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,v s * L >8^ ^ 8 «« ß r-L «<tz ^ v »» rr «ach Lhaisa, wo er de» wegen Krankbeit beurlaubten Auftan ablöscn sollte. — Gegen den in Bcitang vorbcieiteten Auf- fiand zu Pinsle» der Unabhäiigiginachung des Landes von Ehina mobilisiert der Vizekonig Truppen. (5H r i st i a n ia. llm den Staalsreseroesonds zu stärke», bat die Regierung, vorbehaltlich der Zustimmung des Storthiilgs. eine 3'st-prozentige Anleihe von 40 Mllionen Kronen in Paris ausgenommen. Bukarest. iPriv.»Tel.) Die Regierung beschlod, anläß lick des im nächsten Jahre stattsindenden 40jährigen Regierung»- iudüäumS de» Königs «ine große nationale Ausstel lung zu veranstalten. An auSivärtige Höfe und Regierungen lverdeu Einladungen zur Teilnahme au der Jubelfeier ergehen. Hodeida. Rach hier eingegangenen Nachrichten hat sich die Stadt Tana in der Nacht vom 20. d. Mt», dem Führer der aufständischen Araber übergeben. Die Aufstän dischen rücken jetzt vor. um die Stadt Menacha zu belagern, das eine Garnison von 5000 Mann enthält, di« jedoch teilrveis« meutert. (Nack,«» eiuaehe«»« Levelcke«, befinden kick» Gelle 4.) Ur«»lsu«> «. M. («chlu«.> »r»»tt «88 80 187 .«o. «,7>k löS.ua Siaalsdah» —. eomiarde» —, Laurizutre L8S,— u»i«r. Sold —. ioclu«-«!«n —. lürloilofe — v»r>«. <» Ud> -i-chmm»,. «8V. NIL r«. «»»nt« »,I7»/e eu? P»rl»a>ek» 88 »s. rürkn -1nl«1d«> 88-0. «>tt<e>U»I« irs,—. Ltto» n-aut-int 801 —. Lla-l«d»tn —. Loa-dard«- . g«ft VarU. Pr«>uk>«>w>i»v. weu«n »er A»rN ic!« «er Scplbc D«jdr. Sl,7». nchi«. Srtrlws »er Avril 18 7S. per Lepidr.-Vezer. 18 A. stetig. «udvl per A»ül !>i).7L, per Zerr -lej. St,71. man. Smtter»»«. Produkte» - Bericht. Weil.'» «er Mat —»er Oktober Roggen per Mai —. ver Lkloder —. Selchatiolo». >»»»»». >v«ir«ldemart!.i r»gl. Weij«» weniger ungebote». keinde» rublg stetig .imerik. Maid lsmocher Donaner nommcll uuveranderi. 0>tgl. Mehl flau, »meilk. trüg«. Gerste ruhig. Tstaler ii-1 - Wetter: schöu. OertlicheS «ud Sächsisches. — 2e. Majestät der König empfing vorgestern mittag, ivse bereit« kurz :rwähnt, ,m Refidenzschloffe eine Abordnung de» Vorfkaiibes des Vereins konigetreuer Knappe» im Lugau- ^elsnitzer Kohlenrevier. dessen Protektorat er üvernommen hat. Tie Abordnung, bestehend aus den Herren Gerold ans OelSnitz, r. derkäricr Lonunakich und Bergrat Scheibner aus Lugau, mußte 'ehr eingehend Bericht erstatten über die Lage der Kohlenindustrie u>i allgemeinen und der Arbeiter im besonderen, sowie über die riete der Schächte, die Wärme der Gruben und über die Arbeitervcrhältnisse. Ter -innig war sehr erfreut über den .',-pammeiiichluß der könig-treuen und vaterlandsliebenden Bergarbeiter, wünschte dem Bereit, ein weitere» Gedeihen und günstige Fortentwicklung und versicherte, daß er einen Besuch der Gegend und de» Revier» ins Auge gefaßt habe und zu ge legener Zeit auSiuiühren gedenke. — Gestern früh 3 Uhr erfolgte der Ausbruch Sr. Majestät de» König» von Bald Elster ins Revier, Es gelang icdvch dem hoben Jagdgast nicht, einen Auerhahn zur Strecke zu bringen, lim 7 Uhr kehrte der König von der Jagd zurück. Mittags l Uhr 'and bei >zenn Forstmeister v Römer ein Tiner zu 12 Gedecken >latl. Abend» hatte der Monarch alle die Elfterer Herren, mit denen er schon als Pri»; bezw. als Kronprinz dem