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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051108010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905110801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905110801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-11
- Tag 1905-11-08
-
Monat
1905-11
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1905
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dm »«.- »oiö.- L« 141.50 .rot»« 1S5.- no'.«o S7.S0« 7».-« «2 »B 134,^ US.- «kl. 23L50 VS.-R .-b,Ä .SVbjV IS8.S0 73.-« 18«.— »5.— « 87.-« 32g- 250,25 171.75 352.- 220.2s, ,57.50 Sv.-B 2».- 530.- 58.-D 280.- 18!,! ^ 62.- N5.A> 15,.'50 71.50« 1S8'.5l> 711.- 185- «7.- 1SS.50 -bis, 12g- 117.- verugsgedühr: «intel,»ML»»' »".»«, bei ««,>!» twetmaN,'. Lutraguna durck untere Bolen lo^rn»» und »»r.e»«, an Sonn- und Monlaaen nur etnmav »Ml »o«>.durNiaurwüritoeikvn,. milltonäre » Mt. de». S MI. SV DI. Bei emmaliaer L»llcl!u»o durch die Doli »MI. «olineBkllcNaeidi. unÄub land mit enltvrechendem Lutchlaoe. N ochdruck aller Arltkel n. Oriainal- Mitleilunaen nur mit deutlicher Qu e 11en an, a be >..Drerd Nachr.*) »ulLiNa. NachirSaliche bonorar- anivrüche bleiben unberiiiklichliat: unvtrlanale Manuilrivte werden nicht aulbewabrt. relearamm-Sldrelle: Nachrichten DreSdei». Stgrilndek 1856. voMelarimlao 8r. äs, LÜLI5» voo Sneksea. <7Looo2»ä!vL», <7»o»o». ILmrolvsrkauk »r«««Ie«, Xltmarlrt 2. HauptgeschästSslelle: Marieustr. 38.4«. ftnreigen-carst. «nnabme von Slulilndlaunaen dir nachmiitaas s Ubr. Sonn- und Neierlaar nur Marienslratz« ss von n bis V-t Ubr Die I tvalliae Brnnd- Mle lca » Silbern so DI,. An- tündiamiaen aut derDrivaiieiie Leite Lb Di,.. die 2lvalli,c»eile aut2erl- ieile so Di,., als Sinaeiandt Leite ao Pi, !gn Numiueru «ach kon». uud,skierlagen i tvallige Grundjeile so Pt, . aut Privattcile «o Li, . s'völlige Leite aut Terlieite und als llinoeiandl so Li,. Auüwärliae Aul- twgc nur aeuen Dorausbejalnun,. lllcleadlatler werde« mit 10 Pt,, berechnet. tlernlvrechanlchlub: «Ult 1 Nr 11 und Nr. 280S. Illliii. 8m»iiii«mli kür aUv ZI« tvi» »vt> leb«. viot>tuns»o, Ossi,sut«>, SvkILuoko, rran»i>c»UmiintoI «to. sto. kointnirät 6ummlnnrv»f,»1»iik, sä. » I« ,>>,<>» I, 21». Soedsn olnxstrokken: Noüsrne Awwerlldrsn vo° io -?s ri LlilLervvLte Lsusudreu .. ?o soo.. KuslLV 8m? V I4I28- 4^, ktloi itrst^as»« Itt. l LrouIvAvLtvr! 1 i» —- 1 kilr Las, Petroleum rwä llorrou. 6. Vvvimtlvl-, .-M IW M W M j M- dM'lt bMM! kslulsgislger «Mtr-H MM»«» 'S-S «mm». IISL Nr.3I«.S,i«,rI:NS rm in Oesterreich. Albertvercin. Wohltätigkeitsbasar. Gcwcrbeverein, Landtags- Ansruhr i» Prag, Lage in Rußland, „Bor>värts"-Skandal. Prozeß Ziniinermann. Mutmaßl. Witterung:! Mild, steiler. Mittwoch, 8. November IWL. Die Wahlrechtsreform in Oesterreich. Die Tatsache, das; die Wiener Negierung sich neuerdings mit einer gewissen Plötzlichkeit entschlossen hat, der kaiserlichen Zustimmung zu der ungarischen Wahlresorm die Zusage einer ähnlichen Maßnahme für Cisleithanien folgen zu lassen, hat im ersten Augenblick etwas Uebcrraschendcs an sich, wenn man sich den Widerstand vergegenwärtigt, den das Wiener Kabinett an fänglich dem magyarischen Plane ans keinem anderen Grunde