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Dresdner Nachrichten : 06.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189608063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960806
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960806
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-08
- Tag 1896-08-06
-
Monat
1896-08
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.08.1896
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U». 11. 41. Jahrgang. lulmdar: v»rl L»mi»r««I»t VueUuwälrwx. LeLsüslstrasss 6. L»««r w ««Nt «aLltiuol»«» u. I>»I«tot-, unn II»»«i>«t»II«n. Vo L7L pnttlrelie Foppv? Leim 8vI»I»1rO«It-FL^^L r, k>LU6N8tl'. 7. I Dresden 1896. v. ««88« ^ ^«IM««V xsnisUok«» »oru«r«nuib ür»«t«, 8p»«t»jg»»olM kör »aldl. llrmävdeiisu. llorvorrsxonllv Zsvulivlt«,» <Ior NiniIN« ür»otkl,»»n I» ,U»u kr«Ii>I»U«u. N»Iid»t« »U»r D»pI»,«ul»-»l»t,rI»II«n. 8t«»oi» « ^oaeall«! Vvrrüzrliebo» ILlel-waäz.llSisi für OoaedLkta- unä Vsr- jsvübun^s-ksissn'lo, kamilien ullä 'louriswn Im Ovtrum üsr 8tacit. Slil kllellgi'siMi'Ill'Smmlinli Lodaitoto timiou äurcb -luuonäunx msinor ortkoziüllinebon Kcdvrebo- uuä I.caorunu8- apl)aritte,8<nvjo M!>insr8upportvroor8stti in avn moiston I>'!iIIsn uoeb Roiiunst iliros I»iclou8. Rr. 216. Siegel: Der Londoner« Feuerwerk, L oozialisten-Kongreß. Hofnachrichten. Stichs. Handwerks- u. Kunstausstellung, Taues logelwiese, Berem reisender Schausteller. Preissuchen des ^ - Kynologiichen Vereins. SKu» «vtS«^ vmpkvblt in roielistvr Lusvslil: 8etse» unä Vor>rt«t«i» - , l*Iat«IliüU«u, Itelvsltt»»»«»», Nev«r»>,at^v« stc. ß Lsrnks-rä MäiZer, » Lönixi. llnslic>fsr:mt, !i:uuiu^ibt, Ortüopvci, DonnerstligV6. August. ksrl Milreiiieii. E Amesti'. U. ! Mutbmußliche Witterung ^ ! Periodisch Niederschläge. Patttische». Ohne Raddou und Tumult, ohne Schimpfereien und Ver leumdungen der rohesten Art pflegt kein sozialdemokratischer Parteitag zu verlaufen. Ein internationaler Sozialistenkongreß, auf dem stch die .Genossen" nicht gehörig das Fell zerbläuen, würde nicht al» .Markstein" auf dem Wege zum Zukunftsstaat angesehen werden. Auf der diesjährigen Londoner General versammlung der Sozialdemokratie muß es doch bei Weitem wüster als gewöhnlich zugegangen sein, so daß selbst den waschechten Sozialdemokraten der Spektakel zu arg geworden ist. Das Singer'sche Centralorgan in Berlin, das sonst an den gemeinsten Skandalscrnen seine herzliche Freude hat. fühlt sich zu der Erklär ung bewogen: .ES hieße Schönfärberei treiben, wollte man behaupten, daß der eben abgeschlossene Kongreß einen vollkommen befriedigenden Eindruck zurückqelassen hätte." Wenn mau dieses Urtheil in nichtsozialdemokratische Worte übersehen wollte, so würde man sagen müssen: Der Londoner Parteitag war ein Tohuwabohu, ein Karneval, der mit einem kläglichen Katzenjammer beschlossen worden ist. Die Schuld daran sollen die bösen Anar chisten tragen, die so ehrlich waren, ihre gleichwerthigen Brüder Liebknecht - Bebrl'scher Observanz als VolkSbetrügcr zu kenn zeichnen. Liebknecht hat sich dadurch gerächt, daß er be hauptete: Die Anarchisten sind keine Revolutionäre, sie gehören zur Bourgeoisie. Darnach ist also die revolutionäre Gesinnung die Haupteigenschaft für die Zugehörigkeit zur Sozialdemokratie. DaS mögen sich besonders alle Diejenigen merken, welche auch beute noch, trotz des hochverrätherischen