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Dresdner Nachrichten : 15.06.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189606157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960615
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-06
- Tag 1896-06-15
-
Monat
1896-06
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.06.1896
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Jahrgang. dlSaai, ^r»i»». vkr. 8ör«p,i'-"LL V«ttln«r,Ir.2g,i Miibd H>i>i!-il,sieii»i»ligzll Mizill-, g-dittS pennspi-soiist«»« No. 878, 5mr l kUnrsln« ll,I4 i,sl1kl»«iltz!n«5lE Li-ücksnardeir«,, k»Iombirunr«n setimirrl»»« Lutin- aperationen «io Tresden, l^iW. ^ Z rr 7 k, ? «r ? >'re>5>>8te>n un6 I» Nuneo. ». . Larl?1a.u1, >' »r«,a«il. Vsilstr»«« 25. «j L 1'^rn>s>r.-l. 187. ^ uini !Nae>«vi»ar« nia««»« k. Ilvini'itzli k»rtli«l Heiillle «Oillell8 WWM E! ggkkßgM beste? Lsukkbwng tti«8«1on d»,» ällmi ärnolil ösrlinemtr, >8 ?srN8pr. I, 8390. DW^ MM, «>-> Vorrätkicr m lisatnuranta, Ainoralv»88erkanäiung:on u. ^pntlwlcsn, dort« «Ms»»»HiilU, >M. lüielilliiiils, MS L'!2 L1VNNL Ull »«, ^ kl, «Ittn »Si-li «S>LL SL 1^4» Jernschreib- Mid Fernsprechberichte. Grneralappell der Jäger n, Schützen, >l>5cc E HH ttl,. «ÄIIINL tiili rt i < ai l I uii>l»i««In . -i IueIi1i3.nälM§, 5eIieKelL^L3Le C. I m «e»ni:>t»« >«« I> I'riU-tot-, IttLinx- i n I Ile»-» »»««,»»«». '« ^-rrrr»rrri7.7r3tqt3r»^8rrrrrrr«Lr^'i8r^rrr»rrV^rv>.»i'.».»>.'.,' ItÄiüxl. IlttNistfttlxlti', >»iv8i!vu. Zickzack Brieftaften. Montag, 1». Attni. Fernschretb- und Aernsprech-Berichte vom t4. Juni Berlin. Heute Mittag 12'/»--Uhr wurde Li Hnng Chang von dem Kaiser im Rittersaale des hiesige» Königl. Schlosses in feier licher Audienz empfangen. Der Audienz wohnten die Kaiserin und die Prinzen des Königl. .Hauses ucbsl de» Hofstaaten und Gefolgen der. Außerdem waren anwesend der Reichskanzler, der Staats sekretär deS Auswärtigen Amtes, die Staaisminister, die Generale und die Admirale, Der Botschafter verlas vor Uederreichung seines Beglaubigungsschreibens eine chinesische Ansprache, die der Bot schaftssekretär, chinesischer Zolldirektor Dctring folgendermaßen in das Deutsche übertrug und rn welcher es u, A. heißt: „Mit Ehr furcht trete ich vor Ew. Majestät voll von Bewunderung für das große Deutsche Reich, dieses von Allerhöchstderselben Bätern er haltene Erbe, dessen Errungenschaften in der Kultur, dessen mora lische Kraft und dessen Größe und Rnhm schon längst die Auf merksamkeit der Menschheit aus Nah und Fern am sich ziehen". „Als ich zur Zeit meines Amtes als Generalgouverneur von Peh- CHI-li zur Einrichtung einer Militärschule schritt, war ich mir voll bewußt, daß die deutsche Armee die erste der Welt sei. Eure Majestät hatten damals die Gnade, die zu diesem Zwecke als In strukteure nach China zn entsendenden Offiziere zu bestimmen. Die Thätigkeit dieser Herren ist für die unter meiner Verwaltung stehende Armee von großem Vortheil gewesen. Beim Ankauf von Kriegsschiffen und von Kriegsmaterial leder Art hat sich China im Laufe vieler Jahre an die deutsche Industrie gewandt, und Deutsch land ist uns ohne Rückhalt und in vollem Maße entgegengekommen. Mit Ehrfurcht und Dankbarkeit bringe ich dieses hier zum Ausdruck und knüpfe daran die