entgegenbrachte, als weil davon eine üble Rückwirkung auf die österreichischen Verhältnisse durch die Ermutigung der dortigen radikalen Tendenzen zu befürchten stände. Herr v. Gautsch und Graf Goluchowski wurden als die Hauptvertreter der die ungarische Wahlresorm aus innerösterreichischen Interessen be kämpfenden Richtung genannt. Einige Zeit später indessen cr- griss der Ministerpräsident im weiteren Verlaufe der ungarischen Krise im Wiener Abgeordnetcnhause die Gelegenheit, sich sehr energisch gegen die Anschauung, als gehöre er zu den grund sätzlichen Gegnern des allgemeinen Wahlrechts in Oesterreich, zu wehren, so daß nunmehr das ganze Odium der Sache an dem Grafen Goluchowski hängen blieb, dessen Stellung dadurch, wie es schien, sogar vorübergehend erschüttert wurde. Wenn dann in weiterer Folge der Ereignisse nicht nur die ungarische Wahlreform die Billigung der allerhöchsten Stelle gesunden hat, sondern auch für Oesterreich ein neues Wahlrecht auf allge meiner Grundlage verheißen worden ist, so muh der Politiker daraus den Schluß ziehen, daß die staatliche Notwendigkeit, die in dieser Frag« für Ungarn entscheidend gewesen ist, sich auch in Oesterreich in genügendem Maß« geltend gemacht hat, um die ursPrünglichen Bedenken der leitenden Kreise wenigstens insoweit zurückzudrängcn, daß immerhin der Versuch einer Wahlrechtsreform unternommen werden soll. In der Tat läßt sich nicht leugnen, daß ein ziemlich starker Zug von Sympathie für dos allgemeine Wahlrecht die öffentliche Meinung in Oester reich beherrscht, wenn man auch in besonnenen Kreisen nicht die Schattenseiten eines solchen Wahlrechts verkennt und sich insbesondere darüber keinen Illusionen hingibt, daß nach Lage der Dinge der Einfluß von Bildung und Bcüh ans die Wahlen und das Parlament in Oesterreich dadurch noch weiter ge schwächt werden muß. Gleichwohl ist das Schlagwort des all gemeinen Wahlrechts augenblicklich so sehr zum innerpolitischen Dogma in Oesterreich geworden, daß die führende liberale Presse die Deutschen beschwören zu müssen glaubt, trotz aller berech tigten Einwände für die Reform einzntrcten unter der Voraus setzung, „daß das allgemeine Stimmrecht nicht zu nationalen Eroberungen mißbraucht werde, den nationalen Besitzstand un verändert lasse, die Erhaltung des nationalen Gleichgewichts nicht verhindere". Ja, wenn . . . .! Man muß bei einer so verwickelten Verklausulierung, aus der die schwerste Besorgnis vor der Zukunft deutlich hervorlugt, unwillkürlich an das Dichterwort denken: „Der Mann, der das Wenn und dos Aber erdacht, hat sicher aus Häckerling Gold schon gemacht." Inzwischen haben die Ereignisse in einer für die öffentliche Wohlfahrt sehr unliebsamen und empfindlichen Weise den ursprünglich in Wien gehegten Bedenken recht gegeben, indem die radikale Agitation trotz des loyalen Entgegenkommens der Regierung einen solchen Umfang anziinelnncn und sich in so schweren Ausschreitungen zu ergehen beginnt, daß eine zweite amtliche Kundgebung bereits mit der zeitweiligen Einschrän kung der Ausübung der politischen Freiheiten oder der An wendung der durch die Gesetze eingeräumicn äußersten Mittel drohen mußte, nachdem die erste mit ihrem Hinweise, daß nicht die