GebahrenS der sozial demokratischen Führer in Lille, in dem thörichten Wahne leben, die Sozialdemokratie habe sich zu einer friedlichen Reformpartei entwickelt. Der Londoner Kongreß zur Verbesserung der Menschheit hatte ein Bild von der Brüderlichkeit und Friedfertigkeit geben sollen, die angeblich in dem Zukunftsstaate herrschen wird. Der .Vor wärts" hatte ihn mit folgenden klangvollen Worten begrüßt: „Während ganz Europa in Waffen starrt, alle Meere durchkreuzt werden von Schrecken erregenden Kriegsschiffen aller Skationen, vereinigen sich friedlich die Vertreter der Arbeiter aller Länder, um zu protestiren gegen den Krieg, um zu beweisen, daß es der Heere und Flotten nicht bedarf, um das friedliche Zusammenleben der Nationen zu sichern. Sie dokumentiren damit, daß cs die Negierenden sind, die die Unruhe und Unsicherheit schaffen, daß das Schicksal der Welt, wenn eS endlich in die Hand des arbeitenden Volkes gelegt sein wird, gefeit sein wird vor den furchtbaren kriegerischen Kata strophen, die Glück und Wohlstand der Nationen gestört haben Der Verlaus des sozialdemokratischen Friedens- und Verbrüderungs konvents in der englischen Metropole hat aber von Neuem dar gethan, daß in dem Zukunftsstaate die wichtigsten Funktionen der Hausknecht und die Guillotine verrichten würden, der Hausknecht, der Alle an die Lust setzt, die den Parleipäpsten widersprechen, und die Guillotine, di« das alleinseligmachende Dogma des inter nationalen Sozialismus allen Denen zu beweisen hat. welche daran nicht glauben wollen. So lange freilich den Aposteln des ewigen Völkerfrirdens eine solche Köpsmaschine noch nicht zur Verfügung steht, wird es ihnen nicht einmal gelingen, den Widerspruch in den eigenen Reihen todt zu machen. Nach Liebknecht'- Forderung sollten in Zukunft alle Anarchisten von den sozialdemokratischen Kongressen ausgeschlossen werden; aber schon für London erwies sich dies alS unmöglich, da eine Anzahl der anarchistischen Brüder so fürsorglich gewesen waren, sich Mandate von anerkannt sozial demokratischen Organisationen zu beschaffen. Uebrigens könnte der Spieß auch eines Tages einmal umgedreht werden und die .Parlamentsdemokraten", wie die Singer und Genossen von den Anarchisten genannt werden, könnten unterliegen. Nach der An sicht des .Sozialist", des anarchistischen Organs, wird der Nimbus, welcher die sog. .wlffenschaftlichen" Sozialisten heute noch umgiebt, binnen Kurzem verblassen: das Volk, jetzt noch deren Stimmvieh, werde die .Verderblichkeit der staatserhaltendrn Theorien", wie sie von den Sozialdemokraten mit heuchlerischen Phrasen vertreten würden, erkennen. Ob die bethörten Massen so bald zu dieser Erkenntniß kommen werde», steht dahin: jedenfalls zeigen aber internationale Kongresse wie der Londoner nicht den Weg, uni zur allgemeinen Völkerverbrüderung zu gelangen. Für die französischen Sozialdemokraten wenigstens ist das Ergebniß des allgemeinen Parteitages die vollständige Entzweiung; sie haben sich nicht allein in Parlamentarier und Anarchisten gespalten: auch unter den Parlamentariern selbst ist Helle Fehde ausgebrochen. Nach der .Köln. Ztg." sollen Parlamentarier wie Jaurös, die Alle- von der vorherigen Eroberung der politischen Gewalt durch das Parlament erhoffen, nebenbei auch noch einem gemäßigten Anarchismus huldige», dem der gesetzliche Kampf allzu