Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.06.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050621024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905062102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905062102
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-06
- Tag 1905-06-21
-
Monat
1905-06
-
Jahr
1905
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
weil ihr Ä« sx und la!" »m- Md. DicicS Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereits als Abend-Ausgabe zugestrllt. während eS die Post.Moniieu'cg am Morgen in einer Gesamtausgabe erhallen. Lerugsgebühr: ««Erli» 1»' »"»»- bet «loU« «et«a>s»er Zutraauna durch »»Irre v«»e« »»«»»» und «»r,rn«, an P«i»> und Monlaoen nur einmav >vri»0vl.durch auSwärliaiLom- »UgonLre , M der. , Mk. 5V «' Bei einmaNarr Zullelluna durch die vlckVMf. iobneBes>ell««>d>. >m«u»- tand mit «ntivrechendem Z»<Lla,e. Nachdruck aller «El u. Oriainal- MitteUun,«n nur mit deutlicher vuellenanaab« i.Dre«d. Nachr'> pilaills N-chtrüaiiche Sonorar- aalvrüche dleiben unb«iicklichi,it; «tverianate Munullrinle werden nicht Luibewadrt. Tele»ramm-«drels«: »achrichta« Lreeda». Nerlag von Ht-psrh jd Uerchavdt. ^ureigen ^Lani. kniadme von «nkündiunnaen dtck nachmitlnad ^ Udr Sonn und Neieiiaa« nur Marienstrade » von U dllUdr Di« t ivalliae Srund »ge ir» » Vlldvii « W,. Nu- Nlndiauuaen aus der LrtvaNeii« Keil» a» Bla : «e »lvaM»« Zette au» Lert- leite 5b B»r. als -lnaeland« Leite io Bl». In «u»»,r» nach «,»»- und 8«ter««^» irdaln,k «rund,eile so V»i. au» Vrivaiieit« eo Bl, . rlvalti,, Zeile aus Tertlelte und al« Em,elandt« v»a. «utwLrtia« «ir». träae nur ,e,en vorau»be««chlun,. Beleadllltter werden mit »o v»5- berechnet. Nernlvrechanlchlat: »l«1 l Sir. U und «r. kasen^ti-».«« >n. l«7 OsSSdNb^ /^eOUMUislOI'SN-WSs!<SVern^preeker 445« chvot»n»al»t«rer>. v. in. I». N. Ii«>par»tiii «n »inel »II«p 8^»t«a»e. ZelLnZI inkolje seiner Luis u»i> Vodl- bekömmliebkeil suerwäris rur Livküdruvj. 1'vsd 2»tianal- Neueste Drahtberichtk Hosiiachrichten, Englische Studienreise. Pnv. Bogenschützen, Deutscher Buchdrncker- ^ss» Siv» verband. Die FriedenSverhandtungcn. Oberlausitzische Gesellschaft der Wiffenschaftei ften Bei Lanner und Strautz. Mittwoch, 21. Jimi 11W5. Neueste Drahtmeldungen vom 20. Juni. DentscliSüdweftafrika. Berlin. Im Hercrolande wurden von den aus die wichtigsten Orte verteilten Statt onsbesatzungcn in den letzten Wochen Streiszüge unternommen, namentlich ur der Gegend von Walerberg, Owikokorero. Otjihangwe, Epukiro und in der weiteren Umgebung von Windhuk. Hierbei sind insgesamt 120 Herero im Gefecht gefallen, 572 gefangen genommen, 60 Ge wehre und Vieh erbeutet worden. Das Kaukauveldt hatte Haupt- Mann v. Oertzen bereits im Mai vom Feinde frei gefunden. Im Namaland griff Hauptmann v. Erckert am 6. Juni am Ganttoapflusse ('?), 80 Kilom. östlich der großen Karasbergc. eine Werft von Hottentotten der Bande Morcngas an. Ter Feind ließ vier Tote und vier Verwundete liegen. Diesseits keine Verluste. Tie Nachricht, daß Hendrik Witboi auf englischem Gebiete bei Lehntitu sitze, wird erneut bestätigt. Russisch-javanischer Krieg. Petersburg. Während des Kampfes bei Liaojangwopin befand sich Prinz Friedrich Leopold von Preußen bei den russischen Truppen. London. IPriv.