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Dresdner Nachrichten : 24.07.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190507246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050724
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050724
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-24
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.07.1905
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Verugzgebüdn Diertkliütirltcb >ü« »,«»»«>, bet tüaltlb »weinmliaer Ziitraauu« durch unter« Voten >«»««»» und «or,-»«. an Sonn und Monioaen nur «uiniav »Mt. »OPI. durch auoiväutaeKom- mitNonttre , Mt de« S MI so V«. Bei eininaltaer üuttelluna durch die PottSMk, tol»tcBriiellae>d>. n»A»«- land uut entlvreidendei» Zuichtage. N achdruck alter Artikel u. Onainat- Mitteilttiiuen »nr mtt deutlicher Oue > > ena » aade c„Dre«d. Noch,.") tulaM, ÄtackträaNclie Lonvrar- antvriiche dtelden uiiberiicltichtiat: wiverlanote illianutkrivte werden nicht a»tbewal>rl. kelriramm.Adrette: «achrichtrn LreSde». StgrMtl 1856. Nnklisls,kn1«» 8r. de» Lüviß» von krxcktion. <7LoooI»ä«r», Q»o»v«, Dossv^H«. Ltnrslvvrlcauk I»> ««et««, ^ltmnrllt 2. HauptgeschSstSstcll«: «arienstr. »8/4». ^nresgen-cE Nnnadme von Ankündtaunaen di« nnchmitiaaS s Udr Sonn- und steiertaa« nur Marientlroke ss von II dt« V,l Udr Die l lpalltaeGrund, »eile tca s Silben« rc> Pt».. An- kündiounaen anl derPrivatleile Zeile 2S Pta : die rtvaltiae Zeile aus lert- teile so Pta. als Gnaeiandt Zeile so Pt« An tliummera »ach 8«»u- uud Frieriage» > wailiac Grundretle so Pi» . aut Privaiieile <M P«» , stvaliiae Zeile aus Lerlteil- und als Emgetandt so Pta Auswartiae Au>. tiaae nur neuen Porauüdkmdiuua. Beleadiäller weiden mu io P,». deretluiel. Aernlvrechanlchlutz: «ml I Nr. U und Nr. 20»«. l.ü8tss- unü i.sinsn-8Le!(or »luid >,»», !«, », «, » dt» IS. ----------- u»,ii ». «>/„ «, » d>, i, « k>«U0N8tr»88« 3 u. 5 A! , vi8-ä-v,8 „2um kksu". KlF >«E»»rrr?r»r»rrrrrrEr«KSri kerlelvl L X»un,«»n»» S S MH»» —A ^ » AÄNMT 8 ° ^ tz >W 88 »D 18« öl I »I >> ch) td'ur nII,-n>':ui-»to 5s<.<1(-I1i-, I-nr»L tiilinlrr« Nir ritttic ^ ^ d dM W » W « » MM MM ^M » W » WW ^M » W uud 'l'unsedttututit. kabblt <-«!« » 'I t'il/.rUtluu^. IRö«>»«te» iradtttt. ^ Rr. klsvolorte-rsdrik ü. vllried, lab. rr.stemdvn, 2 8ti uvent, ns««» tt, '/»im.'il'kst (l. kra^or l^tr. R Z ZMk" 20 .ß«UrzL»ttek«ti a»«v 20. "WUj Mutter LuuL-SI lulrvim ^ rur ^»striselliina: cles Ulutos unä Kc-ini^nnp: clor ! »D gs «H 8!itto. IVclcst 1 lilrrrlc. Xnr s:kt mit Ketiutruntriig „Kutter Zniur". Xioäoilirccon in äon moiMcm L° IUI I»I« zl. MsMeke 8«4e»-«U., Qieroi^viit««. - Neueste Trahtbenchte. Bund der deutschen Biichbiiidcr-Jniiii,,ge», ' Pest in Dresden in, > »Hii ill»» «vveZ» vltlllln. Mittelalter. Zur Kaiscrliegegnttng. Mvrdanschlag auf den Sultan. Sport. Ernst und Scherz. Bricftasten. ! , 24. Juli 1<.WL. Neueste Drahtmeldunften vom 23. Juli. Das deutsche Geschwader in Kopenhagen. Kopenhagen. Gestein abend fand im Schlok Amalien- ora Galataiel statt, an der Konip Christian, der Kronprinzessin, Prinz und Prinzessin Wal- Kronprinz und die Kronprinzessin, Prinz ^ demar. Prinz und Prinzessin Karl, Prinzessin Luise von Schaum burg-Lippe und Prinz Harald leilnahinen. Fenier waren ge laden: Großadmiral v. Köster, Vizeadmiral Graf Baudisnn, Ministerpräsident Christensen, der Minister für auswärtige An gelegenheiten Graf Raben-Leveüau, Vizeadmiral Wandel, der deutsche Gesandte v. Schön und der dänilche Gesandte in Berlin v. Hergermailii-Lindencrone, sowie die deutschen und dänischen Schifsstommandanten und Stabschefs. König Christian brachte einen Trinksprnch aus den Deutschen Kaiser und die deutsche Marine aus. Die Musik spielte „Heil Dir im Sicgerkranz". Großadmiral ». .Köster dankte snr den Empfang, der dem deutschen Geschwader sowohl von dem Könige wie von den dänischen Behörden und der dänischen Bevölkerung zu teil geworden sei und schloß mit einem Hoch aui König Christian. Die Musik spielte die dänische Nationalhymne. Die deutschen Offiziere waren in Königlichen Equipagen nach dem Schlosse gebracht worden. Ter König verlieh an die deutschen See offiziere zahlreiche Ordcnsauszeichnungen. — Die im Hasen liegenden deutschen und dänischen Kriegsschiffe waren abends glänzend beleuchtet, und es fanden sich viele Tausende der Einwohner Kopenhagens aus der langen Linie ein, um das prächtige Bild zu bewundern. Besonders schön waren das deutsche Admirals- und Vizcadmiralsschiff beleuchtet, die in zahllosen Glnhlichtern den gekrönten Namenszug des Königs Christian zeigten. — Der dänische Seeoffizier verein veranstaltete gestern abend auf Marienlyst bei Helsingör ein Festessen für die deutschen Offiziere. Der Vorsitzende des Vereins. K'ontreadmiral Scheller, brachte einen Trinkspruch aus Kaiser Wilhelm und König Christian aus. Der deutsche Korvettenkapitän Wedding trank auf die dänische Marine, er dankte für den kameradschaftlichen Empfang und gab der Hoff nung der deutschen Offiziere Ausdruck, die dänische Marine bald als 6!ost in deutschen Häfen begrüßen zu können. Kopenhagen. An Bord des Flaggschiffs „Kaiser Wil helm II." hat heute nachmittag eine Festlichkeit stattgesunden, zu der auch Prinz Waldemar erschienen war. Zur Lage iu Rußland. Moskau. Der Semstwokongreß ist gestern geschlossen worden. Petersburg. In dem eine Stunde von hier gelegenen Seekurort Seslrorezk versuchten gestern gegen 500 Arbeiter eine Kundgebung zu veranstalten, lieferte!' jedoch aus die erste Aufforderung der Landpolizei eine rote und zwei schwarze Flaggen, die sie mit sich führten, ohne Widerstand zu leisten, aus und gingen auseinander. J-m Theater desselben Ortes entstand gestern abend eine große Panik, als jemand das Verlangen teilte, daß für die Opser des 22. Januar eine Seelenmesse ge lesen werden solle und infolgedessen ein Polizeiaufgebot in den Saal drang. Das Publikum, unter ihm auch Kinder, floh m wilder Angst, die noch durch das Erscheinen von Infanterie ge steigert wurde, ins Freie, da das Gerücht ging, daß die Truppen Befehl hätten, sofort zu feuern. In Petersburg selbst wurde die Ruhe bis in die wäte Nachtstunde nicht Mstört, doch sind auch für heute umfassende Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Elbing. Zur Einweihung des