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Dresdner Nachrichten : 08.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190508088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050808
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050808
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-08
- Tag 1905-08-08
-
Monat
1905-08
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.08.1905
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I^ouis 1904. ^ klMSlllgg Al18«s!l! twekl LPSl'töl' lisuliMil !ll Ü8llt8k>1Sl> ll. Sllgl. 1 ^ yvMstüN. 81mg 8llllüs Ms. LlI888l'0l'Ü8llt!lctl biüigs i'l'siss. 1 !. ». »8888 UM.. «»Ir. 2«. 2tii'««»I- Fricdcnsvcrhaiidliinge». Hofnachlichten. Der deutsche Richter im Spiegel der Kritik, ! Mtttmaßl. Witterung: l IVi/Ilgtl. Centralvecband der Lrtstrankenlassen, Verein sächs. Gcmeindcbeamten, Kleinpnerstreik. > »Vielfach heiter. ) O» Die Frie-ensverhan-luilgen zwischen Rußland und Japan, die jetzt allmählich in Gang kom men, lenken die Augen der Welt auf das kleine amerikanische Städtchen Portsmouth an der Küste des Staates New-Hamp- shire. Früher ganz unbekannt — denn für den Nichtamerikaner gab eS bisher nur das englische Portsmouth, den gewaltigen Kriegshasen am Kanal — tritt der kleine amerikanische Küsten- orl nun mit einem Schlag, als Schauplatz oder richtiger gesagt Kampfplatz der Friedcnsvcrhandlungen. in die Reihe der be- kailnien und vielgenannten Städte ein. Ja, vielleicht wird Portsmouth N.-H. sogar noch ein Name von weltgeschichtlicher Bedeutung, dann nämlich, wenn der Friede zwischen Rußland und Japan wirklich dort zu stände kommen sollte. Allerdings — bis zum „Frieden von Portsmouth" hat es noch gute Wege, die für die Unterhändler auf beiden Seiten nicht ohne Dornen sein werden. Bis jetzt ist der Ernst ihrer Aufgabe an Herrn Witte und Baron Komura noch kaum herangetreten: wie homerische Helden seligen Angedenkens haben sie sich vorläufig damit begnügt, als Ouvertüre zum diplomatischen Kampf viel — zu reden: Witte hat es selbst getan und Baron Komura hat es durch seinen gewandten Wortmacher Sato tun lassen. Mit dem vollen und sehr billigen Pathos der Phrase wurde da nrbi et ai-bi verkündet, daß eigentlich weder Rußland noch Japan irgendwelche Veranlassung habe, zum Frieden zu drängen; man verfüge, wenn nötig, noch über ein gewaltiges Reservoir an Truppen, Kriegsmaterial und Geld, man könnt« von einer Fort setzung des Krieges am Ende nur Vorteile erwarten: kurz, von Frieden und Friedensliebe sprach man nur, wenn von der anderen Seite irgend eine scharfe Zurückweisung erfolgte. Man weiß ja, daß das die üblichen Fanfaronnaden vor jeder Friedens konferenz sind und läßt sich darum von dem unvermeidlichen Phrasenschwoll nicht mehr täuschen. Aus diesem nun endlich absolvierten Vorspiel zu den eigentlichen Friedens verhandlungen ragen nur zwei interessante Momente hervor. Der «rste betrifft Herrn Witte, der sich in Amerika sehr geschickt in Szene zu sehen wußte mit einem feinen »nd sorgsamst aus amerikanischen Geschmack zugcschnittenen Gemisch von Leutseligkeit, Schmeichelei »md Schlauheit und damit im Handumdrehen die Herzen der braven Ncmkees erobert l>at. Ein szenischer Schlager von geradezu groteskerWirkung muß es ge- wesen sein, als Witte, der Staatsmann ans dem pressefcindlickicn Rußland, die Journalisten von Newyork, bekanntlich die „Ge- neralseldmarschälle" der öffentlichen Meinung in Amerika, um sich versammelte und ihnen ebenso freundlichen wie beredten Gruß und Handschlag bot. Was Wunder, daß Witte zurzeit ein volkstümlicher Mann in Amerika ist und Gegenstand