-Tel.) Dem „Daily Telegraph" wird aus der Mandschurei von einem Ueberfall berichtet, den eine Abteilung Kosaken gegen ein japanisches Feldlazarett unter nahm. Danach feuerte die Abteilung, die ganz unvermutet auf getaucht war, zuerst aus kurzer Entfernung mehrere Salven auf das Lazarett ab und schritt dann mit gezogenem Säbel zum Angriff vor, obwohl dieAerzte und das Lazaretrpcrsonal, im ganzen etwa 300 Mann, durch Abzeichen leicht als 'Zugehörige des Roten Kreuzes kenntlich waren und sich als solche kenntlich zu machen suchten. Die Kosaken sprengten jedoch mitten unter das Personal, wobei viele Nichtkombattanten getötet wurden. Danach steckten die Kosaken die Tragbahren, Ambulanz- und Vorratswagen mit Arzneimitteln und Instrumenten in Brand und plünderten schließlich sämtliche Schlasrämne. Beim Rück züge, während dessen sie noch Feuer in die Hütten der chine sischen Bevölkerung legten, schleppten sie 20 Aerzte als Ge fangene mit. Berlin. 'Der Dampfer „Sylvia" mit dem AbIösun g s- tr«i»s oort sür die ostasiatiiche Beiahungsbrigickr ist ans der Ausreise am IS. Juni wohlbehalten in Port Said eingetroffen und am 20. weitergegangen. Cuxhaven. Die Lege! Wettfahrt des Norddeutschen Regattavereins aus der Nnteretbe begann heute mittag lIsp Uhr bei prächtigem Wetter. Es herrscht ejne Südwestvrise. Am Start erschienen 24 Jachten. Der Kaiser war schon um 11 Uhr an Bord des „Meteor". Köln. In der vergangenen Nacht kam es in den Straßen um den Eblodungsvlatz wegen eines Streites zwischen einem auszichenden Mieter, der die Miete schuldig geblieben war, und dem Vermieter zu blutigen Ausschreitungen. Eine nach Taulen-en zählend' Menge nahm gegen das euischreitend« Polizeiaufgebot Partei und griff die Polizribeamten au. Aus den .Häusern wurden Steine und andere Wurfgeschosse ge schleudert. Das Polizeiaufgebot war nicht imstande, die Streitenden auseincmderzubringen. sodaß die Feuerwebr requiriert werden mußte. Die Polizei ging Mit blanker Waffe vor und verwundete 25 Personen. Auch mehrere Polizeibeamten erhielten schwere Verletzungen, da sogar mit Müllermern auf die Beamten geworfen wurde. Kohlreiche Exzedenten wurden verhaftet. Der Tumult dauerte von 8 Uhr abends bis 2 Uhr nachts. Bonn sPriv.-Tel.s Bei einer Bergnügungstour auf dem Rheine, die das Korps „Westphalia" unternahm, stürzte der Sohn eines Kölner Justizrats univeit Rhöndorf über Bord des Dampfers und ertrank. Die Leiche ist noch nicht gefunden. Darmstadt. Die Verhandlungen des Delegiertentages des Verbandes deutscher Journalisten- und S christ stellervereine wurden heut« im städtischen Saalbau er öffnet. Im Aufträge des durch Landtagsgeschäste verhinderten Staatsministers Dr. Roche begrüßte Oberregierungsrat Usinger die anwesenden Delegierten. Ter Oberbürgermeister sprach namens der Stadt, Geheimrat Tr. Dingeldey als Nestor der lechnisclseii Hochschule. Aus der Tagesordnung stehen vor wiegend Fragen des Urheberrechts. Wien. Ter Schah von Persien verließ heute vor mittag