lange dauert, während umgekehrt die Anarchisten, um in sozialdemokratischem Sinne hoffähig zu werden, die Autorität der politischen Wählerpolltlk in der Deputirtenkammer anerkennen sollen. Die Mehrheit von ö7, die in London den Zulab der Anarchisten befürworteten, hat offen bar die parlamentarischen Schönredner wie Jaur-S satt; sie sieht in ihnen schon den sozialistischen Bourgeois, der sich in der Deputirtenkammer eine Stellung verschafft und sie möglichst lange behalten möchte. Die Anarchisten wünschen praktische Ergebnisse, keine schönen Reden: was ihnen Jaurös bi» jetzt verschafft, geht nicht über eine gelegentliche Mlnisterkrisi» hinaus. Im .Matln" entwirft SowSl» «tu HWchG Bild von den sozialdemokratischen Gruppen. Auch er hat, gleich den Anarchisten, nur Verachtung für die Parlamentarier; den anarchistischen Staatsstreich aber be willkommnet er; denn daraus werde sich rasch und unerwartet ein Zustand ergeben, unter dem alle Freiheiten blühen werden, aber im Schatten eines — Säbels. Die widerwärtigen Katzbalgereien, deren Schauplatz der Londoner Kongreß gewesen ist. dürfen indeß keineswegs zu der Hoffnung verleiten, daß die Gemeingefährlichkeit der llmsturzpartei in Deutschland abnehmen werde. Diese ist gefährlicher als irgend eine Schwestcrpartci in einem anderen Laude, besonders deshalb, weil trotz der hcilchlerisch-opportunistilchen Taktik, die sie theil- weije verfolgt und durch welche sie zu Zeiten unseren Spießbürgern Sand in die Augen streut, die Vorbereitung zum Hochverrath und zum allgemeinen Umsturz doch nach wie vor ihre Hauptaufgaben bleiben. Liebknecht hat in Lille seinen französischen Brüdern be theuert. daß er immer gegen die Rückeroberung Elsaß-Lothringens gewesen ist, und gemeinsam mit diesen, in denen der national- chauvinistische Gedanke doch noch nicht völlig erstickt ist, sangen die Bebel und Genossen am Schluß des Londoner Kongresses das franzö sische Revolutionslied. Und der Berliner .Vorwärts" hebt in seinem letzten Artikel über den Kongreß rühmend hervor, daß kaum in einem anderen Lande der Gedanke der Jnternationaiität, d. h. der schamlosesten Vaterlandslosigkeit, jo festen Boden gefaßt habe, wie bei uns. „Revolution und Republik!" so lauteten die Hauptparolen, die in London von den Vertretern der internationalen Umsturz- Parteien von Neuem ausgegeben wurden. Als den besten Weg zu diesem Ziele bezeichnet« Bebel aus den, Kongreß die parlamen tarische Taktik, die Eroberung der politischen Macht durch das all gemeine und gleiche Wahlrecht. Alle staatsechaltendcn Politiker sollten daraus entnehmen, welches wichtigste Kampfmittel den Umstürzlern in erster Linie entzogen werden müßte, um ihnen den Weg zu dem Ziele "ihrer Bestrebungen zu verlegen. Wir in unserem engeren Vaterlande sind mit gutem Beispiele vorangegangen. Der nächste internationale Sozialistenkongreß soll in drei Jahren auf deutschem Boden abgehalten werden, wenn, wie Liebknecht bemerkt, die politischen Verhältnisse in Deutschland dies gestatten und den Gästen genügende Sicherheit geboten werden kann. Wir wolle» hoffen, daß sich bis dahin bei uns die politi schen Verhältnisse so geändert haben, daß dies nicht der Fall sein wird ES würde schlimm bestellt sein um des Deutschen Reiches Sicherheit sowohl gegen seine äußeren wie inneren Feinde, wenn in drei Jahren die Liebknecht und Genossen zu