unter Ausschluß der Oefseinlichkeit gepflogen hat, war ein kraft- und safitoscS Gerede, fast durchweg io trostlos langweilig, unfruchtbar und überstüssig, daß das »nnnlerbrvchene Anhören desselben unschlbar die Wirkung einer geistigen Tortur rrsiclen würde. In nicht weniger als dreißig Sitzungen ist absolut nichts ?u Stande gebracht worden: das positive Ergebniß ist gleich Null Dieselbe unverbesserliche Theilnahmlosigkeit. welche die gn ße Mehrheit der Abgeordneten de» ReichSiagSvelhandlmigen widmete, wurde auch in säst allen Kreisen dcS Volks den Mit- theilnngen dnrnbcr, selbst wo sic in bescheidenster Kürze erschienen, eatgegengebracht. Nur einmal schien sich das Jittcresse beleben zu sollen, bei der Interpellation über die Enthüllungen der „Hamburger Nachrichten": aber sogar Dieienigcn, die von vorn herein nur mit einem sehr dürftigen Maße von Ansprüchen den Rcichstagsbcrathnngcn über die onswürlige Potilik dcS Fürsten ViSmarck entgegengesehcn hatten, wurden arg enttäuscht. Nicht rin einziger neuer fruchtbringender Gedanke wurde dabei zu Tage gewrdeu: wie sollte auch das phgmäcnhattc Epigonenthnm. das heule »n Reichstage herrscht, befähigt sein, eine Bismarck'sche Gcoßthnt zu würdigen! Dasur leistete sich der Reichstag das Kiinslslück, die Jlistiznovclle, die mit Mühe und Noth in den würgen „Arbeits""Abschnitt hinübergerettet ivar, im entscheidenden Augenblicke sciieiiern zu lassen, um zu beweisen, daß er nicht blos das beschämende Schauspiel „gähnender Leere", sondern auch da? ebenso würdige Beispiel unverständigen Eigensinns bieten kann. Die Befürchtung ist gewiß nicht ungerechtfertigt, daß der Reichstag ebenso wie mit der Instiznovellc mit dem in Aussicht stehenden Enimirrse znr Milliärr-Slrasprozeß-Lrdniiiig verfahren wird: denn ebenso erirrg wie noch den in der gescheiterten Instlz- novelle enthaltenen Reformen hat er seit Jahrzehnten eine Nm- siesiiilirnig des MililärslcasverfahrenS gefordert. Die Vcraniwortring für den nnaiishaltfamen Niedergang der Bcdentnng des Reichstags, so daß man bereits der vollständigen Bankcrotteiklärnng nahe gekommen ist. tragen in erster Linie die maßgebenden demolraiii'chen Fraktionen Lieber-Singer-Richter, vornehmlich aber die präsisirende Regicrnngspattei dcS Eeittrmns. Man sollte eigentlich meinen, daß gerade unter der Geschästssühr- ung von Demokraten, die mit ihrem Ideal des rein parlamcn lauschen RegicrungSmstems den Schwerpunkt dcS gesummten Politischen Lebens in das Parlament verlegt haben wollen, der Reichstag eine Autorität cclauaen müsse, wie erste »och nie zuvor hesesscn hatte. Aber das Gcgcntheil ist eingetrcten: nicinols ist so eindringlich wie in den letzten Jahren über die Pflicht- Vergessenheit der Reichötagsmitglicdec gejammert und über den Verlust des Ansehens der Volksvertretung geklagt worden, der gestalt. daß manche Abgeordnete selbst sich kein Gewissen mehr daraus machen, ihre pattamentarische Stellung gering zu schabe» und die ihnen zugcwiescncn Aufgaben z» vcmachläisigcii. Nnker ollen nationalen Institutionen, die uns die deutsche Reichseinheit gebracht hat. ist keine ihrem ursprünglichen Bcruse so untreu ge worden, wie der Reichstag. Dieser sollte der Brennpunkt des nationalen Lebens, die Stätte werden, wo das Einheitsgefühl, dn Politische Gemeinsinn und die Richtung auf dos Gcsommt- wohl