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ten. beschimpft -u haben, um dieselben zur Teilnahi Streik »u bewegen. Leiteritz und Schubert legten Bestrafung Einspruch ein. erzielten damit aber keim sprachen. — De» ferneren weroen wegen Beleidigung Arbeit», williger und Vergehen» argen 8 163 der Reichsaelverbeordnung verurteilt die am Streik deteniat gewesenen Schlosser Georg r »u 1 Woche. Zigarettenarveiterinnen Gertrud Löffler zu en. Helene Man« Lhieme geb. Aliemann zu 4 Togen und . estine verw. Trier zu 3 Tagen Gesänani». Die Zigaretten- arbeiten» Dietzsch wird von der gleichen Anklage sreigcsprochen. — Der Schlosser Karl Ferdinand Leiten» und der Dreher Wolf- Tugen Schubert erhielten «inen Strafbefehl über je 3 Tage esSngnl» mit der Beschuldigung. Anfang Piai in Reick und iedersedlitz einen Arbeitswilligen der Fabrik photographischer Apparate »n Reick, bei der damal- ein« Anzahl Arbeiter streik- Teilnahme an dem Iten gegen ihre , , keinesweg» den von wnen erwartete» Erfolg: denn auf Grund der Ergebnisse der L«w«i»aufnahmr wird Leiterin zu 1 Woche. Schubert zu 2 Tagen Gefängni» verurteilt. — Der ledige Verkäufer Arthur Karl Lokotsch bestahl seinen Prinzipal, «inen Garderobe- Magazm-Jnhaber, um Kleidungsstücke im Werte von zusammen 260 Mk., um die Sachen in feinem Nutzen zu verkaufe». Sie konnten ihm indes wieder abgenommen werden. Der geständige Angeklagte erhält 3 Monate Gefängnis. 3 Wochen sind durch die Untersuchungshaft verbüßt. — Die 20jährige Dienstperson Elsa Dora Lange verschaffte sich in zwei Fällen durch unwahre Angaben Darlehen von 11 Mk. Sic ist schon einmal wegen Be- truas vorbestraft, weshalb aus 3 Wochen Gefängnis erkannt wird. — Die Geschäftsgehissin Auguste Ada Neumann ließ sich End« Februar von der Arbeiterin Johanna Martha Zill über- reden, ihrer Stubengenvssin aus dem Schranke das Sparkassen buch zu entwenden, von dessen Einlage sie dann 30 Mk. abhoben. Bon dem Betrage erhielt die Zill etwa 9 Mk. Die Neumann muß den Diebstahl mit 2 Wochen Gefängnis sühnen. Die an, 34. Mai wegen anderer Eingriffe in fremdes Eigentum bereits zu 4 Monaten Gefängnis verurteilte Zill erhält wegen der Hehlerei noch eine Iwöchige Zusatzstrafe. «. «. Kvallerftand der Elve »nv Moldau. vudweiS Pra« Pardubitz Me>nik Leitmeritz Aussig Dresden — lS febl« — so — 60 — 4« — 27 — >65 li 12 fehlt - lS — 72 - 48 - 23 - 164 ivetterprognose des Kgl. Meteorologischen Instituts ,u Dresden sitr den >7. Juli! Trocken, wenn auch mehr oder weniger stark dewölkr. Temperatur: abernormal. Windursprung: Südwest. Luildruck: mittel. TageSgeschichte. Zur belgischen Nationalseier. Anläßlich der Feierder75jährigen Unabhängig keit Belgiens gab die deutsche Kolonie gestern abend ein Festmahl, an dem 500 Per sonen teilnahmen. Anwesend waren u. a. der deutsche Gesandte Graf Wallwitz, der deutsche Generalkonsul Pritsch. der belgische Ministerpräsident, der Minister des Innern, die Präsidenten des Senats und des Abgeordneten hauses, der Bürgermeister von Antwerpen, Vertreter des Königs, der Zivil- und