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Nacht-Teltftramme. Berlin. 7. Mürz. Im Lause des Nachmittags sind bei Sr Maiestat den« Kaiser keine Veränderungen eilige- litten, die Besorgnisse zu er regen geeignet wäre». Die eiiigriioinmeiie Nalirung übte eine belebende Wirkung aus und brachte eine Wendung zum Besseren bertwr. Der Kaiser sab den Prinzen W>l-, beim kurz, ehe derselbe das ' Palais verlieb, eine Viertel stunde bei sich im Zimmer. 4 Uhr 45 Min. erschien die Prinzessin Wilhelm bei der Kalle,in. 33. Jahrgang. Aufl. 46,000 Cxcmpl. II«»*«,,klein 4L Ilrasäon. Dresden, 1888. «um. 7. Mürz. Ter MUUIlcr- »rüftvkni «risp« ttirliic Ser «ain- wer »ul. dal! das Munin iiilt Sem Wuulche „am Guirinn,, ües Srul- Micii Nronpnnzcu ein Vchv liessler Siiuiriailiie ,n Denliiiiland nr> iunür» InUic. Diele L„„,»>aUiic SriiU- le„ zwei rclrniainine des giirile» Bicmarck a.i ii,u aus. irnspi ver las Iiteraui die lelearainme linier IclUmilein Beilau See »uunuicr. , ' > > i«. 7. Ma,inieiecidein.i I v.'liiiu Nikduari. iure i.7 in.. ! ei>niI-Mai Uii.n n g„»l-gnli IK8.NN. »luafli» men. lei» ivn ,,a. „r «p.il M»! ilg.nn. gn,u ^nl, . vlumeei>a.e, Haie, lere iiil >N8 »teeel f„u. 7>e>ii-M,>i ir,i,a. Sep,.- Velde. Siuniuo »»»,. leie , ls"li .'Ur 4N..N,, 7>n -.'linii- ^^>lu nlnii^'^' ^cilelkui» leie ve>- VLk. Ltsstlcki-alit-^Isschinensteflung operialdgncllunk, für eonkorbeci-rrk.^s. IV. Salm, Kl rim- II. l'l !!M-^ll8lLlt, ! üpoviLl-H'Lbrilt tittplUsstvr un,1 vummirtnr 8j«kv1-, I'nolLvt- ! Vvrse.klutiv- un«1 Lvl»ut.r:mrtr1:k)n i „ ssikuvn d vr., Kaitrerntr l7. 06»ollLtL«IoenI: Vnvkllkn, klariorikrtr. 8. M /,nr ^«MMzron ttonoktunx grosso ^us^nlil von 8l>?i»lr - r>ctlnl.l<>nnu in 2ink. ^ « Llu^tnnz,' ui»«! Ivustsor. k'»>v»o uUcr «inUuil^nn Onnds'»ivUstvrnL»cl """ A M Hternpot UN'I st.'Ul ^iolt /nr x»rzsiil>iui>^ von Vvtrviv- « Avl'eiterr locknr -Vrt Ijvt,kon8 vknsttolllon. M s hm Lief »IkLllTlliek' tsziillliüeileslilgeii in vollen: t'I, oLlnoker 1'IuL^, W7I8 L 8^kI!<L. l<st08L^07t-!'5!r^. KosLNKbüelivr empüelüt in grösster ^U8>vnlü ikeionlworlllitier Nedaklcur tür PvIitlskffcS ln. Emil Biere» In Dresden In demselben Augenblicke, da die Berichte aus San Nemo etwas günstiger zu lauten aniange», meldet man eine bedenkliche Erkiankung des Kaisers. Es ist das alte Nierenleiden, hcrvor- gerufen durch eine Erkältung, aber es greift diesmal den kaiser lichen Kranken heftiger an und zehrt in hohem Maße an dem Max 8L«5I»I< i <0. 6. LMtrs I»l'1)8<lvn, Kl»'. 7!6iE0l'8tl'1»h«0 3. in München, Loschwitz-Blascwitzer Brücke, Gerichtsverhandlungen. Eoncert Fredcric Lamond, Künstverein. ^ öllII ^äl^^» den Einslnß zu gewinnen, den er unbeschadet der Selbstsländiakcit Toiinne'S und Bohm's (Ellasser) werden für gütig erklärt. — Befinden des Kaisers und des Kronprinzen. 