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Dresdner Nachrichten : 25.11.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189611256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961125
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-11
- Tag 1896-11-25
-
Monat
1896-11
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.11.1896
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Die Christlich - Sozialen Noumannffcher Tendenz sind in Erkürt zu einem Kongreß zusammengetreten. Einen Namen hoben sie sich bereits gegeben : National-Soziale, es bedarf nun noch eines Programms und einer Organisation. Beides soll letzt zu Stande gebracht werden: aber ob eine lebenskräftige Partei, die mit Erfolg ln Wettbewerb mit den alten verketzerten und angeblich Abgelebten Parteien treten kann, zu Stande kommen wild, erichcint mehr als fraglich, wenn man sich die Führer, denen zunächst noch die Gefolgschaft fehlt, und die Auffassungen, die sie vertreten, etwas näher ansieht. Es wäre Unrecht, verkennen zu wollen, daß dieser Kongreß Männer von hervorragenden Talenten und ausgezeichneter rednerischer Befähigung ouszuwchen hat, Männer mit Begeisterung und opferwilliger Hingabe, an deren ehrlicher Absicht und lauterer Gesinnung keinen Augenblick gezweiselt wer den soll. Aber was durchweg vermißt wird, ist die realpolitiiche Begabung, die Fähigkeit, praktische Politik zu treiben. Tie Nau mann und Genossen sind vorwiegend reine Doktrinäre, die von weienlosen Abstraktionen und Prinzipien ausgehen, welche keine Anwendung aus die Wirklichkeit zulassen, weil sie nicht aus dem Boden der geschichtlichen Thatsachen erwachsen sind. Dazu ge sellen sich zum Theil unklare und unreife Bestrebungen und eine unverdaute nationalökonomische Halbbildung, die um so gefährlicher wird, weil sie mlt einer weichherzigen Sentimentalität verknüpft ist, die eine nüchterne Abwägung der realen Faktoren, von denen die praktische Politik abbüngt. verhindert. Daher tragen die zahlreich vorliegenden Programmenlwurfe einen akademftch - theoretischen Charakter, und vergeblich sucht man nach irgend einem bedeutiamen handgreiflichen Vorschlag, der die Brücke bilden könnte, um die neue Partei wirksam werden zu lassen. Es fehlt ferner auch an der ge schlossenen Einheitlichkeit der Ukberzciigungen und Bestrebungen: am liebsten möchte jeder der Führer seinen persönlichen Ansichten programmatische Geltung verschossen, „llmere Freunde", klagte kürzlich Naumann, „überschütten uns mit Ralhichlägen: jeder möchte seine Ideen in'S Programm htneinbringen." Es giebt unter den National - Sozialen Philosemilen und Antisemiten. Wäh rend ein großer Theil der Gründer von der Judcnfragc überhaupt nichts wissen will, fordern Einige die Schaffung eines Fremden- rechrs für alle in Deutschland wohnenden Angehörigen fremder Nationen (Juden, Italiener, Polen). Professor Sohin und Pastor Naumann haben sich aus dem Kongreß sehr entschieden gegen jeden Antisemitismus ausgesprochen. Sohm bekannte, daß er keinen Inden von der Partei ausschließen wolle, wenn er sich mit deren Grundsätzen einverstanden erkläre, und Naumann meinte, daß durch Beschränkung der staatsbürgerlichen Rechte der Juden nicht das Mindeste erreicht werden würde. Die Einen wollen, daß die neue Partei konfessionell sei! die Andern wollen daö Gcgcntheil. Manche betonen ihren positiv-christlichen Standpunkt, Andere fordern, daß aus der Landeskirche ausgetreten und eine neue dogmensreie Kirche aus Grund des Evangeliums von Jesus Christus aufgebaut werde. Daher Ist eS kein Wunder, daß unter den