überschä»- mend-herzlichcr Ovationen seitens des Publikums?! Man muß es eben verstehen .... Der zweite Moment, der noch erwähnens- wert scheint, entbehrt ebenfalls der komischen Pikanterie nicht. Teddy Noosevelt, der sich als Ranhreitcr und Bärenjäger sicher Wähler fühlt wie als Oberzercmonienmcister, kam in tödliche Verlegenheit bei Feststellung der Etikettensragen gelegentlich des Empfanges der Friedensboten auf dem „Mahflower". Beim Frühstück, das zu Ehren der Gäste gegeben wurde, machte ihm das korrekte Setzen der Herren Schwierigkeiten, und da er nicht die Frage zu lösen vermochte oder auch nicht wollte, wein der Ehrenplatz neben dem Präsidenten der Vereinigten Staaten gebühre, so entschied er sich kurzerhand für — ein Frühstück im Stehen am Büfett. Auch hier sieht man wieder, daß die Ameri kaner praktische Leute sind, die sich zu helfen wissen. Doch nun wird es ernst! Heute beginnen offiziell die Frie- dcnsverhandlungen. Was sie bringen werden ats endgültiges Ergeb nis, ist vorläufig nicht abzuschen. Eins ist sicher, daß in Peters burg wie in Tokio ein selir ernstes und dringendes Jriedensbedürs- nis vvrliegt und daß beide Gegner den ehrlichen Willen haben, wenn irgend möglich, dem Blutvergießen ein Ende zu machen. Die Japaner haben von einer Fortsetzung des Krieges kaum mehr viel zu erwarten, es sei denn, daß sie noch einen großen Schlag gegen die russische Landarmee planen. Marschall Oyoma scheint aber kein« Lust mehr dazu z» haben, und die jetzt in der Mandschurei herrschende Regenzeit würde Operationen großen Stils bis ans weiteres sowieso behindern. Die Russen anderer seits können sich eine Wendung ihres Schicksals zum Besseren von einer Weitersortführung des Kampfes auch nicht gut versprechen, denn nach allem, was als glaub würdig vom Kriegsschauplätze berichtet wird, ist ans russischer Seite die Erschöpfung und die daiiiit ver bundene Kricgsmüdigkeit so groß, daß General Linewnsch trotz seiner bramarbasierenden Telegramme an den Zaren sich auf das Wagnis eines Angriffs ans die japanischen Stellungen nicht einlassen wird. Auf den guten Willen der beiden Gegner, einen FriedenSschluß herbeizuführeii, ist also zweifellos zu rech nen trotz aller Gegenströmungen, die durch die Äricgsp,arteten in Petersburg wie in Tokio hervorgerusen werden. Es fragt sich nur, welches werden die Bedingungen sein, unter denen mau zum Frieden geneigt ist, und wie weit wird man sich gegenseitig entgegenkommen, um widerstrebende Ansichten tunlichst auszugleichen? Darüber gerade schweigt jedoch des Sängers Höflichkeit: über die Friedensbedingungen hat Japan wie Rußland bisher den Schleier des Schweigens gebreitet. Bis zur Stunde ist es beiden Parteien gelungen, darüber voll stes Geheimnis zu bewahren, denn es wäre höchste politische Einfalt, zu glauben, daß die verschiedenen „Enthüllungen" der Herren Witte und Sato an Vertreter der Presse irgendwelchen positiven Wahrheitsgehalt gehabt haben. Es ist beim diplo matischen Kriege genau dieselbe Sache wie beim wirklichen: man verrät nicht vorher die Schachzüge, die man zu tun gedenkt Außerdem kommt für diese peinliche Geheimhaltung der Friedens bedingungen noch eine besondere Rücksicht in Betracht. Wenn es wahr ist, was man sich in eingeweihten Kreisen erzählt, daß die Jriedensbcdingungen Japans maßvoll sind und sich von brutalen llebertreibungen sernhalten, so kann man init Sicher heit annehmen, daß sie bei dem chauvinistisch gesinnten Tei! der japanischen Bevölkerung, dem die Wafsen-Ersolgc bedenklich zu Kopf gestiegen sind, heftigen Anstoß erregen werden. Die Geheimhaltung der Friedensbedingungen