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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.06.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160607012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916060701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916060701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-06
- Tag 1916-06-07
-
Monat
1916-06
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.06.1916
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Vermischt«. Ehrentafel. Heldenhafter Kampf «ege« englische Uebermacht. Am 30. September ISIS erhielten die S. und 4. Kom pagnie des 4. thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 72 den Befehl »um Angriff auf eine von den Engländern mit Maschinengewehren dicht besetzte Stellung, den sogenannten „Artilleriegraben". Am Abend, bet Einbruch der Dunkel heit, wurde »um Sturm angctreten, nachdem schwere Mörser !u„d Feldartillcrie die feindliche Stellung sturmreif gemacht hatten. Trotz lebhaften Infanterie- und Maschinengewehr- fcuerS aus Front und Flanke ging eS. unaufhaltsam vor wärts» heran an den Feind. Die letzten SU Meter wurden unter lautem Hurra im Sturmlauf zurüekgelegt. Durch Handgranaten wurde der sich wehrende Feind nicdergemacht. Der eroberte Graben hatte eine Breite von 2SU Meter. Am linken Flügel waren der Vtzefeldwebel Erb (aus Ravens burg i. Wttbg.), der Unteroffizier d. Res. Hentzsch (aus Eroebeln, Kreis Liebenwerda) und der Gefreite Hvbusch ltanS Jeßnitz i. Anhalt), sämtlich von der 4. Kompagnie, alle» anderen weit voraus, alS Erste in den feindlichen Wraben eingedrungen. Sofort errichteten sie nach links eine Barrikade urrd sicherten dadurch die Stellung gegen die noch in der linken Flanke stehenden starken gegnerischen Kräfte. Vizefeldwebel Erb wurde leider bald verwundet. Schwer verwundet wurde auch Offizier-Stellvertreter Weser (aus Groeden, KreiS Liebenwerda), seit Wochen im Besitz des Eisernen Kreuzes 1. Klasse, der die vorderste Sturmwellc führte und kurz vor dem Einbruch in den Feind durch Kopfschuß zusammenbrach. Auch Vizefeldwebel Galuba llaus Leopoldshall i. Anhalt) wurde schwer verwundet. So bald alle gefechtsmäßigen Mannschaften den eroberten Graben erreicht hatten, teilte Leutnant d. Res. K. schnell neue Züge ein und begann unverzüglich mit der Berteidi- gungseinrichtung. Der Feind lag in der Front etwa >10k> Meter, in der linken Flanke 10 bis 20 Meter gegenüber. Durch ein rasendes Jnsanteriefcucr erschwerte er die Ar beiten zur Vcrteidigungseinrichtung. Bald erschienen starke feindliche Patrouillen und warfen Handgranaten. An der Barrikade ermunterte Unteroffizier Hentzsch seine Leute unermüdlich zum Anöharrcn. Er warf selbst Hand granate auf Handgranate, bis er verwundet zusammeii- brach. Musketier Sturm (auS Altenroda. Kreis Quer- furt) von der 4. Kompagnie, der als VeobachtnngSpvsten ausgestellt war, feuerte, sich auf den Grabcnrand stellend, kaltblütig und wirksam auf die sich heranschlcichcnden Eng länder. Leider traf den Braven noch am Abend die töd liche Kugel. Inzwischen ließ der Kompagniesührcr an der Barrikade am linken Flügel einen Verteidtgungsstand an- lcgen. Kaum waren einige gute Handgranatenwcrfer hier ausgestellt, als die Engländer auch schon angriffen. Durch zwei oder drei Mann, die aus dem Graben sprangen und aufrecht stehend Handgranaten in die feindlichen Kolonnen warfen, wurden die hcrandrängcnbcn Gruppen der Eng länder zurückgcschlagen. Am Nachmittag des 1. Oktober ging ein furchtbares Trommelfeuer