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Dresdner Nachrichten : 12.12.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190512124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19051212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19051212
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-12
- Tag 1905-12-12
-
Monat
1905-12
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.12.1905
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spnk3p6'8ekZfep'§^.8.Mitzf6f'Zsl1 keine I.eösl'wsnSn.k^gerstf.n co verlt»., sivriv.-Ttl.) Der Reichstag wird nachdem jetzigen Brrlaufe der ersten Lesung de- Etat- und der Retchs- stiianzresorm voraussichtlich auf die erste Beratung oer eigentlichen Steuervorlagen noch vor Weihnachten verlichte« und uch bereits am Freitag vertagen. Vre», bischer Landtag. Berlin. sPriv.-Tel.s DaS Abgeordnetenhaus begann heute die 1. Lesung des Gesetzentwurfs betr. die Aolkt- s chu l u n te r h a l t u n g S p sI i cht. Kultusminister Dr. Studt verlas eine lange Rede, deren Inhalt sich mit der gedruckten Be- gruudung der Borlage Punkt nir Punkt deckte. Bestatt fand die »Erklärung, das, sofort nach Verabschiedung dieser Vorlage sofort an die Regelung der Lehrergedälter herangetreten werden solle. Adg. v. Heydebrand lkons.s trat namens seiner Freunde in» allgemeinen für die Vorlage ein. obgleich sie in konfessioneller Beziehung herzlich wenig tnete. Seine Freunde wollten nickt die reine Staalchchuie und verlangten, das, der konfessionelle Charakter der Volksschule bewahrt und weiter entwickelt iverde. Bei der Laitenverieilung nustie Rücksicht daraus genommen iverden, daß die Gutsbesitzer nicht ruinien werden. Die prozen- tualen Leistungen des Staates zu Schulbauten usw. müßten siziert und für Posen und tlLeswreußen. die von dem (tz-tjetz ausgenommen werden sollen, besondere Bestimmungen als Er- »atz getroffen werden. Redner »»ahnte zum Schlu« unter leb haftem Beifall, sich bei der weiteren Erörterung dieser Vorlage angesichts der Wichtigkeit der Sache, sich unnötiger Schärfe zn enthalten. Mg. Funck >fr. Bp.f sprach gegen die Vorlage, die das Prinzip der Konfefsionalität zui» vollen Durchbruch bringe. Simultanschulen würden künftig nur noch als Ausnahme geltem Die Folge des Gesetzes iverde eine verhängnisvolle Zerjplilte- rniig unseres gesamten Schulwesens, sein. Die mächtigen Cin- siiisse, die ans volle konfessionelle Scheidung drängten, würden sich nicht mit der Eroberung der Volksschule begnügen. Die Bewegung werde auck aus die höhere» Schulen übergreifen. Das gepriesene Kommunaiprttizip der Vorlage besiehe darin, daß den Gemeinde,', die 'Bezahlung der Schule aufgebürdet rverde, während ihnen alle Rechte über d>e Schule genommen würden. Die Slaatsschule werde sich schließlich doch noch sieg reich aegenitt>er der Kircheistchitte durchsetzen. Abg. Schiffer nuat.