Versicherung, daß uns dieses aus alle Zeiten unvergeßlich bleiben wird. Troß meines vorgeschrittenen Alters habe ich mich nicht gescheut, diese weite Reise über das Weltmeer zn unternehmen und Eurer Majestät persönlich dieses kaiserliche Schreiben meines allrrgnädigsten Gebieters zn überreichen, um einerseits die freundschaftlichen Gefühle, welche Allerhöchstderselbc für Eure Majestät hegt, zn betonen, und um andererseits eine» längst gekühlte» Wunsch erfüllen zu können: Eure Majestät ehr- furchtsvollst meine persönliche Hochachtung auszudrncken." Als dann entnahm Se. Maiestät ans den Händen des Staatssekretärs des Auswärtigen Amts den Ter t der Antwort und verlas dieselbe welche alsdann von dem Sekretär Teicing in s Chinesische iibersehl wurde. Des Kaisers Antwort lautete: „Gerne eiblickc Ich i» Ihrer Entsendung einen neuen wrrthvollen Beweis der srciindfchafllichcn Gesinnungen, welche Ihr mächtiger Gebieter Mir und dem Deutschen Reiche cntgegenbringt. Ich erwicdere dieselben mit anfrichtigemHerren. Daß die in der Vergangenheit erprobte, ans gleichen Interessen des Friedens und der Kultur beruhende Freundschaft zwischen China und Deutschland, für deren Erhaltung und Festigung Sie — Herr Botschafter — alle Zeit cingctreten sind, in Zukunft un vermindert sortbestehe und daß die darauf gegründeten mannig- sachen Beziehungen sich zum Segen beider Länder weiter entwickeln mögen, ist auch Mein Wunsch und Meine zuversichtliche .Hoffnung. Ich ersuche Sie, Herr Botschafter, Sr. Majestät dem Kaiier von China den Ausdruck Meines Tankes für Ihre Entsendung und für das von Ihnen Mir überreichte kaiserliche Schreiben, sowie Meine besten Wünsche für Sein dauenides Wohl und für das Gedeihen Seines großen Reiches zu übermitteln. Ich heiße Sie an Meinem Hofe und in Meiner Hauptstadt willkommen." Illertissen. Nach amtlicher Feststellung erhielten bei der ani lO. d. M. in dem Rcichstagswahlkreise Jllcrtissen stattgehabten ReichStaaserscchwahl von Hertling iCentr.s 8258, Zimmermann tbaper- Bauernbunds 2990. Wagner ilib.s 2500. Erhärt sSoz.) 469. Quiddc (deutsche Volksp.s 71 Stimme». Freiherr von Hertling ist somit gewählt. Athen. Die Blätter berichte» von Scharmühcln an ver schiedenen Vunkten Kretas, bei denen die Türken unterlegen wären. Oertliches und Sächsisches. — Alles, was der „schwarzen Brigade" angehvrt an Reserven, Landwehrleuten und Veteranen, ist ans die gegenwäriigcn Tage cingeladen worden zu einem Generalappell ehemaliger Jäger und Schützen, nachdem vor rwei Jahren ans dem letzten Ver bandstage in Crimmitschau die im Kartellverband stehenden Jäger- und Schützen-Vereine Dresden als Ort der nächsten Ver sammlung gewählt hatten. Ter Einladung war so zahlreich Folge gegeben worden, daß am Sonnabend zu dem einleitenden K vmmers im „Tivoli" der obere Saal sammk seinen Galerien die Zahl der aus allen Thcilen des Landes, aber auch aus äußer- sächsischen Staaten herbcigeeilten Theilnehmer nicht zu fassen ver mochte. Der buntbewegtc Saal mit seinen vielfachen Gruppen von Kompagniebrüdern, den kameradschaftlichen Begrußniigsscenen und dem lebhaften Austausch von Erinnerungen aus alter Zeit bot einen stets ne» fesselnden Anblick, dessen Reiz »och vermehrt wurde durch die wirkungsvolle Dekoration