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Dresdner Nachrichten : 18.05.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188705181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870518
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-05
- Tag 1887-05-18
-
Monat
1887-05
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.05.1887
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NüdOl unv-ränp., Mal ,l.,a, ZcVl.- vklobee 4L,IX». «pir.iuo >»nig, laro 10F0, Mai II,.v, Inl, 4«.!X,. «upusi-Zepi. 47.7». Peirö- loco 10,85. w. «««vrt, LLeds. u. Lgl. kreuvs. llokpkotoArapd,! Vrvsävo, Lunklinu», 8«v8tri»88« Iso. 1V. »vrlt», L«1i»,>s«ri»I»»t» L». Nsiivliilellemseii I» omilen: «0»KLkt^k'07ttLi(c, PIroaleokoe klare, L 8ol>io»o»te»«»« I», KNENä?07ttLKc. Ileaata-t. « E Vrckillilm Milt.I»M, Aiierikallisclior Z?loi8eh8Ltt, tilr Xranks Iiöelist «ortlivoll. Lx!. Itotniro1!»ickv Vresüvü, »n, Veor«v»tI,ar. 4 SS. SV k>e. kr«k.vr. -u.8e!iNkW!I-vtze!rtzii (rilijitiolilt in ^i'Ö88l«i' ^uünvrM » IdLIt. 8, I« St». IV.S», L8, »S, S7 unck »2. >IssL Ledismö Is'Lrd.k., ^0U8t. 1LatKI»LU8. Nr. 138. SLJ-H-». Jahr---«»fl. 4»,«»« Erpl. > «SS«: ^4.» os.>) »f 8 I. Qimrtal'üuwach» L.4VV . ^ Temperatur warmcr. für den IX. Mai : veränderlicher Wind «on niilll. «türke vewölkuna, mit zeit- und itelicuwrsseu NIederschliiuen. Bemerkung: Neigung zu orttiiiirr Gewilierbildung. Dresden. 1887. Mittwoch, 18. Mtti. Lnantwortllchrr Nedaktewc für Politische- vr. Emll viere- ln Drerde». Eine Bemerkung der „Kieuzzeitung" über die versuchsweise Mobilisirung eines französischen Armeekorps ist wohl geeignet, aus'S Neue KricgSbriorgungen zu erregen. Dos Blntt meint, jenes Bor haben könne Deutschland zu Gegenmaßregrln zwingen, nämlich, zu erwägen, ob nicht unter Umständen die Truppen in den Reichslanden aus den Kriegsfuß zu bringen seien. „Vielleicht überlegen sich die Herren im französischen Kriegsministerium die Sache noch einmal gründlich, ehe sie den ersten Schritt zum Krieg thun", damit schließt der Kreuzzeitungsartikel. Da dieses Blatt in dem begründeten Rufe steht, die Anschauungen der höchsten militärischen Kreise wiederzu spiegeln, klingt der in obigen Schlußworten enthaltene Hinweis bedrohlich genug. Jedenfalls sind die Auslassungen der Kreuz- zeitung ernster zu nehmen, als jene abscheuliche» Artikel der „Post" mit den Ueberschriften „Krieg in Sicht" und „Aus des Messers Schneide", die ganz ohne Grund alarmirten und schwere Ver- mögenSverluste herbeisührte». Es ist jedoch auch denkbar, daß ein im Umnnthe gesprochenes Wort eines einzelnen Heerführers über diePrvbemvbüisirung der Franzosen als der Entschluß der deutschen Heeresverwaltung selbst anSgegebcn nnd verallgemeinert wird. Thatsächlich sei bemerkt, daß unsererseits in Elsaß-Lothringen 48,000 Mann Infanterie steht, während die Franzosen jenseits der Grenze 75.000 Mann von dieser einen Waffengattung anaehäuft haben. Daß der Versuch mit einer Mobilisirung seine über die Sache selbst weit hiiiausgehendc, hochpolitische Bedeutung hat, legten wir vor Kurzem erst dar. Mißlingt der Versuch, so wird sich der Bevölke rung und des Heeres der Franzosen eine