-lib.s spricht für die Vorlage, die die Volksschule materiell uch erstelle. Die vvrgeschlcigene Zusammensetzung der Schulvor stände iverde allerdings eine Abänderung eriakren müssen. Dem Ortsschulinspekior' sei ein ungebührlicher Einfluß eingerännit, und das konsessionelle Prinzip werde dadurch verschärft. Die Rechte, die -den Gemeinden eingeräumt würden, stünden außer allem Verhältnis zu den Pflichten, die man ihnen ausbürde. Simultan- und Konfessions-Lchulen sollten im freien Wett bewerb miteinander ringen. Den Eltern müsse es freisiehcn, ,n welche Schul« sie ihre Kinder schicke» wollten, »nenn wir nicht zu einem unerträglichen GewissenSznxinge kommen wollten. Die Vorlage biete aber den Boden zu einer Verständigung. Abg. Dr. Porsch sgentts wies die Behauptung zurück, daß es sich hier um einen Kuhhandel handele. Das Zentrum wolle kerne Staatsschule. Eine volle (ffeivissensfreiheit biete die Vorlage nicht. Von einer solchen könne keine Rede sein, wenn man gläubige Katholiken oder Protestanten zwinge, ihre Kinder in Simlmamchuien zu schicken. Mißz»billigen sei, daß Posen und Westpreußen von der Vorlage ausgenommen werden sollen. Redner glaubt, daß dieses Torsogesctz gxgen Artikel 26 der Ver fassung verstoße, der eine einheitliche ^chiilgesetzaebung fordere. Das Zentrum wolle sich mit der Vorlage bescheiden, aber dann müsse Artikel 26 geändert werden. Abg. Freiherr v. Zedlitz mit, daß chm der Minister versprochen habe, unmittelbar nach Erledigung dieser Vorlage eine Rovclle zum Lehrcrbesoldungs- gesetze "ausznarbetten. — Die Beratung wird morgen fortgesetzt. Berlin. (Priv.-Tel.) Im A b g e o rd n e te nh a u se soll außer der ritten Lesung der Schnlgesetzvoilage vor den Wem- »cichtSferien nur noch die Interpellation des Zentrnnis- chgeordneten von Savignh wegen deS Estenbahnttlniiels in Altenbeken zur Verhandlung kommen. Die Wcihncichtsferien »erden deshalb voraussichtlich am Donnerstag eintrcten. Berlin. sPriv.-Del.s Abg. Hammer hat beim Abgeord- »etenhause Aitträfle aus durchgreifende M aßna h men gegen d i e F e u e r c> e t ä h r l i ch k e i t der Warenhäuser und Heran- siehuiig der Äktieiigesellschasten und Kammanditgesellichatten aus Aktien, Berggewerkschaften. Genossenschaften und Wirtschafts- Dreine mit gewerblichem Charakter, gleichviel ob sie eingetragen nid oder nicht, gegen die Gemeinde-Einkommensteuer einge- bracht. Zur Nedc Bülowö. R o »i. „Popolow Romanow" schreibt, der deutsche Reichs kanzler habe in feiner Rede mit Recht den Beitritt Italiens zum Dreibund und die Erneuerung des selben nicht auf Sentimentalität, sondern aus die vosilive Wert schätzung seiner Interessen ziirückgeführA. Wenn in der großen Mehrheit des italienischen Bottes nicht die tiefgehende. Lurch eine 2-öiährige Ericihrung befestigte Ucberzeugung herrschte, daß der Dreibund die sicherste Garantie des Friedens biete, hätte sich 'eine Erneuerung schwerlich rechtfertigen lassen, wenn auch um Beitritt Italiens zum Dreibunde wenigstens teilweise, das Gefühl mitgewirkt hätte. Die Italiener müßten dem deutschen Reichskanzler dankbar dafür sein, daß er nicht an der Bünd- nistrcue Italiens gezweiseli habe. Jeder Verdacht wäre auch ungerecht, weil die italienische Politik von dem festen Vorsätze vollkommener Treue gegenüber den mit ihnen verbündeten Machten und aufrichtiger Lohalität gegenüber den Rationen, mit denen Italien feste Freundschaftsbande verbindet, niemals , bweichen werde. Paris. „Petis Pannen" bemerkt: Die Rede das N e >. ch s k a n z I e r s zeige, welche große Anziehungskraft Frank- icich aufs Ausland ausübe. Bülow habe zu wiederholten Mulen in eonrtolsieooller Wei'c von Frankreich, von fran- wsifchen