Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 07.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190508074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050807
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050807
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-08
- Tag 1905-08-07
-
Monat
1905-08
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.08.1905
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
verugrgeMr: »ürVIttlbrN» M »».««, bei iS««» »wetmLilger üutraaun« durch uulerr «ölen »»«»»« und «»r^x«, «, Sonn- und Montagen nur einmal) »Mi »oMi. dnrebauTwSrttgeMvm- milliocktr, » Mi. de» » Mi »o Bi, Bei etumaliaer Auilellun, durch di« LolivVtt. cobneUeliellaeld«. »n Aus land mit eniivrechendrm .tzulchlage. N a«vrn< aller »rt«kl«, Original- 5lnresgen-cM. «nnabme von «nkündl»un,en dir nachmiltaaS o Ubr. Sonn- und deierlag« nur Martenstrabe ss von » di» >/.i Uhr. Die l ivaitiae Grund- »eile «ca, « Silben« so Nkg, An kündigungen aus der Lrivatieitr üelle »Vs, ; di«rivaltiaeSeileauirert- seite so Via. als Sinaeiandt Seile so Pi» I» Nummern nach Soun- LueIIe«a«»abe<.Dre»d.Nachr.') v»««s«», N»-t,N»«l««« donorar. on'vrllch« »leiben miberüikli»n«l: - miverlcm»»« «anulkrtvte werden nicht autdewabn. tr»t,,rarnm.»dr»Ne: V «achrtchte« »retde». StgrSv-tl 1856. I W . M ' I M MM EinaelandtsoD«,. «ulwltrttaeAn«. UW UW U^/ U^- MM U2M« M UW» I ^ M träge nur »egen Lorau«be»ab«ung. Se. «-IN.UN <>«» roal»,I vtli»blütter werden mü 10 v»,. Lmrolv-orlc-tnk ^ftmsrlrl 2. I Mar,c?,ttr?S8/L«. — ^»>in8 DeliüiIIiell k » Iv, «. I. Llt. D j M KeiMlirliiWkegmijilillli ^ »z A Atz» A kür Oas, oloktr. lüelit, Uotraloum. liorron. Kvtrlvt «k tzirriirnni»»«» W H rVteUttx rur »lt^er! ktett ^ - vW" I)!5!imr>Kk'?ilnon ^!!vk'-IIi»(i>vii " « Z I > 88» »M 8> 8888» DM 88 ^ >Vi„sI. NII8Z. IlttN'! s .1, cschl^tljzr' ^ ^ d d dT » W W>W MM MW IV I II MW II A Vl-Il8tüiu1. u. Aiiff.immstlllirxb., i. k'ullornl lei« >»l ?iii^ck!8p:tnn- A ^ vs»ito 150 tim. 51- 3,50. miß 300 8t.Inu»- 51. 4,25. p. d.'nclm. ^ t ». ni««iv„i-üi.r, K § v. MUer, krsevr Str. S2!S4. rt tz: tt<i uro«xli c»-»«««- », mmllelmt <1. kraxor 8tr. A tz «» A ^smamslisssils l-iAmsmsüssÄibs ---------------- Ltüell 50 Ltst. ---- Liie.hsv 50 Ltg., 75 l'lx. «nul 1,25 Llsrlc 8ommor8pl0886N, Loimvn- hranck, Ilaut-jualceii, ^unclgsin oto. VE' Vcisiinxl „uek nu8>vUrt8. Mönigl. «»sspotlielle MÜlM» tt» «8«>vu-^., <üv«> . Rr. S17. Neuest«« Drahtbcrichte., Hofnachrichten, Prämicnschicßen aus de» grossen Vogel. Teuerung des Schlachtviehes. Die AriedeiiS-Dclegierleu in Osterbel,, Gerichtsverhandlunge». Bäder und Soiumersrischen, Brieftasten. Montag, 7. Augnft 1WL. Neueste Drahtmeldniiaen rom 6. August. Die Friedensmission. Pari-. DaS „Echo de Poris" melde! aus Petersburg: Die trübe Auffassung über das Znslnndclomme» des Friedens scheint zu schwinden, da die günstige» Eindrücke, die Witte in seiner Unterredung niit Noosevelt erhielt, das Zustandekommen einer Einigung mit Japan nicht unmöglich erscheinen lassen. Zur Lage in ffinstlaiiv. Petersburg. Die „Nowoje Wrcmsa" erfährt, in den leitenden Kreisen bestehe die Absicht, ein Ministerkabinett zn errichten, dem die Vorberatung der in der Reichsdn m a einzn- bringende» Vorlagen obliegen solle. Petersburg. Zur Sicherung des Betriebes auf den tra ns ka »ka s i s ch e n B a h n e n ordnet ein kaiserlicher Erlas, die Einberufung der Reservisten der für den Dienst aus diesen Bahnen bestimmten Truppenteile znm aktiven Tuest an. Swinemünde. Der Kaiser hielt gestern auf seiner Jacht „Hohenzvllern" Gottesdienst ab , er verblieb a» Bord der „Hohenzollern" und erledigte nachmittags Regiernngsangelegen- heiten. Zur Abendtafel war Major Niese geladen. Königsberg i. Pr. Kultusminister Dr. Sindt wohnte gestern hier der 650jährigen Jubelfeier der Steindammer Kirche, der ältesten Ostpreußens, bei. Königsberg i. Pr. Ans der vorgestern nachmittag abge haltenen Sitzung des Ausschusses der deutsche» Turner- scha ft ist hervorzuheben die Billigung der Hinzuziehung von technisch durchaebildcten Turnern zu den Beratungen des Turn ausschusses in orragcn des Frauenturnens, sowie der Bericht des Prof. Keßler-Stuttgart über die schönen Erfolge der deutschen Riege auf dem »ordamerikanischen BuudcSturnfeste in Indiana polis. Prof. Keßler wies dabei auf den überaus günstigen Ein druck hin, den die Anwesenheit der Riege aus die Stärkung des deutschen Volksbewußtseins bei den Deutsch Amerikanern nusqeübt habe. In den gin Sonntag vormittag fortgesetzten geschäftlichen Verhandlungen wurde beschlösse», die Bezeichnung dcS Kreise? 15b (Deutsch-Oesterreichs nicht zu ändern und die aus dem Kreise 15 ausgetretenen Vereine als kreislos der deutschen Turuerschast an- zualieder», ihnen aber anheim zu stellen, sich au einen Kreis an- ziischließen. Der Antrag des Landesverbandes der Turnvereine Elsaß-Lothringens auf Bildung eines eigenen Kreises wurde abge lebtst. De» Höhepunkt der Verhandlungen bildete die Stellnng- nahme gegenüber der Einführung des schwedischen Turnens in den deutschen Turnunterricht. Prof. Keßler betonte, im schwedischen Tnrnsnstem könne durchaus nichts Besseres erkannt werden als unser deutsches Turnen, das bei richtiger Handhabung nicht nur allen Anforderungen an die Gesundheitspflege vollauf genüge, sondern auch gegenüber dem schwedischen Turne» schwerwiegende Vorzüge ausweise. Die Versuche, das schwedische System als Ganzes auf die deutschen Turnstätlcn zu verpflanze», müßten daher energisch bekämpft werde». Etwaige wertvolle Einzcl- anregungen brauchten dabei nicht unberücksichtigt zn bleiben. Der Ansschuh stimmte diesen Darlegungen zu und ersuchte Prof. Keßler mid Prof. Dr. Partasch-BreSlau, das schwedische Turnen n» Ort und Stelle in Augenschein zu nehme». Als Ort des 11. deutschen Tnrntagcs wurde W o r in s, als Ort der nächsten Ansschußsitzniig Hildesheim gewählt. Nach Erledigung der noch übrigen Punkte der Tagesordnung wurde die «Sitzung mit Dank an Dr. Götze für die Leitung der Verhandlungen geschlossen. Mit der Tagung des Ausschusses war eine Reihe Schwimmspiel- und Tnrnborführnnacn