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S1. Jahrgang. ZK 1K7. Sanntag, 10. Juni 1917. Dnchianschrist: fftrnsprecher-Sommelnnm««»: »»»4L. Kur für Nachtgespröch«: «»011. /Ti»/ MN «lg«. Aruck n.»ckl»,«»»«ep,ch»««t»«ck« in Dresden Bezugs-! «iq-Igm-Pr-ise. «-.KSS2LW- ««sid-u« »u mit »««»ch«r 0«IIm«,»»> «»chr.') MM» - »ElMN SchckMIcki »«vxil Mt ^SL KW87äl188ic».»M6 kNU. N16NHN »«^»0» IM 50-ivftft-lws8rcl.l.odio Ukrv. HbLllTRSl M7 »a* Tr««, ,UL Sras-NaL d»N«r». Nr<N»««r>>>»N«-«. W»iaw«i,tei' ns» . -xn- »ogslLkmeiL, «r- U!»<t>«»g«»> Nvr M«rvS»«. tt«rr>cr«Ure. uruj l«1>t«n<te, vi»keMl«r de«o»a»» empiokle». Uosrprodav zrE» vresäen MMM VerrlMng m n«wilinMlii M NeemrMlle. smitlereii m MelttlMen. VlWllleii. VMIIÜM M vk-ssclnsk Vsf-nieksiunxssnslsll OHO vi-SScisn-^ ^»Iksnsli-sSs 1—3. . «-smsprveks!- 273SS kine Unterseeboot-Iebatte in der franMchen Kammer. »rtMerleMMk an der ltollexffche» zraiit. — Aslle« >»d die albgnische Frage. — dnileid »»» di» Stockhalmer stivjerevz. Sie Sauerkrifl« i« N»ßlm». — NScktrltt »er rrsMri» Lderdesetlrhrberr,« der «eitsrrnt. — Ser zweck »er rxMchen Sisexilde Ser deutsche Adeudtrricht. Berlin. ». Innl. «ckentz». sAmMch W T. 8.) Lack Abschluß der Länspfe de» gestri-eu Abend» haben b'Lher keine ae«e» Angrtffe her Sngllinbwr zwikitzeu Pockw «vad Arnrartl^rsG Sattaefwnbe». An be« anderen slrnnte« n'ckts Nene» SeiierreWsch-ummrischer Nrlegrbericht. Wie», AmAUi »trd »erlimtbart: v«sMch»t rrrregsschauplatz. I» dev Walhrarpathe« ««d in Oststckltzien d^Nenrveise lebhafteres Geplänkel. Sonst Arftllerieiener. 2d>dU<»I^H<ch SdstdOGck^HchWPlM^. U» Afonz» keine beton deren Srei-niffe. »ns der -ochflLche der Siebe» Senreind«» hält der Gesthüst» kämpf in wechfelnber StSrke a». Sin t» Zebi».Gebiete durch ieinbliche Spreu «rng entstandener Trichter «nrde von »nse. re» Trappen t» -anbarmeatenkampfe gegen italienische An- «7Me behanptet. SldSfMchsr NrisDOfthMUPlatz. l« T. «.) Der Chef de« «eneralftabeS. BSlksche Kraaen in Sefterrrichllnaarn. Wer nrtt «rosten Erwartungen an den Zusammentritt des »sterreichifchen »barordnet«,Hause- herangegangen ist. bat leider gleich an den ersten Verhandlungvtagen eine dMere Enttäufchnng erleben wüsten. Schon die ersten Be ratungen über dt« Geschäft-»rdnuug haben gezeigt, Sab -Ic liaurkfche» Mehrheit Sparteftn nicht gewillt sind, dem guten Nekidlele der Deutschen zn folge» und vSlkische Sonder- tragen für- erste zurückzaftellen. Vielmehr haben die slawischen Parteien mit Hilf« der Italiener eine Macht- vrrcke unternommen. Sie mit einer vollständigen Niederlage der Deutsche« geeudet hat. Dir Deutschen waren gewillt, au dem Zustandekommen -er neuen Geschäftsordnung noch Kräfte» mitpuarveite«. und hatten deshalb darauf ver zichtet. eine« »«trag ans Festlegung de- Deutschen al» varlamen «spräche etnznbringen. Dies« Zurückhaltung ststden ste in erster Stute, um die anderen Parteien nicht «mr de« Kopf zu st osten, und e« batte den Anschein, al» ob auch die Slawen bereit wären, auf eine solche BerzichtS- oolittk etnzugehen. Um so überraschender kam der Borstost, der in der Einbringung de» »«trage» Franta du erblicken »st. Da steM eS: »VS sind sämtliche Reden wortgetreu, rote