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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.06.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050625011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905062501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905062501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-06
- Tag 1905-06-25
-
Monat
1905-06
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.06.1905
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lollMliMe lelA'AiiMIiiiiil!» Mlml Lrnire, ^Itmarkt —krltlirrus UN'l kiaxer 8tla88v :!0. vertlichcs und SSchsischeS. — Unter der Spitzmorke „Nur lebende Blumen!" erhalten wir folgende beherzigenswerte Zuschrift auS gärt nerischen Kreisen: Für die am 2.. Juli geplante Automobil- Huldig» n a s fahrt sind auch eine stattliche Reihe blumen- äeschmückter Wage» angemeldet. Der Verlauf des in dem Rahmen des Concours hippique eingczogrnen Blumenkorso- läßt befürchten, daß es sich auch diesmal lediglich um mit künstlichen Blumen dekorierte Fahrzeuge bandelt. Welcher Widersinn darin liegt, mitten in der Zeit des herrlichsten BlühenS, noch dazu in Dresden, der durch seine Blumenbindereien und Gärtnereien berühmten Gartenstadt, «inen Wagenauszug mit toten bez. künstlichen Kindern Floras dekorativ auszugestalten, braucht wohl nicht aussührlicher daraetan zu werden. Es steht nur zu hoffen, daß der gute Geschmack wenigstens der Mehrzahl der Automobil- besitz« diesmal, wo es sich um eine Huldigungsfahrt vor Sr. Maiestät unserem König handelt, der ja ein begeisterter Blumen freund ist. für möglichst umfassende Dekorationen von lebenden Blumen an den einzelnen Fahrzeugen Sorge trägt, zumal in der jetzigen. Zeit diese sich im Preise nickt vre! höher stellen, als gemachte Blumen. Da die ganze Veranstaltung ja nur kurze Zeit währt, so fällt auch das letzte Bedenken, dah die frischen Blumen die Korsosahrt nicht intakt überstehen könnten, weg, und der Weg ist frei gegeben, etivas von der Blütenherr- lichkeit des Sommers Sr. Majestät in den Automobilen hul digend vorzuführen. —' Se. Majestät der König hat folgende Personal- veranderungen in der Armee genehm gt: Am Sanitätskorv«. Die Oberarzt«: ss Woemvner beim IS1 Jnkanterte-Reaknient, unterm t. Jult d. I. zum 178. Infanterie- Regiment verlebt und von dem Kommando »um Stadtkrankenbause in DreSde»'striedrichllndt «niboixn, -W- Dr. Bickbardt beim 185. Joianlerie- Reg., unterin 1. Aull »um tSl. Ans.-Reg. verlebt und »um Stadtkranken bause in DreSden-Kriedrlchsladt kommandiert. -U Le»»«, Assistenzarzt beim 107. Ans.-Reg., zum los. Jns.-Reg. verlebt. -U- Tbiemrr, Unterarzt beim IO«. Jns.-Reg., — die Unterärzte der Res.: -ZS Dr. Benübr, -kb Dr. Hoffniann, -1b Dr. Hansel tm Lundw.-Bez. II Dresden, -ZS Dr. Tdicle im Landw.-Bez. Leipzig, -ZS Dr. Nnmpmann, Unterarzt der Land«. I. Aufgeb. im Landw.-Bez. II Dresden, — zu Assistenzärzten befördert. 4S Dr. Starke. Stabsarzt der Res. im Landiv.-Br». Borna, bedus« Ueber- fuhr»»« zum Lands!. 2. Ausgeb. mit der Elaubnts zum Tragen der bish. Uyiform der Abschied bewilligt. — BeamtederMilttärverwal- tung. Tie O b « r v e t e r i n 8 r e : -ZS Dr. Rubter, von der Militär- Abt. bei der Tlcrärztl. Hochschule und der Lehrsitniiiede, zum 61. Felvart.- Reg., -A- Winkter vom 18. Hus.-Rca.. zu der Mililär-Abt. bei der Tierärztl- Hochschule uns der Lebrschmtede, -W- Bartbei vom 81. Feldart.