der Nation durch die Vertreter deS gekämmten Volks zu, vollem Bewußtsein gelangen. Im Reichstage wird aber heute ichon lange nicht mehr nationale, sondern Fraktionspolitik ge trieben, Allerdings ging schon früher das Bestreben der Reichs- tagsmehrheit, wenn sie sich ans dem Centrum, den gesimiliiigs- verwandtcn demokratischen und antinationalen Frakiioncn znsammen- setzte, dahin, die Partciinteressen den allgemeinen vaterländischen voranzustellen. So lange iudeß ein so starker, unbeugsamer Regicrungswillc, wie er in der Persönlichkeit des Fürsten Bismarck verkörpert ivar. dem Reichstage gegcnüberstand, wurde dessen Wille schließlich doch immer trotz aller Widerstände in nationaler Richtung gelenkt. Heute gicbt das Centrum dem Reichstage das Gepräge: cs leitet ihn nach seinen Wünschen und Zielen und nirgends ist ein einheitlicher übermächtiger Wille vorhanden, der eS zu meistern vermochte Den Ecntriimslettern kommt es haupt- iächlich daraus an. für ihre Souderzwecke möglichst gute Geschäfte zu machen: nicht um ihrer selbst willen, sondern nur in Rücksicht ous ihre hierarchisch-ultramontanen Bestrebungen werden die Reichsangelcgenheiten von ihnen behandelt. Man wird in der Annahme wohl nicht fehl gehe», daß die oppositionelle Centrums- lnnne, der die Jnstiziwvelle zum Opfer gefallen ist, der Enttäusch ung entsprang, das; den Herren Ultramonlanen für ihre Zustimm ung von der Regierung keine Exirabelohnung in Gestalt einer Gegenleistung ans dem Gebiete der Kirchen- oder Polenpolitik geboten worden war. Der Regierung sollte wahrscheinlich durch schroffe Ablehnung jenes Gesetzentwurss eine ernste Warnung ertheilt werden, daß das Ceutrnm nur eine äo-ut-äo8 Politik betreibt, daß eS nur für Konzessionen zu haben ist. durch die seine parliknlaristisch-nltramontancil Absichten gefördert und seine domi- nirendc Stellung im Reichstage gefestigt wird. Nicht selbst- verlcugncnde palrwtichc Pflichterfüllung giebt gegenwärtig im Reichstage den Ausichlag, sondern die Selbstsucht der Parteien und der Ehrgeiz der Führer, die nur durch demagogische Kunststücke die Gunst der Wählermasscn behaupten können. Statt das Organ zu sein, das voll Stolz und Würde die Stellung repräscntirt, die das Deutsche Reich im Rathe der Völker ciunimmt, ist die deutsche Volksvertretung dank der Herrschaft des allgemeinen, gleichen und geheimen Wahlrechts eine Körperschaft geworden, welche die Er- mncrung an die Zerrissenheit und Zwietracht wachruft, wie sie Jahrhunderte lang in Deuttchland vbgemalier haben. Tic Hoffnung, daß der Reichstag die ihm in den Augen der Regierungen und deS Volks gebührende Stellung nur durch eigene Krasl wiedergewinnen tonne, steht ans schwachen Füßen. Die erste Bcoingung süc eine Gesundung der parlamentarischen Verhältnisse im Reichstage wäre die Ernillung der so oft wie nachdrücklich in letzter Zeit erhobenen Forderung, das; sich das Volk. da-Z ja bei den Wahlen die Enncheidnng in den Händen Hai, ermanne und der antiuakionaicn Frakttvuspolitik ein Ende mache. Daran ist so lange nicht zu denken, als bilden national gerichteten Parteien, die hierbei die Führung ;» übernehmen hätten, nicht die Bestrebungen nach einem icsten, cinheiilich grichlosieuenZusammengehen, sondern die aus Eittsrcivdnug, MilNlciiwn und Zcriplittcmng gerichteten und dem kleinlichen