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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.01.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050105013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905010501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905010501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-05
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.01.1905
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verugsgeMr: »Krstcki f»r D^«»n> b«< UI,NL Utaer>>tlttr„v», durch uuler» i,»,»»« und «»rikn», «, und Münlaurn nur einmal) «Mk «ovk, durchautivliriiaelloi«. w>Ol°uür» , Ml der s Mk »o Pf. >S«i «lnmaliaer stulielluna durch di« PollUMk loline Bestellgeld". „»Aua- land mit rntlvrechendem üuichlaae. Nachdruck aller «nckel u. Oriainal- Liitteiluuaen nur mit deutlicher Luelleuauaabei.DreadNachr.'r tuläisl,. Nack>tra,lick>e Louorar- auiprüch« »leiden unberucksichuat: »mverltnute Mauulkriut« werde» »ich» auidewahrt. relearamm-Adrell«: «achrichtew Lre»de»> Sesriin-et 18Ü8. Udren unü SoUlwaren anvrlcunm liest« Ssiiur-sguoll» kllLtLV 8my. »orllrgtr. 10. L-aupIaekchait-ffleNe: Marftnstr. 3K 40 Unresgen-tänk. Irinnhm« van «»tunbiaungen di» nachmittag» s Ulir Loun- und »eieriag» nur D!line»>lla»>- as r>°-. tt dt» " ,t Ulir. L>e rivailigeGruud- «e>Ie ica. i> Lstbri» iw Vlg.. Ä„- lliudigungc» aus der Pnr-asteilc 5jei> !)', Ps, : die Livaitige L'U« aus Leu teile bv Pia., »l-r Ciuaclaudt Zeile «u Pig In Nummer» »ua, S«u«. und Feiertagen t ivaliiac Lruudtelie « V'g. aui Vnvatieite m» Pig. Lwalliae Zeile aui IcestcUk uu„ tiiugelaudlerPig. eu,ewaNi-,c :-U. tra.ie nur geaeu Poram-br-aeu-r. tLriegblcittcr irerde» mu tu P-,. verechnel. Kernivrechanichsus.' «Mt I Ar. U uud Sir. 201)6. HuZ. Lüdarekerf L §vime ^ VsrkslSIt«» läi- Li»«nll0v8lsiikUoll«u «. ^ L Liwstsvtilouvroi. Lavstiedwieü«. - Sozr. 1840. ^ ^-üLf« «>r «tvklrlsotlsw. «»vlruElisickom 'IlimsmikMiONit- Ulill ttanllkou ist). »»lllvkkkl'llic IlIN8Ik>I W» VL«I2KI I« IIV - LI III4DN. 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Zuerst beschränkten sich diese Kassandrarufe ans die ultramontane und sozialdemokratische Presse, deren augen scheinlich tendenziös gefärbte Darstellungen Zweifel und Kritik bxrausforderten. Insbesondere mutzte mau stutzig werde» an gesichts des Versuches, die Be.vegung direkt den Zechenbesitzcrn in die Schuhe zu schieben, die angeblich durch planmähige heranssorderlingen der Arbeiterschaft auf einen Streikausbruch von ihm bewirkten Stilllegung von Zechen ein nicht unerheblicher Einflutz auf die jetzige Gärung zugeschrieben. Nach einer von sozialdemokratischer Seite stammenden Angabe sollen infolge jener Maßregeln allein 30000 Bergleute überzählig sein. Daß hier jedenfalls beachtliche Momente in das allgemeine Büd der Lage mit hineinipielen, beweist die Tatsache, daß die inzwischen in Dortmund cingctrossene staatliche Kommission zur Unter suchung der Frage der Zcchenstilllegung gleichzeitig die Aus gabe hat, die Ursachen der Unzufriedenheit unter den Berglenten zu erforschen. Es kann wohl kaum einem Zweifel unterliegen, daß die mit dem Stilllcgen vou Zechen verbundenen Arbeiter entlassungen auf die allgemeinen Arbeits- und Lohnvcryältnisse hinwirken sollten, weil sie dadurch eine Erljöbung der Preise i im Ruhrrevier einen ! »günstigen Druck ausüben, dessen Folgen und lohnenden Absatz für ihre ausgcspeicherte Ueberprodnktion zu § auch durch die Wiederanstellung des größten Teils der Enl- erzielen hofften. Ebenso sah man den agitatorischen Pserdesutz lasscnen nicht gänzlich ausgeglichen werden können, weil ans den deutlich hervorgucken in der von sozialdemokratischer Seite aus gestellten Behauptung, daß die Führer der Partei des Umsturzes