des Saales, die Kamerad Taperireimcister Sachse-Dresdcn-N- ausgesührt hatte. Dem Feste winde die Ehre der Theilnahine Ihrer Königl. Hoheiten der Prinzen Friedrich August und Johann Georg znthcil. Als Vertreter Sr. Maiestät des Königs war Sc. Ercell. Generalleut nant v. Treitschkc erschienen. Ferner erblickte man unter den Ehrengästen die Herren Generale a. D. v. Cerrini di Monte-Varchi und v. Lossow. OberstenKirchlwfsvom Schützenregiment, v.Holhen- dorff und v. .Hnmincrslcin, Majore Weigel und Bock v. Wülfingen und sämmtlichc dienstfreien Offiziere unseres Schützenregiments und des Jägerbataillvns Nr. 13, sowie eine Deputation der Stadtver ordneten, bestehend ans den Herren Präsident Geh. Hosrath Acker mann, Behrens. Gandil und Görldt. Beim Eintritt Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich Angnsl bliesen 4 Bläser der concer- tirenden Kapelle des Jägerbataillons Nr. 13 eine Bcgrüßnngs- fnnsarc auf HeroldStrompctc», und in direktem Anschluß hieran crösfnete der Vorsteher des hiesigen Vereins „Jäger und Schützen", Herr Kaufmann Riedel, den Kommers, dessen Fundament militäriicheS Festconcert und Vorträge des Gesangvereins „Jäger und Schützen" bildeten. Den ersten Trinkspruch brachte Rechts anwalt und Notar Windisch auf Se. Majestät den König und das gekämmte Königl. Hans aus, indem er des Umstandes gedachte, daß vor annähernd 80 Jahren, als das sächsische Heer in schweren Kampf auszog. der damalige Kronprinz Albert sich seinen Felb- Herrnriihm gründete und die Kronprinzessin durch ihre Samarltcr- dicnste sich bei den verwundeten Kriegern ein dauerndes Tcnkma! setzte. Gerade die „schwarze Brigade" habe die Auszeichnung ge> nossen. unsere Königl. Prinzen als aktive Offiziere in ihren Reihen zu haben. GMir äußere Feinde werden die älteren Kameraden wohl kaum schlachten wieder zu schlage» haben, aber auch im bürgerlichen Leben mögen die „Schwarzen" der Schrecken sein brr feindlich« «sthen Brüder! Mit elementarer Gewalt erbrauste das dreifache Hoch ani den Landesherr», welches wie ans einer Kehle einstimmig nnd freudig am Schluß des Trinkiprnchs ertönte und woran sich der allgemeine Gesang des „Ten König segne Gott" reihte An zweiter Stelle sprach Kamerad Vorsteher Riedel unter besondcreni Danke an die erschienenen Vertreter des König!. Hauses aus die Ehrengäste Kurz daraus erhob sich Se, Königl. Hoheit Prinz Friedrich Augu st, in» folgende Worte zn sprechen: „Kameraden! Herr Kamerad Riedel hat soeben die Ehrengäste, welche der heutigen schönen Vcrianinilung beiwohnen, leben lassen Ich erlaube mir - zugleich im Namen der übrige» — meinen herzlichsten Tank für dicic erfreulichen Worte auSzu- sprechen. Cs ist immer ein schöner Augenblick, wenn man unter alten Soldaten weilen kann und sieht, wie diese ihre Anhänglich keit an ihre alte angestammte Truppe fort und fort bethätigcn. Für mich ist es aber heute eine ganz besonders große Freude, an dem Generalappell der 6. Jnsanlcriebrigade Nr. 61 mich betheili gen zu können. Ich habe ja das Glück gehabt. Jahre lang dieicr schönen Brigade anzngehören und als Kommandeur an der Spitze des stolzen, altberühmten Schützenregiments zu stehe». Meine schönsten dienstlichen Erinnerungen verknüpfen sich mit dieser Zeit, wo ich den grünen Rock