Straße, sondern das Parlament der Ort zum Austrage der Wahlrechtskämpfe sei und daß die Bevölkerung durch ihr Verhalten sich als reif für das allgemeine Wahl recht erweisen müsse, keinen Erfolg erzielt hatte. Wie auch die Angelegenheit schließlich auslänft, soviel ist schon heute sicher, daß das wüste Treiben der ultraradikalen Elemente nur dazu führen kann, die Aussichten für das Zustandekommen der Reform wesentlich zu verschlechtern und den guten Willen der Regierung vielleicht schon im Keime zu ersticken. Ucber den Inhalt »er von der Regierung geplanten Wahl resorm hat bis jetzt nichts als die Andeutung verlautet, daß die Kurien des Großgrundbesitzes und der Handelskammern nach Möglichkeit neben dem allgemeinen Wahlrecht beibehaltcn werden sollen. Zum Verständnis dieses besonderen Punktes und der ganzen Aktion überhaupt ist cs erforderlich, einen Blick auf das zurzeit in Oesterreich geltende Wahlrecht, sowie auf den geschichtlichen Verlauf der bisherigen Neformbestrebungcn zu werfen. Das herrschende österreichische Wahlrecht für das Abgeordnetenhaus — das Herrenhaus besteht teils aus erblichen oder kraft ihres Amtes sitz- und stimmberechtigten, teils aus vom Kaiser nach seinem Belieben berufenen Mitgliedern — beruht auf dem Grundsätze der Interessenvertretung. Bis znm Jahre 1897 wurden 353 Abgeordnete in vier Wählerklassen ge wählt. wovon auf den Grundbesitz 85, aus die Handelskammern 21, aus die Städte 117 und auf die Landgemeinden 130 Abgeordnete entfielen: die ländliche Abteilung wurde und wird auch heute «och durch indirekte, die übrigen drei werden durch direkte der Landgemeinden ist die Berechtigung zum Wählen an einen Zensus von mindestens 5 Gulden direkter Stenern geknüpft. Durch diese Bestimmung wurden bis zum Jahre 1897 ungefähr drei Millionen wehrpflichtiger und des Lesens und Schreibens kundiger Staatsbürger vom Wahlrecht ausgeschlossen. Die zu nehmende Gärung unter den so Entrechteten vcranlahte vor mehr als einem Jahrzehnt bereits den Grafen Banfsy aus die persönliche Initiative des Kaisers zur Ausarbeitung einer Resormvorlage des Inhalts, daß ohne Schaffung einer neuen Wählerabteilung in den Abteilungen der Städte und der Land gemeinden das Wahlrecht erstreckt wurde ans alle österreichischen Staatsbürger, die lesen und schreiben konnten und irgend einen Betrag an direkten Steuern ßhne Rücksicht auf die Höhe zahlten, lieber diesen Entwurf knm Gros Tnafse zu Fall und zog auch das nächste Kabinett Windischgräh im Sturze »ach sich. Gras Badem nahm alsdann die Wahlrechtsreform mit besserem Erfolge in An griff, indem er die bisherigen Wahlknric». in richtiger Erkenntnis ihres staatserhaltendcn Wertes, für sich bestehen ließ und dem Drange nach Betätigung des allgemeinen Stimmrechtes ein be sonderes Sammelbecken eröffnete, wodurch die bestehenden Abtei lungen vor der Gefahr geschützt wurden, in die sie Gras Taasse gebracht hatte, daß sie infolge des Zuzuges der bisher nichts! imm- bcrcchtigtcn Wähler ein radikales Gepräge erhielten. Graf Badem löste seine Ausgabe so, daß er eine neue 5. Wahlknrie schuf, in der alle vorerwähnten bis dahin nichistimmbercchtigtcn Elemente ohne Zensus wählen. Dieses Wahlrecht ist also allgemein, aber nicht zugleich direkt, sondern indirekt. Nur die Städte Wien, Prag, Triest, Lemberg, Brünn und Graz wählen direkt. Sonst wird auch das städtische Wahlrecht in der 5. Abteilung indirekt ausgeübt. Außerdem haben durch die Badenische Wahlrechts reform die Zensuswählcr in den Abteilungen der Städte und der Landgemeinden ein doppeltes Wahlrecht erhalten, indem sie seitdem außer in ihrer alten Abteilung mit Zensus auch in der neuen 5. ohne Zensus zu wählen berechtigt sind. Tie 353 Mandate des Abgeordnetenhauses erhielte» durch die Badenische Reform einen Zuwachs von 72: die Anzahl der ncugeschaffcnen Wähler betrug 3>/s Millionen. Die erste Probe anf das neue allgemeine und indirekte Wahlrecht in der 5. Kurie im Jahre 1897 siel in ekla tanter Weise zu gnnstcn der christlich-sozialen Partei aus und brachte dem Liberalismus, der sich in höchst unwürdiger Weise als Schildhalter für die Sozialdemokratie gebrauchen lies;, eine vernichtende Niederlage, Was jetzt erstrebt wird, ist die Verallgemeinerung des Wahlrechts aus direkter Grundlage nach Analogie des dcutschen N c i chs t a gSw a h l r c ch ts, unter Fortfall aller bisherigen österreichischen Besonderheiten und Beschrän kungen. wie sie in den Kmie», dem Zensus und der teil weise» indirekten Wahl zu Tage trete». Daß eine radikale Reform, die alle bisher noch stabilen Verhältnisse in Oester reich mit einem Schlage in Fluß bringen würde, den Aus blick auf nicht unbedenkliche Verwicklungen eröffnet, ist um so weniger zu bestreiten, je mehr sich die Erkenntnis, daß die natio nalen Gegensätze in der habsbnrgischen Monarchie den dortigen Zuständen ein ganz besonderes, in seine» letzte» Koiiseanciizen nicht abznschcndcs Gepräge verleihen, auch der oberflächlichsten Betrachtung ausdräiigt. Wie emvsindlich gerade in diesem Punkte auf allen Seiten das öfscntliche Empfinden, und nicht zuletzt auf deutscher Seite ist. zeigt u. a. die Bemerkung der „N. Ir. Pr.": „Wenn ein Gesetz über das allgemeine Stimmrecht die natio nalen Besitzstände auch nur mit dem Finger streife» sollte, würde das Parlament in die Luft fliegen wie ein Heuschober, ans dessen gärendem Dunst im Nu die Flammen sie ran Sb rechen." Daß die Wiener Re gierung die sich darbietendcn gewaltigen Schwierigkeiten doppelter Art auf dem Gebiete des NationalitätcnschutzcS und der ordnungsparteilichcn Staalscrhaltung wohl zu würdigen weiß, hat sic durch den Mund des gegenwärtigen Ministerpräsi denten Freiherrn v. Gautsch unzweideutig kundgetan. Ob sic aber in der beabsichtigten Aufrechterhaltung der beiden Abteilungen des Großgrundbesitzes und der Handelskammern tatsächlich die er hoffte Handhabe finden wird, n»i den schweren, zersetzenden Ge fahren einer weitgehenden Wahlrechtsreform eine wirksame staalserhaltende Schranke entgegcnznsetzen, und ob sich überhaupt irgend ein gesetzgeberischer ModnS erzielen läßt, um bei der Schaffung eines »nifasscndc», allgemeinen und direkten Wahl rechts jedweden Eingriff in nationale Bcsitzrechte schlechtweg zu vermeiden, erscheint einstweilen noch keineswegs sicher. Fertig ist die angckündigte Wahlreform jedenfalls noch lange nicht, und je mehr Zeit bis zu Ihrer praktische» Inangriffnahme durch die ver fassungsmäßigen Instanzen