im Rnhrrevier eigentlich die zurücklmltcuden und bremsenden Kräfte seien, während die Arbeiterschaft den treibenden und kaum noch zu bändigenden Teil darstelle. Schließlich konnte aber doch auch die nicht auf einen einseitigen Parteistandvnnkt festgelegte besonnene Presse nicht umhin, ihrerseits das Vorhandensein einer besonderen Erregung unter der gesamten Belegschaft des Rubr- reviers zuzugcben, und in diesem kritischen Stande der Tinge ist inzwischen nicht nur keine Besserung cingctretcn, sondern er ist durch zahlreiche während der Feiertage abgehaltene Versamm lungen und durch die von den Arbeitern mit fieberhafter Span nung erwarteten Entscheidungen, die unmittelbar bevorsteben, nur noch verschärft worden. Wenn vollends etwas den tatsäch lichen Ernst der Lage in das rechte Licht zu rücken vermag, sv ist es der Umstand, daß selbst ein mit den leitenden industriellen Kresten in jo enger Fühlung stehendes Blatt, wie die „Köln. Ztg.", neuerdings unumwunden erklärt: „Mrgendwo besteht ein Zweifel darüber, daß seit Jahren sich die Verhältnisse so zu gespitzt haben, daß das ganze Gebiet einem großen Vulkan ver gleichbar ist, der jeden Augenblick die folgenschwersten Explosionen bringen kann." Bei einer so gearteten Sachlage erscheint es sür weitere Kreise angebracht, einen Ucberblick über die Ursachen der im Ruhrrevier herrschenden Mißstimmung unter den Arbeitern zu gewinnen. Nach den Darlegungen des kölnischen Blattes scheidet die Lohnfragc völlig aus: di: Löhne seien seit 1889 um etioa 20 Prozent gestiegen und 1903 hätten noch gut 94 000 Bergleute 5 Mark und darüber täglich verdient. Der Angelpunkt der Be wegung liegt darnach in der Frage der Schichtdauer und der persönlichen Behandlung der Arbeiter. Solveit der zweite Punkt in Betracht komurt, spielen unverkennbar starke sozialdemokratische Einflüsse mit hinein. Das geht insbesondere daraus hervor, daß an einer Zeche der Ausstand bloß deswegen ausznbrechen droht, weil ein Bergarbeiter namens Wagner umnittelbar vor Weihnachten entlassen wurde, der führendes Mitglied deS alten sozialdemokratischen Verbandes ist. Ter Direktor des Werkes soll zur Begründung der Maßregelung kategorisch versichert haben, „in drei Monaten müßten alle sozial- demokratisch Organisierten hinaus sein oder er werde geben: er wolle unbedingt Herr im eigenen Hause bleiben". Tie Sclsichl- dauer dagegen ist eine Angelegenheit, in der sämt liche Organisationen Zusammengehen, d. h. neben dem sozial demokratischen Verbände mit 60000 Mitgliedern der christliche Gewerkvcrein mit 40000, der u»lunche Gewerkverein mit 10000 und der Hirsch-Dunckerichc Gewerkuercui mit 1000 Mitgliedern, zusammen 111000 organisierte Bergarbeiter, bei einer Gesamtbelegschaft von 260 000 Mann. Zur Zeit liegt die Sache so. das; im Nuhrrevier die Windige Arbeitszeit herrscht, aber unter Abrechnung der Seilfahrt, d. h. derjenigen Zeit, die vergeht, um die Arbeiter im Fördcrkorbe an ihre Arbeitsstätten unter Tage und zurück zu befördern, und die bei großen Beleg schaften etwa 1s/2 Stunde zusammen ausmacht. Tic Arbeite« verlangen nun die Einrechnung einer Seilfahrt in den Achtstunden tag, und haben die Zeche Bruchstraße bei Langendreer zum ersten Angriffspunkte ausersehen. Die Zechenverwaltung hat er klärt. eine solche Verkürzung der Schichtdauer wegen der damit verbundenen erheblichen Verteuerung der Erzeugung nicht tragen zu können, und den mit der verlängerten Schichtdauer nicht ein verstandenen Arbeitern die Kündigung in Aussicht gestellt. Die Entscheidung hierüber muß jede Stunde fallen. Die „Köln. Ztg." erklärt ausdrücklich, daß Von dem Ausgange dieses Streites die Gestaltung der gciautten Lage im Nuhrrevier abhänge. Be harre die Zechenverwaltung »ns ihrem