Militärbehörden und das Offizierkorps des Panzers „Kaiser Karl der Große". Graf Wallwitz brachte einen Trinkspruch auf König Leopold aus, worin er betonte, Deutschland wünsche ein starkes Belgien sowohl in politischer wie in kommerzieller Hinsicht. Die materielle Entwicklung Belgiens sei für Deutschland wertvoll: mit ihr Hand in Hand gehe der gegenseitige Austausch der Erzeugnisse. Ter Präsident des Abgeordnetenhauses dankte dem Gesandten und trank auf ein langes, glückliches Leben, sowie auf eine glorreiche Regierung Kaiser Wilhelms, den er als Bürgen für di« belgische Neutralität begrüßte. Der Kaiser sei bestrebt, den Frieden aufrecht zu erhalten, und dies werde ihm ewig einen Anspruch auf die Dankbar- keitderMenschheit geben. Weiter redeten der italienische Generalkonsul v. Vary, der Ministerpräsident und der Bürger meister von Antwerpen. Die schwedisch-norwegische Unionskrisis. Der Bericht des Stockholmer Sonder-Aus- schusses wurde gestern nachmittag dem Reichstage vorgclegt, ohne daß jemand das Wort verlangte. Der Bericht, sowie die Mit teilung von der M i n ist e r kr is i s wurden von der Be völkerung ruhig ausgenommen, namentlich deshalb, weil man er fahren hatte, daß Norwegen bereit sei, auf eine Volks- abstimmung einzugehen. Sämtliche norwegischen Blätter er klären, weitere Erläuterungen und Beratungen über die An träge des schwedischen Sonderausschusses im Reichstage abzu warten, bevor sie sich auf weitergehende Erörterungen der ge- stellten Bedingungen einlassen. Die meisten Blätter heben jedoch bereits hervor, daß die gestellten Bedingungen sehr schwer an nehmbar seien. X Deutsches Reich. Aus Rönne lBornholm) wird vom 2b. d. M. gemeldet: Der deutsche Kron prinz und die Kronprinzessin, welch« gestern abend au Bord der Jacht „Iduna" hier eingetrossen sind, be suchten heute Allinge, Hämmeren und die HammerhuS- Ruinen und kehrten nachmittags nach Rönne zurück. Die Be völkerung und die zahlreichen Sommergäste, zumeist Deutsch«, begrüßten das kronprinzliche Paar überall mit herzlicher Be geisterung. X Aus Essen wird vom 25. d. M. gemeldet: Die gestrige Konferenz zwecks Beilegurm des Streiks im Bau gewerbe in Rheinland und Westfalen erklärte sich damit ein verstanden. daß heute eine Kommission zusammentritt, die Ver handlungen einleiten soll. X Ter Ausklärungskreuzer „Amazone" hat infolge M a s ch i n e n h a v a r i e die aktive Schlachtflotte verlassen und zur Reparatur das Trockendock der Neichswerst in Kiel aus gesucht. X Auf dem Hauptbahnhofe in Gleiwitz trafen 10 Mann von der Besatzung des ,,Potemki.n" in Begleitung eines Agenten ein. der als Reiseziel Hamburg ongab, wo die Mannschaften für verschiedene Handelsschiffe geheuert sein sollen. X Ungarn. Der Minister des Innern Kristosfy hat den Beschluß des Pester Komitats, welches die Ablieferung freiwillig gezahlter Steuern und die Mitwirkung bei freiwilliger Stellung z u in^ Militärdienst anderen . .. zu verboten hatte, umgestoßen.. Die gleichen Be IN Millt Beschlüsse d gleichfalls fü Ministervräsident Rouvier empfin