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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.06.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050608014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905060801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905060801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-06
- Tag 1905-06-08
-
Monat
1905-06
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.06.1905
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Dresdner Nachrichten. LS«. Veite 4. M» Donnerstag. «. Juni IVOS »» S cin- ''intwort auf die letzte Proklamation der Garantiemächte besagt, baß die U n i o n »ilt Griechenland die einzige Losung sei. Die Kammer bittet die Mächte, derselben zuzustimmen, dankt für die zugesagte» Reformen, gibt bekannt, dag sie die Kreter auf- iordere, die Waffen niederzulegen und sich Vorbehalte, Wiederherstellung der Otditung die Nationalversanimlung znderuseu. Die Aufständischen in Südarabien haben vor zwei Wochen Kallaba und Jbb genommen und schließen ,etzt Taij ein. Bon Hodeida sind Verstärkungen dorthin gesandt., Afrika. Die „Agence Haeas" meldet aus Fez, das Rundschreiben deS Vertreters des Sultans von Marokko erkenn« die Not» vendigkest von Reformen an und fordere die Mächte auf. dconders die Frage der zu ihrer Verwirklichung erfovdcrlichen Geld mittel zu prüfen. Ter Maghzen versuche, eine Er höhung der Zölle zu erlangen, gegen die sich Frankreich schon in den letzten Fahren ausgesprochen habe. Kunst und Wissenschaft. r König l. H oftheate r. >'28 Uhr) im Nibeluiigeu-Zuklus Hm Opetiihausc gelangt heute „Das R heilig old" zur l/,7 Uhr) im Schiller-Zyklus > Ausführung l im Schauspielyause ., M aria St u a rt". v R e s i d e n z t h ea t e r. Heute gelangt zum 41. Male das Lustspiel „Der Familien!ag" von Gustav Kadclburg zur Ausführung: morgen wird der übermütige Schwank „Die F lieg e" gegeben. Am Sonnabend geht zum ersten Male der neue Schwank „L u si i g e E h e m ä n » e r" von Antony Mars und Alben Barrö, deutsch von Max Schönau, in Szene. Die Hauptrolle, den Varentin, spielt Herr Direktor Kar! Witt, die Suzanue Frl. Helene Lobe. Sonntag nachmittag Uhr eird bei ermäkiglen Preisen „Alt Heidelberg" gegeben: id Mo G Uhr der Schwank „Lustige Ehemänner" und abends Montag nach- Dresdnrr Künstlerinnen, stch tm Interesse de» Zusammenhang später gutlast gedulden »« wollen, kommen wirzu der re ligen Kollektion von Arbeiten Professor A. Dtthe», diei, MtttagSmahl im Arstfaale deS Ktlusllechause»: nm S Uhr: Hanp Versammlung im Festsaale des Könial. Hosbräuhausr« mit Jahres- tierlcht. Festrede, Vorführung von Lichtbildern aus dem Arbeits gebiet deS Allgemeinen Deutschen Schulverrins in Südtirol. Aialja«. In Rom fand die Zeremonie de» Schlüsse» de» ... _ eucharifrischen Kongresses durch eine feierltch«, nicht- und gefällig ausaesührt. Führen uns jene Blätter i öffentlich« Prozession in der PeterSkirche statt. Von der höheren nachbarten Briesnitz, aus Moekritzer Jeldiveg« u katholischen Geistlichkeit »ahmen daran etwa 200 Bischöfe und " " >ü Kardmäle teil. Alleinigen brennende Kerzen. Der Papst der das Allerheiligste in den Händen hielt, wurde, umgeben von teinem Hofstaat und den Rvbelgarden. in einer Sänfte