gewaltige Niedergeschlagen heit, ja Angst bemächtigen. Das Kriegsministerium kann Das un möglich znlassen: es muß dafür sorgen, daß der Versuch gelingt und zwar möglichst gut. Darm schnellt der Patriotismus der Fran zosen empor. Wäre «S Der nur! Aber er wird sich als Stolz und lieben,uith zeigen. Und darin liegt die Gefahr. Komtnen die Franzosen zu dem Glauben, daß ihre Mobilisirung am Schnürchen geht und die mistige wohl gar übertrifft, so bilden sie sich ein, daß der Sieg ihnen gar nicht entgehen könne. Vvulanger wird also schon dafür sorgen, daß wenn auch dem Anschein nach bis zu letzt ganz geheim gehalten wird, welches Armeekorps den Mobili- sirnilgsversuch macht. Alles so vorbereitet wird, daß er glückt, um daS Selbstbewusstsein der Franzosen zu heben und auf Rußland guten Eindruck zu machen. Es scheint jedoch, als überlegten sich's aber die Franzosen selbst, welche Folgen der Versuch nach sich ziehen kann. Der Finanzausschuß ist sehr geneigt, die Geld mittel zu einem Unternehmen abzulednen, wornach eine kriegerische VvllSstiinnning entsteht, welche verlangt, daß die mobilisirten Truppen nicht nach Hause gehen, sondern marschiren. An und für sich geht ja jetzt die Stimmung der Kammer stark auf Ersparnisse hinaus nnd ist der Bewilligung neuer Gcldforderungen abgeneigt. Nach dem von dem Bndgetausschusse gebilligten Berichte Peletans sind neue Steuern unmöglich, weil die Franzosen jetzt schon die höchste Steuerlast Europas trügen. Starke Ersparnisse seien noth- wcndig, dazu sei aber die Anbahnung seitens der Regierung unent behrlich: der Finanzausschuß könne nicht in die einzelnen Ministerien cingreifen, „um die Nureaukratic zu rcduziren"; deshalb wende sich der Ausschuß, da die Ersparungsvolschläge der Regierung unge nügend seien, an die Kammer, deren Wünschen die Regierung hoffentlich nachgcben würde. Die Kammer hörte diesen Bericht mit größter Ruhe an; am Schluffe ertönte ein schwacher Applaus links. Die Regierung besteht aber auf neuen Stenern und einer neuen Anleihe, um das Gleichgewicht herzustellen. Daß weder die Regie rung. noch die radikale Mehrheit der Kammer eS wagt, auf strengerer Einziehung der Steuern zu bestehen, wodurch ein großer Theil des Fehlbcdarss gedeckt würde, haben wir schon neulich ausgeführt. Ter Glaube, daß Jemand die Finanznoth überhaupt beseitigen könne, ist sehr schwach; wer da Etwas ausrichteu wollte, meint Rochc'ort, müsse falschmünzen können. Den Radikalen ist auch an der Ordnung der Finanzen wenig gelegen. Ob Goblet sich be hauptet oder gestürzt wird, gilt ihnen gleich; die Hauptsache ist ihnen, daß Bvulanger Kriegsminister bleibt. Eine Regierung, die sich durch die Drohungen des Pariser Janhagels einschiichtern läßt und zwar eines JunhagelS, dessen Stimmung täglich deutschfeindlicher wird und der Alles drcmsetzt, daß sein Abgott Boulanger seine Machtstellung ungeschmälert behält — eine solche Negierung fordert deutscherseits die größte und eine ununterbrochene Wachsamkeit heraus. , Den Ucbergang zur Betrachtung unserer eigenen Angelegen heiten bildet die Abstimmung des Schweizcrvolkes über das Brannt- wem-Monopvl. Mit nahezu Mehrheit (252,791 