'Bulgarien n»d die Pforte, Umschwung in Nnschrnd, italie»i!ch-sra»z. Zollkrieg. Hosnach- s'sUlull'. richte», Kisuigspaar in München, LoschwiI)-3Ue' we„; werden nir er ganz genau, da» Nie-.Morgen: I. Beralhinig dcS Etats. Berlin. Das Abgeordnetenhaus setzte die Berathung des KultnsctatS beim Kapitel Univcrsitälc» fort. v. Meper-Acnswalde Kräitebesland des greisen Helden. Kaiser Wilhelm pollendet in l js, Arxndnng nichs wenig Tage» lein 91. Lebensjahr. In diesem hohe» Alter nimmt! simnnznvih, dnrch den Nubelstnn dem gcsainiiilen Europa poc ci» Leiden, das an sich nichts Bedrohliches hätte, nur zu leicht ein Augen gesübrt, zwmgl zu», Einichlagcu snedbcher Wene^ Ter ent- ernstes Gesicht an: die Kräfte Mangel», ui» dem Leiden Widerstand Bulgariens dort nnsühen ka»». so »ia»d, auch Oeslencich nicht, Dem nnüberstkigliche Hindernisse in den Weg legen wurde. Dazu hätte es dieses diplomatischen Feld- ^ Neft ia"bal^'den "wie Ä'er dann,' lon.mt.'""Ietz. hLn d!e 'Mach'sich dafür ans, dah die Kollegienaelder ses.gesiellt ,md oom Bulgare» das Worb Warten wir die weitere Entwicklung ruhig ab. d e bl'oldc- In de» ruisi'chcii Zeitungen kounnt. das sei gern hcivo>grhvben. > > m " i ^ Bra,'essi'° n die friedliche Ltlunnnng immer icsler znm Durchbruch, freiwillig e ^ ^ eNber» »nie s^ i-nr '-NniN lein, nini, in g.'nk-innii kielen BNlieecerus, wiU»vn uno .Zlicoverg owle leiiens vco »tvg L.I- ,ct,b .icvlb, reiiu nun, n, .nu,,>niii> veicu. r.,c! Nn-ich»^.,, v. Mepcrs ciftschiedcn entgegen- ciilgcncnzusctzen. Tie Krankheit des Kaisers ist gerade jetzt ein schlosseuc Widerstand, dem in Berlin alle iriedeusieindlichen Bc strelniugcn begegnen, vcrbniiden mit der Erkcnuiuih slluhlauds. das; Deutschland seine bcrechliglcn Forderungen willig nulcrstützt, ec- übcraus ernstes Ereignitz, da, wenn es der Vorsehung gefallen i leichtert dem Zarenreich seine friedlichere Haftung. Das; der Zar Bedenken tragt, sich in unberechenbare A sollte, seiner Heldenlausbahn ein Ende zu setzen, Derjenige, den das Recht der Geburt zu seinem Erben und Nachfolger berufen hat, lern vom Vatcrlcmde weilt, selbst ein schwer Kranker. Bezüglich des Kronprinzen liegt jetzt die po» den 6 Aerzten in San Remo unterzcichnete Erklärung vor. Die Herren spreche» von dem Zu stande des Kronprinzen in sehr rosigen Ausdrücken. Man in uh aller dings den Wortlaut der ärstlichcn Gesammt-Erklärung sich genau mi schen: sie bezieht sichaiisscblicsilicb ans die Gegenwart, nicht au> dieBer- gangenheit. DieAerzte erklären, das; eine Meinungsverschiedenheit hin sichtlich der Natur und Beurtheilung der Krankheit unter ihnc» nicht „besieht". Aber auch — nicht bestände» hat ? An dem Kernpunkt, aus den Alles ankommt: die Natur der Krankheit, geht die ärztliche Gesannnl-Elfläruna mit dem unbestimmten Ausdrucke vorbei: „Tie örtlichen Störungen im und am Kehlkopse haben sich wesentlich nicht geändert." Welcher Art jedoch diele zart ansgedrückten .Störungen" sind, darüber sagen die Herren Nichts. Das deutsche Vaterland kan» nur den innigsten Wunsch hegen, daß