getragen. Die Prozession ging von der Paulinischen Kapelle zur Peters- iirche Rach dem Gesänge des Dedeuins erteilte der Papst den Legen. AlSdann kehrte er in seine Gemächer zurück. Türkei. Die von der kretischen Kammer beschlossene mittag 3'p Uhr „Zapfenstreich r Das G esa n gskouz e rt des schwedischen Stu be n t e u k o i v S ,. Orphei D r a u g a r" aus Upsala, morgc», Freitag, im A u s st eilu u g S - P a r k wird in zwei Teilen aus- gesiihrt. von dcucii der erste im Saale, der zweite bei günstiger Witterung im Garten abgehalteu wird. — Heute geben die Säu ger im Theater des Westens in Berlin unter dem Protektorat Ihrer Königs Hoheit der Frau Kronprinzessin Viktoria von Schweden und Norwegen ein Konzert, dem aus der Rückkehr von Wien, wohin sich die Sänger von Dresden ans direkt begehen, ein zweites folgen wird. Aach den uns von früher her bekMinten Leistungen des Chores, sowie nach den unS vorliegenden Kritiken aus Paris. Hawhurg, Frankfurt und Berlin kann man schlicken, das; ein Gcsangskvuzert in höchster Vollendung geboten werden wird. Der rege Vorverkauf der Eintrittskarten lagt einen sehr zahlreichen Besuch des Konzertes erwarte». 7 Die König!. Akademie der bildenden Künste schreibt das akademische R e i s e st i p e n d i u m auf das Jahr 1906 aus, und zn>ar für Kupsersiech- und Radierkunst, LandschastSmolerei und dekorative Malerei. Die vor handenen Stipendieumittel werden an diese drei Kunstiächer der gestalt zu gleichen Teilen verteilt, daß die Empfänger des Stipendiums mindestens sT Jahr zu einer Studienreise vcr- pflichtet sind. Als Bewerber werden Künstler zugelassen, welche die Staatsangehörigkeit im Königreich Sachsen besitzen und mindestens zwei Jahre dre hiesige Kunstakademie besucht haben. Die Bewerber der Landfchattsmalerei müssen das akademische Landschastsaleiier, die für dekorative Malerei die Ornamenl- schule der hiesigen Kunstakademie entweder noch besuchen oder aus deren Verhältnissen zur Zeit der Entschließung des akade mischen Rates, im März 1606, seit nicht länger als vier Jahren ausgeschieden sein. Als Bewerbungsarbeiten werden verlangt aj für Kupferstech- und Radierkunst: ein Kupferstich oder eine Radierung von mindestens 660 Quadrat- zentimeler Grütze (Kopien sind ausgeschlossen), 6) für Land- ichgsts malere,: ein vollendetes Oelgemälde von mindestens 640 Ouadralzentimeter Grütze. Ten Landschaften werden See stücke gleichgeachtet. Blohe Untermalungen. Skizzen und Kartons sowie sogenannte Veduten sind ausgeschlossen, <Z für dekora - tioe Malerei: ein dekoratives Gemälde in Temvera oder Kaielnf'arbe mit umrahmendem Ornament für eine Wandfläche in Spitzbogensocm, deren Basis 2 Meier und deren Sehne von einer unteren Ecke bis zum Spitzbogen in gerader Linie eben falls 2 Meter mißt. Der Da rst e l l u ng s g e g e n st a n d ist überall f r ei g e st e l l t. Die Äewerbungsarbeiten sind bis zu dem noch besonders bekannt zu machenden Tage vor Eröffnung der im März 1906 stattfindenden akademischen Studienarbeiien- Ausstellung an den Kastellan der hiesigen Kunstakademie abzu- liesern. Die 'Anmeldung zur Bewerbung bat bis spätestens Donnerstag, den 26. Oktober 1905, Morttags oder Donnerstags von 10 bis 11 Ubr bei dem Akadcmiesekretariat