gegen 127,474) beichlvsscn die Bürger der Schweiz in einer Urabstimmung, das Branntweinmonopol einzufiiyren. In den Kantone» Frei- lmrg. Appenzell-Jnnerrhoden, Gens und Solothurn "wurde das Monopol verworfen, in den Kantone» Schaffhauscn, ^aselstadt, Schw'oz ,,„d Zürich wurden überwältigende Mehrheiten dafür ab- gegebci!: in Zürich allein betrug die Zahl der Monopolanhängcr 50,004 gegen »nr 8396. Dieses Branntwein-Monopol der Schweiz ist etwas ganz Anderes, als das früher von der deutschen Regierung geplante. Beides hat Nichts miteinander als nur den Namen ge mein. Alles Andere ist grundverschieden. In der Schweiz besteht ein c,—- - ° "> ^ ^ ^ giebt die.fast Spirituosen erzeugen, meist"aber so unrein, baß daraus eine schwere GeiundheitSschädigniia hervorging. Künftig müssen sie allen erzeugten Branntwein dem Bunde zum Verkaufe übergeben, der ihn gereinigt in den Handel bringt. Der wesentlichste Unterschied zu unS ist icdoch der, daß die Schwei» nur einen kleinen Theil ihres napsbedarsS selbst erzeugt und den größten Theil vom AuS« «inftchr«, muß. Die Kopfschmerzen, die uns Deutschen der ». rinvere r>l grunovrrir»i>eorn. >in vrr eigentliches Brennereigewerbe im deutschen Sinne gar nicht; eS t dort fast nur kleine landwirthschcistliche Brennereien, solche, inst nur für den eigenen Hausbedarf Kirschwasser und ähnliche S Umstand macht, daß wir Hunderttauscnde von Hektolitern Spiri tus brennen, für die es im Jnlandc keinen Absatz giebt, die wir also im Auslande unterbringen müssen, braucht sich also das Schweizervolk nicht zu machen. Es erzeugt vci sich selbst nur 120.000 Hktl. Spiritus, d. i. der 40. Theil unserer Spirituserzeugung und kaust dann das Fehlende vom Auslande. Tie Schweizer brauchen also auf ihre SpiritnSindustric nichc entfernt die Rücksicht zu nehmen, wie wir. Man darf daher nicht die Abstimmung der Schweizer für das Monopol als einen für Deutschland emPschlenS- werthen Vorgang hinstellen, weil es sich da um zwei ganz ver schiedene Verhältnisse hiindclt: andererseits führt die Einführung des Branntweinmonopols in der Schweiz ebenfalls zu einer beträchtlichen Erhöhung derBranntweinbesteucrung. Wenn alw unsere Dcntschscei- sinnigen und die Sozialdemokraten dagegen deklmniren, daß man dem armen Manne nicht lein Gläschen Schnaps vertheuem solle, so zeigt die Urabstimmung der freien Schweizer Bürger, daß man auch dort den Branntwein als ein sehr ergiebiges Mittel zur Bestreitung der Staatsausgaben und die Einschränkung deS Aranntweinvcrbranchs im Interesse der Volksgesundheit und Sittlichkeit liegend ansieht. Der Braniitweinausschnk des deutschen Reichstags hat sich denn auch nicht nbhalten lassen, den 8 1 des Gesetzes nüt seinen grund legenden Steuersätzen anzunehmcn. Die Mehrheit war so stark, daß die verhältnißmäßig glatte Berathung und schließlich«: An nahme deö Gesetzes als vcrvürat gilt. Auch die stafsclmaßige Be- steuciungsart fand eine große Mehrheit. Ter sächi. Abg. Günther führte aus, daß von einer Vergünstigung der Brennereien nicht die Rede sei, deren goldene Zeit sei längst vorüber, es gelte höchstens, die Landwirthichast vor weiterem Rückgänge zu behüten. Die