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Dresdner Nachrichten Srettag. k. Mai 1VV5 ^ Nr. »81 —» Lore Moi^siät di« Königin-W'tw« hat zugesogt, den vom „Verein zur Förderung der Krankenpflege" am 31. Mai und l- Juni zu veranstaltenden Notar in Marienberg zu be- fn«chen. — - König Friedrich August bat den »acbgenannten Ossiziere» die Erlaubtst.- ;ur Anlegung der ilmrn verliehenen Auszeichnungen erteilt und zwar: der Könrgl Preußischen Roten Kreuz-MedaUle Imaior . ner, Kommandeur der 4,5. Infanterie Brigade: des Ritterkreuzes l Klasse des Norwegischen Ordens des heiligen Olaf: den« ' ' ^ M I:^ ' ^auptmann Eulitz. Komvagnie - Ehe» im M. Infanterie- Regiments des türkischen Mebiidis Ordens 3. Klasse: den»Haupt manu Freiherr«, v Berlepsch, persönlichen« Adjutanten des Punzen Johann Georg. — Se Majestät der König Hot folgende Personal - Veränderungen in der Armee genehmigt: -U v Winkler. Oberltnt.. dis 30. Avril m der Kauerl. Scbntstruppe >ür LUdwrstamka, in der Annce «IS Hauptin. mit Patent vom 23. Avril isoz und Komp. Ohes tnr ux> Ins.-Reg wiederunaeitellt -W- Winkler, Oberlar« im 2L Pion. Bat. bi« aus weil««» ohne Gehalt zur Dienstleist ung bei dem Auswärtigen Amt in Berlin kommandier!. -U- Gaupp, Ltnr. in« los Ins.-Keg.. mit dem lS. Mai zur Unterossizicrvorschule oerlehl. -K lrrzberzog Kranz Kerduumd von Oesterreich Lftr, i> I» suito des »7. Ulan. Reg. gestell«. — Abschiedsbewilligungen. Di« L tut«: 44 ctrner bei der Unterofsiziervorschule, 44 v. Rees» im Karab.- Reg., — scheiden bebuts Uebertritls zur Katserl. Schudtrupp« für Lüvwest- annkcr init den, 14 Mal aus dem Heer« aus. —* Am Monlag wurde in der Turnhalle der lt>- Bezrrks- '.yule Herr Direktor He »de durch Herrn Bezirksschulinspektor Ichulrai Tr. Prietzel im Beisein der Herren Stadtröte Fi'cher und Lungwitz, Stadtschulrat Professor Dr. Lyon, Pastor Schmiedel. Stadtverordneter Anger und mehrerer Schuldirek» loren feierlich in sein Amt eingewrcsen. —' Die «christlichen Prüfungen für die crslc juri sl i > chc S t a a t sp r ü l ung an der Universität Leipzig, zu welcher sich I Ä Kandidaten angemeldct haben, finden heule, morgen und über morgen statt. —* Zur Frage der Abschaffung des katholischen Patronats ü de r e va n g e l i s ch e Pfarreien, die vom Eoangelischcn Bunde und anderen kirchlichen Organi'anoncn er strebt wird, hat das ..Lechz Tagebl." solgendc Zuschriil er eilen: .Glauchau, den 1. Mai 1005. An die Redaktion des ..Leipziger Tageblattes" Bezüglich der von Ihnen rn der Abendausgabe Ihres Blattes vom 29 vorigen Monats en-- ixülenen Mitteilung über den von der sämsiichcn kirchlichen Komerenz beschlossenen Antrag wmen Aduhasiung des katbo- lochen Protektorats jioll heißen Patronntsj über eoangelstch« Kirchen kann ich Ihnen mittcilen. daß der Äeisstiche. um dessen Ablehnung, bei der Bewerbung um die Mceraner Obcrpsarr- -cellc es >,ch handelt, der Schwiegersohn des Herrn Super- intendentcn v. Mener-Zwickau ist. Vielleicht nehmen Sic Ver anlassung. die von Ihnen gebrachte Nachricht danach zu vervoll ständigen Hochachtungsvoll Boß. Gräfl. Schonburg Hosral." - Die'e Zu'chrrst ist