sich die aus den Lchildernngen der Aerste sich ergebenden Hoffnungen erfülle». Tie ersichtlich aus Einwirlung von oben hin vereinbarte ärztliche Gesaminl-Anslassnng enthält die werthvolle Erklärung, dah „sich die embeilliche, vcranlworlliche Leitung der Behandlung wie vor der Lvcratio» >n den Hände» Dr. Mackcnzie's befindet". Damit sind die deutschen Aerzte vollständig entlastet. Wenn nun die '.'leiste a» die Zeitungen die Bille richten, im Interesse des gelieb ten Kronprinzen sich jeder Diskussion über die Krankheit und die angcwcndelcn Methoden und Instrumente zu enthalten, so ehrt gewiß daS ganze Vaterland von Herzen gern diele Bitte. Nur wäre zu wünschen, das; die Herren Aerzte selbst in dieser Sache mit guten, Beispiele voiangingen. Dns Schweigegebot wird von de» deutschen Aerzte» gewissenhaft beobachtet. Von Di. Mackenzie erzählt man aber, daß er nach wie vor englischen Berichterstattern Michkiftingeil macht. Im klebrigen ist es unmöglich, dem Bolle zuzninnlben. sich mit dem theure» Kranken nicht zu beschäftigen und die oft so uluuläiittlichcn ärztlichen Krankenberichte mit stummer Bewunderung cntgcgcnzunehme». Wir leie» and de» neuesten Be richten, zusammengehaltcn mit den sonstigen Wahrnehmungen, nur stwiel heraus, daß die Aerzte jetzt wieder eine Periode vorüber- gihcndcr Erholung erwarten. Das ist viel und »mio erwünschter, als Niemand dies vor Kurzem zu hoffen wagte. Mit einer an ihr ganz ungewohnten Schnelligkeit hak sich die Hohe Pforte beeilt, dem von Tciftschland und Frankreich unter stützten Verlange» Rußlands nachzukommen. Mittelst Telegramms hat der Großvezier den bulgarischen Ministerpräsidenten Stambu- low davon benachrichtigt, daß der Sultan die Anwesenheit des Kobiirgerö in Bulgarien für ungeletzlich und vertragswidrig aniche. Etwas Neues ist den Bulgare» damit nickst gesagt: bereits kurz nach der Machtergreifung des KobnrgcrS eröfsnctc ihm der türkische Gelandle in Sofia, daß ihm die vertragsmäßig vorgesehene Aner kennung deS Sultans »nd der Großmächte mangele. Ter Koburgcr hat damals daraus nicht gezeichnet. Auch jetzt wird er und sein Miiinlcnnm kaum etwas mehr thun, als die wiederholte Erklärung des Obcrlelnishcnii niik ehrerbietigem Schweige» dem bulgarischen Staatsarchiv cinzuverlcibrn. Man führt die Eile des Sultans, dem russischen Verlange» iiachznfommcn, ans eine» besondere» Truck des deullchen Botschafters zurück. Fürst Bismarck bat Werth dar an! geleat, daß seine in seiner NcichStagSrebe erlheilte Zusicherung daS Verweilen des Koburgers in Bnlgauen als vertragswidrig zu bezeichnen, schleunigst eingelöst würde. Doch hat sich der Sultan klüglich gehütet, an diese akademische Erklärung di^Auffvrdccung zu knüpfe», iniiiinchr dem veUragSwidrigeii Auscnthalle des Kvbur- gcrs in Sofia ein Ende zu machen. Eine Folge aber erzielst sich olme Weiteres: sein Bleiben erscheint in den Augen des Bnlgarenvolkcs als eine offene