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LZ? I Z ß 'S A 5 ^ L Z A » « r?Z s «-> ^ <S und Weimar vor -wer Jahrzehnten. Im Lande Reich allerer Linie mar Heinrich XXII am Ruder, an dem, um ein Wort dc-s unvergeßlichen Kaisers Friedrich zu gebrauchen, die Ereignisse der Jahre 1870 und 71 spurlos vorübergegangen -u Min schienen. Nur notgedrungen erkannte er daS Teutsa-e Reich an dein zur Kaiserwürde gelangten bösen Prerchen aber galt -'in ganzer Hag. Ter trat gar oil ans sonderbare Weise In die Ernheinnng. wenn z. B. der Fürst das Beflaggen der Hauser nnt schtvarz-weih-roten Fahnen verdat, oder die Wieder» kehr des Tages von Sedan und der 70. Geburtstag Bismarcks innerhalb der Ol? Ouadratkilon eter der Monarchie nicht gefeiert hnriken. „Heinrich den Unartigen" tiannre ihn der „Kladderadatsch", von dem kein Exemplar ins Land kam. ohne der Koittiskatiou zu verfallen. Sonderbar in der Tat mag »ich un Haupte dieses kleinstaatlichen Souveräns der Begriss der Heriicheigenali gestaltel haben. Und wenn er im Bundesrate bei ,eder Gelegenheit eine Opposition gegen das Reich trieb, die mu senien realen Machiverhältnissen in so lächerlichem Kon» iraste stand, toeun er einmal seinen Hvfmarschal! a I» «uita des „ehemaligen reußischeu Kviinugeitts" slellte und selbst eine Uniform trug, die es im Grunde gar nicht mehr gab, >o forderte ee den St'elt der Witzblätter freiwillig heraus. Schon äußerlich bet daS Schlot!, das diesem begeisterten Verfechter des Prinzips der Legitimität und den Seinen zur Residenz diente, den Ein druck einer mittelalterlichen Zwingburg, und die Mchstimmung des Fürsten teilte sich seiner Umgebung, teilte sich dem ganzeil Städtchen Mit. dein dort, das Beispiel Geras, der Hanvtsladt des jüngeren Reugeniums. deutlich zeigte, welchen Segen und nelä'.'n Äu'nchmitilg die n.ugegrundete Einheit des Reiches jedem e-iizeliieu seiner ö'emeüt've en dringen konnte. Grollend und baderuS mu dem Schakale bewrgre der Fürst d:e Ge'chätte seines hohen Wittes — und besorgte >äe im übrigen cutt eine ganz ausgezeichnete Weise. Er mar ein vortresslicher Regent und stur Verdienst k't es. dag das Fürstcntuin sich rühmen kann, t>ente nicht einen Pfennig Staatsschuld n ehr auszuwetten. In 'einem Familienleben halte das Gerb ick diesen Fürsten ha rt bein'ge'nchl. Seme Geiiiahün. die Prinzessin Ida zu Schaum- öurg-Lippe. ward ihm in der Blute der Jahre entrissen und von den iechs Kinder», die sie ihm geschenkt halte, war der einzige Lobn. zugleich der einzige Stammhalter dreier Linie seines HaitteS, iN'olge ärztlichen Bersebens unheilbarem geistigen Siech tum vergällen. Wenig Trost gewährte cS ibm, das; die fünf äöclncr sich zu lieblichen und lebenSsrotnm Geschöpfen enln ickellen. Still und sreirdlos '!.>>; ihre Jugend dabin. hin und wieder nur ein Be'iich bei der Großmutter >u Bückeburg unterbrach ihnen d:e Ein onnigkett d.s TEecns. Ta schloß der Baten im Avril !902 dre Augen sur inmier. und wenige Monate später ver lobte siai die dritte der jungen Prinzessinnen, die eril 18jährige Ka.oliiie, de», um 6 Jahre älteren Großherzoge Wilhelm Ernst non Sachsen-Weimar, der er» ein Jahr zuvor als Nachfolger seines Großvaters Karl Alexander den Thron bestiegen harte, nachdem sein Pater. Erbgroßherzog Karl August, schon 1591 aus dreier Zeiküchke» abbern'en worden war. Auch in Weimar bildete der Hof den Mittel nun lt des geselligen und öffentlichen Lebens, spurte man bei jedem Schritt und Tritt den Hauch der kleinen Residenz. Aber dennoch stand mau hier nicht ab- etts von der größere übrigen Welt; das Andenken Goethes »nd anderer Unsterblichen seiner Zerr ward als heiliges Vermächtnis hochgehalien. und der mir den vornehusten europäischen Tunastren ums engste verwandte Hof er.ttalwte einen würdigen und oor- nehmen Glanz. Großhorzeg Kur! Alexander ivar ein hoch