-Reg. zum 12. Felvart -Reg.. -ZS MSniisl vom 12. Feldart.-Neg. zum 18. Hui.-Reg., — unterm l. Juli versetzt. -ZS Hering, Mtlltäranwärter, Oberseuerwerker, kam. als Hulsfarbeiter un Knegsininisierium. unterm 1. Juli als Rattula, tor im KuegSmnnsicrium angcltellt. 4S Dr. Uäpvel, Stabsveterinär der Landw. 2. Ansgeb. des Landw.-Bez. Leivzia, bevuss Uedersübcung zum Laiibtt. 2. Ausgeb. der Abschied bewilligt. -K- Conradt, Oderapotheker der Landw. 2. Ausgeb. im Landw.-Bez. Plauen, bcbuss lieber,ütirung zum Lands!. 2. Ausgeb. der Abschied bewilligt. -ZS Schramm, Unteravoibeler der Res. im Landw.-Bez. II Dresden, zum Oberapotheker des Beurlaubten- ftandeS befördert. -ZS Schneider, Maschinenmeister aus Probe bei der elektr- Zentral« der Alberliladt-DreSden. unterm l. Juli als etatmSiüger Ma schinenmeister angcstellt. -ZS BunveSmann, Renvant des BekleivungsamtS 12. Armeekorps, aus seinen Antrag unterm 1. Okt. mit Pens, in den Rübe- stand versetzt. -ZS Dangel, Stabsbovotst des 18ö. Jns.-Reg. d« Titel MUitär-Musikvirigent verlieben. — Die Johnnisfeier auf den hiesigen Fried höfen war auch dieses Jahr wieder eme sehr umfassende und würdige, obwohl die Witterung namentlich am Tage vor dem Feste selbst nichts weniger als freundlich war. Der .Hauptverkehr machte sich auf dem Trinitatiskirchhofe und auf dem Anuenfriedhofe an der Chemnitzer Straße geltend, doch waren auch die Gottesäcker der Friedricksladt, sowie die in Löbtau und Tolkewitz gelegenen, nicht minder die beiden Neu städter an den Echennenhösen und an den Hellerbergen außer ordentlich zahlreich besucht. Auf den letztoezeichneten beiden Friedhöfen hat die Militärverwaltung abermals sämtliche Sol datengräber, in denen die Ovfer der Dresdner Mairevolntion von 1849, sowie die in den Kriegsjahren von 1866, 70 und 71 in den hiesigen Lazaretten verstorbenen Kämpfer ruhen, mit Ranken aus frisch-grünem Tannenreisig, Blumen, Kränzen, so wie Fahnen in den deutschen, sächsischen, preußischen und öster reichischen Farben geschmückt, und die Denkmäler, die Frank- reich seinen hier aus dem St. Pauli-Gottcsacker und aus dem Kirchhofe zu Kaditz begrabenen Söhnen hat errichten^ lassen, waten in versöhnlichem Sinne genau mit derselben Sorgfalt dekoriert, wie die Gräber der deutschen und österreichischen Krieger. Der betreisende Pflanzen- und Fahnenschmuck wurde, damit er am Johannistage in voller Schönheit Prange, erst heute in den frühesten Morgenstunden angelegt, während die gründliche Säuberung der riesigen Grabstätten, sowie das Be streuen oller in unmittelbarer Nähe der verschiedenen Denk mäler befindlichen Wege und Fußsteige von einer ansehnlichen Kolonne Soldaten bereits vom Anfänge dieser Woche an in Angriff genommen und gestern abend bestens ausgeführt wor den war. — Saotensiand im Königreich Sachsen Mitte Juni 1808. Die Witterung war währen» der Berichlszctt — Mitte Mai bis Mitte Juni — zu trocken. In einigen Bezirken bat e« wäbrend der ganzen Dauer nicht oder doch nur iebr wenig geregnet. Rur wo Gewitter, — wie am 18. bis 21: Mai ini südöstlichen Teile der Kreisbanptmanni'chast Leipzig und im unteren Erzgebirge und vom S. bis 7. Juni in Teilen des Voatlandcs und Erzgebirges — ansgetreten sind, hat die Trockenbeit einen weniger nach teiligen Einfluß auf das Sommergetreide, die Hackfrüchte und Futlervsianzen ausacüdt, wie dies in anderen Teilen des Landes, namentlich dort, wo