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Dresdner Nachrichten : 24.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189608243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960824
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-08
- Tag 1896-08-24
-
Monat
1896-08
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.08.1896
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Ve-na«ft,b0hr NatcktllirlL Mt. ,.»o. d«r» l>«, ^ . Pok Ml. 2,7». »puabtne v>m «nkuni-Iaunoni: Mo ri v Porm «-> Uhr Nachm vochklliaon, d!i r UkrNachmttiaat , Me Uvattia« Lrunvtkile Ul«««-chr - Sübk». ,5 Pt«. «,>. Wr^wun-kn aus der «ni ailettk -tkile M «>a, rDovvelmIr..nnlerm Erna, »in,el«,dt> « P«, Ärundteil, «r Moiuoor oder rio» ftklllo,« « «s, Mir vamulennachrichlen ,r.s.> s«. «Psg nach kelonderem lars" AuSwürTjae «mtriae nur aeaen .. Porautb»avluna, Imundiaunakn nehmen lümmttickie non,halte Annoncenburraur an. veleablatter werken mit 10 Pf,. Nr. II. 41. Jahrgang. Lkne Ntl»»I»» Praia«. «kl-. 8«rUP,L"":L Vf«ttln«r,»e.2g.l MM Wki-lt.sMMM, Ssdi8,s ^M°."n7..^! em-nspnootisr«»« Uo. S78. >mr I Ltnrstov I»I<-«tkmi^lu«,!, l Vi-Ookonarboltoo I Kiombirungisn I Dresden. 189«. u. ^ii6vn1uki''8 v 8truvv8lrn8«v V. ^Ilsilliger Vertrete r von 8ivia«I Xanniaiin k« » IE" k^»IirrA«Ierii. rutt«»«»« ME «MM Svslvsl'lsok-u.^n- irisokunßsgstrSnk, «rDr»dt ll»I»kr»i»k- N»U«» » >t»»«»k»L»rrd. »Linien üuiiüxi t« Ol«»»kvdI d. ^»et»v»6. Lvdvrldrrw, bsrts ^Lsks von lislni'. Llii'irtlLNls. Von llinliopn gLfN oiligklioninion. biasedo «iO ?f., I Aarlr uaä I Ulnric 7S ?t. unci au^scvozzvu. — krampter VsrsLnät llned ausvart«. ? »ß Krsislinten ruxt A krsneo. »4 Ls.r1 ?1au1, ltrssäen, Vailstra«» ÜS. b.rn.pr ^nrt I. No. IS7. »» ui,. »öi,i„L z IueIi1iLnälM§, 3eLeikslLtrL886 6. ^ <Z«ÜN«I«8 n in ««kt «»zrltn, >»«» u. a« otn«k«i> ! k»al«lul-, triiLuir- un i II«»^«i»„ro1I«>». liSni^I. llnktipollivlt«, Vrv8ck«a, »livvnxviillior. Rr. SSL. Neueste Frrnschreib- und Fernivrech-Berichte. Hofnochrichten . . „ Hausbesitzer. Gerichtsverhandlungen. „Königin von Saba". Briefkasten. Verleihung von AusstellungSmedaillen. .. . _ . .. - Aervschretb- und Ferus-rech-vertchte vom 23. August. Wien. Der Obersthofmarschall Gras Erde len ist in Aussee am Herzschlag gestorben. fterrara. Die Ueberschwemmung des Reno im Gebiete von Marsara und Codisiume bedeckt jetzt 5000 Hektaren Die Be hörden und die Truppen tiessen thaikrästig .Hilssmaßnahmen. Madrid. In Barcelona nahm die Polizei in einer anar chistischen Druckerei eine Haussuchung vor und verhaftete zwei Personen. In Valencia versuchten Gruppen von Frauen neuern gegen die Truppensendungen nach Cuba eine Kundgebung zu ver anstalten; die Gendarmerie und Kavallerie zerstreuten die Menge und verhafteten füni Frauen. Andere Frauen ioiglc» den Fest genommenen und bewarfen die Polizeimannschastcn mit Steinen. In Bunol wurden vierzehn Republikaner verhaltet. Madrid. Infolge der Entdeckung der Verschwörung aus den Philippinen wurden hier noch zwei Industrielle, von denen einer Franzose ist, ei» Arzt und der Sekretär des Spansich-Philippini- schcn Klub- verhaftet. — Heute fand eine weitere Einschulung von Truppen iür Cuba unter grober Begeisterung der