sehr wertvoll, schreibt das genannte Blatt dazu, denn während sie augenscheinlich die Tendenz verfolgt, das Vorgehen des Evangelischen Bundes gegen dos katholische Patro nat auf persönliche Gründe seines verdienten Führers v. Meyer in Zwickau zurückzusühren. zeigt sie. da», oia» eben von seiten der katholischen Palronatsherrschaft jenen Bewerber zurückwies, weil er der Schwiegersohn eines evangelischen Bundes-FübrerS ist. Das aber heißt nichts anderes, als dak das katholische Patronat ausgenutzt wird, uw vom katholischen Standpunkte aus mißliebige Geistliche zu schädigen. Gin besseres Argument lojtt iicki aber gerade für die Abschottung des katholischen Patro nats gar nicht an'ührcn, als eine solche Uebertragung römisch- katholischer Antipathien in Entscheidunaen über die Besetzung proteilantttcher kirchlicher Acmtcr. Dicie Zuickrist dürite dem nach s-ir die Verhandlungen der Landessynode recht wertvoll sei». —' Die anttltchcn Ermittlungen über die Vergiftungeil in der Aliee-Kochichule in Darmsladt haben zu einem übrrraichenden Ergebnis geführt Mau erinnert sich, dak dort im Januar UM vcrichicdene Vergiftungen infolge des Genusses eines aus K a n «erveubobnen bereiteten Salates oprgctommen sind. Man nahm damals an. daß die Vergütung von dem sogen. Fleischgift berrülnte. Die Untennchnngen haben aber jetzt ergeben, daß in Gemüsekonserven auch bei Luftabschluß Spaltpilze sich zu entwickeln vermögen, deren giftige Stosiwechielprodukte die menich- liche Gemndbeil i» ähnlicher Weite zu schädigen geeignet «ind. Es liegt der Verdacht vor. daß durch Bespritzen oder Begießen der Pslaiue» mit jauchchalttgeil Flüssigkeiten die giftbildcnden Keiine an dieselben gelangen und aus ihnen unbeschadet ihrer Lcbeiis- tähigkeit eintrocknen. Ein gemeinsamer Erlaß des preußischen Kultus- iitid des Landmirk'chasks-MlnistcrS an den Polizeipräsi denten von Berlin und die Regierungspräsidenten läßt deshalb zur Vor > icht bei der Anwcndung vvn Iauchc in der Gemüsezucht mahnen und au« die Gefahren Hinweisen, welche der mewchlichen Gesundheit erwachsen, sobald Jauche unmittelbar mit den abenrdiicheu Pslanzentcileu in Berührung kommt. Auch andere durch Spaltpilze hervorgerulene menschliche Krankheiten wie Tvvhns und Ruhr können so verbreitet werden. Durch das Be- deffe» Fronten eine LäuaenauSdehnuua von 47 Meter bei 24 Meter Breite besitz«,, mit nicht unbeträchtlichen Schwierigkeiten vechun d<n. Bon der mit der Bannnssühruna betrauten hiesigen renom mierte«, Architektensirma Schnauder u. Rohn ist bet der Ausgestal tung der Fassaden ein nwdern variierter Bawcksttl zur Anwendung gebracht worden Als Material wurde dabei auf der Waisenhaus» «lraßen-Seite sächsischer, aut der Johannes-Allee schlesischer sa»d stein gewählt. Di« letztere, als der zukünftigen Ringstraße zuae- wandt. ist als Hanptsckauseite behaiidest und deshalb besondere reich aiisacstaltet. Der Mittelbau zeigt bis zur Höhe des dntlen Geschosses geführte Halbsäulen und bi« dazwischen angeordneten Fenster umgibt architektonisches Schmuckwea. Nach oben hin wird das Ganze durch ein« Balustrade und Pylonen wirkungsvoll