Wien, um sich zur Kur nach Eontröxeville zu begeben. Der Kaiser gab seinem Gast das Geleit bis zum Westbahnhofe. Die Verabschiedung war sehr herzlich. Par! s. Der „Agence Havas" wird aus Fez vom 16. ds. gemeldet: Die Nachricht, daß der Sultan von Marokko bezüglich der Streitigkeiten an der algerischen Grenze ein Ultimatum gestellt habe, ist unbegründet. Ebenso ist das Gerücht sälsch, daß der französische Gesandte Taillandier um seine Abberufung gcbelen habe. Petersburg. Tie Blätter melden: Der Minister des Innern Bulygin wird soior! nach Durchberatung seines Projektes im Ministerrat seinen Posten verlassen. OertlicheS und Sächsisches. Dresden, 20 Juni. —* Ans Baden-Baden wird berichtet: Tic Reise Sr. Ma jestät des Königs zu den BeisetznngSfeierlichkeiten des Fürsten Leopold von Hohcnzollern narb Sigmaringen verlief programm gemäß und wnrdc ein längerer Aufenthalt in Ulm zur Besichtigung der Stadt, des Domes und ^nm Besteigen des Domtnrmes be nützt. Bei der Ankunft in Sigmaringen am Donnerstag wurde der König am Bahnhöfe vom Fürsten Wilhelm von Hohcnzollern empfangen. Am Freitag, vormittags 10 Uhr. wohnte der König in der Erlöserkirche der Beisetzung und am Sonnabend in der Schloßkapellc dem Requiem sür den verewigten Fürste» bei. Am Sonnabend nachmittag 1 Uhr 34 Minuten reiste der König, vom Fürsten Wilhelm nach dem Bahnhose geleitet, von Sigmaringen inkognito ab und fuhr, die herrliche Schwarzwaldbahn benützend, bis Triberg, wo Nachtquartier genommen wurde. Der König unternahm nachmittags und am Sonntag morgen weitere Spazier gänge in die schöne Umgebung und wohnte sodann dem Gottes dienste in der Stadtkirche bei. Bormittags 11 Uhr 48 Minuten reiste der Monarch mittels SonderzngS znm Besuche der Groß M»UAS Bahnhöfe wurde der König durch den Großherzog von Baden und den sächsischen gesandten Freiherr» v. Friesen empfangen und nach dem Schlöffe geleitet, wo er durch die Großherzogin begrüßt wurde. Hieran schloß sich ein Frühstück on tamille. In den Nachmittagsstunden »nternahinen die Herrschaften mit de» Damen und Helrcn des Dienstes eine Fahrt nach Schloß Favorite und kehrten abends gegen >/z? Uhr nach Baden-Baden zurück, wo sodann eine Tafel niit Suiten stattfand. Heute vormittag ist der König von Baden-Baden nach Straßbnrg i. E. abgereist. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe hat den Herren Ferdinand und Hugo Th ärmer. Jnhcrvern der Picuwsorte- fabrik Ferdinand Thürmer in Meißen, den Hoflieserantentitel verliehen. —* Prinz Heinrich von Schönburg. W aldenburg und Fürstin Natalie MetscherSky trafen hier ein und stiegen im Hotel Bellevue ab. —* Betriebseinnahmen der Sächsischen Staatseisenbahnen. Die ungleiche Lage des Pfingst festes hat eine starke Verschiebung der Einnahmeziffern im Per sonenverkehr zu Ulwunsten des diesjährigen Monats Mai zur Folge gehabt. Nach vorläufiger Feststellung wurden im Mai dieses Jahres vereinnahmt: 3S27 600 Mk. im Personenverkehr l— 827 450 Mk. gegen den gleichen Monat im Vorfahre, in den das Pfingstfest fielj, 7 104 000 Mk. im Güterverkehr l-s- 3S2 600 Marks. 11031 600 Mk. im ganzen l— 434 850 Mkch In der Feit vom 1. Januar bis 31. Mai betrugen die Einnahmen: 16 436 701 Mk. im .Lcricmenoerkehr s— 502 768 Mk. gegen den gleichen Feitraum <km Vorjahr, in welchen das Pfingstfest fiels, 33 967 551 Mk. im Witeroerkehr l-s- 986 306 Mk.s, 50 454 252 , Feststellung 'der i c trieb senmah men Mark im ganzen l-s- 465 538 Mk.l. Erst naö Einnahmczisfcrn des Monats Juni sind die 3 beider Jahre wieder vergleichbar. - lieber die Manövcr des 19. Armeekorps ist nunmehr nach dem „Chemu Tagebl." folgendes festgesetzt: Tic Brigade-Manöver finden vom 8. bis II. Sept. bei Ehem- nitz, Lederan, Marienbcrg und Wollenstem statt. Bom 12. bis 16. September finden die Di 0 isions - M unöver bei Chemnitz und Marienbcrg und vom 16. bis 20. September Korps Manöver bei Zschopau und Chemnitz statt. Sämtliche Fuß- trnppen verlassen ihre Garnisonen am 7. September mit Eisen bahn oder Fußmarsch und kehren am 20. September ebenso wieder zurück. —* Gestern früh wnrdc mittels Militär-SonderzuLes das Pionier-Bataillon Nr. 22, bestehend aus 12 Offizieren und über 400 Mannschaften mit Pferden, Fahrzeuge», Fahrrädern und Gepäck von Riesa nach Rathen bezw. Schandau be fördert. Es handelt sich um Uebungen im Wegebau, verbunden mit der Herstellung und Verbesserung des Weges von RatRn nach der Waltersdvrser Muhle n., durch öns Jüllhölzcl. Die Rückkehr des Bataillons wird erst Sonntag, den 2a. d. M., früh erfolgen. —* Für den mehrfach erwähnten Besuch der TeilnHmer der englischen Studienreise in Dresden ist folgendes Programm entworfen worden: Montag, am 26. Juni, nach mittags 4 Uhr: Besichtigung des Grünen Gewölbes uvd >deS Königl. Residenzschlosses: um 7 Uhr: Festmahl der Stadt Dres den im großen Konjertsaale des Städtischen Ausstellungspalastes an der Lenne-Straße. Dienstag, den 27. Juni, um 10 Uhr vormittags: Besichtigung der Schulhäuser >i>es Vitzthmnschen Gymnasiums, der zweiten Realschule und der zweiten BezirkS- schnle: um 1l Uhr: Besichtigung des städtischen WestkvaftwerkeS und Lichtwerkes an der Kvnneritz-Straße; um 12 Uhr: Be sichtigung des Materitt-Hoipitals und des städtischen Verfo-rg- bauses: um 1 Uhr: Besichtigung der zwölften Bezirksschute. Dienstag nachmittag uin 4 Uhr: Besichtigung der Kmderpflegc- anstglt und der 28. Äezirksschulc. Sodann Besuch des städtischen Krankenhauses Johannftadt und der städtischen Gewerbeschule: um 7 Uhr: Feslvorstellung im Königlichen Opernhause: „Lohen- grin". Mittwoch, am 28. Juni, vormittags: Besichtigung des Tolkcwitzer Straßenbahnhoies. sowie der städtischen Wasserwerk« in Tolkewitz und an der Saloppe. Die Fahrt nach Tolkewitz erfolgt mit Sonderwaaen der Dresdner -Straßenbahn vom Wiener Pkatze ab. Rückfahrt auf der Elb« mittels eines Soto»- damosers. Landung am Wasserwerk an der Saloppe. Dort frühstück auf dem Restaurant Saloppe, dargeboten von der Stadt Dresden. Rückfahrt mit Vorortsstraßenbahn oder mit den Elbschiffen. —* Die Privil. Bogenschühen-Gesellschaf 1 zu Dresden führte am Sonntag ihren diesjährigen Sommer- ansflug als Dampferpartie nach Königstein aus. Trotz deS höchst ungünstigen Wetters hatten sich doch gegen 300 Teilnehmer aus dem Sonoerschisfe eingefunden, welches