mit dem schwarzen Kragen tragen durfte. Ich freue mich deswegen, heute viele alte Kameraden des Regi ments und der ganzen Brigade hier begrüßen zu können. Ich kann nur der Freude Ausdruck geben, daß sic Alle hier io zahlreich erschienen sind und ich glaube auch, daß unter denen, welche heute hier sind, sich wenigstens einige finden, die unter meinem Kom mando gestanden haoen, »nd die Herren wollte ich bitte», ehe ich dieses Fest verlasse, sich vielleicht im Vorslnr zn versammeln. Ich glaube wohl ini Namen von Allen, die hier versammelt sind, zn sprechen, wenn ich Sie anffordere, ans das Wohl unserer braven „Schwarzen" zn trinken. Sie leben, hnrrah'" Nach dieser An sprache. während welcher athemlose Stille herrschte, brach lauter Jubel ans. und das leutselige Verhalten Sr. Königl. Hoheit wurde allseitig mit Stolz und Freude gerühmt, noch mehr als Prinz Friedrich August hieraus durch seine Spalier bildenden seinerzeiti- gcn Untergebenen vom Schützenregiment hindnrchichrilt nnd Viele» ein freundliches Wort spendete, vor 'Allen: einem Feldwebel der Reserve, der ein Hoch am „seinen alten Oberst" anSgcbracht hatte. Im weiteren Verlause des Kommerses erklärte Gencral-Leiitnank o, Treilichte. Ezeellenz, Se. Maiestc» der König bedanre zwar ties, daß er seine alten Kameraden nicht persönlich begrüßen könne, habe ihn icdoch beauftragt, den Kameraden Allerhöchst Seinen Gruß z» üherhringen: das Band, das alle Soldaten im Frieden vber in ernsten Zeiten, ans welche man in stets vorbereitet »ein müsse, stets zusammenhalte, sei sa die Kanierndschast, Sie lebe hoch ! Tie Reihe der Tnnksprnchc setzte Pros. Tr. H a n t c l fort, erinnerte a» den schwere» Tag von VillierS. wo das Blut, das von den „Schwarzen" in Strömen floß, das Deutsche Reich mit kitten hals, an welchem kein Volk fester hinge als die wackeren Sachsen, und toastete aus Kaiser nnd Reich, woraus die Versamm lung „Deillschland, Teulichland über Alles" anstimmte. Als dann Kamerad Protze die Staats- und Stadtbehördrn hatte hoch- tebcn lassen, welche jederzeit in wohlwollendster Weise sich der allen Soldaten angenommen haben, richtete Herr Geh. Hosrath Acker mann Worte des Tankes an die Versammlung, die Versicherung avgebend, daß er slels ein warmes Her; für das Soldaicnthiiin ge habt, wenn er auch nie des Königs Rock getragen habe. Das Ver hältnis; der Bürgerschaft zum Militär sei in Dresden stets ein gutes gewesen. Redner schloß mit einem Hoch aus den Gesammtoorstand, vor Allem Herrn Vorsitzenden Riedel. Tie Begeisterung wuchs, als der Präjentirmarsch der schwarzen Brigade ertönte, Kamerad Gnnold einen Trinkspruch auf die Armee ansbrachic nnd das Mnsikkvrps die Parademärsche der schwarzen Brigade anschloß, 9,'och weit »ach Mitternacht war alles so besetzt und fidel bei ein ander. daß wohl Einige von ihren Wohniliigskarten keinen Gebrauch gemacht habe» werden. - Die gestrigen Festlichkeiten bestanden zunächst in einem Vormittags-Coneert. welches wiederum lebhaften Zuspruchs sich erfreute. — In der dritten Stiindc des aestrigen Nachmittags sormirten sich die F-estthcilnehmcr auf der Wettiner Straße znm F c st z» g Ein plötzlich austrelender starker Regen schauer zwang »vch einmal „wegzntrclcn", bald aber lächelte wieder ide Sonne