auf den „Artillcrie- graben" hernieder. Granaten aller Kaliber schlugen von 4 Uhr nachmittags bis 7 Uhr 80 Min. abends ununter brochen ein. Ter Graben wurde fast völlig cingccbnet und die Kompagnie erlitt erhebliche Verluste. Aber die tapfere Schar ließ den Mut nicht sinken; flugs ging cS daran, den Graben wiederherznstellen. und als der Morgen des 2. Ok tober graute, war die Arbeit vollendet. Den ganzen Tag über ging heftiges feindliches Artillcricfeuer auf den Graben nieder, abends nach S Uhr griff der Feind in Kolonnen frontal an. Doch die aufmerksame Graben besatzung empfing ihn mit Schnellfeuer, die Handgranaten flogen ihm entgegen, so daß er unter Zurücklassung einer großen Anzahl von Toten und Verwundeten weichen mußte. Bald darauf erfolgte noch ein starker feindlicher Angriff auf die linke Flanke, der ebenso abgeschlagen wnrtze. Der englische Massenansturm war an jener Stelle Lurch die tapferen Thüringer endgültig abgcwiescn. Eine kühne Unternehmung. Reichlich mit Handgranaten und Proviant versehen, geht an einem dämmerigen Morgen der Vtzefeldwebel Lun au saus GevclSbcrg) vou der 14. Kompagnie des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 09 mit fünf Leuten -seiner Kompagnie durch das sumpfige Gelände zu einet Erkundung gegen eine vor der englischen Stellung liegende Mühle vor. Unbemerkt schleichen sie sich an das Gebäude. ES ist unbesetzt. Vorsichtig wird nach Tretminen Umschau gehalten. Dann machen sic cs sich in einem alten Pfcrdc- stall so bequem wie möglich. Nach dem Feinde zu werden Ausgncklöchcr geschaffen. Kaum 80 Meter entfernt sicht man den englischen Posten auf einer Brücke stehen. Andere Engländer arbeiten an einer Barrikade, einige waschen sich, andere kommen mit Teekesseln an. Bei beginnender Dämmerung hört Lunau, welcher, auf der Leiter stehend, beobachtet, Schritte näher kommen. Vorsichtig naht ein Engländer, vier andere folgen. Der vorderste meist ihnen ihre Plätze an der Stallmaucr an und gibt ihnen Ver haltungsmaßregeln. Leise bringt Lunau sein Gewehr in Anschlag. Acht weitere Engländer kommen sorglos heran. Jetzt ist es Zeit. Auf den ersten Schuß fällt der englische Offizier in die Arme eines Kameraden, doch auch dieser wird durch den zweiten Schutz ins Herz getroffen. Voll kommen verwirrt lausen die anderen durcheinander. Stoch drei Schub gibt Lunau ab. und zwei weitere Engländer fallen; gleichzeitig wirft der Reservist Habior (aus Rawitsch i. P.) Handgranaten und macht noch drei Eng länder kampfunfähig. Jetzt eilen englische Verstärkungen herbei. Lunau bestehlt seinen Leuten den Rückzug, und unter Mitnahme der beiden zunächst liegenden Toten geht es in die eigene Stellung zurück. Wertvolle Papiere wur den bei der näheren Durchsuchung gefunden. Vizcscldwebel Lunau erhielt das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Patron»!- kßs«»,rrc»,r«n »»»MIM'UMMMMMMMMMMEM 8a».-k»t Ist. v«ni»«nI»erK MU" v«rrvl»t 'HWG von» r. dt» K». 8 I« kmMD M!c>> mm ltlontag! t»I» 8—9, S—5, Sooaadenck nur 8—0. vr. Vaxner V«Iivii!«k!w8v, L'rtLUviisrLl, r>ve»«Iva-IV., 4. § 30 Mark Belohnung. Am Montag den S. Juni, etwa um 7 Uhr nachmittags, ist die im Drohen Garten in einer Seitenanlage des Cchmuckplatzcs an gebrachte Marmorsigur, liegende Quellennymphe, von ruchlosen Händen von ihrem Unterbau abgehoben, in die davoriiegendec Vogcltränke geworfen und zertrümmert worden. Die unterzeichnet Verwaltung sichert dem, der den oder die Täter so namhaft macht, daß eine gerichtliche Bestrafung erfolgen kann, eine Belohnung von dreißig Mark z». König!. Gartenverwaltnng. Kirschen-Berpachlmg. Die zum Rittergut Rammenau bei Bischofswerda gehörigen Kmchen sollen DienStag den 13. Juni d. Js. nachm. 