Standpunkte, so seien sämt liche Organisationen der Bergarbeiter im Nuhrrevier fest ent schlossen, den Streik zu beginnen. Nach einer anderen Version spielt auch die Lohnfrage in der gegenwärtigen Bewegung eine Rolle, und es seien in dieser Beziehung folgende Forderungen von der Arbeiterschaft aus gestellt worden: Minimallohn für Schlepper 314 Mk., für Hauer 5 Mk.. Aufgeld für Uebecschichten von mindestens 50 Prozent: außerdem kosten zur Unterstützung der Berginspcktion Arbeiter- kontrolleure von den Arbeitern alljährlich in geheimer Ab stimmung gewählt werden. Endlich wird auch noch der vom Sobleukvndikat vorgcnommenen Produktionsbeschränkung und der ganzen Linie. Tie kleine Garnison der Befestigung kam teil innerhalb derselbe» um, teils konnte sie die Befestigung ve. lassen. Nach zweistündigem Bombardement machten die Ja paner einen Sturmangrisi aus die chinesische Mauer vom Fon bis zum Adlerues«. Zwei Tkurniaiigriiie wurden zurnckgcsch'ageu. Unsere Feldanillerie kügte den Javanern viel Schaden zu. 0 ist numoalicii, sich aus der chinesiichen Mauer zu hatten. Je habe besohlen, daß sich unsere Truppe» in der Nacht cm' die Hügel hinter der chinesischen Mauer zurückzichen. Ein großer Teil der Ostfront iil u>. den Hänven der Japaner. In der neuen Stellung werden wir uns nicht lange halten, und daun werden wir kapitulieren müssen. Noch ist alles in Gottes Hand. Unsere Verluste sind groß. Zwei Regimcniskomuicni deure sind verwunde:, einer von ihnen scrwcr. Der Kom mandant der Befestigung 3 kam bei der Explosion uw. Großer Kaiser, vcrzmhe un--. wir haben alles getan, was in. Menschen- machten ttuub. Nichte uns aus Grnnd des tz 64 des Regle ments über die Verteidigung der Festungen lAumermng des Generalstabcs: Wie heldenhaft die Verteidigung einer Festung auch gewesen und mit wie großer Selbstverleugnung die Ver teidigung auch geführt worden ist, so wird ihr Kommandant doch, wenn die Festung vom Feinde genommen wird, einem Gericht übergeben, dessen Znsaiiimenietzung jedesmal durch be sonderen Bestell des Kaisers fengeiettt wird. Dieses Gericht hat die vom Fc>tungskomm.andameii ergrisistnen Maßnahmen der Ver teidigung zu beurteilen und hieraus fest usiellen, ob er seine Pflicht erfüllt hat oder vb der Fall der Festung ihm als Schuld au- gerechnet werden muß.): aber richte gnädig. Fast 11 Monate mimtterbrochencn Kamvfes haben uwstre Kräne erschöpft, nur ein Viertel der Verteidiger, von denen die Halste krank ist, haften 27 Werst der Festung besetzt, ohne .Hilfe zu erhalten, ja sogar ohne .auch nur für eine kurze Zeit abgelöst zu werden. Tie Leute sehe» wie Schatten aus." Petersburg. Eine am 21. Dezember ausgcgebcne. gestern hier eingegaugenc Deveichc des Generals 2 tössel an den Kaiser lautet: „Gestern (20. Tüzemberl. abends 9 Uhr, wurden im Fort 2 durch Graiioicit aus cltzölliaeii Geschützen folgende Helden, der Nuhpi von Port Arthur, getutet: Genera! Kondratengv, Oberstleutnant Naumcnkv. drei Ingcnieroffiziere, zwei Hauvtlente, sowie zwei Unteroffiziere. Verwundet wurden sieben Osiiziere. Ter Tod Kondratengos machte einen nieder schmetternden Eindruck. Am II. Tczeinber wurden., als, die Japaner den Hohen Hügel genommen halten, alle Schiffe auf der Iniieurede zum Sutten gebracht, mit Ausnahme der „Sewasto pol", di: unter dem Kommando des Kapitäns Essen vier Tage hindurch auf der äußersten Reede die Angrisie japaniichcr Tor- vcdcoootc ....rückgewiesen bat. Heine !2l. Dezember! erhielten die Javaner Verstärkungen von 16 Bataillonen. Alle Laufgräben si"d mit kleinen Kanonen und Ncvolocrkanvnen bestückt. Wir sind des Angriffs gewärtig. Tie Japaner bombardieren unsere Hospitäler aus cl'zölligeiHGcstliützen. Das Howual Nr. 6 ist zerstört, die Hospitäler Nr. 9 und 11 sind schwer