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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.07.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130704017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913070401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913070401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-07
- Tag 1913-07-04
-
Monat
1913-07
-
Jahr
1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.07.1913
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— *e»d«r»»^» t» »er 2»ftts»er««lt«»s. Seit dew Lode drS Justtzmtntstrrs Dr. v. Otto und der Uebernahme der Iustizverwaltuna durch Herrn Minister Dr. Nagel ist in Jurtstenkreisen niellach die -rage er örtert worden, nach welchen (Grundsätzen unter dem neuen Herrn Minister die Justiz verwaltet werden dürfte. Blö der ist in der Justizverwaltung Sachsen» - vielleicht ab weichend von den (Grundsätzen in anderen Bundes staaten — eine größere Stetigkeit insofern beobachtet wor den. als die Iustizbeamten mehr oder weniger ihre amt lichc Tätigkeit entweder auf dem Gebiete der Zivil gerichtöbarkeit oder des Strafrechtes andauernd ausgeübt haben. In der Praxis hat dies zuiveilcn zu Unzuträglichteiten geführt insoser», als Richter. dir in der ZivilgerichtSbarkcit oder als Borsltzcnde von Strafkam mern seit fahren tätig waren, bei längeren Bertretnngcn infolge von Krankheiten oder bei Beurlaubungen vlützlich die Tätigkeit in dem anderen, ihnen weniger geläufigen Ressort übernehmen musüen. Anderseits ist die Befürch tung laut geworden, daß die ununterbrochene Ausübung einer Tätigkeit aus einem ganz bestimmten Gebiete zur <T i » s e i t i g k r i t führe» könnte und dadurch den Birst- tern der weitere Blick und die Iühliing mit vielseitigen Verhältnissen verloren ginge. Herr Insttzinnttstcr Dr. Nagel hat diesen Erwägunge» in einem gewissen Grade Rechnung getragen, und demgemäß haben verschiedene Personaivcrnndcrungen in der Justizverwaltung statt gefunden. Es ist ganz selbstverständlich, daß solche Ber ändrrungen nicht von allen davon Betroffenen angenehm empfunden werden können, aber es ist durchaus falsch, an zuncstmrn, daß hierbei Absichten Vorgelegen habe», die mit der sachlichen Durchführung der hier oben gekennzeichneten grundsätzlichen Auffassungen nichts zu tun Hütten. Bon manchem Instizbeamtcn muß eine unerwartete Benetzung nicht nur wegen der Einarbeitung in ungewohnte Gebiete, sondern auch wegen der oft lies einschneidenden Ber ät, de run gen in seinen äußeren Lebcnsvcr- bältnissen schwer empfunden werde». Gerade weil in der sächsischen Justizverwaltung bisher eine große Stetig keit zu beobachten war, kommt die praktische Berwirl- lichung iencr Anschauungen für manchen um io über raschender. In anderen Berusskrrijen sind derartige Bcr- änderungcn schon längst bekannt und cs wird dort mit ihnen von jeher gerechnet. Man denke hierbei nur zum Beispiel an die Ossizierskrcise. die aus Grund der Er fordernisse des Dienstes sich oft einem steten Wechsel ^us- gcsctzt sehen. Perfonalverändernngcu beim Königl. Stenographi sche» Londesamte. Am >. August scheidet Herr BrgierungS- assessor Dr. phil. Albert Schramm aus seiner Stellung beim Stenographischen Landcsamtc aus, um in Leipzig die Stelle eines Direktors deS Deutsche» Schristmuscums und zugleich des Buchgewerbemuscums zu übernehmen. Nachdem Herr Dr. Johannes Schinncrer die Leitung des