Anhängern der neuen Partei die Befürchtung nicht abgewchrt werden kann, der Erfurter Kongreß werde etwas Brauchbares nicht zu Tage fördern. Das Naumann'sche Organ, die „Zelt", giebt dieser Befürchtung Ausdruck, indem sie schreibt: „Biele bangen, man werde zu hastig Vorgehen, man werde zu radikal sei» und manche Freunde der Suche vor den Kops stoßen. Biele wieder befürchte», man werde zu sansl. zu schonend Vorgehen, nicht wagen in'S Wespennest zu greisen. Noch Andere endlich prophezeien ein derattigcS Aufcinanderplatzen der Geister, daß eine gemeinsame Arbeit nninöglich sei." Und Naumann leibst hat cs in seiner Be grüßungsansprache für »vlhwendig gehalten, nachdrücklich davor zu warnen, daß die Arbeit mit allgemeinen Reden und großen Ver sammlungen mit tosendem Beifall gethan sei: man dürfe nicht in VerbaliSmus, in Wortmacherei stecken bleiben, vor Allem sei ein Eingehen in das Kleine, in das nüchterne Detail, eine zähe un ermüdliche Kleinarbeit nöthlg. Ob ober gerade Naumann und seine Anhänger, diese unpraktischen Ideologen und Doktrinäre, im Stande sind, diese unermüdliche Kleinarbeit Im Agilsten und Organisircn zu verrichten, muß stark bezweifelt werden. Der Name „National-Sozial" ist keineswegs geeignet, das Wesen der neuen Partei kurz und treffend zu charakterisiren. National sind auch andere Parteien, und unter den nationalen Forderungen, die Naumann ausgestellt Hai. findet sich nicht eine einzige, die nicht auch anderwärts mit gleicher Energie vertreten wird. Wen» cs den National-Sozialen in der Hauptsache aus den nationalen Theil ihres Programms ankämc. daun wäre ihre Neu- gründung vollkommen überflüssig. So wenig in die nationale Ge sinnung der Parlcigründcr ein Zweifel gesetzt werden soll, io kann man sich doch des Eindrucks nicht erwehren, daß das Nationale nur daS Reklauieichiid ist, durch welches Anhänger aus den übrigen Parteien angelockt werden sollen, für das kämpfen zu Helsen, um dessen willen die ganze Gründung bewerkstelligt worden ist Das Schwergewicht liegt ln den, sozialistischen Theil des Naumann'schen Programms. Zwar steht noch nicht fest, in welcher Fasumg der vorliegende Entwurf aus den Verhandlungen hervorgehc» wird, aber schon heute ist zweifellos, daß die neue Partei im Wesent lichen nichts Anderes lein will als eine Klassenpartei. eine Partei des vierten Standes. Ausschließlich süc die Interessen des vicrtm Standes wollen Naumann und seine Freunde arbeiten, und vor nehmlich die Gebildeten aus den übrigen Stünde» sollen dabei milwirten Die Gebildeten sollen gewonnen werden, um vennöge ihres Einflusses, die Politik zu Gunsten der Massen zu bestimmen. „Die Gebildeten", sagte Pastor Naumann in seinem Referat über das Programm, „würden der neuen Partei erst die erforderliche geistige Qualität verleihen. Deshalb müssen wir die Gebildeten mit aller Freundlichkeit aufnehmcn." Deutlicher hat noch der Re dakteur der „Zeit", v Gerlach. den nackten Jnteressenstandpunkt des vierten Standes betont, indem er erklärte, die neue Partei müsse wwohl gegen die Industriebarone wie gegen die vstelbischen Junker Fiont machen, weil sie nur die Interessen des vierten Standes zu wahren habe. Wetter bemerkte derselbe Redner: Wenn er auch dos Privateigenthum nicht von heute aus morgen ausheben wolle, so wolle er doch diese Wirtschaftsordnung nicht für alle Zetten sestgelegt wissen. So oder ähnlich könnte sich auch ein Apostel des revolutionären Sozialismus äußern. Herr Nau mann selbst hat wie früher so auch jetzt aus dem Kongreß kein Hehl daraus gemacht, daß seine neue Partei eine Schwrslerpartei