Sviritusvvrlag? erweist sich bei näherer Betrachtung immer mehr als eine sorgfältig abgewogene schonende Behandlung aller ein- schlagcnden Verhältnisse: um so unbefriedigender fällt der Entwurf der Znckersteuer aus. Auch dieser räumt noch nicht mit der ab- schemichen Prümicnwinhschast auf. Er nimmt noch an, daß im Durchschnitt 10 Centncr Rüben 1 Centncc Zucker ergeben nnd wirst darnach den Steuersatz ans, während die Erläuterungen selbst bekennen, daß ini Durchschnitt schon aus 8'/s, ja sogar aus 8 Ctr. Rüben 1 Ctr. Zucker erzeugt wird. Da nun die Zuckersieder bei der Ausfuhr die Steuer in einer Höhe rückvergütet bekomme», als wenn sie 10 Centn» Rüben und nicht blos 8'/- oder 8 zu 1 Ccntner Zucker verarbeitet hätten, so bekommen sie kür jeden Cen/nrr Zucker 1 Mk. zu viel I Bas macht tiach denn LwMchniu der' iu oen retzteuz vier Jahren auSgesührten Ziickcrmassen von 11 Mül. Centuern ein Geschenk von II Mill. Mk. an die Znckcrprinzen. Da nun inivlae der neuen Verbrauchssteuer auf Zucker wohl weniger davon im Jnlande ver zehrt wird, geht der hier nicht abgesetzte Theil in's Ausland und damit erhöht sich ihr Geschenk noch weit mehr. DaS ist eine schreiende Ungerechtigkeit, das laust auf eine unerträgliche Be günstigung der ohnehin reichen Zuckersiedcr hinaus; ein solches Gesetz ist unannehmbar. Rrucste Telegramme der ..Dresdner Rachr." vom 17. Mai. Berlin. Der Reichstag nahm heute in dritter Lesung debattelos den Nachtragsetat zum deutsch-rumänischen Handels- vcrtrage und den Gesetzentwurf über die Rechtsverhältnisse der Colonialbeamten an. Der Gesetzentwurf, betreffend den Verkehr mit blci- und zinkhaltigen Gegenständen, wurde in zweiter Lesung an genommen unter Ablehnung eines Antrages RetemeyerS, wonach für bestimmte Gegenstände, bei anders Conservebüchsen, der Termin des Inkrafttreten des Gesetzes (l. Oktober 1888) noch hinousgeschoben werden soll. Hultzsch befürwortete das Festhalten deS angenomme nen Termins. Die internationale Literarkonvention wurde hieran " in zweiter Lesung angenommen, iiachoem Klemm seine Geuugthung über das Zustandekommen derselben ausgesprochen und um eine Interpretation der Bezeichnung „musikalische Arrangements" in den Vertrag gebeten. Bundesbevnllmächtigtcr Reichhardk erklärte, die Bezcichung sei ausgenommen worden, um den Grundsatz zu wahren, das ein musikalisches Arrangement den Charakter eines eigenthnm lichcn Werkes trägt. Wenn ihm dieser Charakter seitens des Richters zuerkannt wird, liegt kein Nachdruck vor. — Der Gesetzent wurf betreffs Verweildung gesundheitsschädlicher Farben bei der Herstellung von Nahrungs- nnd Genußmitteln sowie Gebrauchs- geaensländcn wurde an eine 2ler Kommission venviesen. Siegle hielt für iiothwcndig, daß fcstgcstellt werde, in welchen Quantitäten die Verwendung von Gmfarben zulässig sei. Gift in bestimmten kleinen Mengen höre aus, als Gift zu wirken. Witte ist für die Vorlage. Der Direkt« des Gesundheitsamts Köhler hält die Be denken Sicale's nicht für stichhaltig. Schließlich wurde» Wahlprü- sungen erledigt und eine große Anzahl Wahlen für gütig erklärt. — Morgen: Petition und Arbeiterschutzanträge. Berlin. Die Branntweinsteiin-Commission des Reichstags bat heute bei 8 52 den Antrag Buhl, welcher die Kornbrenncr den Kartoffclbrennern gleichstellen wollte, gegen 12 Stimmen abgelehirt, den Antrag v. Huenr, daß die Steuerbcträae der sonstigen Ge- treidebrennercicn nur zu ?