Anftchnung gegen den Lehnsherrn Bulgariens. Unternehmungen, die sich gegen seinen wrncrc» Anicnchalt daselbst kicksten, werde» von Rußland und Dciitschland »ich! aiS ungeletzlich anaeseh«'». Daß der Sultan keine stkrigiliig hat. dazu zu besten, daß die Russen wn-der nach Bulgarien kommen, ist schon oft gesagt worben. Niemand hätte davon mehr zn fürch te». als der Sultan selbst. Was bat denn Rußland >o sehr an dem Kobnrger aiiszusetze»? Seme katholische Religion? Nun. Ferdinand hat einen so brennenden Ehrgeiz, daß. wenn er sich durch Uebcrtrltt zur griechische» Orthodoxie die Giiadcistonne des Zarenreichs erkmisen könnte, er sich walnscheinlich zum Glaubens- Wechsel entschließen würde. Nein, die Russen können eS dem Koburgcr nicht verzeihe», daß er sich einzig daraus beschränken will, Bulgarensürst z» bleibe» und dem Sulla» ein ehrlicher Vasall zu sein, daß er aber nblchnt, eine nmiilnge, kriegerische Politik zu treiben, die den Russe» Anlaß zur Emniisthung bietet. Die Russen wollen eben nicht sehe», daß. in Sofia mag regieren, wer da wolle, derselbe immer durch die Gewalt der Tinge dazu genölhigt Irin wird, die Selbstständigkeit des BulgarenstaatcS zu verlheidigen, wcnn'S sek» muß, auch gegen Rußland. Zunächst ist durch Neberiiiilteliina der Ansicht deS Sultans betreffs der Ungiltig- kcit der Kohilrg'scheii Flftslcnhelrftchkeit der von Rußland cin- gcleilete diplomatische Feldzug beendet. Wünschte der Zar nur nach wie vor Bedenken tragt, sich in unberechenbare Abenteaer zu stürzen, ist bekannt genug. Selbst wenn daher der Versuch Ruß lands, de» Koburgcr z» beseitige», Mißlingen sollie, so besorgt jetzt Niemand mehr eine kriegerische Wendung. Die bulgarische Frage Wnidlhorst wurde de» Vorschlägen v. nestele». Eme Bcmcrknng Windthorst's über die Käuflichkeit der Dvltvrlitcl vcranlaßtc den Minister v. Goßlcr zu konstatircu, daß er durchgelctzt habe, daß die Universität Güttingen, ebenso wie es ans de» übiiaen preußischen Uaiversitälen geschehe, nur noch aus Grund gedruckter Dissertationen Promotionen vornehme. Abg. Dc. Mitlwss wünschte, da» der Minislcr seinen Einslaß dahin geltend mache, das; auch die übrigen deutschen Universitäten das strengere preußüche Verfahren ciniühcen. Berlin. Uebcr London wird gemeldet, Pros. Waldcyer : Berliner Börse letzte nach ziemlich fester Vorbörse n, nameatlich am Nachrichten über das Befinden des Kaisers. > » wiilii'N ittt'iäcliM »an g.'ati>,8snira,'r irallisicmcnts dcvri- pcrstniwft dann weiter, und diese Versumpfung ist noch nickst das drückte in scinem an den Kaiser erstatteten Bericht die Uebcr.eugung ^ ' ans, da» die ihm zur Unienuchnng übergebenen Answu'tstheckc nicht die Spuren eines krebsartigen Gewächses entvielicn. Ec iurchtc je doch, die chromichc Entzündung des Kclstkooics habe sich der Luit- röhre mitgetheilt. — Ter Kronprinz machte heute eine Morgen- ptl'inenade im Garic». Sein Aussehen hat sich