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Dresdner Nachrichten. 2/r. »U. Gene L. »M> Donnerstag, Januar LVOl» die einzelnen Zechen volznleaen. Darauf iverden die Beschwerde»» Punkt kür Punkt in Beiliaiivlnngen mit den detressenden Zechen geprüft iverden Am Freitag vormittag 10 Ubr tiudet in Bochum eine Versammlung statt, tn der die Ergebnisse der di- dahin Ge führte» Vechandlungeu bekannt gegeben iverden Neu tn den Ausstand getreten sind die drei Zeche» „Holland III. IV'. .Eilt» kracht II" und Schacht .Alma" jZeche Rhein-Elbe); dagegen ist aus Zeche .Ewald-Fortsetzung" alle- angefahren. Zum russisch-javanischen Krieg Tokio, Laut Mitteilung der Martneverwaltung sind am II. Tezemder v. 2 17 Osfirier« und Maunschasten et»»- java nischen Torpedoboots beim Angriff auf das russisch« Linienschiff .Sebastopol" »» Hasen von Pvit Arthur umgekommen. — ES sind nunmehr die Borkehrungen beendet zur Unterbringung von 35 000 »uss i i ch e n Ä e sa n g e n e »i au- Port Arthur und -indeien Orten. öticXt iverden in Tcngakhata und 20000 in Hamatera bei Osaka unleiaebiacht. Die übrigen iverden auf ver- -chiedene Städte in Abteilungen von 3- bis lOM Mann verteilt. Ter ruisische Leutnant MlrSki. der IN Äesangeiikchasr inMatsuhama fitzt, wird lvahricheinllch aus Lebenszeit gefangen gelebt werden, weil er verschiedene Beriuche gemacht hat. zu entkommen. — Ein wvanischer Stabsoffizier behauptet, reguläre chinesische Truppen hätte» ruisifche Slreillchareii begleitet. London. jPrio.-Tel.I Ter Pariser Korrespondent der „Times" will aus zuverlässiger Quelle wissen, daß das Bal tische Geschwader nunmehr seine Reste unverzüglich fort seben werde. — Der Berichterstatter der „Times" im Haupt- auariier NogiS übermittelt einen detaillierten Bericht über den Zustand der russischen Kriegsschiffe in Port Arthur. ES geht daraus hervor, das; „PereSwjet", „Pol- laioa', „PallndtO und „Bajan" ivahrscheinlick wieder flott ge macht werden können, während „Retwstan" und Pobjeda" augen scheinlich hoffnungslos beichadigt sind. Paris. sPttv.-Tel.s AuS Tientsin labt sich „Newuork Herold" meiden, Nutzland teilte Ehina in der gebieterischsten Form mit, falls Ehina weiter znm Borteile Japans russilche Kontrebande urengcr behandle, irerdc Nntziand Truppen ln China und Ehinensch-Turkeilan einrucken lassen. Der Vizc- könig betrachtet die Lage als sehr ernst. Washington, Nutzland bedankte sich durch seinen Ge aasten Grasen Caisiin beim Staatssekretär Han, datz er so 'chneil die Äusmerklumkeit Chinas aus die B e rieh u n g der Neutralität gelenkt lmbe. Der chinesische Gesandte Liangcheng sprach bald nachher vor, nachdem er ein Telegramm einer Regierung erhalten halte, worin nach weiteren Einzel- heilen gefragt wurde. Cctt'iili sagte, Nutzland hätte positive Be ne,ch- der NeutralitätS-Berlebung, und wenn China nicht andere Wege einichlüge. wäre Nuhland e'ien zu wahren. Rußland genötigt, selb» seine Inter- Be rIin lPriv.-Tel.s >1 ronvr > nz Georg von Sachsen kommt voranssichtlich mit seineut Sheim Prim 'j Johann Georg zum Gebilnsiag des >!aist-rs nach Berlin, um dem Kaiser als Leulnanl vorzmiellen. B e r 11 n. lPriv.