abgeschlossen Zu beiden Seiten über den Portalen sind im ersten Stockwerk Bauonaustrilte angebracht worben. Aehnlich. wenn auch wesentlich einfacher und mehr durch die geschickte Berteilung der Baumasien wirksam, ist die nach der AaisenhnuSstraß« gelegene Fassade ausgesührt Aus den Schlußsteinen der Fenstcrbögen des ersten Obergeschosses erblickt inan hier die Wappen einer Reihe von Städten, in denen die Deutsche Bank Niederlassungen unter hält Die Namen dieser Hauptbankplätze find unterhalb der Fenster angebracht worden. Mit Ausnahme eines kleinen Licht - Hofes von 17- Quadratmeter ist die Bebauung des Grundstückes eine vollständige. Hinsichtlich der Einteilung im Innern ist fol gendes zu bemerken. In das Kellergeschoß wurden ein Bank- und ein Safes- Tresor eingebaut. Das letztere enthält etwa 4000 Safes: außerdem ist ein Kuudeuzimmer mit 20 Kojen vorhanden. Fenier befinden sich hier, durch einen Wächtergang von den Tresors getrennt, die Bcamten-Garderobe. Räume für die Heizung, Be leuchtung, Fahrräder uiw Tie Tresors sind mit Hilfe der neuesten Errungenschgsten und Erfahrungen der Technik vollständig feuer- und einbruchssicher hcrgestellt. So wurden u. a. in de» Fußboden der ^ ' in o-""- s -.ch7i 's.? Vn'Ä.r L' 'L..2' ... b7903,st Mark, danwter S8S4b.Ü>i bühren. ' ' Beamten untereinander dienen Telephon-Anlage. Rohrpost und Auszüge Gebäude lerncr einer Zentralheizung uenahrcu werden. Eine gehörige Erhitzung toter etwaige giftige Keims. Der Inhalt von Büchsen, die bei der Oemrnng einen verdächtigen Geruch erkennen lassen, ist zu Geuußzwecken untaug lich und darf vor allem ohire vorausgegangene abermalige Er hitzung als Salat rc. keine Verwendung finden. Die Verwaltungs organe «ollen die Bevölkerung darüber auMiren. — Dos mit seinen Fronten der Waisenhausstraße und Johan nes-Allee zugekehrke neue G e sch ä s ts g e h ä u d e der hiesigen Filiale der Deutschen Bank in Berlin gebt iciner Vollendung entgegen Es erhebt sich au« der Stelle der 'rühereu Zigaretten- 'adrik ..Sulima", Begonnen wurde der Bau am 3. Marz vorigen Lahres. Bei den zu erheblicher Diese geführten Gründuügs- arbeirei: stieß man aus starke Mauerreile, die aus der Festuugszeit herrühne». Infolgedessen war die Gründung des Bauwerkes sWariuwai'ierheizungl und Lüstlings Anlage versehen. Die elek tniche Keieuchtmrg erfolgt teils durch eigene Erzeugung mittels Diesel Motor, teils durch Anschluß an das städtische Lichtwerk. Als Reserve dient eine Akkumulatoren Batterie. Außerdem besitzt das Bauwerk eine elektrische llhrenanlage. Zur Lieferung der verschiedenen Arbeiten sind nur Dresdner bezw. sächsische Firmen berangezogen Wochen. Mit der Errichtung dieses neuen Heims der Deutschen Bank, die i» verschiedeuen Stadtteilen zur Erleichterung des Verkehrs noch besondere Filialen eröffnet hat, gewinnt unsere Stadt eine weitere architektonische Zierde. Der Bezug des Ge bäudes dürste Ansang Juli staltsinden können —* Die Kömgl. Sächsische Kommission für Ge schichte, die uiucr dem Boriitzc des Herrn Kultusministers Dr. o. Leydewltz stellt, veröffentlicht im „Neuen Archiv für Sächsische Geschichte