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Dresdner Nachrichten : 19.09.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190509194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050919
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050919
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-09
- Tag 1905-09-19
-
Monat
1905-09
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.09.1905
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«r. 2«i<». keile 4. MS TirnStof.. I«. September I»OK Ree n 7V; Uhr die Uhr dort ei». Hubertlisstock ab. Die Kaiserin trat um nach Pion an nnd traf gestern vvmiittag 9 Prinz Nikolaus von Nassau, Halbbruder des GrohherzogS von Luzeiilburg, ist vorgestern abend 9'ch Uhr im Alter von 73 Jahre» gestorben. Gegenüber dem Dementi der „Ir. D. Pr." erklärt der Gewährsmann der „B B.-Z", daß nach einer ihm zngegan- genen Mitteilung der A b a e 0 r d n « t e R i ch t e r seinen Freun den gegenüber von einer Nieberlegung seiner Mandate gesprochen hat. Richter l>ak daS Gefühl, das> er infolge seiner bedauer lichen Erkrankung seine Pflicht als Volksvertreter nicht mehr erfüllen kan»: bereits ein Jahr ist Richter den Parlamenten fern geblieben, auch im kommenden Winter konnte Richter seine Tätigkeit nur in einem so beschränkten Umfange aufnchmcn, dab er politisch in den Parlamenten nicht hervortretcn könnte, denn seine Erkrankung ist leider der All, daß er kaum das Zifferblatt der Taschenuhr erkennen kann. Herr Richter hat den Takt gehabt, sein Mandat abzngeoeii, daS er nicht mehr auSfülleii kann. Diese Absicht scheinen seine Freunde nicht gut- geheiße,, zu haben. In ihren Rückblicken schreibt die „Nordd. Mg. Ztg.": „Die bedeut ja in e Rede, welche der K a i s e r am Mittwoch in Koblenz während der Kaiserinanöver gelmlten, t-ctt alseitchalbeil in deutschen Landen frohen Widerhall gefunden. Zumal die rheinischen Blätter freuen sich der wannen Anerkennung, die der Kaiser dem arbeitsfrvhen ^iiiii der Bevölkerung gezollt, und des liebevoll-bewundernden Lobes. daS er ihrem schönen Lande ge- spendet hat. Aber über die Grenzen der Rheuiprovinz hinaus richtet sich das kaiserliche Wort an alle Teulnhcn, um Mit dichte- rischer Anschaulichkeit n»S daS deutjche Hans, „ein herrlich, prächtiges Gebäude", vor Angen zu snl ren uu Abbilde der hoch- ragenden Hoheuzoilernbura, die in kleine Gemächer und Keine, nateii und groge Eale, je nacli Bedarf, >e nach Nedeilieferung in verschiedenen Farben eingelei!! »nd mit zwei Kapellen ans- gestallel ist, der einen siir die Pioleslanlen, der anderen für die Kaiholiken, auf dag beide in Eintracht nebeneinander ihren Gottesdienst verrichten mögen. In diesen erhebenden Worten gab uns der Kaiser ein Svnibol dessen, was uns znnächft und am meisten not tut. der inneren Einheit und Harmonie im Deut- chen Reiche, die die Maniugfaltiakeil der flamme und Bielbeit der Negierungen, evenio wie die Verschiedenheit der Konfessionen bindet in dem gemeinsamen herrlichen und überragende» Gefühle der nationalen Zusammengehörigkeit — gerade so wie über dem «nnenaekrönten Dache der Ttammburg der Hohenznllern daS Reichsbanner und der alke deutsche Adler in den Lüsten weht. So innerlich gefestigt. wird daS deniscbe Volk, wie