Bevölkerung statt. CKristiania, lieber Ransen's künftige Pläne verlautet, daß derselbe zunächst beabsichtigt, eine Expedition zur Karllegung der Südpolarregion mit zwei Schiffen und vielen Hunden für eine Schlittenreise nach Süden zu unternehmen. Tromsö. Die Stadt gab gestern zu Ehren der Mitglieder der Nanlen'schen Expedition ein großes Fest: die Pvl>ahrer waren Gegenstand ungemein begetst«ter Huldigungen. Konstontinopel. Die Pivrte hat den Botschaftern mit- jethrtlt. daß sie eine direkte Intervention der Großmächte bebuss eruhigung Kretas wünsche. Alle Mächte nahmen die Mission an. Heute fand eine Zusammenkunft der Botjchaiter statt, um die nöthigen Schritte zu berochen. Kandia. Gestern überfielen ungelähr 3000 Aufständische zwanzig kleine, inSgriammt von etwa 300 Muhamedanern be wohnte Dörfer. Bon den Einwohnern wurde» vi^ie geiödtet. Die Ausruher verbrannten aus ihrem Zuge 29 Ortschaften und trieben gegen lOOO Stück Vieh weg. Buluwapo. Nach einer langen Unterredung vereinbarte RbodeS die Uedergabededingungen mit acht Häuptlinge» der Auf- ständischen in den Matoppobergen iowie mit Nhauda und Bidi, den Brüdern Lobengula's. Die abgeschlossenen Bedingungen sind noch nicht bekannt. VerllicheS und Sächsisches. — Ihre Majestät die Königin spendete zum Baue einer ka tholischen Herzieiu-Kirchc in Wurzen 5o0 Mark. — Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August traf vor gestern Vormittag 8 Uhr 46 Minuten in Begleitung seines Adju vanten Herrn Rittmeister Keil in Wurzen ein und begab sich mit demselben zu Pferde in das Manövergelände, um den Manövern der vereinigten Kavalleriedivision beijuwohnen. 'Nach Beendigung derselben stieg Se. Königl. Hoheit, welcher die Uniform des Königs- Hujarenregiments mit dem Generalöabzeichen trug, im Konrgs- ztmmer des Bahnhosshotels ab und nahm daselbst das Frühstück eln. — Zu der Gepflogenheit, bet größeren Ausstellungen mit dcr Verleihung der Medaillen nicht wählerisch genug um- zugehen. hat neuerdings das Ministerium Stellung genommen. Zn einer Sitzung des Preisrtchterkollegiums der Ausstellung wres der Reüierungskommissar Geh. Regierungsrath Dc. Roscher aus die Nachtbeile hin. welche aus einem solchen Verfahren entsprängen und hob dabet hervor, daß bei der letzten Ausstellung in Plauen i. B. hiervon eine rühmliche Ausnahme gemacht worden sei. Er empfahl daS gegebene Beispiel zur Nachachlung auch sur die Dresdner Ausstellung. Mit dem Vorschläge, tue Zahl der zur Vertheilung zu bringenden Medaillen möglichst niedrig zu bemessen, waren die Dresdner Preisrichter jedoch nicht einverstanden und waren der Meinung, daß die Dresdner Ausstellung nicht dazu ausersehen sein könne, mtl einer außerordentlichen Beschränkung der zu vergebenden Preise zu beginnen. Um beiden Anschauungen gerecht zu werden, wurde der Vorschlag gemacht, die zuzuertennen- dcn Medaillen aus 2b Prozent dcr Ausstellerzahl zu beschränken, die geplanten Anerkennungsurkunden aber gänzlich in Wegsall zu bringen. Drei Fünftel der Preisrichter standen aus dem Stand punkte. daß 40 Proz. der Aussteller bedacht werden müßten. Nach den vorläufigen Feststellungen stehen dem Preisgericht zur Verfüg ung außer einiaen Staalsmedaiüen zwei goldene und 