1 Mir in Hartwigs tSasthof in Rammenau bedingungsweise gegen Barzahlung versteigert werden. Schloß Pulsnitz. Das von Helldorff'sche Rent- und Forstamt. Uaiit«. 8 MschenverpaMmg. Die gut anstehende Kirschennußung der Gemeinde Lichten soll den 10. Jum 1016 nachmittags 6 Uhr rv im Restaurant zur Post meistbietend gegen Barzahlung vor. ** Eine Frieda-Hempel-Dtistnng für Kriegsbeschädigte. Nach einer längeren Konzertreise durch Amerika kehrt die Kammersängerin Frieda Hempel demnächst wieder nach Berlin zurück; hauptsächlich zu dem Zwecke, um auch in deutschen Städten WohltätigkcitSkonzertc zu geben. Ucbcr ihre Stiftung sagt die Kammersängerin im „Neuen Weg": Es soll der Zweck der Stiftung sein', Kriegsbeschädigte, welche den Verlust eines oder mehrerer Gliedmaßen be klagen, wieder erwerbsfähig und lebensfroh zu machen. Zu diesem Zwecke überläßt die Frieda-Hempel - Stiftung fertige Ein- nnü Zweifamilienhäuser mit reichlichem Gartenland gegen eine geringe jährliche Ent schädigung. Ferner werden Werkstätten für Ar beiten aus Sen geeigneten Industrien errichtet. Die Stiftung deS erforderlichen Grundkapitals zur Gründung und Erhaltung dieses Unternehmens erfolgte durch Frieda Hempel, sowie aus den Einnahmen der von der Künstlerin veranstalteten Konzerte. Die Geschäftsstelle der Fricda- Hempel-Stiftung, Berlin tztz, Augsburger Straße 66, nimmt auch freiwillige Spenden entgegen. »* Die Deutsche Buchhnndlergilde. die am 10. Mai mit dem Sitz in Berlin gegründet wurde, hat zum Zwecke die Zusammenfassung des gesamten deutschen Sortimentsbuch handels, seine wirtschaftliche Hebung und seine Vertretung nach innen und außen. Erster Vorsteher ist Paul Nitsch - mann» Berlin, die übrigen Vorstandsmitglieder sind A. Dieb dich, Pirna, Otto Pa et sch, Königsberg, I. H. EckarSt. Heidelberg, und E. Gchmcrsahl, Ber lin. Die größte Zahl der angesehenen Buchhandlungen Deutschlands, Oesterrcich-UngarnS und der Schweiz gehört der neuen Organisation bereits an. * Rechtsanwalt Brcdereck vor dem Kriegsgericht. Gegen den früheren Berliner Rechtsanwalt Brcdereck, dessen Flucht auS Berlin seinerzeit so großes Aussehen erregte, und der sich, nachdem er seit Beginn -es Krieges unter angenommenem Namen gekämpft hatte, am 8. April frei willig der Polizei gestellt hatte, fand jetzt vor -cm Kriegs gericht der Inspektion II der immobilen Garbe-Jnfantertz- Division Termin zur Verhandlung wegen Führung pachtet werden. An unsere werte KmdschsM Infolge der enormen Steigerung aller Rohmaterialien und der allgemeinen Teuerung ist die Unterzeichnete Innung genötigt, die Preise iür Schmiede-Arbeiten dementsprechend zu erhöhen. Wir bitten unsere sehr geehrte Kundschaft, von Vorstehendem wohlwollend Kenntnis zu nehmen. Dresden, den 6. Juni 1916. Mo 86lnni6<Io-Livlin^ /-u M iMon. 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Brcdereck habe indessen keinen anderen Weg gehabt, um in daö Heer einzutreten. Er habe also auö vaterländischer Gesinnung gehandelt. DaS Gericht habe datier beschlossen, ein etwaiges Gnaden gesuch zu befürworten, da Brcdereck sich durch sein. Verhalten den Tank des Vaterlandes verdient habe. «-«- Tic versunkene Buche. Ein sonderbares Ereignis», hat sich vor wenigen Tagen in Elm zugctragen. Unweit der Stadt Schöningen ist eine stattliche alte Buche plötzlich senkrecht in die Erde versunken. Tie Stelle drö merk würdigen Vorfalles liegt am Rande des Prvtzcl-Stein- bruches und wird von einem Walde begrenzt. Der ver sunkene große Baum hinterließ nach seinem überraschenden Verschwinden von der Vildslächc ein fünf Meter tiefes Loch, das einen Durchmesser von drei Metern auftr-eist. Nur die noch über die Erdoberfläche hinausragcndc Baumkrone verrät den bisherigen Standort der kräftigen Nuchc. Nach der Annahme von Naturforschern und Geologen wurde die Senkung durch eine» unterirdischen Wasserlaus verursach!. ** !»'