st« ov»getragen wurden, in da- stenographische Protokoll -nrfznnehmen." Nun werden im österreichischen Abgeord- netenhanse nicht weniger al» neun Sprachen gesprochen, nämlich: Deutsch. Tschechisch. Polnisch. Ruthenisch. Serbisch. Kroatisch. Slowenisch. Italienisch und Rumänisch. Man -am» sich also vorftellen. wohin e» führen must, wenn alle d,eft fremdsprachigen Reden durch die wörtliche Ausnahme in» amtliche Protokoll al- dem Deutschen gleichberechtigt anerkannt werden. Dr-Halb wurde denn auch der Antrag Franta von den deutschen Parteien al» eine schwere Her- auSforderung angesehen, die ein« Gefährdung de» eben erst neu erstandenen Parlamentarismus mit sich bringen muhte. Die sofort einsetzenden Bermittlungsoerhanülungen schetter- ien jedoch an der Hartnäckigkeit der Tschechen, die offenbar die erste völkische Frag« zu einer Kraftprobe benützen woll ten. Seiber hoben ste dabei einen vollen Lieg errungen, der »hnen durch die Uneinigkeit der Deutschen erleichtert worden ist. Während sich die Slawen immer enger zusam- menichlicsten. droht sich der zwischen den deutschen Barteten bestehende Spalt immer mehr zu vertiefen und zu erweitern. Selbst die Ruthen««, di« in ihre« Meinung»»«schieden, betten gegenüber den Pole« stet» Unterstützung bei de« Deutschen gesucht und gefunden haben, sind jetzt in» all slawische Lager adgerückt und haben sich an dem Anschläge gegen dt« dentsche Parlamentssprach« beteiligt. ES ist nicht von der Hand zu weife«, dast die- eine Folge der allezeit nachgiebigen Haltung ist. die die Deutschen gegenüber »er Regierung -«» Grafen Llam-Marftnitz eingenommen habe». Anfchlust suchen di« schwächeren Parteien eben bei bene», dft M .sticht Ebenen, von ihrer Kraft und Stärke Gebrauch zistMMcheil. Da» ab« bade» bisher stet» nur die Lfchecheü getan. Ganz ander» ist e» dagegen um di« deutschen Parteien bestellt. Abgesehen davon, dast st« bedingungslos ans die Er füllung der ihnen von der Regierung vor der Parlament-- einberufung gemachten Versprechungen verzichtet haben, bieten ste selbst in einer so wichtigen Angelegenheit wie der Sprachenfragr «in betrübliches Bild der Zerrissenheit und Zerfahrenheit. Da bei der ersten Abstimmung die Tschechen M, die Deutschen 185 Stimmen anf sich vereinigten, bestand berechtigte AuSstchi, den Antrag Franta in der dritten Lesung zum Fall zu bringen: denn zur endgültigen Annahme ist ein« Aweidrittel-Mehrheit erforderlich. Den slawischen Parteien jedoch gelang e». durch Kompromihverhandlungen Uneinigkeit in die Reihen der Deutschen zu tragen. Do kam «S, dast in der dritten Lesung die deutschen Sozialdemo kraten. die Wiener freiheitlichen Abgeordneten und die Christlich-Sozialen für dev Antrag Franta stimmten und damit die Niederlage der deutschen ParlgmentSsprache be siegelten. Nur der Deutsche Naiionalverband stimmte ge schloffen gegen diesen Teil der neuen Geschäftsordnung. Das Verhalten d e r Deutschen, die für die fremdsprachige Pro tokollierung eintraten, ist um io unverantwortlicher. alS ge rade jetzt die deutsche Sprache in Oesterreich eine- sicheren Schutze- dringend bedurft häti«. Die österreichtschc Regie rung hat sich geweigert, den Deutschen