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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 31.03.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050331023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905033102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905033102
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-03
- Tag 1905-03-31
-
Monat
1905-03
-
Jahr
1905
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Diese- Blatt wird dm Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit- al» Abcnd-Ausgabe gligestellt, während es die Post-Aboinienten am Morgen m einer Gesamtausgabe erhalten. VerugzgedW: WnIclilNirNL t»r »»-«»«» de« ,w«>mil>a« üuiraaun, durch unkre Rl»«> »»'«»I und «»^«»». an Laim- und Montaae» nur «inmav »Mt »Vv>. durchaudwilrNueKom. mi'Iuuiän NMt. du » Mt -0 Pr Bei cmmali-er Zuuellunz durch die PaltSLN. a>bn«Betl»ll»elb>. imtluS- iand mtl eniivrnbendrni Au«»iaae. N ochdr»«aller «NIKI u. Onainal- Vii«ei>un,en nur mit deutltcher LueU«»o»«-dk«..Dri8 Rachr.'- «nIÄiia NachlrLaiich« Honorar. ,,,'vlüch« dieldru unberüitllchttLti unverlaiioie ManuIIrivle werden nicht aiildewlllirt. relearamm-Adreile: Rachrichte« »relde«. U KesZvürrSet 1888 Uerlag von Ktepscli K Uetchrrrdt. llnresgen-tanf. >nnal,mc von Ankündi-un-en bis nachmiliaa« 3 Ukr Lo»n- und >>eieriau» nur Marienilrabe » von il dir '/»> Ul» Die l ivailiaeGrund- »eiie «ca « Silben > » Pia, An- kündiaunaen au» der Privaiieile /teile Lb Pia : die iilvaltrac cteiie aui Teil ieiic A> Pia, als irinaeiaudt rtrüe w Pi« In iNmumcrn uach Sonn- und Hcierlaneu l ivailiar Wrundzeilc so Pia. au, Privaiicüc « Pia, rivailiae .^cile auf Lcriieiie und als Cmoeiandi M Piz Auswärtlac Auf. Iraae nnr acacn Porau»dezaliluni. Beicobililier werde» m>l t« Pia- berechnel. Nernivrechanichlub: 4lu» l Nr. II unv Sir. 2SSN. 81s«;LLS»pjksi*<L Z^1H«nnLlLoLi-8o1k«. Vorstitig L Ktücilc 50 „i >11'-» Lp-cilielce-n, Oroxvrisn uncl kurtstmorieo Nr. 9 V. Siittkl: Zur Kaiscrreisc. Ncucstc Drahtberichte. Hosnachrichte», Bogenschüßen, Gcrichtsvclhaiidlnngeii. Kgl. Konservaloriiim Menzel-Ausstellung. Zur Kaiserreise. Aus Lissabon wird noch gemeldet: Ter K ai > er schickte unnnitewcir nach der Begrüßung durch den König nach Taormina, wo gegenwärtig die Kaiserin wei lt, folgende Tepc s ch e: I«h dm wot>l angekonnnen. Das Wetter ist andauernd schön. An Bord bewillkommnetcii Mich König Karl, der Kronprinz und der Insant Dom Alfonso. Ich bin sehr zufrieden mit dem Mir aus dem Strom bereiteten Empfang Ich gehe seht ans Land." Tie Blätter berechnen, daß die aus allen Teilen Portugals zu- mmincngeströmte Menge, die den Kaiser begrüßte, auf dem sechs Kilometer langen Wege zwischen dem Landnngsplakc und Palast in Belcni beinahe eine Million betrug. — Der Kaiser hat dem Krieasminisler Teiles den Kronenorde» erster Klasse, dem Prä sidenten des Minislerrais Luciano de Castro und dem Oberbof- mcistcr der Königrn-Mutter Maria Pia, Herzog de Loule, das Grvßkrcuz des Roten Adlerordens verlieben. Gestern begab sich der Ka iier noch dem frühstück bei der gonigiii-Mutter mit dem König und der Königin und Gefolge zu Wagen bei^ herrlichstem Weller von Lissabon nach dem hoch, gelegenen Schlosse Pciiho, von wo man eine wundervolle Aus- ßcht über die Berge, die Küste und das Meer genoß, linier Führung des Königs und der Königin ging der Kaiser dann zu mn durch die herrlichen Karneliengärten hinab, woraus der Rest des Weges b-s zur Eisenbahn wieder zu Wagen zurückgelcgl ivurdc. Der ganze Ausflug, der einen familiären Charakter trug, verlies zur größten Befriedigung deS