Staatsmännern und Generälen gesprochen. DaS fran- „össtche Volk beklage sich nicht darüber, vorausgesetzt, dag man es lei icincr Arbeit und in, Frieden ieine eigenen Geschicke .lenken lasse. — „Echo de Paris' schreibt: Die neue Rede des Reichskanzlers zeige nur, daß seine Angriffslust Frankreich gegen- aber fortdauere: besonders bezeichnend sei es. daß Fürst Bülow die Verantwortlichkeit für die Reise des Kosters nach Tanger auf sich nehme, da er »üble, daß diese Reise im Neichslaae keineswegs einstimmig gebilligt werde. Liberale Katholiken und Sozialdemokraten scheinen mit gleichem Mißtrauen und Mit gleicher Bennruhigrinq der Bülöwschen Politik gegenüber zu- ammenzustehen. welche »non nur dann begreift, wenn sie der Ausdruck eines Willens sei, der lediglich eine äußerliche Lösung suche. London. T>ie „Times" bespricht die Red« des Fürsten Bülow über die auswärtige Lage und führt aus, es möge für ihn unmöglich gewesen sein, die Marokkofraac ganz und gar zu übergehen, aber cs sei schwer zu begreifen, welche guten Ergebnisse ein Staatsmann von Bülows Erfahrung und Takt, der angeblich auch von Friedensliebe beseelt sei, von einer ein gehenden Besprechung dieser Frage im deutschen Parlament er wartet haben könnte. Koloniales. B erliu. Aus D e u t s ch s üd w e st a s r i ka wird amtlich gemeldet: Der Rorobethainer Kornelius war, nachdem er die llmgegend von Kcctmanshov unsicher gemacht hatte, nach der lwiebel-Hochebene ansgeivicheii. Von unseren Truppen dauernd verfolgt, wandte er sich wieder südwärts noch dem Beiwege und wurde am 21. November bei Garunarab, westlich Keetmanshop, von der Kompagnie Grüner! angegriffen. Leutnant Graf von »ardenberg und zwei Reiter wurden hierbei, wie bereits ge meldet, verwundet. Am 29. November überfiel Kornelius die Farm Harles, 69 Kilometer südwestlich Bethanien, und hat nun- mehr wieder die Richtung nach Norden eingeschlagen. Seine Schar scheint sich in mehrere Banden geteilt zu haben, die teils dem TnraSgebirge zuziehcn, teils am Fischflussc westlich Keet- nionShop umherstreifen. Die Verfolgung ist ausgenommen. Im äußersten Süden der Kolonie wurden von Banden Morenaas am 4. Dezember die Pscrdcwachen der 9. Kompagnie bei Sandiontein. sowie der 10. Kompagnie bei Noreclsab überfallen, erstcrcr lvurden 156, 'etzterer 34 Reittiere abgetrieben, obwohl alle verfügbaren Kräfte wlort vorgingen. Am 7. Dezember wurde der Viehpoften von Kalksontein durch eine Iw Mann starke -'ottentottenbande.anschelnendebenfaUsMorcngaleiiten, umzingelt. Dabei wurden 300 Stück Großvieh und Pferde, sowie 4W Stück Kleinvieh abgetrieben, Zahlmeitteraspircint Selbach, der mit wenigen Reiter« di« yerkol§u»a aufnabm, «m de« verbleib de» Gegner» sestzustelle», forme «i« Unteroffizier fiele« hierbei. Die zweite Kompagnie de» Regiment» 1 nahm von Alurihfontein au» di« Verfolgung des au» Gobabis abgezogenen Gegner» auf. Der TranSportverkehr auf den Etappen,tragen im Süden joll durch Anlage befestigter Stützpunkte ausrechterhalten werden. Weitere« Vlchvaudcn wird durch Einkralen der Tiere während der Nackt dorgebeugt. Daß die Pferde bei unzureichendem Hafernachschub hierujtter s^r leiden, muh in den »ausgenom men werden. Zum Oberbefehlshaber im Süden gegen Morenga ist an Stelle de» erkrankten