Denkmals Kaiser Wilhelms des Großen trafen die Kaiserin und die Prinzen Ei:el-Friedrich, Adalbert und Oskar heute vormittag hier ein. '.stach der Festrede des Oberbürgermeisters Elditt wurde las Denkmal enthüllt. Prinz Eitcl-Friedrich legte als Vertreter oes Kaisers einen Kranz am Denkmal nieder. Ilm 12'/-. Uhr erfolgte die Abfahrt der Kaiserin und des Prinzen Oskar nach Cadinen. Die Prinzen Estel-Friedrich und Adalbert nahmen an dem um 2 Uhr beginnenden Festmahl teil, aus dem Prinz Estel-Friedrich eine Ansprache hielt, die in ein Hurra auf den Kaiser ausklang. Oberbürgermeister Elditt, der zum Geheimen Negicrungsrat ernannt worden ist, brachte ein Hoch auf die beiden Prinzen aus. Im Namen der Gäste dankte Minister Dr. Studt. Ko bürg. Unter dem Geläut sämtlicher Kirchrnglockcn und dem Kanonendonner der Feste Koburg hielt heute vormittag halb 10 Uhr Herzog Kart Eduard von Sachsen-Koburg- Gotha seinen Einzug in die Stadt. Vor dem Schlosse Ehren- burg anaclnnat, schritt der .Herzog die Front der Ehrenlompagnie ab und begab sich ins Schloß, wo er von den hier anwesenden Fürstlichkeiten empfniigen wurde. Um lO'/> Uhr wurde ein Festgottesdieust abgehalten. Paderbor n. Amtliche Meldung. Infolge EinfaUens eines großen Gewölbestückcs im großen Tunnel bei Altenbeken ent gleiste heute früh «Uhr 50 Minuten der Pcrsvncnzug 316. Sechs Personen sind leicht verletzt. Altenbek e n. Amtliche Meldung. Bei dem Unfall im A l t c n b e k c n e r Tunnel wurden dreizehn Reisende leicht verletzt, die sämtlich mit Zustimmung der Acrzte die Heimreise antrelen konnten. Außerdem wurde» verletzt ein Bahiibcaniter schwer und drei leicht. Im östlichen Teile des Tunnels ist rm Gewölbe ein größeres Loch, durch welches die Gebirgs- massen benibgestürzt sind und beide Gleise ans etwa 20 Meter Länge verschüttet hoben. Die Dauer der Sperrung ist nnbestimmt. Wahrscheinlich ist der Einsturz ersolgt durch starken Massenandrang, hcrvoraeruseii durch wiederholtes heftiges Unwetter und Regen güsse in letzter Zeit. Paris. Der Maler Jean JacqueS Henner ist heute im Aster von 76 Jahren gestorben. Paris. In einem Artikel des „Temps" über die Unter redung Wittes mit Rvuvier heißt cs: Die russische Re gierung ist der Ansicht, daß die Allianz mit Frankreich ihr die Verpflichtuiitz aiiscrlege, das französische Kabinett über ihre An schauungen rn betreff der bevorstehenden Friedciisunterhanolungen zu unterrichte». Auch die finanziellen Seiten dieser Frage sowohl für die nähere als auch für die weitere Zukunft würben erörtert. 2m übrigen ist die Uebcieinstiuilnung zwischen beiden Regierungen, die imvcrsehrlc A u f r c eh t h a i t u n g d es B ü n d n i s s es be treffend, feslgestcllt. Dasselbe wurde als ebenso wünschenswert wie je anerkannt, da cs de» Cinklaiig der russischen und französischen Politik aus den verschiedene» Gebieten sichern solle, Ivo sich die beiden Staaten gegenseitig diplomatischen Beistand leisten können. Göteborg. Die Stadt gab gestern abend aus Anlaß des Besuches des deutsche» Geschwaders ein Vcneticinisches Fest, an dem auch Prinz Wilhelm von Schweden teilnahin. Petersburg. Der Kaiser ist