leichterer Boden vorherrschend ist, zum Teil der Fall war. In den Tagen vorn 28. Mai bis «. Juni, sowie gegen das Ende der BerichlSzett war eS heiter und z. T. sehr warm, in »er übrigen Zeit war es mehr oder weniger bewölkt und kühl: namentlich sank na,vis die Temperatur oft weit herab, im Gebirge an einigen Tagen bis unter den Gefrierpunkt, todaß teilweise das Kartoffelkraut erfroren ist, iowest sich dasselbe scvon entwickelt Kalle. Hagel fiel am t8. Mai in der Amtsbauptniannschast Döbeln und am b. Jun, tm Bogtlande. wo er strichweise namentlich dem Roggen sehr geschadet hat. Das Wintergetreide ist durch di« Trockenheit wenig oder gar nicht beeinflußt worden. Der Roggen siebt gut: er hat »iS jetzt eine sehr schöne Blütezeit gehabt und ist im allaememen besonders lang rm Stroh. Der Merze» dageaen wird etwa« kurz im Stroh bleiben, im übrigen ist aber sein Stand zufriedenstellend. Die Sommersaatcn sin» im all- aemernen durch »ie Trockenheit in der Entwicklung gehemmt worden, wodurch das Unkraut mehr oder weniger die Oberband erhalten bat. Namentlich wird über «in ausgebreitetes Borkommen von Hederich und Disteln im Hafer geklagt. Nach den Berichten aus einigen Bezirken ist der Hederich durch Bespritzen mit Etscnvitnollömng mit Erfolg dekämvst morden. Für die Sommersaaten, einschl. der zu Futterzwecken angcbauten Hülsenfrüchte und Gemengeiaafen, ist dnrch- dringendec Regen sehr »ölig. Der Stand der Kartoffeln ist verschieden. Aus manchen Bezirke:» wird berichtet, daß die Kartoffeln gut ausgeganaen seien und einen schönen Stayd zeigten, andere Berichte bebe» dagegen bervor. daß der Ausgang ein ungleichmäßiger gewesen und der Stau» ein lückenhafter sei. Die Ursache wird ,. T. auf das niangelbasle. „»reise Saatgut zurUckge- iübrt, worin auch da« öfter« Borkomnien schwacherTnebe begründet sein dürste. Außerdem bade» die kühlen Nächte nicht günstig auf die Kartoffeln eingewirkt. Für die Bearbeitung »er Kartoffelfelder war die Witterung vorteilhaft. Den Rüben kehlt« Regen. Da« Pflanzen ist »och nicht überall beendet: eS kann ». Zt. kaum auSgeiührt werden. Die gedrillten Rüben baden sehr durch den Drahtwurm zu leiden. In den Fuckerrübenschlägen kommt die Runkel- sliege vor. Der wenige »och vorhandene Klee bat, wenige Ausncihiiiesälle abgerechnet, nur einen mäßige» Ertrag ««geben. Infolge der Trockenheit und kühlen Nächte wächst der 2. Schnitt nur spärlich nach. Da« Futter wird daher knapp. Di« Heuernte hat tn den tiefer gelegenen Landesreilen begannen. E« wird z. L. über einen guten Heuertrag berichtet, vielfach. scheint sich aber die Hoffnung aus «inen solchen nicht zu Müllen. Die trockene Witterung bat da« Auftreten tierischer Pflanzenschädlinge sehr begünstigt, namentlich wird über da« Borkommen de« Drahtwurmes, de« ! Ravekäsers, der Runkelfltege und über Engerltngfrah geklagt. Ferner wird vielfach über da« Ueberbandnehmrn von Unkraut berichtet, und zwar sind e« besonder« der Ledernd und dt« Distel, welche sich sehr ansgebret'eti baden. Auck die Kornblume wird al« Unkraut genannt. In einem Be-, zirk« ist der Wurzelbranv bei den Rüben beobachtet worden. — Für Errichtung eine- Schtllerdenkmat» in Dre-drn beginnen sich immer weite,« Kreise zu interessieren. Sv habe» sich sämtliche Avvtlieken der KreiSha»ptma»»>chaft DreSde» zur An nahme von Beiträge» bereit erklärt, und auch in der Stadt selbst sind zur Bequemlichkeit der