Oberstleutnants v. Semmerer der Major v. Estorff ernannt worden. Das Kommando über die Truppen im Ostnauialand und im Bezirk Beihanien^ersebo übernimmt statt seiner Major Heyde. Di« vierte Batterie griff am 1. Dezember ein« Hottentortenband« bei Guduom», östlich AminuiS, an. Vom Feinde fielen 23 Mann. Wir hatten kein« Verluste, einige Gewehr«, Pferde, Reitochsen und etliches Groß- oieh ward« erbeutet. Nach AuSsag« eine» gefangenen Weibes soll Manasse Noroseb, Kapitän der Hottentotten von Hoachanas, hierbei gefallen lein. Starke Witbotbanden wurden in letzterer Zeit im oberen rheck und bei Dmamprietfontein festgeftellt: schwächere Landen durchzlehen raubend mr» Land. In der Ver folgung solcher Biehräuber fielen am 2. Dezember Leutnant von SeMeinichen und zwei Retter unweit Kub. Der Hererokapilän Michael Tyiseseta von Omaruru soll mit seinem Gefolge nach dem Walsiichbaigebiet übergrtreten und die Gewehr« abgeliefert lxrben. Die Gesamigefaiigeiieiizahl betrug am l. Dezember 8614, ein schließlich 684 Hottentotten, darunter 2171 Männer, gegen 7072 Köpfe, darunter 2054 Männer im Anfang September. Nach Meldung des Obersten 'Dame leidet die Kriegfühhrung erheblich unter den SäMierigkeiten der Verpflegung imolge Auftretens der Rinderpest und der Lungciisenche. und nur von der schleu nigen Genehmigung der Bah» Lnderitzbucht—Kubub kann Besse rung erwartet wcroen. Zur Lage in Rnstland. Petersburg. iPriv.-Tel.s Infolge der von der Re gierung angeoidneien Verhaftung des Rates der Arbeiterdepu- lierteu herricki unter den Revolutionäre» jetzt eine große Ver» wilrun g. Man fürchtet, daß die Reaktion nun ans Ruder kommen könnte, mit dem Grasen Ignatiew als Diktator. Die Verhaftung des Conseils der Arbeiterdeputierten erfolgte in seinem Bureau in der Torgoivaja-Straße. Das HcniS wuroe mit einem starken Militürausgebot besetzt, woraus Gendarmerie- Offiziere das Bureau betraten, alle Schriftstücke und die Kasse konfiszierten uiG den anwesenden Präsidenten Chrustalew, so wie drei Mitglieder des Rates verhafteten, die unter starker Be deckung in die Gendarmerie-Verwattung geführt wurden. Ebenso wachten, ivurden enttvaffnet. Die Bewohner des Schlosses, Eugen und Adalbert von Aderkas, wurden ermop.de t. Die plündernde und mordende Baueiuöande bemächtigte sich der dor tigen Schmalspurbahn und fuhr dann die ganze Gegend ab. linier anderem wurden die Güter Hoppenhof, Wählhof nnd Hinoblen von ihr gedrandschatzt. Petersburg. sPriv.-Tel.) Eine hiesige Bank hat die Nachricht erhalten, daß die Stadl Nowarassisk sich in den Händen meuie > iider Truppen befinde. Die ganze Gar nison meutere. Alle RegicriuiLsgebäiide und Banken seien ge- chlossen. In der Stadt herrsche Panik. Alles flüchte. London. jPrio.-Tel.s Tie „Iailn Mail" meldet ans Petersburg, fünt Minister hätten den Zaren um ihre Entlassung gebeten, darunter Graf Witte und Dur- n o io o. Der Zar habe jedoch sämtliche Demissionen abgelehnt. — Aus Petersburg wird ferner gemeldet: Zwei Postbeamte, welche die Arbeit wieder aufnahmen, wurden auf der Straße er- 't o ch c n. Drei andere wurden schwer verwundet. Die Streiken- )en warfen leere Bomben gegen die Kosaken! Als sie drohten, geladene Bomben zu werfen, ergriffen di- Kosaken die Flucht. — Der „Daily Telegraph" meldet, daß die Unruhen in Ost- Sibirien sich noch immer cuisdehnen. Irkutsk soll voll ständig n i e d e r g cb ra n n t sein. Neue Unruhen hätten sich in Wladiwostok ereignet. Ein russisches Torpedoboot brachte ein anderes Schiff im Hafen zum Sinken. Berlin, sPriv.