der Kaiser, den weitesten sinn in den engsten AiGdrnck fassend, ferner er klärte. auch befähigt sein, die großen Külluranfgaben za lösen, die ihm die Vorsehung in der Welt bestimmt hat: „nach innen geschlossen, nach mißen eni'chlossen." Den», wenn wir die Zeit seit Bestehen des Reiches mit einem Blicke messen, ist der all mähliche Fortschritt der innere» Festigung und der Abschleifung von mancherlei Gegensätzen Mwerlich zu verkennen und darum die Hoffnung berechtigt, dag immer stärkere Klüfte im deutschen Volke sich dafür etn'etzen, Rist insbesondere die sozialen und koii'Zstvnellen Gegew'äüe nicht weiter i crschärst und über dein Trennenden die einende Idee des Vaterlandes nicht vergessen werde," Zur P e r s 0 n e n t a r i s»R e s 0 r m schreibt man der halb notweitdlg und verdienten volle» kam sodann auf die Trennung von Ki, und erklärte, dle " " rK.-'.n. Ztg." von fachmännischer Seite: Die für ren September Gr die ganw preußi'cke Monarchie ana,-ordnete Erhebung dar- aber, wie äst die ,'chihl der -e.-'sten eimacken Faarkari'en zu der der Rücki-ihrkarlen verbülr. >,'^b: zu den Einwendungen, die l geaen die genlaiite Pcr>oi!en'n>n 'sisioc,,! erhoben worden find, s in keiner Beziehung. Die gelegentlich der Vorarbeiten zur Per- ! ionenlaristReform nur für einzelne Tire'tiondbeziike in dieser I Richtung voraenommenen Feststellungen iben ein Bild mit außerordentlich von einander abweichende, eunzelheile» eraebcn, lieber, die Gründe u, dien'» Ab,reich ,„gen ist man sich in , technischen lleeisen nicht klar. Plan !äß: daher, nlii in dieser s Beziehung Klarheit zu schaffen, die VerääÜnis^ahl der gelösten s einfachen nnd der Rnckwhrttirten nock einmal sür einen Monat für dis geiamten oreußisch-be'si'cben Staalsbahnen feststellen. Ta moglicyerwette vei den irutier wähl genommenen Verschieden heiten di« Entfernungen, für die die Fahrkarten gelöst werden, eine ausschlaggebende Rolle spielen, so sind bei den jetzigen Er- 301 bis ND Kilometer gebildet Offiziös wird initgeteilt t Hebungen Zonen von 1 bis 30 Kilometer/ 31 bis 100, 101 bis 300, worden. ie Arbeite» an der Herstellung deS R e i ch sli a ns h a l ts - E t a t s für 1 906 nchnieil ihren gewöhnlichen Verlauf. Man hofft, noch Ende Oktober niit ibm an den Bnndesrat betnnirelen zu können Tan auch der Etat für lW6 kein aüiisliges Aussehen erhalten dürste. Iaht sich schon jetzt abscben. Bei de» Eiimahmen kommt allerdings die Steigerung der Zollansätze in Betracht. Einmal aber dürfen die wesentlichen Mehrcrträae aus den Getreidczöllen nicht wr die Reichskasse in Ansatz gebracht werden, und sodann hat der Reichstag schon ini Etat für 1905 durch die ganz erhebliche Erböbnng der vom Bundesrat vorgeschlagenen Ansätze die finanziellen Wirkungen der Zolltarifrevision zum guten Teile vorweg zum Ausdruck gebracht. Es bleibt alio nicht allzu viel von den Zolleimiahme-Erköbnnac» im Etat für IM. zu erwarten, Dagegen werden die Ausgaben Steigerungen der mannigfachste» Art annoesten. Ans dem Iabre 1901 wird ei» Fehlbetrag von 8>/r Brill, Mk, zu verzeichnen fein, Tie verschiedensten Poutivnc». wie Zinst» der Reichsschuld, Pensionsbeträge, ReicbS;»sck»ß zur Invalideii-Versicheriing. weiten »atnrgeinäst iäbrliche Ansgabcttcigerungen auf