-Tel.j lieber das Inkrafttreten des neuen d e u t > ch - ö st e r t^e i ch i' ch c n H a n d e I S v e r.t r a g S wird von unterrichicler Seile »ittgeleill, datz dafür, wie be, den übrigen Berlrägen der delden Mächte, der i. Januar liXB in Aussicht genommen ist. Tic elniührige ärisl zum Erlöichen des gegen- warNgen Vertrags war nur eine Schubmatzregcl der Mächte gegen cuie unerwartete Kündigung: doch slebl ihnen »rei. imnier im gemeinsamen Einoernehmen die allen Besiimmungen durch neue zu ersetzen. Berlin. <P,iv Tel.) Die zweite Lesung der Ra naiv or- lage >ni Plenum des Abgeoidüeleiihawcs beginnt am 80. d M. Berlin. fPriv-Tel ) Vor dein Schwurgericht begann heute unter Ausschluß der OcffenNichkeil der Proretz gegen den Masseur K v h l e r. der wegen Vcrbtechens gegen das keimende Leben und in 5 Fällen wegen fahrlässiger Tötung und Bciseite- ichaffung einer Leiche unter Anklage Netzt Köhler hat, wie erinnerlich, vorige» Sommer bei einem Abtreib»»asve>i»ctie an einer Fiau Rabat deren Tod veiursacht und de» Leichnam, um die Tat zu verbergen, zerstückelt lind i» der Haseuheide zu ver brennen gesucht. TaS littest wild wahischeinlich morgen ge sprochen weiden. Berlin. (Prip.-Tel) Wie die „Livv. Landesztg." schreibt, lrifft es nicht zu, daß die Eulscheidung im lippischen Thron st reite schon im Februar sollt Vor Anfang Juni ist gar nicht daran zu denken, daß daS Schiedsgericht seinen Spruch fällt. Zunächst hat d e Linie Hiesterfelv noch nicht einmal ihre Antwort aus den Schriftsatz des Bück.buigschen Füllten eingcreiedt. Leipzig. sPriv.-Tcl.! Nach dem „Leipz. Tagebl." sollen Bestrebungen sin Gange st-ui. unler den sächsischen Berg arbeitern einen Streik oder wenigste»? eine Lohnbewegung zu inszenieren. An den ainilichen Stellen der Bergverwaltting, wie von dieser seibsl niltgeieilt lvlrd, i>l hierüber nichts bekannt. Hamburg. sPrio.-Tcl.l Ter Tamptcr „Mar>estle" der hiesigen Reederei Sloma» ir.af an der afrikanischen Küste, 1 Meilen südöstlich vom Kap Bougaroni, den brennenden sranzo'isctzen T a m v f e r „Loire . 16 Personen der Besatzung, die im Waller trieben, und die übrigen fünl, die sich aus dem brennenden Wrack befanden, wurden gerettet und in Algier gelandei. Koblenz, Lberprasident Tr. Nasse ist ans dem Streik- gediel hiciber zunickgekehrt. Die obcie» Beiwallnngsbehöiden eben die Lage als ernst an, doch dürsten Ruhe und Srvnung nicht gestört werden. Tie Zuhilfenahme von Militär ist noch nicht in Erwägung gezogen worden. S i e n. lPriv.-Tel.s Der Historienmaler Freiherr von M irbach. Direktor der Kunstgewerbe'chule des österreichischen Mu'eunis. die er seit 1899 im Sinne ser modernen Kunstrichtung '.lere, tritt von diesem P o st e n infolge von Angriffen zurück, sie während seiner Abwesenheit >n Amerika gegen ihn erhoben wurden Paris, Präsident Loubet wird mit den Vorsitzenden der reoublrkanilchen Gruvven der beiden Kammern erst die voli- i'sche Lage besprechen, bevor er eine politische Persönlichkeit nennt, der er die Kabinettsbildung antragen wird. Paris Ministerpräsident Com des und die übrigen Minister übergaben heule vormittag dem Präsidsiilen Loubet ihre Demission. Ter Präsident hat die Demission ange nommen. Aus Ersuchen des Präsidenten werden die Minister dis zur Ernennung ihrer -Nachfolger die lausenden Geschäfte ecledrcen. Heute nachmittag Wied sich Präsident Loubet mit den Präsidenten des Senats und der Kammer besprechen, Paris. Ministerpräsident