heute von Finnland ab gereist. Antwerpen. Das deutsche Linienschiff „Kaiser Karl der Große", Kommcmdniit Kapitän z. S. Wühler, ist um 5>/s Uhr hier eingetroffen. O»sterbay (Massachusetts). Präsident Noose''elt hatte heute eine Besprechung mit dem Stnalsiekretär Novt. Nach derselben w»rde bekannt gegeben, daß die Leitung der Panamakanal- An gelegen he'ten vorläufig beim Kricgsdepartement verbleibt. Täbris. Ans Urmia wird unter dem 20. d. M. eine Jiidcnhctze gemeldet: über 20 Läden wurden zerstört, über 50 Personen wurden verwundet, eine getötet: Christen habe» unter den Tumulten nicht gelitten. Dortmund, 2». Juli. Der B etriebS Überschuß der Har> pener Bergbau-Gesellschaft betrug >nr 2. Quartal >905 <72 Ar beitstage) « 128 000 Mark gegen 2 274 800 Mark <75 Arbeitstage) im vorher gehenden Quartal und gegen 3 085100 Mark <72 Arbeitstage) im 2. Quartal 1904. Ocrtliches und Sächsisches. — Der K o h l c n v e r k e h r der s ä ch s i s ch e n S t a a t s- eisenbahnen zeigt im 1. Halbjahr 1905 eine abermalige Zunahme gegen den gleichen Zeitraum des Jahres 1901. Ins gesamt wurden befördert 5 813 166 t <1904: 5 450 814 r), d. i. eine Zunahme von 362 354 t oder 6,64 Proz. Ans Steinkohlen einschließlich Koks und Briketts entfielen 2 338 307 l2 150 268s t oder 40,22 Proz., aus Braunkohlen einschließlich Koks und Briketts 3 474881 <3 300546 tj oder 59,78 Proz. An Stein kohlen aus Sachsen wurden versendet: 1 816 952 <1 683 051) t, d. s. IN 911 1 — 7,95 Proz. mehr. Hiervon entfielen 913180 <851 710) t aus das Zwickaner, 727 278 <660 524) r aus das Luga,»- Oelsnitzer und 176 504 <170 817) t. auf das Dresdner Revier. An Steinkohlen aus Schlesien gingen ein: 366 229 <299 693) t, d. s. 66 536 t — 22,20 Prozent mehr, aus Rheinland und West falen 109 052 <130 790) t, d. s. 21 738 t -- 16,82 Prozent weniger und aus anoeren Kohlengebieten lBöhmen usw.) 46 064 <36 734> t, d. s. 9330 t — 25,43 Prozent mehr. An Braunkohlen und Braun kohlenbriketts wurden versendet: aus Sachsen 281 199 <248 376) t, d. s. 32 823 t — 13.21 Prozent mehr, aus Sachsen-Altenburg 816 536 <793 229) t, d. i. 23 307 t — 2,93 Prozent mehr: an Braunkohlen aus Preußen, Thüringen und Anhalt gingen ein 584 351 <529 524) t, d. s. 54 827 t — 10,35 Prozent mehr. Hier von entfielen auf Braunkohlen 730 538 <741 354) t, auf Braun kohlenbriketts 951 548 <829 775) t. Ter Empfang an Braun kohlen aus Böhmen betrug 1 792 775 <1729 417) t, d. j. 63 358 t --- 3,66 Prozent mehr. Die tägliche Transportleistung belief sich auf durchschnittlich 32 184 <29 950) t. — Freiberg, 22. Juli. Einem äußerst ehrenvolle Rufe hat der Professor vr. Beck von der hiesigen Bergakademie Folge ae- leistet. Er ist von der König!, britischen geologischen Gesellschaft ausgefordeit worden, an einer von ihr veranstalteten wisseiischast- lichen Exkursion teilziinehmeii, welche sich über die Goldfelder Transvaals, die Dianiantenlagerstättcn von Kimberley nach Britisch Betschuanaland und Zambesia erstrecken soll. Die Reise wird circa 2'/» Monate dauern. — Bund deutscher Buchbinder-Jnnungen. Der Rund deut scher Buchbiiidcrinniinge» trat am gestrige» Sonntage in