. Englands KriegSschisssverluste. lieber die bis herigen Verluste an G r v ß b r i t an n i c n s Kriegs schiff o m a t e r i a l wird der ktzpr.-Korrespoudcnz geschrie ben: Bei der außerordentlichen Große der englischen Flotte ist selbst ein Verlust von io erheblichem Umfange, wie ihn die Seeschlacht vor dem Skagerrak zur Folge hatte, nicht von ausschlaggebender Bedeutung. Trotzdem lassen sich selbstverständlich eine so große Anzahl von Einheiten, die innerhalb weniger Stunden verloren gingen, nicht im Handumdrehen ersetzen, und da die englische Admiralität von jeher eifersüchtig darüber gewacht hat, daß sich das starke Verhältnis zwischen ihrer und der deutschen Marine nicht zu ihren Ungunsten verschlechtere, so bleibt die Ver minderung der britischen Nordseeflotte, selbst wenn man von der moralischen Bedeutung der Niederlage des angeb lich unumschränkten Alleinbeherrschers der Meere absiehi, ein recht empfindlicher Schlag. Besonders schmerzlich ist natürlich für England der gleichzeitige Ver lust von drei Großkampfschiffeu. denn gerade die Uebcr- legenheit an Panzerschiffen gegenüber der deutschen Hoch seeflotte galt den englischen Marinekrcisen stets als die Basis der britischen Strategie. Au derartigen Schiffen aber hat England bis jetzt nicht weniger als 13 eingebüßt, iw Verhältnis zu der Zahl der Schlachtschiffe, über die es bet Kricgsbeginn verfügte, ein außerordentlich hoher Prozent satz. In einer Aufstellung der britischen Admiralität für das Jahr 1014 werden »8 Linienschiffe genannt, von denen England bis Ende April zehn Einheiten cingobüßt hatte. Es waren dies folgende Liuieirschissc: 1. „Audacious", datz am 27. Oktober 101! untcrging, dessen Verlust aber bisher von der britischen Admiralität nicht zugegeben worden ist. 2. „Bulwark", ein Schiss der „Fornnda>üle"-KlLffe, flog an geblich infolge innerer Entladung am 26. November 1014 ans, während 3. das Schwcstcrschtff dieser Klasse, das Musterst,»iss „Form! düble", am 1. Januar 1915 im Kanal torpediert wurde. 4. „Occan" von der „Cano!ius"-K lasse, wurde am 16. Mürz 1015 bei den Dardanellen zerstört.: 5. „Triumph" wurde von der „Swistsure"-Klasse am - 25. Mai 1015 vor Anzac torpediert. 6. „Jrrcsistible". der > dritte Vertreter der „Jormidable"-Klasse, fiel am 18. März c 1915 ebenso wie der genannte „Occan" einem Angriff dcnt-1 scher Unterseeboote znm Opfer. 7. „Goliath", das zweite Schiff der „CaUop»ö"-Klassc, sank am 18. Mai 1016 in den - Dardanellen. 8. „Majestic", das Patenschiff der „Majestic"-z Klasse, wurde am 27. Maj 1015 torpediert. 0. „King r Edward VII", daS Musterschiff der gleichnamigen Klasse, r lief am 10. Januar 1016 auf eine Mine. 10. „Russell", das > Flaggschiff des Mittelmecrgcschwadcrs, wurde am 28. April? 