letztgenannte» Museums nirdergelegt hat, werden beide Sammlungen vereinigt. Dr. Schramm hat sich schon während seiner Gnmnasial und Univcrsitätsjahre mit Vvr- liebc bibliothekarische» und archivalischen Studien gewid met. Als er im Satire lültt in das Stenographische Landes amt eintrat, übernahm er freiwillig die Arbeiten in der LandesamtSbiblivthek. Die Stenographie erlernte Schramm im Jahre IM und er stat sich dann vielfach uutcrrichtiich und als Stenograph betätigt. Die Wirksamkeit Dr. SchraminS in Dresden lag. abgesehen von der praktische» beim Landtag und der Lnnodc, vornehmlich aus literari schem Gebiete. Als -Hauptverdicnst ist ihm anzurcchnen die -Herausgabe der ersten Bände des Handbuchs der steno graphischen Literatur. In Gemeinschaft mit Herrn Ncgie- rungsrat Professor Almert redigierte er die „Bunten Blätter", die prächtigste illustrierte stenographische Zeit schrift, die existiert. Dr. Schramm stat ferner das Esperanto in Lachsen eingebürgert. Er stand stier von Anfang an an hervorragender Stelle, beim Unterricht, bei Vereins- gründnngen innerhalb und außerhalb des Landes und bei Vorträgen. Die Bibliothek des Stenographischen Landes- amteS, bekanntlich die größte Inchbiblivthck der Welt, ver dankt Dr. Schramm außerordentlich viel, die vollständige Neuordnung und Neucinteilung, vor allem aber dir dauernde sorgfältige Bcrwnltung und Bcrmehrung ihres Bestandes. — Als neues Mitglied des Stenographischen LandeSamteS ist vom l. August ab der jetzige Geschäfts führer des Deutsche» Stenographrnbundes und erster Stellvertreter des Bundesvvrsitzenden. Herr Dr. phil. Karl B o d c in Darmstadt, unter Verleihung des Amtstitcls „Rcgicrungsasscssor" berufen worden. Dr. Bode war be reits in den fahren i!»>8 bis I»M als HilsSsrcnvgrapst deS sächsischen Landtags und Hilfsarbeiter im Landesamt tätig. Er stellt nicht nur bei den Dresdner Stenvgrapheuvereinen in gutem Andenken, sondern hat sich um die Förderung der gesamten Gabclsbergerschen Schule vor und während seiner Wirksamkeit als Geschäftsführer deS Bundes große Verdienste erworben. — Den Handlungsgehilfen Triesctstau und Treot in Dresden wurde für Ncttung zweier Personen vom Tode des Ertrinkens in der Elbe amtlicherscits eine lobende Anerkennung ausgesprochen. - Zn dem Entwürfe eines Kirchensteuergescftes wird in der Begründung ». a. gesagt. Zu Bedenkt» bietet der nunmehr vorliegende Gesetzentwurf nach Ansicht des Kirchenrcgiments keinen Anlaß, im Gegenteil darf er als eine den Interessen der evangelisch-lutherischen Kirch gemeinden günstige Ncgelung der Angelegenheit angesehen werden. Schon in formaler Hinsicht ist eS von Wert, daß die jetzt zerstreuten und dadurch unübersichtlich gewordenen Borschriften, auf denen das geltende Recht beruht, durch eine Neuerung ersetzt werden. Aber auch in sachlicher Hin sicht bietet der Entwurf nach verschiedenen Richtungen Neuerungen, die für die evangelisch lutherischen Kirch gemeinden als erwünscht und vorteilhaft anzuschcn sind. Das Kirchcnrcgimcnt liegt deshalb die bestimmte Hvss nung, daß der endliche Abschluß der schon so lange gewünsch ten Parochiallastcnreform so, wie er nunmehr vorliegt, der Entwicklung der Kirchgemeinden des Landes zum Legen gereichen werde. — Ueber de» Entwurf des Kirchengesetzes über Kirch- gemeindcvcrbändr, der der außerordentlichen Landes- snnode zugegangen ist, heißt es in der Begründung: Der wesentliche