begabter und ein durch und durch deutsch fübkender Fürst. Frei lich. eine eigenartige Atmosphäre mar es. die über dem Hoie von Weimar lagerte. Hur sprach man noch im kleinen Krere mit Vorliebe französisch, der Ho^'aat mar ein so vielköpfiger, wie nur in einer irgend anderen großen Monarchie, und Etikette und Zeremoniell regelten, aurs strengste angewendet, selbst den Verkehr 2er höchsten Herrschaften untereinander. Als daun an die Sielle Karl Alexanders, aus dessen Haupte noch die Hand Goethes geruht hatte, sein junger Enkel trat, schien eine neue Zeit anzubrechen, und als er gar die entzückend hübsche reußilche Prurzesnn heimgesührt hatte, diese wie e«r lebendigs Svmbol der Verjüngung Voll heißen Lebenshungers war die kleine Reußin nach Weimar gekommen, und wäre es nach ihr geganaen. so hätte fick die Residenz an der Ilm bald zu einer der lustigsten und elegauiesten im ganzen Teutleben Reiche entwickelt. An fangs zwar schien sie in den neuen Verhältnissen wohl schüchtern und schweigsam. Tos war aber nur die Folge ihrer grölen Jugend und der Erziehung in der Abgeschiedenheit. Später konnte ein preußischer Honnann von ihr chgen, keine andeie Fursü'.i verstände mir so vollendeter Anmut Cercle zu halten und jedem einzelnen er-ros ungemcht Freundliches zu sagen. ?lber an allen Ecken uns Enden letzten rhr die alten ehrwürdigen Weimarer Traditionen Schranken. Sie tvar eben, trotz ihrem Vater, ein Kind der modernen, neuen Zeit, trieb mit Begeißelung Sport, saß prachtpoll zu Pferde und spielte vorzüglich Tennis. Großes Vergnügen bereitste es ihr' auch, sich gefchmackooll und reich zu kleiden. Tie Stunde wäre schlecht gewählt, die Vor gänge, die sich im Weimarer Schlosse abipiclten, hier zu be leuchten. Nur so viel sei gesagt, daß die Opposition, der die wenn man es 'o bezeichnen dar?. „Reformen" der jungen LandeS- fürstin bei den Stützen des alten Regimes begegnete, sogar zu keuchten Trübungen ihrer Che führte. Erst in den letzten Mo naten vor ihrer tödlichen Erkrankung näherten sich die Gatten nieder. 4lber über diesen Enttäuschungen und Schmerzen war viel von der sonnigen Heiterkeit und glücklichen Lebensfreude ilrres Weiens verloren gegangen. Sie ließ ihre jüngeren Schwestern zu sich kommen und bildete mit ibnen am Hose einen Hoi Gr nch. So kam es, daß man ihr wohl Mange! an Leut- 'eügkert vornoars, auch spottete man wohl des Vergnügens, das sie daran 'and. ganze Stunden des Tages mit Patiencelegen zuzubriiigen, und vergaß, oaß dies die Folge ihrer an Zerstreu ungen io armen Jugend war. . . . Nun ruht sie zum letzten ewigen Schlummer in der Gruft, und im Weimarer Schlosse, dos. den alten ehrwürdigen Traditionen zum Trotz, die Schön- beit ihrer zwanzig Jahre mit einein Schimmer unbekümmerter Iugendlust erfüllte, sind iür lange Zeit Trauer und Stille ein- gezc-gen. ** Ter Wirt des BahuboseS in Betteuhausen sbei Kassels uarnenS Wetten d u r ch s ch n i t t nach vora iSgcgangcnem Streit seiner Ehcirau den Hals bis mtt den Halswirbel durch und ch- s-ch 'elb't die Pulsader ,u ösinen. Ter StatiouSvor- kieber drang mit Beamten gewaltsam ein: sie fanden die Frau tor und den Mann in seinem Blute. Ans Stuttgart wird berichtet: Als achtes Spier der oerbängnisvollen Pilgerfahrt nach Palästina. die im F--.:'t e I. von Suddeutichland ansging, ist jetzt Pfarrer K. Lei' eo!b uns Tanbeun dem Unterleibs!'" b»S erlegen, von dem e' gleich nach seiner Rückkehr aus Palaittna beigsten worden war. lieber die Fl » cdtdes Superintendenten Jtes :n Hatzum wiid noch folgendes eraä'iund nntgetcilt: Unoelw»>eS Austelnm iui ganzen Lande nenittachi die kürclich eisolgte deaiiliche Flucht des Siivennteiidenten der 6. rif.