und Mtertumstunde" einen Bericht üver ihre Tätigkeit un Jahre 1004. D>c Kommission verlor in König Georg ihren Ehrenwrderer und im Gey. Hosrat Professor Dr. Ratzel und Krregsarchivdirektor Oberstleutnant Erner veroiensr- volle Mitglieder. Neu traten in die Kommüsion ein dre Herren Direktor des Kömgl. Kriegsarchws Mazor z. D. Hottenroth und 2lrchivrat Dr. Lippert. König Frieorich August trat als Ehrensördcrer an die Spitze der Koiumission. Veröffentlicht hat die Kommission im Laufe des IahreS das Lchnbuch Friedrichs des Strengen, herausgegcben von Woidcmar Lippert und Hans Beschorner, sowie die zweite Halste ocs zweiten Bandes der „Politi!ck>en Korrespondenz des Herzogs und Kurfürsten Moritz von Sachsen", hcrausgegeven von Erich Brandenburg. Für die Bearbeitung der „Geichichre der sächsischen Zcntralverwaltiing" konnte eine geeignete Kraft bisher nicht gefunden werden. Für Bibliographie der sächsischen Geschichte, die von Viktor Hantzich in 'Dresden bearbeitet wird, liegen bereits 40 000 Titelanf- nahmen vor. Die der Geschichte der Stadt Leipzig geltenden Unternehmungen der Kommüsion IGc'chichte des geistigen Lebens der Stadt Leipzig. Tagebuch des Rektors Thomasrus jl670 bis 1084sj stirb über die ersten Schmierigkeiten hinaus gefördert worden, ja eS liegt bereits ein Teil der von R. Wustmann be arbeiteten Musikgeschichte Leipzigs vor. Tie historiich-statistische Grundkarte für Sachsen ist. soweit ihre Bearbeitung der Kom mission oblag, vollendet worden. Mil der Bearbeitung eines Flurkortenauas ist Professor Dr. Kötzschkc beauftragt worden. Das historische Ortsverzeichnis von wachsen ist ernstlich in Angriff genommen worden. Die Vorarbeiten zu dem Werk« sind Dr. Karl Mersche in Dresden übertragen worden. —* Durch die Veranstaltung von Freikorizerten im Großen Garten, deren erstes gestern nachmittag von 3 bis 5 Uhr von der Kapelle des Gardereiter-Regrments ausgesührt wurde, hat sich der hiesige Fremden-Verkebrs-Bercjn em un- bestreitbares Verdienst erworben. In der Tat läßt sich kaum ein herrlicherer Genuß denken, als ein Spaziergang durch den im prächtigsten Frühlinasichmuck prangenden Park unter den Klängen ausgewäblter Musikstücke. Die Veranstaltung schließt Wildem den Kein, einer weiteren Entwicklung zu großstädtischem Leben ein: nämlich die allmähliche Eilibürgernng regelmäßiger Kor'osahrten. Schon gestern waren Equipagen und — als neue Erscheinung aus die'em Gebiete — auch Automobile zahlreich vertreten. Trmcbken erster und zweiter Güte müßten allerdings bei einem Korso ierngehaltcn werden. — Es wäre zu wünschen, daß durch rege Beteiligung des Publikums der genannte Verein nabinte im vergangenen Mark Prämien und Gebühren. 1278.13 Mark Zinsen.' 