nnd werden diese» ibre» Ebarakter auch im Etat für IRD nicht verle»g»c», Fm Etat der Verwaltung des ReichsheereS wird schon mioser» eine ^teigcriing der Ausgaben ziun Zlluc-driick komuien müsie», als viele Kosten iutolge der durch das Friedcusoräsenzgesek bedingtcii Heeresversiurknug im Etat für 190-ö nur mit einen, Halbiahisausatz verzeichnet wurden, die »»»mehr für lOOtl voll zur Erscheinung gelangen werden. Im Marine-Etat sind die schon früher dar- uelegte» Forderungen zu erwarten Einzelne NcnanSgahen, wie nie siir die Erhöhung des W 0 h 11 n n g s g e l d z 11 s ch n i s es f ü r die unteren Beamten, sind bereits in Aussicht gestellt. Halbamtlich wird aus Paris erstatt, daß der ,» Aussicht genommene Konferenzort an der spanischen Küste Algeriens iieat, Mit dein TRmerken, dast die Delegierten^ voraussichtlich Ende Januar nächsten Jahres die Verhandlungen beginnen werden. In einem Artikel des „Temps", der dem baldigen be- 'ri-'digenden Abschlüsse der Mi'sion Tw 'Rasens gewidmet ist, wird die Erwartung der französischen Regiernngskreise cinsgc- ivrochcn. daß Tentschland in der Marokko-Frage an dcoz> deutsch-sranzöiischen Abkominen vom 8. Juli unverbrüchlich fest- halte, damit die Konferenz ihren Zweck erfülle. Oesterreich Anläßlich des gestern begonnenen internationalen Kon grell es sür A r b e i t e r v e rs i ch e r u n q sand im Sladtpark in Wien ein Begrüstnngsabend statt. Ungarn. Ter Verteidiger ZiganvS, des Bersassers der Z e h s i g - B r 0 l ch n r e. Advokat Tr. Halmav, wurde unlcr dem Verdachte verhaftet, sich ,ni Bunde mit Ziaany der M a j e st a l s b e I e t d t g ii n g schuldig gemacht zu haben. Der aus den Akren der Zewig-Anäre verschwundene Brief des Barons Bansin ist wieder voraefundcn worden. Die Polizei erklärt, daß sie beweiben im öznleresse der Untersuchung absichtlich ziirückgeballen habe. Frankreich. Kolonialminister Elemente! hielt in Com- bronoe lTev Pa» »e T.unes eine Rede, in der er darauf hin- loies, daß Frankreich mit äußeren Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt habe. Dank dem Wirken des hervorragenden Staatsmannes Roneier 'ei die Ruhe w i e d e r g e k e h r t. Frankreich habe ».'der Gedanke an einen Angriff lerneelegen: aber cs st; stark genug, als daß jemand daran denken könnte, seine Mäßiznng ans .Kleinmut zurückzittnihreii. Gleichzeitig hielt der Handelswinister in St. Sympkorien sDep. Jsstref eine Rede, in der er auf die Mar0kk0 - Angel«ge»- heit einging und sagte, Frankreich wolle den Frieden, wolle Achtung vor den Rechten aller, aber es wolle auch in seinen eigenen Rechten aeackiet weist n, Zn derselben Zeit wurde in die 1541 Saint Ti n'i lTev Hanie-Ml das Gedächtnis an Beriete liiiia dcr Stadl gegen Kai er Karl X', im Jahre festlich begangen Bei dieser Gelcaenbeit hielt Krieasininisrer B e r t e a n r eine Rede in der er la ste, die patriotische Pflicht lei allezeit cm nnd dieselbe. Sie bist ',c in dcr Gegenwart, in der Vergangenheit und »> oer Znttmn, Ter Minister des Innern E t 1 c u n e führte >n einer Aniorachc aus, Frankreich habe bewiesen, daß es iin Frieden leben wolle. Es sei un crläßlich, daß die Sicherheit nnd die Würde Frankreichs nach «u»en hm gewährleistet würden. Armee und Marin« feien ertrau«n. Der