der Sozialdemokratie sein will. „Wenn es sich darum handelt," sagte er am Montag In Erfurt, „in praktffchen Fragen für die Arbeiter etwas zu erreichen, dann werden wir mit den Sozialdemokraten Schulter an Schulter kämpfen, dann wollen wir vergessen, was uns von den Sozialdemokraten trennt. Ja. ich scheue mich nicht, es auszuiprechen. wenn es sich um die Erreichung praktischer sozialpolitischer Tinge handelt, dann ist und bleibt die Sozial demokratie unser natürlicher Bruder." Der Bericht verzeichnet bei dieser Stelle Bestall! Wer aber wie Naumann die Sozialdemo kratie als berechtigt anerkennt, dergestalt, daß er Schulter an Schulter mlt ihr kämpfen will, der darf sich nicht wundern, wenn seine angebliche nationale Gesinnung als wcrthios angesehen wird. Wer die Bestrebungen der Sozialdemokratie, der Todfeinde der Monarchie, unserer Nation und unseres Vaterlandes, unterstützt, der muß selbst als Feind des staatserhaltenden, monarchisch nationalen Gedankens bekämpft werden. Der Kongreß der National-Sozialen tagt in Erfurt in dem selben Saale, in welchem vor fünf Jahren die Sozialdemokratie ihren Parteitag abhiclt. Heute wie damals wird dieieive Arbeit verrichtet: die Revoluttonirung der Geister, nur mit dem Unter schied. daß die Sozialdemokratie dies aus direktem Wege, ihre Bundesgenossen aus Umwegen zu erreichen suchen. Das sozial demokratische Centralorgan hat daher vollkommen recht, wenn es sich wegen der national-sozialen Propaganda keine grauen Haare wachsen läßt. „Wir wünschen", meint der „Vorwärts", „den Leuten ausrichtig olles Gute. Uns werden sie auch nicht einen einzigen Mann abnehmen: dagegen werden sie uns in manchen Kreisen, in die wir mit unserem Pfluge heute noch nicht herein können, für unsere Saat die Furchen ziehen, oder wir werden gar in die an genehme Lage kommen, zu ernten, wo sie gcsäct haben! ... Dorum wünschen wir den Leuten alles Glück und geben ihnen unser» Segen." Aernickrett- und Aerntvrech-Berichte vom 24. Novbr. * Londo n. Tie Abendblätter melden. Dr. Jameion werde wahrscheinlich binnen wenigen Tagen wegen seines Gesundheits zustandes freigclassen werden. Berlin. Reichstag. Vor leerem Hause wird die Berath- ung der Iustiziiovelle bei 8 152 und des dazu vorliegende» Anlragcs von Buchka fortgesetzt- Dieser Antrag will den von der Koinmission beschlossenen Zusatz wieder b-seitigen. welcher die Staaisanwaftschait ermächtigt, in leichteren Fällen von HauS-' friedensbruch. Körperverletzung, Bedrohung mit einem Verbrechen, j strafbarem Eigennutz und Sachbeschädigung, die Erhebung dcr> Anklage abzulehnen. — Abg. Stadthagen (SoG ist ftir den An-! trag v. Buchka. Man setze an die Siclle der Justiz die Willkür, wofern inan dem Staatsanwalt gestatte, nach >einem Ermessen wegen mangelnden öffentlichen Interesses die Anklaaeerhebung ab zulehnen. Schon jetzt sei cS ost genug possirt. daß der Staats anwalt sich weigere, die Anklage zu erheben, wenn etwa ein Arbeiter sich wegen Mißhandlung seines Kindes durch den Lehrer an ihn wende: wende sich aber der Arbeiter an die Presse und es laufe dabei auch nur die geringste Unrichtigkeit unter, gleich regne es Anklagen gegen den Redakteur und den Arbeiter, denn für den Schutz ves Lehrers liege natürlich immer rin hinreichendes öffentliche« Interesse vor. — Geh. Rath LukaS stellt entschieden in Abrede, daß die Entscheidung dcS Staatsanwalts, wenn dieser die in Rede stehende Besnaniß erhalte, nach Willkür erfolge, lieber dies stehe, wenn der Staatsanwalt die Verfolgung einer Sache ablehne, immer noch der Weg der Privatkloge