ebensowohl wie der Verhandlungen würde sich demgemäß auch aus Rücksichtnahme auf die Imponderabilien der inneren Politik erklären, und die Erfüllung des Wunsches, mit der vollendeten Tatsache des Frie- densschlusses vor das japanische Volk hinzutreten, läßt sich jeden falls leichter und schneller ohne die unliebsameren Vorläufer und Bcgleit-Erschcinungen erregter und lärmender öfsentlicher Debatten erzielen, die nur störend wirken könnten. Das Gleiche gilt für Rußland und besonders für die dortige Kricgspartei am Petersburger Hofe, die von irgend welcher ver nünftigen Nachgiebigkeit selbst den berechtigten japanischen Forde rungen gegenüber nichts wissen will, und der gegenüber vorzeitige Mitteilsamkeit über ein etwaiges Entgegenkommen rnssischcrieits das Unangebrachteste wäre, das man tun könnte. Endlich ist nicht zu vergessen, daß im diplomatischen Hinüber und Herüber, das sich nun in Portsmouth abspielen wird, so viel Variationen des gegenseitigen Standpunktes eintreten, so viel Schattierungen sich ergeben könne», daß es wirklich von beiden Parteien nichr als unklug wäre, sich durch voreilige Verlautbarungen die besten Chancen zu verderben. Weiß man also über Einzelheiten nichts Genaues, so läßt sich doch mit Bcstimmlheit sage», daß für die Verhandlungen zwei feste Punkte gegeben sind, die unverrückbar seststehcn werden : „Frieden um jeden Preis braucht Rußland noch nicht zu schließen" — so hat Witte, das Haupt der russischen Mission, verkündet. „Einen s chimpflichen oder des großen Rußland unwürdigen Frieden werde ich nie zngeben" — so hat der Zar seine loyalen Untertanen wissen lassen. Und andererseits hat der Mikado seinen Unter händlern bei der Abreise nahegelegt, daß er nur einen Frieden auf Hauerdaster Grundlage sanktionieren werde. Dazwischen liegt aber noch ein sehr großer Spielraum, auf dem selbst sehr scharfe Interessengegensätze sich tummeln und sich einigen könne». Die größten Schwierigkeiten werden sich wohl bezüglich der Frage einer etwaigen Kriegsentschädigung und Landabtretung ergeben. Es ist bekannt, daß der Kaiser von Rußland der Bewilligung einer Kriegsentschädigung widerstrebt, es ist aber ebenso be kannt, daß Japan aus eine solche nicht verzichten zu können glaubt. Vor vier Monaten wäre man in dieser Hinsicht weniger bartnäckig gewesen, jetzt aber, nach der Vernichtung der russischen Flotte, wird man von dieser Forderung um so weniger zurücktreten, als die Kriegskosten seitdem ganz gewaltig gestiegen sind. Man nimmt an. daß Japan bis zum heutigen Tage mindestens 2 Milliarden Mark für de» Krieg ausgegeben hat, zu denen noch riesige Kosten für die Ncubewafsnung von Heer und Marine hin- zutrcten werden. Daß Japan diese Milliarden auf sein eigenes Konto übernehmen müsse, wird man dem siegenden Volke wohl nicht gut klar mache» können Rußland andererseits wird sich wahrscheinlich gegen die Forderung einer Landabtretung auss stärkste sträuben, weil darin seine Niederlage am deutlichsten und beschämendsten zum Ausdruck käme. Die Mandschurei, die nominell stets chinesisch geblieben war, kann es preisgcben, ohne sehr viel an Prestige zu verlieren, zumal wen» nicht Japan seiner seits die Hand daraus legt. Auch aus Port Arthur und die Halb insel Liantung kan» es verzichten, da cs diese Gebiete nur „gepachtet" hatte. Aber auf die Abtretung Sachalins wird es mir nach sehr starker Pression eingchen, nicht bloß, weil cs damit russisches Land fortgübe, sondern auch, weil cs damit die Häfen der Küsteuprovinz durch Japan blockieren ließe, weil es den letzten Seeweg ans dem Japanischen Meere unter die ständige Kontrolle Japans