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GK. II. I.ANDWIliTHSCHAFT. FC>KSTVIKTIISt'HAKT IXD GARTENBAU. FISCH EKEIWESEN; 41 Viehzucht der Hauptgegenstand der Be strebungen des Landmannes sein muss. Die grossen Verschiedenheiten des Lan des in geologischer Hinsicht sind bereits oben (S. 6) berührt, und wir haben be funden, dass in den Gebirgs- und Wald gegenden vorzugsweise Grus von zermalm ten Steinen (Trümmergrus, ef. 1. c.) mit geringem Gehalt von Thon und Sand ge funden werden, während der ebene Theil des Landes ein Erdreich hat, das theils aus zermalmtem Moränenschutt-Thon mit nicht geringem Kalkgehalt in seinen tieferen La gern, theils aus geschichtetem Thon und geschichtetem Mergel, sowie theils und im Allgemeinsten aus Ackerthon (Postglaeial- thon) besteht. Das ebene Land Schwedens hat in der Begel einen fruchtbaren Boden, welcher, gut beackert, einen Ertrag giebt, der vollkommen mit demjenigen wetteifert, welcher in ändern Ländern erzielt wird. Der jetzige Standpunkt des Ackerbaues nimmt auch auf den grösseren Gütern ei nen der Zeit vollkommen angemessenen Platz ein. Die Felder sind drainirt und gemergelt, die Brache ist eingeschränkt und zum Theil besäet. Der Anbau von Wurzelge wächsen wird erweitert und eine intensivere Folge der Gewächse angewendet. Die Ge bäude und Geräthschaften — letztere gröss- tentheils von Eisen ■— sind vortrefflich und die edelsten Heerden von verschiedenen Ra- cen werden in den verschiedenen Theilen des Landes angetroffen. In dem südlichen Theile des Landes wird im Sommer das Kindvieh getidert und auch die Stallfüt terung beginnt dort allgemeiner einge führt zu werden. In den oberen Theilen des Landes ist die Benutzung der Weide allgemeiner. Die älteste Laiidwirtlischaft 1 ) in Schwe den bestapd in der Brandwirthschaft, wobei der Wald niedergehauen und abgebrannt, derauf das Land eingefriedigt und mit Rog gen besäet wurde. Diese Art des Getreide baues kommt jetzt nur noch an einzelnen Stellen in Wermland und einigen ändern Waldgegenden vor, meistens aber ist man sonst davon abgegangen. Darauf" folgte zunächst die Hackwirthschaft, da die Er- ’) Das Folgende (bis S. 45) zum Theil nach Mittheilungen von Hm Professor D:r J. Arrheniti*. de mit der Hacke bearbeitet wurde und mau die Steine in grössere oder kleinere Haufen legte. Das auf solche Weise auf gebrochene Land wurde darauf alljährlich besäet, so lange es Getreide trug und dann, wenn sich dies nicht länger lohnte, der Na tur wieder überlassen. Das so zuerst ur bar gemachte Land ist darauf mit Wald bedeckt worden, und überall in den Wäl dern trifft man Steinhaufen aus der Haek- zeit, sowie auch Ueberbleibsel von Gräben auf den Ackern dieser Zeit. In den nördlichen Län wird noch an vielen Orten das urbare Land in Einfelder- wirthschaft (Ensäde) benutzt, d. h. jährlich mit Sommerkorn, Kartoffeln oder Flachs be säet und wenn sich dies nicht länger lohnt als Grasland (Svaljord) liegen gelassen. Dieses bewächst nach und nach mit Gras und wird dann theils als Weide, theils als Wiese be nutzt. Nachdem es eine Reihe von Jah ren unter Gras gelegen und sich darauf neue Dammerde (Humus) gebildet hat, er hält es seine Fruchtbarkeit wieder, wird von Neuen aufgebrochen und einige Zeit als Acker angewendet, worauf es wiederum liegen bleibt, um sich mit Gras zu bede cken. Diese Art, die primitivste von allen, kommt jetzt nur in den nördlichsten Län (Norrland) vor, woselbst, wie in den übri gen Theilen des Landes, der Ackerbau nun mehr meistens theils als Zwei- und Drei- felderwirthschaft und an verschiedenen Stel len als verschieden geordnete Wechsel- und Koppelwirthschaft betrieben wird. Die Zweifelderwirthschaft ist am all gemeinsten in Uppland, Westmanland und Södermanland oder in den Landschaften, die den Mälarsee umgeben. Die Dreifel- derwirthschaft kommt am meisten vor in Öster- und Westergötland, in Nerike, auf Öland und Gotland, sowie in den Län Gefle- borg, Westernorrland und gewissen Gegen den von Kopparberg. Vier/elderwirthschaft ist seltener, und kommt vor in Falbygden und gewissen an deren Gegenden von Vestergötland und Dals- land, sowie in Smäland, Blekinge und Ros lagen, auch in den Yogteien Nedan- und Ofvan-Siljan vom Län Kopparberg, woselbst jedoch auch Dreifelderwirthschaft betrieben wird. Wechselwirthschaftenkommen allgemein vor in Skäne sowohl auf den Gütern als