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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.06.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050604016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905060401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905060401
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-06
- Tag 1905-06-04
-
Monat
1905-06
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.06.1905
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Dresdner Nachrichten. 154 Leite 4. M lonntag. 4. Juni 1VVS »ch S Da« Zeutrum liebte», bei allem Gut«». wa« geichiebt da« Verdienst, e« getan, und bei allem Schlechten, was geschieht, da« Verdient», e« „»teriassen t» haben, für sich i» Ansvruch zu nehme». So weis» die ..Mülnische VolkS-Atg." in cinein Artikel ilder die chronische Veschlnß u« fäh> akeit im Reichs tage darauf hin. bah da« Zentrum nie auf künstliche Weile de» Reichstag beschlußunfähig gemacht habe, wahrend alle andere» Paiteien die« schon getan Hütte». Go tei da« Zentrum bi« einzige Partei, dir de» Parianientarismu« hochhiette. Unsere« Wissen» vfiegt ein erheblicher Teil der süddeutschen Mitglieder de« Zentrums dem Reichstage nur bei besonder« wichtigen Anlässen die Eine des Erscheine»» zu geben. Ob die Herbeiführung der Beschlußunsähigkeit durch standdasteS Schwänzen oder durch HtnauSgeben au» dem Sitzungssaalr venverfiicher ist, ist eine Dvktorsrage: da» Ergcbni», nämlich die Beschlubunfähigkrit. ist in beiden Füllen daSielbe. Die gesangenen Herero in D«u t s ch - S ü d w e st a f r i k a, deren Zahl sich auf über 5000 Köpfe beläuft, werden jetzt von de» Bezirksämtern gegen geringe« Entgelt den Farmern als Arbeiter überwiejeii. Der BezirkSamtman» von Zwakopumnd, Tr. Fuchs, veröffentlicht in der „Deutsch-südivestafr. Ztg." folgende Bekanntmachung: „Das Bezirksamt isl aufgefordert, dem kaiser lichen Gouvernement rechtzeitig zum I. eines jeden Monats An- iorderungen ans Zuweisungen von Kriegsgefangenen einzuveichen. Die Zuweisung erfolgt nach Maßgabe des verfügbaren Bestandes zum Znvcke der Abgabe an die ZivildienststeUen und an Private. Aer Gefangene zugewiesen erhält, hat für angemessene Bekleidung und 'Verpflegung so weit, falls dies vom Bezirksamte verlangt wird, ffir Unterbringung und Bewachung selbst zu sorgen. Tue mit Ettern überwiesenen arbeitsunfähigen Kinder sind mit zu verpflegen. Außerdem sind bei dauernder Ueberweisung 10 Mk izehn Marks pro Monat und bei nicht dauernder Ueberweisung 0.50 Mk. pro Tag für jeden arbeitsfähigen Gefangenen, gleich viel ob Mann oder Weib, an die Bezirkskasse im voraus zu bo> Zahlen Zur Sicherheit wird für die Befolgung der Ueber- Weisungs-Bedingungen, im besonderen auch hinsichtlich der Bc- ivochungspflicht kann eine Kaution verlangt werden. Die Kon trolle und Verfügung über die Gefangenen bleibt in jedem Falle Sem Bezirksamte Vorbehalten. Ich stelle anheim, den Bedarf an Kriegsgefangenen nach Männern und Weibern getrennt, oder mit dem Vermerk: Geschlecht gleichgültig oder Geschlecht nicht wesentlich bei dem Bezirksamte unverzüglich schriftlich anzu melden. Die Anmeldung muß erkennen lassen, ob der Bewerber ,ur eigenen Unterbringung und Bewachung bereit ist." — Durch die Ueberweisung billiger Arbeitskräfte an die