Minis Kirche und Staat zu pre . . , „ deS Vatikan» sei eS getvesen. die da» Gesetz nötig gemacht Hab«: aber da» Ges«» sei liberal nnd l«g« kein Dogma auf, sondern lass« allen Kutten chre Freiheit. Türkei. Die Türken haben in Hodeida bedeutende für dir Land schaft Asir bestimmt« Berstärkunaen gelandet. Die Stämmi neigen zur Nebergabe. Di« arabischen Scheik» au» der Um aebunq der Hauptstadt Sana kommen in die Stadt, um die Gewehre auSzuliesern. Asien. Die Gesellschaft für elektrische» Licht in Tokio und die Koblenorubcn-Baligesellfcyaft in Hokkaido haben mit Erfolg über die Aufnahme von Anleihen im Au»lande verhandelt. Die erstere nimmt drei Millionen, die letztere zehn Millionen Ven auf. In Japan sind Unterschlagungen von SSO MO Ven durch den Marinezahlmeister entdeckt worden. Die Nach richt wurde zunächst mit Ruhe ausgenommen: als jedoch bekannt wurde, dost sie Unterschlagungen sich über ein Jahr erstreckten, ohne vast sie gemerkt wurden, hat ein Gefühl des Mißtrauens nnd der Beunruhigung gegen die Marineverwallung Platz gegriffen. Die Angelegenheit wird wahrscheinlich Angriffe am die Regierung Hervorrufen. Die Russische Telegraphenaaentur meldet auS Teheran, der persische Handelsminisler beabsichtige die Gründung einer per lt s ck e >> Nati 0 nalbank mit Filialen an den Hauptpunkten des Landes als Gegengewicht gegen die rmsische Diskonto-Bank. — Gegen die Armenier herrscht in Teheran wegen der Bakner Koii'likie zwischen Ar»,entern und Persern andauernd Erregung. Zurzeit wird den Persern die Reise nach Rußland verboten. — In Lingeh im Persischen Meerbusen ist eine große icdcrlage eingeschmuggelter englischer Gewehre entdeckt worden. des- Kunst und Wissenschaft. f Kvnigl. H 0 stheater. Im Opernhaus« wird heute Uhr> „Der Rattenfänger von Hameln" gegeben; im Schauspielhaus« (7 Uhr) „Brand", Schauspiel von Ibsen. tz Mitteilung ans dem Bureau der Königlichen Hof tcheater. Die Königliche Generaldircktion hat sür die sechs S i n f 0 n i e-K v 11 z e r t e der Serie U in der Spielzeit 1905/06 folgende Solisten gewonnen: Herrn Neisenauer 127. Oktober), Herrn d' Albert i21. November), Frl. Snagia j15. Dezember), Herrn Dohannvi l12. Januar 1906), Herrn Kreißl« r l9. Februar! und Frau Mary Hall (28. Märzj. fJm Residenztheater geht heute, morgen Mittwoch und übermorgen di« Operette „Die Ju;he,rat" von Franz LehLr in Szene. Als nächste Novität geht am Sonn- abend, den 29. ds., Max Dreyers historischer Schwank „Das Tal des Lebens" znm ersten Male in Szene. f J-n der D ra e se k e-M a t i n s e am 9. Oktober wird Herr Hosopernsänger Kieß eine Reihe Draesekescher Lieder sliigeii. tz Frau Cläre Wünsch mann, eine aus dcr vortreff lichen Schule des Herrn Kammersängers GudchuS hervor gegangene Säiiizerin, debütierte vorige Woche mit großem Erfolg als Leonore l„Fidelio") am Hoftheater in Coburg. f Herr Professor P. M outhon hält auch in der bevorstehenden Saison eine Reihe interessanter literarischer Borträge in französischer Sprache, und zwar über die Eomsdie Fraiiyaise, von ihrem romantischen Zeitalter iLe TlR'ütre de Richelieu) an bis zur Gegenioart lSardou- Richepinl. Die acht Vorträge finden am 17.. 24., 30. Oktober, 7., 14.. 21.. 