stattzufinden. Grohe goldene Medaillen werden nicht verliehen. Dafür lind Geldpreise nach Verhältnis der vorhandenen Mittel in Aussicht genommen. Die näheren Bestimmungen können in der Akademie kanzlei eingesehen werden. ck Internationale Ausstellung sür graphische Kunst. (IV.) Einen nicht unbeträchtlichen Teil der zweiten Eslradenkojc nehme» Walter Z e i s i n g s landschaftliche und architektonische Radierun gen aus Dresden und seiner näheren Umgehung ein. die man zweifellos zu den besten Schvvstmge» sächsischer Heimatkimst rech nen darf. Wie Meister Kuehl mit Pinsel und Farbstift das Bild der sächsischen Residenz, von dem gerade die jüngste Zeit so manche, wennschon etwas verwitterte Züge früherer Herrlichkeit weggewischt hat, unausgesetzt sestzuhaitcn bestrebt ist. so folgt ihm Walter Zeifing auf seinem Wege zumeist mit der Radiernadel, wobei er ebenfalls die sür jedes Künstlerauge so reizvolle Um gebung unserer beiden monumentalsten Ztadtkirchen — Frauen- nnd Krcuzkirche — verständigerweisc nicht übersehen hat. Weniger glücklich ist H. L i m b a ch in seinen Blättern, von denen der „Blick auf Dresden vom japanischen Palais aus" schon durch sein allzu kleiiies^Format sich um jede Wirkung bringt. Auch Franz Freiherr v. S ch l i p p e n b a ch hat das neuzeitlichen Bedürfnissen gewichene bauliche Gerümpel südlich der Kreuzkirchc in einem beachtenswerten farbigen Blatte mit Geschmack künstlerisch der-, wertet. Jni weiteren ist der Künstler »och durch die Bildnisstudie eines russischen Bauern, sowie durch niedrere stimmuiigsvolle An sichten aus Paris und dem Hafen von Tieppe sehr gut vertreten. Hans Nadler zeigt uns wiederum, wie sein scharf geschultes 'Auge die mannigfachsten flüchtigste» Bewcguugssormeit zu erfassen vermag. Ter -schöpfer der ihrer Zeit Aussehen erregende» „Kvhleiiladeriimcu" hat hier in seinem „Tausgavg", den „Heim- kchrendcu Schnittern" »sw. Darstellungen Vvu einer gewissen Grütze des Ausdrucks gegeben. Von Paul Erveber sehen wir außer dem prächtige» Eharakicrkvpf des Pastors Oster noch das Profil eines römischen Jünglings und einen treffsicher nusgeführteu schlanken Knabcuakt. Es folgen sodann Richard M aufs, Ernst H esse und Georg Lührig mit mancherlei guten Porträts und Studienkopten. Des letzteren grotzes Grupveubild „Circe" gibt den Moment, bevor die göttliche Zauberin den Vccwandlungsipruch über die schwelgenden Gefährten des Odysseus ansspricht, in durchaus eiiiwaiwfrcieni Aufbau und guter Zeichnung wieder. Bon dem gleichen Künstler sind iwch die „Amazonen" in reich gehaltener Landschaft und ein recht drastisch angelegtes Rcgenbild zu nennen. EU eich Carl Schmidt hat auch Friedrich H e»s e r diesmal lohnende Blicke in die Welt des Kindes getan: seine Balm- und Bubiköpichcn sind mit liebenswürdiger Drvlerie und Charme ansgestattct. Oskar Pvpps „Feldweg" und Walter Wuentigs landlose „Allee" lassen sich gleichfalls lobend er wähnen. Des erslercu Enkabild zeigt eine ungemein sorgfältige Ausführung des Bordcrgrnndes von überraschender 'Natürlichkeit; weniger wird, als in äußerlichen Effekten stecken geblieben, die .Waldlraut-Toilcttc" gefallen. Rach der bösliche» Bitte an die „ . die in zahl« Aquarellen Landschaftliches ' "" " " " ' ' ' »gt. meist in der