-Tel.s Der Kaiser äußerte beim gestrigen Empfange des Neichstagspräsidiums sehr ernste Worte über die Verhältnisse in Rußland. Er sprach ferner die Hoffnung aus, daß die Verhältnisse in den Kolonien sich beben würden, daß das Schwerste daselbst überstanden fei und )ic Entwicklung sich aufwärts bewegen werde. Berlin sPriv.-Tel.s In der Rjickbcrusungs- rder an Herrn v. Trotha heißt es: ,/Si« verlassen damit das Land, in dem Sie während anderthalb-iäbrigen Aufenthalts mit vollster Hingebung tätig gewesen sind. Ich spreche Ihnen hierbei gern aus, daß Sie mein Vertrauen in Ihre Einsicht und Kriegserfahrung, das mich bewog, Sie in schwieriger Zeit zum Kommandeur der Schutztruppe in Südwestafrika zu er nennen, in vollstem Maße gerechtfertigt haben." Berlin. sPriv.-Tei.s Der sächsische Gesandte Gras v o n H o h e n t h a l u n d B e r a e n ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen. — Der zweite Vorstandsbeamte der Reichsbankstelle in Plauen i. Vogts. Bankasscssor Burck Hardt ist in gleicher Eigenschalt nach Posen versetzt und der Bankoorstand H a u ck in Franken thal mit der interimistischen Verwaltung der Stelle des zweiten Vorstandsbeamten bei der Reichsbankstelle in Plauen i. L. be auftragt worden. Berlin. sPriv.-Tel.s lieber den Vorgang zwischen Unter- ostizieren des „Panthers" und einem deutschen Reichsange- hörigen an einem brasilianischen Orte werden in der aus ländischen Presse übertriebene Gerüchte verbreitet, nach denen ein Ucbergriff gegen die brasilianische Staats hoheit Vorgelegen haben soll. Unzutreffend ist in diesem Zu sammenhänge auch die Behauptung, die brasilianische Regierung habe sich aus diesem Anlaß mit Vorstellungen an die Regierung der Vereinigten Staaten gewendet. Unrichtig ist ferner die Behauptung, gewisse brasilianische Schiffsbewegungen seien auf den Zwischenfall des „Panther" zurückzuführen. Berlin. sPriv.-Tel.s Hiesigen Blättern wird aus Dres den gemeldet, daß die Intendanz der Dresdner Hosover beabsichtige, mit ihrem Ensemble die „Salom e" von Richard "trauß ,n Berlin zur Aufführung zu bringen, l?) Berlin. sPriv.-Tel.s Ein internationaler Hotel- schwindler, der in Berlin und anderen Städten Betrü gereien ausqeführt hat. ist in Leipzig verhaftet worden. Beuthen. Die Arbeiter der Zinkhütte „Silefia II", gegen 100 Mann, sind gestern in denAusstond getreten, da sie bis Sonnabend auf ihr Verlangen auf Lokmethöhuna keine Antwort erhalten hotten. Sie verlangten u. a. eine Lohnerhöhung von 40 Prozent und Kassenärzte, sie der polnischen Sprache mächtig sind. Die Direktion war nicht geneigt, die gestellten Forverun- en zu bewilligen, da die Lebensmittclteuerung nicht mehr bestehe, ^er Ausstand ist bereits heute wieder beigelegt worden. Unruhstadt. s'Prw.-Tel.s Bei einem Kampf mit vier Wilderern im Cbwalimer Jagdrevier wurde ein Wilderer erschossen und der hiesige Bürgermeister wie sein Kutscher schwer verletzt. Prag. tPriv.