Ansiedler wird nicht nur diesen die Wiederaufnahme wirtschaftlicher Tätigkeit ermöglicht oder erleichtert, sondern es wird dadurch auch er reicht. daß die Herero zur Arbeit erzogen werden. In der Kontrolle, die sich die Bezirksämter über die als Arbeiter über wiesenen Herero Vorbehalten, wird man eine Bürgschaft für an gemessene Behandlung und Verwiegung der Eingeborenen er blicken dürren. Rur wenn es gelingt, die Herero als Arbeiter nir das Schutzgebiet nutzbar zu machen — und der jetzt ein- aeschlagene Weg führt in diesem Ziel« — ist Aussicht vor handen. dieies wirtschaftlich zu entfalten. lieber den preußischen Index. auf de« neuerding« bewnders evangelische Propaannbalchriften gesetzt worden und. werden folgende nähere Mitteilungen gemacht: Bon dem Verbote des Feilbietens im Umherziehcn sind nicht nur Gassen- rauer und Schundromane betroffen, sondern auch ernsthafte Schriften religiösen Inhalts, die allerdings dem Zentrum unbequem werden könnten. Um einen Widerspruch m den Ver- boten zu verhindern, sind die Bundesstaaten übereingekommcn, Verzeichnisse der in den Einzelstaaten verbotenen Druckschriften «ich gegenseitig mitzuteilen, und zu diesem Zwecke sind in Preußen die Behörden, also die Bezirksausschüsse, mit Ausnahme vvn Berlin, wo der Polizeipräsident zuständig ist, zur Anzeige an die Zentralbehörde verpflichtet. Diese Anzeigen werden dann im Ministerium des Innern zu dem nun so berühmt gewordenen Verzeichnisse zusammengestellt. Zum deutsch-amerikanischen Professoren- Austausch macht in der „Umschau" Direktor Dr. Pabst den Amerikanern den Vorschlag: „Wir schicken Euch unsere Hoch- scoulprofessoren. überlaßt uns dafür Lehrer für praktisch-tech nischen Unterricht!" Pabst hat nämlich die amerikanischen Mittelschulen besucht und dort bewundernswerte Einrichtungen in der vraktisch-techniickien Ausbildung der jungen Schüler und Schülerinnen gefunden. Bezüglich des konsormeu Austausches von Hochschulprofessoren urteilt man in derselben Wochenschrift an anderer Stelle: „Alle Achtung vor der Bedeutung der amerikanischen Hochschullehrer, es gibt einige recht hervorragende unter ihnen: im großen ganzen werden aber die Amerikaner das bessere Geschäft machen, wenn wir ihnen unsere Professoren schicken." Italien. Tie T eP u ti e r t e n ka m m e r hat in geheimer Abstimmung die Vorlage betreffend Anlage einer neuen D c l e g r a p l> e n l iui e von Genua über Chiasso nach Frankfurt a. M. genehmigt. England. Der Minister des Aeußeren, Marquis of Lansdowne, hielt auf einem Festmahle konservativer Partei» Vertreter eine Rede, in der er sagte: Das gute Einver- nebmenmit Frankreich ist ein Mittel gewesen, Reibungen ans Störungen, die von einem großen Kriege unzertrennlich und. z» mindern. Dris Bündnis mit Japan isl ein kraftvolles Werkzeug für den Frieden gewesen. Wenn es mög lich wäre, es so abzuändern, daß es den Ausbruch von Kriegen verhindert, würden alle wahren Freunde des Friedens dieie Abänderungen willkommen heißen. Das Bündnis mit 7'avan und das Einvernehmen mit Frankreich sind für keinen elbsksüchtigen aggressiven Zweck ausgedacht worden, >owie auch ebne ieüen Wunsch, andere aus dem Besitz des ihnen Gehörigen zu drängen. Die jüngst mitgeteilten Ausführungen des Marquis vf Landsdowne zeigen am besten, wie dringlich für England das Interesse an einem dauernden Abkommen mit Deul'chiand m. Daß Deutschland in der Frage der kolonialen Soliderabmachungen nochgibt, ist natürlich völlig ausgeschlossen: ebenso aber auch, daß es den provisorischen Ver- irag mit England weiterlaufen läßt. Die „Dtjch. Tgsztg." meint, wir müßten im nächsten Herbst das Provisorium nicht mehr oder nur mit der gesetzlich festzulegenden Bestimmung erneuern, daß die Erneuerung zum letzten Male geschehe. Dann würden wir nicht nur zu einem befriedigenden Abkommen mit England gelangen, sondern wahrscheinlich auch in einem für »ns günstigen Linne die Entwicklung des wirtschaftlichen Am- osrialismus in England beeinflussen: zumal alle Zeichen dafür sprechen, daß eine liberale Regierung im An zuge ist. Rußland. Der Streik in Warschau ist im Wachsen. Tie Industriellen sandten eine Delegation an de» Generalaonver- iicnr mit der Bitte um Schutz. I» der Fabrik Geyer mißhandel ten die Arbeiter den Direktor. Die Menge belagerte das Fabrik gebäude. bis militärischer Schutz eintraf. Bei den letzten 2 traßenunrul> en inCharkow wur den durch die Truppen mehr als 150 Personen verwundet. Pvo'envr Schiemann, einer der besten Kenner der russischen Geschichte und Berhältmsse, sagt in der „Kreuz-Ztg.". daß für Rußland alles von der gänzlichen Erneuerung des Staatswesens abhänge: ..ES steht jetzt in Rußland unge heuer viel ans dem Spiele: Weltstcllung. Dynastie. Integrität des Reiches. Hab und Gut und Leben jedes einzelnen, die in der drohenden Anarchie unterzugehen Gefahr lausen. Ein wenn auch 'chwerer Entschluß an oberster Stelle iit unerläßlich. Das alte Rußland geht unter und wird so, wie eS vor 1!X>t bestand, nie mals wicdcrtehre». Wenn ein neues, auf gesetzlicher Ordnung luhendes. durch Gewährung der Grundlagen aller bürgerlichen Freiheit befriedigtes Rußland rechtzeitig an die Stelle tritt, dann können alle diese Gefahren noch beseitigt werden. -Aber Kaiser Nikolaus II. steht vor einer Entscheidung in zwölfter Stunde. Vorhanden sind jene Gefahren ohne Zweitel. Die Wcltsicllung Rußlands ist nicht durch etwaige Zugeständnisse bei einen, Frie densschluss«. iondcrn durch die mögliche Ausdehnung des Kriegs schauplatzes bei Fortsetzung des Krieges bedroht; über der Dynastie schwebt das Damoklesschwert der Ruchlosigkeit, des Anarchismus: die Integrität des Reiches ist schon jetzt durch die Ansprüche der Polen ernstlich gefährdet, endlich Leben und Gut aller sind durch die beiden schlimmsten Formen des Bürgerkrieges, die Bauernemeute und die sozialdemokratisch« Revolte, bedroht. Im Hintergründe endlich steigt am Horizont die Möglichkeit einer disziplinäre» Auflösung des Heeres auf. Das iit i» Wahrheit die Lage, in der Rußland heute steht. Wer den Dingen ins Gesicht zu ichen gewohnt ist, wird sich nicht verbergen, daß sie auch G e fahren für den Nachbar in sich schließen." «»erik». In d«r Botschaft an den Kongreß "klart «rast- dentCastro. Venezuela nnterbalte relativ herzlich« Beziehun gen zu alle» Mächte». Deren Forderungen seien befriedigt wor den. soweit die Gerechtigkeit und Ehre der Nation e« zuließen. «unst mrd Wissenschaft. s Könial. Hoftheater. Im Opernhause wird heute (>.d8 Uhr) „Der Freischütz" gegeben: im Ächanfpirlhaufe (7 Udr) tm Schilter-Zyllu« . Wollenste inü Tod". s- In beiden Königlichen Hoftheatern mußten gestern im Laufe des Nachmittags t^- " " gesagt werden, unpäßlich, im Sch ten Vorstellungen. Leopold" wurden „Mignon die Vorstellungen ab- >«n. In der Oper meldete sich Herr Burrian Schäumtet Frl. Serda. Anftatt der beabsichtig- lgen: „Die Stumme von Partie!" und ..Mein den „M ignon" und «Die Welt, in der man jichlangweilt" gegeben. ... f Wochen spielplan deS Residenztheaters. Sonntag, den 4. Juni: „Ehampcravs Leiden"; Montag: „Die Fliege"; Dienstag: „Der Fainilientag": Mittwoch: ..Ehamperau« Leiden"; Donnerstag: „Der Fannlieütag": Frettag: „Die Fliege": Sonnabend: Zum erstenmal: „Lustige Ehemänner". Schwank lNovitätj. k I», Ee»tral - Tbeater gelangt das mit so außerordent lichem Erfolge in Szene gegangene Klosterstück ..Die Brüder von St. Bernhard" von Auto» Ohorn bis aus weiteres Abend für Abend zur Ausführung. s Hofoperniänger Rüdiger hat sich in der „Bajazzo"«Auf- führung eine Muskelzerrung im Bein zugezogen. Die vorgestern im Könial. Hofovernhause vorgesehene Aufführung von „Figaros Hochzeit mußte deshalb abgcsetzl werden. ES wurde dafür „Der ' saldier von sevilla" gegeben. f Irl. Serbe ist nach ihrem erfolgreichen Gastspiel für die König!. Hofoper verpflichtet worden. f Fräulein Helene Lobe, die Tochter d«S vor kurzem verstorbenen früheren Oberregisscurs unseres Königlichen Hos- schauspiel«, Theodor Lobe, ist wieder für das hiesige Reit- denztheater engagiert worden und wird am Sonnabend in dem französischen Schwanke „Lustige Ehemänner" zum ersten Mal« ouftreten. Die Künstlerin war bereits früher einmal an der gleichen Wirkungsstätte tätig, wurde dann schwer krank und betritt am Sonnabend nach ^Fahriger Abwesenheit überhaupt zum ersten Male wieder die Bühne. k Internationale Ausstellung für graphische Kunst. lUI-j In den Hauptsaal. in den wir »ach der voranfgeganaenen flüch tigen Ueberichau zu eingehender Betrachtung der einzelnen Kunst werke zurückkehren, sei zuerst die sorgfältig dmchgearveitete Zeich nung mit dem Bildnis unseres Könrgs Friedrich August von der Hand K. I. Bvhringers genannt, der u. a. auch noch mit der Porträtzeichnung seines Kollegen Anton Hille recht gut ver treten ist. An der unten Pultreihe folgen sodann Ludwig Otto unh Georg Jab»: jener mit einem wirkungsvoll radierten Selbstbildnis, etlichen Porträtradicrungen und Studienköpfen. dieser mit einer stattlichen Kollektion, aus der die Bildnisse von Georg Müller-Breslau und des Geh. Hofrats Professors Prell, der woblgelungene Profilkopf der Frau des Künstlers, die beiden hübschen Blicke auf Meißner Gassen und Dächer, der Oftseestrand bei Ahrenshoop und ein trefflich ausgesührter weiblicher Rückcnakt mit besonderer HeranShebung bedacht sein sollen. An Jabn reiht sich Hans Fritsch an mit einem in beinahe photographischer Genauigkeit ausgesübrten „Unteroffizier". an künstleriichcr Aus fassung weit übertroffen von den Studien des io militaridus mit ihm rivalisierenden Rudolf Trache, die wir auf dem langen Mittelpult zu einer Kollektion vereinigt finden. lieber Paul Rößlers rein dekorative Aktstudien kommen wir sodann — um im Zusammenhänge der Dresdner Künstler zu bleiben — zu dem ersten Estradcnembau. der. wie schon erwähnt, von den Arbeiten Eugen BrachtS und seiner Schüler eingenommen wird. Der Meister selbst ist durch eine Reihe farbenfroher und stimmungsvoller landichastlicher Aquarelle nud Lithographien vertreten, während den Reigen seiner Schüler Ernst Kolbe eröffnet mit mehrere» ebenfalls farbig behandelten Steindrucken, als deren besten man »eben der ..Schweinebuckt" den ..Wintermorgen an der Ostsee" bezeichnen darf. Ihnen folgt Otto Scbmidt-Cassella mit einer gut gesehenen, geschickt wirdergegebenen schneebelasteten Baumgruppe, darauf die zahlreichen Arbeiten Siegfried Berndts, der in der Auffassung seiner landschaftlichen Motive energisch einer eigenen künstlerischen Note zustrebt; besonders geglückt in der Stimmung sind die beiden Frühlingsbildcr mit de» niedrigen Kopfweiden. Ausgereisler noch erscheinen Hans Hartigs Schöpfungen, die Ansichten ans Alt-Dresden und mehrere Land schaften von reizvoller Auffassung bringen. Als originell, lvenn auch etwas bizarr darf wohl Georg Hänels „Traum" mit dem in philosophischer Erwartung znschauenden Raubgevögel bezeichnet werden: sem und Felix Elßners Blatt im nächsten Einbau, das einen antik-klassischen Faun als modernen Fasbionable zeigt, lassen hier auch den Humor zu seinem guten Rechte kommen. Recht reichhaltig ist wiederum O. Wilhelm Merseburg ver treten. In dem famosen Bauernpaar lassen sich unschwer Balu- scheksche Reminiszenzen erkennen: recht anheimelnd wirken das Vesperbild und die „Fahrt zur Messe", während die Wartburg in einer seltener zu sehende» Ansicht und das Dresdner Fischcrtor auch gegenständliches Interesse erregen. Daß mehrere seiner an sprechende» Blätter, in Postkartcnfoimat wiederholt, leistungs fähigen lithographischen Offizinen Gelegenheit zur Herausgabe wirklicher Dresdner Künstler-Ansichtskarten" geben, sei hier zu Nutz und Frommen für Interessentenkreise noch besonders erwähnt. Otto Attenkirch hat u. a. seine vor Jahren in Oel aus- aesührte, sehr effektvoll hingesetztc „Mühle bei Zicsar" auch durch farbigen Steindruck vetviclsältigt. Ten ilcbergang zu dem nächsten Einbau geben Ernst Häusels weiblicher Rückcnakt und die estudienköpfe. dir sich Woisgang Zeller- Plaue» aus der hessischen Schwalm geholt hat. Größere Mannigfaltigkeit bietet die zweite Koje, in der Walter Schottz, der deutlich ein Vor wärts i» seiner malerischen Entwicklung 'erkennen läßt, mit einer fein geschauten Ansicht aus Pirna die Reihe der Aussteller eröff net. Um Karl Schmidts künstlerische Qualitäten würdigen zu können, muß man sich schon von der hier ausgestellten Kraut- stndie zu der später folgenden „Nachinittagssonne", den reizenden Kindcrköpfchen und den ebenso originell ime geschickt komponierten "ilakateiitwürfen für den ehemaligen Kunstsalon Viktoriahaus und .eiurich Plakbeckers brillanter Operette „Wahrheilsmund" auf dem Längspult wenden. Otto Rossows ziemlich konventionelles Diplom sur den verdienten Direktor unferer König!. Gemälde galerie. Herrn Geh. Hofrat Wörmann, wird höhere künstlerische Ansprüche kaum befriedigen können, wogegen des Künstlers ..Straße in Ostsnesland" mit Anerkennung genannt werden darf. Auf G. Estlers hübsche Ansicht von Mährisch-Altstadt folgen die Arbeiten von Adolf I i s ch e r-G urig, der wieder vom Emdener Hafen und Richenschen Strande die ansprechendsten Motive gebracht hat. Gleiches Lob verdienen die Blätter von Adolf T b a n, m, A. Barth. Professor A. Reinhard- Blase witz. Professor Guido Richter und Emst Lenk, die gleichfalls in der Hauptsache Landschaftliches bieten, während Walter Äit - ting und Gustav Hae »el auf dem Gebiete der Porträtkunst mit einige» guten Blättcm und Bildnisstndien zu nennen sind. Von letzterem möge gleich hier auf die später folgende Serie seiner „Reise-Skizzen" verwiesen werden. Von Franz Richard Scholz sehen wir u. a. neben einem reich belebten Dresdner Jahrmarktö- bilde ebenfalls etliche Porträtstudien. Mehr noch als Fritz Philipp Schmidts farbige Landschaft werden seine Fsdcrreicbnunge» illustrativen Genres interessieren, mit denen der Künstler in einer Auswahl, wenn wir nicht irren, auch in unserem König! Kupfer stich-Kabinett vertrete» ist. —ff. f Am 1. Juni sind es 25 Jahre gewesen, daß sich die hier 67 Jabre bestehende altrenommierte Firma Adolph Brauer, König!. Hof-M»sikalien- und Kunsthandluna, im Besitze de« Herrn HofnmsikalienhändlerS Franz Plotnrr befindet. s- Lausitzer Muiikfest in Bautzen, am 24. und 25. Juni 1905. Die Vorbereitungen zu dem Feste sind so weit abgeschlossen, daß ein Ncberblick über die Gesamtkostrn möglich ist. Der Festetat beläuft sich auf etwa 7500 Mk.. hiervon e»t- . . r als oei anoeren ztvnzcrrveran» staltungen normiert. Bel den riesigen Ansdehmingen der Halle konnte nicht nur ein Feftranm für 2oOO Zuhörer und 550 Mitivir- kende geschaffen werden, eS ist auch noch eine Fläche von IlOO Quadratmetern für eine Wandell,allc mit Restauration verfügbar. bar ist. so dürste für di« Beziehung und bei jeder ^ 7 Da« neue Düs je nunmehr so weit gediehen. Eröffnung erfolgen kann, anfsallendcrweisr kein ' NN. Kur. deutsches Stück, orfrr ab -am... . , rung gelang! sern do«jenkgr «MI Engländer». Stephan Philtrps „Paolo und Francesco". Die Ueber» setzuiig besorgte Paul Ernst, der Dramaturg der neuen Bühn«. s Wie au- Velden am Wörther See gemeldet wta>, hat die dortig« Gemeinde Thomas Koschat zu ihrem Ehren bürger ernannt. „Am Wörther See" bctüelt sich auch da« einzige größere Werk, da» Koschat schrieb, ein Lredersptel. da« eine Anzahl Koschat-Lieder potpourriariig verwertet und da« von vielen deutschen und östrucichischen Bühnen schon gegeben wurde. f I» Wien hat sich ein Komitee zur Errichtung eine« Johann Strauß-Denkmal« gebildet. Präsident de« Komitee- ist Prinzessin Erov-Sternberg. s Die Tonkünstlervcrsammlung ln Graz wurde bei herrlichem Wetter, in festlicher Stimmung und bet reger Be teiligung eröffnet. Richard slrauß wurde, wie bereit-gemeldet, durch die Nachricht vom Tode des Vaters abdemsen. Am ersten Abend Interessierten neben Werten von Moisisovicz, Guido PeterS und Ertel besonders die Orchestcrlieder von Mahler in trefflicher Wiedergabe der Hvfvpernsänger Weidemann, Mojer. Schröter und Schmedes. Mahler dirigierte und wurde sehr gefeiert. Da« Orchester leistete Gutes auch unter Ferdinand Löwe (Wien). Später fand ans dem Schloßberg die Begrüßung der Gäste durch die Vertreter Steiermark» statt. Die Reden, auf die Schillings erwiderte, wiesen aus die nationale Bedeutung de« Feste« für daS Deutschtum in Graz und die Tatsache, daß zum erstenmal aus österreichischem Boden ei» solches Fest avgehaucn werde, hin. s In Paris lösen die deutschen Kapellmeister jetzt einander ab. Nach Felix Weingartner kommt Arthur Niki sch an die Reihe. In demselben Saale, wo man vor wenigen Tagen Weingartner sah. in den Nouveauts«. erscheint jetzt der neue Direktor des Leipziger Stadttheatcrs. und zwar auch er mit dem Colonnc-Orchester. das für diese Veranstaltung auf 110 Musiker verstärkt wurde. Nikiich dirigierl die „Frei- schütz"-Ouveriüre> Vorspiel und Liebestod aus dem „Tristan", das „Meistersinger"-Borspi«l und die dritte Sinfonie des moder nen russisch-m Komponistep Scrabine. den er bei diesem Konzert zum erste» Male den Parisern vorstellt. s DaS neue Museum für Kunstgewerbe im Pavillon Marsan des Louvre zu Paris ist dieser Tage eröffnet worden. Es hatte sich eine Vereinigung unter dem Vorsitz von George« Berger gebildet, die den Plan des Museumbaues eifrig verfolgte und den Ausgestalter des schönen Rubens-Saales im Louvre Gaston Redon für den Ilmban des Pavillon Marian gewann. Es sind dann in den neu aeschassenen prächtigen Räumen die reiche» Schätze des französischen Kunstgewerbcs ausgestellt wor den, die man zusammcngebracbt hatte. Eine ungeheure Füll« der herrlichsten Gegenstände bietet sich dem Auge des Beschauers in diesem neuen Museum, das nach den Worten seines Be gründers „ein Tempel sein soll, dem Künstlergeiste unseres Volkes und seiner unübertroffenen Erfindungskraft in der Erschaffung schöner Dinge geweiht, die sich in ihrer ganzen Reichhaltigkeit von den prächtigsten Werken der Dekorationskunst bis zu den reizenden Kostbarkeiten der Kleinkunst enthüllen werden". Das Museum ist der Staatsverwaltung nunmehr übergeben worden. f Gerbart Hauptmanns Ernennung zum Ehren doktor fand am Mittwoch in Oxford im Cvnvocation House unter den üblichen akademischen Forme» statt. Hauptmanns poetische Verdienste wurden in längerer lateinischer Rede gepriesen. Eine Dankrede des Gefeierten erfolgte nicht. Während des Druckes «ingcgangene Neueste Trahlureldnugeu. Berlin. Abends 6^ Uhr begann im Elisabethsaale des Schlosses die Fa m i l i e n t a f el bei den Majestäten, an tvelcher sämtliche hier weilende deutsche und fremde Fürstlich keiten teilnahmen. Der Kaiser führte die Großhcrzogin-Mutter, der Großherzog von Mecklenburg^Schwerin führte die Kaiserin, der Kronprinz führte die Braut. Der Kaiser verlieh der Herzogin Cecilie den Luisen-Orden. Berlin. Nach der Tafel dielten die Majestäten in den nach dem Schloßplatz hinausliegcnden Sälen Cercle. Als die Majestäten und das Brautpaar an den Fenstern sichtbar wurden, brach die Menge, die sich zu vielen Hunderten auf dem Schloßplatz angesammelt hatte, in andauernde Hochrufe aus. London. Tie Abendblätter melden aus Durban: Durch den Sturm, der Natal am Mittwoch nachts heimsuchte und durch den Einsturz des Wasserreservoirs in Pinctown sind 500 Indier und 50 Europäer umgekommen. Petersburg. Am Freitag abends kam eS in der Vorstadt Liesnw zum Zusammenstoß zwischen Kosaken, berittener Polizei und etwa 15 000 Arbeitern, die mit roten Fahnen und revolutionäre Lieder singend nach dem Tech nischen Institut zogen. Von den Arbeitern wurden 12 schwer und etwa 40 leicht verletzt. Auf Seiten der Kosaken und der Polizei wurden 15 Mann verlvuudet. Manila. iReuter-Meldung.s Die r u s j i s ch e n K r e n z e r „Awrora", „Ol cg" und „Schemtichug" sind unter dem Oberbefehl Enquists. der sich an Bord der „Awrora" befindet, in der Bucht von Manila eingetroffen. Die Schiffe sind be schädigt. Von der Besatzung sind viele verwundet. Washington. iReuter-Meldung.s Hier nimmt man an, daß die in Manila eingetroffenen Russen dort bis zum Ende des Krieges interniert werden. Wetterdertrdl de« Kgl. Gächj. Meteorolog. Institut««» Ehrmnitz vom 3. Juni 8 Uhr moigen« sTemveratur »ach Eelsitch). Wekierlaae in Eurova am 3. Juni 8 Ubr früh: rtat'on», itame tMStuna > 1 k . u. Stärk« Wetter L». ^ ' deiWinde« § Stornow. 7»I irvsw n<,rt»«de«tl I»!-LcM, Mal. r>»»d K7 iZV trU-I, d«d«<tt ! . I» «oil>-n Sbrtsltansds t>> st>VV ILwoäi »«,«» ^ t>> 2 Berlin Hnnorand. t!> leicht «ege» . !> V NarlSrnze «knde-nä- l>7 iv mäbig wollig t N lMrankf.M. Station«. »ilchtun- Rame ^ „".Stärke Kk deSWnide« j itockholiN ! d7 NZV st<lr?led«<tl ^1« ciPle» ch 87 IZo leucht Vetter 7«4 88tv leicht wollt, «v «StV letch, heiter 08 88VV leicht woikio 67 Nli schwach wolkenl «7 «SO leicht »etter «»,- , -n o 4l» 0 .17 0 4 20 0 41« 0 -b«ss «> 4«! o ri leicht d-ltched -.>6! 0 Still wvlkenl LI! 0 80 leicht wollenl . Z7 0 4i» a 8V leicht Dunst . «ovenhog., L2 1V81V tchw. Dunst 4 Ich «Pari« 13 66 1VS«l leicht wollt« Memel j 64 88VV irilch daldbed . 17 vZlore»! ! S4 ! Still wollenl Lwtnem.r! «6 8VV leicht deveitt j4-«> « Rom ! 63 Skalen 6. IV Mich d'tler ^14 «4 S,lt 6» 1V8VV Ichw. vedeilt 4 >!> » Münchens' «8 tzambg. 1 «6 VV81V lchw. dede>«, - . 17 stiihemni, 7 67 Helder 8« ilV8VV leicht wollig j4li> »I ! Ein breiter Streifen hoben Drucke« zieht kl<h von Südfrankreich durch Deulscklanv und Oester, eiL INS na<1> Fnncrrublanv. Ein« ltes« Devresst»» lauert im Nerven b»S Erbteil«. Mittet- iinb Stiddeuischland stehen unter dem Einfluß dieses zentrale» Locbvruckis in NorddeiitittNano macvt sich di« Wirkung der Depression geltend. Vorläufig ist br> hohem Drucke Fortdauer heiteren Wellers wahrscheinlich, ievoch wirb gegen Ende der Vrognosenfrtst di« Wirkung der nördlichen Depression durch Trüdung sich bemerkbar machen. Prognose für de» «. Juni. Weiter l Leichte Bewölkung, vo-ivteaend »rocken, Gewitterneigung. Temperatur: Uedernormal. Wind Ursprung: Vüdweft. Barometer: Mittel. Witterung t» Sachten am 2. Juni. Demo. üz- Station See» Gßßlß» v»»e m r «tnd h»h« Drehen 11» 22 L irr «ur «Ni o.o »ist« S98 l» 6 »a e»ro 1 «eü»«, 117. 23.6 l« r 3 , 436 26 6 13 6 SV 6 tziihadra» 326 22.5 13 3 0 1 2» »00 33» 10.7 SV 1 vau,«n 22 .1 13.7 Still v 6 Alrentexg Kritzenhal» 7VI 16.6 16, 166 11.4 Still Zi'ütu gvemni» 7»!- 26 7 16« NNO 1 773 HO r Kl,» ri r 12.6 UV 1 l«t»t-il»,ra l 1» 6 ! 7.» » Da« Oewitter de« 1. Juni erstreckt« fl» auch noch aus den M»<«rn »«» >. Juni. Später trat meist Aufbeiierung ein. Di« Nied-tschlSge. welch« da« «ewlttrr tünchte, sind in einzelnen LandeSteilen. drsander« tm Kl»>- -chjei drr Eibe, nicht unbedeutend. Temperatur und Barometerstand stütz dbernormal. Meldung vom Sichtelberg: Glanzend«« Sonnrnaus-, mattU -Unlergang. fern« Grwitter nach Slidwest. Dregdrn, S. Juni. Barometer von Optik«« Etzuatt» wirgantz tvorm. OSkar «blokr». Waflftraße 2 ridendt S Ubr: 7bv Mivim^ar, t gesaflen. Tbcrmomeirograpd nach Lelstu«. Temperatur: höchst« 2ö G«. Wärme, niedrigste 12,ö Gr. Wärm«. Heiler. Nordwind
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