28. November und 5. Dezember im Saal Wilbelmi, Earolastraße 15, statt. lBilletts bei Tiltmann, Prager Straße Nr. 19.1 tzInder Pädagogischen Musikschule de« Frl. v. Merl- schinskp findet morgen, Mittwoch <0^ Udr), ein Viollnabend fiat«, der mit einem Boitrag de« Herrn Direktors Richard Kaden über die Kunst des Liolinspiels eingeleitel wird. f Die 2. ordentliche Delegierten-Versammlung des Zentralverbandes deutscher Tonkünstler und Tonkünstlervereine begann am Sonnabend im Künstler- Hause zu Leipzig ihre Tagung. Der Verband, dcr 1903 durch tünf Tonkünstlervereine aus den Städten Berlin, Köln, Leipzig und München ins Leben gerufen wurde, hat sich zur Aufgabe ge setzt, die idcalen und die wirlschafllichen Interessen des Ton- künsllerstandes zu wahren und zu fördern. Im Mittelpunkte deS Interesses stand der Bericht des Herrn Generalsekretärs Leopold Hausmann über den jetzigen Stand der Arbeiten an der Gründung einer Pensionsanstalt des Zentralverbandes. Hatte der letzte, in Köln abgeboltenc Delegierten tag schon über die Statuten der zu gründenden Pensionsanstalt eingehend beraten, so lagen der jetzigen Versamm lung diese Statuten mit solchen Aenderungcn, wie sie sich durch die Verhandlungen mit dem Kaiserlichen Äussichtsamte als not wendig herausgestellt haben, zur Begutachtung vor, Nach aus- siihrlicher Vorlegung der genannten Satzungen wurden sie von den Delegierten sn bloa einstimmig angenommen. Später wurde ein Direktorium und ein Anfsicktsrat gewählt, die bevoll mächtigt sein sollen, nun in die abschließenden Verhandlungen bezüglich der Pensionsanstalt mit dem Reickisversickerungsamt zu treten, wonach dann endlich zur Eröffnung derselben wird fort geschritten werden können. f Die für den scheidenden Intendanten v. Possart geplan ten A b s ch i ed s f e i e r l i ch k e i t e n haben in M ü nchen be gonnen. Am Sonnabend vormittag empsing Possart die Beamten der König!. Hofbühnen, die ihm einen silbernen Schild überreich ten, Jntcndanzrat Grünwald hielt hierbei eine Ansprache an den scheidenden Jniendante», Das technische Personal überreichte Pvssart ein Ehrendiplom, worin es ihn zum Protektor seines Witwen- und Wailenfonds ernennt. Intendant v. Posscnt wird am 27. September im Hof- und Nationalthcater zn München als Regisseur niit der Ncueinstudicruna der Oper „Freischütz" und am 28. September als ausübender Künstler mit dcr Darstellung des Sbhlock im „Kaufmann von Venedig" vom Pnblilnin Abschied nehmen. Der Possart zu teil werdende hohe Ra wärt! gen bi'Mgen „ _ .. .'Henker in München das fernere Auftreten daselbst zu gestatten ist. von welcher Erlaubnis der Künstler einen Gebrauch jedoch nickt zu machen beabsichtigt. Somit bedeutet das Auftreten PossartS am 28, September seinen endgültigen Abschied a! s D a rst e l l e r von der Bühn e. In seiner Eigenschaft als Kviitgl, Professor ist es Possart anheimgeslellt, auch fernerhin ölfeittliche Vorträge, bezw, Rezitationen nach Belieben zu halten. Fntcudaiit v, Possart wird seine» Wohnsitz auch ferner in iciner Villa in München behalten. Im Laufe des Winters gedenkt Herr v. Possart seine Memoiren zu schreiben, deren erster Band i» Berlin im Herbst I9«)6 bei E. S. Mittler u. Sohn erscheint. In München. Berlin, Wien, Dresden und einigen anderen Städten wird Possart diesen