2 silberne Medaillen der Stadt Dresden, dann 20 goldene, 100 silberne und gegen 200 bronzene Medaillen. In der betreffenden Versammlung wurden die Anerkennungsurkunden zwar avgelehnt. dieselben sollen aber auf'S Neue beantragt werden. Man will an dem Wortlaut der Geschäftsordnung sesthaltem welcher besagt, daß die Auszeich nungen nicht blos bezeugen sollen, daß die ausgezeichneten Gegen stände unter den in der Ausstellung vorhandenen Gegenständen gleicher Art hervorragen, sondern daß sie den nach dem derzeitigen Stand der Technik an Gegenstäude dieser Art zu stellenden An forderungen in hervorragender Weise genügen. — Der Landesverein der Hausbesitzer im König reich Sachsen hielt setne dsisiährige ordentliche Hauptversammlung gestern im Hotel „Kaiserhos" zu Pirna ab, nachdem am Abend vorher gemeinschaftliche Sitzung des Vorstandes mit den Ausschuß- Mitgliedern und Kommers im Hotel zum Forsthaus slaltgciunoen hatten. Der Hauptversammlung wohnten Herr Stadtralh Thieme- Grrmann als Vertreter des Stadtobechanptes und Herr Kvmmerzien- roth Hänsel als Vertreter des SladtverordnetenkollegiumS bet. Gegen lOO Verrinsvertrcter waren zugegen. Nach Begrüßung!)« Ertchienenen «öffnete der Vorsitzende Herzog-Leipzig die Ver sammlung mit einem Hoch aus Sc. Majestät den König, auch wurde die Absenkung eines Huldigungstelegramms einstimmig be schlossen. Nach Erstattung des Jahresberichts sowie des Kassen berichts wurden Vorstand und Kassirer entlastet und sprach Herr Kanzleiratd Stadtverordneter Jähne-Leipztg über das Thema: „Was bringt das neue sächsische Landtagswahlrecht den Haus besitzern?" Auf dielen und die nächsten Vorträge kommen wir noch zurück. Die Debatte endete mit einstimmiger Annahme einer von Baumeister > artwig-Dre-den Angebrachten Resolution: „Die Hauptversammlung wolle beschließen: es erschein» nolhwcndig. daß in allen städtischen Wahlkreisen Sachsens die Hausbesitzer bei den Landtagswahlen selbstständig Vorgehen und ihre Stimmen und ihre sonstige Unterstützung nur solchen Kandidaten zuwenden. welche der lleberzeugung sind, daß die Sonderbelastung des Grund besitzers mit den Forderungen einer gerechten Berlheliung der Steuerlast nicht mehr vereinbar sei." Hierauf sprach Herr Kauf- mann Schmidl-Leipztg-Reudnitzüb«; „Die Beleihung d«S städtischst Grundbesitzes Sachsens durch die Sparkassen." Während ein Redn« in der Debatte ein Einschreiten der Aufsichtsbehörde be hufs Abstellung der von dem Referenten erwähnten Mißstände mr angebracht hielt, meinten die anderen Redner, die Frage sei noch nicht spruchreis. Schließlich wurde einstimmig eine von Herrn Baumeister Hartwig rinaebrachte Resolution znm Beschluß er hoben : „Die ganze Angelegenheit dem Vorstand zur nochmaligen Berathung und zur anderweitigen Berichterstattung auf der nächsten Hauptversammlung zu überweisen, inzwischen sab« von demselben weiieres Material durch Erörterung möglichst vieler Fälle, bei denen die in der Debatte berührten Mißstände hervorgetreten sind, herbeischaffen zu lassen und ebenso diejenigen Maßnahmen erörtern zu lassen, durch welche die Umwnndlung von Hvpotheken mit billiaeren Kostensätzen möglich ist, als es gewöhnlich geschieht." Zur Erledigung letzteren