Kaisers und aller Teil nehmer. Abends fand beim deutsche» Gesandten Grasen Dailen- hoch ein Diner Kall, an welchem außer dem Kaiser das Ge- wlgc, der Ehrendienst, die Herren der Gesandtschaft und eine größere Anzahl portugiesischer Staatsmänner und Würdenträger leilnahmen. Zn der an das Diner sich anschließenden Soiree waren die Gäste des Kaisers bei der Miltetrneersahrt geladen. Der König hat dem General v Messen das Großkreuz des Militärverdiensiordeils, den Generälen v. Scholl und Grafen n. HAsen-Häseler, fflvic dem Admiral Freiherrn v. Sendcn- Bibran das Großkreuz des Christusordens, ferner dem Ge- sandlen v. Schoen, dein Geheimrat v. Balcnlini und dem Koni re ad miral L In 8»iw v. Müller das Großkreuz des Ordens Unserer Lieben "Iran von Billa Bieoia verliehen. Der Oberhos- und HauSmarscholl Graf zu Eulenburg erhielt ein kostbares Geschenk. Außerdem wurden Don beiden Monarchen zahlreiche -Ordens» auszcichmingen verliehen. Ueber die Em p fa n gsv o rb ere i t n n g e n in Tanger ft« den Kaiscrbesnch meldet der Koircipondent des „Journal": De Vorbereitungen übertrefscn alles, was man vorhersehen konnte. Ileberall herrscht emsige Tätigkeit. Wände, Dächer, Terrassen, Mauern und selbst Ruinen werden frisch geweißt. Der ganze Weg, den der Kaiser znrücklcgt. ist neu gepflastert. Die LandnngS- siellc ist mit einer Bailnstrade umgeben, die mit Lorbeeren und Myrten dekoriert wird. An den Moscheen und Häusern siebt man Girlande», viele Triumphbogen sind schon errichtet, aber es wird die Zeit mangeln, um alle, die geplant worden sind, zu bauen. De Bevölkerung sieht mit Begeisterung den 'Vorbereitungen ;n, und nachmittags sah man ans der Promenade eine nngealmte An -ab! eleganter Toiletten. In ganz Marokko isr der Widerhall dieses Besuches enorm. Die Eingeborenen versuchen, die Sitiia- 'w» zu begreifen und sagen sich, daß der Mann, für den man so ungeheure Ausgaben macht, der mächtigste Souverän der Welt «ein müsse. Tic „HavaS-Agentur" meldet aus Tanger, daß das Pro gramm des dortigen Aufenthalts des Kaisers echt endgültig wird, nachdem die Genehmigung von Lissabon cingetrosscn ist lmch de» Besuchen auf der Reede wird der Kaiser am Zollgebände vom diplomatischen.Korps, von den marokkanischen Behörden und der deutschen Kolonie empfangen und begibt sich hieraus in das Palais. in welchem der Sultan mit großem Luxus ansgcstattelc Räume zu seiner Verfügung gestellt hat. Er besucht sodann Marshan. wo die Fantasias stattsindcn und wo ihm die marokka nischen Behörden unter einem mächtigen Zelt einen Tee geben. Aach der Rückkehr empfängt der Kaiser in der deutschen Lcgation Besuche. Die Zeit seiner Abreise stellt noch nicht fest, doch ist cs möglich, daß der Kaiser den ganzen Tag in Tanger bleibt. Der Sultan macht ihm sechs arabische Rosse zinn «seichen! Bon Fez > werden außer dem Großonkel des SnltanS dessen Leibkavellc und DO Reiter in Tanger erwartet, die die Eskorte bilden. Die Kaiserin besichtigte in Taormina niit den Prinzen Eitel Friedrich und Oskar das Griechische Theater, Später machte die Kaiserin mit den Prinzen einen Spaziergang. Di« neuesten Meldungen lauten: T a ng e r. Abd el Malck überbringt dem Deutschen Kaiser ei» Schreiben des Sultans, in dein dieser den Kaiser willkommen heißt und die Hoffnung ausspricht, daß die sreund- schastliehcn Beziehungen zu Deutschland sich immer herzlicher gestalten werden. Die deutsche Kolonie wird eine Sammlung ulländischer Produkle überreichen. Das Zusammenströmen von Fremden ist seit zwei Tagen gewaltig. Köln. Die „Köln. Ztg." meldet aus Tanger vom gestrigen Tage: Abd el Malek