Eombes erklärte in dein dein Präsidenten Loubei »verreichten T e m i s i i o n S s ch r e i - den. er ziehe fick zurück, obzwar er eine nicht allzu große Majorität in der Kammer hätte. Er wolle aber nicht infolge eines beliebigen, der allgemeinen Politik fernen Zwischenfalls in die Minderheit gelangen. So gering auch die parlamen tarische Mehrheit in der Kammer sei, so sei dieselbe nichts destoweniger Sie Mehrheit und stelle trotz alledem den ver fassungsmäßigen Willen des republikanischen Landes dar: ihre Entscheidungen inußlen für die künftige Regierung, wie.immer sie auch fein mögen, ebenso das Gesetz bilden, oie für sie scheidende Regierung., 'o zuversichtlich auch gegenwärtig sie klerikale und nationalistifche Reaktion scheine. Er habe das Vertrauen in die Einigkeit der Gruppen der Linken, das-, sie dys Werk der intellektuellen Befreiung, des sozialen Forlfchritts, der Annäherung unter den Völkern, die das scheidende Mini sterium im Einvernehmen mit diesen Gruppen begonnen, ver teidigen und sorisetzcn werden. Er habe gleichzeitig das Ver trauen zu dem republikanischen Lande, datz es die Mchrbeit in den gcgenwärligcn schwierigen Umstände,, stärken und unterstützen würde. London, lPriv-Tel.) In einem Schacht bei St. Helen stürzte ein Fahrstuhl, worin sich 21 Grubenarbeiter be fanden, imolae Unoorstchttgkeit des Führ--rS 17. Meter tief hinab. Fünf Arbeiter wurden gelötet, die üvrigen 16 mehr oder minder schwer verletzt. Koven Hagen. <Priv.-TelZ K ö n i g O s k a r v o n Schweden soll, hier verbreiteten Nachrichten zufolge, bedenk lich erkrankt sein. Es soll eine partielle Lähmung eingetreten sein. Stockholm. Tie heute zurEröfsnungdesReichs- tagS verlesene Thronrede hebt hervor, das; das Verhältnis zu den fremden Mächten fortdauernd das beste sei. Ferner wird mitgctestt, datz in; abgelaufenen Jahre Schiedsgerichts- Verträge mit Frankreich, England, Belgien, Rußland und der Schweiz abgeschlossen seien, Tie Verhandlungen über die Ern »uhrung je eine» besonderen KousulatwesezrS für Schwede» und Norwegen sind solveft vorgeschritten, daß man erwartet, das Er, gebniS dem Reichstage in nächster Zeit oorlegeir zu können. Ein Entwurf über die Ausdehnung deS StrmmrechtS zu de» Wahlen zur Zweiter» Kammer, der mit dem vorjähriger» Ent würfe nahezu übereinsttmmt, wird auch in diesem Jahr« vor gelegt. Petersburg sPriv.-Tel.) Das „Echo de Pari-" be» richtet au- Petersburg. Fürst MirSky habe zum vierten Male seit einigen Wochen seine Demission eingereicht. angeblich auS Gesundheitsrücksichten, in Wahrheit aber, weil er sei» Resormprograrnm nicht durchsetzen kann. Ein intimer Freund de» Fürsten erklärte, daß der Zar diesmal die Demission an genommen bat. Es ist aber möglich, daß der Fürst die Geschäft« auf einige Zeit weitersührt. bis der Zar einen geeigneten Nach folger gefunden haben wird, Petersburg. Ein Rundschreiben des Ministers des Innern an die Ehess der Gouvernements, in denen Kon ferenzen über die Revision der bäuerlichen Gesetz gebung abgehoben werben, weist darauf hin. daß die An nahme, der kaiserliche Erlaß vom 2S. Dezember habe die Grund- lagen für diese Gesetzgebung von Grund aus verändert und weitere Beratungen seien daber überflüssig, aus einein Mißver ständnisse beruhe. Von einer vvllsländigen Beseitigung