/» in Ansatz kommen, dagegen angenommen. Gleichfalls angenommen wurde ein Antrag Schulz-Ulidcn, die Jahrcsmcnge des zum geringeren Steuersätze bei-znstellenden Brannt weins nach dem Durchschnitt der von ihnen in den Etatsjahren 1879/80 bis 1885/86 gezahlten Stcuerbeträge unter Streichung der geringsten und höchsten Jahresziffer der gezahlten Stcuerbeträge zu bemessen. Berlin. Der aus Ostafrika zurückgekehrte Admiral Knorr überbrachte gestern dem Kaiser einen eigens für denselben angefer- tigten Orden vom Sultan von Sairsibar, der in seiner Art ein Unikum ist. Knorr soll beauftragt sein, einen ähnlichen, nur kleine ren Orden dem Fürsten BiSmarck zu überreichen. — Dem Reichs tag soll den Hamburger Nachrichten zufolge noch in dieser Session ein Gesetz wegen Verfolgung und Bestrafung von Spionen zugehen. Dasselbe soll schon seit längerer Zeit geplant und nicht erst durch die Sclmebeleaffaire veranlaßt sein. Inzwischen ist in Dijon zur Abwechselung wieder einmal ein angeblicher deutscher Spion festge- nommcn worden. Er heißt Camille Häßler slainmt ans Eschen weiler i. Elsaß und trug seine deutschen Militärpapiere nnd die Adressen in Dijon ansässiger Elsässer bei sich. — Aus Lhon wird gemeldet, daß dort ain Sonntag eine feindselige Manifestation gegen einen deutschen Caroussellbcsitzcr stattfandcn, welche polizeili ches Einschreiten nothwcndig machte. — Die belgischen Dclcairten, welche in Angelegenheit einer Postvcrbindung Ostende. - Dover hterhergekommcn waren, haben einen wohlwollenden Empfang, aber eine ablebnende Antwort erhalten. Die deutsche Postvcrwaltung will die dcntsch-englsiche Post versuchsweise über Vlissingen Qurens- borough befördern. — Die Gesellschaft für deutsche Coloniiation hat ihre Bereitwilligkeit erklärt, mit dem deutschen Colonialvercin wegen Verschmelzung zu verhandeln. Zn diesen Verhandlungen wurden Hosrnth Dr. Crcdö und Bank^" "" daa sich im Allgemeinen nach dem preußischen Gesetz richtet. — Der Prinzregcnt Luitpold von Bayern, dessen Ankunst in Wien schon für den 16. d. bestimmt war. verschob seine Reise nm 8 Tage, um Zeuge der an, 18. in München slattfindendcn Großjährigkeits- erliärnng seines ältesten Enkels, des Prinzen Rupprccht, zu sein. Paris. Dem Figaro zufolge steckt Grevy's Schwiegersohn Wilson in großen Fliianznöthen. Gcev» müsse einschrciten, um seinen Zusammenbruch zu verhindern. — Die bisherigen vier Ber- steigernngstage der Krondiamantcn ergaben 2,240,000 Francs. Die Berliner Börse war auf die gestrigen kriegerischen Artikel der Kreuzzeitung und Post verstimmt. Die Spekulation war sehr rescrvirt. Auch ans Wien wurden gedrückte Eonrse gemeldet. Später befestigte sich die Haltung, vom Russenmackt ausgehend auf allen Gevieten, doch veranlaßt«: zum Schlup die niedrigere Pariser Notiruug wieder eine Abichwachung besonders für Bauten. Russische Anleihen und Noten wurden für Petersburger Rechnung in größe ren Beträgen genommen. Im Kassaverkehr waren deutsche Bahnen sehr still, österreichische meist etwas besser, Banken und Jndustrieen fest, österreichische Prioritäten still. Privaidislont 20». » r » » e , » rI a. M.. 17. Mal. «kredt« 775.00. Staaltbaii» 178,50. «»»- dariir» 60.75. Galizier 164,50. ikaovtcr 75,10. «vroc. Naaar. «oldreute Sl.i.0. Moroni, iSö.lO. 80er Nüsse« —. Vanra —. Still. Wie». 