gebessert. W > e n. Man erwartet nickst, daß der Kobnrger der Aufforde rung der Moste folgend. Bulgarien vestasscn werve, erblickt vielmehr in der Aufforderung der Pforte den ersten Akt: die Äeitccentwickelung ist fraglich. Oesterreich setzt sich nickst für die Perion des CobnrgerS ein, verlangt aber, da» die Stadien einer eventuellen Aktion von vornherein genau festgcstellt sind. Rußland weigert sich, weitere formelle Vorschläge zn mache», bevor nickst Fürst Ferdinand ans Sofia cistscrnt ist, will aber, um das Mißtrauen zu beseitigen, ver trauliche Eröffnungen machen, welche über die russischen Intentionen beruhigen. Die malt ein, . .. . Tauchen wüsten Gerüchte von Petersburger Fallissements deprh nistend. Die Svckulativn realisirtc und verkaufte in blanco große Beträge Bankaktien und Renten. Bahnen waren wenig behauptet. Bergwerke niedriger ohne starkes Angebot, dagegen war das Ange bot lür die russischen Weiche staik, während Euric erheblich niedri ger wurden. Im späicren Verlaine war die .Haltung matt und be wegt, das Angebot i» Banken und Renten, besonders in Russen, dauerte fori: Bergwerke gedrückt. Im Kassaverkehr waren deutsche Bahnen abgesrvwäckst, Banken schwächer, Industrie» belebt und ziem lich fest, deutsche Fonds schwächer, österreichische Prioritäten matt. Pcivatdiskont I/r Prozent. g r a » k f » r t a. M., 7. März, orcdli 7üg,7.'> SiaalSiiaii» >7t,üit. »>»»- bardcn 'i7,e>. Gaitzicr i:>0,7». irnnvier 7g,W. gvrnr. Niniar. MolXrcnle 7K,»0, Ltsconio 186,M. 8ncr!It»>Ieu —. Handels». -. Laura —. Malt. iv > c » , 7. März tlrcdil ekä.kk. Siaaisdav» 2>g.3ä. Nauidardk» 73 !!ö. NordNicllb. IL3.KN. Marknoic « ke.13. Nn». Nrcdit —, . Matt. P a r i s . 7. März, «sau»«.! litenlc 82.M. «»leibe l»ü,6v. IiaNenre 93.A, Siaaicbab» g3>»,W. bombarden N,2,3i), da, gjrtortläiei, —. Svantcr —, Kabvier 378,43. Oliainanrn —»ieuc -inleibc —Türic» —. Trä»c. »! o n a a » . 7. März. BornUit. II Ubr Ui Mt», tgomolb Ui2>/>». 1873er !U»tic» 9k>/>. gialicurr 92-/,, üouibarbeu K>/,„. Konv. Türken Ig>/,»- ädroc. tundirie Amerikancr i28V,. ivroe. Unaar. Goibrenie 7ü. Lcilerr. Gold» renie 8K Vrcusj. Noniols 103',. Gabvier 73V>. Neue ikabvter UN-/,- Garant. Gauvier U>2V,.^ Otionianbank 9'.,. Suez-Lcllcn 8g. Sdantcr 67>/.. — Stlm- Schiimmste. Man ivürdc den zwilchen Italien und Frankreich ansnebrochc- »cn ZoUlriea nicht verstehen, sühne man ihn nnsschsteßstch „ns wirthschailstche Gründe zurück. Frankreich hat absichtlich das Zu- slandclominen eines neuen HandelSverirags vereitelt, in» Italien für seinen Beitritt Zinn dcntsch-österreichischen Friedenshand zu züchtigen. Dieser Beitritt hat das Machtgewicht der eniobäischen Staaten ganz gewaltig zu Ungnnsten der KricgSvarleicn, aliv hanvtiächlich Frankreichs, verändert. Frankreich verlolgt daher vorzuasiveiie Italien mit seinem politischen Hasse und geht zunächst ani den Sturz dcs Ministern,ins Erisp, aus. Wenn auch Frank reich