-iniieiten Jnsveti»,» PrediaerS ätes tu Hatzum. dem in alleinackütcr Z-it eine ger-chi- llche Bersvlgung wegen zghsielcher von ihm während der letzten Amts eit veiubter ltittuchtre gehen b vo>sland. TaS letzte, was mau von Jtes e,tuhr, ist ein Sckne'ben. wviln er selb» mittiln er weide nicht wwder aus seine» Leello geipoitcii. den cr so schleck" vciwaliele. zaciickkelnen. Dir allgemeine Emliü'ttwg über dieies Bvrti'mniais iit um in größer, wui im lctzten halben Jalne auch schon ein a,ide>cr Pastor in Osittiesiond. Psuitkt B ock zu Hage, aus dcmselbni Grunde das Weite aesuch» hat Jles waudle sich der Ilibein.-Wests Ztg." zufolge, zuerst nach Leipctg. * Einen wertvollen Fund machte ein Bahnschalincr in Merieüurg. In eine n Wagenabtcil zweiter Klasse fand er N Hundertinark'cheine. Er lieierie ne dem Stationsvorsteher ab, bei dein »ch der Eigentümer bald meldete. Es war ein Herr, der seinen Verlust cri: bemerkt hatte, als er wieder seine Wohnung betreten hatte. ** Ueber „A n § verknuse " im Weinhandel bringt dke ..D. TageSjtg " uacl,sichende tntcrrisanle Mittrckungen : „Als eiak» M>ßblg»ch öcs FiimecttkchtH di! lle mau die Giuchäftsv aktiken angiisizieicn. welche zarze t Beuittilhiguuaen hkivotiuicu lll ävn k!l»vul»t»l>o««>rvl» und idt «in cksr vrs«cko«r V,r«rt,»U< «ut' cksll Säcdsi.cdvv k Llloi'niso Funghmo ckurcd LpariLlitLt; Plakutel ElLshitttor dtrirsss 100. Tel. t. 2714. L»ro,pollt« 8r»ti«I !S bis I5W lüjUli MesvenIiMl KerMeii geseliulrlk kMiiemsclieiuls ksWung ü! ist sür Ttteötzen und Porarte »»««>>»>«<»> t zu veikanscu Branchrkeunluissc u. groszes Kapital «ickit erforderlich. Svlv>.ukc Reslell inten ctsg^rrn Rohstes Tienstag. Biitiivoch. Donueistag t» tllot«! U«t voimitcags 10—1 Uhr. nachmcklags 4—6 Uhr. La I»adr»n tn nNr-n lldchltttitrnillnnzpl'n. Ter von uns ausgettuiigte Depositenschein Lir. ei ck. Tiesden de» W. Januar lltttl, ül bei uns als rvi-lurvu anqewigk ivvrde». Ja t>lemäßl>eit von 8 12 unseres revidierten Statuts Vvm 4. Tezeinbei !8!)!1 mache» wir dies bieriuit unter de> Bedeutung hekaaut. dcß Ivtt den obige» Schein sitt tiaittos killüieu und au desie» Stelle ei» Duplikat ausftellrn >ve>den. ivenn sich innerlia-v dreier Blvnaie, vom unken augeiüln,e„ Tage ad. c,u Inlmver dle es Scheines bei uns nicht melden sollte. Dresden, den Al. Januar ME. klielimklid I'tllili Ul »lestleil. Ftu« Uekxciuct«»«!. OlüsKe llotldlepliztllervf - Kekeilsclillst velltchlihintk mit 42 eiMW I'iLMLiLxlörv. Aus uiilcrn Ftichvampscru erhielten soeben eine Waggou-LaVuu- lol»o>»»1t> t«i Iier Seekarylvii. Wir offerieren: 8eeIraii>l«iiv!iii<;!i«psl's«I.^ki, I's.ldr's kür L»ro^«Ion- 4», 4ut>a»l><^>«»>t« n»,««« v, I. 4!t. Nachdem Tie mir meine ossrnc Beinwunde, an der ich lange Zeit litt, und die trotz aller angewandten Salb'» >md Mittel nicht heilte, in ea zweimonat licher Behandlung geheilt bade», sage ich Ihnen hwimii »octmale meinen !»«»>». Ich weide Iluc 4Feilmetl»ode allen ähu.lch Leldendeii aufK Beste kmvsehlen. Neudörfel bei Stolpe!', den 8. Januar IM>. Frau lsilvi teilt. Beglaubigt: lAmtssiegcst tgez > <Hr «pivrinn, Gcm -Borst. Sprechsl.: Mstlwochs »nd Sonnabends von !)-6 Uhr, Sonntags von 2-1 Uhr. 4 t* kn t»»rtl< Il-HI It«n«»i nr inlh»>tk. D)icdrrpcrkäufer erhalten bcl Abnahme von 60 Psd. Ptelsetinäßigung. 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Mineniverkc», Geietz wider den »nlgulkiku Wenb w>»d zur Beifsianug stellt. Hvpotbekrn. Ginndstnckeu. TemOns ic. nick» belkemmen läßt. Es band.lt sich uni lowende» z cmsich fom-I Vaulttoi'« tlantr as Itt-tva I.t«I, vlsiierten Tatbcstnud: Tie Gch>i"w, Janaz Tboma»» und Mmlhl ^ tt» L,'l^«a,»at»I»»«e; I.»»«>an II. <k. .... ^ ^ Tbvmann waren bezw. sind Inhaber der Finnen I. Thvmau». Vvlvs«.»Ick»; t^a»»»i»t«i»t»» lllairckoa» SercdättrauflSzung. »»ch dir ZI. Mer IM! kttlrr-slsdLtll INübel nooelltvp La«riU»p>»>»ir» Kimono U'ortcLtlltt im ÜLllia. IltlüL- kzzer-koiitMx L Nnrkert, Vrvockvo, liaallraa»», Seavtrss^o Xr. 8l, I ackvu k>r. O, * I*»i tvrrv oirck I. Vt«»»