Auflrags soll die Wahl einer Kommission in's Auge gefaßt werden. Herr Rhssel-Leipzig reserirte über die Sonderbelastung der städtischen Grundbesitzer Sachsens durch die Gemeinden und brachte solgende Resolution ein. die man ein stimmig zum Betchluß erhob: „l. Das Einkommen aus Hausbesitz ist seitens der Gemeinden nicht höher zu besteuern, als das Ein kommen aus anderen Kapitalanlagen. Es ist unbillig, den Haus besitzern Steuern für städtische Aufwendungen, welche im Interesse der Allgemeinheit geschehen, aufziierlgcn. 2. Bei jeder Besteuerung des Hansbesitzes und des Einkommens aus demselben ist das Prinzip der Leistungsfähigkeit dcr einzelnen Hausbesitzer festzuhalten. 3. Die Erhebung einer Besitzwcchielabgabe vom Grundbesitz ist so lange als ungerecht zu bezeichnen, als nicht auch andere Kapital anlagen von diel« Besitzwechielabgabe in gleicher Welse betroffen werden. In keinem Falle dars aber die Besitzwechielabgabe dann zur Erhebung kommen, wenn der Besitzwechjel zu keinem Gewinn geführt hat, und ebenso dars sie von den Gemeinden dann nicht erhoben werden, wenn dcr Siant. wie z. D. bei Erbichast der Ehegatten und Kinder, eine ioiche Abgabe im Prinzip als unthun- lich anerkennt. 4. Tie Nichiberücksichlignng dcr Hhvothekenbelastung des Grundbesitzes bei der Son^rt'«.reuerung und beim Besitz- Wechsel ist ungerecht. Ihre Beteiligung ist mit allen gesetzlichen Mitteln aiizustreben." Dcr nebenher lautende Antrag des Herrn Institutsdirektor Schmidt-Dresden, die Einführung einer Bermög- ns- steuer zu empfehlen, wurde lebhaft bekämp't und vom Antragsteller deshalb zurückgezogen. Herr Stadkv. Seeling Dresden reserirte über zwei Anträge der Ortsgruppe Dresden, die auf Abänderung der Geschäftsordnung bezüglich der Slimmberechtignng in der Haupivertammiung, sowie bezüglich der MikgUebsvetträge hinzielten. Mit 27 gegen 23 Stimme» wurde der Vorstand zu beauslragen beschlossen, m einer voczulegenden Ge'chästSordnnng die Bestimm ungen anfzunehmen: l. Tie iämmiiichen Mitglieder einer Orts gruppe werben durch die in der Hauptveriammlnna anwesenden Mitglieder dieser Gruppe vertreten, welchen die Ausichußverson hierzu schriftlichen Auftrag erlheilt und 2. die Anzahl der Stimmen, welche einer Ortsgruppe zutälli, wird unter die in der Haupt- veriammiuna anwetcnde» Mitglieder dieser Gruppe gleichmäßig veriheill. Tie Verlbeiluna geschieht durch die Änsschaßperson. Weiter sollte dcr Vorstand bcanilragt werden, die Statuten dahin zu ergänzen, daß die Jahresbeiträge der Regel nach nur in der Höhe der im Voriahre gehabten Unkosten erhoben werden eine etwaige Mehrsorderung aber 20 Prozent nicht überschreiten darf. Die Dresdner Herren stellten intolae des Erfolges in diesen Punkten den Beitritt von über 3000 Mitgliedern in Aussicht an Stelle der diesiährigen 22. Es wurde sogar beschlossen, den Bei trag per Einzelmitalied auf 5 Pfennige statt 10 Mennige hecunk« zuiepen lAntragstellcr Matkhes-Chemnitz-, nachdem Dresden seinen zweiten Antrag zu Gunsten di.s Letzteren zurückgezogen hatte. Dcr gegenwärtige Vorstand wurde per Akklamation wieder-, zum Ort der nächstjährigen Versammlung Meißen gewählt. Nach beinahe 7stündiger Verhandlung begab man sich nach dem Hotel «zuin schwarzen Adler" zu gemeinsamer Festtafel. Heute soll ein Ausflug nach der Bastei unternommen weiden. — Aus den amtlichen Bekanntmachungen. Von heute an wird die Vorwerkstrnße zwischen der Schäfer- und der Friedrlchstraße zwecks Beschotterung aus die Dauer der Arbeiten für den Fahr- und Reilverkchr gesperrt — Von dem Rechtsanwalt Dr. sur. Bonki sind dem Armenamt infolge letztwilliger Vertilgung seines am 22 April hier verstorbenen Vaters, des Herrn Privatus Theodor Bondt. lOOO Mk zur Ver- lheliuna an hiesige Arme ohne Konfessions-Unterschied den 20. ds M. übermittelt worden. Desgleichen hat der Kommerzien- rath Joseph Bondi, hier. IvOO Ml. einzahlen lassen mit der Be- stimmuim. dieien Betrag am 23. ds. M.. als am Begräbnißtage seiner Schwester Helene Bondi, an Arme zur Vertheilung zu bringen. — Heute leiert der seitherige Buchhalter nud nunmehrige Prokurist Herr Otto Schott von dcr Firma Greoc u. Teschner hier sein 25jahriges Jubiläum als Beamter dieser Firma. — Vom 26. August ab wird imZoolvgiichcn Garten bis aus Weiteres eine testen schöne, ous22 Mädchen und 3 Männern bestehende Samoanertruppe ihre Vorstellungen beginnen, necr Prof. Rud. Virchow in Berlin, der gro^c Anthropologe, schrieb über diese Truppe an den Tirektor der samoa-Karawane: „Die Berliner Anthropologische Geell'chail und ich leibst haben mit größtem Jntcrcffe bic Vorstellungen der Samoancr und diese selbst ln Augenichein genommen. Eine Rasse, welche jo große körperliche Vorzüge, mit einer wahren Fülle von natürlich« Grazie und Aus bau« verbindet, ist an sich eins der merkwürdigsten Phänomen in der Entwickelungsgeschichte dcr Menschheit. Die von .ihnen aus gewählten Personen zeigen diese Eigemchaften in besonders hohem Maße. Ich kann nur wünschen, d iß recht viele Europäer diele Naturmenschen iehen und würdigen möchten" Die Vorstellungen finden täglich Vormittags halb 12 Uhr. Nachmittags um 4 und 6 Uhr statt. — Gestern Nachmittag in der 5. Stunde rückte eine Feuer- wehrabtkeilnng »ach dem Friedrichstädter Friedhosswege ans. Aus einem Felde daselbst hatte sich znm Düngen bestimmter Kalk in Folge der nassen Witterung selbst gelöscht und eine Menge Abraum m Brand gesetzt. Eine Anzahl Arbeiter vom Ostravorwerk war. als die Feuerwehr einiraf, schon mit dem Unterdrücken des Blandes beschäftigt. — Die durch die Presse gegangene Notiz, daß der Freiherr v Schorlemer demnächst vor das Landgericht in Dresden zur Aburtheiluna gestellt werde, ist dem „Großenhain« Tagcbl." zu folge nicht richtig. — Gestern Vormittag in der 10. Stiuidc wurde unsere Resi denz von einer Ziaeunerhorde beehrt. Die Zigeuner kamen mit 8 Wagen. 16 Pfkrden. 8 Männem. eben so viel Frauen, und mindestens SO -indem, also ca. 46 Seelen, die Emser-Allee. »« ^ Montag, 34. August. Psotenhauerstraße und Blumenstraßr in flottem Tempo hcrcin- gefahren. bogen über den Sachsenpiatz aus das Terrassen»!