die von ihnen ge forderten Garantien gegen die Unterdrückung durch die Slawen z« geben, ja, ste haj, di« bereit» gegebenen Zusagen zurückgezogen, indem ste sich an den bereftS oft bewährten Opfermut der Deutschen wandte. Dieser Opfermut ist aber sHon allzu oft in Anspruch genommen worbe«. Auf deut scher Kraft, auf deutscher Arbeit baut sich Oesterreich, die Ost mark deS Deutschtums, auf. Auch im Weltkriege hat wohl kaum ein Volk der habSburgischen Doppelmonarchie, vor allem aber kein Stamm der in Oesterreich ansäfstgen Völker, so schwere Opser an Gut und Blut gebracht wie die Deut schen. Darum ist es den Deutsch-Oesterreichern nicht zu »er- denken, wenn in ihnen der Wnnsch lebt, den deutsche» Besitz stand in diesem Staat« gesichert, den deutschen Einfluh auf allen Gebieten deS öffentlichen Leben- gehoben und in den regierenden Kreisen die Erkenntnis gefördert zu sehen, hast Oesterreich ein Geschenk und Geschöpf deutscher Kraft und dast es politisch unklug ist. diesen Staat in einer entgegen gesetzten Richtung zu steuern. Statt dessen erfolgt jetzt da» gerade Gegenteil. Solange Galizien durch eine weitgehende Sonderstellung noch nicht aus dem österreichischen Paria- ment auSgeschieden ist. befinden sich die Deutschen in der Minderheit, und ste müssen cS sich gefallen kaffen, dast sie in ich« völkischen Frage von den slawischen Parteien über stimmt und an die Wand gedrückt werden. Noch schlimmer steht eS natürlich um sie. wenn sich in ihren eigenen Reihen, namentlich infolge deS durch die deutsch-österreichischen Sozialdemokraten vertretenen internationalen DokirinariS- muS, Uneinigkeit bemerkbar macht. Dann sind ste gegenüber dem slawischen Willen zur Macht rettungslos verloren. Wohin diese Zersplitterung der Kräfte führt, da» zeigt das Geschick de- Anträge- Franta. Wohin ab« eine Zu- samwenfaffung der völkischen Macht und de- völkischen Herr ichermillens führt, das lehrt ein Blick aus Ungarn, d« i« diesem Zusammenhang« besonders lehrreich ,st. Dort ist Grat TiSza. der erst jetzt in de« Grafen Moritz Esterhiz« den voraussichtlichen Nachfolg« «halten hat. dadurch zmu Starr.» gekommen, dast « sich weigert«, aut ein« Reform de» Wahl recht- einzugehen. In Ungar» habe« eS die Magnareu ver standen. sich von den Sitzen in der gesetzgebenden Kdnoer- ichaft »8 v. H. z« sichern, obwohl sie n«r knapp die Hälfte der Bevölkerung an-machen. Diese Hälfte kommt «stier asck nur zustande, wenn man stck ans di« amtliche ungarische Zählung stützt, während nach anderen Angaben d,e Bercklke- rung Ungarn» dkost zu etwa einem Drittel ans Magsar« besteht. Jedenfalls ist die gröfter« Hälfte der AndexS- stämmiqen in Ungarn in der wenig angenehm«« Lase stck mit S ». H. aller Parlamentssitze begnüge« zu mstsie«. Daft hielt» »in schwere» Unrecht liegt, hatte .Kaiser Karl ohne weiteres ersannt, und al» König von Ungar« hatte er deshalb dem Ministerpräsidenten Grasen Ttsza mrfge- geben. eine Aenderung de» Wahlrechts noch während d«K Kriege- herdetzuführen. TiSza setzte dieser Fordern»» Widerstand entgegen, und das hat ihm seine Stellung ge kostet. Die Zukunft wirb lehren müssen, ob es der neuon ungarischen Regierung gelingen wird, eine Wahlresor« ft; dem vom Monarchen gewünschten Sinne durchzusetzem. An wünschen märe eS jedenfalls, dast das schreiknde Miftve.,- HSktniS zwischen Bevölkerungszahl und Parlament-macht zum mindesten etwas gemildert würde. Vielleicht gelingt eS dann der Energie des jungen Herrschers auch, die parlamentarischen Verhältnisse in der österreichischen Reichs hälft« einer gründlichen Besserung entgegenzuführen Vor aussetzung bierfHr wäre allerdings, dast die. österreichisch.