Frcibcrg znm 26. Verbandstage zusammen. Die erste Versammlung nahm vormittags um 11 Mir rhren Anfang und wurde voni Vorsitzenden, Herrn Obermeister Slaby-BeiLii, mit begrüßenden Worten und einem dreimaligen Hoch ans Ilnc Majestäten den Deutschen Kaiser und König Friedrich August eröffnet. Sodann hielten die Ver treter der Stadt Freiberg, der Gewerbekammer zu Dresden und des bayrischen Buchbinder-Verbandes begrüßende Ansprachen, worauf Herr Obermeister Papajewsky-Berlin über die Tätigkeit des Vorstandes und die Entwiekliing des Bundes im Jahre 190105 Bericht erftattete. Der Bund ist in der Berichtszcit um 58 auf 2068 Mitglieder gewachsen. Die Bilchhinderiniinng zu Plauen i. V. ist neu eingetretru und die Innung Bautzen neu angciiieldct. Unter seinen Toten beklagt der Bund seinen Kassierer Obermeister Kaltiiiaier-Rürnberg und Bnchbindcrmeister Lniucheiii-Berliii, der eine Zierde der Berliner Fachlehrerschcist war. Die Petitionen an de» Reichstag, betreffend die Deckung des Papier- und Schrcib- utensilien-Bedarfs durch die Behörden, den Handel der Geistlichen niit Gesangbüchern und Kalendern und die Vergebung behörd licher Biichbindereiarbeitcn wurden vielfach von Handwerkskammern nachverlcingt. Durch diese Petitionen erstrebt der Bund eine An weisung an die Behörden, daß 1. die Buchbindcrarbcite» nicht mehr durch Vermittlung der Buchdrucker und Buchhändler, sondern an die Buchbinder direkt vergebe» werden, daß 2. der behördliche Bedarf an Pavier- und Schreibwaren bei den ani Orte befind lichen Buchbinder» zu decken ist. Die weiter augedeutetc Petition, betreffend den Handel der Geistlichen mit Gesangbüchern und Kalendern, soll an alle Konsistorien »nd Ordinariate ergehen und an sämtliche deutschen Handwerks-bczw. Gewclbekamiiicrn zur Unter stützung gegeben werden. Das den Petitionen gegnerische Verhalten des prenßstche» Laiidtagsabgcordnctcn Jaeobskötter hat im Bunde viel Unwilstii erregt, während man dem Abg. Fetisch für sein energisches Auftreten im Sinne der Petitionen alle Anerkennung zollte. Weiter wird in dem Jahresbericht das Bestreben der Buch- biiidelinnuiigen erwähnt, ihren Berus in bezug auf die Sonntags ruhe den Saisongcwerben zugezählt zu sehen. Die Würzburger Handwerkskammer hat die Berechtigung dieses Wunsches verneint, während eine ganze Anzahl anderer Kammern dem Bnchbindcr- gewerbe den saisoncharakter znerkanntcn. Besonders durch schlagende Gründe hierfür stellte die Hamburger Gewerbekammer auf. Bestrebungen zur Erlangung verschiedener technischer Ein richtungen schon beim Drucker sind teilweise von Erfolg gewesen und sollen weiter verfolgt werden. An den preußischen Miuisler für Handel und Gewerbe wurde eine Eingabe gemacht, in welcher auf die noch immer austretenden Klagen der deutschen Buchbinder gegen den Handel der Schuldicner an den technischen Hochschulen. Kunstschulen, Bangewcrkeschuleii nnd^Facbschulcn hiiigewiescn und um ein Verbot jede» Handels der «Lchulangcstellten mit Schul- iitensilien ersucht wird, damit dieser Handel den kleinen Hand werksbetrieben nicht immer mehr entzogen wird, um so mehr, als sie schon durch die Warenhäuser