-Tel.) Da die Zustände in Böhmen in der letzten Zeit eine außerordentliche Verschärfung er fahren haben, wurde dem Statthalter stärkere militärische Unter stützung zur Verfügung gestellt. Man erzählt hier von einer weitverzweigte» Verbindung deS tschechischen Mob im ganzen Lande, welche Exzesse, Raub und Plünderungen plane. Die tschechischen Abgeordneten habe» eine Mahnung an das tschechische Volk gerichtet, sich ruhig zu verhalten. Budavrst. sPriv.-Tel.s Tic Bemühungen des früheren Finanzminiltcrs Lukacs, die Führer der Koalition zum Nach- geben .zn bewegen, um sodann ein Einvernehmen mit oer Krone zu ermöglichen, hatten nur den Erfolg, daß das Abgeordnetenhaus am IS. September den Äcrlagungscrlaß des Königs unter einfachem Protest zur Kenntnis nahm und die Ver- setzuiig des Kabinetts unter Anklage nicht beschließen wird. Rom. Der Papst hielt heute ein geheimes Kon ti ft vrium ab, dem nur die in Rom anwesenden Kardinale beiwohnten. Er hielt hierbei eine Ansprache und gab dann bekannt, daß zu Kardinalen ernannt sind: Major domuö des Vatikans Cagiano de Azevrdo, der Erzbischof von Rio de Janeiro Arcoverde du Aibuqueraue, der Erzbischof von Erlau 2 r Erzbischof von Sevilla Svin^a. Anzahl Ernennungen von Bisck ' tschos» Dr. ff" -i krnennunarn von Bischöfe» bekannt. . Mergel v«, Eich,last. Di « Deputiert«»!«»»,,, «letz aber die Unterdrückung de» tzr- > der MargarlaefabriLatum angenom- Auf der Streck« »wische» Rheineck Dr. Samisa und der Er»bi gab der Papst eine darunter die de» Bischoss Pari». iPrlv.^Tel.i hat beute vormittag da» G trug» i« Bulterhand«! und men. Ber«. lPriv.^el., . und Heiden-Appenzell wurde rlnPostwaa«»au»ae,atzb,. Die Pneffäcke wurde» durchschnitten, doch paiep die Die' Wertsachen erbeute». Zürich. iPriv.-Tel.) DaS Partrikomitee der sozialdemo- kratljchen Partei dex Sauveiz nahm zur Frage d«S Anti- milltariSmu» «ine ablehnende Haltung ei», will aber beim bevorstehenden Parteitage beantragen, di« Verwendung von Sol- daten beim Streik mit allen Mtteln zu dekämpsan. Haag. Bei Beratung des Budgets der auswärtig«, An. aelegenheiten in der Zweiten Kammer wie» der Minister dr» Acußeren eine Aeutzeruna de» Sozialisten Tak zurück, der du» Vorgehen einer beireundeten Ratio» gegen den Anarchisten Nieuwenhui» als klärte, eL würde . . Weisung dahingehend Angelegetzbeite ... , .. ^ ^... eines Holland,scheu Staatsangehörigen «injukchreiten habe. Der Minister erklärt, ferner, der Besuch der holländischen Kriegs- schiffe in Marokko habe lediglich den Charakter einer Flaggen- demonstratjon gehabt. Der deutsche Geschäftsträger habe den niederländischen Schiffen einen Besuch abaestattet, jedoch nicht als Vertreter Deutschlands, sondern als Vertreter der Niederlande. Aus die interessierten Mächte Hab« dieser Besuch einen schlechten Eindruck nicht gemacht. Die in den Blättern gemeldete angebliche Erregung sei auf Telegramme von Preß- agenien in Tanger zurückzuführen. London. iPriv.