der bäuerlichen ständischen Ordnung, die de» Bauern nötig sei zur Befriedigung der ihnen allein eigenen Bedürfnisse, kviuie keine Rede sei». Wenn der Eriaß anerkenne, daß eS unausschiebbar sei, zur Wahrung der Gleichheit der Personen aller Stände vor dem Gesetze in das Iustizlvesen eine Einigst zu bringen und allen Justizbehörden die nötige Selbständigkeit z» luahren, so sei daS nicht als Aushebung des ständischen bäuerlichen Ge richt» auszufassen, dessen bisherige Isolierung in anderer Weise beseitigt und dessen Selbständigkeit aus andere Weise gesichert werden könne. Der Minister beauftragte die Gouverneure, alle Maßnahmen zu ergreifen, damit die Arbeiten der Gouvernements- beratungen mit ganzer Energie zu Ende geführt werden. -Das Zirkular schreibt ferner vor, r» den Konferenzen volle Meinungs freiheit wallen zu lassen, damit die wahre Ansicht der mit den bäuerlichen -Verhältnissen vertrauten Männer voll zum Aus druck gelange, P etersbur g Die Arbeiter der Newski-Lchifssbau- anstalt sind 12 000 an der Zahl. Sic i>aben den Beschluß, heute l i, den Ausuand z »i treten, gestern nacht in der Ver- saulliilung gefaßt, die zur Unterstützung der Forderungen der Arbeiler der Pulitowschcn und der französisch-russischen Werke abgebalren wurde. Der Sladthauptmann erschien heute bei den Arbeitern der Schst'sbauanstatt und redete ihnen zu. sich ruhig zu verhalten. Der Direktor der französisch-russischen Werke liaite gestern den Arbeitern einige Zugeständnisse gemacht; heute erklärte er aber plötzlich, er könne keinerlei Zugeständnisse machen und müsse auch die gestern eniaeräuinten zurückzieben, weil er sie ohne Zustimmung des. Stadtitanptinaiuis gemacht habe. Die Newski-Fabrik ist in letzter Zeit infolge starker RegicrungS- antlräge in glänzender Geschäftslage Dort werden gegenwärtig Unterseeboote vom Thp „Protektor" gebaut. Ein Teil der selben ist bereits iertig. Ferner wird dorr ein geheimer Mecha nismus unter Leitung eines amerikanischen Monteurs auS- geführt Die Fabrik Hai auch noch weitere Aufträge der Regie- rnng, die in den nächsten zwei Monaten auSzuiühren sind. Auch zwei große Ozeandampfer vom Typ der Dampfer der Frciwilti- gen-Flotte, sowie eine Anzahl Kanonenboote und Torpedos sind auf die-er Werst in Bau. Petersburg (Pciv.-Tel > Der Generalstreik der hiesige» Eisenwerke, hekannt nnler dem Namen der Patilowlchen Fabriken, nmfatzl 20000 Arbeiter. Die Austtändlgen haben durch eine Deputation mit eine,» Aibester an der Spitze ibre Foideinngen eingereicht: 8slii»dige Arbeitszeit. Mindesttagelohn ei» Rubel ljetzt 70 Kopeke»), Fraiienaibeite» nicht unter 70Kopeken ljctzt 10 Kop.», ferner sollen die Streiklage nichi vom Lohn abge zogen werde». Ter Generaldilektor lehnte diese Fo>derungen ab. Die Fablik zahlte in den letzten Jahren den Aktionären nur 2 bis 1 Prozent Dividende. Sämtliche von der Regierung bestellte» Arbeite» für das dritte Geschwader Und schon ausgeiührt. Falls die Arbeiter heute nicht zur Fabrik zurnckkehlen, werben sie ent lassen, doch hoist man noch aus eine Veistäiiviauiia. Zahlreiche Polizei- und Gcndaliiicriemannschasten sind zur Stelle. Aus den Fianzöstich-Ruisiichcn mechaniicheii Fabriken ist jetzt ebenfalls der Gcneralslreik ausgebrochen. Aus die'en Werken Hanen noch Beslellniigen für das dritte Geschwader ihrer Eckedigilng. Petersburg. Heute sind auch die Arbeiter der Stieglitz- schen Fabrik. 