schwer ^getroffen werden. Die Eingabe hat den Erfolg gehabt, daß die Schulcingestelltcn erneut daraus nnfmcrksani gemacht worden sind, daß ihnen nur der Handel mit solche» Gegenständen gestattet ist, welche einer schnellen Erneuerung bedürfen und ohne erhebliche Störung des Unterrichts nicht anderweit beschafft werden können. Von dem Jahresberichte nahm die Versammlung ohne Debatte Kenntnis: ebenso von dem Berickst über die VerbandSrechunng. Tie Prüfung der letzteren wurde den Meistern Katzschle-Dresde», Oschatz- Freibcig und Hangele-Mrnbcrg übertrage». Die Berichte der BnndcSbevollmächttglen in verschiedenen Bezirken des Reiches, sowie eine 'Aussprache über diese Mitteilungen bildeten den Schluß der Beratungen des ersten Tages. Interessant war hierbei die Mitteilung über verschiedene in der Praxis vorgekomiiiciie Knriosstätcn, ans denen hcrvorging, daß in manchen Orten die Kenntnis des Handwerker-Orgcmisations-Gcsetzes von 1897 in Hcmdwerkerkreiseu noch viel zu mangelhast ist, als daß die be treffenden Kreise davon Nutzen haben könnten. Der Bund wirkt in dieser Richtung belehrend und nutzbringend Nachmittags be sichtigten die Delegierten verschiedene SeheuS oürdigkeite« der gastfreien Stadt Frciberg. — Tie vielfache» »nd zum Teil sehr ergiebigen Niederschläge in der abgelauienen Woche haben den Elb wasserst and sehr vvrleilhast beeinflußt, io daß gestern der Pegel an der Augustus- brücke 155 ei» unter Null anzeigte. Ein gestern im Gebiete der Sächsischen Schweiz und i» der Gegend von Pillnitz, sowie nach dem Erzgebirge z» »iedergegangenes zwar kurzes, aber sehr heftiges Gewitter mit starken Regengüffen dürste die Wasscrhöhe abermals etwas heben. I» Schiffahrtskreisen hat mau übrigens die starke Hoffnung, daß es »»»mehr i» diesem Sommer nicht mehr zu einer Katastrophe komme» wird wie im Vorjahre, wo infolge des außerordeittlich flachen Wassers der ganze Schifsahrtsbetried viele Wochen völlig ruhen mußte. — Am 23. dieses feierte der frühere Obermeister der Schuhmacher-Innung zu Dresden, jetzige Piivatus Johann Karl Göttlich Teich sei» öOsähnges Meistersubiläum. selbe wurde in den Morgenstunde» durch eine Deputation der Innung begrüßt und ihm eine Ehrentafel überreicht. Später fand im Jnnilngshatlie eine Festlichkeit statt, an welcher der geistig und körperlich »och sehr rüstige Jubilar und die Verwaltung teituaymen. — Radrennen zu Dresden. Seitdem der Verband deutscher Radrennbahnen beschlossen hat, mir Rennen zwischen den vom Rcntisahrer'-Berlmitde lizensierten Fahrern zu veranstalten, sind Wettfahrten zwischen sogenannten Amateuren oder Herren- fährern recht selten geworden. Um nun auch der Dresdner Sportgemeinde einmal den Genuß derartiger stiemten zu bieten, h.atte gestern der Verband deutscher Herren tadcer. Hauptbczirk Dresden, aus der Radrennbahn am Birkeu- wäldchen ein „Großes Flieger- und Dauer sah reu mit Motorführung für H e r r e nf a hr e r veranstaltet., das sich leider eines recht schwachen Besuches erfreute. Hierzu mag j»m Teil die Ferienzelt, die viele Sportfreunde aus Dres den entführt hat, zum großen Teile aber sicher der Umstand bcigelragen, daß die ietzt seit einigen Sonntagen veranstalteten Radrennen das Publikum tatsächlich ermüdet haben. Das gestrige Rennen selbst bot nur geringes Interesse, um so mehr, oa sich dem Starter nur sehr schwach besetzte Felder stellten. Die Ergebnisse der einzelnen Fahren waren folgende: Das H a u p t f ci h r e n über 2000 Meter, drei Ehrenpreise im Werte von 20, 15 und 10 Mark, dem zwei Vorlaute vorausgingen, ge wann nach 3 Mi». 