ans dem Zollkriege »och größere Nachthcile hat, als Italien, io hofft es dock, wirb der Zollkrieg auch diesem so schwere Wunden schlagen, daß die llnzusriedenheit des italienischen Volkes Vorüber schließlich zur Beteiligung des Ministeriums Clispi führt. Dann, bilden sich die Franzme» ein, kommt ein sranzviemreundlichcsMini sterium in Rom an's Ruder, dem sie mit Freuden eine» vortheilhaiten Handelsvertrag bewilligen würden. Sinn hat aber Enspi den Bund Italiens mit DenNckstand und Oesterreich nicht geschaffen, sondern vorgeinnden „nd nur bekräftigt. Tic Rechnung der Franzose» hat daher ein Loch Zudem ffl die ucnerstchc eftistiiuniige Kundgebung des italienischen Parlaments, welche durch die Krunkheit des deutsche» Kronprinzen veranlaßt wenden ist, von soviel Freinidschast gegen Deutschland selbst getragen, daß man sagen muß: bas ftalicunche Parlament ergriff eitrig einen Anlaß, um einstimmig zn bezeugen, daß es unerschütterlich treu zum deutschen Bündniß steht. <r» »-»» SSL. -ieiiestc Telegramme ver „Dresoner Nach:." vom 7.Marz. Berlin. Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht nachstehendes Bulletin : Bei Sr. Majestät dem Kaller haben sich zu den seit Sonn abend vorhandenen E>kästnnnsc>schcinttiigcn, welche mit einer Affektiv» der Halsicksteimhant und Reizung der Augenlid-Binde haut verbunden waren, in den nächstfolgenden Tagen öfters ein- tretcnde schmerzhaste Unterlcibsheschwerden gesellt. Seit gestern ist auch der Appetit wesentlich vermindert, und in Folge dessen ist 7? er xz ' » kr» ' kL- o o- r» merkliche Abnahme der Kraite cingetrclcn. gcz. v. Lauer. Lcuthold. r»Pr°d„k«.n ,s«!n-'. W-tzen v-r Novdr. ,9k. — Ferner meidet man: Insvlge der ungünstiger verbrachten Nacht und AvpelitSmnnacls ist daS Befinden Sr. Majestät des Kaisers weniger befriedigend. Prinz Wilhelm begab sich heute °/«ll Uhr zn seinem kaiserlichen Großvater: er verweilte, wie daS Telegramm 5 Uhr Nachmittags mclüct, seil 3 Stunden, Fürst Bismarck seit 2 Stunden im tönigl. Palais. Berit n. Das Befinden des Kaisers veranlaßtc heute ernste Besorgnisse. Ter Kuller verharrte von aester» Abend bis Heine Nachmittag 2 Uhr in ttcsslcm Schlaie. Prinz Wilhelm und der Reichskanzler begaben sich Varmittags ins Palais, wo sie bis znm Nachmittag vcrwcistc». Im Reichstage und Abgeordnetenhaus rieien die Nachucksten über den Kaller große Erreaung hervor. Es bildeten sich große Gruppen, welche die Eventnaiitälen erörterte». Gegen 3 Uhr nahm der Kaiser etwas Nahrung zu sich. Man hofft den Aniall glücklich überwunden. Ter Reichskanzler verließ cisi »in 3 Uhr das Palais. Ter Bnndcsralh hält heute Abend eme Sitznna ab, die mit dem Befinden des Kaisers in Velbmdung ge bracht wird. Berlin. Reichstag. Neu cingetrcten ist der soeben ge wählte sie>sin»sge Ahgrordnele Dr. Kohli. — ES findet die erste Äc- ralhung dcs Gesetzeittwustcs über die Anslegung des eiiaß-ivlh- nngiichen Emsühriingsgeieges