37 EU. Mark Kassenbestand vom Vormbre. Berausaabt wurde» nur 3L0W.S2 Mark, darunter ,l 2i«,9SMaA W B^schüdech so daß rin Bestand von 82835.72 Mark verbleibt. Der Reservefonds wuchs von 136Ü08..L Mark aus 143008.1» Mark. 4>a, Gesell schastSvermvgen beträgt 175720,71 Mark. Im vergangenen Jahr« traten 630 neue Mitglieder mit 2028 280 Mark BersichemngS- s"nw>e ein, i«8 Mitglieder verlängerten ihre Versicherungen l5840090 Markig 791 )Nitglieder cchöhten ihre VersicyemuaS summe» um 1 070 Mark und 101 Mitglieder verminderten sile 162870 Mark. Am äl.Dejember 1W4 hatte die Geiellschan einen Bestand von 11781 Mitgliedern mit 741168V0 Mattver- sicherungssumme. —* .2» K ö s e n furdet vom 13. dis 16 Juni die diesjährige lDenieinschastö-Aonserenz (Hauptverhimmlung de« Me nachcr Verba »des> statt, und zwar wird am 13. nach einer Sitzung tzes Vorstandes die Begrüßung der Teilnehmer siattsinde» und Herr ?. cstukrn,ann-Berli,r über ..Das Äcdctsleben der Kinder Gottes" spreche». Am 14. Juni sprechen nach einer Morgev- anbacht ^le Herren Lic. Dr Julius Kögel-Greiföivald über „Dre erlige Schnst und die gläubige Gemeinde". Missionsinspekto» roslichterfelde über „Dir Wirkungskraft des Worte-" Treiors gewundene gepanzerte Kreuzstäbe dicht nebeneinander Zement Beton verlegt Die 78 Zenttineter starken Wände sind aus besten Klmkersleinen in Zement gemauert und in den Stoß fugen mit gehärteten Stahlklachstäben gesichert. Dicht neben einander gelagerte t-Tragcr in Zement-Beton bilden die Decken, wie denn überhaupt im Innern des Gebäudes aus Stein und Eilen gebildete, der Neuzeit entsprechende massive Konstruktionen ur Anwendung gekommen «mb. Ilm die Sicherheit noch zu cr- iwheii. zieht sich rings um die Dreions noch ein Wächtergang mit Kviitroll- und Alamivorrichttingen verschiedenster 'Art, Behufs Ausnützung der außergewöhnlichen Höhe von 1.50 Meter bis an die Decke des Kellergeschosses wurde eine Galerie angebracht, die den Zutritt gestattet Im Erdgeschoß befinden sich die um eine mächtige Halle gruppierten Kasienstellen. Das erste Obergeschoß t^. Boegner-Paris „Die Arbeit in die Kirche . Missionsdirektor . der Pariser Mission" Missionar >. .-oh Awetaranian-Schumla, Bulgarien, „Unsere Berpstichtung ur Muhamedaner - Mission". Freitag, den Ui. Inn«: dre Herren Professor 0. Köhler-Halle a. S. „Hervenknltus und Ielu-glanbe", Seminaroberlchrer S Iägei-Eislebcn „Schiüerscher Idealismus und Lutherschcr Realismus". — Anmeldungen zur Teilnahme sind zu richten an Herrn Richard Schäfer. Grobttchterselde-Weft. Ring traße 50. vom 4. Juni ab an Herrn Richard Schäfer. Bad Kösen, Nurcau der Eisenacher Konferenz —*Bereinsnachrrchten. Mittwoch. 10. Mai, 7*/, Uhr abends, findet im Bereinsbaule eine Verlrauensmännerversamm- lung des Vereins zur Hebung der Sittlichkeit statt, in welcher die Herren Dr. med. Hopf über: „Die Wand- turrgen und Fortschritte im Kampfe gegen die Gcichlecklskrank- heiten" und Schuldirektor Vetter über dos Thema: ,Lur Be- kömpsung deS Schmutzes in Wort und Bild" sprechen werden. Mitgliedern und Gästen steht der Zutritt frei. — Der Orts- verband Dresden der PensiorrSanstalt Deutscher Jour- null st en und Schriftsteller hält am 6. Mai, abend» 8 Uhr. eine Milglieder-Versammlung im Saale des „Hotel de France" ab: auf der Tagesordnung stehen Mitteilungen über die große gemeinschaftliche Schiller-Feier iu Aasewitz-Loschwitz und die Wahl der Delegierten für die Generalversammlung der Pensionsanstalt. — Der „Bezirksverern Dresden des Deut- scheu Lehrervereins für Naturkunde" unternimmt am kommenden Sonnabend seinen Frühjahrs^Ausflng nach Nrederwarlba—Kletitsch - Grund—-Aeistropp—Tännicht-Grund- Niederwartha. Die Abfahrt erfolgt 2 Ubr 28 Min. vom Haupt bahnhofe. 