beschädigt. Zwei Aerzte und eine Pflegerin «sind schwer verwundet worden. Die Zahl unserer Verwundeten beläuft sich auf 10 000. Dos Bombardement bält an. Es srien. Hilft ist fchwicrig^ Nur wenige Lsiizicre sind noch vorhanden, nachdem wir im Oktober und November 200 Osiizierc verloren haben. Unteroffiziere sind zu Offizieren vefördcrt worden: sie sind .Helden, ohne die ich. nichts ausrichten könnte." General Stöffel meldete dem Kaiser unterm 20. Dezember: „Gestern ließ ich die Truppen dos Fort 2 räumen und sie nach dem Adlccnesi und der chinesischen Mauer zurückzichen. Tann besaht ich. die Kasematten des Forts in die Luft zu sprenaen. Unsere Verluste betrugen am 18. und 19. De zember 200 Mann. Aus der Westfront gehen die Japaner mit Hilft von Laufgräben lrmgiarn gegen das Fort 5 vor. Tic Ge schosse gehen zu Ende. Die Stimmung der Verteidiger,ist un gebrochen. Ich habe jetzt im Ganzen mit den Marmcsoldaten etwa 12 000 Mann zur Verteidigung der Festung." Petersburg. tPriv.-Del.) Dieben dem Ausdruck der Trauer und Anerkennung der Heldentaten Stöffels und seiner Drufwen wirst die russische Presse der Negierung ihr stchrelangen Fehler vor. Eine solche Sprache der Presse war bis dadiii unmöglich, unter Plehwe direkt undenkbar. So schreib: der „Nuß": Trotzdem bereits alles »in uns her von Krieg sprach, dachten wir nicht daran, »ns porznbereiten. Noshcslivensku wäre genau drei Monate früher angetominen und hätte Port Arthur gerettet, wenn die Ausrüstung seiner Flotte sofort nach Beginn des Krieges begonnen hätte. Tic Presse polte lau« giebige Beihilfe sowohl für sich selb,., wie für ihre Familien LLÄ7 war"uö'ch ÄEÄstmöL'eÄche S8m.Pft.bE- am Nnder. das sowohl der Preise^ als auch der Gesellschaft übrigen Zechen ein Mangel cn Arocilcrn zur Zeit ohnehin nicht vorhanden ist. Vom ricuionalivirit'chajllichen Standpunkte aus ist selbst verständlich die Vermeidung des Streikausbruchs „ein Ziel, auss innigste zu wünschen". Der scharfe Wettbewerb, mit dem unsere Bcrgwerksindustrie nach allen Scitep hin zu kämpfen hat, könnte nur Vorteil daraus ziehen, wenn die Regelmäßigkeit des Betriebs im Ruhrrevier abermals, wie im Jahre 1889, durch weitreichende und tiefgreifende, folgenschwere Konflikte zwilchen Unternehmertum und Arbeiterschaft unterbrochen und dadurch unberechenbarer Schaden für beide Teile herausbelchworcn würde. Namentlich für eine Arbeiterschaft von etwa 200 l)00 Köpfen ein schließlich der Zahl der Nichtorganisierten, von denen man zum großen Teil einen Beitritt zum Ausstande gewärtigen muß, würde sich bei der winterlichen Kälte die Not sehr bald un liebsam fühlbar machen, um so mehr, als die meisten verheiratet sind und starke Familien haben. Ncberdies wirs versichert, daß die genannten vier Bergarbeiter-Organisationen im Nuhrrevier nur über verhältnismäßig sehr geringe pekuniäre Mittel ver- sügtcu und kaum acht Tage lang 50 000 Streikende, geschweige denn 200 000 längere Zeit hindurch über Wasser zu haften ver möchten. Wie dem aber auch >ei, in jedem Falle haben auch die Unternehmer ein greifbares Interesse daran, den oroheudeu Ausstand nach Möglichkeit hinlanzuhaltcu, und deshalb kann, man vom höheren winichastlich-sozialen Standpunkte aus nur wünschen, daß sie sachlich berechtigten Forderungen der Arveiier- bclegschast keinen unüberwindlichen Widerstand entgegensetzen, sondern ihnen tunlichst willfahren möchten. Dieser Wunsch muß eben in dem Maße an Kraft gewinnen, wie sich herausstcllt. daß durch einen Aussiand schließlich nur die sozialdemokra tischen Geschäfte besorgt werden würden, wie u. a. ans der Stellungnahme des in den Feiertagen in Berlin abgehaltencn „Preußentages" hervoryeyt, der einen Bcrgarbcitcrstreik im Ruhrrevier als eine „Angelegeuheit der