offen. — Ada. v. Salisch (kons.) ist für den Antrag v. Buchka. Ein StaatSanwalt werde, sobald cc eine Anklage abtchne. doch immer dem Verdachte ausgesetzt sein, parteiisch zu verfahren, und das werde nur der Verhetzung weiteren Vorschub leisten. — Abg v Gültlingeii iReichsp.: bedauert, datz überhaupt das System der Privatkloge :u cL-lrassachen in diele,u Gesetze eine Erweiterung ecinhre Mm, hätte die Zahl der Anlrags-Vergehen lieber verringern iollen. dem, bei de» vielen Gcgeniotzei, und erbitterte» Streitigkeiten von hrutzutngc sei cS befiel, daß die Enstcheidung über Anftageell,!'! „iig bei eine», Organe sei. was über den Parteien ffchc Wr, zur Pnvaltlage greisen muffe, dem iehlien außerdem alle die Hilfsorgaue, über welche der Staatsanwalt für seine Ermftteiuugcu versl'me. Redner erklärt sich demgemäß für den Antrag v Puchia. — Slaritsietrelär v. Nieberding: Ter vorliegende Paragraph gehört nicht zu denjenigen Bestimmungen, deren Annahme oder Nichraniiahme über das Zustandekommen des ganze» Gewtzes enl- scheidet, er vedeutet aber doch einen Fortschritt. Man habe die StaalSauwaiffchait in der Vergangenheit wiederholt des zu estrigen Eiligrer,ens in vielen Fallen bezichtigt: aber dieser Vorwuri treffe weniger die Staarsanwalte. o.S das Gesetz. Der gnie deutsche Mann neige elwas dazu, auch bei geringfügigen Anläffen die Klage zu verlange,! und da sei e» doch besser, damit nicht die Staals- anwalffchaft zu belästigen. Möge der Kläger sich selbst »ist dem Gegner abfinden. — Abg. Broekmairn (Centr.) ist für den Beschluß der Kommission Lehnic der S>aa'sanwalt die Erhebung der Anklage ab, so werde sehr ost die Folge davon lern, daß eine Privmklage gar nicht erst erhoben werde, oder daß. wenn sie er hoben werde. eS den Richtern gelinge, eine Versöhnung der Par teien herbeizuiüvrcn. — Aus Anfrage des Abg. Pieichel (nl.i er widert Geh. Rath Lukas: Schon bisher habe das Reichsgericht Privatklage und Strafantrag nicht für identisch erklärt und es habe daher die Zurückziehung der Privatklage nicht ohne Weiteres die Zurückziehung auch des StrafanlragS nach sich gezogen, und io werde es auch künftig bleiben. — Der Antrag v. Buchka wird abgelehnt. Der von der Kommission beschloiffne Zusatz bleibt also amrecht «halten. — Zu Z 21l. wonach ^ine Hauvtverhandiung zu vertagen ist, wenn sich in derselben die Sache als noch nicht spruch reif erweist, wird rin Antrag des Abg. Schmidt-Warbucg, daß alsdann spätestens zwei Tage vor dem neuen Termin dem Ange klagten eine Anklageschrift mitgetheilt werde, angenommen. — § 2i1d lätzi bei liebenretungen die Verhandlung ohne Hinzuzieh ung von Schöffen zu, wenn der Angeklagte sich schuldig bekennt. Hier wird aus einen Antrag v. Strombeck (Centr.) beschlossen: cs soll nicht bios bei llcbertrctungen. sondern auch bei Vergehen ohne die Schossen verhandelt werden dürfen, wenn der Angeklagte aus deren Hinzuziehung verzichtet nnd geständig ist. — Zn 8 224» findet ein Antrag v. Strombcck Annahme, wonach de, Staats anwalt nicht nur aus Grund neu hervorgetretener Umstände, sondern auch ohne diese Voraussetzung jeder Zeit vor einer Haupl- verhandlnng zu Gunsten des Angeklagten die Wicdcranshebung des Erösslilingsbeichiusscs voll beantragen dürfe. — Wefterbccalh- ung morgen l Uhr. Berlin. Im Reichstag soll nach der zweiten Berathung der Justiznovellc und nach Erledigung der sozialdemolratvchen Interpellation, betreffend die Beste,iciung der Konsumvereine im Königreiche Sachsen, die Lesung des Etats e folgen, damit die Budget-Kommstsion ihre Arbeiten beginnen kann. Demnächst soll die Novelle zu