Konkurrenzneid diencnscu Tendenzen über- wiegeii. Nicht eher wird ein anderer Geist in dem Prachlpalast am Königspiatze cinzieben, als bis der Reaierung die vor 1890 vorbandeneil Kräfte zinvachsen, die Führung der nationalen Par teien und damit öcr Nation wieder zu übernehmen. Aerttichrclb- nuv Ferttwrech-Bertchte vom 22. Dezbr. Berlin. Z»»i Besuche de? Kaisers und der Kaiserin sind heute der Prinz und die Pniizeisiu vou Schaumbing-Lippe im Neue» Pwais eiiigclrosieu — Der Generaibcvollmächligte des Grase,, Ernst zur Lippe Vicsterfcld, v. Keudell, erläßt folgende Er klärung: Wiederholt mnrden in letzter Zeit. z. B. vor wenigen Tagen in de, „Köln, Zig.", von gegnerischer Presse Mittheiluilgen über die Aktion eines „Biestersrldcr Preßkomitces und über die Machinationen einer Bicstericider Preßgeiellichaft" in die Ocsfent- lichtest gebracht. Demgegenüber bin ich beauftragt, zu erklären, daß Se. Erlaucht der Gras Emst zur Lippe - Biesterfeld weder in irgendwelcher Beziehung zn einem Preßkomiiec steht, noch über haupt von der EMenz eines solchen die geringste Wissenschaft hat. Berlin. Die Mittheilniigen der Vertrauensmänner der iiativnallibrralen Partei habe» nach der „Nai.-Ztg." in einer Er- örteruini nvei das Schestern der Jiistiznovelle hcrvorgehoben, daß die Möglichkeit einer Verständigung zwischen Regierung und Reichstag „in dem Augenblick »»erreichbar erschien, als der Staatö- sclcetäc des Reichsiuslizamts sich lediglich an die Vertrauens männer der Eentrnmspattei gewendet hatte, »m de» Preis eines etwaigen Kompromisses zu erfragen," Diese thaisächlicke Angabe isi. wie die „Nordd. Allg. Zlg." konstatirt, unrichtig. Der Staats sekretär deS RcichsjustizamiS sei an irgend eine Partei mit Au flagen oder Kompcomißveriilchc» nicht hcrnngekreüm. Nachdem die veil'üiidcten Regierungen ihre Stellung zu den Beschlüssen des Reichstags im Laufe der Verhandlungen bestimmt »nd unzwei- dcinig knndgegcben hätten, habe siir ihre Vertreter kein Grund Vorgelegen, unter Preisgabe einzelner als un<nläßlich bezeichiictcr Forderungen mit Kvmprvinißverhandlungcn vorzugehen. — Nicht Fürst Anion von Radziwill, wie gestern gemeldet wurde, sondern sein olicslcr Sohn Georg ist kürzlich in den russischen Ilnlerihaiieii- verband ansgeuommen worden. — Der sächsische Geh. Finanzrath Dr. Rsttcntädt-Dresden eihielt de» Rothen Adlerorden 2. Klaffe. — ES schwcben z. Z. Velhandlungcn zwischen dem auswärtigen Amt und dem Reichsschatzamt über Bewilligung von einer Million Mark zum Bali eincr Werst und LandungSstcllc bei Lome im Schutzgebiete Togo. Der Betrag wll durch Psandbnese der Schutzgebiete selbst aufgebracht wecden. Leipzig. Bei dem Preisausschreiben zurErlangung eudgiltiger Pläne »nd Modelle sür ein Völkerschlachl-Nalional'Lenkmal er hielten von 72 cingereichtcn Plänen den l. Preis (6000 Mk.s Architekt Wilhelm Kreis-Chcirlott- nburg, den 2. :lni)0 Mk.)Architekt Otto Rieth-Berlin, de» 3. (2500 Mk.) die 'Architekten Earl Svaeth und Ostar Usbeck-Bcrliii, de» 4- 11500 Mk.) 