zum Rcichsstratgeschbuche statt. Nach dem Geiktzentwiirse solle» gewisse strenge Bestimmungen übe, die Bestraft»»; von Preßverachen. ausrühcerllcheS Ruten, Trage» und Aushange» von imerlaubtcn dculich-icmdstchcn Abzeichen durch die Eullühnmg des Strafgesetzbuches nicht anger Kraft gcictzt worden sein. Die Verweisung an eine Kommission wird abgcichnt »nd es findet hieraus die 2 Leimig statt. — Demnächst werden im Plenum die Vorlage» bctr. den Reingewinn ans dem GcneralstabSweste und die Aus>ühr»ng zur Lilerarkonventivn in zweiter Leinng angenom men. Ter Nachttagsetat über die strategischen Bahnen wird der B»dgctkv»i»nino» zur schleunigen Erledigung überwiesen: bicraill wird die 3. Berathung des Gesetzentwurfes über nichlöffenltichc Gcuchl§verha»dl»ngeii vorgenomincn. Abg. Singer (soz.) macht dir Nalionallibcralcn wörtlich bnngc» gerichtet Mcwtz ein Palladnnn dcs öffentlichen Genchisveriahrens zerstört werde. Stroiiibeck (Eenkiiiin) ist gegen die Voilage, rnsbeionderc gegen die Strafbestimmung übei den Strafbefehl. Träger (stell.) wendet sich gleichiaUS gegen die Vorlage, Hahn (kons.) spricht für dieselbe. Der Gcsetzentwurs wird hieran! definitiv angenommen. — Es »olat die 3. Beinthnng des Gesetzentwurfes über die Sonntags ruhe. Niethammer (nationalst) bezeichnet die Regelung der Sonn tagsstage als ein Glied der Sozialreiorin und hofft, daß sich der Bundesrnth dcn, cinmülhigem Beschluß des Nenhstaaes gegenüber nicht ablehnend verhalten werde. Stöcker hedaucst die Auslassung der „Noidd. Mg.", welche die maleiicllc Seite der Frage zu icl» betont hätte. Der Ausfall der Sviintngsarbcit werde die Arbeits löhne erhöhe». Der blaue Moulaa erkläre sich aus der Indignation der Arbeiter, die Sonntags arbeiten müßten. Bebel erklärt sich Namens ver Sozialdemokraten gegen die Vorlage, nachdem dieselbe in der 2. Leinng erhebliche Abichwächnngen erfahren habe. Die N>c> Paris 4! rsdukIen >, INN Mai Aua»!! 24^23, rnltzzi. 7. März «SUUui, Wci>en vcr März 24.M. _ , .... . . .. LvmniS ver März «S.7S. vcr Scvkbr.-Decbr. 44.8». rubia. NUVÜI ver Mär, 80.28. ver Eevtbr.-Decbr 83.80. kekl. London. 7. März. >Produs>en» Säiluh. Weizen ruiita. feit, nominell. fteNg. Modi fest, ruhig. MatS, HaZcr ziemNchc Nach,rage. Ucdrigrs träge. — Wciirr: Schön. Hvernanoniiigeii vorgenvmmcn. vivg. Lvinger go;., macin oir nllibcralen für das Znslandelomii'.cn dieses Gesetzes veranl- h. welches insbesondere gegen die sozialdrmokralllchen Bestrc- ^ gerichlel sc>. Kulcinaun (nationalst) bestreitet, daß nnt dem Lokales nnv Lächjisches. — Zu heute Nachmittag ü Uhr sind 18 Mitglieder der 1. und 2. Kammer zum Diner bei Sr. Königst Hoheit Prinz Friedrich A u g u si in das Palais am Taschenberg geladen. — Landtag. Die 2. Kammer beschäftigte sich gestern ausschließlich mit Petitionen. Bezüglich der Petition des Inva liden Dänmlcr und Gen. in Rittersgrün um Gewährung von Mlliiär-Peilsioii blieb