stellen würde. Und die Erwerbung Sachalins scheint ein Hauptpunkt des japanischen Friedensprogramms zu sei». Es ist also noch sehr, sehr unsicher, wpS bei de» mm beginnenden Ver handlungen herausipringcn wird, denn der Schwierigkeiten sind, wie eben gezeigt, viele zu bewältigen. Aber bei gutem Willen ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß es trotzdem über kurz oder lang zum „Frieden von Portsmouth" kommt, der von aller Welt im Interesse der Menschlichkeit und der internationalen Ruhe lebhaft begrüßt werden wurde. Neueste Trnsjtmclduünctt vom 7. August. S ü dw e st a s r i k a abgeschickt werden würden, wird zuständiger- leits als ans der Lust gegriffen bezeichnet. Die Regierung denkt nicht daran, die lüdwestajrikanifche Schutztrnppe in dieser Weise zu verstärken. Eine geringe Verstärkung sollen ans drin genden Wunjch des Generals v. Trotha nur die mm Schutze der Etappenlinien bestimmten Detachements erfahre». Für diese» Zweck sind die kürzlich abgereisten 300 Mann bestimmt. Die Formierung dieser Truppen müßte mit Rücksicht aus die augenblickliche Kriegslage, speziell im Hinblick auf die durch de» bevorstehenden Hauptängrrss gegen Hendrik Witboi not wendigen Triippeiikonzeiltrationcn derart beschleunig! werden, daß, selbst wenn der Reichstag all !,oo einberufen werde, er keinesfalls vor der Ausreise des betreffenden Wörmami-Damp- fcrs hätte zusainmentrelen können. Tic weiteren Abteilungen, die noch im Lause des August in Stärke von etwa 300 Mann nach dem Aufstaildsgebicle abgeben werde», stellen dagegen aus schließlich Ergänzungen der durch Gefechtsoerluste und Krank- heilen entstandenen Lücken unserer Schutztruppe dar. Die Ab- lendung dieser Ergänzungs-Formationen ist gegenüber dem ur sprünglichen Plane abermals wegen des neuen Vorstoßes aegen Hendrik Witvoi aus Ansuchen des iüdwestasrikamschen Ober kommandos beschleunigt worden. Das Budaetrecht des Reichs tags wird also, wie die „Nat.-Ztg." hervorhebt, hier durchaus genxchrt bleiben, wie überhaupt die Regierung auss äußerste bestrebt ist, Aufwendungen für den Kolonialdienst innerhalb des Rahmens der vom Reichstage bewilligten Etats zu halten. Die Friedens», ission. Newcastle. (Priv.-Tel.) Ter Beginn derFriedens - konferenz ist auf Mittwoch verschoben worden, da die Fahrt der Jachten durch nebliges Wetter verzögert wird. Dies veranlaßte auch das Anhalten der Schisse vor Newport. London. lPriv.-Tel.) Wie der Korrespondent der „Mor- ning Post" aus Portsmouth meldet, sollen die Zwecke, die Japan durch die Friedenskonferenz anstrebt, die folgenden sein: Japan suche ein großes japanisches Reich zu gründen, dessen! Mittelpunkt das Japanische Meer sein solle, ferner suche Japan ^ aus dem Festlands den Besitz des Küstenstriches zu erlangen, i der an das Japanische Meer grenzt, so daß das Japanische j Meer in der Tat eine von Japan kontrollierte Durchgangs- j straße werde. Durch das Protektorat über Korea würde Japan! auch dis Koreastraße beherrschen. Ferner erstrebe Japan dev! Besitz Sachalins, in der Hoffnung, nicht nur die Herrschaft über § einen Teil der mandschurischen Küste zu erlangen, sondern auch! Rußland endgültig aus der Mandschurei z» verdrängen und an Rußlands Stelle als Sachwalter der chinesischen Regierung! ausznlreten. Japan würde sich jedoch wieder zurückziehen, so bald China sich fähig zeige, geordnete Zustände selbst aufrecht zu erhalten. Rußland solle schließlich noch gezwungen werden, an Japan einen an die See grenzenden Teil Sibiriens ab- zutrelen. Die amerikanische Regierung, die bezüglich dieser neuen japanischen Monroe-Doktrin sondiert worden sei, Habe stillschweigend ihre Zustimmung gegeben. Zur Lage in Rnstland. Petersburg. fPriv.-Tel.) Die Sitzungen in Peter. Hof zur Beratung des Bulyginschen Projekts einer Volksvertretung sind beendet. Der Entwurf ist in seiner veränderten Fassung angenommen. In der Reichsdruckerci sind alle Vorbereitung», getroffen, ihn am 12. August, am Geburtstage des Thronfolgers, der Oeffcntlichkeit zu iidcrgebcn. Aus dem Projekt ausgeschlossen sind die Preß- und /lerWnm- lungsfreiheit, die Unantastbarkeit der Persönlichkeit und anderes. Die Einberufung der Volksvertretung soll im Herbste stattsiilden. Petersburg. Der Minister des Innern ordnete eine Untersuchung betreffend die unrechtmäßige Einberufung des Sem st Wokongresses an. — Die Polizei entdeckte ein Versteck mit zahlreichen revolutionären Proklama tionen und eine Gehcimdruckcrei. — Einem Telegramm aus Opatow im Gouvernement Radom zufolge drangen 40 be waffnete Männer in das Postamt ein, töteten drei Wächter und flüchteten unter Mitnahme von 20 000 Rubel». Petersburg. (Prio.-Tel.) Der Wendarmerieleutmiiit MichailowLki in Sedlez lRussisch-Pvleii) winde auf der Warst!,ass- kaia-Straße von einem unbekannten, als Arbeiter gekleideten Mann zu Bode» geworfen »nd durch Nevoloersthüsse getötet. Ter Attentäter entfloh. ES wird angenommen, daß an Michai- lowski ein Urteil der polnischen Revolutionspartei vollzogen ^ wurde. Pom Täter fehlt bis zur Stunde jede Spur. — In Brest > Litowsk in Russisch-Litauen überfielen die vor kurzem entlassene» i Sträflinge Kosatschuck, Tagnschewitsch und Michailowsli eine Militärpatrouille und verwundeten durch Dolchstiche de» Unter osfizrer, einen Soldaten »nd eine» Passanten tödlich. Die Ver brecher wnrdcii verhaftet. Helsing sors. dem ScnatSpIatze NOM Arbeiter und Mitglieder Stände zu einer gemeinsame» K » ndge b u n g gegen die Ei» snhrung der krie'gsrerhtlirhcn Aburteilung politische» Verbreche, Von sechs Rediierbnhiieii ans wurde» Ansprachen in schwedischer und sin»sicher Sprache gehalten, die gegen die Aburteilung des Arbeiters Prakope, des Mörders des Gendrmuerievbersteil in Wo borg, ferner gegen den stellvertretenden Gouverneur Reinbot, den Polizeiniiiiister Nndrassow »nd de» Polizeikominiisar Paivlinki gerichtet waren. Die Versammlung forderte die sofortige Verhau tiing Andraisows und PawIuzkiS. welche unter Mitwirkung d> Gouverneurs Reinbot am 21. Januar Unruhen ins Werl gesel l Iialtc». ferner die sosartige Entlassung aller böliere» Beamten, welche die Ausführung des Urteils des Helsingwrier Ratsqericbst- hintcrtrieben hätten, demzufolge Audrafjow „j,d Pawlnzli soso»! zu verhafte» waren, und endlich die sofortige Beseitigung der russischen Gendarmerie in Finnland. Ferner fordert die Veifamiu lnng alsbaldige Anstiehiing der seinerzeit eingcfistrtru Diktatur, sowie der Zensnrwiederherstellung der früheren Preßfreiheit: .schließlich, da der jetzige Landtag sich als ohnmächtig und zu schwach erwiesen habe, die Einbernstmg eines außerordentliche» Landtags, der die Frage eine, Einfülming des allgemeinen Wahl rechts beraten soll, durch das allein die Rechte dcc Bürger gewährleistet würde». Die Polizei ließ die Demonstranten ge währen, die ruhig ausciiiaildergiiige». nachdem sie diese Neioin- iüon gefaßt hatte». Gestern nachmittag versammelten sich ans M Arbeiter und Mitglieder der gebildelrn Dentkch-Sndiucstnstikir. „ Berlin. iPrio.-Tel.) Die Meldung, daß weitere Ver stärkungen in Höhe von 5000 Mann nach Leutjch- Swinemündc. IPrio.-Tel.) Der Kaiser verbrachte die Nacht vom Sonntag zum Montag an Lvrd der am. unteren
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