Winter rezitieren, so am 19. Oktober im Elitckonzert in Berlin, zu dem bekanntlich das deutsche Kaiseipaar kein Erscheinen zugesagt bat. wo Possart zum erstenmal den „Tod de« Tiberius" und „Die Pürgsckast" zum Vortrag bringt. In München sowohl wie auswärts beabsichtigt Possart einen Goethe-Abend gemeinsam mit Kammersänger Gura und einen modernen Abend mit Hofkapellineister Stavcn- bagen zu veranstalten. Erwähnenswert ist bei dem jetzige» Rück tritt Possarts auch noch die wenig bekannte Tatsache, daß Possart der Schöpfer der Ahnengalerie im Hof- und Nationaltkeater zu München ist. eine Sammlung von Kunstwerken, wie sie wohl kein Theater als Zierde seiner Foyers und Wandelgänae nufziiweisc» bat »nd die meist Stiftungen hervorragender Maler an das Theater sind und an die bedeutendsten Koryphäen der Münchner Bühne dauernd erinnern. — Das Solo personal der Hof bühnen vereinigte sich am Sonnabend abend in den Rcstanrations- lokalitäte» des Prinz-Regenten-Theaters zu einem solenne» A b - l ch > c d s a b e n d, dessen prächtiger Verlaus beredles Zeugnis ab- legte von dem kollegiale» Verhältnis, in dem reit seiner Münchner Intcndanten-Tätigkcil Possart zn seiner Künstierschar gestanden. tz Ans Baden-Baden ist der „Franks. Ztg." ein „Fort mit der H 0 telm 11 sik" bezeichnrter Schmerzensschrei zngcgaiigc», der sich mit einer leider jetzt stark verbreiteten Plage Erholung suchender Mensche» befaßt. Es heißt dort: „Ich möchte ans einen , Uebelstand Hinweisen, der mir längs des Rheins und auch hier im schönen Baden-Baden ausgefallen ist und sich als eine mehr nnd «mehr zunehmend« Unsitte charakterisiert. Er heißt: „Musik t» äug verbietet sein ferneres Auftreten im Kostüm auf aits- a Bühnen. Se. Könlgl. Hoheit der Prinz-Regent hat n bestimmt, daß Possart als Ehrenmitglied der königlichen daselbst zu gesl —. wir man aber kn letzter Aekk, Hvteltz musikalisch behandelt" wird. ,e» ine Mißhandlung. Nachdem ich in Kvln chend Heleqenhett hatte, Ztzgeumer.^ nnd >m D^ier lchen und die« in Hotel»". Ich bin Musikfreund, namentlich i» gröberen Hv ^ scheint mir doch als eine ^ und Wiesbaden hinreichend Nnaarkapellen zu genießen, hasste Ich. wrntasten»' _ . Ooitale davon verschont »u bleiben. Keineswegs I Zu: gibt'» ZIaeunermusik der Haliskapellr, zum Tee deSgkric dann wieder abends. diS spät in die Nacht hinein: und _ einen, Kurort, wo während der Hochsaison von de, Kurverwaltnno ohnedies schon in Bunkto Musik de» Guten fast zuviel geschieht! Sobald man sämtliche Walzer und Märsche erst einmal auswendig kann, wird man de» Gedudel» allmählich übeidrüssig, besonders wen», wie es öfters der Fall ist, die Stücke nachlässig gespielt werden. I» Baden-Baden. Miesbadrn und ähnlichen Platzen hat man so oft Gelegenheit, wirklich gute Konzerte »u hören, daß meiner Ansicht nach die „HotelinusiG schmerzlos zu entbehren ist. - (Der Einsender dieser nur allzu berechtigten Rüge, bemerkt hierzu die „Allg. Mnsikzig.". hätte auch aus dir zahlreichen Restaurants erster und zweiter Güte Hinweisen können, die es für erforderlich halten, ihre Gäste niit einer Sorte Musik zu drang salieren, die ebenso schmerzlich für die Zuhörer, wie entwürdigend sür die AiiSsiil-rendrn ist.) Auch in Dresden wissen wir hierzu ein Lied zu