-Tel.s Sämtliche Morgenblätter, sogar die konservativen, begrüßen daS neue Kabinett und de- zeichnen es als gut. weil die betten Bestandteile der liberale» Partei durch tüchtige, erprobte Männer darin vertreten sind Jedenfalls erhielt Lord Noseberrps imperialistische Grupp« die wichtigsten Aeniter. — Ter heutige „Telegraph" prophezeit, daß binnen IahreSsrist Jüdasrira von Großbritannien ab- fallen würde, wenn das liberale Kabinett die Einfuhr chinesi- scher Arbeiter verbieten sollte. London. „Daily Telegraph" meldet au» Tokio: Nach Telegrammen aus Peking haben die dortigen Gesandten von Dentschland. Frankreich und Rußland die chinesisch« Negierung amtlich benachrichtigt, daß. wenn sie die Nrberzeuguna erlangt, daß die Geheimhaltung der Verhandlungen zwischen Japan und China nur den Zweck habe, eine .remde Intervention zu verhindern, und wenn Japan im Laufe dieser Verhandlungen Konzessionen erlangen würde, die dem Portsmoutyer Vertrage widersprechen, die Vertreter der drei genannten Mächte dieselben Privilegien für ihre Staaten ver- langen würden. Sie ersuchten die chinesische Regierung, von dieier Mitteilung der japanilchen Regierung Kenntn»» zu gebe». London. sPriv.-Tel.s „Standard" meldet aus Wachina- ton: Es verlautet, daß Präsident Roosevelt nach Ablauf sei- ner Amtssritt sowohl Kaiser Wilhelm, als auch Konig Eduard und den Kaiser von Japan bettichen wolle. Stockholm. Tie Verhandlungen, betr. den schwedisch- . eiitschen Handelsvertrag, die feit dem 30. Oktober geführt werden, werden vor Weihnachten nicht abgescksioffen, und deshalb werden die Verhandlungen im Laufe dieser Woche aus- gesetzt und erst nach Neujahr in Stockholm oder Berlin kor,, «setzt iverden. Die deutschen Vertreter reisen bereit» in dieser ockie ab. K o n st a nt i n o p el. Die Nachricht, daß zwischen der Pforte und dem Botschafter bezüglich der Finanzkontrolle ein Protokoll unterzeichnet wurde, ist unrichtig. Sobald die Pforte brieflich aus di- nächste Kollektivnote antwortet, wird dieselbe durch eine Kollektivnote bestätigt werden und hiermit die Finanzkontrolle formell in Kraft treten. — Die Belgrader Nachricht, daß ein muhammedanischer Albanese gegen den russi schen Konsul in Prizrend einen Anschlag versucht und nur durch den Kawassen des Konsulats daran verhindert wurde, be- ruht aus folgendem bedeutungslosen Vorfälle: Ein durch Trunk und Haschischgenuh unzurechnungsfähiger Albanese versuchte, in das Konsulat einzudringen, was aber ein Kawaß und ein türkischer Polizist verhinderten. Letzterer wurde hierbei ver- mundet. Der Albanese wurde nach llesküb gebracht, wo fest- gestellt wurde, daß er den Konsul gar nicht konnte. Washington. In einem Bericht von strategischer Be- dcutun« empfiehlt der Chef-Konstrukteur der Marine die An- läge eines Trockendocks in Pensacola ^Floridas, daS die größten Schiffe der Marine aufnehmen kann. K o n st a n t i n o p el. sPriv.-Tel.s Die Pforte soll bereit ein, alle Forderungen der Mächte zuzugesteyeu, weuu den „Vertrauensmännern" der Mächte, also nicht Kontrolleuren oder Delegierten, je ein Vertrauensmann der Pforte beigegeben und Hilma Pascha zwei Stimmen in allen Sitzungen -ugestonden werden. Man glaubt, daß aus dieser Basis ein Einverständnis pätestens in einigen Tage» erzielt werden wird. Athc n. K ainmer. Bei der zweite» Abstimmung stimm ten die Zainisten für den theotokistischen Kandidaten Busfides, der 170 Stimmen erhielt. 