hernieder nnd der Zug konnte sich in Bewegung setzcn. Voran schritten die drei Jägcrhataillonc, ihnen folgten nach einem Dutzend Wagen für Fußmarode die Schützen, nach Com pagnien aiigelrcten. Jedem Zuge schritt das Mnsikeorps der be treffenden Waffengattung voraus. Auf dem Altmarkre marschirtc der Zug uni das Gcrinaniadenkmal herum und gruppirte sich nack drei Seite» hi» in zwei Treffen mit der Front nach dem Denkmal, während die Wage» die vierte Seite ailsfüllten und damit das Carree schlossen. Kamerad Riede l-Drcsden sprach hierauf niit gehobener Stimme zu den Festthcilnchiiicrn, dieses Denkmal ge mahne an das einige Deutsche Reich deutscher Nation, welches man ans blutigen Schlachtfeldern errungen, aber auch an die bra ven Streiter, welche man dabei verloren, deren Namen eingegraben seien in den Stein. Wenn Feste im Frieden gefeiert werden, müsse man auch dieser gedenken. Hierbei wurden, während die Musik den Präsentirmarich spielte, vier Lorbcerkränze an den Sinsen des Denk mals niedergclegt. Dieses Denkmal sei aber andererseits rin Wahr zeichen des geeinten Deutschlands und er bitte einzustimmen in ein Hoch aus das deutsche Vaterland. Als dieses Hoch vcrballt war. sang man gemeinsam das alte Schutz- und Trutzlied: „O Deutsch land hoch in Ehren", dann löste sich das Carrce aus und weiter ging cs durch die Krcuzstraße »nd Johann Georgcn-Allec. bis an der nach der Albrechtstraße gelegenen Front des prinzlich Gcorg- schen Gartens Parademarsch kommandirt wurde und Se. Königs. Hoheit Prinz Johann Georg die Parade abnahm. Bald nach 4 Uhr langte die Spitze des mehr als 2000 Theilnehmer zählenden Zuges am Concerthaus des Zoologischen Gartens an. wo zunächst die Kapelle des Schützenrearinents mit einem Coneert die weitere Festlichkeit cinlcitetc. — An den gleichen Tagen, wo in Dresden die „schwarze Brigade" ihren General-Appell feiert, haben sich in Gla n ch a u Tausende Patriotisch gesinnter Kameraden zu einem Regiments- scst ehemaliger 105er zusammengeschaart, das am Sonn abend und gestern gefeiert worden ist und heute seine» würdigen Abschluß sinvcn wird. Veranlassung zu deni Feste ist die Erinner- una an die Heldenthaten des Regiments im Kriege 1870,71. sowie auch der Umstand, daß das Regiment damals in Folge seiner Verlegung nach Straßburg nicht a» dem Truppeneinzuge in der Heimnth sich bethciligen konnte und diese Feier nunmehr in dem Regimentsfestc ihren Ausdruck finden sollte, Zu hcmcr'cn ist ferner, daß das 105, Regiment bis vor wenigen Jahren vornehm lich ans den Bezirken Glauchau, Werda», Crimmitschau. Meerane n. s. w. sich rrkrutirte nnd das noch bis heutigen Tages zahlreiche tZ-cide» gcraoe die Stadt Glauchau mit dem Jubel Regiment verbinden, Tie Sladk prangte schon Tonnnbend überall in reich stein Flaggen und Gnirlandenschninck, insbesondere ans den vn: dem FeslziiZe berührlen Ttraßen, wo sich Taipcnbc von Zmcbanei» ans der Stadt und Nmgelmng eingesnndc» hatten, Ehren Vorsitzender des Festes war Eic, Generalleutnant o. Tctlan, Ob in und Kommandeur de? 105, Regiments während des Feldzug 1870 71, dessen Fernbleiben von den Feierlichkeiten üiiolge Kcuil heit von allen Fcsttheilnehmer» sehr schmerzlich benieclt wncdc. Das Regiment selbst vertrat eine Deputation desselben »n!,v Führung des Herrn Hanptmann Hammer, Das König!. Sachs, Kriegsministecinin war Herr Oberstleutnant d'Elsa zu verirrten beauftragt tehcmals im 105, Regiments, und eine stattliche Zahl von Ehrengästen ans Ofsizierskreiicn war freudig der an sie e> gangcnen Einladung zum Feste geiolgt so die Henen Ove»'! Spaltehol;, seht Kommandeilr des lOt, Regiments in Ebemnii Oberst z. T. Freiherr v. Hammerstein, letzt Kommandeur des Landwehrbezirks Chemnitz, und viele andere hervorragende Oiliziecr im aktiven oder Landwehrverhält,iiß, die fast süinnillich früher zn dem 105, Regiment in Beziehung gestanden haben Vo» den Staatsbehölden sind als Ehrengäftc zn nennen Herr Krcishinpt- niann p. Welch Herr AmtShauptmaiin v, Evmcier, Herr Amts acrichtsrath Kriinsc nnd 'Andere, sowie die Spitzen der slädtnchen Behörden :c. Tic Betheilignng seitens der ehemalige» Mann schäften des Regiments war eine nnerhofst große: ans allen sächsi lchcn Kreisen und selbst ans Böhmen waren zahlreiche alte luäcr du. Das Festprogramm, das vom geschästssührenden Ausschuß, heilehend aus de» Herren Bürgermeister Brink. Sradtpcroldneteiivvcftehcc Bacßnech Stadtbaurath Stange nnd Stadlrath und Bezirtsvoisteher der Militärvercine Wiuckler, eiitworsen wurde, war ein äußerst vielgestaltiges Am Sonnabend Abend 8 Uhr iand i» der »cu errichteten städtischen Festhalle ein graßer K o m m ers statt, der die mächtige, reich geschmückte, ca, MO Personen fassende Halle bis aus de» letzten Platz gefüllt hatte, Tie Kapelle des 105, Regiments, die während der Festtage in Glaucha» weilt, hatte >n> Verein mit der Stadtkapclle an diesem Abend den innsikalischcn Theil zn bestreiten und führte denselben mit Bravour durch ein gewähltes Programm ans. Nach Begrüßung der Gäste »ojglcn venchiedcne Aniprachen, unterbrochen von dem Gelange vaterländische" L'ede,. lmme melircre Fesilicder, vvn denen zwei in humorvoller Wene die cimlebimse des Regiments im Feldzüge schilderten. Begeisterte Zustimmung land die Absendiing von Telegrammen an Ihre Majestäten Kaiser Wil Helm und König Albert, Manch freudige Begrüßung alter Käme raden, die sich zehn, zwanzig Jahre lang »ich! gesehen hatte», er eignete sich bei dem .Kommerse und ließ die Gäsie das Fliehen der Stunde» nicht bemerken. -- Nachdem am Sonntag srüb 5 Uhr Weckruf (Reveillc) stattgesiinden halte, fand Vormittags halb 10 Uhr ans dem Festplatzc an der Ehcmnitzerstraße, wo auch die Festhalle erbaut ist. F e l d g o ttcsd i c n st statt. Nach dem vo» der Regimentskapelle begleiten:» Geiange des Liedes „Ei»' teste Burg" :e, »nd Verlesung de? Bibeltcrtes Eph. 6. 10—17 durch Herrn Tiakvnus Weidaucr hielt derselbe eine Feldprcdigt, die all' den zahlreichen Milltärvereinsmitglicdcrn, die mit ihren Jahnen den Feldaltar umgaben, in dauerndem Gedächtnis; bleiben wird. Nach dem Feldgebct, Vater Unser nnd Segen Echteren noch Herr .Hauvtmaiin Hammer nnd Herr Oberstleutnant d'Clm kurze An sprachen an die Versammelten, Hieraus fand Eoneert an dem selben Orte und in den Gründefteichanlagcn stuft. Einen dcc Glanzpunkte deS Festes bildete der Nachmittags um 3 Uht be gonnene und durch die hanptscichtichsten Straßen der Stadt ge leitete Fcstzua. in den 42 Fahnen und mehrere Kapellen em gereiht waren. Nachdem Herr Gerhardt, der