von seiten der KönigSberacr Knaben- und Mädchenschulen, sowie von Turnvereinen verbunden, die durch die musterhafte Anordnung und die exakte Durchführung bei den Mit gliedern des Ausschusses lebhaftes Interesse hervorriesen. Budapest. Der Präsident der liberale» Partei hat die von zahlreichen Parteimitgliedern angeregte Parteikonferenz sür den 23. August einbernscn. Malaga. Vier M nnizipa träte, die sich nach einem heftigen Streit infolge von Meinnngsverschledeiiheite» ohne Erfolg ihre Zeugen geschickt halten, haben beule in den Räumen des kaufmännischen Vereins mit Revolvern auseinander geschossen. Einer von ihnen wurde getötet, zwei sind schwer verwundet. D reSdne r Preß liefen- und KornipirituSsabrik vorm. I. L. Bram sch in Dresden. Der Aussichtsrat bat beschlossen, der Generalversannnlung vorzuschlagen, für Las Geschäftsjahr 1904/05 eine Dividende von 10 <8',s) Prozent zu verteilen. Oertliches und Sächsisches. — Se. Majestät der König ist ac seinen Kindern wohlbehalten im hiesigen Residenzschlvsse cinaekrosfen Nach einem etwa 2>/sstü»digen Anscnthalt begab sich der Monarch ins Hvslagcr Moritzburg. — Anläßlich des Besuches des Königs Friedrich August in P l a u e n i. V. am 25. d. M. findet eine allgemeine Illumination und Schmückung der Gebäude statt. Auch in Zwickau ist eine allgemeine Illumination geplant. Beim Besuche von Mylau am 26. August werden die Kreisstände des Vogtlandes dem Monarchen ein Frühstück in dem großen schönen Amtssitzniigssaale des Kaiserschlojses darbieten. Wahrend der Anwesenheit des Monarchen aus dem Kaiserschlosse wird die Stadtkapelle im Schloßhose konzertieren. — Die Carola-Medaille wurde weiter verliehen an Frau Rechtsanwalt Gr äs und Frau Königl. BezirkSlierarzt Rost ln Pirna. — Bei dem Vogel sind Königsschuß gab gestern abend Geldschrankfabrikant Carl Richter für sich selbst ab. (Aus de» letzten Span das Herz, wurde schon seit Sonnabend nachmittag geschossen,) Kron-Medaille: Silbern e von Lindenau-Medaille 1: Flcischer- meister Schmiedel «selbst geschossen). Reichsapfel-Medaille: Sil berne von Lindenan-Mednille 11: Kaufmann Strebel. geschossen vom PrivatnS Bnnmgiirtcl. Friedrich Angust-Jnbel-Mcdaille: Goldene Medaille: Fuhuverksbesitzer Klügcl, geschossen vom Fuhi- werkSbesitzer Felix Jank, von Polenz-Medaille: Goldene Medaille: Privatus Knauthe (selbst geschossen). 1. Heydenreich-Medaille: Silberne Medaille: Excellenz Staatsministrr a. D. von Noslitz- Wallwik, geschossen vom Devntierlcu Fabrikant Oscar Fischer. II. Hevbenrcich Medaille: Silberne Medaille: Gutsbesitzer Tamm, geschossen vom Rentier Kühnel. Weindevntat-Medaille ««Silberne Medaille: Weikzcugfabrikant Hoher, geschossen vom Kaufmann E. Wagner. Kretzschmar-Medaille: Silberne Medaille: König!. Hvsmnndbäcker Steinchen, gesch. vom Deputierten Maler Schlenkrich. Rndvlbh-Medailic: Kaufmann Pfänder, gesch. vom Rentier Mark. Kopf-Kleinod: Ingenieur Scdweitzer, gesihossen vom Kanimaun Felix Fischer. Rechtes Elbflngel Kleinod: F-nbrwerksbcsitzer Weiß bach. geschossen vom Ministerialsekretäc