« ein und fuhren bis nn den Landungsplatz entlang. Hier wurden sie von der Gendarmerie gestellt, mußten wenden und wurden nun von vier Schutzleuten das Terrassenufer zurück und an der Jäger kaserne vorbei eskortirt und dort, wo sie hereingekommen, wieder aus der Stadt abaeschoben. Männer. Frauen und Kinder dcr Horde sahen stimm stich gut genährt aus nnd trotz allen Schmutzes ließ sich ein gewisser Wohlstand nicht verkennen. Die Pferde, obwohl theiis ziemlich mager, sahen ebenfalls leidlich gut aus und liefen sehr flott. — In Großharthau war dieielbe Bande am Freitag in ziemlich dreister Weise ausgetreten. Der Gastwirt!,, der der Gesellschaft sein Lokal verbot, wurde mit Erstechen bedroht: auch der Polizei wurde thätlicher Widerstand geleistet Nur mit größter Mühe gelang es, die Horde, der besonders zur Erntezeit die Landbevölkerung ziemlich schutzlos gegenübersteyt, aus dem Dorfe zu bringen. — Das im weitesten Umkreise allbekannte Volksfest: die Kötztchenbrodaer Erntcdankfei«, verbunden mit großen, Vogelschießen der dortigen Schützengilde. nahm am Sonntage früh, beginn-nd mit munterem Weckruf der Rupprecht'schen Kapelle seinen programmmäßigen Anfang, wurde aber in der Folge durch häufig niedergehende, mehr oder minder heftige Regenböen arg be-, einträchtigst Trotzdem versammelte sich Vormittags in dem alt- bistoiischen Kirchlein eine schier übermächtige Zahl Andächtiger und lauschte den beredten Worten des Diakonus Herrn Hoeppner, welcher fußend aus das Sckriftwort Im 145. Psalm, 15. und 16 Vers, die Zuhörer ermähnte, i»as Erntedankfest aus vollem! Herzen zu feiern. Herrlicher Gesang des Kirchenchores, ver-! bunden mit Orchestermusik (95. Psalm, 1.. 3. und 4. Satz von^ Mendeisiohn-Barlholdyi trug viel zur Erbauung dn zahlreich Erschienenen bet. — Auf der Festwiese entwickelte sich von 2 Uhr! Nachmittags ab ein reges Leben, wenn auch der Untergrund etwas durchlässig war und oft eintretende, stürmische Regenschau« säst die leichten Zelte über den Hausen zu werfen drobten, resp. die j Besucher unter lchützendes Obdach trieben. Deshalb zeigten so wohl Fischer s „Feenpalast", Berge's .Concertsalon". „Fischgötze" und „Globus", als auch nicht zum Wenigsten das Rupprecht'sche Schützenhaus eine recht gute Freauenz. Leid« dürften jedoch die zahlreich erschienenen kleineren Fieranten kaum auf ibre Kosten gekommen sein. Die Bahnhofsneuanlagen, welche in letzt« Zeit weil vorgeschritten sind, konnten in vollem Umfange den enorm gesteigerten Verkehr leicht und sicher bewältigen, wie auch die Sächsuch-Böhmische Dampsschifffahrksgesellschast mittelst zahlreicher Sonderichiffe Tausende Besucher nach dem Festorte beförderte. — 'Am Montag früh fand die feierliche Einholung des Schützenkönigs ! vom vorigen Jahre, Herrn Gemcindevorstand Berge-Zttzschewig,! Natt, woraus im seierilchen Umzuge die „Königin" Frau Bäcker meister Häbold-Kötzschenbroda, empfangen ward. Ein solennes Schützcntrnhstück, re,p ein dito Damenkaffee beschloß den Festaktus., — Leipzig. 23 August. Gestern Abend in der 11. Stunde ist i» einer in L.