59'/» Sek. Paul Pctzold-Drcsdcn. Zweiter wurde Berner und Dritter Sieber, stms dem Entscheidung-- lause zum Erstsahren über 1200 Meter, drei Ehrenpreise zu 10, 6 uud 4 Mark, ging nach 2 Min. 10 Sek. Enrt Trenller- Dresden als Sieger hervor, Hoppe als Zweiten und Pctzold als Dritten hinter sich lassend. Den ersten Preis im Ermuntc- r u n gs 1 o h r e n, 1200 Meter, drei Ehrenpreise im Werte von 12, 8 und 5 Mark, holte sich ohne Mühe wiederum Petzold- Dresden in 2 Min. 7V» Sek. Eine Radlänge zurück solche Treuster als Zweiter uud weitere zwölf Längen zurück Börncrc als Dritter. Eine gewisse Ueberraschung tür die Zuschauer sowohl wie für den Sieger selbst brachte der Endkainps im Ent scheidungslauf zu der Meisterschaft von Sachten des Verbandes deutscher Herrenfahrer über 2000 Meter insofern, als die beiden Favoriten Börnert und Pctzold kurz vor dem Ziele zum Sturz kamen, wodurch die Meister schaft als leichte Acute an Curt Sieber-Dresden fiel. Der Sturz verlies sür die Beteiligten ohne nachteilige Folgen. Im Vorgabefahren über 2000 Meter, drei Ehrenpreise im Werte von 20, 15 und 10 Mark, konnte der Starter acht Fahrer entlassen. Die Siegespalme errang diesmal »ach 3 Min. 3'/» Sek. der 320 Meter Vorgabe genießende Th. Schleinitz- Dresden. Als Zweiter passierte Börnert <160 Meter Vorgabe) und als Dritter Hoppe <200 Meter Vorgabe) das Band. Recht interessant gestattete sich das Me brsitzer-Vorgabc- fahren über 2000 Meter, drei Ehrenpreise im Werte von 40. 30 und 20 Mark, indem das vom Mal absahrende Paar Bähr- Sicber josort mächtig in die Pedale trat und bereits in der ersten Runde seine Gegner Börncrt-Petzold <80 Meter Vorgabe) und Trenklcr-Hoppe <180 Meier Vorgabe) glatt überrundete, um schließlich nach hartem Endkampfe mit Börncrt-Petzold nach 2 Min. 34V» Sek. zu siegen. An Stelle des auf polizeiliche Anordnung ausfallenden stuudenrcnnens mit Straßenmotor, führung wurde ein Trainings-Rennen mit Straßcn- motorsuhrung über 25 Kilometer ausgefahren. Bei diesem Rennen ereignete sich ein bisher selten beobachteter Unfall. Der Herrn 'Gallenhach - Dresden gehörige und von- ihm gesteuerte Motor, hinter dem Börncrt-Drcsden führ, stürzte durch Platzen des Hinteren Pneumatiks in der Auslauskurve um, stand gleichzeitig aber auch iu Hellen Flammen, da das aus- laufende Benzin durch die Motorzüiidung in Brand geraten war. Herr Gallendach kam ohne körperlichen Schaden davon: seine von ihm selbst gebaute Maschine dürfte allerdings durch die Flammen und den Sand, wodurch man schließlich das Feuer er stickte, vollständig verdorben sein. Das Rennen gewann nach retchlich einer halben Stunde Bähr-Dresden. s s
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