Seiscrl. Linkes Land- flügel-Klcinod: Stadtverordneter Zahnkünstier Schubert, geschossen vom Fleischermcistcr Schmiedel. Schwanz-Kleinod: Fnhrwerks- besitzer Weißbach, geschossen vom Minislcrialsekretär Seifert. Scholz - Prämie: PrivatnS Frener (selbst geschoben«. Szepter- Prämie: Fabrikant Cnrt Sclnvitlers, geschossen vom PrivatnS Rößler. Schnabel-Prämie: Ministerialiekretär Hanßhälter. ge schossen vom Hoi- und Ratsnhnnacher Rnosi- «' Äyrn - Prämie: Hotelbesitzer Herold «selbst geschossen). Keil-Prämie: Könicll. Hos- bäcker Roder, geschossen vom Privatus Burkhardt, von Solms- Prämie: Baumeister Zschaler, geicbossen vom Rentier Mark. Kretzschmar-Prämie: Dekorationsmaler Weinhold, geschossen vom Rentier Mark. Dr. Pabsl-Prämie: Großkansman». Stndtrat Lentemann, geschossen vom Devntierten Fabrikant Osk. Fischer. Benediktiis-Prämie: Deputierter PrivatnS Büttner «selbst ge schossen). I. Jäliiic-Präm.: Restaurateur Tl«. Hofs,non» «selbst gesch ). Knauthc-Medaille: Geh. Hofrat Dr. Mehnert, gesch. vom Deput. Privat. Büttner. Barthel-Prämie: Magnetopa'h Müdlmann, gesch. vom Rentier Nuhlund. Jahn-Prämie: Deput. Maler Schlenkrich «selbst gesch.). Hausivald - Prämie: Se. Königl. Hoheit der Prinz Ernst Heinrich von Sachten, geschossen vom Königl. Kommissar Kammerherrn von Stannner. Müller-Prämie: Ratsnnltivnator Pechsclder, geschossen vom Privatus Baumgnrtel. McrsicnvSku 1- Prämie: Tapezierermeistcr Schulze, geschossen vom Hof- und Rats uhrmacher Nnosf. Hitzschvld-Prämie: RatSauklionator Pechseldcr, geschossen vom PrivatnS Baumgnrtel. Naumnnn-Prämic: Fnhr- werkSbesitzer.Klüael, geschossen vom Fuhrwerksbesitzer Felix Jank. Hvfsmann-Prämre: Hoflieferant Hauswald «selbst geschossen). Weiß- bach-Prämie: Schnh«»acheriiicitter Schneider, geschossen vom Pri- vains G. Wolf. II. Jähne-Prämic: Kommerzienrat Dr. Reichnrdt, geschossen vom Devntierten Königl. Hofiuwelier Jähnc. Mei«il«old- Medaille: Goldene N,edaille: Kansina»» Höser, geschossen vom Privatus Knantke. Gasse-Medaille: Silberne Medaille: Maler Tbümmel. geschossen von« Privatus Bnrkbnrd«. Knösel-Medaille: Silberne Medaille: Bangeiverke Lindner, geschossen vom Ministerial- sekretär Seifert. König Albert-Jubiläums-Medaille: Goldene Medaille: Knnfman» Knauthe, geschossen vom Privatus Knauthe. Dr. Mehnert - Medaille: Goldene Medaille: Restaurateur Freitag, geschossen vom Rentier Ruhland. Oskar Fischer- Medaille: Silberne Medaille: Königlicher Hofmundbäckcr Steinchen, geschossen von, Deputierten Maler Schlenkrich. Dnkalenspan : Kaufmann Psändcr, geschossen durch Rentier Mark. Brendlcr-Prämie: Fleischermeister Zenker, geschossen vom Rentier Satow. Muth-Prämic: Kansmann Hörichs, geschossen vom Fabrik besitzer Stadtrat Kandier. Hänisch-Prämic: Fabrikbesitzer Stadt rat Kändler «selbst geschossen). Hans-Prämie: Literat Kustos Engel, geschossen vom Baumeister Lindner. Bcyc«-P«ämie: Re staurateur Heinrich Müller, geschossen vom Weiuhändler Berge. Satow-Prämie: Deputierter Privatus Adam «selbst geschossen). Zschncke-Prämie: Kaufmann Pfahl, geschossen