der Gesetzgebung verstreicht, desto größer wird auch die Wahrscheinlichkeit, daß die entgcgcnstehcndc» erheblichen Bedenken den AnSjchlag geben und Negierung und Parlament trotz aller grundsätzlichen Vorliebe für die Wahlresorm im Sinne des „(juiok» non mororo", des Nichtrüttelns an ruhen den Dingen, solange nicht etwas zweifellos Besseres znm EiliOc gefunden ist, beeinflussen. Neueste Drnhtmeldmmeu vom 7. Noobr. Zur Lage in Oesterreich und Ungarn. Wien. In Salzburg sind heute die Bahnarbeitcr in Obstruktion getreten. Auch in Wien finden morgen Versammlungen der Bahnarüeiier und Baynbedicnsietcn sich., mn zu der Prager Ausstands-Parole durch Obstruktion Sie: Inng zu nehmen. Pest. lPrio.-Tcl.s Obwohl die Koalilionssührcr noch immer mit großem Terrorismus gegen das allgemeine Wahlrecht agitieren, werde» in allen Teilen des Landes große Volksversammlungen für das allgemeine Wahlrecht vor bereitet und an vielen Orlen sogar unter Beihilfe der Kossntch Partei. Znr Lage in Nnstland. Petersburg. sPriv.-Tcl.s Scbivow, sinder Direk tor der Krcditkanzlei, zuletzt Pizcdircktor der Kanzlei des Fincinzministers und Wittes Begleiter^ in Portsmouth, wurde , zum Finanz in inistcr ernannt. Schipolo gilt als tüchtigerj Finanztcchniker. Petersburg. (Priv.-Tel.) Von hier sind gestern einige! Perf one nzügc und ebenso der Erpreß rüg bereits rn Warschau eingetrossen. Von Warschau sind andere Züge ^ nach Petersburg abgegaugeu, doch ist der Anschluß unsicher. — Aus ^ R i g a wird gemeldet, daß cs in der Moskauer Vorstadt zu einem i blutigen Znfa m m cnstoßc zwischen Nationalisten, die eiw Kaiscrvild trugen, und Juden kam. 12 Personen wur-! den getötet, viele verwundet. — Der gestern früh in Kiew fällige ^ Z n g nnS Odessa wurde in Rasdjelna angehalten. Von deni Passagieren wurden 12 Inden getötet und viele verwundet. Tie Eilcubahnvcrwaltung weigert sich, den Inden Eisenbahnkartcii nach Bendcri, Odessa mid Rvsdelinnsa zu verkaufen, weil sie ihnen leinen Schutz während der Fahrt gewähren kann. Odessa. (Priv.-Tel.) Die fremden Konsuln begaben s sich z»ni Gonberncur Kaulbars, welchem sie drohten, die Kriegs- , schisse, welche im Bosporus stationier, sind, nach Odessa kommen zu lasse», falls die Anarchie fortdauece. Graf Witte hat den! Gouverneur telegraphisch aufgesordert, den Erz essen energisch ein i Ende zu machen. Kali sch. (Priv.-Tel.) In Kalisch, Radom, Lomza und anderen Provinzsladtcn haben p o l n is ch - n alt i o n a l e Massesn -' Versammlungen stattgcsunden, in denen beschlossen ^ wurde, an Witte folgende Forderung zu stellen: 1. Vollständige ^ A utoiiomie R n 11 i j ch - P o l e n s und Litauens mit einem - ans allgemeinem Stimmrecht hcrvorgegangcnen Landtage in Warschau. 2. Einführung der polnischen Unterrichtssprache für alle Schulen. I. Pvlonisicrnng der Gerichte. 4. Einführung! des Polnischen als Verkehrssprache der Verwaltungsbehörden mit dem Publikum. 