opfe,willige» Geber in vielen Zigauen- geschasten und andere» Berkausoläde» Sammelstellrn elnaerichtet. — In der König I. Blindenanstalt nnirde gestern daS von Olsufiesssche Stiftungsfest zum 66. und zugleich letzten Male in Dresden gefeiert. Ein zahl-> reiches Publikum hatte sich gegen 10 Uhr in dem Anstalislaale versammelt — u. a. auch die Herren Geh. Regierungsrat Dr. Gelbhaar, Geh. Kirchenrat Keller, ArchidiakonijS Roßberg, Geh. Medlzinalrat Dr. Donau, der Direktor der Taubstummen- anslalt Schulrat Stüßner u. v. a. Unter der Einwirkung eines, Gefühls von Wehmut, welche- der Anblick einer so großen Zahl j von Kindern erregen muß, denen die herrlichste Gabe der Natur, , das Augenlicht, versagt lst, war wohl jeder der Anwesenden sür > den ernsten und ticfergreisenden Festakt doppelt empfänglich. > Ein Choral mit Orgelbegleitung erössncte das Programm, dem weitere Chorgesänge folgten, bls Herr Negierungsrat Müller, der Direktor der Anstalt, das Wort zu der Festrede nahm, die das Thema „Die Liebe höret nimmer aus" in warmen, zum Herzen sprechenden Worten behandelte. Wie die bisherige Anstalt ein Werk barmherziger Nächstenliebe gewesen sei, so werde dies! auch die neue Anstalt in Chemnitz sein und bleiben: und wie die alte, so werde auch die neue im Geiste werktätiger Liebe ihre Zöglinge willkommen heißen. Es folgten eine Anzahl weiterer Gesanasvorträge, Chorlieder und eine Arie aus der Haydnichen Schöpfung, vis nach einem tiefempfundenen Fest- gedicht, welches von einer Schülerin der Anstalt vorge- tragen wurde. BortnianSkvS Vaterunser für vierstimmigen Frauenchor und das Halleluja aus Händels „Messias" den Schluß bildeten. Nachmittags um 3 Uhr fand ein Agsfecsest sür Gäste, Lehrer und Zöglinge im Garten statt, dem um 5 Ubr eine musikalisch-theatrausche Aufführung folgt; um 8 Ubr wird ein Tanzkränzchen den heiteren Abschluß des Festtages bilden, der sicher als Lichtpunkt in dem sonst jo gleichmäßigen Leben der Blinden strablt. — Der Lutherverein zur Erhaltung der deut schenevangelischen Schulen in Oe st erreich ist dank seiner erfreulichen Entwicklung berechtigt und genötigt, einen Hanptvorftand für den Landesverband Sachsen zu wählen. Zu diesem Zwecke hält er Montag, den 26. Juni, abends 8 Uhr. rm obere» Saale der „Drei Raben", Marienstraße, eine außerordent liche Hauptversammlung ab, zu der er seine Mitglieder einladet. — Im nordböhmischen Gewerbemuseum in Neichen berg wurde soeben eine iebr umfangreiche Ausstellung eröffnet, die sowohl vom kultnr- und kmrsthittorischen, als auch vom nationalen Standpunkte die weiteste Beachtung verdien^, eine Kaiser Joseph-Ausstellung. Tank der liebens würdigen Teilnahme der Museen von Braunschweig, Dresden. Görlitz, Innsbruck, Lcipa, Linz, Prag und Wien, sowie zahlreicher Privatsammler und Besitzer einschlägiger Objekte, ist es Herrn Tr. Pazaurek möglich geworden, ein so umfangreiches Material an Oelgeinälden, Knvserstichcn, Münzen und Medaillen und zahlreichen kunstgewerblichen Objekten zu sammen zu bringen, daß sowohl der große Zentrnlraum, wie auch der VortragLsaal des Museumsgcoäudcs in Anspruch ge nommen werden mußte. — Der die ganze Norddeutsche Brausteiicrgemeinschast um fassende Bund der mittleren und kleinen Brauereien. E. B., hält vom 26. bis 29. Juni aus Einladung des Niederschlesi sche» Brauer- und Mälzer-Vereins keine diesjährige Tagung in Görlitz ab. Die Verbandlunge» werden sich neben rein geschäsl- !