- Regierung den deutschen Parteien etwas mehr Wohlwollen und tatkräftige Unterstützung angedeihen latzt als liisher. Das wird und must sie tun. sobald die Deutschen durch A,.'- sammenschluh in allen völkischen Fragen eine Einizke" er zielt haben werde«, die die deutschen Parteien als einen wirklichen Machtfaktor erscheinen Iaht. Nach den letzten Vor gängen im österreichischen Abgeordnetenhause hat es freilich den Anschein, als ob es bis zu diesem Zusammengehen de, Deutschen noch gute Weile haben würde. Den Schaden da- von hat das ganz« Deutschtum in der Ostmark. Eine Unterseeboot-Debatte in der fronzasftcho« Kammer. Lyoner Blätter melden aus Paris: Im Verlause -er Kammersitzung am Donnerstag erklärte der Marinem miste, Lacaze zunächst, dast die französischen Matrosen, besonder» diejenigen von Dixmuiden und Dünkirchen, großen Heldenmut gezeigt hätten. «Lebhafte Proiestrufe non den Bänken der äußersten Linken.) Lacaze fuhr fort: Man kann den Matrosen doch nicht vorwerfen, auf den Novell der Kanonen nicht geantwortet zu haben. Bon der Mehrzahl der Bänke ertönten laste Protest. rufe. DeSchanel griff ein und erklärte, die Worte richte ten sich nicht an di« Abgeordneten: ein Mißverständnis ft? unmöglich. Verschiedene Abgeprdriete riesen: Laeaze täte besser, die Anfrage zu beantworten! Lacaze führte dann aus: Deine Hauptsorge sei immer -er U n t e r s c e v o o t - K r i e g gewesen. Es sei richtig, daß manchmal, wenn aus hoher Sec Schüsse fielen, die Küstev- bewachung nicht immer anSgesabren sei. »m nachzusehen und zwar, weil die Patrouilleuschisfe auf Ve, gewesen wären oder bi« Besatzungen einen Ruhetag gehabt hätten. Längs der französischen Küste sei ein ganzes Derteidigungst- neh errichtet worden. Die Berteidigungder Nord- s e c und des AermelkanalS sei durch drei Geschwader schneller Schisse gesichert, die mit Flugzeugen zu sammenarbeiteten. Daneben gebe cs noch Schutzgeschwader. Für die Schiffahrt im Atlantischen Ozean gebe cS drei Divi sionen, ein Geschwader für den Schutz der Schiffahrt und eins gegen die Unterseeboot-Zentren. Die Ausbildung dieser Organisation sowie deS Flugwesen« werbe fortgesetzt. Außerdem seien jetzt dir Amerikaner zu Hilfe gekommen Hm Mittelmeer sei die Organisation mit Hilft, der Eng länder. Italiener und Japaner durchgeführt worden. Lreyze erklärte ferner: Seiner Ansicht nach nehme die Zahl der rv> Dienst befindlichen deutschen Unterseeboote nicht zu. Da gegen seien die Mittel der Alliierten zur Bekämpfung der Unterseeboote wirksamer geworden D»5 französische Hochieegeichmader befinde sich in Korfu, um -?? Ausiahri der österreichischen Flotte, zu verhindern. Solange er Minister sei. werde das Geschwader auch dort bleiben.