singen. Während de» Druckes «ingegangeae Neueste Drahtmeldungen. Berlin. Nach einem Telegramm des Gouverneur» Graf Götzen vom 18. September retteten sich die Missionare der Benediktiner-Mission in Kigonsera, Bezirk Ssongea, nach Wied hasen. Der Wahehestainm, sowie der Sultan von Kiwanga, Bezirk Mcihcnge, sind treu geblieben. Die Mohammedaner halten nach bisher eingegcnigcncil Nachrichten überall zu un». Berlin. Im weiteren Verlause der Generalver- ammlungderVermögensverwaltungsstellesür Offiziere und Beamte wurde die Beschlußfassung über die Bilanz für l904, über die Entlastung des Vorstandes uud Aussichlsrates. über die Statutenänderung, sowie die Wahl der Revisoren von der Tagesordnung abgelebt. In den Aufsichts- rat wurden gewählt Major Hcllwig und Marinezahlmeister a. D. Groncmann. Nach längerer Debatte wurde auch schließlich eine Revisionskommission zur Prüfung der Bilanz gewählt, bestehend auS Rechtsanwalt Aßmanu und Marinezahlmeistcr a. D- Grone- mann. Gegen diesen Beschluß gab Justizrat Stern Protest zu Protokoll. München. Wie die „Münchener Neuesten Nachrichten" melden, erhielt Intendant v. Possart anläßlich seine» Rück tritts den Titel Generalintendant mit dem Range eines Geheimen RRcs. Zu seinem Nachfolger wurde Freiherr v. Speidel, Oberst und Generalslabsches in Würzburg, ernannt. Wien. Wie die „Wiener Abcndpost" meldet, ist ganz O« st erreich cholerafrei. Antwerpen. Nachdem sich in den letzten beiden Tagen das Gemäuer der Kais des SüdhafcuS um 50 bis 60 Zentimeter vorgeschoben hatte, senkten sich vergangene Nacht die Erdmassen der Kais auf einer Länge von 150 Meter 1 Meter in die Tiefe. Die Deckplatten der Mauern sind geborsten und die Wasserlei tungen geplatzt. Bcchngleije und Krahne wurden verschüttet. Personen sind nicht zu Schaden gekommen Plymouth. lReutei-Meldung.) Witte ist hier ange kommen und nach Cherbourg wcitergesahren. Gelegentlich eines Konzertes während der llcbersichrt, nachdem er aus die Verdienste des Zaren und RooseveltS beim Zustandekommen des Friedens hingewicsen balle, sagte Witte: Seit wir di« gastlichen Gestade Amerikas verlassen, fahren wir unter deutscher Flagg« und leben auf einem Stück deutschen Bobens. Ich habe nicht nötig. Sie daran zu erinnern, daß der erhabene Leiter dieses Reiches ein ivarmer Freund des Zaren und RooseveltS ist, und bin daher sicher, meine Damen und Herren, daß ich in Ihrem Sinne handle, wenn ich Sie bitte, sich zu erheben, um Kaiser Wilhelm II. unsere Ehrfurcht zu erweisen. Petersburg. Gegenüber der aus Washington einge gangenen Nachricht, Roosevelt habe die Absicht, eine zweite Friedenskonferenz nach dem Haag zu berufen, erfährt die Petersburger Telegraphen-Agentur auS guter Quelle, daß die russische Regierung sich mit dcr Absicht trägt, sich an die frenchen Mächte zu demselben Zweck zu wendcn, und daß Präsident Roofe- velt diesem Schritt sehr sympathisch gegenübersteht, da er einsähe, daß die Anregung hierzu dem Kaiser von Rußland «IS Ver- aiistaltcr der Friedenskonferenz im Haag zustehe. Wladiwostok. (Petersburger Telegraphen-Agentur.) Der japanische Admiral Catoga hat mit den Schiffen „Jdzumi" und Suma" am 12. September Petropawlowskbeschossen, wobei Gebäude am Leuchtturm und andere zerstört wurden. Der