>ichen Angelegenheiten mit den wicht,gnen nächsten Ausgabe» der , Veieine der mittleren und kleine» Brauereien, so insbesondere mit sder Frage der Staffelung der Bieritener, beschäftigen. Technische Fragen wird der Direktor der U»lc>I»chu»gsansIalt und Braner- und Mälzeischnle in Grimma, Herr Dr. Dreverhofs, in einem Vor trag: „U>ber die Eigenichasten und Weittchätznug einiger Bran- bilsömaterialien" behandeln. Ferner wird ein grmei»>ainer Besuch der iiiedcrichlesischcn Lances-und Wcwerbean-sslelliing rinlcrnoinmcn werde». Am 29. Juni findet eine Besichtigung der Görlitzer Aklieu- Branerei statt. In Abwechslung mit der Arbeit werden ver schiedene Festlichkeiten veranstaltet. Ans Anträge teilt Herr Btauercibcsitzet Otto Gelber in Görlitz gern alles Nähere mit. — In der letzten Moncrtsversammlung mit tonrisli'chem Abend der Sektion Dresden des Gebirgsvcreins für die sächsische Schweiz im Vereinslokale „Drei Raben" fand nach Verlesung ver schiedener Waiiderberichke eine etngehende Aussprache über die geplante Erhöhung der Eikeiibahnfalirpieise statt. Auch wurde be kannt gegeben, daß eine Bereinigung jüngerer SeltiviiSmiiglieder unter dem Namen „Jugendccke" am 16. Juni ei» wc'hlgelu>'geues Gonvelsest ans dem Zwingerteiche abgebalten habe, dem noch mehrere ähnliche Verantlaltiingen folgen werden. — Der Hauptvorstand des Riesengebirgsvereins versendet folgende Mitteilung: „Seit geraumer Zeit wird Deutschland durch das epidemrsche Auftreten einer unheimliche» Krankheit, der Genickstarre, beurrrührgt. Nur wenige Teile unseres Vaterlandes sind davon ganz verschont geblieben. Als ein besonders dichter Seuchenherd hat sich der Jndustriebezirk von Oberschlesien herarrsgestellt. Es liegen uns nun Tatsachen vor, welche beweisen, daß man außerhalb unserer Provinz keinen Unterschied macht zwischen ihren einzelnen Bezirken, die nach ihren geographischen, ethnologischen und sozialen Verhältnissen gar sehr voneinander abwcichen, ja in vieler Beziehung geradezu Gegensätze bilden, und daß man demzufolge aus Furcht vor jener Epidemie Anstand nimmt, die gewohnten Sommersriichen in den schlesischen Bergen wieder aufznsuchen. Zu solcher Besorgnis bat namentlich eine in den Zeitungen veröffentlichte Kranklacits- statisiik beigctragen, welche Oberschlesien und Niedcrschlcsien, rechtes und linkes Odcruser, Ebene und Gebirge in den'clbeu Topf wirst. Demgegenüber halten wir es sür unsere Pflicht, vor der Oesfentlichkelt an der Hand amtlicher Zeugnisse nach- zuweiscn, daß in dem zu Nicde^schlesien gehörigen Niesen- gebirge und Jseraebirge. welche von dem Hanptherd der Seuche etiva 250 Kilometer entfernt liegen, kein cin- zigerFallvon Genickstarre vorgekommen ist. daß also eine Furcht vor der Infektion in unseren Gegenden jeder Be gründung entbehrt." — Auch in diesem Jahre spendete Herr WeingutSbcsitzer und Weingroßhändler Hoflieferant Philipp Sigmund in Dürkheim s»r die Ferienkolonien 25 Flaschen ff. Dürchcimcr Rotwein. — Bon der Leitung der Gartenbauscb »le sind seit einer Reibe von Jahre» Exkursionen »ach dem Gottleubntale veranstaltet worden. Eine solche sank vergangene» Do»nc»Staa unter Führung des Herrn Dr. Naumann statt. Die Gcirtenbauschiiier besuchte» de» Oeliengrund, das Sattelberggebict und das Alpinum in Gottleuba. — BereinSnachri chten. Morgen hält der Evange lische Bund in den Drei Rabe» seine» DiskilssioaSabcud mit Bortrag von Gvmnasialoberlehrer Dr. Goldberg über de» römisch-katholischen Katechismus für Sachse» »ud mit Anssprache über das Drama von Anton Ohorn „Die Brüder von St. Bern hard". Für Evangelische ist der Zittrftt frei. — TerLiterariiche Verein unternimmt seinen diesjährigen S o mm e r a uS > I» g Dienstag den 27. Juni nach Großsedlitz. An eine Führung durch den hittonich und landichastlich interessanten Park schließen sich litr« rariiche und musikali'cde Darbietungen, dmen Mittelpunkt ein sür die Gelegenheit verfaßtes, kleines Schäferspiel („Die Königs-l tochtcr'l von Bodo Wftdberg bildet. — Der BemkSvcrcin der! Johann st adt veranstaltet am 28. Juni in Doiiatks Neuer Welt in Tolkewitz sei» Svmmcrfrst. — Der Männergesangvcrein ^Geselligkeit" der Firma I. M Lehmann hält sein dicS- lährigeS Sommerfest heute nachmittag von 3 Uhr ah im vasthos Nvßthal ab. , , — AuS Wesdafrika empfing der Zoologische Garten eine Affenfamilie — Vater, Mutter und Kind —, und zwar Hundspaviane. Da» Männchen ist ein Riesentier, so qroh, wie es hier noch nicht gezeigt wurde, sehr kräftig gebaut, von grünlich-brauner Farbe, fast schivarzem, kahlem Gesicht, das Weibchen kleiner und da» Junge ein halbctz Jahr alt. Diese Affen besitzen, wie alle Arten der Welt, große Backenlaschen, in welchen sie ganze Mengen ihres Futters ausbcwahrcn können. Gesäßschwielen und eine schmale Nasenscheidewand und keinen Wickelschwauz. wie die Affen der neuen Welt. — Der Sei-Wal, eine seltene Art dieser großen Tieffecbcwohner, ist von früh 9 Uhr bis abends 8 Uhr zu seben. Von nachmittags 5 Ubr ab konzertiert die Kapelle deL 1. Husaren - Regiments Honig Albert". Der Eintrittspreis beträgt 50 Psg, sür Erivachscnc und 10 Psg. für Kinder. — Ihr 50 jähriges W o h » ungs i u b i l ä u m begeh" aw 1. Juli i» dem Hause StistSslraße 12 «Inhaber: Chemiker GeiwiS Eiben) die BuchdlnckerSwilwc Auguste Emilie Mittag. Ihr in, Jahre 1887 verstorbener Ehemann, der Drucker Gustav Wilhelm Miltag, zahlte bei Beginn deS Mielverhälluiffes der in bei 4. Etage gelegenen Mvhvnna die Summe vv» 4 Thalern 22 Ne» »loschen 5 Pfennige», während der jetzige Mietpreis 128 Mä-tt beträgt, — Zn der Mitteilung, daß Tr, G, Heiiiiann - Ebarlottcnl u besonders Gartenarbeiten alt cd für Frauen und Mädchen als Heilmittel empfehle, schreibt uns Herr Lladiaarl.!! direltor a. D. Degenhard, daß er schon seit 1870 in Großjedli!, wo er damals Königlicher Hrsgäriner war. den Gartenbau ab: einen vortreffliche» Fraurnbeuis und als Heilmittel empwblcn ha! Herr Tegenhard ist bereit, Kränklichen die cnlivrecheude Aiileitn,:,: in Grvßiedlitz zu biete». Daselbst werden bcwüders Franc» »uo Mädchen beruflich zu Gärtnerinnen ansgebildei und Schülerinnen, sowie Lehrmädchen nngenomme». Tenkiche Gärtner sind ictzt lridcr ojt genötigt, polnische Frauen und Mädchen zu beschäftigen, — Eltern, die ihren Kindern einen Erholnngsnnsenthalt an der Ostiee bieten mochten und selbst nicht abkommen tonnen, seien nochmals aus dieFerienpslege hingcwiesen. die Herr Lehr c r Kühuel auch i» diesem Jahre dicht bei Swine m ü » de, dem waldreichsten und malerischsten Teile der Lsttectüsle, leitet. Gerade diele Gegend bietet neben de» Vorteilen rühmen, idvllnchcn Bade lcbens die MögUch'eit, den lebhaften überseeische» Verkehr », v, n beobachten zu können und daneben gcfainloie Tamosersahilen m die See hinaus zu unternehmen. Tioß der Reichhaltigkeit