Deck. . »ach dem be- d. :nd »ach der rühinlichst bekannten" Lentewttzer Windmühle, sö zeigen un» diese mancherlei. Stand und Pewerbe », typischer Individualität; alS hcsles mochten wir außer den kleinen Ballettratte» noch den arbeitsinüden, beim Scheine seiner Stalllaterne schlummernden Fuhrmann bezeichnen. Urtier das von leuchtender Abendsonne überstrahlte Gehöft von Franz Trantsch, daS als Debüt seines Schöpfers auf dem Gebiete des Künstlersteindrnckü in seiner Tech nik an die besseren Blätter der.Karlsruher" erinnert, und HanS R. Heinmann » in seiner breiten Massigkeit exzellent ausge- führten „Elbkahn" kommen wir zu Hermann Prelis aquarellier ten Studien für seine großen Freskokoinpositiviien, die uns vom „Leopold von Dessau" aus dem Jahre 1888 bis zu de» vielbe- nach wtvchene» Wandbildern im Palazzo Casfarelli, dem Heim der deutschen Botschaft in 'Rom, und »n Dresdner Albertinum ein gutes Stück von der Lebensarbeit des Künstlers vorsübren, der als Monninentalmaler große» Stiles, wie als trefflicher Beherrscher der Freskolechnik in Deutfchland zur Zeit »nbestrcltbar mit an erster Stelle zu nennen ist. Jenseits des TürauSschnittcS treffen wir sodann aus die Arbeiten Hans Ungers. dessen landschaft liche Motive wieder in den vollsten Farbtönen schwelgen und die besondere Kunslwcise des Schöpfers unseres Central-Tveater-Vor- haiigcs. wenn auch in engerem Rahme», so doch von ihrer besten Leite zeigen. Auch der prächtige männliche Rückenakt auf dem NicolK-Plakat und der ans Ungers Bildern wie Plakaten hinläng lich bekannte weibliche Kopf, diesmal mit etwas stilisierendem .Haarschmuck, dürfen eingehendere Beachtung beanspruchen. Den Lchlutz der Dresdner Künstler in dieser Reihe bildet die Kollektion W. Ru di ii off, die wohl die weitaus imninleriircichste der ganzen Ausstellung ist und mit der der Künstler in Dresden auf das glücklichste debütiert. Reben einigen ungemein ausdrucks vollen Polttättadiernngen. mehrere» Figuren- und Gruppen bildern, unter denen das in seinen Lichtefsekteil vorzüglich wicder- gegebcne „Theaterfouer" an erster Stelle zu nenne» ist, dielet der Künstler halwtiächlich landschaftliche Motive des Auslands, die, teilweise in Lchwarz-Weitz-Druckein der Mehrzahl nach aber in farbigen Radierungen, sowohl stofflich, wie auch in der leuchten den Kraft, in der reichen Skala ihrer Farbentöne an den bekann ten Agnarellistcn Hildebrandt erinnern. Da die Blätter größten teils als Einzeldrucke überdies technisch ausgezeichnet sind, ist die Gelegenheit, des Künstlers Arbeiten an dieser Stelle eingehend studieren zu können, nur mit Freuden zu begrüben. —k. ck Der für Donnerstag, den 15. Juni d. I.. nach Eisenach eitibernienc 13. Sä » grrtag deS Deutschen Sängerbun des wird n. a. über die Frage der Gefangswcttstreite und des K a i s e r - G c s a n gsw e t t stre i t es, sowie über die jetzt brennende Tantiemensrage Beschlußfassungen herbeifnhren, die für die deutsche Sängenvelt von einschneidender Wichtigkeit sein werden. 7 Ein Preisausschreiben für Liedertexte im Betrage von 200 Mk. erüstnet „Die Musikwelt" (Heft 17), und zwar erstreckt sich die Wettoewerbung auf 1. ein geistliches Lied, 2. ein lyrisches Lied, 3. ein Volkslied »nd 4. eine Ballade. Für die Komposition der preisgekrönten Dichtungen wird im Septem ber ein weiteres Preisausschreiben veranstaltet. Alles 'Nähere durch den Verlag der „Musikwelt" in Berlin 81V. 11. 