der Ueberzcugung gelangt sein sollte», daß sie ihren revolutionären Gästen aus aller Herren Ländern im Herzen Deutschlands genügende Sicherheit für die Weitcrverbreitung der Umsturzlehren bieten können. Eine solche Sicherheit bedarf Deutschland heute vor Allem gegen die inneren Feinde des Vaterlandes und es wäre eine schwere Ver sündigung gegen Staat, Monarchie uns Station, wenn unsere Staatsmänner mit verschränkten Armen Zusehen würden, wie im Jahre 1899 die Sozialdemokraten aller Länder auf deutschem Boden ihre rothen Revolutionssahnen aufpflanzen und zum Ver- rath an Kaiser und Reich, an König und Vaterland auffordern. Fernschreib- nnd Ferus-rech-Berichte vom 5. August. Berlin. Die Darstellung deS Unglücksfalles, der sich am Sonnabend in der Schwimmanstalt der Kürassiere zu Breslau er eignet hat. in der .Brest. Morgcnztg." wird von der „Nordd. Allg. Ztg." im Allgemeinen als richtig bezeichnet, jedoch könne erst die eingrleitete Untersuchung Klarheit darüber verschaffen, ob der Tod eingetreten sei, als der Kürassier Walter vorschriftswidrig be handelt wurde, oder aus anderen Gründen. Es könne sehr wohl noch eine plötzliche Erkrankung Vvrliegen. Von der Verhaftung des Unteroffiziers Ulrich sei an hiesiger maßgebender Stelle nichts bekannt. — Der Ausschuß des Vereins für Sozialpolitik beschloß, die nächste Generalversammlung erst im Herbst 1897 in Köln ab- zubalten. AlS Gegenstände, welche auf dieser Generalversammlung erörtert werden sollen, sind in Aussicht genommen: der ländliche Personalkredit, die Handwerkersroge, die Handhabung des Veretns- und Koaiitionsrechtcs in Deutschland. — Zu der gestrigen programmatischen Erklärung des neuen Redakteurs des „Volk", Dietrich v. Oertze», bemerkt die .Kreuzrty.": Ohne ausdrückliche Erklärung vollzieht Herr v. Oertzen mit seinen Ausführungen that- iächlich seinen Austritt aus der konservativen Partei. Ter Leiter des Organs einer anderen Partei, der christlich-sozialen, kann natürlich nicht Mitglied der konservativen Partei sein. — Heute begann hier der sensationelle Kuppeleiprozeß gegen die Zimmer- vermiethertnnen Schultze, Schmidt. Bredow, Britzleben und Hellmund. Elbing. Bei einem Brand in Zehers-Borderkampen. der in letzter Nacht stuttfand, kam die Familie Salewski, bestehend au» 6 Personen, um's Leben. Königsberg. An Hitzschlag sind heute wieder 3 Kaufleute verstorben. Bis jetzt sind infolge der gewaltigen Hitze in Königs berg 30 Personen dem Hitzschlag erlegen. Es ist kühleres Wetter eingetreten. München. Die heutige zweite allgemeine Sitzung des S. Internationalen Kongresse» für Psychologie wurde von Prof. Richet-PariS ai» Vorsitzendem geleitet. Vorträge hielten der Direktor der Irrenanstalt zu Leipzig. Prof. Flechsig, über Affocia- tlonS-Centren de» menschlichen Gehirns, ferner Prof. Sergi-Hof itnd Prof. Preyer-WieSbaden. An den Vortrag Flechsia's knüpfte sich eine lebhafte Debatte zwischen den Vertretern der Psychologie und denen der Psychiatrie über die Frage, welche Bedeutung die logische Forschung und die GHir» - Anatomie für die ycholoaie habe. - Hassel. D« Kaiser und die Kaiserin reisen Donnerstag bend von WilhelmShöhe nach Wesel, wo die Ankunft am nächsten argen erfoiat. Nachdem Ruhrort und Hügel besucht worden b» «folgt dk Nütllehr nach WilhelmShöhe Sonntag Morgen. M annhei m. Der Deutsche Flcischerverband beschloß eine Petition an den Reichstag, daß aus sanitären Gründen zur Mar- garinefabrikation nur Talg von in Deutschland verarbeitetem Vieh benutzt werden darf, da die ausländische Maare unkoutrolirbar und geringwecthig sei. Tie Vorstandswahl ergab die Wiederwahl von Stein-LübeckzumVorsitzenden, Schmoeger-Leipzig zum Schriftführer. Ischl. Der deutsche Botschafter Graf Eulenburg wurde heute Mittag vom Kaiser in Audienz empfangen. Brüssel. Eine von :Z»00 Personen besuchte Kaiholikcnver- sommlnng forderte die Negierung ans. gleich zu Beginn der Kammer- seision Borichläge zu einer sozialen Gesetzgebung nach deuiichem Muster zu mache». — In das katholische VereinSwkal zu Mecheln drangen 500 Sozialisten und zerstörten und plünderten das Lokal. Dabet wurden mehrere Pcrionen durch Messerstiche verwundet. Etwa 30 Velhaftlmgen sind erfolgt. Briisiel. Prozeß Lvihaire. Ter Generalstaatsanwalt verlas die Anklageschrift und erkannte die Nichtigkeit der Stokes gemachten Vorwürfe n». Zum Schluß führte er aus. Lothaire habe im guten Glauben und nn Zustande berechtigter Vertheidigung gehandelt; er bekürworle daher die Freisprechung. Madrid Ein Hauken von etwa 50 mit Flinten bewaffnete Individuen zog in vergangener Nacht durch die Umgebung Balen- eiaö und schoß aus die Stcuerbeamten. Die Polizei. welche gegen die Tumultuanten ausrückte, wurde mit Flintenschüssen empfangen. Vier Personen wurden verwundet, darunter eine Frau schwer. Andere bewaffnete Haufen durchzogen in gleicher Weise verschiedene Dörfer. Kavallerie wurde gegen dieselben entsandt und zerstreute sie. Man glaubt, daß die Baude» von der republikanischen Partei gebildet worden sind. Palermo. Seit gestern herrscht hier ein ungewöhnlich heißer Sicocco. Die Temperatur erreichte 41 Grad C. im Schatten und 52,5 Gr.C. in der Sonne. Trotz der Hitze ist der Gesundheits zustand ausgezeichnet. Die auswärts verbretteten Nachrichten von Eholcrasällen sind durchaus unbegründet. Lissabon. IDie Blätter melden. England habe die Suve« rünität Brasiliens über die Insel Trinidad anerkannt. London. Li-Hnny-Tschang begab sich Vormittag- nach Osborne, um der Königin sein Beglaubigungsschreiben zu über reichen. In Portsmouth wurde derselbe von den Militär- und Hakenbehörden empfangen und schiffte sich auf der König!. Z-acht „Alberta" ein, welche unter Salutschüssen nach Osborne abging. Nischne »-Nowgorod. In der Vorstadt Kunavino ent stand in der Nahe der Ausstellung ein heftiger Brand: die Aus stellung wurde von dem Feuer indeß nicht betroffen. Tomsk. Der erste Zug der transsibirischen Eisenbahnlinie ist hier eingetrosfen und wurde von dem Gouverneur sowie ande ren hervorragenden Personen feierlichst empfangen. Konstantinopcl. Tückische Blätter melden überein stimmend, das EnllassnngSgcsuch des armenischen Patriarchen sei angenommen, es sei Befehl gegeben, einen Stellvertreter zu ernennen. An der heutigen Berliner Börse waren wohl die meisten Kurse behauptet, die Tendenz aber war namentlich am Anfang sehr schwach. Verstimmend wirkten heute wie an der gestrigen Nachbörie matte Meldungen vom Londoner Platze, ferner von Paris und Wien. Es sind in der Hauptsache die Nachrichten über die Lage des nordamerikanischen Geldmarktes, insbesondere die Mitthctlnngcn aus Chicago, wo eine ernste Krisis ausgebrochen zu sein scheint. Die ungeklärte Lage im Orient, Gerüchte und Nach richten