5. Zulassung der Polen zu allen Bcamtcnstellen! in Russisch-Polen. Bat» ni. An vielen Stellen sind die Scbienengleiie und Brücken beschädigt worden. Ans der Landschaft Gnrien werden blutige Zusammenstöße mit den Truppen gemeldet. Eine im hiesigen Theater abgchaltcne Versammlung richtete an den Statthalter die Forderung, die Truppen ans Gnrien zurückzu- ziehcn, und es ist der Beschuß gefaßt worden, bis zu einer günsti ge» Entscheidung in den allgemeinen AnSstand einrntreten. K ntai s. Im Kreise Oinrgcty sind durch B ombe n der Kreisches, der Friedensrichter und dessen Frau und eine große Anzahl Kosaken getötet worden. Bukarest. (Priv.-Tel.) Nach hier eingegangenen Mel dungen steht die russische Stadt Jsmnilia in Flammen. Scharen von Plünderern durchziehen die Stadt, berauben und ermorden die Juden. Infolge des Eintreffens des rumänischen Konsuls, der wegen Abhilfe dringend vorstellig wurde, kamen Diagoner ans Denver, welche einen Angriss ans die Plünderer machten, wobei 42 Personen getötet und II i verwundet wurden. London. iPriv.-Tel.s Ter Petersburger Koimespondent des „Daily Erpreß" telegraphiert, daß in sämtlichen kankasi - s ch e n P r o v i n z e n A ii a r cb i c herrsche. Die Unterdrückung der Unrnhcn sei dadurch sehr erschwert, daß die Ansnändlichen alle Transportwege zerstört haben. Cicvzchn Eiscnl'ahiibrücken wurden in die Lust gesprengt, bereit Wiederherstellung viele Monate beanspruchen wird. Die Eisenbahngleise sind an 4>> ver- schiedcuen Stellen, meistens aus längere Strecken, vollständig ausgerisscn. Die Städte Georgia und Daghcstaan sind von der übrigen Welt vollständig gbgeichnittcn. Paris. iPrio.-Tel.s Nach einer Petersburger Meldung des „Journal" erklärte Wille ui einer Unlerreknng, daß die politische A m n c st i e ungenügend sei und vaß eine n c u e z u e r >v a r t e n stehe. Weiler teilte er mit, daß pg aller P r v v i n z i a l g o n v e r i! e ii r c ihrer A c m t e r ent hoben werden würden. — Ein Lyoner Blatt veroveullicht ein Interview m>! dem augenblicklich in Gens weilende» P r i e it c r Gapon. Dieser sagte u. c>.: Wir sind unseres Erfolges sicher, unsere Organisotio» ist derart, daß der Sieg uns nicht cntgebeu kann. Ich glaube, daß derselbe nahe ist und daß wir uns nicht an die Landbevölkerung, die mit uns imnpatliisiert, noch zu wenden brauchen. Würde dies der Fall sein, so würden sich 60 Mil lionen Landiciile der revolutionären Bewegung anschließen. Berlin. sPriv.-Del.j Aus Petersburg wird der „Boss. Ztsi-" gemeldet: lieber Finnland sind hier die wildesten Ge rüchte im Umlauf. In Beamtenkreisen erzählt man, Finnland Molle sich unter englisches Protektorat stellen. Auffallend ist, daß fast alle englischen Korrespondenten gegen Witte Hetzen und alle Anstrengungen machen, seine Stellung zu er schwere». Berlin. (Priv.-Tel.) Infolge der Störung im russischen Eisenbahnbetriebe hat sich die Rückbeförderung der javani s ch e n KriegSgesan ge n e n, die zunächst per Babn vor sich gehen sollte, verzögert. Jetzt sind für die Beförderung der gefangene» Japaner Abschlüsse mit englischen Reedereien und mit der Reedcrcisirma Heinrich Dietrichsen in Kie> getroffen worden. Es soll setzt ein Teil der japanische» Kriegsgefangenen schon in Kronstadt an Bord genommen werde», während der größere Teil über Breme» befördert wird. Lübeck. iPriv.-Tcl.I Vier russische Grotziürsten sollen am' dem Wege von Petersburg nach Paris hier crngc- Irosscn und über Hamburg tveitcrgereist sein.
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