durch PrivatnS Hille. — lieber eine voin Vorstand des Bezrrksvereins Königreich Sachsen im Deutschen Jleilcherver- bande in Gemeinschaft mit den Obermeistern und Vertretern der ihm angchvrendcn Innungen in Dresden abgehallcne Sitzung wird berichtet: Veranlassung zn der Sitzung gab der Entwurf einer Verordnung des Kömguchen Ministeriums des Innern über „den Verkehr mit Nahrungs- »nd Genuß- Mitteln", welcher vom Ministerium an die Gewerbekammern und von diesen wiederum an die beleiliglen Kreise zur gutacht lichen Aenßerung abgegeben worden war. Die Versammlung beriet diesen Entwurf eingehend. Im Laufe der Verhandlungen wurden verschiedene Zusätze und Abänderungen zu dem Ver ordnungs-Entwurf beschlossen. Ter so veränderte Entwurf soll vcroielsälügt und den einzelnen Innungen des Bezirksvercms überwiesen werden, damit sic im Bedarfsfälle von den Aenderun- gen in einheitlicher Weise ihrer Gcwerbekammcr gegenüber Ge brauch machen können. Gelegentlich der Versammlung erfolgte eine Aussprache über die augenblickliche, so überaus ungünstige Lage des Gewerbes. Der Vorsitzende des Bezirksvercins be richtete zunächst über die, bei Gelegenheit des diesjährigen Vcr- bandstages beschlossenen und vom Deutschen Fleischervcrbonde getroffenen Maßnahmen und Vorschläge zur Linderung der gegenwärtigen, einzigartigen Teuerung des Schlacht- Viehes. Herr Overmcister Kickelhahn-Ehcmnih machte für sic und sür die daraus sich noch ergebenden Folgen die Land wirtschaft, insbcscffidcre den Bund der' Landwirte, verantwortlich. Nach der Neberzeugung des Redners dürste auch sür die nächste Zeit Abhilfe nicht zu erwarten sein, insbesondere nicht, solange die Landwirtschaft noch weiterhin in dominierender Stellung die ärgsten Lasten sich befänden, an Regierungsstelle mitunter so wenig, sa meist überhaupt nicht das geringste Gehör fänden. Gingen die jetzigen Verhältnisse so weiter, so wurde der Zeit punkt nicht allzu fern liegen, zu dem ein altes, ehrbares und steuerkräftiges Gewerbe am Ende seiner Kraft angelangt wäre. Er und noch weitere Redner wiesen darauf hin, daß es not wendig sei, dem großen und mit den wahre» Verhältnissen völlig unbekannten Publikum Aufklärung über die wahren Ur sachen der gegenwärtigen Teuerung durch die Tagcspresse zu eben, insbZondere a»ch weiteren Kreisen vor Angen zu führen, heit völlig zuwiderlause, denn unsere veierniärpolizeilichen Ein richtungen seien derart, daß dieser Gciahr init sicherem Erfolge entgcgengetretcn werden könne. Die OnalHät des gegenwärtig ans den Viehmärktcn anfgetricbcnen Schlachtviehes ließe im allgemeinen sehr viel zu wünschen übrig und müsse ernstlich zu denken geben üblichen Füt! „ hierin viel gesündigt: den besten Beweis sür die Mangelhaftig keit der Fütterung, der Tiere gäben die statistischen Nachweise der alljährlich in sehr bedenklicher Weise sich steigernden Pro zentsätze der bei der Fleischbeschau als ungenießbar verworfenen bezw. als minderwerlig erklärten Tiere. Auch in dem jetzt auf allen Märkten bemerkbaren überreichlichen Auftrieb