über neue Aufstande in Makedonien, trugen selbstverständlich nicht dazu bei.dieStimmung freundllchec zu gestalten. Im weiterenBer- lauf trat auf Deckunasdegehr und größere Nachfrage um Kaffamarklc eine Erholung ein. sodaß die Kurse schließlich gegen den gestrigen Schluß etwas höher sind. Am Bank-Aktienmarkt hielten die Notirungen ungefähr das gestrige Preisniveau. Kommanditantheile lagen noch etwas höher. Kredit-Aktien, Diskonto- und Deutsche Bank gut behauptet. Von Eisenbahnen waren deutsche Bahnen still, aber gut behauptet, während von fremden Wccthen schwei zerische und italienische Bahnen stärker angeboren waren. Der Monlan-Aktienmarkt hatte keine einheitliche Tendenz: während Hüttenwerthe aus Deckungen ziemlich behauptet waren, gaben Kohlen- wecthe auf einiges Angebot leicht nach. Der Renkenmarkt lag sehr still und schwach. Mexikaner und Türken nachgebend. Heimische Anleihen gleichfalls nachgebend Privatdiskont 2"« Proz. — Am G e t c e i d e m a r k t bleibt die Tendenz auf Meldungen von Schädigung der neuen inländischen Einte durch das Regenwcltcc während der letzten Zeit und aus regere Nachfrage nach greifbarer Waarc ziemlich fest. Ans Mecklenburg und Schlesien wird ge meldet. daß das »och aus dem Felde befindliche Getreide bereits vielfach ausgewach'en sei. Weizen und Roggen im Preise be hauptet. Hafer fest. Spiritus still, ca. 20 Pfg. billiger. — Wetter: Schön, Westwind. g»,» iz«»t «. ». «KLIut-O oredll so D'.rconw AU.oo. Dresdner Bank ibs.N. Liaaikbalm Lombarde« es'/,. Laura . U»a, Gold . Borlnaieien . .'Ziemlich fest. » ,rl». « Mir I!oa«>.> vleme icro7. iuaiimer Dvanlec e« o . Lorniaieien —. rürlni is.io. Turtenloo>e sr.?o. Otlomandanl 5-2.sc. Sraairbav» vcs.co. Lombarden rrs.os. Besser. V«ri«. Srotntten «kill»«.' ILeuen ver AuauU rs.M.ner November- gebruar is ä- beb. Lpirltü« ver Anaun A.7S, ver gannar-Avril ^i,uo. v.li. Siüböl ver A»e»s> rs.oo. vrr Januar-Avril L4.rc>. besäume!. > « p , krodiilien itzchM.i Leiten ver November l-rr, per Mär, l«v. Lioaaei ver Lktober sv. ver ML« S2 «,»»,«. iDrodukten-Beiichl.s Stimmt!» unverändert. Mebl rulng. sieüa. mitunter >/« L ie Getreidearlen iebr rntna. Prene >ch, lwlrer. — Wetter: Schön. Vertttche- nn- Sächsisches. — Ans Anlaß des gestrigen Geburtstages Ihrer Majestät der Königin trugen die Militärgebäude Flaggen schmuck und die Wachen und Posten Paradeuniform. Herr Hoflieferant John im hiesigen Böhmischen Bahnhofe hatte nicht nur sämmtlichr Innen räume der Wartehallen in sinnigster Weise dekorirt, sondern auch eine extrae Speisen karte Herstellen lassen, aus welcher außer dem wohlyktroffenen Biidniß der erhabenen Frau auch naturgetreue Clich-s von der Westseite des umgebauten König!. Schlosses, sowie vom Dresdner Personenhai,vtbahnhose in seiner jetzige» Gestalt prauaten. Das in Oel gemalte große Porträt ihrer Maicstät, wei- chi» den Sprisesoal schon seit längerer Zeit ziert, war von Rosen und Georginen umrahmt, und am Eingang der Wartehalle 3. Klaffe war ebenfalls ein wohlgetrvffeneS Bild der hohe» Frau in Lebens- größe angebracht. Draperien aus Seidenstoffen in Grün-Weiß und Blau-Gelb, sowie eine Künia-krone in Weiß-Rosa nebst dem Ramenszug der Königin vervollsttmdigten di« prächtige Dekoration. Pf»»»'§ SN KüiScrmilch. LL'L. Sres-ncr Walkerei Gebr. Pfund. r>»knerlr. 7V.
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