stellvertretende Vor stehcc des Königl. Sächs, Militärvcrcins „Deutscher Kriegerverci» Gianchan". den Zug, der von einer Ahtheilnng Berittener crössnei worden war. aus den Marktplatz geleitet hatte, hielt Herr Oöeisl teiltnant Spaltcholz eine kurze Ansprache, die in ein lamcnd stimmig von den Kameraden crwiedcrtes Hoch ans die Stad! Glaucha» ausklang, Ten Höhepunkt der Feier bildete die Abends 6 Uhr erfolgte Vorstellung des Festspiels: „Unsere Hundert fünscr, zwei Jahrhunderte sächsischer Kriegsgeschichte" in einem sccnischcn Vorspiel nnd drei Akten vvn E. Eromc-Schwiening, Dramaturg am Leipziger Stadtthcatcr und Verfasser des 1895 voc Sr, Mai, König Albert in Leipzig anfgefnhrteii Kricgsicstwicls. In dramatisch wirksamster Weise wird in dem Festspiel die Regi mentSaeschichle seit zwei Jahrhnndcrtcn zur Darstellung gebrach!, Znm Schlui; wandelte sich das Festspiel in eine Huldigungs Apotheose des Regiments, die mit einem Hoch ans Sc, Mai, den König Albert und der vom Publikum gemeinsam gelungenen Sachlcnhpmne endete. Die 180 Darsteller (Damen, Herren nnd Kinder) fanden lebhaftesten Beifall. — Bis zum 5. Juli sind sasi täglich Wiederholungen des Festspiels in Aussicht genommen. Nach Schluß desselben gestern sand noch Feuerwerk, Illumination, Eoneert und Tanzhelnstigung für die militärischen Gäste statt. Das Wetter war dem Reginicntsfcste in besonderem Maße günstig : nii beiden verflossenen Festtagen wurden die sämmtlichc» Bei niistaltniigcii fast immer vom herrlichsten Sonnenlicht beschienen, — Jüngst ist bekanntlich in China ein deutscher Ar;t zn Kerlci nnd dann ans Vermittelung deS deutschen Komuls zu einer Geld strafe verurtheilt worden, weit er von einer Stadt photographische Ausnahmen gemacht hatte. Dieser Arzt ist ein geborener Erim- mitschanci . der Sohn des früheren Stadlhauin'pcktors Rudolph, z. Z. in Zittau. - Aus den amtlichen Bekanntmachunge». Der dritte diesjährige Dresdner Roßmarll wird Montag und Dienstag, den 6. und 7. Juli, in der ehemalige» Rcilerkaserne abgehattcn, — Von morgen ab wird die Knrinrstciistraßc zwischen der Vautzner- nnd der Ticck Straße, von beule ab die Löbtancr Straße zwischen der Stadtgrenzc und der Straße an der Zicgelschenne und die Part straße zwecks Vornahme von Älcislegungs- und Pslaftcrnngs arbeiten auf die Tauer derselben für den Fahr- und Rcitbcrkehr gesperrt. — Ter zweite diesjährige Jahrmarkt findet am 29. und 80. Juni statt. — Bei . . .s in Pirna, so erzählt die dortige „Tagespost", war dieser Tage Abendgesellschaft, Auch ein junger Offilicr ans Dresden hatte sein Erscheinen zugcsagt Neun Uhr war die Bei ftuiimlungsstundc Im Hause war man Abends noch im Begrift. die letzte H«>d an die Zulüftungen znm Feste zn legen, da erschien schon vor der bestimmten Stunde der Gast ans Dresden. Als er bemerkte, daß er zu früh gekommen sei, entschloß er sich, in der be ginnenden Dämmerung in der 'Nähe des Hauses »och eine Weite aus- und abzugehen. AIS der Offizier so zehn Minuten spuzicren gegangen war. und sich dem Hanse wieder näherte, stürzte ein weib licher. festlich geschürzter Ticnstbotc aus dem Hause auf ihn zn, druckte ihm kill Packet, das, wie sich später hcraiisstrllte eil! grc
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