Unterschied zwischen der von der letzten ordent lichen Landcssynode gebilligten und» der von der Stände- vcrsammlung vvrgeschlagenen Fassung des 8 7 des Kirchcn- gcsetzcs besteht darin, daß einmal an Stelle der mittel baren Einwirkung durch Heranziehung zu Zwangsbciträgcn der unmittelbare Zwang z u m A n s ch l u ß d c r E i n z c l g e m e i n d e an den örtlichen K i r ch g e m c i n d c v e r b a n d treten soll und daß anderseits der Umfang der Ausgaben, für die eine zwangsweise BerbandSbildung zulässig sein soll, wesentlich enger gefaßt, nämlich auf solche Aufgaben beschränkt sein soll, die den Gemeinden gesetzlich oder zur Abwehr eines am Orte vorhandenen kirchlichen Notstandes obliegen. Das Kirchcnrcgiment glaubt, daß zurzeit dahingestellt bleiben kan», ob vom kirchlichen Standpunkte aus der unmittel bare Zwang zum Anschluß an den 'Verband vor der in der ursprünglichen Vorlage vorgesehenen Einwirkung de» Vorzug verdient, und ob die seitens der Ständcversamm- lung empfohlene Beschränkung des Anfgastrnkrcises der zwangsweise gebildete» Kirchgemcindcvcrbände alle kirch lichen Bedürfnisse befriedigt. Immerhin darf nach An sicht des KirchcnregtincnteS davon auSgcgangen werden, daß auch mit der von der Stäiidcversammlung gewünschten Abänderung das Kirchengcsctz eine geeignete Handhabe für eine zweckentsprechende Gcmcindevcrbandsbtldung biete, und daß nach Lage der Verhältnisse die Annahme des Kirchengesetzeö in der abgeänderkcn Fassung sich schon darum empfiehlt, um die allseitig als kirchliches Bedürfnis empfundene Bildung von Klrchgcmcindcvcrbändcn nun mehr ungesäumt zur Durchführung bringen zu können. Da- Ktrchenregiment empfiehlt deshalb der LandeS- snnode die Annahme des Sirchengesetze» in der ab- gcänderten Fassung. — Der Verfass» ngSau »schuß .4 hat sich bereits gestern nachmittag mit der Vorberatung des Entwurfs beschäftigt und beantragt, dir Synode wolle dem Entwürfe ihre Z u st i m m u n g erteilen. — Vierzig Ishre Diakonissin. Die Leiterin der Kinderbewahranstalt Evita Norden, Schwester Marie Pcrk, feiert am Mittwoch ihr vierzigjähriges Diakonissen Jubiläum, Bereits im Kriege 1870 71 zeichnete sie sich als Hilssschmcslcr bei der Pflege der Verwundeten aus »nd es wurde ihr dafür die Krtegsdcnkmünzc.für Nichttombaitan ten verliehen. Der Rai der Stadt hat in einem Aner- kennungS- und Glückwunschschreiben die Verdienste der Jubilarin um die Kleinkinderwelt gewürdigt, ebenso ehrten die Damen und Herren des Vcrwaltungsansschnsses die verdiente Jubilarin. Der Vorsitzende, Herr Pastor Krüdrl, feierte mit beredten Worten die Verdienste der Ansinlis- leiteri». und diese dankte tiefbewegt. Viele Zeichen der Irende »nd Ausmerksgmleii irasen im Lause des Tages bei der Jubilarin ein. — Die Hosmnsikaltcuhandlung Adolph Brauer i,fn Haber I. Plötneri konnte am I. Juli auf ihr ^'.jähri ges Bestehen zurückblickrn. Das Gcichäst befindet sich seit dieser Zeit ununterbrochen in dem Grnndstück Haupt straße 2. Der derzeitige Inhaber besitzt die Iirma seit :i:! Jahre» und der Prokurist Herr Oskar Rci nicke ist seit !!!