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ni lüAUod lrüd 7 l^kr jo ävr LLpsältioo Ll»rioo- » »» v lS. Xdo» .4- «sntsprols vjarto!- jäd.IioL Z2'z ^r.. <1"rct» äi., 2ü Lloroloz j^r. ^ kijfr. ^of?»ffor >0.00- L»«wz>!»ro. Tageblatt für Nntcrhaltimg n»d Geschäftsverkehr. Druck und Cigenthun, der Herausgeber: Lltpsch <e Ncilhltrdt in Dresden. Verantwortl. Redacteur: IttltUS Ntkchar-t. »tr»»»« r» »-««»»»UEi U« Ld-» r»r. S«»»>»UL^ t>l. Mt». UM». - r» Rmi^»Lt »I. >No»t«»sE I»»»« 6, dt» ^d. k i»4v bsr L»>u» ,t»»» UL-t »x»U r«Ut»»U» „ re». «>»»>««?) don uns unbekannten Minen und Personen imcrircn wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Vostelnzabluna, 10 Silben kosten lhö-Ngr. 'Audwärtlge können die Zahlung auch aus eine Dresdner Firma anweisen. Exp. d.DreSd.Nachr.^/ Nr. 1L8. Sievenzehnter Jahrgang. Mimdaet-ur- Ts^^bls^ Dresden, Donnerstag, 6. Juni 187S^ EinstcigenS in eine dortige Parterrewohnung, deren Fenster! steigernden Lcbensmittelpreisen, wie es noch enden würde, wrnn> Dresden, den 6. Juni. — Der hiesige Schlosscrmeister Carl Emil Richter hat daö Prädicat „Königlicher Hoflieferant" erhalten. — II. KK. HH. der Kronprinz und die Frau Kronprin zessin vonJtalien werden, wie daS Dr.J. vernimmt, heute Abend, von Berlin lammend, in Leipzig und morgen (Freitag- von dort im königlichen Hoflager zu Pillnitz eintreffen. . — Se. K. H. der Kronprinz von Sachsen ist von Wien, nach Mitteilung dortiger Blätter, bereit» am 4. Juni wieder abgereist und hat sich nach Marienbad begeben, um daselbst einen mehrwöchigen Aufenthalt zu nehmen. Bekanntlich befindet sich in Marienbad zur Zeit seine Gemahlin, die Frau Kronprinzessin, zum Curgebrauch anwesend. . --- H M — Der Stadtrath macht bekannt, daß ihm von einer unbe kannt bleiben wollenden Wohlthäterin 4000 Thlr. überwiesen worden sind, behufs einer unter dem Namen .Igathe-Stiflung" zu gründenden Stiftung, welche den Zweck haben soll, „ehren- werthen Mädchen zu Hilfe zu kommen, die bei Fleiß und Ord nung nicht so viel zu ersparen vermochten, um im Alter, nack- mühevollem Leben, erwünschte Ruhe zu haben." Ansprüche auf eine jährliche Unterstützung haben deutsche Mädchen, die als Leh rerinnen oder Wirthschafterinnen, oder durch Handarbeiten, als: Putzmachen, Schneidern, Sticken und ähnliche Beschäftigungen, ihren Unterhalt sich auf achtungSwcrthe Weise verschafft und bei solcher Thätigkeit das 45. Jahr zurückgelegt haben. Bei der An nahme, daß ein alleinstehendes Mädchen mit jährlichem Einkom men von 120 Thlrn. gegen drückende Noch geschützt ist, soll die! zu bewilligende Unterstützung in der Art abgemessen werden, daß z. B. bei 40 Thlr. Einkommen der Zuschuß 80 Thlr. be trägt und die volle Summe von I LO Tblr. nur Diejenige erhält, welch« trotz aller Thätigkeit nichts zu ersparen vermochte. Da bei wünscht die Slistcrin, daß Diejenigen, welche den Beistand der Stiftung annehnren, ihrer armen Schwestern gedenken, die sich nach Ruhe sehnen, und daß daher Keine mehr beanspruche, al» ihr nach den Gesetzen der Stiftung rechtmäßig zukomint. Beim Nachweis sittlichen Wandels und ehrcniverther Thätigkeit ist kein kirchliches Bekenntniß erforderlich. Bei gleichzeitiger Be werbung mehrerer Mädchen haben die mit geringerem Einkom men den Vorzug; bei gleichem Einkommen die mehr bejahrten. So lange die Stiften» lebt, behält sie sich die Bestätigung der vom Stadtrath vorgeschlagenen Bewerberinnen, sowie die Be setzung einer Stelle vor. — Ende August wird das ganze hiec garnisonirende Schützenregiment Nr. 108. (Prinz Georgs zum Eantonnement nach Werdau und Umgegend «brücken; cs soll dort das Brigade- Exerzieren der 3. sächs. Infanterie Brigade Nr. 47. stattfinden. Da- Schützenregiment ist diese Brigade für das 6. sächs. Fasan terie-Regiment Nr. 105., welches in Straßburg und Schlettstadt garnisonirte, zugetheilt worden. Auch die übrigen sächsischen Infanterie-Regimenter werden um diese Zeit unter Betheiligung der Cavalerie und der Feldartillcrie Brigade - Ercrcitien und Felddienst haben. — Die Truppen werden aber Abends jedesmal in ihr« Garnisonen zurückkommcn. Das sächs. 8. Infanterie- Regiment Nr. 107. (Garnison Leipzig wird in die Umgegend von Chemnitz rücken. Landwehr Ersatz- und Neservctruppen Hebungen finden nicht statt, auch bleiben die Pionier und Train Bataillon« damit verschont. — Wir hatten gestern Gelegenheit, durch den Herrn Ver golder Greß, Vorstand des hiesigen Schützen-Vereines „Union", diejenigen zwei Ehrenpreise, die von diesem Verein an das So mit« des vierten deutschenBundcsschießene gesandt werden follm, in Augenschein zu nehmen. Der erste Preis besteht aus einer großen Suppenkelle, massiv von Silber, die in einem schönen Lederkasten mitGoldschnst liegt, und der zweite ans einen:präch tigen Schreibzeug von Alfenid mit bezüglicher Inschrift, aufLila- Sammt ruhend. Beide Ehrengaben werden noch etwa acht Tage beim Herrn Vergolder Greß ausgestellt bleiben zur Ansicht für die Herren Vereinsmitglicdcr. — Herr Holzhändlcr Spaltchol, in Pirna schreibt uns in Bezug auf seine vielbesprochene Hochsluihsdepciche: „Als Recht fertigung meiner, an meinen Geschäftsfreund Herrn Noack in Dresden gegebenen Depesche thcile ich Ihnen mit, daß am Sonn tag Vormittag ^9 Uhr mir folgende Anzeige von hiesiger Tele graphcnstation zugesandt wurde: „Gestern ist bei Prag ein Wol kenbruch gefallen, noch viel stärker als letzthin, Wasser noch viel höher als letztesmal. Altendors." Da ich diese Millheilung als eine amtliche betrachten mußte, so gab ich die Nachricht weiter. Hochachtend Oswald Spnlteholz." — Wir haben erst vor Kurzem davor gewarnt, in Par terrewohnungen, wenn sich in ihnen Niemand anwesend befindet, die Fenster offen stehen zu lassen, da hierdurch nur zu leicht Dieben Gelegenheit geboten wird, einzusteigen und zu stehlen. Die Verübung eines gleichen Diebstahls auf der Wiclandstraße giebt uns Anlaß, unsere frühere Warnung zu wiederholen. Wie uns nämlich erzählt wird, ist erst vor wenigen Tagen mittelst m längere Zeit offen gestanden haben, eine wcrthvolle Stechuhr sammt der dazu gehörigen, beinahe eine Elle hohen Glasglocke spurlos entwendet worden. — Endlich sind die von der Hochflut!) vor die Pfeiler der Augnstusbrücke geschwemmt gewesenen zahlreichen Balken und Stämme vollständig beseitigt und die Pfeiler und Bögen wieder ganz frei. An der Marienbrücke hingegen ist man noch mit Hin wegschaffung der Stämme und Breter beschäftigt. — I). Herminia - Thenter. Man hat unserer Zeit tcn Berus zur Gcsctzgcvung abgesprocken, den Beruf zur dra matischen sprachen ibm bisher tle Beschaffenheit unserer Zhcatcr und der -lbealerporstänec ab. Ein Drama, das nicht ver körpert werten kann, verliert seinen Zweck. Daö Weltbe wcgendc tan auf den Breter», namentlich ans denen dcrHvt- bühiicn, nicht kargeslelit werden und wir habe» es ja erlebt, erlebe» eö noch, taff die besten Eonslicte, die auö den Be wegungen der Zeit hervorgeben und die Herzen der Zuschauer entzünden müßten, den pouzeilich-eonceniontrien Theatcrcon- flicten weichen müssen. Ter productive Liberalismus ist daher im Irrtbum, wenn er glaubt, daß durch daö Tbeatcr und die Kumt daö Volk gebildet und erzogen werten soll. Diese Schranken sind noch nicht gc'allcn, denn wenn wir ein Stück sür die Bühne von einem neuern Dichter erbaltcn, so tritt cs gewiß sehr zaghast aut. Es wird darin wohl daö äußere Leben mit allen seinen Unbetzaglicbkcckcn ziemlich treu darge- slellt, der innere Lebensnerv aber, der mit den staatliche» Zu ständen so nahe znsammcnhängt, dieser wird nur wenig be rührt. Aus diesem Grunde greifen ottmalö die besten Köpic nach Dingen, die im Auölandc, bei Leibe aber nicht in Deutschland spielen, namentlich wenn ein König mit etlichen seiner K aminerher r » darin vorkommt. Auö Reipcct vor Letzteren mußte z. B. am Dresdner Hockbcatcr aui Beleb! dcö Intendanten, Herrn von Könneritz, vor einigen Jahren der Pudel Leo In Bcnedir Stück: „Daö bemooste Haupt" in Earo ungetanst werten, weil der Sohn oder Neffe eines llnii besreundeten Kammcrhcrrn den Vornamen Leo führte. Aber noch mehr. Alö Friedrich Gcrckäckcr aus der Dresdner Hosbühne 'einen „Wilderer" zurAuffübrimg brachte, wünschte der Vcnnsscr, daß in einem der Zwischcnactc vom Orchester Mendclssohn'ö Lied: „Wer bat dich, du schöner Wald" ge spielt werde. Dieser genannte Intendant schlug ihm aber die Bitte aus dem Grunde ab, weil dies ein Liebiingölicd des im Jahre >854 verstorbenen Königs Friedrich 'August ge wesen sei. So batte denn in Anbracht der oben angeführten anderen MisthcUigkeitcn ein geistreicher Mann, der O,-. I. B von Schweitzer, eö iiickernoimiicm seinen Stoff zn dem Original - Inttigucn - Lustspiel „Drei Staatövcr- b r e<E er" der französischen Geschichte zn cnllcbiicii Gr ließ Dentschland mit irgend einem König, mit Prineipaliiniiincl, Intendanten und Kammcrberrcn anö dem Spiel; er nahm Ludwig den Sechzcbiiten im Jahre 1774, Ort der Handlung Schloß St. Gervais bei Paris und schuf ein Werk, das aui dem Repertoir fast aller deutschen Tbeatcr zn finden ist. Die Auffübruug im Hcrminia-Idealer ging mit betten Kracken und im Ganzen wob! gelungen in Scene. Kostüme, Deko rationen nobel, sogar ock prachtvoll. Bon den Darstellern dürsten ebrcnvoll die Herren Ma r, Huv.wt, Berstl, Iarv, Hamm, Bergmann und Frevmüllcr genannt werten. Letzterer besonkciS alö Iagncö und das lomiichc Glcmenl vertretend. Ebenso unter tcn Dame» Fra» Banmgart-Ltablbcrg und Fräulein Beringte. Blasiitc Zuschauer ziebcn nicht selten Parallele, stellen Vergleiche nur Houchaiupiclerimien der ersten Fächer an, wobei sie freilich vergesst», daß man von einer Darstellerin inst :r bis 4<i<»> Tbalcr Iabrcsgage auch mehr verlangen kann. Ob eö immer ernstst wird, sei der Untersuchung nicht unterworfen. Wir wolle» nur boffcn, daß daö Theater nbcrbaupt nicht Vinter der Zeit znrückblcibt. Wir dürstn beut zn Tage nicht meor, wie daö römische Volk, prmom eck oireormo-i zugleich verlangen, sondern erst daö Brot, daö beißt: daö Recht dcö Volkes, und dann die circcnsischcn S picke. — In der vorvcrgangcncn Nacht ist auf dem Magdeburger Bahnhofe in Leipzig eine Lowrp, die mit Schwefelsäure beladen war, in Brand gerathen. Das Feuer wurde indeß bald gelöscht und weiterem Schaden vorgcbeugt. — Am 3. Juni d. I. verunglückte der 00jährige Wald arbeiter Carl Beier aus Ncudorf bei Crottendorf dadurch, daß ihm ein mit Steinen beladener Handwagen über den Brustkasten ging, woraus dessen Tod nach kurzer Zeit erfolgte. — Am Dienstag stürzte in Nicdcrvogelgesang die Frau des Steuermanns Pctzoldt, welche einige Leute überfahren wollte, während gerade zwei Dampfschiffe kamen, durch die Wellen aus dem Kahne und verschwand nach mehrmaligem Austauchcn in den Fluthen, starb also in gleicher Weise, wie ihr Sohn, der im vorigen Winter beim Schlittschuhlaufen ertrank. — Großenhain, den 4. Juni 1872. Dem geehrten Nedaetcur der Dresdner Nachrichten hiermit die ergebene Mit theilung, daß Sie in Ihrem geschätzten Blatt einen 'Aufsatz über die jetzt so niGrigen Löhne nicht eine Aufbesserung erfahre» würden, und sind dieselben daher keineswegs zum Entsetzen ihres* Weiber mit in den Kampf eingetreten, haben auch keineswegs von andern Arbeitern ctivas zu befürchten gehabt, wenn sie fort-? gearbeitet hätten. Stur seine Existenz ist es, was ihn bewogen/ mit andern, welche ebenfalls nur als ruhige Leute bekannt sind^ in den Kampf zu t' eten. Man scheint überhaupt dem hier auS-H. gebrochenen Strike volle Unwahrheiten an den Hals zu werfen/ Wohl haben mehrere Branchen Lohnverbesserung erhalten, jedoch^ striken gegenwärtig noch an 200 Arbeiter. Ueberhaupt ist sehrK gute Haltung unter den Sinkenden. In der Erwartung, daU Sie uns gerecht werden, zeichnet sich mitHochachtung das Strike^ Coinitee. Julius Kühn, Vorsitzender. Z- — Ein Act roher Brutalität kam am 2. d. in der Nähe', von Voigtlaide vor. Ein aus Voigtlaide gebürtiges 8 Iah» altes Mädchen traf auf dem Nothcnbach-Voigtlaider Wege mit einem Manne zusammen, welcher das Kind in das nahe Holz gelockt, an den Händen gefesselt, geschlagen, mit einem Tuche de» Mund verstopft und ihr den Hals so, daß eine Strangrmne jetzt noch sichtbar, zugcschnürt, auch wahrscheinlich in anderer Weise , gemißhandelt hat. Der Thäter hat hierauf die Flucht ergriffe» ' und das unglückliche Kind im Blute liegen lassen. Dem Ver»F nehmen nach ist die Staatsanwaltschaft dem Thäter auf dek4 Spur. Subhastationen. Morgen werden fubhastirt: Eolditz August Winklcr's Haus, 1575 Thlr. taxirt; in SchnesH bcrg Ernst Matches' Haus und Garten, 4290 Thlr. taxirt. >. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 27. Mar)^ Eine sicbenstündige Hauptverhandlung wegen eines Diebstahls,^ eine Parthic Kleider betreffend, das ist außergewöhnlich. Dieses ^ Diebstahls sind angeschuldigt: der Handarbeiter Carl Augusts Hundrak aus Bautzen und Amalie Auguste Thomas aus Nieder gorbitz. In der Nacht vom 19. zum 20. Oktober v. I. wurderr' aus einer verschlossenen Bodenkammer im Hause der Frau Herr- i mann in Niedcrgorbitz 1 Kleid, 3 Jaquets, 2 bunte Frauenröcke^ 3 weiße desgl., etwas Leibwäsche und 1 Männerpelz, an Ge--^ sammtwerth 23 Thlr., thcils der Hausbesitzerin, theLS deren Kindern W. u. G. Lrtschanz gehörig, entwendet. Hundrak,1 welcher die Mitangeklagte Thomas bei ihrer Logiswirthin, der -! Frau Stork hier, erst kurz vorher kennen lernte, giebt an, daß er . an jenem Abende die Thomas nach Nicdergorbitz begleitet Habens Unterwegs sei sie mit dem Vorschläge hcrvorgetreten, in dem; Hause, >vo sie als Kind gewohnt, einen Einbruch zu begehen^. Sie habe ihn an das Haus geführt, die innere Einrichtung genau beschrieben und in der Kammer den Platz bezeichnet, wo die ' Kleider zu finden seien. Er habe sich die Stiefel auSgezogen, sie ( habe dieselben inzwischen gehalten und ihm auf der Straße so- t dann die Beute abgenommen. Die Thomas will durchaus nichts von jenem nächtlichenSpaiicrgange wissen und behauptet, Hund-' rak wolle sie nur ins Unglück bringen, um seine Geliebte ,,'rauS^ halten" zu können. Es wird nun die Abhörung der Annickj Fricbel — so ist der Name dieser „Geliebten" — beantragt^ Ein Bote geht ab ins Arresthaus, ein zweiter holt die Akten miti- dem reich beschriebenen Personalbogen, (Diebstahl und öffentliche, Verletzung der Sittlichkeit sind darauf gleich dem der ThomaS. verzeichnet;) inmitten flüstert Jemand halblaut auf der Zuhörer-^ tribüne: „Die ist in Hamburg!" Auch diese Stimme wirtK hcrabciürt und durch zwei Zeugen scstgestellt, daß die Frieden bedeutend größer als die Angeklagte und mit dieser daher kaunH zu verwechseln sei. Auch eine zweite Geliebte Hundrak'S, Minna, Zicsche, kommt noch in Frage. Die Thomas hat die gestvhlermß! Sachen verpfändet und sind dieselben zum Theil wiedererlangkj Sie will die Sachen von einem Unbekannten gekauft haben) Hundral habe sie zu diesem Kaufe veranlaßt. Letzterer saß in diesem Jahre schon einmal (mit noch drei DiebstahlSgenoffen) auf der Anklagebank und ward zu 1 Jahr Gefängniß vcrurlheilt) 'Nachdem Herr Staatsanwalt Reiche-Eisenstuck für beide AngSi», klagte Bestrafung beantragt und die Herren Adv. Fränzel und Adv. Kuntzsch die Lcrthcidigung geführt, wobei Letzterer für die Thomas Freisprechung zu erlangenhofft, verurtheilt daS Schöffen gericht, den Angeklagten Hundrak zu 1 Jahr 10 Monaten Züchte Haus und 4 jährigen Ehrcnrcchtsvcrlust und die rückfällige ThoK mas zu 3 Jahren gleicher Strafe und erklärt Beide der Stellung unter Polizeiaufsicht zulässig, hingegen fällt für H. die früher zucrkannte 1 jährige Gesängnißstrafe weg. ' ^ — Angckündigte Gerichtsverhandlungen. Dost» die Großcnhaincr Strike gebracht, welcher in seiner Abfassung j nerötag den 6. Juni finden folgende Hauptverhandlungen statt/! theilwcise falsch ist. Es wird z. B. gesagt, daß volkbcglückende Agitatoren zugereist sein sollten, welche die Arbeiter mit ihren guten Rathschlägcn unterstützten, was durchaus nnwahr ist. Die Arbeiter haben ihre bedrängte Lage langst erkannt und sich jetzt entschlossen, auf ihren durch viele gütlichen Vorstellungen, ge machten Forderungen zu beharren. Was überhaupt die beson nenen und ruhigen Arbeiter betrifft, so haben sie wohl alle schon daran gedacht, bei dem io kargen Verdienst und den sich immer Vormittags 9 Uhr wider Wilhelm Ludwig Kost aus Großopitz wegen Urkundenfälschung. Vorsitzender: GerichtSrath Einert.— Vormiltags 11 Uhr wider die Fabrikarbeiterin Auguste Bertha Hoppe von hier wegen Diebstahls. Vorsitzender: Gerichtsrath Assessor l-r. Boxberg. — Freitag den 7. Juni Vormittags 9Uhr Hauptverhandlung wider den Schulknaben Gustav Adolph Patzig. auS EunnerSdorf wegen Eisenbahnfrevels. Vorsitzender: Gericht-^.' rath Jungnickel.