17. Mai. Sredi« 281,20. Sia-tSbal,». «omdarde» — Nordwefib. —. Marknote» —. Nu». Credit —. Ung. Gold —. Still. V »r« s, 17. Mal. «SchluS.i Nenie 80.82. «Kleide 108,05. Italiener 97,87, «taatSbalm 151,25. Lomdardeu 178,75, d°. vrlorltdten —. «vauier 65,77. tz- 8ü>iv»er 871,00. Ottomanen 506. Neue «»leibe —. Tilrke» —. Besser. « London. i7. Mai. «arm. ,l Udr 10 Mi», «»»solo i08'/t. 1873er K Russen 99. Jtallrner S7>/„ Lombarde» 7. Ko»». Türke» 18-/.. ivroc, L. sondiric iitmerikaner 131-/.. Ibroe. lluoar. Goldrenlc 81'/,. Oefterr. Gold» v renic 80. «reu», «onsolii l«5'/.. Sg,Pier 71°/.. Neue ikg,Pier 87'/». Garant. ^ Mndplcr lOO',,. c>t«on,a»ba»k 10'/«. Surz - «ctie» 80. Spanier 65V«. — A Stimm»»«: Siriwaih. — Wetter: Neblig. Amsterdam, 17. Mat. Produkten «Schlichs. Weizen »er Mat -, per November 226. Roggen per Mai 122, per Oktober 121. 2 Lokales nnv Sächsisches. -S» ? ra er O — Gestern Nachmittag beehrten die kgl. M ajestäten die ^ Gärtnerei von P. B. Seidel in Striesen mit ihrem Besuch, um " die awßartigcn Rhododendron-Kulturen in der Abtheüung „Zanzi- bar des Etablissements in Augenschein zu nehmem — Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg beehrte gestern in Be- ^ o alcitung deS Herrn Hofmarschall Freiherrn von Gutschmid die § Möbelfabrik von Reichel u. Heinzc, Trompeterstraße 15 und be- K" wirkte daselbst Einkäufe. — Am 15. nächsten Monats wird das kgl. Hoflager in R »j* Pillnitz eröffnet. Z x» — Gestern traf hier Se. Hoheit Prinz Alexander von ^ Oldenburg nebst Gefolge und Dienerschaft ein und nahm Wohnung U 2 im Hotel de Saxe. ^ x« — Der KHl. Sächs. Bahnhofsinipektoc in Hof, Papsdorf, erhielt von Sr. Kgl. Hoheit dem Prinzregenten von Bayern daS A Ritterkreuz 1. Klasse von! Verdienstorden des heil. Michael. -z — Man ist sehr gespannt darauf, wer zum Nachfolger des § verstorbenen Abtüeüimgsdircktors, des Geh. Rath v. Einfiedel, ? bcuiscn wird. Es werden eine ganze Anzahl Namen genannt, so- daß eigentlich kein einziger der .Herren Amtshanptleuie und Räche im Ministerium des Innern und der Kreishauptmannschaften, welche dein Alter nach die Stelle des verewigten hohen Staats-'' beamten einnehmen könnten, ungenannt bleibt. Doch weiß man ausi früheren Vorgängen, daß der Herr Minister v. Nostitz-Wallwitz seine Entscheidung selbstständig zu treffen pflegt und daß er unter mehre ren sonst gleich würdigen Ccmdidaien dciijenigen Staatsdicner wählen wird, der für vie erledigte Stelle die erprobtesten volks- wirthschastlichen Kenntnisse mitbringt. — Ter prenßischeEtsenbahnministerMayb ach ist in Dresden eingetroffen. — Die gestern Vormittag auf dem Alaunplatz, dem historisch gewordenen Paradefeld der Dresdner Garnison, stattgefundene Köniasparade war vom schönsten Wetter