2 Uhr 30 Min. vom tzriedrichstädter Bahnhose. Gäste sind willkommen. . ... — Nächsten Sonntag beginnen wieder sruh 0 Ubr dre all- aemein beliebten F rüh >K on z c r t e in der „Großen Wirtschaft" in. Großen Garten unter der bewährten Leitung des Herrn Musikdirektors A. Wentschcr. Der Morgen-Svazier- gang, mit einer Tasse Kaffee in der „Großen Wirtschaft" de- schloisen. läßt manchen zum Frühaufsteher werden, dem bisher ein solcher Hochgenuß unbekannt geblieben. ^ — Wer zur Somiiiersriscde einen Ort sucht, der von der «Stadt aus leicht und schnell zu erreichen ist und doch würzige Wald- und Höhenliist und nervensiärkcnde Ruhe bietet, der sei ans den Ort Langebrück hrngewicscn. Von hier ans kann man die Schön beiten der Dresdner Heide am besten kennen lernen. UnserKönig. der dieselbe sehr zu schätzen weiß, ist deshalb mit seinen Söhnen ein oft gesehener Gast in Langcbrück Wer die Einsamkeit und ungestörten Naturgenuß «licht, der findet sie in Langebrücts reizen der Umgebung, namentlich in dem prächtigen Nadelwald des Langebrückcr und Ullersdorscr Reviers: wer die Geselligkeit liebt, dem bietet sie sich in den Hotels und Gasthäusern des Ortes Leistungsfähige und woblausgestattete Geschärte liefern alle Lebens bedürfnllse. 'Eine Bahnfahrt voir »nr 17 Minuten bringt uns nach Dresden, so daß selbst solche Familicnglieder. die durch den " " gcbnnde» sind, die Annehmlichkeit eines schulen arbeitende Privatichnle ermöglichen auch Krudem längere» Aufenthalt in Langcbrück. —* Heute früh nach 1^5 Uhr wurde der Feuerwehr der Ausbruch eines Brandes in dem Grundstück Frerberger Straße 14 anaezeigt. Das Feuer war vermutlich du: ße 1 4 angezeigt. Das Feuer war vermutlich durch ernen steindesckt auf dem Dachboden des Vordergebäudes «nt standen und hatte beim Eintreffen des Löschzugrs bereit- «ine . ' ^ sofortige Vornahme mawte. gt »nerven ronme. 'ser cur den Gebäudeteilen und am Mobiliar angerichtete Schade» i«t ziemlich erheblich. —* Polizerberrcht, 4 Mai. Am Montage wurde «w schwerhöriger Manu beim Ueberschreiten der Straßenkreuzung am Triniiatisplatze ur^ ^ Dtraßcnbak^nwaz hierbei an der «Stirn e . . „ erlehungen der Bauchhöhle. Die^Schuldfrage bedarf noch der V Klärung.Aus der Helgoland-Straße wurde vorgestern' ein siebenjähriges Mädchen von einem Bierwagen überfahren, wobei es einen komplizierten Unterschenkelbruch erlitt. Der Gc- schirrsührcr ist schuldlos. — Unter dem Vorgeben, mieten zu wollen, Hot sich ein angeblicher Oberpostasiistent, 35 bis 40 Jahre alt. von einer Pensionsinhaberin deren Wohnung zeigen lasten ranz ungefährlich, für Berliner Verhältnisse aber durchaus ver werflich. mag der damit verknüpsie Zweck noch so gitt und löblich 'ein. Wollen die Kinder ocr wohlhabenden Stände für ihre armen Mrttchivesiern und Mikbruder etwas tun. >o ist ihnen in anderer und schönerer Form dazu Gelegenheit gegeben. In .ahlrerctzen Berliner Familien befindet sich eine vozn