hatte heute vormittag eine Unterredung mit dem deutschen Geschäftsträger über daS Empfangs- Programm und empfing hieraus auch die übrigen Mitglieder des diplomatischen Korps. Raisuli sprach den Wunsch aus, dem Kaiser zu huldigen. Cr erhielt von den Behörden die Ge währleistung. daß nichts gegen ihn unternommen werden würde. Raisuli wird mn einem großen Gefolge in seiner neuen Eigen schaft als Kaid kommen. Neueste Truhtmeldnnsten vorn 30. März. rNiissiscl»-javanischer Krieg. Frankfurt a. M. Tie ^Franks. Ztg." meldet aus Paris: Rach bcachlenswerten Aeuncrungen aus russischen Krei sen auvliint cs den Anschein, als ob demnächst wieder, wie vor 5» Jahren, der russische Krieg durch einen Pariser Kong reg zum Abschluß kommen soll. Bei Besprechung der zu gewärligendcii Friedensbedingungcn Japans sind außer Rußland auch noch andere Mächte interessiert. Von welcher Seite die erste Anregung gekommen ist, läßt sich bisher nicht genau feststellcn. Petersburg. Nach zuverlässiger Information vom „Rnßkoje Slowo" wird ein viertes Geschwader, dessen Ausrüstung energisch betrieben wird, und das weit stärker sein wird, als ansänglich beabsichtigt war, im April zum Auslanfen bereit sein. Tokio. Der Dampfer „Jndustry" ist auf der Fahrt nach Wladiwostok am 28. d. M. von den Japanern beschlag- n ahmt worden. Die Nationalität des Dampfers ist m>- bekannt. Newport. Ter Vertreter der „Associated Preß" in Petersburg telegraplnert, er sei in der Lage, mitzuteilen, daß man schon den ersten Schritt zur Herbeiführung des Frie dens getan habe. Rußland babe Japan indirekt einige negative Bedingungen mil-geteilt, auf deren Grundlage ein Fricdcnsichlnß erfolgen könne, nämlich keine Gebietsabtretung und keine Kriegs- entschadignng. Rffisllanv habe es Japan überlassen, z:i entscheiden, äb aus dieser Grundlage Verhandlungen begonnen werden könnten. Von Japan iei keine Antwort eingcgangen. Berlin. sPrin.-Tes.) Die B ö r s c n k o m m i ss i on des Reichstags verhandelte über die Bestimmungen der Börsen gesetznovelle, wonach der zwischen Regierung, sowie Ver tretern der Landwirtschaft und Kausmannichaft vereinbarte Schlußschein über Getreidctcrininacschäfte durch Sanktion des Bundcsrots scstgelegt und w den Eventualitäten der Recht sprechung entzogen werden wll. Diese Bestimmung war in erster Leiung gestrichen worden. Die Freisinnigen beantragten, die Vertreter der Regierung besürwortete», Rechte und Zen trum bekämpften die Wiederherstellung der Regierungsvorlage. Schließlich beschloß man die Hinzuziehung des Staotskömmissars für die Produktenbörse zur morgigen Sitzung der Kommission. Hambur g. Der Truppe ntransportdam vier „Lulu Bohlen" ist auf der Reise von S-Wakopmund nach Wilhelms haven mit der ersten Staffel des Marinc-Expedilionskorps am 29. d. M. in Las Palmas einaetrosscn. Düsseldorf. In der heutigen Hauptversammlung der H i b e r n i a - Aktienaeiellichast waren 65 Aktionäre anwesend, die 68 697 800 Mark Aktienkapital vertraten. Bei der Wahl des Aussichtsratcs bemerkte der Vorsitzende der Versammlung, Geh. Justizrat Winterfell), cs habe sich die Frage ergeben, ob Ircitag. :N. Mär; IW5. nicht dem Fiskus in Anbetracht seines großen Anteile- an de»« Aktienkapital einige Aussichtsralsslellen angebote» werden solle» Hierzu liege jedoch keine Veranlaffung vor, solange der Fiskus den ichwebcnden Rechtsstrcil nichr beende. Nach Beilegung des selben stehe den berechtigten Wünschen der Negierung nichts entgegen. Hieraus wurden die ausschcidenden AufsicpiSlaisim! glieocr wiedcrgcwähit. Die Dividende für die alten Aknen wurde aus 11 Prozent, die für