7 Bei der Akademie der Künste in Berlin ist die seinerzeit für Adoff v. Menzel geschaffene und infolge seines Ablebens ver waiste Stelle eines Ehre n se n a t or s der Akademie dem Genremaler Professor Ludwig Knaus mit kaiserlicher Ge nehmigung durch den Kurator der Akademie der Künste ver liehen worden. f Der Rubin st ein-PreiS wird diesmal, am 3. August, in Paris vergeben: dieser Breis wird nach fünf jährigen Zeiträumen einem Pianisten und einem Komponisten, jedem in der Höhe von 5000 Frcs., verlieben. f Unter der Spitzmarke „Das Ballettröckchen vor Gericht" wird aus Paris berichtet: Die Direktion Jsola lxitte gegen Fräulein Sarcy einen Prozeh angestrengt, weil die Dame, ein „Stern" des Balletts, sich gesträubt hatte, in dem Ballett „Hcrodias" in einem anderen Kostüm als dem histo- rischen Ballettröckchen, dem „Tutti", zu tanzen. Man mutete ihr nämlich zu, ein „echtes" und „historisches" Gewand onzulegen. Nun hat das Oiericht gesprochen lind der Dame recht gegeben. In dem Urteil, das sehr langatmig ist, heißt es u. a.: In An betracht dessen, daß die Künstlerin, «in „Stern", eine erste Tän zerin, sich auf -der Bühne nur im „Tutu" präsentieren kann und nicht in dem Kostüm, das man ihr alifdrängen wollte ... In Anbetracht dessen, daß es gewiß erforderlich ist, Ort und Zeit der Handlung charakteristisch anzndeuten ... In Anbetracht dessen aber, daß ja doch alle Vorgänge und Kostüme auf der Bühne falsch sind, und daß sich das Publikum hierdurch gar nicht in seinem Vergnügen stören läßt, daß das Publikum gar nickt wissen will s!>, wie die Kostüme zur Zeit des Herodes und der Herodias aussaben ... In Anbetracht dessen, daß — und das ist der springende Punkt — das „Tittu" daS historische Kostüm deS „Sterns" ist . . . wurden die Gebrüder Jsola per- urteilt, eine Konventionalstrafe von 1200 Francs an Mlle. Hüva Sarcy zu zahlen. s- Der neuen Liste der Ankäufe ans der Internatio nalen Ausstellung von Venedig ist zu entnehmen, daß der K a i s e r dort zehn Kunstwerke gekauft hat. Während des Druckes eingegangene Neueste Trahtmeldungen. Berlin. Der Kaiser besuchte heute nachmittag die Großherzogin von Oldenburg. Abends 8 Uhr fand bei den Majestäten im König!. Schloß Tafel statt, an der außer den anwesenden Prinzensöhncn der Prinz und die Prinzessin Arisugawa von Japan, der Herzog und die Herzogin von Schleswig-Holstein, der Großherzog und die Großherzogin von Baden, die Großherzogin von Oldenburg, Herzogin Sophie Charlotte von Oldenburg, der Prinz von Rumänien, Prinz und Prinzessin Albert von Belgien, Prinz Christian von Schleswig- Holstein, der Erbprinz von Hohenzollern, sämtlich mit Gefolge, und die Herren der spanischen Mission teilnahmen. Posen. In dem heutigen Termin vor dem hiesigen Land gericht wegen Herausgabe des kleinen Grafen Kwilecki wurde bald nach Eröffnung aus Antrag beider Parteien die Verliandluitg auf den 20. September vertagt. London. König Alfons begab sich heute mittag in Begleitung des Prinzen von Wales nach Guildhall, wo er vom Lorvmayor vor der Bibliothek einpsangcn wurde. Der Herzog und die Herzogin von