Kiuder-s-par-Verein gestiftete verschlossene Sparbüchse ulst der Aufschrift: „Das glückliche Kind dem hilfsbedürftigen". Die Kinder tun regelmäßig in diese Büchse erneu Teil ihres Taschengeldes oder gelegentliche Geldgeschenke. Alljährlich werden die Sparbüchsen von den dazg bestimmten Echrenoamen oes Vereins im Beisein der kleinen Sammler geöffnet »ns ihnen mit Tankesworte» eine Onittung über den gefundenen Inhal! übergeben. Obwohl sich die Sammlungen aus Pfennigen uns anderen Keinen Münzen zuiammeittetzen, tnr cs soch auch hier die Maste. Alljährlich kommen w viele Tausende e.m und armen Kindern zu gute. Diese diskrete Weise hat auch einen erzieherischen Wert, da sie sie Kinder von früh aus aaran gewöhnt, wenn es ihnen gut gehl, auch derer zu gedenke», sae vom Schicksal nicht «o begünstigt «ins. wie sie. Aber Kinder cm Interesse anderer zu einer An höherer Bettelei anzuhaken, cncheint der oerkehrteue Weg praktucher Wohltätigkeit zu sein. Der ttzedanke dieses Berliner KindcrhilfSlage» i«k eben>o ver- itchl». wie es die Idee Paul Lindaus war, an der Stätte aer bis dahin ersten Berliner Privatbübne mit einem bunt »irsammengewürselreu. teils sehr minderwertigen Personal und ahne festen. Erfolge verheißenden Spielpian nicht nur materielle, -andern auch künstlerische Siege zu erringen. Paul Lindau hotte seine Kräfte überschätzt und die Schwierigkeit dieser Ans age unterschätzt. Verführt war er dazu durch die leichten sieg«, die er zwei Jahre zuvor im „Berliner Theater" daoon- getvagen hatte. Aber der «onst so kluge Mann hatte vollständig sie hierbei vorsmnoenen Unterschiede übersehen oder nicht ge- —Im „Berliner 'Theater" fand er für dieses Hans an» es Personal mit völlig verwahrlostem Zusammenipiel einem überhaupt in jeder Hinsicht trostlos verfahrenen vor. Mit seiner Bühnen-Ersahrung. Elastizität unv ryugüeti gellina es ibm in überraschend kurzer Zc-i. Ord- mMll tn dem Ebro- zu schassin und Äusfübrungen auch für höhere Ansprüche zu siande zu bringen. Unvergessen sind namentliöi sc nie Vorstellungen von Bförnjons hinreißendem Lopvelüroma .Kleber unierc Kraft", das er freilich nicht für die deutsche Buhne entdeckt, dem er aber durch die erfolgreiche Berliner Ausführung den Weg über die deuttchen Theater ge bahnt hatte. „All-Heidelberg", jenes unliterarische Zugstück, das leine Theaterkasse im Handumdrehen füllte, befriedigte zivar seine Geldgeber ungemein, nicht aber seinen literarischen.Ehr geiz, der höher hinausstrebte. Es gelang ihm, im Hause seines Freundes L'Ärronge Otto Brahm äuszumieten. Er dachte, daß er mit der Uebernahme des Deutschen Theaters ohne weiteres der Direktor des ersten Berliner Theaters werden würde. Er bedachte dabei nur nicht, daß, wenn Brahm mit seinem ganzen Personal und Spielplan ansgezogen sein würde, nichts anderes als das leere Haus mit der zu ganz besonderen Leistungen ver pflichtenden. hochangesehenen Firma „Deutsches Theater" übrig bleiben würde. Die-en Verpflichtungen aber zeigte sich der 05sübrige Lindau in. keiner Weile gewachsen. Er brachte, es nur zu einer ziveilen, allenfalls etwas verbesserten Auslage -eines „Berliner Theaters". Die genügte aber schlechterdings nicht, schon ans dem äußerliche», aber sicher nickst unbeträcht lichen Grunoe, daß man für die drei Mark, die man im „Ber liner Theater" für einen gewöhnlichen Parkettplatz bezahlt, er heblich geringere Ansprüche macht, als für die 4 Mark 50 Pfg., die der Parrettsitz im „Deutschen Theater" kostet. Brahm im Lessing-Theater und Reinhardt im Reuen und Kleinen Theater biieben die ersten Berliner Theaterdirektoren. Paul Lindau war gleich wieder in die zweite Reihe gerückt. Das nagte an dem ehrgeizigen Manne, der von früher her gewohnt war, »ur die erste Geige zu spielen, lltoch mehr werden aber wohl an ihm die beständigen Mißerfolge seines Kassierers beim Bestreben, die Billetts gegen Barzahlung abzusetzen, genagt haben. So» viel „Freiberger", wie nötig waren, um das „Deutsche Theater" allabendlich zu füllen, gab es selbst in dem großen Berlin nicht. So gab Lindau den Kampf gegen bas tückische Objekt, genannt „Deutsches Theater", schon nach einer einzigen, an schmerzlicken Enttäuschungen und Erfahrungen überreichen Spielzeit auf. Die durchaus würdige Art, in der er die Flinte ins Korn geworfen hat. zeuat von seiner unverwüUicken KluaLeit. Würde man ihn mit Röntaenstrählen durchleuchten, dann würde der Test wohl etwas anders lauten, der dabei z»m Vorschein käme. Ettva jo: ,Ach bin es müde, meine Perlen weiter vor gewisse Ge schöpfe zu werfen, die sie nicht zu würdigen wissen und die logenannten modernen Tausendkünstlern nachlaufen, die sie durch Gaukeleien zu betören wissen!" Einer dieser Modernen, Max Reinhardt, soll nun Lindaus Nachfolger iverdcn. Er ist so klug, es anders anzusangen, als sein Vorgänger. Er bringt alles ungeschmälert mit. was sich am Neuen und Kleinen Theater glänzend bewährt hat und sich gewiß auch an jeder anderen Stätte ebenso bewähren wird. Weshalb siedelt er da nun in das andere Haus über? Seine Frcitnde erzählen eine rührende Geschichte. Ihn zieht es au die Stätte, wo er sich seine schauspielerischen Sporen verdient hat und die durch große Erinnerungen geweiht ist. Tatsächlich dürfte der wahre Beweggrund minder idealer Art sein. Es handelt sich um eine einfache, nüchterne Rechnung. Im „Neuen Theater" gibt es nur 800 Plätze, im „Deutschen" dagegen mehr als 1100. Bomben-Erfolge, wie der des „Sommernachtstraums", konnten in jenem keinen Hanse gar nicht gehörig auSgemürui werden. Deshalb wandert der kuge Rechner Reinhardt ui das größere Haus, das durch Lindaus Krach gerade frei wird. Sentimentale Regungen kennt dieser Rechenmeister, der er auch als Theaterdirektor in allererster Reihe ist. durchaus nicht. Sie lind auch auf diesem Gebiet«, wo in Berlin sehr hart gekämpsi werden muß, wenig angebracht. Er kennt sein Publikum und weih, wodurch man es gewinnen muß: indem mau de« smarte» Geschäftsmann hinter literarischem Anstrich und künstlerischen Prinzipien »schickt verbirgt, «so ist es Rcin^rd-t bisher ge- irke»s » ehrlich gestrebt u« — überwinden -u k .«willigen Rücktritt in d» Privat leben sein aufrichtiaes Mitgefühl nicht tnwenthalt« mvg». Er Hatto «m Lester«- Tooatnto- verdient.