die neuen Aktien auf 1 Prozent festgesetzt. Gencraldirekwr Bergrat BehrenS erklärte, infolge der günstigen Lage der Industrie sei im nächsten Jahre trotz der beschränkenden Bestimmungen her Bcrggeictznvvcllc cip gleich günstiges Ergebnis zu crwarien. Köln. Das Oberlandesgericht Köln hat die Klage des Grasen Hoensbroech gegen Kaplan Dasbach obge- wiese n. W eißcnsels. Nach dem „Weißenseis. Teigebl." wieder holten sich gestern die Ausschreitungen der ausständigen Schuhmacher. Zahlreiche Verhaftungen wnrdcn vorgenommen. Die Polizei machie von der blanken Waffe Gebrauch und mußte durch Gendarmerie verstärkt werden. Pari s. Die Polizei Hai sestgesiclll. daß der Kellner, der gestern bei der E x P l o ii v n vcrnnglüikt ist. Hillaru beißt. Die Polizei glaubt, datz Hillaru, der ein bekannter Anarchist ist, der Nrl-ebcr des vor einiger Zeit in der Avenue de la Republigne verübten Bombenanschlages sei. sVergl. unter „Frankreich" l Paris. Ein Passagierzug der Linie Paris—Sceaur ent gleiste in der Nähe von Arcneil. Mehrere Wagen singen Feuer. Zwei Lokomotivführer und ein Passagier wurden getötet, sechs Perionen verletzt. Nnter den Opiern befindet sich kein Au länder. B i r s ii t s ch lKouv. Woronesllll. Ein Hauie Bauern begann das Gut der Fürstin Zui'suvow zu zerstören. Die Kreis-- vbrigkeit begab iich an Lu und Stelle. Lertliches und Sächsisches. Dresden. 30. März. —* Se. Majestät der König besichtigte heute mittag den Neubau der vereinigten Ministerien ans dem Körngsnser. Für heute abend halb 9 Uhr sind an mehrere Damen und Herren der Hosgesellschast Einladungen zum Tee ergangen. —* Ihre Majestät die K ö n i g i n-W it w e begab sich heute von London nach Arondel zum Besuche des Herzogs paares von Norfolk. —* Herrn Generalkonsul de Liaare in Leipzig wurde das Kvmturkreiiz vom Albrechtsorden verliehen. —Der ordentliche Professor für Elektromaschinenbau an unserer Technischen Hochschule, Herr Wilhelm Kübler, hat von der holländiiehcn Technischen Hochschule Delst das Anerbieten er halten, die dort neu zu begründende Professur iiir konstruktive Elektrotechnik zu übernehmen. Wie wir erfahren, beabsichtigt Hen Professor Kübtcr aber nicht, dem Ruie Folge zu leisten. —* Der Vorsteher des 10. Polizcibezirks lReichsstraßc Hauptbahnhosi. Herr Polizei-Inspektor Rische, feiert am 1. April sein 25jähriges Diensljnbilänui. —* Soeben gebt uns die Nachr.cbt zu. daßZn der verflossenen Nacht ein hochgeachteter Bürger nuferer Stadt und edler Menschenfreund, Geh. Hosroi Dr. Förirer, ehemaliger dirigierender Arzt des Krankenhauses der K inderheil- ei n sta l t. gestorben ist. Der Verschiedene, der in diftem Jahre noch seinen 70. Geburtstag gefeiert haben würde, war bereits seit längerer Zeit leidend, indem sich eine chronische Nieren entzündung eingestellt batte. Geheimer Hoirat Förster darf sich das Verdienst ziffprechen, die Enistcbung des jetzigen Kranken hauses der Kinderheilanstalt auf der Chemnitzer Straße bewirkt zu haben. Nachdem der Verstorbene seit 1877 bereits als Vor sitzender des Verwaltungsratcs der genannten Anstalt tätig ge wesen war. übernahm er von 1878 bis 1881 die leitende ärztliche Stellung dieses Krankenhonscs. Im Jahre 1!M legte Geheimer Hosrat Förster das Amt eines Vorsitzenden des Bcrwaltungsrates nieder, blieb aber noch als Mitglied der Verwaltung erholten und bat dadurch auch fernerhin eine segensreiche, vielseitige Tätigkeit für die Kinderheiianslcllt entfaltet. Seine ärztliche Präzis hatte der Verewigte vor nngewhr zwei Vis drei Jahren ansgegebeu. Knust und Wissenschaft. i* Mitteilung ans dem Bureau der