'Architekt Prof. Bruno Schmitz.Charlottenhnrg „nd den 5. (1000 Mt) 'Architekt Arnold Hartmann-Berlin. Kiel. Die Kaiserin Friedrich hat sich mit dein Prinzen Heinrich nach dessen Gute Hemmelmark begeben, Kiel. Die „Kieler Ztg." erklärt die Blätkermelduiig von der beabsichtigten Entsendung der 1. Panzerdivision nach Tanger a!s jeder Begründung entbehrend. Hamburg. Die Eentralstreikkvmmission hat ein Schreiben an den Senat gerichtet, in welchem sie die Ablehnung der Vor schläge des Senats damit begründet, daß in diesen Vorschlägen keine Gewähr datür geboten worden sei, daß die 'Arbeitgeber das Koalitionsrecht der Arbeiter voll und ganz anerkennen daß späte, keine Maßregelungen wegen Zugehörigkeit zur Organisation oder wegen etwaiger Beihestigung am Ansstande stattiuiden werden, daß die festen Arbeiter ihre Stellungen wieder erhalten und das: eine Besserung in de» Lohn- und ArbcitSoerhältiriffen eintrelen werde, da die Arbeitgeber allein bestimmten, ob sie Zugeständnisse machen wollten oder nicht; daß ferner keine Gewähr geboten werde dafür, daß die Ermittelungen über die Zustände im Hasen ein besriedigendes Ergebniß erzielen werden, weil die Mitwirkung der Arbeiter dabei nicht vorgesehen sei. Auch die Form des Schreibens des Senats, in welchem den Arbeiter» allein die Schuck an der Entstehung »nd dem Fortdauern des AnSstands zugeschrieben werde, habe die Ablehnung der Vorschläge mit veranlaßt. Hamburg. Dem „Hamb. Korr." zufolge wissen der aus Kamerun eingetroffene Kanzler Seitz und der Regicnmgsarzt Plehn nichts von dort ansgebrochenen Unruhen, von denen eng lische Blätter gemeldet haben. Hambur g. Tie 10 geretteten Leute vom „Iltis" sind heute Nachmittag 5 Uhr hier eingetroffen. Köln. Die „Köln. Ztg." glaubt nicht, daß Cleveland während seiner nur noch kurzen Amtszeit die Verantwortung für einen Krieg mit Spanien übernehmen wild: daß man indeß in amerikanischen Mannekceisen mit allen Möglichkeiten rechne, be weise der Umstand, daß in allerletzter Zeit autzergewöhnlich hohe Summen süc die Kriegsliereitichast sämmtlicher Schiffe verwendet wurden, sowie daß in allen Zweigen der Marineabtheilung ein überaus reges Leben herrsche. Pleß. Im Lagerraum einer hiesigen Drogcnhandlnng er folgte durch unvorsichtiges Umgehen mit Licht eine Explosion großer Quantittsten Pulver. Das Haus wurde dcmolirt, Nach barhäuser in Brand gesetzt. Ein Kommis, ein Knecht und ein Dienstmädchen sind schwer verletzt. Straß bürg i. E. 140 Studenten erklärten sich solidarisch mit den Relegirten und veranstalteten einen Gänse marsch durch die Stadt. In den einheimischen Kreisen herrscht große Erregung. Paris. Ter in Pontarlier gewählte Deputirte Dr. med. Greniec ist seit Jahren Muselmann: er wird im weißen Burnus an den Kammersitzungen theilnehmen. Greniec ist nnverheirathet, weil die von ihm beabsichtigte Gründung eines Harems in Pon- tarlicr Schwierigkeiten belCttete. Paris. Der Kriegsminister machte dem Ministerrath Mit- thcilung von dem gestern dem obersten Kriegsratbe vorgelegten Gesetzentwurf betr. die Schaffung der vierten Jnsanteriebataillone. Bre st. Als der Panzer „Earl Mari cm" bei der Probefahrt die Rhede verließ, rannte er gegen ein Hinderniß, wahrscheinlich ein Wrack, und erlitt eine Havarie an der Schraube. Der Panzer ward in das Dock geschleppt. St, Galle n. Der Untersuchungsrichter in Constcmz hat an die Polizeibehörde in St- Gallen das Ersuchen gerichtet, den'Agent Hegele zu verhören. Das Bezirksamt in Wattwyi, welches damit beauftragt worden ist, wird daS Verhör vornehmen, sobald der noch immer bedenkliche Zustand Hegele's sich gebessert haben wird. Christiania. Bei den heute