Friedcnsoevollmächtigtcn Witte und in Mtte hebt gegenüber während seines ielli Städtekomitate werden, wie verlautet, gleichfalls für ungültig erklärt werden. X- Frankrei Paris den russischen mit ihm eine längere Unterredung. „Temps anders lautenden Meldungen hervor, daß Witte Pariser Aufenthaltes weder politische noch finanzielle Verhand- lungen geführt habe, sondern sich bei seinen Zusammenkünften mit zahlreichen politischen und finanziellen Persönlichkeiten ledig lich auf Gespräche beschränkt habe. Witte reist heute in Be- aleitung des Pariser Agenten des russischen Finanzministers Rassalowitsch nach Cherbourg, wo er sich nach Nordamerika ein- schifsen wird. X England. Oberhaus. In Beantwortung einer An- frage, betreffend den Verkauf der Whitworth-Kohlen- seid er wiederholt der Minister des Aeußern Marquis of LanSdowne die bereits gegebene Auskunft mit dem Hinzufüaen, daß die Regierung in Erfahrung gebracht habe, daß die in Ähit- worth geförderte Kohle minderwertig sei. Durch den Ankauf >w«rde anscheinend die ausreichende Versorgung der britischen Marin« mit wallisischer Kohle nicht berührt. X Türkei. Der von der türkischen Polizei verhaftete Nürnberger Lehrer Hans Zeller hatte den Verdacht dadurch auf sich gelenkt, an dem Bombenattentat beteiligt zu sein, daß er zwei Minuten nach dem Attentat ein KroquiS am Tatorte zeichnete und eine photographische Ausnahme versuchte. Zeller Wird voraussichtlich in Freiheit gesetzt. Der Apparat " ziert. — Die Botschaften und Gesandte a» nächsten Freitag in oorporo dem Sultan ihre darzubringen. X Amerika. L» verlautet, drei»«-« Dampfer- ks«t«n hätten verembart, daß der Hwischenbeckprei» wo» Newyork nach einem Mrttelmeerbafen minde ren» 2S Dollar» betragen soll. X Der deutsch« Geschäst»trüger »» Washington, Bot- schasttrat Freiherr von dem Bussche-Haddenhausen, übermittelte im Auftrag« de» Deutschen Kaisers durch oaS Staats- dtpartement dem Negerarbeiter George Ellis, der am 16. Januar den Dynamit« »schlag gegen die Statur Friedrich» »«»Großen vereitelt«, eine silberne Uhr mit Kette. X Au» Portlanb (Oregon! wird gemeldet: Bunde»- senator Mitchell wurde zu 1000 Dollars Geldstrafe und seclH Monaten Gefängnis verurteilt, weil er seine Stellung als Senator dazu mißbrauchte, die Geschäfte seiner Advokatur zu fördern. vermischtes. ** lieber di« Ursache d«S Eisenbahnunglück- im Altenbekener Tunnel schreibt das in Paderborn er- scheinende „Westfälische Volksolatt" folgendes: „Schon seit Jahren war der <zu Beginn der 50er Jahre erbautes Tunnel in schlechtem Zustande, dem alle Bemühungen der Elsenbahli- verwaltung nicht durchgreifend abhelsc» konnten. Es lag dicS einerseits an dem zur Verwendung gelangten Material und andererseits auch an der fehlerhaften, um nicht zu sagen unver antwortlichen Arbeit bei der Herstellung des Tunnels." Das Matt fügt noch hinzu: „Daß die Technik damals noch nicht die Höhe der jetzigen erreicht hatte, bedari als selbstverständlich wohl keiner Erwähnung." Hierzu wird den „Bert. N. N." aus Paderborn geschrieben: „Das ist zweifellos richtig, wohl aber muß man fragen: Wenn die Eisenbahnvermaltung seit Jahren den mangelhaften baulichen Zustand des Tunnels erkannt und gleichzeitig eingesehen hatte, baß die vorgenommenen Ausbesse rungen nicht binreichtcn, um die beim Bau des Tunnels be gangenen Fehler wieder wellzuiiiachen — warum ist sie nicht schon längst zu demjenigen Entschluß gekommen, der ihr jetzt durch die Wucht der Tatsachen »c>Iorm volens anigezwungen wird, nämlich zu einem vollständigen Neu- bczw. Ausbau des Tunnels?! Das Tunnelgewölbc ist ungefähr in der Mitte des 1040 Meter langen Tunnels ans eine Strecke von 30—40 Meter eingcstürzt, die Schntlmasscn füllen das Gewölbe teilweise bis zur Decke, so daß jeder Verkehr durch den Tunnel zur Zeit abgeschnitten ist. Tie Ausräninungsarbeitcn werden sich sehr schwierig gestalten, zumal da Nachstürze nicht ausgeschlossen, bei der allgemeinen Mangelhaftigkeit des Gewölbes vielmehr sehr wahrscheinlich sind. Unter keinen Umständen kann der Tunnel auch nur in einigen Monaten schon wieder betriebsfähig sein, da zum mindesten ein großer Teil des Tunnelgewölbcs. wenn nicht daS ganze, erneuert werden muß. Es war schon lange die Rede von der Absicht, den Tunnel zu erweitern und für ein drittes Gleis berzurichten; vielleicht wird das bei diesem An laß zur Ausführung gelangen, und in diesem Falle würde die Sperrung jedenfalls langer als ein Jahr währen müssen.. Wohl noch nie ist auf deutschen Bahnen eine so er- heb liehe und langwierige Verkehrsstörung vorgekommen. Handelt es sich doch um eine Strecke, auf der täglich über 100 Züge aller Art verkehren." Von Altenbeken aus fahren jetzt nur noch Züge in der Richtung nach Paderborn und Marburg. Die zwischen Aachen und Berlin verkehrenden Schnellzüge werden über Hamm—Minden geleitet. Ein anderer Berichterstatter schreibt, daß es schon seit etwa einem Jahre als ein großer Mißstand empfunden wurde, daß sich innerhalb des Tunnels Personenzüge begegneten. Dies fall in früherer Zeit streng verboten gewesen sein. Bezeichnend ist cs, daß das Znrücklegen der Wegestrecke über den Rehberg ldnrch den der Tunnel führt! z n F n ß dem Passieren des Tunnels seit langem vorgezogen wurde im Hinblick auf die große Gefahr, die in dem Tunnel drohte, in dem ständig gebaut wurde, um namentlich das aus dem über ihm liegenden Rehberge kommende Sickerwasser abzuleiten; dieses schaffte sich aber immer neue Wege und wird auch diesmal den Anlaß zum Einsturz gegeben haben. ** Eine große Kognak-Pantscherei beschäftigte das Landgericht Bamberg drei Tage lang. Der dortige Fabrikant AmL!>4e Hourdeaux tvar beschuldigt, 12 Sorten Trinkbrannt wein in der Weise herocstellt zu haben, daß er etwa 50 Prozent Wasser Livischen 20 bis 42 Prozent deutschen Kartofselspiritus und annähernd 1 Prozent einer aus getrockneten Früchten her gestellten Essenz, sowie eines Extraktes von Limousin-Eichen, spänen und 1 o. H. Karamel mischte, zu diesem Gepanlsche je nach der Sorte und dem Preise 2 bis 22 v. H. französisclies Weindestillat znsetzte und das Produkt als Kognak, garantiert echt französischen Ursprungs, verkaufte. Durch Preislisten, Eti- ketten usw. erweckte H. den Anschein, als besitze er in Cognac lFrankreich) eine eigene Fabrik, flkamberg sei nur eine Filiale. Die weiteren Angeklagten, die Kanfleute David Adler von Berlin und Karl Höser von München, hatten sich wegen Beihilfe und Unterstützung des Hourdeaux zu verantworten. Die Verband lung, zu der mehr als 80 Zeugen und Sachverständige geladen waren, entrollte ein trübes Bild modernen Jndnstrierittcrtums. Hourdeaux war ein Opfer des Angeklagten Adler geworden, der die Seele des Geschäfts war. Hourdeaux kannte nicht einmal die Herstellungswelse seines famosen Kognaks. Er war mit dem in Spirituosen - Geschäftskreisen unter dem Namen ,,Kognak- Braun" bekannten Kaufmann Braun aus Berlin in Beziehungen getreten und erhielt von ihm die Rezepte zur Kognak-Fabrika tion. Auch die Grundstoffe will Hourdeaux von Braun bezogen haben. Er hat zu seiner Fabrikation nur gemeinen Weinsprit verwendet und hält dies auch nicht für eine Kognakfälschnng. Er verkaufte den Kognak, der pro Flasche einen Wert von 50 hatte, zu sechs verschiedenen Preisen von 2 bis 12 Mark, gleich er nur eine Sorte Kognak herstellte. Die ausgedehnte Beweisaufnahme beschuldigte den Angeklagten Adler besonders hart: er wurde denn auch zu 3 Jahren Gefängnis oer- urteilt. Höser wurde mit 1 Jahr Gefängnis und Hourdeaux mit 6 Wochen Gefängnis und 3000 Mark Geldstrafe wegen Be trugs bestraft. ** Die anonymen Briefe der Frau Martha Kracht in Lemao werden morgen nun auch de» Ferienscnat des Reichsgerichts beschäftigen. Bekanntlich wurde nach 17tägigcr Verhandlung die Frau des Fabrikanten Paul Kracht in Lemgo vom Schwurgericht Detmold am 8. April wegen Meineids >» zwei Fällen und wegen Beleidigung zu 1 Jahr 6 Monate» Ziichtlmns verurteilt. Der Mitangeklagte Ehemann Paul Kracht wurde frei- gesprochen. ** Wiederum Mutterfreuden im Zoologischen Garten in Berlin. Das Neueste, Allerneueste ist zurzeit eine Wochenstube im Bassin. Das drollige Seehuiidpaar hat einen noch drolligeren Stammhalter bekommen. Wieder ein Ereignis, aus das der Berliner „Zoo" stolz sein kann, denn die Fortpflanzung der Tiere in der Gefangenschaft ist sehr abhängig von ihrer Verpflegung lind^Wnrtnng. Aber die Wärter sind auch in wahrhaft hingehender Sorgfalt um ihre Schützlinge bemüht. Man könnte sagen, das sind alles geschulte Pflegemutter. Wie zärtlich geht der braunbärtigc Mann mit seinem Seehimdbübchen um. und wie leuchtet ihm die Freude über das kleine Kerlchen ans den Augen! Es ist aber auch entschieden das „klügste Kind" in der Tierwelt. Mehr als schwächlich, kaum atmend, zur Welt ge kommen, hat cs sich niit rapider Geschwindigkeit erholt und prodn ziert sich nun im zartesten Alter — es zählt knapp zwei Woche» — schon als gewandter Schwimmkünstler und Voltigeur. Es schaukelt sich mit Grazie auf de» Rücken, taucht und schießt Kobolz im Wasser, das; man sich erstaunt fragt: Ist das wirklich noch ein Säugling? Mau würde es nicht glauben, wenn sich einem nicht Gelegenheit böte, sich mit eigenen Augen zu über- fengen, wie die Mutter ihr Kleines nährt. Das Stlllmigsgeschäst ;eht hier auf der Wasserfeste vor versammeltem Publikum vor sich, m Gegensatz zum Giraffenhanse, das stets erst geräumt werden muß von unbefligteil Zuschauern, ehe das vornehme Giraffen- sränlein sich herablätzt, die Flasche zn nehmen. Das ist nun mal eine hochnäsige Familie. Die Scehundsmutter aber ist eine biedere, einfache Ftau, die nicht viel Umstände macht und sich an die neugierigen Augen der „Zoo"-Bcsncher nicht kehrt. Es sicht sogar aus, als zeige sie voll Stolz, wie die Sache gemacht wird. Sie begibt sich dazu a»fs Trockene, auf die Steinfliesen, dicht vor die lebende Menschenmalier, die, sich drängelnd, gespannt dem interessanten Vorgang folgt. Auf der Seite liegend, verharrt die Mutter in dieser für sie recht unbehaglichen Stellung, bis das . leine sich satt getrunken hat. was geraume Zeit in Anspruch nimmt. Da hat man hinreichend Muße, da» allerliebste Tierchen in nächster Nähr zu betrachten. ES ist von hellgrauer, seidig glänzender Farbe, hat ein rundes. kuuschnauzige». aalalattes lkvpfchen mit beweglichem SchnüffelnäSchc» und blanke», ties- shwanen Aeuglei», die während des TrinlenS beobachtend auf das Vublikttin gerichtet sind. Die Enden der Vorderfüße oder Flossen, die ihm die Händchen ersetze», sehen ans wie zarte Fingcrchen, die in grauen Seidenhandschuhen stecken. Damit liebkost es die Mutter oder schlägt nach ihr in neckischem Spiel Es ist ein sehr sauberes, appetitliches Baby, so recht „zum Abkniitschen" mollig, dabei frech und übermütig wie ein Berliner Strasreniunae. Der Seebundvater ist ansquarnert, dainit die Gattin sich ausschließlich der Pflege des Kindes widmen kann; Eheherren sind nun mal komische Leute, die — natürlich keine fliege! ohne Ausnahme — ihre Forderung, „Dn sollst keine anderen Götter haben neben mir", auch aus die nngefähilichsten Rivalen auszudehnen pflegen ** Die neuerbaute Strecke Eigerwand—Eismeer der I u n g. sraubahn hat den Betrieb ausgenommen. Unter Beteiligung von Touristen aller Länder wurde der erste Zug nach der 3160 Meter hoch liegenden Station Eismeer aboelafsen. Alles ver lief vorzüglich. Im Weiterbau der Jungsraubahn tritt vor- läufig eine kurze Pause ein. ** Seit dem Ausbruch des Gelben Fiebers sind in New-Orlecins 50 Krankheitsfälle vorgekoinmen, von denen !> tödlich verliefen. Viele der Erkrankten sind genese». Gegen wärtig befinden sich nur noch 15 Kranke in ärztlicher Behandlung. Schiffsbewegnngen. Norddeutscher Lloyd. (Mitgeteilt von Fr Breinerman», General-Agentur, Prager Straße 40.) .Darmstadt" 25 Juli in Aden an gek. „Scharnboksl" 25. Juli von Nagasaki abgeg. „Pri», Eitel Friedrich" 25. Jult von Penang abgeg. „Kronprinz Wilhelm" 25. Juli in Newyork angek. „Zielen" 25. Juli von Soulhamvton abgeg. „Borkum" 25. Juli Quessant nass. „KnrlSttibe" 2b. Juli tn Bremerhaven angek. „Großer Kuriürst" 25. Juli von Newyork abgeg. „Sachsen" 25. Juli in Lingaporc angek. „Seydlih" 2b. Juli von Genua abgeg. „Preußen" 2S. Jul, in Tue, angek. Hamburg-Amerika-Lini». „Bulgaria". nach N-wvork, 23. Juli Dover pass. „Arcadia" 23. JuU von Pokohama abgeg. „Wollte", aus der Norblandsahrt, 24. Juli in Bergen angek. „Slavonia", nach Oll aßen, 23. Juli Dungeneß pass. „Meteor", auf ber Nordlandsahri, 24. Juli in Dronlheim angek. und nach Merok abgeg „Numidra". nach Sud braliiien, 24. Juli von Oporio abgeg. „Moniauk Poini", von New O» leanS, 24. Juli aus der Elbe angek. „Nhcnania" 23. Juli vonSrngapore abgeg. „Allemannia", von Havana und Mexiko, 24. Juli aus der Elbe angek. „Cheruvkia". von Mcsiindien, 24. Juli Lizard pass. „Prinz Sttel Friedrich", von Wittelbrasilien, 24. Juli von Rotterdam abgeg. „Paiago- »io", nach Norddrasilie», 24. Jnlr in Antwerpen angek. „Abessinia" 24. Juli in Boston angek. „Silvia" 24. Juli in Tientsin angek. „Geor gia" 22. Juli von New Orleans »ach Galvesion abgeg. „Sambia" und „Vanvalia" 24. Juli in Hongkong angek. Union-Caftle-Linie. „KinsaunS Castle" und „Galieian" 25. Juli aus Ausreise in Kapstadt angek. „Dover Castle" 24. Juli aus Heimreise von Kapstadt abgeg. „Kcniiworth Castle" 25. Juli auf Heim reise in Madeira angek. kamil Lea vLcdri eklen. Verlobt: Clara Klein, Leiozicl-Neu-Reudnitz m. Paul Preil, Leipziger Krystall-Palast-Sänqcr, Leipzist-Rcudnitz; Alma Rau, Rabenstcin bei Chcninitz m. Arthur Haaic, Crimmitschau; Paula Göring, Oberstem o. d. Nahe in. Dr. phil. A. Grahn, Meißen. A u f a e b o t e n : A. H. Schröter, Arbeiter m. A. A. Zenker geo. Prost: F W. Schulze, Pappdachdecker m. I. B. S. Gottwald: I. G. Mntiiczk, Schneider m. M. A. Scholz; K. G. Kubitza, Eisendreher m. A. L. Trojanski; A. L. Größel, Stadt gendarm in. E. Ni. Tehnert; E. I. Bnllncr, Geschöstsinh. m. L. Kuhnert; K. K. W. Fischer, Mechaniker m. A. F. Hähne; F. M. Meise, Drechsler in. L. M. S. Richter geb. Lauterlein; R. B. Mühe, Bäcker m. F. E. Schubert, E. E. Seifert, Maler meister u. Bangem, m. A. M. L. Laake; K. A. Rosjat, Zuschiieid. m. E. F. M. Schimpf: G. K. Hcmske, Assistent m. F. F. König; K. G. Gnckler, Barbier m. L. M. Rietschcl; K. Hönisch, Schuhm. m. M. L. Nupprecht: W. Knaack, Kaufin. m. P. M. I. Möbus; E. K. Äunath, Bur.-Hilssarb. m. L. I. Lindemann; H. Gcpvcrt, Bäcker m. M. Loose; C. O. Fischer, Bur.-Assistent m. A. D. Wehle; K. Paniiasch, Kutscher m. I. E. Plontkc; E. A. R. Gülde, Lilhogr. m. S. I. Götze; P. K. Kühne, Arb. m. E. B. Hoyer; W. G. Nietzsche!, Fleischer m. I. P. Weigel; K. E. A. Kutschke, Schornsteinscg. m. H. S. Bonkatz; K. A. Pietsch, Herr schaft!. Kutscher m. H. R. Frey: F. I. Dambock, Schuhin. m. M. L. Bock; H. B. G. Engelhardt, Kausm. m. F. E. E. Hunger; K. H. Thomas, Schuhm. m. E. E. Frcnzcl: E. E. Riedel, Barvier m. M. Ä. S. Pils; M. K. L. H. Wendel, Schriftsteller m. Ä. K. Gröhsch: I. fl!. Nowoltne, Bademslr. m. E. E. Richter; G. R. H. Vetter, Expcd. m. P. M F. Geliincck: R. H. Jentzsch, Arb. m. A. L. Pomp; W. H. K. Lichen, Buchst, m. I. M. Richter; P. M. Seidel, Hntarb. m. I. H. aesch. Nauchfuß geb. Lubsch; E. H. Worb. Stadlgcnd. m. E. S. M. Bräsel; A. Bartko, Schmied m A. F. Richter, — sämtlich in Dresden. — I. I. Cuny, Rittmeister a. T. in Ovpeln in. E. Faltin. Dresden; G. M. Ratze, Schneider, Großposlwitz m. A. M. Stagur-a, Dresden; L. A. L. Schreck, Uhrm., Möhringen m. E. P. Lud- wia^ Dresden: P. König, Bur.-Aspir., Mobschatz m. H. I. Göllnitz, Dresden; E. E. A. Reist Dek.-Maler, Dresden m. A. E. Baumbach, Schildau; P. R. Obst, Kanfi»., Blasewitz m. L. M. R. Vogt, Dresden; K. G. Andrich, Markth., Dresden m. A. A. Silbermann, Liebau; A. T. H. Schlott, Mechan., Lichten- berg m. I. H. Döring, Dresden. Vermählt: K. A. O. Dähner, Arbeiter m. W- A. Eich- maldt geb. Reiche; F. W. Herrmann, Schneider in. E. O. Risckcr; K. A. H. Lchnert, Lastkntscher m. A. E. Herrmann: E. R. Kühne, Zimmcrm. m. E. L. Beier; E. A. Herrlich. Kutscher in. A. S- Daniel; H. R. Meißner, Maurer m. S. A. F. Lällig: P. H. Träger, Schlosser m. E. M. Kirscht; M. B. Lehmann, Lackierer m. I. E. Wünsche geb. Becker: G. P. Zobel, Kutscher in. A. P. A. Logisch: W. Lacek, Lackierer m. H. M. Lohe; B. R. Horn. Kutscher m. I. P. H. Schluckwcrder geb. Wöst mann; K. Ä. R. Tittrich, Maschmenarb. m. B. N. Stark; A. O. König, Mctallschleiser m. A. H. Schnabel geb. Reumann; O. C. Bornllinn, Maurer m. H. F. Ebert; K. I. Geithncr. Fleischer m. A. Will; G. H. Prcnzcl, Schuhmacher m. H. Giesecke; A. O. Ranger, Heizungswärtcr m. F. P. Schreier; M. F. G. Zimmermann, Arbeiter m. P. M. verw Obenauf geb. Hcnack; U. D. Schubert, Kaust», m. P. verw. Liebeskind geb. Winkler: I. F. Grah, Fabrikarb. m. M. A. Günther; K. A. W. L. Terme. Klcmpnermstr. in. M. A. Tschirjchky; P. G. Stark. Herrschaft!. Diener m. I. E. Naumann; A. Stcnzel, Schlosscrgeh. m. A. M. Köhler: K. A. Beyer, Arbeiter m. M. A. Leipnitz: R. A. Vogt, Techniker m. H. F. Manne; G. H. Eichel, Stenidrnckcr m. A. M. Mann; G, A, Zorkerl, Stcrats- cisenbabnarb m. E, "" A. M, . M. Damme, Tischler m. L, A. Böbm; F, A. Zieschc, Dekor. Maler m. E. F. Seibt; A. E. Hein, Glasschleifer in. I. A. Richter: F. O. M. Fischer, Reisender . . .. .stlchc . Haupt, Fabrikarb. m. A. M. Fuchs in Ni E geb ipl, yc I. M. gl eich. Wolf geb. Hofmann; G. M. r in, P. M, Koch; K. : K. R. N ' ' Hulmaaicr ütbrich, Exped. Fw fl!. A. W. Pfeil; K- E. Heger, Buchdrucker m. M. Walter: Tiedtke, Instrumentenmacher m. A. Willimczik; C. E. Gückel. Postbote m. A. H. Umlauf, — sämtlich in Dresden. — Karl Weißer m. Dagmar Lorch. Leipzig: Felix Ritter m. Jda Neu mann, Zittau; Äand. reo. min. Hugo Pflugbeil, Nossen m. Susanne Otto, Radcbeul; I. G. Scheibner, Schneidemüller, Crimmitschau m. G. T. Schmeja, Dresden; Ä. Lederer, Ziegel- brenner, Radcbeul m. A. M. Ärnhold, Dresden; I. H. Stare, Kontorist, Dresden m. L. L. A. Täckelnburg, Sangerhausen; F. O. P. W. Müntzel, Kausm., Berlin m. K. Rosenthal. Selb; E. H. Putz^ Schlosser, Blasewitz m. A. G. Förster. Dresden: C. A. P. Schmidt, Oberaärtner, Zyrowa m. M. Mainusch, Dresden: G. P. Kaulfuß. Bureaubeamter, jtzrippen m. ^ Viehria, Dresden; K. A. Ekbom, Kausm., Upsala m. S. Seifert, Dresden. H. G. L^vesSnev Nachrichten. Donnerstag» 37. Juli 1805 ^»8 Nr. SO«