8000 an der Zahl, in den Ansstand getreten; sic verlangen den Achtstundentag. Saratow. Dem hiesigen Semsrwo ist eine von Bauern, Eigentümern, Bürgern und anderen Personen Unterzeichnete Adresse zugegangcn, in der die Unterzeichner, 10 000 an der Zahl, erklären, sie wünschten ihre Zustimmung zu den im Dezem ber IWl von Semstwoer Vertretern in Petersburg gefaßten Beschlüsse» zum Ausdruck zu bringen. K o n st a n t i n o p e l. Die Pforte sendet an die türki schen Botschaften >m Auslande ein Rundschreiben, das besagt, daß das bulgarische Komitee für das Frühjahr eine Aktion vorbereite. In der Tätigkeit der Banden ist imolae der herr schenden großen Kälte ein Stillstand eingetreten, doch dauern die Propaganda des Kamilecs und di« Mordtalen an. So ist am 6. Januar rn Besejnice bei einer nächtlichen Truppenalarmierurg ein Hauvtwann von Unbekannten erschossen worden. Washington. Eannon, der Sprecher des Repräsentanten hauses, sagte als Elast beim jährlichen Bankett des Handels- Vereins, es sei allseitige Zustimmung, daß es besser wäre, noch ein Jahr zu warten, ehe man eine Revision der Handel und -Verkehr angehenden Gesetze unternähme. Nack seiner Meinung würde der Kongreß Bedenken tragen wegen der Ge fahr, die Geschäftsinteressen zu beeinträchtigen. Er wäre über- zeugt, daß das Land nach der Vertagung Ruhe haben würde bis zum Dezember, Er neige der Ansicht zu. daß es möglich wäre, für den Kongreß in den ihm noch verbleibenden Togen dem Lande etwas i» der Art eines gesetzlichen Eingreifens zu geben, um den Unbilligkeiten, die jetzt zwischen den Produzenten und den Abnehmern beständen, abzuhelsen. Es würde, gut sein, wenn Fürsorge getrosten würde, die Wasserwege zu den Inlands-Seen so weit als tunlich zu verbessern. IllinckitS eingehende Dcv«s«1reu befinden Ntb Leite 4.) ssrankfnrr a. M. (Lchlutz.) Kredit 2>4.—. DlSkoino 194.40. Dresdner Bank 159.60, Staar-bahn Lombarde,, 17.60, LaurahütteUngar, Äold - Portua>e>cn. Lückenlose. Fest. VuliS. Ubr nachmittag. '«enrs 98 25 Italiener 104Spanier 91.40. Oteue Horliigie'en 64.90. Türken (uinfie. Anletbei 88 15. Lückenlose U0.—. Lttyman- bank L99 —. StaaMbabn —Lombarde" V6.S0. Fest. MartS. Produktenmarkt. Setten per Tianuar 29 60 per Milrz.Iunt 24.76. beh.. Llirttus per Januar 49—. per Diai-Angnst 46 LS. fest. Siüböl per Januar 4b.— . per Mai«A»gttst 45.50, ruhig. London. iSerrkidcmarkr.t Englischer Wetzen slet a. fremder ruhig, stetig, amerik. Maid tchivücher. Tonauer nominell, unverändert. Mehl ruhig. steNg. Gerste fest. Hafer stetig. Wetter: Frost. Lertllches und Sächsisches. — Te, Majestät der König widmet« sich gestern von halb 2 Uhr ab mit seinen drei Söhnen ans dem Earolasee dem Schlittschuhsport, — Am hiesigen Königl. Hose wird die Trauer wegen erfolgten Ablebens der Frau Großberzogin Earoline von Sachsen-Weimar aus drei Wochen, vom 19, Januar bis 8. Februar, in Verbindung mit der bereits angelegten, getragen. Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz und Prinz Friedrich Ehristian besuchten am Montag nachmittag, wie bereits kurz erwähnt, in Begleitung des Militärgonverncnrs, Herrn Hauptmanns Freiherrn OBnrn. die Dresdner Papier fabrik. Sie wurden am Eingänge der Fabrik vom Vorsitzenden des Direktoriums Herrn Geh, Hosrat Tr. A. Hofmann, von Herrn Stadtrat Schaal und Herrn Hosrat Dr. Schicck in Ver tretung des Ausschusses, sowie von Herrn Direktor Schlemmer und den übrigen Beamten der Fabrik empfangen und sodann in das Sitzungszimmer geleitet. Hierauf hielt Herr Geheimer Hofrat Dr. A. Hofmann einen kurzen Vortrag über die Papier- sgbrikation von deren ältesten Anfängen bis zum heutigen Tage, der durch Vorzeigung der rn der Papierfabrik»"»» vorkommen- den hauptsächlichsten Artikel veranschaulicht wurde. Interesse er regte auch der Hinweis, daß die Dresdner Papierfabrik schon 1578, und zwar aus demselben Platze, gestonden hat, was durch oorgelcgte Urkunden nach-ewiesen wurde, und daß Peter der Große von Rußland rm Jahre 1711 wiederholt dort weilt« und Sapier schöpfte. An diesen Vortrag schloß sich dre uhrung durch sämtliche Fabrikräume an. wobei die Prinz«,, lebhaftes Interesse für di« maschinellen. Einrichtungen uad für die Zlavierfabrikation «,» den Tag legten. Beim Verlassen der Fabrik brachten die dort bsschäftrgten Arbeiter und Arbeiterrunen ein Hoch auf die Prinzen auS. — König Friedrich August hat aenehmigt, daß der Staat», minister v. Medsch.R«i,ch«rrdach da- Bvoßkreu- vorn r Roten Aolerorderi mit Kette, der Oberstmarschall .tzthrrm v. Eck städt da- Großkreuz desselbcn der Hofmarschall Grafv. Rex den Stern zum vreu- ßischen Kronenardcn 2. Klasse, der Flüaeladjrrtant Major v. d. Decken den Roten Adlerorden 4. Klasse mit Krone und der Ordonnanzoffizier Hauptmann Richter den Roten Adlerorden 1, Klasse mit Krone und Schwertern, der Kammei - diener Narrisch da» Kreuz zum Preußischen Allgemeinen Ehrenzerclxn, der Hilfskoprft Ficker, der Leidjäger Kauf- mann, der Salonwagenhaner Müller die Medaille zum preußischen Krouenorden und der Vrzefeldwebel Jrmschlec daS preußische Allgemeine Ehrenzeichen annchmen und tragen — Auf dem Friedhole in Leuben wurde gestern nachmittag 3 Uhr ein um die sächsifche Landwirtschaft hochverdienter Mann, Herr Geh. Oekonomrerat Käferstern auS Niederswlitz, zur lehren Ruhe bestallet. Nachdem vorher im engsten Famriren- kreise eine kleine, aber erhebende Feier stattgesunden hatte, be- weate sich der Lrauerzug, dem Beamte der „Pietät" in Dresden zahlreiche Blumenspeiweir und die Orden und Ehrenzeichen deS Verstorbenen vorantrugen, nach dem Friedhose zu Leuben, In der dortigen kleinen, schön geschmückten Leichenhalle fand die ein- fache Trauerfeier statt. Wohl infolge der ungünstigen, sehr sclwrf-kalten Witterung war die Trauerversammlung nicht so zahlreich, wie sie es sonst gewiß im Hinblick auf di« wcil- gelzcnde Popularität und angesehene Stellung d«S Entschlafenen gewesen wäre. Man bemerkte unter den Leidtragenden außer vielen Vertretern landwirtschaftlicher Vereine des Landes die Herren Geh, RegierungSrat Münzner vom Ministerium des Innern, Geb. Ockonomlerat Kraft von der Krershanoturannschasl, den Generalsekretär des Landeskulturrats, Herrn Dr. Raubvld, den Sekretär des Landwirtschaftlichen KreiSvererns Dresden, Herrn Dr, v. Lrttrow, Professor Dr. Steglich, den Vorsteher des LandlvirtfchcMlichen VerjuchSwesenS am Königlichen Botanischen Garten, Herrn Schuldirektor Kohlschmidt-Freiberg, die Herren Gemeindevorstände Dittrich-Leuben und