Kegelsport hul digte. zu einer Kegelpartic in da» Restaurant „Zum heiteren Blick" eingeladen. — Ihre König!. Hoheit Prinzessin M athilde machte am Donnerstag einen Baunibliitausiltig nach Eoisebande. besuchte dort den Park de» BerschönernngSvercins und hielt sich länaere (eit auf dem Plateau vor der Pärkfchänke ans. Sie war entzückt über das herrliche Panorama, welches sich hier dem Besucher dar bietet, und gab ihrer Freude darüber wiederholt lebhaften 'Ausdruck. — Im Anschlüsse an die am 23. d. Mts. veröffentlichte Bekanntmachung der hiesigen städtischen Körperschaften über die .Huldigung der Dresdner Bürgerschaft für -seine M a j e sl ä t d en K v n i g a m 2 0. Bl a i wiro noch mals darauf hingewieien. daß besondere Aut'orderuugeu an ein zelne Vereine, Korporationen. Innungen uft». zur Beteiligung an dem von der Bürgerschaft geplanten Lampion- und Fackel- zuge nicht erlassen Iverven. Tie bctrettendeil Bereinigungen und ebenw die einem Pereme nickt angehörenden Bürger und Eimvohncr, welche 'ich an dem Zuge zu beteiligen wünschen, möchten diese Beteiligung umgehend im Rathaufc, Zimmer 16, anmelden. Sie erhalten dort einen Anmeldebogen ansgehändigt. Auf Grund der in diesem Bogen zu machenden 'Angaben über die Stärke der beteiligten Vereine nsw. wird der Zug eingetcilt und geordnet werde». — lieber den Stand der Vorbereitungen zu der geplanten B ctriebsinittelg e m ei »schgst teilt die „Köln. Ztg " fol gendeS mit: Tie Vorbereitungen zur Bildung einer Betriebs mitteigemeiwchaft der deutschen Staatsbahnc» sind in vollem Gange. 'Rach einige» Mongten der Rnhe, d h. der Ruhe nach außen, nickt im Schoße der Verwaltungen, bei denen fleißig und zielbewnßt das nötige Verhandlung», und das schwierige Berechn nnngsniglerial zusgniiiieiigetrage» wurde, nehmen die gemeinsame» Beratungen wieder ihren Fortgang. 'Am Sonnabend. dem 20. Avril d. I.. wird nun m Freibürg i. Br. der Aus- ichtii; van R e g i e rn >, g»ve rt re t e r» ziiiammentreten. der Per den Regterungsverhgndlungcn von, 0. bis >1. Januar d. I. eingeieht wurde, um die Regelung einzelner wichtiger Fragen ftir die zweite Hauptversammlung vorzubereiten. Es ist ganz selbst verständlich. daß beim Zusammenschluß aller deutschen Staatseisen- ochncn. der Reicbsencnbahneii „nd der Psälzi'cheu Ei'enbahnen. a'e in wenigen Jahren bekanntlich in bäurischen Besitz und Bc c ftb übergehen, zu einer Betriebsmittelgemcinichaft' mancherlei Verbältniuc neu zu lege!» sind. Hiettür Vorschläge zu machen, in 'Amgabe des Ausschüsse». Zu solchen Neuregelungen gehören ve'vndcr- die Anordnungen, die zur gemeinsamen Benutzung des Juhrparks von allen anssiihrenden Stellen und Beamten zu he chten sind. Ausgleichftcllen für die Verteilung der Fahrzeuge zur Benutzung und zur Reparatur sind ciiunrichten lieber Bc 'channng und Bauart der Fahrzeuge sind allgemeine Normen zu vereinbaren. Tie T'-ggimation und die Ausgabe» des ftir die Wahrnehmung der Zenlralgc'chäftc der Gcniein'chaft zu schauenden Amte» sind auszua> beiten. Tie künftigen Grundlagen tue die llmlcgung der Gesamttoften aus die Einzelverwaltuugen sind genau zu verabreden, und nchließlicb in die Teilnngszisier selbst, die für die endgültige Umlegung der Geigmitoiten am die Einzelvenval- tungen maßgebend i'l und ihren 'Anteil anr Reingewinn benimmt, sestzmetzen. 'Alle die>c Tinge vorzubereiten, in Ansgabc de» 'Ans- 'cknsie». der voraussichtlich in inehrcrcn Sitzungen sich mit diesen Arbeiten zu beschäftigen baben wird. — Heule läuft Re Frist zum Umtausch von Aktien beider Straßenbahnen bei den betreffenden Banken i nd Bankiers gegen Dresdner Stadtanleihe von 1005 ab. — Gestern vormittag 0 Uhr wurde in der Aula der Tech nischen Hochschule die diesjährige Jahresversammlung de» „Deutschen Verein» für Ps >ichiatri c" eröffnet. Der Direktor der Städtischen Irrenanstalt Herzberge, Hkrr Geheimer Mediziualrat Professor Dr. Moeli-Berlin, begrüßte als Bor- sitzenöer die zahlreich erschienenen Mitglieder, die Herr Geheimer Regierungsrat Kunze im Rainen der Kvnigl. Regierung will kommen lneß, indem er zugleich der Genugtuung AnSoruck verlieh, init der das Königs. Ministerium die deutschen Irrenärzte wie derum in Dresden vereinigt sehe, und mit dem Wunsche bester Erfolge für den Verein schloß, der durch die Tat bewiesen habe, daß seine Versammlungen ernster, fruchtbarer Arbeit gewidmet seien. Für das König!. Landes-Medizinal-Kollegium sprach Herr Geh. Hosrat Professor Dr. Buschbeck. Dieser wies darans hin, daß die sächsische Negierung von jeher der Psychiatrie be- sonderen Wert beigemessen habe, wie daraus erhelle, daß sich die in den Staatsdienst eintreteiiden Aerzte mit dieser nickt nur theoretisch aus der Universität, sondern auch praktisch in mindestens z monatlichen Kursen in einer Irren-Heil- und P'legeanstalt ver> iraut gemacht haben müßten. Herr Bürgermeister Hetsch«! be> grüßte den Kongreß im Namen der Stadt und der städtischen Behörden, die den Arbeiten der Versammlung um jo regere 'Aufmerksamkeit zu t«il werden ließen, als die Stadt selbst für ihre «geisteskranken die große, von Herrn Hosrat Dr. Ganser geleitete Irrenanstalt unterhalten müsse, da die Regierung nicht in der Lage sei, die große zZahl derselben zu übernehmen. Die Stadt dürfe deshalb auch Förderung ihrer eigenen Interessen von dem Verein« Höften, der sich von ieher als wirklicher Arbeitsverein bewirke» hao«. Herr Hosrat Dr. Gelbke hieß di- Versammlung im Namen deS Aerztlicken Bezirksvereins der Stadt Dresden und H«rr Hvfrot Dr. Gonker im Namen der Geielftchatt für Natur- und Heilkunde willkommen. Herr Geh. Medizinalrat BnMpr Dr. Moeli dankt« vüt warmen Worten für di« Be grüßungen. indem er hervorhvb. daß der Verein in Dresden stets ch außerordentlich cntgegenkouunend von den Staats- und Stadtoehörden ausgenommen worden sei, und ferner die Ia»d- schasllichen und geiellschastlichen Vorzüge der stadt so schätzen gelernt Hobe, daß er nunmehr zum vierten Male hierher gekommen sei, ohne Rücksicht auf das alte Wort „Wirst du wo gut «urfa«. nvmmen, „»ißt du nickt gleich wiederkonnnen". — Es folgte als- dann die Wahl der Schrift- und Rechimngsfübrer »sw., sowie die Verteilung der geschältliciren Vortagen ulw. Rach Erledigung dieser Angelegenheiten wandte sich die Versammlung der wisse». schafUiche» Arbeit zu. Zunächst gab Herr Professor Dr. Wey- gandt-Würzbura «inen m«hr allgemein gehaltenen Vor trag über die Idiotie. Der Redner ochandelt« zunächst an der Hand von bildliche» Demonstrationen di« klinische und lisch« Seite seines Thema« und wandte ^ich dann au». sichtlicher der Besprechung der sozial tieferen Stuf« der Idioten zu. Die idiotischen Zustande sind keinesfalls stationär, sondern unterliege» auch später noch vielfachen Veränderungen. Die Idioten!üriorac liegt meist »och fernab von der ärztlichen Wirk- samkeit. was ein Nachteil ist. Zunächst wurde nur für die ZretinS gesorgt, »nd zwar vielfach aus Anregung der Aerzte. tspäter, in den 50er bis 9»er Jahren des vorigen Jahrhunderts, wurde es besser für die Idioten, und neuerdings haben die Staaten selbst die Fürsorge für die geistig abnormen Kinder in die Hand zu nehmen. Gegenwärtig gibt es in Deutschland 108 ylnstalten für jugendliche Schwachsinnige. In den Anstalten waren vorige- Jahr 22 040 Insassen. 53 Prozent davon waren männlichen Ge schlechts. Außerdem beherbergen auch Irrenanstalten Idioten. In 600 Hilfsschulklassen wurden 10 000 Kinder unterrichtet. 54 Anstalten stehen unter geistlicher Leitung. 2l werden vom Staat oder großen Gemeinden unterhalten und nur 13 Anstalten unterstehen privater ärztlicher Leitung. Außerdem gibt es eine Reihe privater Anstalten. NeuerdmgS geben auch einige Anstalten Idioten in Familienpflege. Die UnlerhaltungskostNi der Jdiotenanstalten werden aus verschiedene Weise ausgebracht. Kritik zu üben ani dem Gebiete der Jdiotenfürsorge bedürfe ganz besonderer Vorsicht: vor allen Dingen mutz dabei aus den Mangel der nötigen Mittel Rücklicht genommen werden. Dennoch ist olgendes zn erwähnen: Tie ärztliche Hilft ist vielfach ganz un- zureichend. Die Ernährung dagegen läßt in bezug aus Güte und Reichlichkeit nichts zu wünschen übrig. Die HaupttodeS- ursache der Idioten ist die Tuberkulose. Auch gröbere Zwangs- arteitz wie ZwangSbänke, Zwangsstühle, Zwangsjacken, sind in den fraglichen 'Anstalten noch nicht ganz verschwunden. Ueber körperliche Züchtigungen ist schwer etwas auszujagen, ganz aus gemerzt sind sie aber noch nicht. In manchen Anstalten bestehen straflisten. deren Höhepunkt der AuSschlug aus der Anstalt ist. Auch die Beaufsichtigung der Anstalten ist teilweise noch nicht intensiv genug. Ein Dritte! der Idioten ist erwerbsfähig. Vom Standpunkte des Irrenarztes ist in bezug aus die Jdiotenfürsorge tilgendes zu fordern: Um die noch unversorgten Idioten, die nach Tausenden zählen, unterbringcn zu können, müssen Anstalten geschaffen werden und zwar möglichst seitens des Staates, der Provinzen und der größeren Städte. Deren Leitung muß in erste, Linie den Aerzten überlassen werden: bei bildnngs- nn'älügen Idioten unter allen Umständen. Die Unterrichtung der bildungstähigen Idioten in den Elemcntariächern besorgt am besten der Pädagog,, dock kann unter besonderenVerhältnissen auch der Arzt pädagogisch tätig sein. Praknsche Arbeiten lehrt am beiten Ser Fachmann. Bei bildungsfähigen Idioten können Arzt und Lehrer nebeneinander wirken. In großen Jdiotenanstalten uiiisien die Bildungsfähige» von den Bildungsunsähigen ge trennt behandelt werden. In kleineren Bezirken ioll man die Jdiotenaiistalteii einer gro>;en Irrenanstalt anglicdern. Die Aerzte erheben ihren Anspruch au> die Jdiotenanstalten nur znm Wähle der Kranken. — Im Anschluß Hiera» erfolgten niedrere ergänzende Speziaireserate, und zwar sprach zunächst Herr irektor Tr. Kluge-Potsdam aui Grund seiner Praxis über „Die führer der ^anitätswache». A- Lingner, Geheuner Kommerzien rat, 2. ^Schatzmeister, Dr. meb. Butter. Arzt, Beisitzer uud Vor- steher der «sanitätswache», Dr. med. Menzel. Arzt, peifitzer und Vorsteher der Sanitättzkolonne. der fliegenden Wachen und der Unterrichtskurft. Dr. jur. Mao. Stadtrat. «. Lauck, Rechnung«, nat. Bock v. Wülfingen, WHIsahrttzpoltzetkominissar. Dr. mik Leo. Generalarzt a. D-, Beisitzer. sind da« fortan im Sommer ' ' ß s 2 Ich * * öffnet sein wird^wäh;eydt^n^Wintervie^bi teben bleiben, und für Unterbringung und die Betmndliing psychisch abnormer Fürsorge- zögllnge". Herr Tr. '.Rel^er-türotzkennersdorf behandelte das Thema „Der Arzt in der schwackPniiigenfürjvrge". Mit dem Ende dieses Vortrag» erfolgte der Schluß der ersten Sitzung. — Nachmittags 5 Uhr fand im Festlaale der Harmonie-Gcsell- ickaft. Landlmussttaße N. ein Festmabl statt: auch beute iverden sich die Teilnehmer zu ernem gemeinschaftlichen Eisen nach der Sitzung vereinigen. — Der S a :n a r i t c r v e r e i n zü Dresden ocrötsentlicht einen Bericht über seine Tätigkeit, der die Zeit von der am 5. Mai 1996 enolgte» Gründung bis zum Schlüsse de» Jahres 1004 umfaßt. Der Verein arbeitete hauptsächlich nach drei Richtungen. In erster Linie ries er die sogenannten Samariler- kurft ins Leben, die den Zweck haben. Laien dahin zu unter richten. daß sic bei Unalückssällen oder plötzlichen Erkrankungen, ehe ein Arzt zur Stelle nt. selbständig d>e erste Hilfe leisten können. Wie sehr mit diesem Kurse den Bedürfnissen der All gemeinheit rntiprochen wurde, geht daraus hervor, daß sich gleich bis zum Ende des ersten Ingres über 200 Pcrwnen zur Teil- nähme am Unterrichte anmeldeten und daß bis zum Schlüsse des Jahres 1904 65 solcher Lchrkuric, deren Dauer in der Regel 16 biS 18 Doopelskunden beträgt und die lediglich gegen Entrichtung einer geringen Einschreibgöbühr besucht werden können, aogchalten werden konnten. Es wurden darin im ganzen 1861 Perionen ausgebildct. darunter etwa zwei Drittel städtische und königliche Beamte und ein Drittel Privatpersonen. Turner. Mitglieder der evangelischen Jünglingsvereine »nd des Pereins christlicher jungen Männer, ferner auch 178 'Damen: für letztere erstreckte sich übrigens der Unterricht auch mit aus die häusliche Krankenpflege. Aus den auf diesem Wege zu Samaritern ausgcbildeten Mitgliedern des Verems wurde am I. September 1880 die freiwillige Samartterkolonne gebildet, mit dem Ziele, bei allerhand Anlässen, die «ine größere An sammlung von Volksmassen zur Folge haben, also bei öffent liche» Aufzügen. Ausstellungen, Festen und dergleichen, eine fest- organisierte Truppe von in den ersten Hilfeleistungen be wanderten Samaritern zur Verfügung zu stellen. Diese Kolonne bestand Ende 1904 aus 46 aktiven Mitgliedern mit einem Kolonnensührer. zwei Zugführern und als Lberleiter dem Dr. Menzel an der Spitze: im Jahre 1904 wurde ihr auch eine Radtalirabteiliing angegliedert. Im ganzen ist die Kolonne bis her 30 Mal in Tätigkeit getreten. Die Mitglieder opfern der Sache ihre Zeit und ihre Tätigkeit ohne jede Entschädigung. Die dritte Arbeit des Vereins bildete die Gründung von SanitätS- ivachen, deren 'Ausgabe es ist, jederzeit schnelle und zuverlässige Hilfeleistung zu bieten und den auf der Straße oder an anderen Lrtcn vernnglückenden oder erkrankenden Personen vorüber gehende Aufnahme bis zu ihrer Uebersührung nach der Woh nung oder in ein Krankenhaus zu gewähren. 'Dazu sind sie Tag und Nacht geöffnet, die Hilfe wird unterschiedslos jeder Perwii geleistet. Für Unbemittelte ist sie unentgeltlich, Zakilunas- säkigc baben ein bescheidenes Honorar zu entrichten. ES be stehen bis setzt zwei solcher Wachen, die eine Wallstraßc 14, die andere Marschallstraße 8. Jede davon ist mit allem nötigen Material versehen, ständig mit einem Heilgehilfen besetzt, und an jeder sind 10 Aerzte tätig, die nach einem festen Dienst pläne abwechselnd den Dienst übernehmen und Tag und Nacht telephonisch ans ihrer Wohnung zur .Hilfeleistung hcranzurusen sind. Diese Sanitätswachen erfordern natürlich ganz erhebliche Aufwendungen an Einrichtungs- und ständigen Unterhaltungs- kosten, und sie konnten nur mit Hilfe eines erheblichen Zu schusses der Stadt Dresden wcitcrgeiührt werden, isehr zu wünicken ist e», daß der Verein durch zahlreichen Beitritt von zahlenden Mitgliedern in die Lage versetzt wird, seine Wirk samkeit für das öffentliche Wohl immer mehr auszudehnen, aber auch, daß seine Bestrebungen in der Wei'e gefördert wer- den, daß der Samariter-Unterricht von den Bewohnern Dres dens und dessen Umgegend auch fernerhin in reichem Maße benutzt wird. Hierbei seien die Leiter von größeren Fabriken, Baugeschäften, überhaupt alle größeren Arbeitgeber noch beson ders darauf hingewiesen, daß das Interesse ihrer Arbeiter und mithin auch ihr eigenes es erfordert, ihre Werkmeister, Poliere, Vorarbeiter usw. im Samariterdienste ausbilden zu lassen. An meldungen zum Unterrichte, wie auch zum Verein als Mitglied werden Feldherrenstraße 2 im Bureau entgegengenommen. Der Vereiusvorstand besteht gegenwärtig aus folgenden Herren: Oberbürgermeister Geh. Finanzrat a. D. Beutler und General- oberarzt a. D. Dr. med. Rühlemann, Ehrenvorsitzende. Dr. med. Plettner, Oberarzt, 1. Vorsitzender, Dr. phtl. Weidenbach, Professor, 2. Vorsitzender. Mbm Jenichen, Verwaltungsdirektor, 1. Schriftführer, Dr. med. Oppe Arzt, 2. Schriftführer, M. Zeden, VerwaltunaLdirektor, 1. Schatzmeister «nd Rechnung»- ^abtnetk. bis 8> ge- Stunden nera- nd Sonn- ^ — -,-icßuny um Sonnabend fortfallt. — Gei wendet sich keinem Verb schiene»«, Nummer' dieses Blatte» ist ein Fragt , „ ... dessen Anssiillung der amerikanische Konsul in Glauchau von de» Textilindustriellen seines Bezirks verlangt und der übereinstimmend wahrscheinlich auch in anderen Konsulatsbezirken in Gebrauch ist. Nach diesem Fragebogen soll der Fabrikant eine dis in das ge»auestc Detail gehende Kalkulation des HerstellunaSpreiftS seiner Waren machen, seine Abschreibungen, den Verlust aus investiertes Kapital, seine genauen cspesen und schließlich seinen Fabrikauten- nutzen angeden. Das Drklarativnssvrniular sieht derartig ins einzelne gehende Angaben vor, daß es »wnchem Fabrikanten über Haupt nicht möglich tein wird, die verlangte» Angaben zu machen, da dieft sich vielfach nur schätzen lassen. Die „Sächsische Industrie" bcincrkl zu dein Gebaren der amerikanischen Regie rnng: „Diese Art der Ansspionierung der Verhältnisse deutscher Industriezweige kann unmöglich so weitergehen, denn die ganze 'Art der AuSsragung zeigt deutlich, daß eS den amerikanischen Konsuln nur darans aniomint. Einblick i» die Art der deutschen Fabrikation zu erbalten, ui» aus Grund der erlangten Kenntnisse wenn irgend möglich eine heimische, d. l>. amertlaniiche Industrie großziiziehe» Die bevorstehenden Verhandlungen der deutschen Regierung mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika werden hoffentlich Gelegenheit gebe», deutscherseits Garantien für die Aufhebung dieses Silsteins zu fordern. Der Verband sächsischer Industrieller ist im Sinne dieser Bestrebungen bereits vorstellig geworden und wird feine Bemühnngeii in dieser Hinsicht sortsetzen Zn diese», Zwecke richte» wir auch hierdurch an alle Mitglieder, welche mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika in Be ziehung stehen, die Aufforderung, „ns zunächst möglichst viele derartige Formulare der amerikanischen Konsulate i» Sachse» einzusenden. um das diesbezügliche Material au zuständiger Stelle verwerten zu könne». Ein besonderes Anschrciben an unsere Mitglieder be treffs Geltendmachuna ihrer Wünsche bei Neuregelung der deutsch- amerikanischen Handelsbeziehnngen erfolgt demnächst." — Wie uns die Handelskammer Dresden mitteilt, sind bis her v e r p a ck t e M a f s e n g ü t e r hinsichtlich derErhebung der statistischen Gebüh- infolge ungleichmäßiger Aus legung der bezügliche» Bestimmungen verschiedenartig behandelt worden. Nunmehr hat der Reichskanzler sich dahin aus gesprochen. daß nach der den Bestimmungen zu gründe liegenden Absicht die statistische Gebühr für verpackte. Massengüter nur dann »ach dem Bruttogewicht zu berechnen sei, wenn das Netto gewicht nicht angegeben ist. — Der Vorstand der D resini cr K a u sm a nn s ch a ft ver einigte sich am 27. April im Saale des Jnnilngsgrundstücks Lslra AUee 9 unter dem Vorsitze des Herrn Kommerzienrats Opitz zu einer Getainlsitzung. Es erfolgte die Verpflichtung von 54 bei Jniiunasniltgliedern emgetretenen Lehrlingen, sowie die Aufnahme von 8 neuen Mitglieder», Bewilligung von Unterstützungen an bedürftige Kanfleute und deren Angehörige aus der von der Kauf mannschaft verwalteten Milden Stiftung und dem de Wilde Fonds aus das neue Gefthästsiahr 19l>5 W. Hieran schlossen sich Mitteilungen über den Jahresabschluß des Hausgrundstücks. sowie über sonstige geschäftliche Angelegenheiten. — Der Konservative Verein hält Montag,^ den 8. Mai. feine ordentliche Generalversammlung im Weißen Saale der „Drei Raben" ab. Ans der Tagesordnung, stehen u. a. Referate der Herren Generalmajor z. D. Sachse und Kom merzienrat Grumbl. — Die sozialdemokratische Landeskonferenz in Leipzig wurde am Mittwoch geschlossen. In der Nachmittagssitzung wurde folgende Resolution beantragt: „Die Armengejetz - gcbung des Staates erfordert die aufmerksamste Berücksich- lignnq seitens der sozialdemokratischen Vertreter in allen öffent lichen Körperschaften au» folgenden Gründen: 1. Die kapita listische ProdnklionSweift zerrüttet Arbeitskräfte in größerer Zahl oder verhängt über sie Arbeitslosigkeit: dadurch überliefert sic die Betroffenen dein materiellen Elend und zwingt sie zur In anspruchnahme öffentlicher Unterstützung. 2. Die öffentliche sArmcuZ Unterstützung hat die politische Entrechtung und Ent ehrung der Empfänfler zur Folge und entwürdigt die Entrechteten zu Staatsbürgern zweiter Klasse: diese Klassenfcheidung zerklüftet die Volksgemeinschaft und widerspricht aller Humanität. '3. Die seitens des Staats erfolgte Abwälzung der Armenlasten aus die Gemeinden oerhindcrt eine gerecht« und zweckmäßige Handhabe der Armenpflege und hemmt die Entwicklung der Gemeinden in- sofern, als sic diesen die Erfüllung ihrer eigensten Aufgaben durch die Belastung des Gemeindehaushalts erschwert. Deshalb fordert die sozialdemokratische Partei Sachsens: Uebernahme der Armenlasten durch den Staat: von den Gemeinden vorbeugende Maßnahmen und ausreichende Unterstützung." In der Dis kussion ergreift das Wort Genosse Geyer und wendet sich zu- nächst gegen die Auffassung des Referenten betreffs^der Pro- arammsorderung über das Armenwescn. Wenn der Staat auch die Lasten des Armemvesens übernehme, so könne die Verteilung die Gemeinde übernehmen. Eins aber wolle er indes seslstellen, auf eine gerechte Verteilung sei auch durch die Gemeinden nicht .zn rechne». — ES liegt noch eine Resolution des Referenten vor. Die Resolution wird genügend unterstützt. Mehnert. Chemnitz bedauert, daß eine Lammelstelle für wichtige« Gc- meindematerial noch nicht für Sachsen besteht. Das Interesse und das Material vermehre sich fortgesetzt. Von großem Wert seien die Gemeindevertreler-Konserenzen, wo so vieles aufgeklärt und erörtert werden könnte. Ebenso dringend sei es, daß die Presse sich mehr als wie bisher mit den Geineindevorkomminssen, ganz insbesondere mit dem Armenwesen, beschästige. Redner ver- weist aus verschiedene Manipulationen von Behörden und bittet das Zentralkomitee, der Anregung um Säfassung einer Sammcl- stelle für das wichtigste Material Beachtung schenken zu wollen. Weitere Anregungen wolle er infolge der vorgeschrittenen Zeit vorläufig nicht machen, cr behalte sich daS für später vor. Mit großer Mehrheit nimmt die Landesversammlung sodann die Reso lution des Referenten an. Als Ort ftir die nächste Landeskon ferenz wird Zwickau mit großer Mehrheit gewählt. Hoffmann spricht alsdann namens der Landesversammlung den Leipziger Genossen den wärmsten Dank für die sehr freundliche Aufnahme und für den großartig veranstalteten Kommers aus. lZustim- mung.s Fl« > ßner als Vorsitzender dankte dem Lokalkomitee auf das wärmste für den aut veranstalteten ÄommcrS und führte weiter aus, daß die Verhandlungen gezeigt hätten, daß die Sozialdemokraten „auch diffizile Fragen bei MeinunaSverschic- denheiten nüchtern diskutieren können . Er schloß die Versamm lung mit einem dreifachen Hoch auf die internationale Sozial- demokratie. — Auf der nunmehr geschlossenen Landeskonferenz hatte der Abgeordnete Psannkuch u. a. gelassen das große Wort ausgesprochen, daß ..di« Sozialdemokratie sich nie lächerlich macht, daß sie sich stet« auf der Höhe de m«hr, 64 Lenze zogen über sein Haupt dahin. Aber als habe er. «ln moderner Barbarossa, wenn auch nicht im Kyff. Häuser, so doch im Kreuzberge den größten Teil der Zeit ver- schlafen. Hat er nie davon gehört, wie seine eigenen Freunde mit all den großen Schlagworten und Phrasen ausräumen mußten, die vom ehernen Lobngesetz erzählten, dir den großen Kladderadatsch für bestimmte Termine ankündigten, di« uns den Zukunftsstaat schilderten, in dem eitel Milch und Honig Nießt? Hat er »te von dem Dresdner Parteitag, von seine» Vorgängern