begünstigt. Der zeitige Beginn der Parade mag wohl Tamcnde von Personen, die sonst regelmäßig dem interessanten, fast alljährlich wiederkehrenden Schauspiel beiwohnten, für dicsinal abaehaiten haben, sich einzu- stellen, wenigstens floß der Strom des Publikums nach dem Alaun- Platze diesmal spärlicher als früher» wo der Beginn der Parade stets in die Mittagsstunde fiel. Die von berittenen und Fußtrupven ge bildete Haye entlang des Bischofswcges war von einer Reche von Eauipagen umrahmt, in denen sich die vomehme Dresdner Welt im Glanze prächtiger FrühjahrStoücttcn zeigte. Eine gleichbequeme Aussicht genoß das auf zahlreichen kleinen und zwei großen Tri bünen links des Platzes postirte Publikum und zeigten auch die . der benachbarten Hauser die übliche Besetzung von Zu schauern aus der Vogelschau. Vor halb 10 Uhr waren sämmtlichc zur Parade befehligten Truppen auf dem Alaunplatze eingetroffen. Der Aufmarsch von den verschiedenen Zugangsstraßen aus bot wiederum einen interessanten Anblick, den oer malerische Hintcr- ,rn»d mit der von Thürmen flankirten nnd von duftigem zarten Zaubholzgriin eingefaßte» Kaserne des Schützenregimenks noch er höhte. Die Formirung der Truppen in zwei Treffen ging ebenso chnell als präcis von statten. Am rechten Flügel des ersten vom Generalmajor v. d. Decken kommandirten Treffens war das Cadetten- corps aufgestellt, dem folgten daS Lcibgrenadier-Regiment Skr. 100, kominandirt von Oberst v. Naab: das zweite Grenadier-Rcg. Nr. 101 Kaiser Wilhelm König von Preußen (Oberst v. Hodenberg): das Schiltzcnrcaiment Prinz Georg Skr. 108 (Oberst v. Trcitschke); das 1. Jäger-Bataillon Nr. 12 auS Ficibcrg (Oberstleutnant v Hausen); daS 2. Jagerbataillon Nr. 13 (Oberstleutnant v. Zezschwitz) und das Pionier-Bataillon Nr. 12 (Major v.Pienctz). Me 1. Iw "antcric-Brigade Nr. 45 beider Grenadier-Regimenter befehligte Generalmajor Larraß. Das zweite Treffen wurde vom Gardereitcr- regiment unter Oöentlcntnant v. d. Planitz eröffnet; hieran reihte» ich das I. Hnsaren-Negiment „Königin Carola" Nr. 18 ans Großen- ' ' Schnitze); das I. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 1? fl' L Bankdirektor Dr. Mehncrt, Leide in Dresden, in den geschästssührenden Ausschuß covptirt. — Zwischen der Curie und Hessen wurde ein Einvernehmen erzielt. und das Trainbataillon Nr. 12 (Oberstleutnant eur des 2. Treffens war Generalmajor Hübel Bride Treffen wurden vom Generalleutnant v. Rudorfs. Exc.. be- ehligt. Kurz vor 10 Uhr erschien der koniinandirende General des 12. Armeekorps, Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg, ans dem Paradeplatze und nahm die Meldungen der Treffenkommandeurc entgegen. We nige Minuten später erschallte das Avertissement „Achtung! Prä- entirt das Gewehr!" nnd gleichzeitig intonirten sämmtlichc Musik korps 'Den König segne Gott." Se. Majestät der König war unter de» begeisterten Hochrufen der Truppen auf dem Parade- Platz eingetroffen. Dem .König folgten zu Wagen Ihre Majestät die Köngin und Prinzessin Mathilde; in der glänzenden Swte befanden sich der Könial. preußische General i tu smlv Prinz
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