-Rendnitz gelegenen WnchStuchsabrik ein 32iäh- riger. verheiratbeter Arbeiter dadurch »m's Leben gekommen, daß sich, als er inwendig eine» Kessel strich, in dem Kessel Gaie ent wickelten und eine Explosion verurnachten. Der Mann, welcber b länbt war und Brandwunden am Körper hatte, wurde noch lebend in das städtische Krankenhaus gebracht, wo er Nachts ver starb. — Wegen Verbrechens gegen 8 176.3 des Rcichsstrafgesetz- buchs wurde ein Uijäbriger Gelbgießerlehrling sestgenommcn — Wegen gleichen Verbrechens wurde» ein lljäbriger und ein I2jäh- riger Schnlknabc zur Verantwortung gezogen. — Auf Antrng des Landgerichts Kiel beschlagnahmte die Polizei in der Leipziger Volksbuchhandlung 60Exemplare von Nr. 33 der „Neuen Welt", die nach Annahme des Landgerichts in dem Artikel „Der Nazarener" eine Gotteslästerung enthalten soll. Das Amtsgericht Kiel batte die Beschlagnahme abgetehnt, aus die Beichwerde des SwatsanwaltS hatte aber das Kieler Land gericht die Beschlagnahme verfügt. — In Elsterberg wird ein neues Posthaus gebaut. — Um die Bürgermeisterstelle in Freiberg sind 13 Be werbungen eingeganaen. — Am Freilag fand im Lommatzsch die Einweisung des Herrn Schuldirektors Rau durch Herrn Bezirksschulmspektor Schul- rach Wangemann statt. — In einem Weinberge des Gemeindebczirks Oberau bei Meißen wurde die Reblaus gesunden. — In Sebnitz feierte gestern der Webermeister Puttrich mit seiner Ehefrau die goldene Hochzeit. — Seinen schweren Verletzungen erlegen ist im Krankenhausc zu Leipzig der Handarbeiter Paul Zweck aus Neustadt. Zweck stürzte am Neubau von Lochmann's Musikwerken infolge Fehltrittes ans dcr ersten Etage in den Keller und erlitt schwere innere Ver legungen. — Für das Kaiser Wilhelm-Denkmal in Reichcnbach ist das Modell des Pros. Callandrelli-Berliii endgiltig gewählt worden. ^ — Der lö-jährige Sohn des Wirthschasisbesitzers Seiler in Obermeisa halte am Freitag seinen Hund, einen großen Zug Hund, vor de» Rechen gespannt und arbeitete auf dem Felde, als der Hund plötzlich nach einigen unfern arbcitenden Leuten zuttrcbtc und sich, weil ihn der junge Mensch daran hinderte, nun aut diesen stürzte, ihn niederriß und ihm den rechten Arm in furchtbarer Weile zerfleischte, sodaß das Fleisch in Fetzen am Arme hing. — Vorgestern früh gegen 4 Uhr brach im Stalle eines Hinter- acbändes in Plauen i. V. Feuer aus. Von zwei daselbst be findlichen Pferden, Eigenthum des Schmiedemeistcrs und Droschken- besitzers Schubert, ist eines verbrannt. Das andere hatte sich los- gerissen. rannte im Stalle umher und sprang, sobald man die Stallthüre geöffnet hatte, in s Freie. — In Netzschkau hat in der Nacht zum 22. ds. M. eine Feuersbrunst das erst im Jahre 189l neuerbaute Totzauer'sche Wohn- und Fabrikgebäude in Trümmer gelegt. — Aus der durch de» Regen der letzten Zeit angeschwollenen Wcsenitz errettete der Sattler Berthold in P »tzkau nicht ohne eigene Lebensgefahr de» Knaben eines Bahnbcdienstelen. — Roßwein, 23. August. Tie feierliche Enthüllung der dem Dichter Friedrich Wilhelm Kaulisch gewidmeten Gedenktafel fand heute Vormittag statt. Die Gedenktatcl. welche i» goldenen Letter» die Jwchrist trägt: „.Hier wurde geboren am 15. April 1827 Friedrich Wilbelm Knultsch. der Dichter des Liebes: ..Wenn Du noch eine Mutier hast", Gcwerbevecein Roßwein", ist ani GcburtS- hause des Dichters, in der Döbelnerstraßc. angebracht worden. — Amtsgericht. Von der Anklage, durch Vorspiegelung falscher Thatjachen sich einen Vermögensvortheil von einigen Mark durch cine Kollegin verschafft zu haben, wurde die Fabrikarbeiterin ' verlangen Sie überall Anlhsrn'r Nähr-Uakao.
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