Königlichen Hof» idealer. Die 5. B o lks v o r st e I l u n g im Lchauspiclhause '«ndct Sonntag, den 2. April, nachmittags 1/H2 Uhr. statt. Zur Aufführung, gelangt „Die Jungfrau von Orlean s". Der Verkauf erfolgt auslchlicßlich Sonnabend, den 1. Avril, in der Turnhalle der 4. Bürgerschule lTieck-Straßel abends von 8 bis 0 Uhr. — Im Opern hau sc wird Sonntag, den 2. April, an Stelle der angekündigten Oper „Der Barbier von Sevilla" und des Balletts „Die Puppeusec" die dreiaklige Operette „D > e Fledermaus" von Strauß ausgesührt. — Im Schou- piclhaus wird Sonntag, den 2. April, die akademische Komödie „Der Pr i v a t d o z e n t" zum 10. Male wiederholt. Tie Vorstellung findet für die Dienstag-Abonnenten des 4. 'April statt. r* Auf der AnstaltSbnhne des König!. Konservatoriums produzierten sich gestern abend mehrere Eleven der Opern- ich »le in Szenen auS „Mignon", „Carmen" und „Martha" und legten damit ebenso erfreuliche Beweise für ihren Stuoienfleiß wie für die ausgezeichnete Anleitung und Ausbildung ab, die iie seitens ihrer Lehrerinnen und Lehrer erfahren haben. Die in icder Beziehung reifste Leistung des Abends bot Fri. Vera Wünsche Masse Auer-Hcrhcck) als Carmen. Wenn man bei früheren Gelegenheiten bereits die klangschönen und kraftvollen Mittel und ine hervorragende gesangliche Bildung der jungen Sängerin schätzen lernte, so konnte mail diesmal »eben dielen Vorzügen besonders das rassige Temperament Fvl. Wünsches und ihre nicht gewöhnliche Begabung für lebensvolle dramatische Charakteristik beobachten »»d beloben, Eigenschaften, die auch Ser Rollendurchfnhriuig ihrer Nancp s„Martba"! nicht fehlten. Nächst ihr erfreute durch überaus sympathisches Stimiiniiaterial, durch befeelten Bortraa und gefälliges Spiel Frl. Doerpcr, ebemallS der Gcsanasklasse Auer-Herbeck anaehörig. als Micaöla s„Earm«ii"> und noch mehr als Mignon. Namentlich der Bor- trag der berühmten Romanze vom „Land, wo die Zitronen blühen", ließ aus entschiedenes Bühncntalent und treffliche ge sangliche Begabung schließen, wenn auch allenthalben bcmcrNich war. daß die Bildung der jungen Kunstnovize noch lange nicht "gossen ist. Erst recht nicht war letzteres der Fall bei der Herrn der Martha in Flotows gleichnamiger Oper, Frl. F i s ch e r - G a rr y. die gesanglich viAsach nur Andeutungen von dem gab, was an Noten in der Rolle steht. Recht gute Leistungen boten auch die drei niitwirkenden Herren, von denen der eine, Herr Balgue, -der Schauspielschule Masse Winds> angehörte und demgemäß auch nnr eine Spreckrolle Wilhelm Meisters durch- sührte. 'Als Ton Juso s„Carinen"> und Lyoncl s„Martha"> zeich nete sich Herr Eßbach Masse Mann) durch eine ganz vortress- liche Behandlung des musikalischen Teils seiner Rollen aus, ob gleich ihn eine leichte Heiserkeit on der vollen Entfaltung seiner Mittel hinderte. Eine wohllautende und gutgebildctc Bariton- stimme bekundete Herr Scheller Masse Slemerlinas in den auch darstellerisch löblich bewältigten Rollen des spanischen Offiziers Zuniga und des Pächters Plumkctt. Neben den genannten Rollenträgern diirsen aber nicht diejenigen vergessen Inerten, die an der musikalischen und darstellerischen Lebeiiswecknilg der Rollen wohi das Hauptvcrdienst haben: der fauch während der Aufführung als Kapellmeister und Partitursvicler unablässig tätiges musikalische Leiter, Herr P. Bercht, und der vortreffliche Regisseur der wohlgelimgelien Aufführung, Herr Hofichauspielcr Gustav Starcke. Die zahlreiche Versammlung zollte den jungen Bühnenkünstlern reichen Beifall. —6t. f* Ter Julius Otto-Bund, welchem gegenwärtig über 1000 