106 fielen auf Roma, de» ministe- riellen Kandidaten. Somit Ist Busfides zum Präsidenten ge wählt. Das Ministerium wird de,' König, der am Donners tag zurückkehrt, seine Entlassung eiareichen. Athen. T« p u 1 i e rt c n ka m m e r. Man schreitet zur Wahl des Präsidenten. Es sind Gerüchte im Umlauf, daß mehrere bisherige Anbänger des Ministeriums von der Partei abgeiallen sind. Die Erregung steigerte sich darum, denn von der Abstimmung hängt das Verbleiben deS Kabinetts ab 224 Mitglieder stimmten ab. Davon entfielen 103 Stimmen aus Roma lnnnisteriells, aus Ruffidcs sAnhänqer von Theotokiss 96. aus Kar, lArchänger von Zaimiss 15 Stimmen. Unbe- chriebcne Stimmzettel waren 10. Eine absolut« Mehrbeit ist mithin nicht erreicht. Aus Antrag von Rally beschloß die Kammer, zu einer neuen Abstimmung zu schreiten. 1-r„ck,lK ein rehenve Devetckren veN«d«n kick» Sekte 4.1 »rankt«»! a. M. (Schluß.I Oredii «S.M. «Mont» 'S«.—. »rrHdner Pool IM üü. Staat«dahn . eomdarden W.w. Uaurahiiu« rrs.LO. llna«. «ol» . Vorwitrien . Wrtenlos« —. F«st. Sart». cs Udr nachimttag.s Renn m.s». Ntaltaner IM,?». s«ani»r »IM, 5I«U« Portuat«!«» M.»i> Dirken suntftc «»leides »t oe>/, rurtenlol« rss.r». vtio- manbank egg,—. Staatadadn —. Lomdarden l r.—. rriize. Sari«, «roduktenmar»» »,»«„ a,r »«»rinde, ».»0, »» «Ntre.zunt »«.«. lei». Sitrtiu» ver Dexmder »».so »»r Mai-Au-ust »7,7», ftetia. «»«> »er D«i«mber d»,7», »er Mat-Luaust »».»>>. mau laetrrtdemorkt.' Südländischer »eilen rudla »et kein«» »eschdtt. «np< m«er ruhl«. Sinertk Mat« Isetig bet (iemltch «Uten, Nelchdst. Donouer Ma» nomine» unverdndert. Smertk. Medl ru»>, ab« steti», «n,l. Mehl lest, »erste sest. d-'er trt«e. N vrrtlichrs Mi» Sächsisches. — Se. Majestät der Kön i a ist. wie aus Stuttgart gemeldet wich, gestern mittag 11 Uhr 50Min»tei, i» Stuttgart eingetroffen. Zum Empfange hatten sich auf dem Bahnhöfe eingefunden der König, der die Uniform seines sächsischen Jnsanterie-Reaimeiits Nr. 105 angelegt hatte, die Herzöge Philipp. Altnecht. Mvbert nnd Ullrich, sowie Prinz Ernst von Sachsen-Weimar. Armer waren anwesend: der Ebrendienst. General der Infanterie und Kriegsminister v. Schnürlen, der Oberst und Kommandeur des 121. Infanterie-Regiments v. Schäfer, der Oberstleutnant aus demselben Regiment v. Moser, der in Württemberg beglaubigte sächsische Gesandte Freiherr v. Friesen, der württenwergffche Ge- sandte in Dresden v. Barnbüler, der Minister der auswärtigen Angelegenheiten Freiherr v. Soden, die Oberhofchargeu. General adjutant Freiherr v. Bilfinger, die prinzlichen Hoschargen, Stadt direktor Oberregierunasrat Nickel. Oberbürgermeister ». Gauß. Bürgerschnftsaiisschnß-Obinann Löcher, der sächsische Generalkonsul Geh. Kommerzienrat v. Pflaum, der Gouverneur von Stuttgart Äeneraladjntant v. Archstaler, sowie dte direkten Vorgesetzten der ans einer Komvagnie deS 125. Infanterie-Regiment« bestehenden Ehrenwache. Gegen >/»i2 Uhr war die Ehrenwache aufgezogen, ebenso hatte eine ESkadron Dragoner Aufstellung genommen.« Zur festgesetzte» Zeit fuhr der Sonverzug unter den Klängen des PräieiitiermarscheS in die Hall« ein. König Friedrich August entstieg als r»ster dem Salonwagen und wurde vom König Wil helm herzlich begrüßt. Dann schritten die Monarchen die Front der Ehrenwache ab, die Musik Ipielte die sächsische Königshynine. worauf die übrigen Anwesenden vorgestellt wurden. Der Ober bürgermeister v. Gauß übermittelte den Wtllkommrngruß der Stadt Stuttgart. Nach einem Vorbeimarsch der Ehrenkompagnte
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