hier stattgchabtcn städtischen Wähle» siegten mit einer Ausnahme die Kandidaten der linken Partei mit 6067 Stimmen. Die Kandidaten der rechten Partei erhielte» 65l7, die der Sozialdemokraten 422 Stimmen. New York, Eine sehr zahlreich besuchte Versammlung die gestern Abend in der Eooper-Union stattiand, »ahm eine Reso lution zu Gunsten der cubanischen Insurgenten an. Rach Schluß der Versammlung durchzog die Menge die Straßen, um ihre Svm- pathieil für die Eubaner auszusprechm. — Eine Depesche ans Rio de Janeiro meldet: Von liawnmtiichec Seile wird milgccheilt, die brasilianische Negierung sei im Besitz von Schriflstücken, welche ihr Recht auf das streitige venezuelanische Gebiet bewiesen. Brasilien werde seine Forderungen nnteidreitc». sobald das Schieds geeicht eine Entscheidung getroffen haben werde. An der heutigen Berliner Börse blieb die Haltung lest, Anfangs schien es, als ob der Geldstand sich versteifen sollte und deshalb zeigte man sich etwas reservirter, bald jedoch, als von London, Paris und Wien seste Tendenzbericlstr eintrasen, der schwand die Z»rückhaltung und die allgemeine Stimmung erholte sich kräftig. In London haben besonders Käufe nordamcrikanischcr Wcrthe befestigt. Die Nachfrage nach Ultimogeld war nicht allzu groß »nd konnte verhäilnißmäßig leicht befriedigt werden. Im weiteren Verlause erhielt sich die gute Stimmung. Die Kurs bewegung war dnrchgrbends nicht bedenkend. Hervorgehoben sei das lebbaste Jntereste, das sich auch heute flir Naab-Oedenb»rger ans günstige Tcndelizberichte geltend machte. Am Markte für Bankaktien standen Kredilaklien aus Wien höher. Die heimische» Bankwerthe waren behauptet. Bewndere KiirSveränderungeil sind nicht hervorzuheben. Sion Eisenbahnen waren bcimffche 'ehr wenig im Verkehr, die Kurse waren kaum verändert; von fremden zeigten außer österreichische» Bahnen iiamcittlich Eanada Pacific aut Lvndon steigende Kurse. Montanatlicn »nd zwar Kohlen wie Hüttenwertbc wenig gehandelt, Nokicnngen iingciühr wie gestern. Von Renten waren Argentinier einigermaßen beachtet, die übrigen Werthe still. .Heimische 'Anleihen fester. tUtimvgeld ca. 7 Pro zent, PnvatdiSkont -O-Prozent. — Am G e!, c id rm a rk > e machte sich für Weizen wie für Hafer DecliuigSiicichsrage bemerl bar. während sür Roggen sich einige Kauflust zeigte. Die Tendenz war daraufhin, sowie aus festes 'Ausland fest. Weizen zog ca, c Mk., Roggen etwa ' u Mk. an. Hafer gut behauptet. Spiritus stark zugcsührt und schwach, Termine ca. 40 Psg., loco 50 Pig. billiger. Weizen l Nailieferunü) wurde zu 172 bis 172' - Nil., Roggen (Maistescriingl zn 128 Mk. gehandelt. — Wetter: Feucht, Nebel. Südostwind. glaiiiüirl e. M. Lchluv,' Kredit.K,b7. 2 iskonr» 507.2''. Dreoener Bank is7^si. Luuuc0>a»ii —. Lmnbcuden —, . Laura i-n/i,. Uno. Ga:c> - ^^Paris? cz Um ^Aackimiitaaö.i Rente Italiener N.17. Svanier 59'/,. Pornuueien 2-,3/. Tarten Lo.«o. Tlnlenlooic 102'/,. ONomanbank see. Staan-naM, ?7i. Lmiibardra —. gen. Paris. Vwtaille» (LliibiM. Weizen »er Dcicnwer-Mai Li,»s, vc: Ja»- W.so. bebau»!. SririliiS vcr Dezbr.-Mai 22.?,vcr Auami 24,vo, rnlna, Raboi per Tcze,»bcr-Mai c>7.vo. per Aziaust c,8.w. rnlaa, Amstcrrai», LioduNen /i-ckMtii, Aeueii der M>m lös, per Mn, ts<. Nomen per März tc/, v:r Ma« ics, per Juli ---
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