des Gebotenen ist der Preis ein außerordentlich niedriger, Prospekte sind in der Buchbandlung im Hauplbcchnhvs erhältlich oder werde» Interessenten zngeslrllt. — Der K e l l e r a u ssch a n k im Hofbrauhaus Cotta beginnt nächsten Sonntag nachmittags 3 Uhr, und wird am Montag und Dienstag sortgeletzt. Die Keller werden nachts 1 Uhr geschlossen. Hierbei werden in beiden Kellergcichossci- volkstümliche Konzerte ousaesllhrt. Eine größere Anzahl van Büfetts sorgt für schnelle Verpflegung, wie denn übcrbäuitt der fachkundige Wirt der Hosbrauhausschänke dafür gesorgt hat. daß seine Gäste in den kühlen, anheimelnden Räumen alles iindem was ihnen die Teilnahme an dem volkstümlichen und mit Recht so beliebten Kcllerckusschank genußreich und angenehm zest> l!m! wird. — Verschiedene kleinere Mitteilungen Im A » s st e l l u » g sp a l a st konzertiert heute und morgen das Twmvelcrkmvs des 18 Ulanen-Reg'ments ans Leipzig, — Im Varists Königsbos wird heute das abwechslungsreiche Juni Programm geboten, Anfang der Vorstellungen 1 und > 8 Ubr nachmittags kann jeder erwachsene Beiuchcr ein Kind Ke, cin- sütne», — Im Wiener Garten konzertieren heute nachmittag t Uhr und abends 8 Ubr »nd morgen abend 7 Uhr die beliebten „Rein-Gold-Sänger". In der Ait-Obeibahrischeii Gebkgssciiänke findet Sonntags von 11—l und 1—ll Uhr und Wochentags von abends 6 Uhr an Frclkonzert statt. — Im Restaurant Loscb w i tz- höhe findet jeden Dienstag großes Konzert statt. Am nächsten Dienstag konzertiert daielbkt die Kavelle des 13, Jäger-Bataillons, — Im N aturtheater des Vereins Volkswohl im Heidevnrk werden beute nachmittag 4 Uhr die draiualische Skizze „Hugbald" von G, Schürer n»d „Poesie und Prosa". Teilamatomim vv» Joh, Renatus, um >/s6 Uhr: „Die fidelcn Handwerlsb»,scheu", Posse i» einem Akt von Siegfried Philivvi und JPoesic und Prosa" dargestelit - Das Welt-Panorama, Gr, Brüdergnsse 19. 1„ stellt diese Woche die »eneste AnHahme von Amerika, speziell Newport, Brooklpn, Badeleben auk Crmen-Jsland und Hoboken, aus, — Im Schweidnitzer Keller finden täglich große bnmonstische Konzeite und Gesangsvvlstellnngen statt. — Im Münchner Hof, Kreuzstraße. finden während des Jahrmarktes awße hnmori- stiiche Vollsaeiangsvorträge durch die Hcr>engcse!lschas! Eincu- haus unter Mttwkkuiig der Kostümsvubrette I-an:r clo In Von statt. Außerdem konzertiert noch die Wiener Damenkapelle „Glkella". — DienSlag den 27. Juni und folgende Tage gelangen vor mittags von 10 Ubr an Seestraße 21, Kanfhans Nr, k. infolge vollständiger Geschäftsauflösung der altrenommierten Möbelfabrik „ I n d i a - Fa s e r - E o m p a n y" die noch vorhandenen Bestände an Möbeln in Nußbaum, Eiche und Jmitalion zur freiwilligen Versteigerung. — Ter heutigen Nummer dieses Blattes liegt sür die Gesamt anflage ein Prospekt betk. Uhligs Naturbeil st ation, OYbin bei Zittau, bei. — Biiderfreqüenz. Karlsbad 23, Juni 19021 Parteien mit 21988 Personen: — Teplib-Tckünan 28. Juni 1218 Parteien mit tc>55 Pc-ionen: — Bad Nauheim 22, Jnni 11129 Kurgäste: — Bad Elster 23, Juni 2218 Parteien mit 3197 Personen: — Helgoland 21. Juni 2785 Personen: — Salzungen 23. Juni 998 Personen; — Oslscebad Traue munde 22, Juni 1108 Personen. — Geising, 23. Jnni. Unsere am bekannten Anssichts punkte Mückeittiuinchen gelegenen Grenz-Nachbcirorte Vvi 1 sdvri und Oberara upen wurden gestern durch einen »itter eigen tnmlicben