Connaught mit Töchtern, der Premier minister mit den Mitgliedern des Kabinetts, der Erzbischof von Canterbury, die Mitglieder der spanischen Botschaft und zahl- reiche Parlamentarier waren zugegen. Dem Könige wurde eine Adresse in einem goldenen Kästchen überreicht. In der Jesthalle fand lodann ein Mahl statt. Ans dem Wege zur Guildball, der prächtig geschmückt war, wurde der König von der Bevölkerung, die sich trotz des schlechten Wetters zahlreich angesammelt hatte, lebhaft begrüßt. London. Unterhaus. Der Staatssekretär für Indien, Brodrick, beantwortet eine Frage dahin: 'Nachdem dem verstorbenen Emir von Afghanistan von der indstchen Regierung das Versprechen gegeben worden war, sie würde die Einfuhr einiger deutscher Kanonen gestatten, seien einige Kruppsche Kanonen im Jahre 1902 nach Kabul gebracht und seitdem keine Kanonen mehr eingesührt worden. Die gestern im Zusammenhänge mit dem Rücktritt des Sprechers erwähnten Resolutionen wuroen einstimmig angenommen, nachdem Redner aller Parteien dem Sprecher ihre Anerkennung ausgesprochen hatten. London. Reuters Bureau meldet aus Petersburg: In Verfolg der gestrigen Beratung des Ministerkomüecs in Zarskoje-Sselo wurden heute nachmittag an die russischen Bot schafter in Washington und Paris Instruktionen des Inhalts tclegraphiert: Rußland wünscht die Friedens- bedingt! ii gen Japans zu erfahren. EtzrUtlant«. U« vo» Stort-ing aNtzvUu»»«»« Adressen «de n Sö »»a hat folgend«« Wortlaut: .Majchötl Da sömtllche Mitglieder de» Slaatsrate» heut« im Gtortbtug ihre Aemter niedrraelegt dabea. und da Ew. Majestät in dem Protokoll vom 27. Mai ofs>»i«ll erklärt haben, daß Ew. Majestät sich nicht imstande sehen, de« Land« eine neue Regierung »u verschaffen, ist di« konstitutionell« Sönigtzmacht i» Norwegen somit außer Wirksamkeit getreten. T» ist äiher kUlicht für den Storching als Vertreter de- norwegischen Volke« gewesen, unverzüglich die Mitglieder de» abgetretenen Staatsrate« zu ermächtigen, al« norwegische Regierung bi« auf weitere« bie dem Könige zustehende Macht au«-uüben in Uebereinstimmung mit der Verfassung de» Königreich» Norwegen und de« gelten- den Gesetzen mit den Aenderungen, die dadurch notwendig wer den. daß die Bereinigung mit Schweden, die einen gemein samen König vorauSsetzt. dadurch ausgelöst ist, daß der König aufgehürt hat, als norwegischer König »u fungieren. Der Gang der Entwicklung, der mächtiger gewesen ist, al« der Wunsch und der Wille de« einzelnen, hat zu diesem Resultat« geführt. Die im Jahr« 1814 eingeganqjne Union ist bereit« kan der ersten Stunde an ihrem Wesen und Inhalte nach von beiden Völkern vrrichieden aufgefaßt worden. Von schwedischer Seite sind Bestrebungen auSgegangen, die Gemeinschaft au«zudehnen, von norwegischer Seite die Bestrebungen, sie aus die in der Neichsakte vorgeschriebe»« Gemeinschaft zu beschränken und im übrigen die Alleingewalt beider Reich« bei allen Angelegen- Helten geltend zu machen, die nicht i» der Reich-alte als uiiioncll bezeichnet sind. Die prinzipiellen Gegensätze in der Auffassung über den Charakter der Union Haben viele Miß- Verständnisse zwischen den Völkern hervorgerufen und manche Reibungen veranlaßt. In der Auffassung, die während der letzten Verhandlungen zwischen den beiden Reichen von der schwedischen Regierung 'Norwegen gegenüber geltend gemacht tourde, hat das norwegische Volk eine Kränkung seine» ver fassungsmäßigen Rechtes der Selbständigkeit und seiner natio nalen Ehre sehen müssen. Die Union hatte ihre Berechtigung, solange sie dazu beitragen konnte, die Wohlfahrt und daS Glück der beiden Völker zu fördern unter Wahrung ihrer Selbständig keit als souveräne Staaten. Aber über der Union steht für uns Norweger unser norwegisches, für Schweden das schwedische Vaterland, und wertvoller, als die politische Verbindung sind das Solidciritälsgefühl und das freiwillige Zusammenhalten der beiden Völker. Für dieses Solidaritätsgesühl zwischen dem norwegischen und dem schwedischen Volke, welches das Glück der beiden Völker sichern und ihre Stärke nach außen sein sollte, ist die Union eine Gefahr geworden. Wenn die Bereinigung jetzt gelöst wird, hat das norwegische Volk keinen höheren Wunsch, als in gutem Einverständnis mit allen, und nicht zum weuigsten mit dem Volke Schwedens und der Dynastie, zu leben, unter deren Leitung unser Land trotz vieler und bitterer Unions- streitigkeiten ein so bedeutendes geistiges und materielle« Wachs- tum erfahren hat. Als Zeugnis dafür, daß di« Arbeit und der Kampf des norwegischen Volkes für die volle Selbständigkeit seines Vaterlandes nicht in irgendwelcher Mißstimmung gegen das Königshaus oder das schwedische Volk begründet gewesen ist, und keine Bitterkeit gegen einen von diesen hinterlassen hat, er- sucht der Storthing ehrerbietigst um Ew. Majestät Mitwirkung, daß einem Prinzen aus Ew. Majestät Haus gestattet werde, unter Ausgabe seiner Erbrechte an den Thron Schwedens die Wahl zum König von Norwegen anzunehmen. Der Tag, an dem das norwegische Volk seinen eigenen König erhält, um den alten Thron Norwegens zu besteigen, wird eine Aera ruhiger Arbeits- bedlngiingen für Norwegen, eines guten und herzlichen Ver- yältnisses zu dem schwedischen Volke und deS Friedens, der Ein- tracht und des treuen Zusammenhaltens im Norden zum Schutze der Kultur der Völker, ihrer Freiheit und ihrer Selbständigkeit einleiteii. Hiervon überzeugt, wagt der Storthing die sichere Hoffnung auszusprechen, daß das jetzt Geschehene sich zum Guten sür alle wenden werde, auch für Ew. Majestät, für deren Person- das norwegische Volk Hochachtung und Ergebenheit be wahren wird." g Christiania. Nachdem der Storthing än Be- schluß gefaßt hatte, hielt Präsident Berner «ine kurze Rede, in der er die ernste Bedeutung deS gelancnen Schrittes bervorhob. Er schloß mit dem Wunsche: „Gott bcivahre das Vaterland", in den die ganze Versammlung «instimmte. Eine neue Staatsrats sitzung wird nachmittags 5^ Uhr ab gehalten. Der Staatsrat wird in der Sitzung die Verteilung der einzelnen Ressorts vornehmen. ES verlautet, der Handels- minister Arctander werde die Leitung der auswärtigen Ange legenheiten, Hagertip das Justiz- und Bothner das Revisions- bepartement übernehmen. Stockholm. Der König sandte ein Telegramm an den Präsidenten des Storching. Berner, in dem er mitteilt, daß er an den Staatsrat Michelst» telegraphisch bestimmtesten Protest gegen die Handlungsweise des StaatsrateS ge richtet habe. Nagasaki. Der von der Mitjur-Bursan-Gomei-Dampf- schiffahrtsgewllschaft in Nagasaki gecharterte englische Dampfer „Ptlunneus" ist Freitag 80 Meilen von Wusung durch den russischen Hilfskreuzer „Arion" an geh alten und durch- sucht worden. Die Luken wurden geöffnet, 411 Säcke Bohnen. 125 Ballen Baumwolle u. a. wurden über Bord geworfen. Dann wurde das Schiff wieder verlassen. Der so plötzlich befreite Dampfer erklärt das damit, daß der „Arion" durch drahtlose Telegraphie die Annäherung der Japaner erhalten hat. Lvet»erber1ck>1 de» Kgl. Sächl. Meieorolog. Instituts In Chemnitz vom 7. Juni 8 Ubr moigenS (Temperatur »ach CelsiuS). Wetterlage ln Enrova am 7. Juni 8 Ubr früh: x,MLtimg Ltat'on«. ^7?! „ SUtrke 9!-m- d,Ende» o l,t<»öd«d«<»t z. s — «c> in», l z »> 080 t«t»l »albded ^ 8 S ^ leicht wolkig 4 kj 0 Storno»,. 767 Nal. Head 69 Shriftianld! 56 ^kude4,i:ir> 6l I()!§0 leicht!,volken! Stockholm! 60 lXUO nms'.i., heiter Äeme? ^ ^ 55 ffiegen Swtneiii.H kk Iimo »chm. bedeckt Skagen M O leicht heiter Sylt b7 milbig bedeckt Hambg. 1 56 leicht bedeckt Helder I 56 IUdlO leicht bedeckt 4 !:i o 4l:r r 4in ? 4 14 l Station«. Name jk Richtung ! u. Stürie de« winde« Wetter Sctll, Aachen Berlin Karl«rnbe snanks.M Mty 6 Pari« 13 Florenz 4 14 o -414 0 4 16 16 413 0 M-za München 6 «Lhemnttz 7 7<w lico 4»,!- 5» tVStV lNcjl ded«« 4 ,t o 54 !!§<> leicht Stegen -416! 1 55 rNV leicht Regen 4 14 0 53 schwach bedeckt 4-17111 müßig Regen 412s 7 leicht bedeckt I-j-ll! 1 wicht bedeckt 417 32 leicht bedeckt 56 ,HV 56 56 » 58 80 ßrisch bedeckt leicht Regen 4-l^ 4 4 14 13 ne i Tiefer Druck breitet sich über Zentral- und Osteuropa au«. Dober Druck lagert über Nrotzbritaimien. Die eingelretene Noidwest-LtrSmung bat Medcri'chlnit und iiiäbigen Temveralurrticknang gebracht. Eine Aenbe- rung vcr Wetterlage ist niwt wahrscheinlich, so daß tnibeS, reguertsckie« Weller bei »nvcrilnverter Temperatur anhalten wird. Prognose für den 8. Juni. Wetter: Regnerisch. Temperatur: Normal. Windursprung: Nordweften. Barometer: Tief. Witterung in Snchien am 6. Jnni. GtaNon Lu. Le, z w. wind Zs Station Se«. hübe r«mp. «ln» keeiden 11b 25 7 16 2 srv r . Frewer, SW r,» sie» V8V 2 9«i,',ig 117 25 5 18.1 dNV 2 Lckmetberg 43» 2:i2 12.4 O 2 glchadrah -so 25.3 lg 8 8VV r . SNIer 506 28« 132 8tV , 10-' 26 7 17.N 8VV 4 0.» Allenberg 7bl 27.!, 148 X 2 Hitiau Sbst Mg 16 5 80 3 »et »»„Hain 777 20 4 ,N4 tVXtV 2 Sdemnt» :i16 2t 7 l« o 80 ii o.o .iitbteiber-, 1 »i:i 180 >11 S «IV 2 07 r.7 Dem Kewitter am Nachmittag de» S. Juni sollte »nnbchft Aufheite rung. Später hildete sich erneut Gewitter. Die Teiuveratur in zivar wentg gefallen, sieht aber noch immer über normal. Da« Barometer ist stark gesatlen. Die Luitströmnnge» lind schwach und rmbcslimm«, schwanken zu meist «wische» Siwosl bis Sitvwcft. Meldung »am Fichlelder« : Glänzen der SkNtnenu,ttcrga»g. Abendrot, glänzender Sonnenausgan«. Limmel«. särbmtg gelb, fern« Gewitter, starkes Wetterleuchten nach Süden bi« Westen. Dresden, 7. Juni. Barometer van Optiker Eduard Wt«,and fvorm. OStar Bdtolvl, Wallsirab« 2 Abend« S Uhr: 747 Millimeter. 3 „«sagen. Tbcrmamelrograph nackt Eelliu«. Temperatur: bbchst«2Lb<8kc Wärme, niedrigste l7 Gr. Wärme, Bedeckt, nachmittag« Gewitter mit Kegen. Tiwwestwtnd
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