vo» Mutterschweinen trete die Gefahr zutage, daß der Viehbestand nicht gehoben werde, sondern immer mehr zurückgehen müsse. Daß diese Ouaiitäten aber der Fleischer mangels besseren Materials zum Teil notgedrungen kaufen muß, sei unbestreit bare Tatsache. Desgleichen weise ein großer Teil der aufge- triebenen Tiere — Rinder wie Schweine — derartig geringe Onolitären auf, daß ihr Ankauf dem reellen Fleischer ganz un möglich sei und infolgedessen der geringe Prozentsatz wirklich guten Viehes bei der starken Nachfrage nur zn einzigartig hohen Preisen zu kaufen sei. Bleibe nun aber von erwähnten Tieren geringster Qualität ein Teil unverkauft, so bchauvten die Land- wiric ganz dreist, ,,daß vo» einem Viehmangel bezw. einer Viehteiierung doch nicht die Rede kein könne, solange die ausge- tricbenen Onanien nicht völlig anfgekaust würden". Für jeden :tiges P l des Pu. Und doch sind sie inachtlos diesen Verhältnissen gegenüber. Solch« Verhältnisse zwängen nun wohl oder übel die Fleischer, um dem Ruin aus dem Wege zu gehen, ihre Verkaufspreise dem so teuren Einkauf anzuvassen. Es sei tief bedauerlich, daß es vorläufig ein anderes Mittel nicht gäbe, die schwer empfundene Krists zn heben. Man hoffe aber, daß in den Konsumenten-, noch mehr aber in den Abgeordnetcnkreisen mehr und mehr Aufklärung Platz greife und so durch gesetzliche Maßnahmen Besserung herbei- geführt werde. Nachdem noch interne Angelegenheiten ehre Er ledigung gefunden hatten, der Vorsitzende auch acbetrn hatte, man möge ihm über örtliche Vorgänge von Allgemeininter esse ja immer auf dem Laufenden halten, erlangte die Sitzung ihr Ende. — Angesichts des außergewöhnlichen SinkensdesElb- Wasserspiegels «in Sommer 1904 und teilweise auch 1905 war das Gerücht anfgetaucht, daß die Wasserabnahme und die Unsicherheit der Wnsserstands-Ansagen in Mclnik für die Elbe in Aussig »sw. mit der K a n a > i s i e r u ng der Moldau zusammeiihängen. Wenn schon dies nicht wahrscheinlich erschien, glaubte die Handelskammer Dresden bei der großen Bedeutung dieser Frage doch, an zuständiger Stelle jenes Ge rücht zur Sprache bringen zu sollen, um, falls es sich, wie anzu- nehmen war, nicht bewahrheite,die Beteiligten beruhigen zu können. Die Kommission fnr die Kanalisierung der Moldau und böh mischen Elbe gab daraufhin der Handelskammer soeben einen ausführlichen Bescheid, der jene Besorgnisse völlig zerstreutz Darnach wurde zur einmaligen Füllung des größten Werkes der Moldau-Kanalisierung, des neben der untersten Moldau laufen den Kanals Wranan-Hain, dem Moldauslussc kürzlich Wasser entnommen, aber nur in einigen Stunden einiger durch Zwischenräume getrennter Tage in der geringen Menge von 1 bis 2 Kubikmeter sekundlich. Ta nun damals die Elbe in Aussig immer noch 85 bis 95 Kubikmeter Wasser sekundlich führte, konnte dessen vorübergehende Minderung um höchstens 2 Prozent keinen merklichen Einfluß aus den Wasserstand ans- iiben. Eine Versickerung von Wasser in der kanalisierten Moidanstreckc, also Eindringen von Wasser in das Usergeländc, könnte an sich