> Jahren darin tätig. — Zn de« Nebelst«»«den im stzornsPrechwesev schreibt »ns die Kaiserliche Obcr-Pvsidirektivn Dresden: Manche Klagen und Beschwcrden der ,Fernsprechteilnehmer würden »ntcrbleibcn, wenn dir Teilnehmer ans folgende Punkte besonders achten wollten: I. Beim Anruf des hcttbantoma tischen Amtes muß der Icrnhörcr schnell an das Ohr ge führt werden, sonst kann es Vorkommen, daß der Teil nehmer statt des Amtes die Störnngöstelle erhall, mit der alle Leitungen verbunden werden, in denen die Meldung „Hier Ami" vom Teilnehmer nicht beantwortet wird. 2. Kann ein Teilnehmer des halbautomatischen Amtes das Ami oder den gewünschten Teilnehmer ausnahmsweise einmal nichi erreichen, so ist der Irrnhörer für ciniar Sekunden anzuhängen und hierauf der Anruf zu wieder holen. Wird bei Herstellung einer Verbindung mit einem Teilnehmer des halbautomatischen Amtes andauernd ein tiefer, summender Ton vernommen, so ist die vcrlangic Lei tung besetzt. Der hohe, summende Ton, der nach dem An rus von Zeit zu Zeit zu hören ist. zeigt an, daß der ge wünschte Teilnehmer angernscn wird, aber noch nicht geantwortet hat. 8. Vielfach schlüat nach Beendigung eines Gesprächs bei Teilnehmern des halbautomatischen Amts kurz der Werter an oder die Klappe des Klappen schrankcS fällt. Es wird gebeten, dieses nicht zu beachten. Ein wirklicher Anruf ist stets von längerer Dauer ietwa eine Lcknndcj. I. Bei allen Verbindungen zwischen Teil nehmern des neuen und des alten AmicS (Ortsamii sind zwei Beamtinnen beteiligt. Die Herstellung dieser Berbin düngen kann daher nicht mit der gleichen Schnelligkeit er folgen, wie im halbautomatischen Amt. Iür rechtzeitige Trennung dieser Verbindungen sind neuerdings noch be sondere Vorkehrungen getroffen worden. — Der Sächsische Eifcnbahnrat hielt am gestrigen Donnerstag unter dem Vorsitze des Herrn Präsidenten der Gcncraldirektion der Staatseiscnbahncn Dr. Ing. Ul bricht seine (i8. Sitzung ab. Vom Referenten der Gc- nernldircktion wurden Mitteilungen über die Tarifierung von Ofenkacheln und über dir Versetzung non rohem und halbgcrcinigtcm Weinstein in den Spczialtaris 711, sowie über die Errichtung von Kraftwagenlinicn durch die Sach siiche Stantsbahnoerwaltung gemacht. Der Eisenbnhnrai erklärte sich mit der Versetzung von Iuttcrgcmlschen aus Ltossen der Spczialtnrisc in den Spczialtaris I und von Schleifsteinen aus Kunststcinmasse in den Spczialtaris II l einverstanden, während er für die Versetzung der dem Lpezialtaris kl ziigcwicscnen Mühlsteine in den Spczialtaris III zunächst kein ausreichendes Bedürfnis an erkannte. Die Versetzung der z»m 'Betriebe von Ver- brennungsmvtvren bestimmte» schweren Mineralöle in de» Spczialtaris NI ivnrdc vom Eisenbahnratc befürwortet. Den Schluß der Verhandlung bildete eine Besprechung des Winterfahrplaus 1Ü18/I7. — Dresdner Kausmannschast. Nach der am 2«>. Juni abgehaltenen ordentlichen Innnngsvcrsannnlung und den in ihr stattgcfundencn Ergänzungsivahie» wurde in der Vorstandssitzung vom 2. Juli die Konstituierung des Vor standes vvrgcnvinmcn. Herr Otto Hoppe wurde wieder zum Vorsitzenden und die Herren Kommerzienrat Konsul Oswin IN ö ß n c r und Earl Schildert, letzterer in Iirma Moritz Schubert, wieder zu Stellvertretern gewählt. Im Anschluß daran fand die Wahl und Konstituierung der einzelne» VorstandSabteilnngen und verschiedener Aus schüsse statt. Herr Earl Schubert übernahm wieder die >Ha»s- vcrwaltnng »nd Herr Max Pntschcr die Kassensührnng. Ans den Berichten der einzelnen Bvrstandöabteiliingcn ist zu erwähnen, daß eine große Anzahl Iirmcn in nirlautcrcr Weise und wider die gesetzlichen Bestimmungen ver schleicrtr Ausverkäufe unter allerhand Phantasie namen, außerhalb der für Saisonverkäufe gesetzlich be stimmten Zeit, veranstalten,''wogegen Mittel zu ergreifen, dringend nötig erscheint. Die Anwesenden sprachen sich mißbilligend über diese unlautere und gesetzwidrige Art und Weife, Ausverkäufe zu veranstalten, aus. und man be schloß. an das Gcwcrbcamt eine Beschwerde über diese Aus Verkäufe mil dem Ersuchen um Einschreiten gegen dieselben zu richten. — Beim gestrigen Icstakt zum 87Njährigen Stistungo- scste der Iiirstcn und Landcsschule St. Asra in Meißen überreichte» die Herren Iiistizrni Neinhard, Meißen, Amts Hauptmann Dr. Hartmann, Döbeln, und Gehettnrai Niet Hammer. Dresden, für das Lnnodalzimmcr der Schule ein vom Maler Bvrsdors, Meißen, trefflich gemaltes Oelbild des Gchcimrats Peter, des vormaligen Vektors der Schule. Der Großlnnfmann Burkhards aus Meißen übcr- reichtc zwei wertvolle Abbildungen berühmter Kunstgegen stände. Unter zahlreichen Altasranern wohnten auch Ge- hcimrnt Ministerialdirektor Dr. Schröder und Präsident а. D- v. Kirchhach der Icicr bei. — Notes Kreuz. Der vor einiger Zeit angckündigie K r a u k c » p s l e g e r - K u r s u s der Gcnosseuschasi frei williger Rrankeupflcger im Kriege vom Rote» Kreuz ist von gutem Erfolge begleitet gewesen. In der kürzlich ab- gchaltcncn Prüfung konnte» 18 Herren als theoretisch aus- ge-bildci in die Organisation des Note» Kreuzes anfgcnvm- me» werden. So erfreulich dieser Erfolg ist, so bedarf die Sache des Noten Kreuzes doch noch der Unterstützung weite rer Kreise. Es sei deshalb aus einen Untcrlialtungsabcnd aufmerksam gemacht, den die Genossenschaft freiwilliger Krankenpfleger Sonnabend, den 5. Juli, abends 8 Uhr, im Gasthofc zu Dresden-Cotta, Endstation -er Linie 18, ver anstaltet. Herr Dr. phil. Wcicker wird sprechen über „Ge schichte und Bedeutung des Noten Kreuzes". Gesangsvvrirägc, Loloquartctt »nd Eböre, sind von dem Mannergesangverein „Eintracht" in Sietzsch güiigsl über nommen worden. Ei» Ball wird sich anschlietzc». Ter Eintritt ist frei. Die Königliche Arscualsammlnng, Dresden-Neustadt, Köntgsplatz, wird, um den Teilnehmern an der Bundes versammlung des König!. Stichs. Militäruereins- b »»des einen Besuch derselbe» zu ermögliche», ihre Näume am 1., 5. „nd 7. Juli von 8 bis >1 Uhr und am б. Juli von Ui bis 2 Uhr offen halten. — Tnrulchrer-IortbildungskursuS. Der LandcSvcrein der Sächsischen Turnlehrer veranstaltet auch ln diesem Jahre mit Unterstützung deS Kultusminlstcriuins und des Rates zu Dresden einen Turnlchrer-Iortbil- bung-kursuL. der vom 26. bl» 2«. September Dresden sta-ttsindet. Iür die sachwisleufchaftlichen Bor. träge sind folgende Nedner gewonnen worden: Prof. Dr. med. Strubcll: „Das Herz und feine Inanspruchnahme durch Leibesübungen".- Sanitätsrat Dr. Schanz: „Das Rückgrat und seine Verkrümmung": Dr. med. Vrschorner: „Atmung und Erkältung". Das Kultusministerium bat eine namhafte Summe zur Verfügung gestellt, sodaß fünfzig sächsische Turnlehrer kostenlos a» dem Kursus teit- nehmcn können. — Ein Museum im Völkerschlachtdenkmal. ,Un oberen Teile des Vöitcrjchlochtdenkmals oberhalb der großen Kuppelmölbuiig sind mehrere Räume entstanden, in denen ein Museum der Völkerschlacht eingerichtet werden soll. Hier au dieser gonz besonders geeigneten und würdigen Stätte losten E r i n n er u n g c n aller Art an die große Zcii d e r I r e i h e i i s k r i c g c gesammelt uvd Hir spatere Geschlechter aushemnhri werden. ,Vür diese