Müller-Niedersedlitz, sowie viele Freunde und Bereinsgenosscn des Verstorbenen, Prachtvolle K ränze mit Widmung hatten ^gespendet: der Land wirstchastliche Eredrtoerein im Königreich Lachsen, die Gemeind,- Niedersedlitz, der Landwirtschaftliche Kreisverern Dresden, der Landwirtschasstiche Verein Lcckwitz n, a. m, Herr Pastor Winckler- Leuben hielt die Lcichenprediat über daS Wort des 90. Psalms: ^Ulster Leben währet siebzig Jahre uslv." Er gedacht« des vom Herrn reichgcscanete» Lebens des Dolen, dem Arbeit und Mühe aenua, aber auch reiärcr Lohn beschieden gewesen seien. Weiter hob der Geistliche die verschiedenartigen Verdienste des Ent- schlafenert hervor die er sich speziell aus dem Gebiete der säch sischen Ländwirtichast erworben, die große persönlich« Liebend Würdigkeit und Güte, welche ihm aller Liebe und Belehrung ge sichert, seine stete, freundliche Hilfsbereitschaft und seine nimmer ermüdende Arbcitsfreirdigkeit. D-en Hinterbliebenen dürfe es ei» rechter Trost sein, daß der Verstorbene nach seinem so arbeits- aesegneten und erstalggekrönten Leben jetzt zur ewigen himmlischen Rahe habe cingehen dürfen. Im Namen des Landwirtscdns>- kicben KreisoereinS Dresden, dessen Vorsitzender Herr Geh Oekvnowierat Käferstein bis vor sieben Jahren gewesen und d«w er als Ehrenmitalicd bis zu seinem Tode angebörte, sprach der aeaenwärtige Vorsitzende, Herr Oekonomrerat Andrac, Herz- licke Worte de« Dankes und der wehmütigen Erinnerung an die zablr ichen persönlichen Verdienste des Verstorbenen um den Verein und ries dem Heimaeganaenen am Schlüsse seiner Rede ein „Ruhe ianst, m-me Dir die Erde leicht werden!" in die Ewig keit nach. 8/ach Gebet. Segen und Gesang trugen die Träger den Tara hinaus zur ätzten Ruhestätte, wo die Einsegnung der Lcicke ertmete Ein Vaterunser und ein letztes Lied beendeten die Tranerseier. — Das Ministerium des Innen» hat im BerordnnngSwege vom 1, Januar an Maßregeln zur Abwehr und Unterdrückung der Influenza der Pferde, sowie der Gehirn-RückenmarkSentzündung und der Gehirnentzündung der Pferde getrosten. Danach ist jeder Pferdebesitzer ver- pflichtet, von dem Ausbruche der erwäbnten Krankheiten >» feinem Pserdebestande und von allen verdächtigen Erscheinungen, die deren Ausbruch befürchten lassen, der Ortspolizerbehörde so fort Anzeige zu erstatten. Die gleiche Anzeigepslickt liegt ob dem Vertreter des Besitzers, den Begleitern von Pferdetrans- vorten, den Besitzern von Gelösten und Stallungen, in denen sich fremde Pferde in Gewahrsam befinden, den Tierärzten, so wie alsen Personen, die sich gewerbsmäßig mit der Ausübung der Tierheilkunde beschäftigen. Zugleich ist der Verordnung eine gemeinfaßliche Belehrung über die erwäbnten Krankheiten hin- ziigesüat worden, in der deren Wese», Ursachen, dl« ihnen eigen tümlichen Erscheinungen, ihr Ansgang kurz geschildert und zur Vorbeugung gegen weitere Verbreitung geeignete Ratschläge ge- geben werden. — Im Vereinigten Frauenholvstale erfolgte Montag vocnstttag die Einsnbrnng des zum Nackstolger deS Herrn Stadtrats Dr. Latze als Anstaltsveiwalter benstenen Herrn Stadt- rars Heinre I, An die Begrüßung durch den Anstaltsmsveltor schloß sich die Vorstellung d S A'sttaltSgrisllichen. Herrn Pastors Pitsckmnnn, und des Anstallsarztes, Heirn Geb Medizlnastats Dr