die Kammer bei ihrem früheren Beschluß, die Petition aus sich beruhen zn lasse», stehe». Abg. Täbritz hc richtet hieraus über die Petitionen Johann Friedrich Müllers in Dresden »nd Gen. und A. Maps in Blaiewitz um Besteuerung der Katzen. Zur Begründung dieses Wunsches verweise» die Pe tenten aus das außcivrdcnlstchc llcberhaiidnehiuen der Katzen und aus ihre Gcsäbrlichtett als Träger van Krankheiten. Wenn eine Steuer nicht cinzntührcn sei, so lalle man wenigstens dafür Sarge tragen, das; die Gc'Shrlichkcit dieser Nanbthiere allgemein bekannt werde. Abg. Philipp cstlärt, es gebe zwar wichtigere Dinge zwischen Himmel und Erde, als eine Besteuerung von Katzen, wen» sich aber w hochachtbare Namen unter den Petenten befänden, dann müsse man der Sache doch mit Ernst näher treten. Das Halten von Katzen sei mit großen liebelst»,iden verbunden: in manchen Stadtthcilen Dresdens ie, es wegen dreier Thiere absolut unmöglich, Singvögel zu basten oder Hühner bcrnnilausen zn lassen. Er gebe zu, daß es schwer sei, eme Besteuerung cinzn- tühren, schon deshalb, da cs ganz unmöglich sei, die Stenermarke an einer Stelle aiizubringcn, wo sic das Thier nicht i» seiner Be- weaung hmdcrc. Dagegen sei cs am Platze, namentlich die Gurs- bcsitzer darüber auftuklären. daß cS ihnen gestattet ist, herum treibende Katze» zu tödkcn. Wenn die Pciition dies erreiche, so habe sie ihren Zweck erfüllt. Gemäß dem Dep.-Antrag bleibt die Petition ans sich beruhen. Eine längere Debatte verursacht die Beschwerde einiger GenicindcrathSmstglicder in Bolkmarsdorf bei Leipzig wegen einer Eittscheidniia dcs Ministeriums des Innern über die Auslegung einiger Bestimmungen der cevid. Landgemelndc- ordming. ES handelt sich hauptsächlich um die v'.niznnkllc Eni scheid,,»,; der Frage, ob bei Feststellung des CcilluS für die Ge- meinderatbswahlen die Emkvmmenslener als Staaisstencr mizmehcn sei. Die Deputation beantragt, die Negierung z„ ersuchen, das; im Verordn»,igSwege eme Auslegung des 8 30 der revid. Landgememde vrduimg dahni vorgeiminmcii werde, daß unter dem Wort „Staats stcucr" lediglich die staatliche von den Ansässigen als solche zn entrichtende Steuer, allo dermalen die Grundsteuer, zu verstehen sei. jedoch mit der Maßgabe, daß die Giltigkeit derjenigen Statute, in welche» die Emlhcistmg der Ansässigen in Klassen nach der Ein- ki'inmenstcner estolgt ist, hierdurch nicht berührt wird, dater» die Revision llmcihalb einer von der Negierung sesigestellteii Frist er folgt. Im Nebligen soll die Petition au, sich beuchen bleiben. Gegen diele A»sfa,siing wende» sich die sozialdemokratischen Abgg Geber imd Stolle, welche auch die Einkommensteuer in dunem Vorlage wird hieraus nnvcräiidelt^anaeiwmmcn, ebenso de, Antrag j Fallenden StaatSslenern bin,»gerechnet wissen wollen, wälnend das ans Entschädigung unschnldig Veuirlheilter. — Wahlen Dcv'-Vosti», von dem Abg. Dr. Schill und Berichterstatter Jung-