Feind plünderte die Pulvermagazine, tötete Vieh und nahm der Bevölkerung die Feuerwaffen fort. Der Bezirkschef flüchtete mit den Frauen und Kindern und der Staatskasse in das Innere. DaS amerikanische Schiff „Australien", gechartert von der Handels- und Jndustricgescllschaft in Kamschatka, wurde von den Japanern im Hafen genommen: getötet und verwundet wurde niemand. Die Häfen Ajan und Ochotsk wurden ebenfalls zer stört. Ivetterderickrt »es Kgl. DSchl. Meieorolog. Instituts tn Dresden vom 18. September 8 Udr moigen« lTrmvcratur nach EelsiuS). Wetterlage m Europa am 18. September 8 llbr trüb: V1a»k»nH. Name »ZI ««luno „ » , ». ridrf« drewind«» Ä«ti» L». Storno» 780 8W Itich, bedeckt 2 Lctllv Havarand! Kl t?1 Skude-näö tockholm Helder an» 13 L"" Milfttg wotktq 13 K leicht bedeckt 4 Ps 0 drlManId NN ,rvk1>V sch,v. wolkig s^-llj 3 ' ' ' 6!> >80 > - 67 w leicht heiler >4^0 «N 8VV schw. wolkenil <17- » 71 I «iiu woltenl 1 S, 0 70 0X0 lcicht wolk?„lj . 13 tl i-:r «'Xo leicht htildded ^-10 n 64 ,0X0 lelcht wölken!s ^ 19 0 64 jX leicht heiter 14 11 0 Sylt Hambg. I Lwinem. Memel Aachen 4 leicht -evetli > » 1>! 0 Berlin Dresden 7 «e» L — ention«. "8 eiichiuna «.«. u EEt- Weu.r IZ S dr««tnd»» > Arauli. M. .iiarieruh« MNnchrn S Ri„» kp. 170 l «tili »»>>«« 0 7> LlM Tun«, 4 NI » 70 ^ Still w»N»nl ^ It! u «» nr:r> I«»a, daidd.d , >2 s t!7 I(,rrc> mit». w°,r>« ,z- 7, II 71 s Still wollen, 410 v 71 !>8>V I-t«, Tun» F 7 » «« K<I m«»tg »aibd-d!z 0 II 8« kcc» mssu» hkinr Z lü >, KS ktt) mStiio wollt, ,8 0 «8 O »art wotkta 8 0 81 ««tll daibbed Z NI,- ! ! , l Infolge fortgesetzter Zunahme des Luftdruckes bat sich über dem Fest- land ein Maximum entwickelt. Nach allen Seiten nimmt dcr Baromrier- fiand ad und verliest sich über Süd-Frankreich und Nordwefi-Rußland bis aus unter 760 Millimeter. Die Bildung eines zentralen Hochdruckgebietes hm Aushcilerung bedingt, di« unter starken TemperaMrschwankungen vor läufig anhallen wird. WltteruugSverlauf ln Sachsen am 17. September. «t-Non S..-I t""». Sind 4?" ««,«»> e«»- d»t>« Tem», »u>» ?? dvhel »«. n. I § ß z s vr«4d«> II« , wo » i NW Nr-idrr, 38» 10.7 10 nv 4 3.1 cri»,«« in 13 « 89 vv I Kchneederg 134 10 s 7,2 877 4 4.4 ! >3 4 7 1 vv I r» «,«,rr 500 11 » 7 8 N » 7.0 Zi»adroz 226 142 1-, 2 i 3 Llkrnberg 7bi 8 » 3.0 N 4 8 b >ntau »ho 114.0 8 8 x^v 3 2 7 „r,zrnl,a,n 772 8 5 4 4 nv 4 7.7 Thentni» II« I tv.7 7.« 8W 2 «0 fichtetbera >41' «0 9.1 0 k K 8 Der 17. September verlies im ganzen Land« unter allerdings sehr starker Bewölkung meist trocken. Gegen Abend klart« daS Weiter unter erheblichem DknivelMiirrückaaug aus. Die Demporatur blieb am 17. Sep tember weit Himer dem vieljäbrlgen Mittel zurück. DaS Barometer war bis zum Morgen etwa S Millimeter aestlegen, zetgt« sedocki in» Saufe des Tage« einen mäßigen Nückgang. — Meldung vom FläNelbera: Vormittag« und nachmittags schwacher Nebel und Srurm aus Süd bis West. Wetterprognose für den lv. Tevtrmberr Heiter und trocken: Temperatur: Ilebernormal: Windursprun»: Ostwind: Lustdruck: Hoch. Wnsierstand ver Gld« nnd Moldau. vudwcls Prag Pardubitz Mc>nlk Seitmeritz Aussig Dresden 17. Sevt. — b fehlt —12 -bl — se. -1» - »17 1». SeR- -« srhtt -U-« -L8-0-1»
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