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Das Hüttenwefen. 21 Schweden. Ein Land, welches fo reich an reinen und guten Eifenerzen ift, als diefs bei Schweden der Fall ift, wird feiten gefunden, ebenfo findet man aber auch feiten ein Land, welches fozufagen aufchliefslich auf die Verwendung von Holz kohle zur Roheifen-Erzeugung angewiefen, daher bezüglich der Produdtions mengen fehr befcliränkt ift. Schweden befitzt gegenwärtig noch eine fehl* grofse Anzahl von Frifchfeuern, weil es nur wenig mineralifchen Brennftoff in den füd- weftlichen Statthalterfchaften zur Verfügung hat und diefer erft feit verhältnifs- mäfsig kurzer Zeit ausgebeutet wird. Sobald jedoch die Braunkohlen-Gruben helfer ausgebeutet werden, wird es möglich fein, den Verbrauch an Holzkohle bei den Frifchfeuern zu vermindern, und dadurch die Produktion an Holzkohlen-Roh- eifen zu fteigern. Nichts deffen ungeachtet fteht die Eifeninduftrie Schwedens auf einer verhältnifsmäfsig hohen Stufe der Ausbildung und ergreift freudig jede Neuerung, um vorwärts zu fchreiten. Wefentlich trägt hierzu das fogenannte Eifencomptoir, eine Vereinigung von Gewerken, dazu bei, indem dasfelbe oft die Rollen von Verfuchen ganz oder theilweife trägt, wiffenfchaftliche Arbeiten und Studien unterftiitzt und felbft veranlafst. Wie fehr man in Schweden bemüht ift, fich über den eigenen Standpunkt klar zu werden und anderen das Studium der fchwedifchen Verhältniffe zu erleich tern, kann aus der Volllländigkeit des Specialkataloges, aus den von Dr. Elis Sidenbladh aus Anlafs der Weltausftellung veröffentlichten ftatiflifchen Mittheilun gen, und endlich bezüglich der Eifenfabrication aus dem auf Rollen des Eifen comptoir s herausgegebenen von Herrn Richard Akerman zufammen geftellten Heftchen „lieber den Standpunkt der Eifenfabrication in Schweden zu Anfang des Jahres 1873“ entnommen werden. Die hier im Nachfolgenden angeführten Zahlen find daher auch diefen werthvollen Schriftltücken entnommen. Schweden erzeugte im Jahre 1871: Zollcentner. an Bergerzen 12,942.380. „ See- und Rafen-Eifenftein . . Zufammen . . 13,257.769. Bei der Erzeugung verwendete Arbeiter beim Bergbau 4979. Anzahl der Hochöfen 292. Davon in Betrieb 207. Zollcentner. In 37.471 Blafetagen wurde Roheifen erzeugt .... 5,978.349. In 827 Frifchfeuern wurden erzeugt an Stabeifen . . . 3,755.833. In 7 Beffemerhütten an Stahl 160.765. An Stahl (überwiegend Cementflahl) 83.745. A11 Blech 131.277. „ Nägeln 122.760 „ Eifenbahn-Schienen 64.426. „ diverfen Eifenforten , . . 201.149. Beim Eifenhütten-Betrieb befchäftigte Arbeiter 15.480. Schweden führt beträchtliche Quantitäten Eifen aus, und zwar Roheifen nach England, Deutfchland, Stabeifen nach England, Nordamerika, Rufsland etc., und zwar die beiten Sorten Herd-Frifcheifen, welches cementirt und zur Erzeugung der heften Werkzeug-Gufsftahl-Sorten verwendet wird; hingegen führt Schweden etwas Giefserei-Roheifen und nahe 200.000 Zollcentner Eifenbahn-Schienen ein. Die Ausftellung befand fich in der nördlichen Quergallerie 7 b, und war auf einen ziemlich engen Raum zufammengedrängt. Befonders hervorzuheben