Sammlung stnd dem Deutschen Patrivtcnbnnde bereits eine ganze Anzahl wertvoller Stiftungen gemachi worden. Im Besitze von Leipziger und auswärtigen Iainilicu werden sich jedenfalls »och eine Menge von Eriuncrungen an die große Zeit vor hundert Jahren befinden. Es wäre im Interesse der Oesfcnttichkeii wohl wünschenswert, daß solche Gegenstände an geeigneter Stätte gesammelt und dei Allgemeinheit zugänglich gemacht würden. Der Deutsche Patriotenbund richtet darum an alle, die noch im Besitze solcher Gegenstände sind, die Bitte, ihm diese für seine Sammlung zu überweisen. Jur eine würdige Unter bringunn ist gciorgi. Gefällige Mitteilungen bittet der Bund an seine Geschäftsstelle in Leipzig, Blücherstraße 1!, zu richten. — Sozialdemofratisäier Terrorismus. Die Ari und Weise, wie die Gcnoüc» zum Eintritt in ihre Berbände agitieren, wird wieder einmal durch eine Strafsache, mit welcher sich der Strafsenat des Oberlandesgerichts in seiner letzten Sitzung zu beschäftigen batte, eigentümlich charakterisiert. Am :«>. Dezember v. I. kam der Geschäfts führer und Haupikassierei des Verbandes der I a b r i k a r bc i 1 c r T c n i s ch l a n d s, Zmciggcschästs- stelle Ehcmnitz, ans einen dortigen Neubau, uni eine Ne visivn der Verbandsbüchcr vvrzunchmen. Bei dieser Ge legenheit traf er ans einen bei der Iirma Ii scher j n n. beschäftigten Dachdecker namens N i tz i ch e. der früher dem Verbände angehört batte, dann aber ausgetreten mar. Diesem Mann drohte Schönhcrr: „Tu willst wohl über den Hausen schieben, was wir errungen haben'? Dir wer den wir es schon weiSmachcn!" Ans Iurcht vor Reprcssa lien trat Nitzsche daraus dem Verbände wieder aus furze Zeit bei. Seiner eigenen Aussage nach glaubic er, ans dem Wege zu seiner Wohnung aufgclancrt zu werden., oder daß ihm ans sonstige Art und Wette eins ausgcwischt werden solle. Mitte Januar dieses Jahres ereignete sich ans einem Neubau aus der Dresdner Straße in Elicmitttz ein zweiter Iali. Auch liier geriet Schvuherr mit dem alten, ebenfalls bei Ittcher i»n. beschäftigten Dachdecker Müller wegen feiner Nichlangehörigkeit zum Verbände in Differenzen und meinte zu dem Manu: „Na, Du willst Dich wohl drücken?" Müller mies aus seine 52 Jahre hin und betonte ausdrücklich, daß er bereits seit einem Viertel jahrhundert Militärvcicinsmitglicd sei und keine Lust habe, ans seine alten Tage ins svzigldcmvkraittchc Lager abzuschwenken. Darauf meinte Schönhcrr: „Du denkst wohl, Du kannst Dick in cin gemachtes Bett lege»? Dich werden wir schon kriegen. Du darfst nicht denken, daß Du ohne Vcrbandsbnch durchtommst" usw. Ter alte Dach decker bekam eS daraus ebenfalls mit der Angst zu tun und legte seine Arbeit nieder. Wegen dieser Vorfälle hatte sich Schönhcir gerichtlich zu verantworten und wurde vom Lchöfscngerichi wegen 'Vergehens gegen 8 >58 der Gewerbe vrdnung besiegst. Das Gericht führte aus, daß er durch Drohungen habe versuchen wollen, Mitglieder für seinen Verband zu werben. Tie Verteidigung des Angeklagten, daß er die Leute lediglich aus Konsequenzen, die infolge ihres Nichteintriits in den Verband entstehen könnten, Hütte Hinweisen wollen, wurde als nicht den Tatsachen entsprechend nbgeleünt. Nachdem sich die Berufung vor dem Landgericht als erfolglos erwiesen hatte, legte Schön herr Revision beim Oberlandesgericht cin und rügte eine Verletzung des materiellen Rechts. Das Zusammen- schließen zu