Sänger aiigehören, veranstaltet ani 14. April d. I. ein Konzert im Kuppelsaale des Ansstellungs-Palastes. s* Wie man Kunstverständnis he» chel n in u ß. lieber das Knnslvcrstniidms als gesellschaftliche Verpflichtung spottet H. Hardnin im Pariser „Matin" recht amüsant „Sonn abend", schreibt er, „tras ich gegen Mitternacht auf der Straße einen licbeiiswürdigcn Junggesellen, mit dem ick, befreundet bin und der zu Fuß feiner Klause zustrcbte, Ta er im Frack war, fragte ich ihn: „Woher kommen Sie?" — „Ich habe soeben die Ti»e gehört!" — „Verstehen Sie denn Italienisch?" — „Nicht die Spur!" — „Dann habe» Sie ja gar nichts verstanden?" — „Auch nicht ein Wort!" — „Und haben sich dabei unterhalten ?" — „Ich habe mich zum Sterben gclangwcilt!" — „Ja, weshalb sehen Sic sich denn so was an. wenn Sie wissen, daß Sie nichts davon verstehe»?" — „Ich will etwas von Kunst verstehen lernen . . ." Tan» aber begann er laut ansznlachcn und fuhr also fort: „Nein, Ihnen will ich die Wahrheit sagen: ich habe mir Dumas' Prosa in italienischer Ucbcrsctzung angchört, weil ich ein Schafskopf mrd «in Snob bin und rn einer Weit gehöre, wo es durchaus notwendig ist, eine Menge stupider, lästiger, iinver niinstigcr, vlödsiniiigcr Dinge zu tun. nur ans dem Grunde, weil die andere» dasselbe tun. Ich^iebmc einen hervorragenden Play ein in der Heerde der Pariser Schafe des Panurge. die alle ver dreht sind. Da sie nichts in tu» haben, wisse» sic nickst mehr, was sie erfinden solle», um sich die Zeit zu vertreiben, und mieten incchaiiffch ein Programm herunter, das für alle das gleiche ist. Man kann sich ibm gar nicht mehr entziehen. . . . Wenn ich Ihnen erzählen würde .... nein. Sic würden es gar nicht glauben: ich. dem jede „höhere" Musik ans die Nerven fällt, habe mich der folgende» ichiinpfticben Handlung schuldig gemacht: Ich pilgerte aus Snobismus nach Bayreuth, da saß ich nun in der nmsikatischcn Mördergrube und hörte stundenlang Töne, Töne, die mich rasend macksten. Es gab Momente, wo ich nicht übel Lust lullte, annnwringcn, ans den Schultern meiner Nachbarin den Takt zu schlagen, :u schreien, zu lästern, den Kops Richard Wag ners und feiner Nachkommen zu verlangen und mit dröhnender Stimme zu brüllen: .Ilarlborangk kvan vu-t-on xuorio!" — „Das hätten Sie nur lim solle» !" — „Und die Schande!! Ich hätte mich in Paris nicht mehr sehen lassen töiinen! Aber nach diesem Geständnis werden Sie sich nicht mehr wundern, daß ich mir auch die Tnse ansche» m»ßlc!" stine Menzel-Ausstellung. IT Berlin. 29. März. Die Berlin.'r N a t i o n a l ga l er i e. die ihren Namen nnr teilweise mit Reckst trägt, da keincSweas nur moderne deutsche Kunstwerke dort Aufnahme finden, sucht dieser Bezeichnung wenig stens insofern gerecht zu werden, als sic die schöne Srtte ein- gciübrt hat, nnmitteibar nach dem Hinscheidcn bekannter deutscher Maler und Bildhauer möglichst vollständige So »der-Aus- >« cil u il g e ii ihrer Werke zu veranstalten. Daß dieser löbkche Brauch cinciu Adolf Menzel gegenüber mit ganz besonderer Sorgfalt und Liebe durckigesührt wurde, ist nnr selbstverständlich. Mir bewundernswerter Schnelligkeit und Umsicht wurden von Tschndi, dein ausgezeichneten Leiter der Nationalaalerie, die Vor bereitungen getroffen. Das Ergebnis, wie es sich mwnichr in den envciterren und 'ehr geschicki für diesen Zweck umgestalteten EoriieUusicilcn den Beschauern -darbietet, ist geradezu großartig Mit Staunen unv Bewunderung überblickt man diese riord 6700 Nummern zählende Sommlim« von -Oelbildern. Aguarcllen «Wh
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