höchstens unmittelbar nach dem Aussteller! der Wehre, also nach der Wasseranstauung, und nur bis zum Aus gleich des gestauten Flußspiegels mit dem Grundwasser erfolgen. Ta aber die Wehre zn Zeiten höheren Wasser-, also auch höheren Gruiidwasscrstai-des aiitgeslcllt werden, so könnte auch jene zeit lich beschränkte Versickerung den Wassersland im Unterlaufe des Finsses nicht merklich beeinflussen, ebenso wenig die verhältnis mäßig nur sebr geringe Verdunstung an der Oberfläche des Wassers. Die anställigen Pcgelbcobachtiingcn in Mclnik schließ lich können mit der Kanalfüllung schon deshalb nicht zusammen- hänaen, weil der Mcluiker Pegel an einer Stelle liegt, wo das Wasser des Seitenkanals mit dem des alten Moldauflusses bereits «nieder vereinigt ist. — In der Nacht zum gestrigen Sonntag entluden sich über der Stadt verschiedene Gewitter von großer Heftigkeit. Das Toben der Elemente erreichte nm 2 Uhr seinen Höhepunkt: Blitz folgte ans Blitz, so das; lange Zeit die Gegend fast nnuntcrbrochen wie in ein Fenermcer getaucht schien. Erfreulicherweise ist die Stadt aber von Blitzschlägen so gut wie verschont geblieben, obwohl man mehrmals vermuten konnte, daß solche stattgefunden haben müßten. Gleichzeitig mit den elektrischen Entladungen ging ein wolkenbrnchartigcr Regen irieder, der die Straßen hand- hoch unter Wasser setzte. An verschiedene» Stellen vermochten die Schleusen das Wasser nicht zu fassen. Gewitter von solcher Ge walt wie die in der vorvcrgaiigenen Nacht zählen bei uns glück licherweise zu den größten Seltenheiten. Nach >/»Z Uhr halten die Elemente hier ausgetobt, in nördlicher Richtung zuckten die Blitze aber noch lange. Schon am Sonnabend nachmittag von 6 Uhr an machten sich bis in die 10. Stunde hier Gewitter mit Regeiigilsse» bemerkbar. Am Freitag und Sonnabend war cs furchtbar heiß gewesen, im Schatten stieg daS Thermomter bis über 25 Grad Rcanninr. so daß man die gestrige, wenn auch nicht allzu ausfällige Abkühlung wohltuend empfand. Im allgemeinen hatte der gestrige Sonntag einen reancrischen Charakter: in der 9. Abendstunde setzte sogar ein ergiebiger Landregen ein, der die ganze Nacht angehalken hat und heute Morgen »och unvermindert sortocnierte. — Die Vogelwiese, die bereits am ersten «Sonn tag unter Regen zn leiden hatte, , wurde gestern dadurch im Besuche beeinträchtigt, und namcnttich durch den starken Regen in den Abendstunden wnrdc den kleineren Unternehmern aller Art fast jedes Geschäft buchstäblich zn Wasser gemacht. — Bei dem am Sonntag such von ^»2 Uhr ab sich mit be sonderer Heftigkeit entladenden Gewittern wurde die Feuer wehr in rascher Folge fünf mal alarmiert Zuerst wurde durch eine» Blitzschlag ei» automalischer Feuermelder aus der Vogel wiese in Tätigkeit gesetzt. Dann wurde» säst gleichzeitig die Melder nm Plaucuschen Platz »nd i» der Schumann - slraße gezogen, weil die Keller der Grundstücke Große Plauensche Straße 21 und Havdnsttaßr 13 von der Flut de- ir, ä« EVG7 -MPÜ8 -p», '».Mwrx"
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite