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Zlüv sMgs Lsfov am Mittwoch morgen. Lord Kitchcncr ist mit seinem Stabe anf dem eng» lischcu Panzerkreuzer „Hampshire", der dnrch Mine oder Torpedo westlich der Ork«ev»s«selu versenkt wurde, unter» gegangen und ertrunken. Die Schlachten an der betzarabischen Front dauern fast an der ganzen S60 Kilometer langen Front mit unverminderter Heftigkeit fort. Russische Angriffe wurden bei JaSlowiec, Trem- bmvla und Tarnvpol znrückgeiviesen, bei Okna, Sapanow, Mlnnom und Olyka wird noch erbittert gekämpft. Oesterreichisch-ungarischc Flieger belegten die Bahn anlagen von Dt. Dona di Diave, Lapisana. Verona, Ala und Vicenza ausgiebig mit Bomben. An der italienischen Front wurden seit Beginn dieses MonatS über V7W Gefangene gemacht, darunter Offiziere, und 13 Maschinengewehre und 5 Geschütze erbeutet. Ter Reichskanzler ergriff i^n Reichstag abermals das Wort, nin zu den Antworten auf seine Liede vom Mon tag Stellung zu nehmen. Die französische Regierung stimmte der An beraumung einer geheime» Kommersitznng zu, die voraus sichtlich unmittelbar nach Pfingsten stattsinden wird. Der schwedische Reichstag bewilligte 75 Mil lionen Kronen zur Verteidigung Ser Neutralität. Jnanschikai, der Präsident der chinesischen Repu blik, ist nach einer Neucer-Meldung Montag früh gestorben. Wetteransage der amtl. sächs. La ndcSwetter warte: Meist trüb, kühl, zeitweise Niederschläge. sr L» G Sv.' ^ L ^ -2. »2 r- S» chencr vf Khartum bat in seiner langen und an äutzcren Erfolgen reichen Laufbahn als Soldat schon ans schwierigstem Posten gestanden, hat Aufgaben gelöst, an denen sich viele andere vergeblich versucht hatten. Kurz, er hat, wo er auch immer wirkte, stets Englands Inter essen zu wahren, Englands Macht zu festigen und auszu- dehnen verstanden. Hierauf beruhte seine Volkstümlich keit: seine Persönlichkeit war, schon rein äutzerlich betrachtet, nichts weniger als anziehend. Finster, rücksichtslos biS zur Brutalität, aber zielbewusst und von echt englischer Zähigkeit, war er ein TnpuS deS politischen Menschen deS modernen Englands, in dem selbstbewußter Wille, ein nicht zu erschütterndes Machtgeftthl und daraus entspringend eine unerreichte Nnmatzung alle anderen Eigenschaften über wuchert haben. Auch er hat zu Beginn deS Krieges, als er sein Amt antrat, davon gesprochen, England werde, wenn cS sein müsse, den Krieg zwanzig Jahre svrtsetzcn. Datz England elwa nicht siegen oder gar geschlagen werden könne, ein solcher Gedanke hatte in dem Gehirn dieses- Manne), der nicht 63 Jahre alt, sondern .,63 Jahre jung" sein Amt als Kriegsminister und Organisator des briti schen Heeres angetreten hatte, keinen Raum. Ob die eng lischen Niederlage» im Landkriege, ob die furchtbaren Ver luste in der Seeschlacht am Skagerrak auf ihn Eindruck ge macht haben? Wir glauben es kaum. Er war ein Gewalt mensch. für den es keinerlei Moral gab, alS eben die, Satz zum höheren Ruhme Englands alles wohlgetan sei — wenn man da) alS „Moral" bezeichnen will. Er hat nach der Schlacht von Omdurman die Mahdisten. die in seine Gewalt fielen, in der entsetzlichsten Weise abschlachten lassen — ein anderer Ausdruck steht uns zur Bezeichnung von Kitchener) Greueln im Sudan nicht zur Verfügung — und hat im Südafrikanischen Kriege 26 000 Nurcnfrauen und -Kinder in englische Konzentrationslager gesteckt und mit voller Absicht verhungern lassen. Er hat sich dieser Tat sogar noch gerühmt, weil sie wesentlich zur Beendigung des Krieges beigetragcn hätte! Diesen Mann, an dessen Händen das Blut von Tausen den und aber Tausenden klebt, hat nun sein Schicksal er reicht. lieber die näheren Umstände des Todes wissen mir vorläufig noch nichts Genaueres, immerhin scheint cS wahr scheinlich zu sein, datz ein deutsches Unterseeboot die Welt von diesem Manne befreit und mit ihm ein grotzcS Kriegs schiff aus den Meeresgrund versenkt hat. Die Nachricht wird ihren Eindruck in England, wo die Gemüter infolge des Ausgange) der Seeschlacht ohnehin sehr bedrückt find, nicht verfehlen. Biöconilt H oratio Herbert Kttchener os K a r t y o u IN, britischer Jcldmarschall und Krlegsinlnister, wurde als Sohn eines englischen Oberleutnants 1820 in Crotta Honse in Irland geboren und in der Milctarakademie von W o o l w t ch erzöge». AlS der denisch-französische Krieg auSbrach, trat er als Freiwilliger in daS französische Heer ein und focht gegen die Deutschen. 1871 wurde er in daS britische Fng.'nienrkorrS eingcite-U und war spater bis zum Jahre 188c' als Topograph in Palas,ina und Cypcrn tätig. Im folgenden Fahre ging er nach Äegypten, wo er die ersten großen Proben seines Könnens oblegen und die ersten kriegerischen Lorbeeren er werben solile. In dem Jahrzehnt von 1382 bis 1882 stieg er vom 'Sauoimann b!S zum Generalleutnant empor und reorganisierte die ägnvniche Armee so erfolgreich, dag er 1806 in der denkwürdi ge Schlacht von Omdurman die Macht deS Mahdi zerbrechen konnte. Ja Cngland atmete man erleichtert auf, da Aegypten anS der Bedrohung gerettet war. Kitchener erhielt den Ehrennamen „cf Üarthonm" nnd außerdem ein Geschenk von 600 MO M. Nach diesen: Liege zog er den Nil hinaus und traf bei Faschoda aus cd Abteilung des französischen Majors M a r chand. Kitchener erhielt Beseht. Faschoda zu besehen, nnd die Franzosen wichen vor len offene» Kriegsdrohungen Englands zurück. Fm Verfolg der militärischen Overaiivncn wurde Kitchener im Jahre 1809 General- gonverneur de) Sudan, aber im selben Jahre riefen ihn die Schwierigkeiten der Engländer im Raubkriege gegen er an so aal nach Südafrika, wo er GcncralstabSchcf Lord Roberts wurde. Er bat die Buren unterworfen, »nd die chiigkeit verlangt, anznerkennen, Loh dieser Sieg in dem Der U«<erza»« »e» „Wersplte*. d. Wie die „Kieler Neuest. Nachr." erfahren, hat da- Ltnienschtff „König" tm Kampfe gegen daS britische Grvtzknmpfschtff „Warsptte" gestanden. Auf „König" wurde beobachtet, datz infolge schwerer Treffer auf dem Schiffe »ine ungeheure Explosion erfolgte, wonach „War- sptte" in autzerorbentltch kurzer Zeit gesunken ist. Die englische» Verluste am Skagerrak. K. Wie aus London gemeldet wird, sind bet der See- schlackt in der Nordsee von den englischen Schiffen mehr als 6000 Mann ertrunken. Unter den umgekommenen Offizieren befanden sich Angehörige der ersten Familien des Königreichs, zum Teil persönliche Freunde -es Königs Georg. „Telegraf" betont, datz die Verluste an Offizieren und Mannschaften eine Katastrophe bedeuten, da sie nicht ersetzt werden könnten. Die Stärke der beiden Geschwader in der Seeschlacht. Nach einer Privatinformation der „Basler Nat.-Ztg." bestand bei dem grotzcn Scekampf in der Nordsee das englische Geschwader aus 62, da- deutsche aus 45 Kriegsschiffen. Englische Borskchtsmatznahme». Die Züricher Blätter bestätigen in indirekten Londoner Telegrammen, datz die englische Regierung besondere Vor sichts matz nab men gegen die Gefahr eines deutschen F l v t t e n v o r st o tz e s auf die englische Ost tüste getroffen hat und datz die Hasengebiete der östlichen Grafschaften dnrch die Fortrveisnng der Ausländer und die Einführung -cs PatzzwangeS auch für englische Besucher tatsächlich als KricgSgefahrzonen behandelt werden. Beisetzung eines deutsche« Seemanns in Holland. Am Montag abend fand anf dem Friedhose von Graven fände die feierliche Beisetzung des Steuermannsmaats Diesselbcrg vom Kleinen Kreuzer „Frauenlob" statt. Beisetzung wohnten u. a. -er Kaiserlich Deutsche Ge IN!,«,,innen Kleinkriege durch vollendete Organisation dcr Truppe nnd dcs Versorgnnosöicnstcs und durch Kraft und Geschick in der Operation gewonnen wurde. Tie englische Negierung erkannte seine Verdienste dnrch Ernennung zum Viscount und durch ein neues Geschenk von l Million Mark an, aber Kitchcncr hat seinen Rainen für alle Zeit befleckt durch den Mord von 20 000 Burcn- sranen und Kindern in Len Konzentrationslagern. Bekleidet mit den höchsten militärischen Ehre», übernahm er noch im Jahre 1002 LaS Oberkommando über die b r i t i s ch. i n d i s ch e Armee. Diese Armee entsprach damals in keiner Weise dem, was man nach c cropäischen Begriffen eine miiitärische Organisation nennt. Lord Roberts hatte vergeblich versucht, eine wenigstens teilweise Heercsrcform dnrchzusühren. Seine Bemühungen scheiterten an dem Widerstand dcr Jivilverwaltung und an der grenzenlosen Unwissenheit der Offiziere !» den notwendigsten nUlitärischen Ding:». Kitchener war auS anderem Holze geschnitzt. Er griff energisch durch nnd scheute sich auch nicht vor einem Konflikt mit dem Vizekönig. Er löste die Heeresverwaltung ans dem Nahmen der Iivilverwaltnng heraus und machte sie so selbständig, daß man in England seine Reform als eine gefährliche Konzentration der Gemalt in den Händen des jeweiligen Oberkoinmanöantcn des indischen Heeres anzusehen geneigt war. Die Regierung und der einsichtige Teil des Parlaments billigten jedoch KitchcnerS Pläne, um so mehr, als die russische Gefahr von Norden drohte, und der Vizckönig Lord Enrzon muhte von seinem Posten zurücltrctcn. Allerdings verlieh auch Kitchener Indien. Er wurde aber zur Belohnung für seine glänzende Leistung zum Fcldmarschall er nannt. Auf einer Rundreise durch die englischen Kolonien hals er überall alS militärischer Ratgeber die Wehrkraft deS britischen Weltreiches auSbancn und stärken. Zurückgekchrt nach England, vertauschte dieser attc Soldat anf kurze Zeit das Kriegshandwerk mit dem Tircktorpostcn einer großen Eiscnbahngescllschast. Bald daraus wurde er aber nach Aegypten gesandt, wo er unter der be scheidenen Benennung eines britischen Agenten und General konsuls daS Leben und die Machisüllc eines Regenten besah. Im jetzige» Kriege war Kitchener KricgSministcr, und es ist un zweifelhaft, daß England keinen bessere» Man» a» diese schwierige Stelle setzen konnte, als ihn, dessen ganze Lebensarbeit der Mili tärischen Neoraanisation seines Landes gewidmet war. niinicheSmalv. Kühlmann, der Marinegttach« der Kaiserlich Deutschen Gesandtschaft, ein Vertreter der hollän bischen Admiralität, der Kvmmandant der Festung Hoek van Holland und Vertreter der üstcrrcichisch-ungari schcn, türkischen und bulgarischen Gesandtschaft im Haag bei. Ein Zug holländischer Infanterie geleitete den Sarg und feuerte die vorschriftsmäßigen Salven ab. lW. T. B.) Schwedisch« Stimmen znm deutsche« Siege. Die schwedische Presse beschäftigt sich noch dcs weiteren mit dem deutschen Seefiege. „Stockholms Dag bladet" schreibt: Daß die Nachricht aus der Nordsee tiefen Eindruck in England gemacht habe, gehe unzweideutig aus den Erörterungen hervor, welche die Verluste zu erklären suchen. — „Swenska Dagbladet" meint: Jeder kann leicht cinsehen, welchen Stotz ein solcher deutscher Sieg für das englische Selbstbemutztsein bedeutet. England fehlt ein Nelson, den es brauchen würde, um auch ferner die Vor Herrschaft auf dem Meere zu behaupten. (W. T. B.) „Der hervorragendste Sieg seit Trafalgar." sRcutcr.) Der Marinekorrespvndent der „Morning Post" schreibt über die Seeschlacht: Sie sei der hervor ragendste Sieg, den die britische Flotte seit Trafalgar errungen habe. Die deutsche Hochsee flotte sei vollständig überwältigt und mit schweren Verlusten in regelloser Flucht in ihre Häfen zurttckgetrteben worden. Tic britische Artillerie habe sich der deutschen offenbar über legen gezeigt. Die deutsche Erklärung, die Hochseeflotte habe die ganze britische Flotte bekämpft, sei falsch. Die Hoch seeflotte habe nur die führenden britischen Schiffe in den Kampf verwickelt. Und dieser Vorgeschmack britischer Leistungsfähigkeit habe ihr genügt. lW. T. B.j Wir wünschen der englischen Flotte noch recht viele solcher „hervorragenden Siege". Französische Stimme«. Im Pariser .Hournal" fragt Saint Brie«, warum wohl die deutsche Flotte gegen Skagerrak und nicht gegen Helgoland abgcfchmcnkt sei. ,Fkst dies nicht eine Falle ge wesen, bestimmt, die britische Seestrcitmacht in ein Fuchs eisen zu locken?" Saint Brice hält dies für sehr wahr scheinlich und sagt, „das englische Krcuzergeschwader ist offenbar in ein Wespennest gefallen und hart geprüft wor den, denn drei Schlachtschiffe, zwei Panzerkreuzer und elf Torpedoboote sind verloren. Die Bilanz Ist er drückend. mehr noch hinsichtlich dcr verlorenen Menschenleben als der Schiffsverluste." — Jean Herbette schreibt: „Die Seeschlacht und die Berduli sch lacht sind anscheinend die einzigen Verhand lungen, die Deutschland jetzt noch mit der Entente führen will. Es heitzt also, staTdhaltcn oder untergeben." Einreihung von Ausländer» in England. Im englischen Unterhaus«: sagte dcr Ministcx Samuel» die Regierung betrachte es als eine Sache von gröhtcr Be deutung. datz Ausländer aus verbündeten Staaten, die in England leben, in eine Ser verbündeten Armeen eintrete n. Das englische Kriegsamt habe die Einstellung der von ihren Regierungen nicht Reklamierten in die englische Armee in Aussicht genommen. <W. T. B.f Mine« an der niederländischen Küste. Im Monat Mai wurden an der niederländischen Küste 32 Minen angespült, wovon 17 englischer, 11 deutscher und 4 unbekannter Nationalität waren. (WTB.j Spanien nnd Portugal. stk. Wie „Anap" aus Genf meldet, schreibt die in Ma drid erscheinende „L'Action", datz in den Wandelgängen des spanischen Parlaments lebhafte Erörteru«en des Chefs des Generalstabs Weyler mit der Negierung statt- findcn. Weyler ist durch die Vorgänge an der por tugiesischen Grenze beunruhigt, da acht portugiesi sche Divisionen an der Grenze zusammengezogen wurden und man davon sprach, datz aus Amerika und England 2000 Maschinengewehre und 300 Lastautos angekommen feien. Auf die Frage deS spanischen Militärattaches, was diese Zusammcnziehung zu bedeuten habe, antwortete man, daß sic nicht gegen Spanien gerichtet sei. Jedoch ist von einem eventuellen Durchzug der portugiesischen Truppen durch Spanien noch Frankreich die Rede gewesen. Dcr spanische Gcneralstab hat die notwendigen Maßnahmen getroffen, um die spanische Grenze gegebenenfalls bewaffnet zu schützen. Die portugiesische Armee gegen Dentsch-Oftafrika. st. Die 2., 5. und 7. Division der portugiesischen Armee in Gesamtstärke von 60000 Mann haben nach Meldung dcr „Jndia Times" den Befehl erhalten, an der Ex pedition gegen Dcutsch-Ostafrika teilzunchmen. Als Befehlshaber ist der General Tamagrini Abreen aus- erschen, während Mozambique als Operationsbasis dienen soll. Ein englisches Gericht verurteilte einen Amerikaner namens Urban Nagle, der anf seiner Arbeitsstätte Sympathien für Deutschland zum Ausdruck gebracht hatte, hierfür zu 6 Monaten Gefängnis und Ausweisung. Die Schlacht bei Fort Baux. sie. Zu den erbitterten Kämpfen auf dem Frontabschnitt La Caillettc—Damloup wird unS von unserem militärischen Axr.-Mitarbeiter geschrieben: Der Schwerpunkt der Kämpfe tm Nordostabschnitt -er Festung Verdun ist gegenwärtig auf einen Punkt verlegt, der schon wiederholt im Laufe unserer Offensive ein heiß- umstrittenes Kampfobjekt war: das Fort Vaux. Der erste Vorstoß gegen die französischen Linien unmittelbar vor den permanenten Befestignngswerken erfolgte am 25. Februar, wo die starken Schanzwerke von Hardonmont von Unseren Truppen mit stürmender Hand genommen wurden. Der nächste Schritt führte zur Eroberung von Dorf «nd Fort vaur. letzter«! aber mutzte wieder auf!' gegeben werden, und so verblieb nur da» Dorf Baur in »nseren -Händen. Die Wochenlang«« Kämpfe auf dem linken MaaSufer batten eine Pause auf dem Nordostflügel zur Folge, die erst jüngst durch untere folgenschweren Fort schritte bei der Feste Douaumvnt und tm Thiaumontwalbe unterbrochen wurden. Der bedeutendste Augenblick -er auf, btefem Frontabschnitt neu eingelettetrn Kämpfe war die' Eroberung deS CatllettewalbeS. der südöstlich der Feste Douaumont im Rücken -er außerordentlich stark befestigten Straße Fleurn—Douaumvnt keilförmig in die französischen Stellungen hinetnragt und bereits innerhalb der Ltnit gelegen ist. die von den permanenten Befesti gungen bezeichnet wird. Von hier aus können die starker»! Befestigungsanlagen von Douanmont im Westen ebenso wie! die.Höchen stell ungen deS Forts Bau» in -er' Flanke bedroht werden. Nachdem wir vor einigen Tagen das hart östlich von Fort Vaux gelegene, stark be festigte Dorf Damloup genommen haben, bat bie Ein schnürung der Feste Vaux wettere Fortschritte gemacht. Unsere Linien ziehen sich jetzt vom Südrand des Caillettc- waldeS genau östlich an Deich und Dorf Vaux vorbei unter halb der Höhe des Forts Vaux hin und umschließen letz teres in einem Bogen, der Damloup östlich liegen läßt, so mit also die Werke von Vaux von Osten her eng um klammert. Das Fort Vaux liegt auf einer Höhe, die etwa 80 bis 100 Meter fast unmittelbar au» der Ebene hervor ragt und Nach dieser bin mit Gruben und Drahthinder nissen stark befestigt ist. Die Erstürmung dieser Höbe Ende Februar durch Poscnsche Regimenter gehört mit zu dem glänzendsten Waffentaten diese» Kriege», und nur der Um stand. datz die Höhe von dem südöstlich gelegenen Werke! Souville auS, da» ein Höhenniveau von 888 Meter auf- weist, bestrichen werden kann, zwang damals unsere tap feren Truppen, daS Fort wieder aufzugeben. Inzwischen^ bat sich dnrch unseren Einbruch in daS permanente FestungS- gebtet südlich de» Fort» Douaumont die taktische Lage! sehr zu unseren Gunsten verschoben, da fetzt da» Fort Vaux in unserem Flankenfeuer und die Redoute! Souville tm Bereiche unseres ArtillcriefenerS auf de«! Höhenstellungen bei Douaumont liegt. Die» ist der Schau platz -er erbitterten Kämpfe, die sich gegenwärtig zwisckerr dem Eaillettemalde und dem Dorfe Damloup abfptelen. Leicht ist die Arbeit unserer Truppen freilich auch hier nichts denn das ganze Gebiet zwischen Flenry im Süden deS- CaillettcwaldcS und dem Fort Vaux ist stark bewaldetes, hügliges Gelände, das dem Verteidiger ausgezeichnete Deckungen bietet. Aber auch hier wiederholt sich, waS wtr auf dem linken MaaSufer immer wieder beobachten konn ten: bie Einzwängung dcr französischen Anmarschstratzem macht eine Entfaltung größerer Truppenmassen unmöglich und wird, sobald die zurückfluteudcn französischen Truppet in unser Sperrfeuer geraten, ihnen völlig zum Verhänge nis. Sv auch hier, wo ihre wiederholten Gegenstöhe aus dem beiderseits dcr Straße Flenry—Vaux gelegenen! Ehapitrcwalde «nd von dem bewaldeten Fumin- Rücken auS stets unter schwerste» Verlusten restlos ab geschlagen wurden. Dcr ungeheure Einsatz von Infanterie waffen vermochte eben auch hier die taktische Ueberlegen- heit, die mir unserem planmäßigen und gut vorbereiteten Vorgehen zu verdanken haben, nickt auszuglcichen Der Züricher „TageSanzeiger" meldet: Das neue An- schwcllen der Schlacht Lei Verdun ist für die Entscheidung auf dem Landkriegsschauplatz von großer Bedeutung. Der; Kampf dehnt sich immer mehr auf die ganze Front vor Ver-, dun aus, und zwar mit unverminderter Heftigkeit, so daß: cs den ernsten Anschein gewinnt, als ob beide Gegner hier den großen Entscheidungskampf durchzuführen, gedächten. Der „Tcmps" erneuert seine Auslassungen, datz die vollständige Räumung dcs Gebiets von Verdun durch die schrittweise zurückgehenüe französische Armee zu erwägen wäre. Opfer ihrer eigene» Landsleute. - Mit unheimlicher Stetigkeit vermehrt sich die Zahl der' Opfer ihrer eigenen Landsleute in chem von uns besetzten französisch-belgischen Gebiete. Im Monat Mat 1016 sind nach den Aufzeichnungen der Gazette des Ardcnncs" durch Artilleriefeuer und Flieger-j bomben unserer Gegner unter den friedlichen Landes-: einmohnern folgende blutige Verluste verursacht! worden: Tot 11 Männer, 8 Frauen, 5 Kinder: verwundet 26 Männer, 31 Frauen, 3 Kinder. Bon den Verwundeten ind nachträglich ihren Verletzungen erlegen ein Manu»! eine Frau, zwei Kinder. Die Gesamtzahl -er seit Sep tember 1015 festgestelltcn Opfer der englischen, belgischen« und französischen Beschießung unter den Einwohnern des! eigenen oder des verbündeten Landes hat sich hiernach-auf! 1403 Personen erhöht. (W. T. B.) Eine Geheimfitzung der französischen Kammer. , Nach Meldungen auS Paris veröffentlichen dortige: Blätter die Nachricht, datz bie französischen Rcgierungs- instanzen zur Beruhigung der künstlich erregten Parla- mentsmehrhcit in die Anberaumung einer Ge- bcimsitznng dcr Kammer nunmehr eingewilligt! laben. Die Gcheimsitzung werde unmittelbar nach Pfing-l tcn stattsinden. bis dahin hoffe die Regierung, -atz wichtige militärische Ereignisse vollendet sein würden. Eine amerikanische Spende für Belgien. Der „Notterdamsche Courant" meldet aus Havre» baß der amerikanische Eiscnbahnmagnat James Hill dem König der Belgier zur Wiederherstellung von Belgien 25 Millionen Franken htnterlassen habe. tW. T. V.) Die Bedeutung der Schlacht 1« OberltaUe«. Der militärische Mitarbeiter des „Corriere della Sera^ berichtet, datz die Schlacht in Oberitalien das Schicksal der italienischen Weltmacht- tellung entscheiden werde, -aß die Kämpfe der Oesterreicher immer erbitterteren Charakter annehmen nnd daß damit zu rechnen sei, daß die Schlacht noch Wochen andauern könne, bis die Alliierten die Htlse senden, die Italien sicher sei. Die Gewaltherrschaft deS Bierverbands in Griechenland. k. Wie der „Sccvlo" aus Nom meldet, hat -er fran zösische Gesandte in Athen seinen Schritt bei der griechi schen Negierung im Einvernehmen mit England, Rußland und Italien unternommen. Der Erklärung deS Belagerungszustandes seitens des Generals Sarrail würden sehr bald noch wett ernstere Maßregeln folgen, die sich vielleicht auf die Aktion der Flotte beziehen, welche bisher auf Operationen in den Terrttorialgewässern Griechenlands beschränkt war. Wahrscheinlich habe sich der «Schritt dcs französischen Gesandten auch auf da» mobilisierte griechische Heer bezogen. Der Standpunkt der Entente sei: Griechenland hat durch sein Verhalten Veranlassung zu dcr Annahme gegeben, baß ein grtechisch-bulgarisch-deutscheSAbkommen be steht. eine Annahme, die durch die Meldung der offiziösem griechischen Presse, daß Deutschland Garantien gegeben habe, bevor die Bulgaren einmarschicrten, bestätigt werde.' Die Bulgaren seien also mit griechischer Erlaubnis ein marschiert, und der Protest Griechenlands sei nur eine' Komödie. UcberdieS habe Griechenland stets -er weiterem Ausdehnung der Besetzung durch die Entente wider- sprachen mit dcr Begründung, daß seine eigenen Truppen genügten, tun den Einmarsch Ser Bulgaren zu verhindern. AuS denselben Gründen habe eS auch gegen die Sprengung der Brücke von Demir-Hiffar protestiert. Trotzdem habe es aber jetzt den Einmarsch Ser Bulgaren erlaubt. Diese Haltung enthebe die Ententemächte jeder weiteren Rück sicht und zwinge sie zur Ergreifung von Maßregeln zur Wahrung -er eigenen Interessen. Der „Seeolo" berichtet aus Saloniki über den Uebergang der Gewalten an die Entente: Frühmorgens!