ganzen preußischen Sozialdemokratie" erklärte und in einer Resolution die „Gcsamt- arbeiterjchafl" aufforderte, die Bergleute in einem eventuellen Kämpft „mit allen Kräften moralisch und materiell zu unter stützen". Daß freilich kein Einsichtiger den Unternehmern zu- mutcn wird, Zugeständnisse zu machen, die mit ihrem ein fachsten Rechte im eigenen Hause in uniöslichem Widerspruche stellen oder die sich in ivirtschaftlsicher Hinsicht Nut den hohen Selbstkosten unserer Bcrgwerksinduitric nicht vertragen, braucht wohl nicht besonders betont zu werden, weil es selbst verständlich ist. Im übrigen mag an das Beispiel des Vor jahres erinnert sein, wo ebenfalls durch die wohlangebrachtc Nachgiebigkeit der Zechenverwaliungeu gegenüber begründeten sachlichen Forderungen der Belegschaften einem AuSslaude vvr- gcbeugt wurde. Es handelte sich damals um pekuniäre Fragen in Gestalt von Lohnausfällen und Krankenunterstützungen, wie sie als Folgen der Bekämpfung der Wurmkrankheit in die Er scheinung traten. Tic betroffenen Bergarbeiter verlangten aus während der ganzen Dauer der Kur. und das hierin gezeigte Entgegenkommen der Unternehmer l-atle die günstige Wirkung, daß die von sozialdemokratischer Seite künstlich verschärfte Lage sich wieder klärte, ohne das; cs zu einer Unterbrechung des Betriebes durch eine verhängnisvolle „Krastpro''c" kam. Wenn man sich erinnert, wie hoch zu jener Zeit bereits die Wogen der allgemeinen Erregung ciufschäumle», so wird inan bis zum Beweise des Gegenteils an der Hoffnung scsthaltcn dürfen, daß auch dieses Mal dem Willen zur Verständigung der Weg nicht fehlen werde. Im äußersten Falle bleibt immer noch die Vermittlung des Obcrbergamtcs zu Dortmund, das die Zeitung , ^ . von den Arbeitern im Falle der Abweisung ihrer Forderungen die große Zahl Menschen zurück, die Japan dafür als Preis ge sei, Manikorv anteple. Das japanische Volk jubelt beute mtt Recht. Wir dagegen wußten so gut wie nichts vom Gange der Ereignisse, wir mußten verbreiten, daß die Japaner immer nur kleine Befestigungen eingenommen hätten und der Sturm auf die eigentlichen Forts noch im weiten Felde liege. Tie Zei »mg ..Näschidni' schreibt: Ein Land, 50 Mal kleiner als Rußland, besitzt Freiheit, Selbständigkeit und Besonnenheit. Da für erreicht cs auch, was ihm uvftut. Und das ist in erstaunciie wert kurzer Zeit geschaffen. Es versankt seine Siege über uns lediglich unseren historischen Sünden und Fehlern. Tokio. Bei einer Besprechung der lieber gäbe von Port ArAhu r. kommt sie Zeitung „Dschidschi-Schinop" auf durch die Zechenverwaltungen ongernfen werden soll. Neueste Trahtmtldnnqtn vom 4. Januar. Der rnssifch-iapanische Krieg. Petersburg. Ein Telegramm General Stöffels an den Kaiser vom 1. Januar besagt: „Gestern morgen führten di« Japaner eine ungeheure Explosion unter der Befestigung 3 herbei und eröffneten sofort ein heftiges Bombardement aus der ftuna im Besitz behalten. Arth»' ^ .ahlt habe. Sle sagt: „Wir müssen die Festung jo lange das Reich bestehen wirö. Port Arthur ist der Schlüssel zum Frieden im fernen Ostcq, und es ist unsere Pflicht, den Schlüssel in unseren Händen zu behalten." — General Nog; berichtet, daß, nachdem die Verhandlungen zwischen de» japa nischen und russischen Vertretern am 31. Dezember beendet waren, mit der tatsächlichen Uebcrgabe des russtichcu Kriegsmaterials und Regierungs-Eigentums an die Japaner beute früh begonnen wurde. — Ter Kommandant und der Offizier des russischen Torpedobootzerstörers „R astorop n n". die an Bord des von Schanghai nach Wladiwostok bestimmten Handcltzdampfcrtt „Nigrttia" obgesaßt wurden, haben sich jetzt -u erkennen gegeben 'l8/6L '-N8 -lsunMg 'M1U is.ioistON
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