Vereinigungen sei auf Grund der Gewerbe ordnung erlaubt: deshalb könne unmöglich die Agitation für diese Vereinigungen bestraft werden. Außerdem hätte der Verband mit der Iirmn «rischer iun. einen Tarifver trag abgeschlossen gehabt, und die beiden Dachdecker sollten durch die Worte Schvnhcrrs bewogen werden, dem Tarif verträge gemäß zv handeln. Die Revision wurde ver w v r f c n. Die Worte Schönherrs enthielten keinen Hinweis aus mögliche KonseqiienzcKi durch Nichtbettritt zum Verband, sondern eine direkte Drohung. — Evangelisch-lutherische Vandeslyrwde. Tagesordnung für die 2. öffentliche Sitzung, honte, Ircitag, vormittags II Uhr^ Wahlvriisungc», Beratung über die Entwürsc eines Kirchengesetzeö über Kirchgcmcindcvcrbändc und eines Kirchenstcucrgcsctzcs. Jas italienische Königsvaar in Mel. Nach der Besichtigung des Kanals begaben sich die K a i s c r i n und die Königin von Italien nach Kiel zurück, die Königin an Bord der „Trinacria", die Kaiserin nach der „HoheiizvNcrn" Der K aller und der K v n i g, begleitet vom R e i ch s i a n z l e r und Großadmiral von Tirpitz. begaben sich aus das Linienschiff „K aifc rin", das besichtigt ivnrdc. Um I2f-2 Uhr begleitete der Kaiser den König an Bord der „Trinacria" und fuhr zur „Hvhcnzollcrn" zurück. Um I Uhr begann das I r tt h st ü ck an Bord der „Hvlienzvllern". ' Der Kaiser in Marine- iinisvrin und die Kaiserin in iveinroter Robe, empfingen die ttalieittschcn Gäste am Inllrcep. Ter König lnttte Husarenunisorm angeiegi, die Königin eine fleischfarbene Leidenrobe, Die Musil spielte die italienischen Königs sanfnren und den Königsmarsch. Der Königin wurde cin Blumenstrauß überreicht. Die Tafel fand aus dem üöcr- dachien Oberdeck der „Hohenzvllern" statt. Goldene und silberne Täfelaufsätze, sämtlich Preise, die »om „Meteor" und „Iduna" gewonnen worden sind, zierten die Tasei. Der König führte die Kaiserin, der Kaiser die Königin, der ,v ü r st o o u M o u a c v die K r v u p r inze s sin, der K r v n p r i n z die P rinzcssi n H e i » ri ch. Es waren über 811 Einladungen ergangen. Bei der Tafel saß die Königin rechts neben der Kaiserin, rechts neben der Königin folgten der Kaiser, Prinzessin Heinrich, der Kronprinz, links von der Kaiserin der König, die Kronprinzessin, der Iiirsl von Monaco. Gegenüber der Kaiserin und Königin saß der Reichsttinzler. rechts von ilim Minister Marguis di San Giulianv und Ltaaissekreiar Großadmiral von Tirpitz, links Botschafter Bolati und Siaatsseirelär v. Jag o w. Die Majestäten pflogen bei Tisch lebhafte Unter Haltung und hielten nach der Tafel längere Zeit Ecrcle ab. Um Mir verließen die i l a l i e n i s ch e n Herr schastc» unter den Klängen des italienischen Königs- Marsches die „Hvhenzollcru", vvm Kaiser und der Kaiserin ans Iallreep geleitet, und kehrte» auf die „Trinacria" zurück. Nachmittags fand n» Bord der „Hvhenzvllern" eine Konferenz der leitenden Staatsmänner statt. Das italienische Königspaar machte den kronprinz lichen Herrschaften »nd dem Prinzen Adalbert in der Villa Adalbert eine» Besuch. Auszeichnungen an das Gefolge des Kaisers. Der König von Italic n hat sein Bildni s mit eigenhändiger Unterschrift in kvstbarcin Rahmen ver liehen dem Oberlivfinarfchall Grafen zu Eulen-- burg, dem Hvsmarschall Grafen P l a t c n - H a l l c r - «Dresdner Nachrichten* » Vitk. greitag. S. Juli 1»I» ^
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