36 Alexander Friedmann. Seilen verfehen ill. Entlieht ein Leck, fo wird, wie beziehende Skizze Fig. 14 veranfchaulicht, diefes Tuch über die lecke Stelle gebracht und durch die befag- ten vier Seile unverrückbar ge halten, während der Aufsendruck des Waffers ein ziemlich dichtes Anliegen diefes Pflallers an die äufsere Schiffswand von felbfl bewerkflelligt (vorausgefetzt dafs das Leck nicht an einer folchen Stelle des Schiffes lieh bildet, wo die Spanten desfelben eine nach aufsen hin hohle V-Form bieten, da natürlich bei einer folchen die vier Taue, durch welche das Tuch an den Enden angezogen wird, ein Anliegen desfelben an der Schiffswand nicht zuliefsen). Um die unteren zwei Ecken des Ret tungstuches unter dem Waffer fellzuhalten, werden zuerft zwei Taue unter das Kiel des Schiffes durchgezogen; Fig. 15 veranfchau licht diefe Manipulation: Es wird für jeden der zwei unteren Ringe des Rettungstuches ein Seil, welches in der Mitte durch ein Gewicht belallet ill, vor dem Bug des Schiffes von zwei Matrofen ins Waffer gelaf fen; wenn es tief genug gefunken ill, läuft der eine Matrofe Backbord (an der linken), der andere Matrofe Steuerbord (entlang der rechten Bordwand) gegen die Stelle hin, wo das Leck lieh befindet. Ul diefs gefchehen, dann werden die unteren Enden des Rettungstuches an je eines der unter das Kiel durchgezogenen Seile befelligt, das Tuch ins Waffer über die lecke Stelle gerollt, wie in Fig. 16 fkizzirt, und feil angezogen. — Ein Zeugnifs des ruffifchen Admirals Butakow bellätigt, dafs folche Rettungstücher feit dem Jahre 1870 in der ruffifchen Marine verwendet werden und mehrfach fich ausgezeichnet bewährt haben. Butakow ill eine Autorität erllen Ranges, deffen Zeugnifs alfo von gröfster Wichtigkeit; und da überdiefs die Befchaffung eines folchen Tuches fehr wenig kollfpielig und die Uebung zum Durchziehen von Seilen unters Kiel und zum Herablaffen eines folchen Rettungstuches fehr leicht erlangt ill, fo wäre es fehr angezeigt, wenn jedes Schiff diefes einfache Rettungsmittel an Bord haben würde. Bezüglich der Steuerung der Schiffe hat das alte Steuerruder feine Herr- fchaft bewährt und von den früheren Vorfchlägen, denen zu Folge die Steuerung unabhängig vom Steuerruder bewerkllelligt werden follte, war auf diefer Aus- Heilung nichts zu fehen. Es ill wohl gewifs. dafs für ein in Bewegung befindliches Schiff das Steuerruder das bequemfle Mittel zur Lenkung desfelben ifl. Aber bei Fig. rs. Fig. 14.