1016 versenkt. BiS zu dem letztgenannten Datum hatte die c britische Flotte mithin zehn Linienschiffe cingeöützt, die mit 7500 Mann besetzt waren, von denen 2250 Mann um- gekommen sind. Dazu kommen jetzt die drei Schlachtschiffe: „Warspite", „Queen Mary" und .Fndcfatigable", über deren Mannschaftsvcrlust bisher nichts bekannt geworden ist. Die englischen Gcsgmtvcrlnste an Kriegsschiffen sind natürlich bedeutend größer. Sic betrugen bis zu dem Augenblick, in welchem die Seeschlacht vor dem Skagerrak neue Opfer forderte, im ganzen 111, und zwar zehn Linien schiffe, nenn Panzerkreuzer, zehn geschützte Kreuzer, fünf Kanonenboote, achtzehn Torpedoboote und Zerstörer, sech zehn Unterseeboote, zwölf Hilfskreuzer, einundzwanzig sonstige Schiffe und zehn Trnppcntranspvrtschiffe. Ta die Gcsamtverluste aller Kriegsflotten der Seemächte 160 be trugen, so sieht man, welchen hervorragenden Anteil die englische Flotte an dem während deS Krieges vcrzeichncten Verlust an KricgSschisfsmatcrial besitzt. Demgegenüber ist die deutsche Einbuße sehr gering. Die BcfrcinrrMchlacht im Zinbernland Von der Südtirolcr Front wird der „Voss. Ztg." geschrieben: Tag und Nacht rollt der Donner der großen Schlacht im Zimbcrn- lande. Nur wenige Deutsche kennen das Zimbernlaud, ja selbst der Name klingt ihnen fremd und neu. Und doch war es einst ein deutsches Land, deutsch ist heute noch ein großer Teil seiner Ortö- und Flurname», blonde Kinder sitzen überall an den Haustüren, aus endlosen Tannenwälder» rauschen nordische Erinnermigcn und auch eine deutsche Mundart hat sich stellenweise noch erhalten — allerdings nur im Familienkreise, denn in Amt und Schule und Kirche herrscht überall daS Italienische. Fragt man solch eine» Waldbauern, welch einem Volke er angehörc, so schlägt er an die Brust und sagt: „I bin a Eniibro!" Die Mundart der Zimbcrn ist ein altertümliches, mit vielen italienischen Worten und Worlcndnngen durchsetztes Deutsch. Auf dem ganzen Gebirge zwischen dem Etsch- und Sugancrtale, von Verona bis Vassano, und von Trient bis Vicenza, wurde einst diese deutsche, damals freilich noch viel reinere Mund art gesprochen. Verona hieß Bern, Vicenza Wicscntain, Schio Schielt, Asiaao Schlegen nsw. Auf Tiroler Boden ge hörte dazu das Raut-, Brand- und Laimtal. Mclgcrcut. Lasraun und Lusern. Rein deutsch hat sich — dank der Unterstützung durch die deutschen Schutzvcrcinc — nur Lusern erhalten können; daS ganze, weite übrige Zimbern- land war in fortschreitender völkischer Auflösung begriffen, besonders jenseits der österreichischen Grenze. Hier bestand zwischen den Italienern und Zimbcrn dasselbe Verhältnis, wie in Belgien zwischen den Wallonen und den Flämcn: die Zimbcrn waren verachtet, ihre Sprache wurde verspottet. Wie cS in Belgien stieß: „man muß dumm sein, wenn man flämisch spricht," so sagten die Italiener: ixcvoranki parlnno cäinbro (Tummkopse sprechen Zimbrisch). Darum waren die Zimbcrn mißtrauisch geworden; nur untereinander sprachen sic Zimbrisch; mit Fremden, auch mit Deutschen, immer Italienisch. Denn das große deutsche Volk schien die zimbrischcii Brüder vergessen zu haben. Nur einige Ge lehrte hielten noch die Verbindung ausrecht: Schmöllcr, Schneller, Stcub, Niblcr, Robmcder, Ewald Paul und andere forschten und wirkten im Zimbernlandc. Ans Betreiben Ewald Pauls wurden in den letzten Jahren phonographffchc Ausnahmen der Zimbenisprachc gemacht. Dabei zeigte sich's, daß das Dcutschbcivnßtscin doch nicht ganz erloschen war. Besonders in den „Sibcn Kamaun", den Sieben Gemeinden, zeigte sich die Erinnerung a» die deutsche Herkunft. Als einst nach einer Vvlkölmnd-Bcrsgmmlung im tirolischen Grenzgebiete zwei deutsche Teilnehmer — von Jrrcdentistcn Fortsetzung siche nächste Seite. Ist L
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