de» Unfallocrsichecungsgcsetzen und zu dem Gesetz über die Poskdampsschissjah ts-Verbindung mil überieeffchen Ländern zur Verhandlung kommen, alsdann die Justiznovelle zur dritten Berathung gestellt werde». Die WeihnachiSkericn sollen ebenst' wie die des Abgeordnetenhauses vom >8. Dezember bis 8. Januar dauern — Das Abgeordnetenhaus übenvies beute iowohl die Vorlage wegen der Verstaatlichung der hessischen Ludwigsbahn, sowie die Konversionsvorlage an die Budget-Kommission zur Vor- berathung. In der Debatte über die erstere Vorlage erklärten sich sämmtlichc Redner für die Verstaatlichung der Ludwigsbahn. Gros Lrmburg-Stirum gab u. A. der Hoffnung Ausdruck daß wie hier io auch aus dem Gebiete der auswärtigen Politik, die von: Fürsten Bismarck eingeschlagenen Bahnen wieder betreten werden möchten. Für die Konverliruiigs-Vottaae sprachen fast lämmtiichr Redner, nur Abg Wlllisen wandte sich Namens eines kleinen TbeilS der Komervartven gegen die Konvcciirung. durch weiche zahlreiche kleine Leute, die ihre Ersparnisse in KonsolS angelegt hoben, geschädigt würden. Berlin. Die Königsberg« Hartung'ichc Zeitung will das Beispiel der „Franks. Zig." nachahmen, die eine Denunziation bei dem Staatsanwalt gegen die „.yamb. »(ach, " wegen Verrarhs von Staatsgeheimnissen, der durch den „Relchsaiizelgec" lonslatitt sei, eingeceicht Kai. — In Lachen Witte-Stöcker bezeugte Redakteur v. Gerlach: Die Tbaliachc. daß Landgerichtsdirclior Lät>, an Gehirnerweichung ncumbci, >ci. sei ihm ichon vor Jahren, u. A auch, wie er sich bestimmt zu erinnern glaube, durch Hofvrcdigcr Stöcker mitgerheklt worden. — Die Hauprverhandstmg Men den Journaiisten Heinrich Leckert und Genossen findet am 2. Dezember vor der Slrafkammer des hiesigen Landgerichts stait Geladen sind u. A. Prinz Alexander Hoheniohe-Schillingssürst. Soim dcs ReichskanzlccS, und der Staatssekretär Freiherr v. Manchall. — Nach den im kaiserlich statistischen Amte ziisamincngestelltcn »lach richten über den Stand der Herbstsaaten im Deutsche» Reich: ergeben sich folgende Taten: Wiitterwcizen 2.',. Wnuerwelz 2.V, Winterroggen 2.4. junger Klee, auch Luzern, 2.:!. Für das König reich Sach'en stellen sich die Ziffern wie folgt: Weizen i.!>. Roggen 2. junger K>ce 1V- Der Ecuteerkrag wird genhätzt im Tenffchci, Reiche: Haler Ist. Kartoffeln M.!«. Klee, auch Luzern. 42.tz. Wielen heu 3!> Toppelceiilcr per Hetrar. Im Königreiche Sachsen: Hafer 20.1. Kartoffeln II4.5, Klee 45.!!, Wicientzeu 48.2 Doppei- cenrncr per Hektar. — Nachdem unter den Schweinen des bicpgcii Viehhoses Klauenseuche in erheblichem Umfange seslgcstclli worden ist. wird von Morgen ab bis aus Weiteres die Ausfuhr von Schweinen vom hiesigen Viehhos nur nach solchen Orten gestattest welche öffentliche Schlachthäuser besitzen und deren Polizeibehörden sich mit der Durchführung der Thierr ein sür allemal ohne vorherige Anfrage ausdrücklich einverstanden erklärt haben. Hamburg. Die Seemannsversommliing beschloß gestern Abend, daß nichteinaemusterle Seeleute nicht einmustern sollen, um Schouermanns-Ärbeitcn zu verrichten. Es wurde ein Aus schuß gewählt, um den Rhedern die neuen Forderungen der See teure zu unterbreiten. Der Betrieb sind,st heute in größerem Maße statt als gestern. Die Schutzinamffch-ffl ist bedeutend »«stärkt und verbind«! irden Verkehr der Ausständigen mit den zur Arbeit sich meldenden Arbeitern. - Die Haiiibura-Amerika-Linie empfiehlt ihren Kunden, Ihre Güter über Bremen, Antwerpen nnd Rotterdam zur Versendung zu bringen. S ?' stt. ^ ? ^ , 2 I ^
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