Begleitumständen erfolgten Mord und Selbstmord in große Auflegung versetzt, Bo» einem jüngere» Mann und einem etwa 18 Jahre alten Franciizimmcr war in dem in der Nähe der genannten Ortschaften liegenden Dorfe Streckenivalde ein Einbruchs dicbstahl verübt worden, wobei die beiden Einbrecher n. a, eine Tcischcmibr, eine gute Brosche, eine ebensolche Nadel, ein halbc-s Dutzend silberne Kaffeelöffel, ein Dutzend Eßflgfcl usw, hatten mit gehen heißen. Der Bestohlene, der während des Einbruchs ab wesend gewesen war. kehrte bald darauf zurück und entdeckte seinen Schaden. Ans die Diebe cmfmelksam gemacht, die in der Richtung aus Lvitsdorf wcilcrgcgangen waren, machte er sich an deren Vcr fvlgnng, und es gelang ihm auch, den männlichen Spießgcnosscn in VottSdorf einznholen und zu packen. Das Mädchen, das etwas vorausgegcmgen war, wandte sich daraus querfeldein zur Flucht »nd entkam zunächst. Auch der Dieb kam wieder frei, indem er seinen Rock zurückließ. In Obergraupen ermittelte man indes die beiden wieder: ehe es jedoch gelang, sie scslznnehmcn, schoß der Mann seiner Dicbsgciwssin eine Kugel rn die Schläfe und richtete dann die Waffe gegen sich selbst. Beide waren auch sofort tot und ihre Leichen wurden nach der Totenkammcr von Obcrgraupen ge bracht. Außer den entwendeten Gegenständen hatte der Mann noch zahlreiche fremde Schlüssel und Dietriche, icdoch keine Legitimation bei sich, dagegen trug er auf die Begleiterin bezug liche Ausiveispgpicre bei sich, die aber misglichenveisc ebenfalls von einem Diebstähle Herrichten können. Die Toten scheinen aus Böhmen zu stammen. Morgen wird die Gerichtskommission aus Töplitz den Tatbestand an Ort und Stelle ausnehmcn und auch die Sezierung der Leichen veranlassen. Nach einer bei dem Manne Vorgefundenen Hotelrechnnng kaben die Diebsleute am 15. d, M, in Noscnthal bei Königslein übernachtet. — Blutüberströmt cmfgeninden wurde am Mittwoch in Papstdorf in ihrer Behausung die 75 Jahre alte Wirtschafts- auszüglerin Christ. Eleonore F. Wie sich ergab, hatte die Greisin, die wegen Kränklichkeit in Schwermut verfallen war, sich mu einem Rasiermesser die Kehle durchschnitten und so ihren Tod herbergesührt. — Ein Schwalbe »paar in Pötzscha hatte die Absicht, sich lm Hausflur des Erdgeschosses einznuiste», wurde aber von den Bewohnern Vertrieben. Nach einigen Tggen bemerkte man, daß dasclbe Ccbwalbenvaar innerhalb des BorsaalfensterS im ersten Obergeschoß, und zwar an einer Vitrage. sich ein Nest ein gebaut batte- Schließt man bas Fenster, so wartet vor demselben das Schwalbe,,paar solange, bis i« geöffnet wird, um alSdann den weitere» Ausbau des Nestes fortzusetzen. — Ein Nachspiel z»m Aerrtckonslikt in Leipzig bildete die Pnvatllagr des praktischen ArzlcS St. gegen de» Be- russkc liegen Dr. »red Kl. in L -Luidenau. Im Dezember 1904 kam der Beklagte in seiner Eigenschaft als Schularzt r» die Wcch.- »uiig eines KausinaiiiieS. um sich nach dem Befinde» eines Kindes zu erkundige». Dabei kam das Gespräch a»ch auf den HauSarzl deS KansiinaimeS. über den der Schularzt da»» die Aeußeruna tat „Wie können Sie de» »cbmen, der ist ja ein Streikbrecher " Wegen dieser Beleidigung, die dem Bcllagte» nur so entschlüpft sei» will, ohne daß dir Abflchl einer Beleidigung Vorgelege» habe, erkannte das Schöffengericht auf 75 Mark Geldstrafe bez. füiittrh,, Tag« Gefängnis
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