Eidmaim. und darnach die des Anstaltsversanals, Herr Stadtrat He'nze nahm hieraus unter Führung deS Anstaltsinspet- tors eine Besichtig»«» der umfanarelche» Anstalt vor. — Vor kurzem wurde in unseiem Blatte rin Aufruf ver öffentlicht. den der Hanvtvvrstand des Deutschen Ostmarken- vereins zwecks Sammlung eines Schatzes zur Unteistützung des rn nationalen Kamlstrs in den deutschen Ostmarken erraffen bat Einzelwrndr» für diesen Ostmarkenichatz, zu dessen Auffüllung alljährlich wiederkebrende Sammlungen veranstaltet werden solle», können auch in derKeichäslSstelle der „Dresdner Nachrichten" abgegeben werden, wo eine Sammrlllste zur Elnzeichnung anSlirgt. — Unter d«m Titel ^Deutsches Städtewesen" ver- öfsentlicht der englische Schriftsteller Sidney Low in dem an gesehenen Londoner B'atte „The Standard" am 13. Januar dieies Jahres «inen bemerkenswerten Bericht über das Buch: „Die deutschen Städte", geschildert nach den Ergebnissen der ersten Städtearisstellnng zu Dresden 1906, das Professor Dr Wnttke im Aufträge der Äusstellnngsleitung und nach dem mit Herrn Oberbürgermeister Geh. Finanzrat Beutler festgestellten Plane herausgegeben hat, D«r Aussatz ist in jeder Hinsicht hoch anerkennend für unser deutsches Städtewesen. Die Verwaltung der deutschen Städte und ihre Einrichtungen weihen den eng- lijchen Städteverivaltungen darin als Muster vorgehalten. Sidnev Low schreibt u. a,: Wir müssen leider bekennen, daß in jedem Zweige der Städtcoerwaltung die teutonische Rasse der angel sächsischen überlegen ist. Die Tatkraft der Amerikaner wird zum Teil lcchmgelcat durch politische und amtliche Mißbräuche; Eng lands Gemeinsinn wird in Schach gehalten durch die angeborene Bewahrsamkeit und die Macht sestbegründeter Rechte. Die deutschen Stadtverwaltungen haben es verstanden, beiden Mängeln zu begeanen. Ihre Leiter stehen an ehrenhafter Gesinnung und Eifer nicht hinter denen umerer Städte zurück; und andererseits sind sie so unternehmungslustig wie die Amerikaner, während sie sich frei zu halten wissen von dem häßlichen Makel der Be stechlichkeit und deS Mißbrauchs der Amtsgewalt zu sckibst- snchtigen Zwecken. Man findet da drüben eine Kühnheit u>nd einen Mut zu neuen Plänen, sowie eine Entschlossenheit, Voll kommenes zu schaffen, die manchem unserer Fortgeschrittensten den Atem rauben wurde. Worüber wir noch schreiben und reden wie von einem ungewissen Zukunststraum, das führen die Deutschen eben jetzt aus oocr haben sie schon ansgeführt- In ihren städtischen Verwaltungen sind sie frei von vielen seirer störenden Einflüße, welche die Verwirklichung ihre« nationalen Ziele hindern. Sie werden dabei nicht gestört durch die Bürde des Militarismus, nicht durch ein Königtum, daS noch unter den Einflüssen des 18. Jahrhunderts steht, oder durch daS Junker- tum, das in preußischen Angelegenheiten viel mehr Macht hat, als die meisten Leute in England begreifen. Der Hof, die Soldaten, die Aristokratie und die Geistlichkeit kümmern sich nicht um die Städte. Die Demokratie hat dank dem herrschen den beschränkten lWahl-Mecht rm Städtcwesen auch nicht Met zu sagen. Die Stadtverwaltung ist hauptsächlich in den Händen der fähigeren Teile der handeltreibenden Mittelklasse. Die an gesehensten Mitglieder der Kaufmannschaft — Kaufleute, Fabrikan-