V„8 Uhr Dresden verließ, nachdem cs die Königsteiner Stadtkapelle an Bord ge nommen hatte. Unterwegs wurde der buntbewimpelte Dampfer „König Albert" wiederholt von Böllerschüssen begrüßt. Bei der Ankunft in Königstein klärte sich der Himmel auf, und bei strahlendem Sonnenschein zog man mit Musik durch den Ork nach der Festung. Nach Besichtigung derselben vereinigten sich die Teilnehmer nn „Schützenhause" zu einem gemeinschaftlichen Mitlaosessen, das sich aber so in die Länge zog, daß dem hieraiif- folgenoen Tänzchen zum Leidwesen des reichen Damenstors nur wenig Zeit gewidmet werden konnte. Den ersten Trinkspruch brachte Herr Schiffseigner Schulze, geschästssührender Vor sitzender, aus, indem er in einem geschichtlichen Rückblick der düsteren Tage gedachte, die Köniosteiu und Umgebung vor erwo 40 Jahren s1866s durchlebt hat. Die Zeit habe auch aus diesen betrübenden Zuständen Ersprießliches erblühen lassen. Redner brachte sodann ein Hoch aus den König aus, d-ch: es in i» kurzer Zeit verstanden hat, die Herzen seiner Untertanen zu gewinnen. Herr Deputierter Fischer gedachte der Gäste, ins besondere der beiden anwesenden Kömgsteiner, Herrn Bürger- meister Reiniger und Herrn Schützenvoritand Zieger; der ersterc erwiderte dankend in längerer launiger Ansprache und erhob Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof- theater. Zum Besten der Genossenschaft Deutscher Bühnen ungehöriger geht Freitag, den 23. Juni, neu einstudiert Uk-Berger, Juno — Frl. Elbenschütz, Cupido — Frl. Seebe, ana — Frl. v. d. Osten, Minerva — Frl. Schäfer. Eybele — Frau Kleinert, Hebe — Frl. Kreisler, Jupiter — Herr Fischer, Pluto — Herr Scheidemnntel, Orpheus — Herr v. Bary, Stix — Herr Rains, Merkur — Herr Rüdiger, Mars — Herr Höpfl. ck* Oberlaufitzischr Gesellschaft der Wissenschaften. Tie Ge sellschaft hielt infolge einer liebenswürdigen Einladung des Stadt rats thre 204. Hauptversammlung in der alten Hauptstadt des Markgrafentums Oberlausitz, Bautzen, ab. Nachdem der Vor- mittaä dazu benützt war, die Sehenswürdigkeiten der historisch und baulich so interessanten Stadt, sowie das Stüber-Museum und das Wendische Haus unter Führung Bautzner Mitglieder und der Museumsvorstände zu besichtigen, wurde >/<1 Uhr mittags die Hauptversammlungen dem großen Büraersaale von dem Gesell- schastspräsidenten Herr» Kömgl. Kamnierherrn v. Wiedebach und Nostitz-Jänkendorf eröffnet. Zunächst gedachte dieser gebührend des hochseligen Königs Georg von Sachsen und sprach seinen Dank an die Stadt Bautzen für die Einladung und den liebenswürdigen Empfang aus. worauf der Herr Oberbürgermeister Dr. Käubler im Namen der Stadt Baichen antwortete. An Mitgliedern sind verstorben: der Geheime RcgiemnaSrat und Direktor der Com- munalständischc» Bank in Görlitz Bethc, Rektor einer. Schubert, ehedem in Bautzen. Rechtsanwalt Dreyer in Görlitz, Geheimer Schulrat Grüllich in Dresden. Der Gescllschaftssekretär Professor Dr. Jecht sprach über „Schiller in seinen Beziehungen zu der Oberlausitz", der Bibliothekar Oberlehrer Schmidt über den vor 100 Jahren geborenen Obeilausitzer Bildhauer Rietschel, der Direktor der Communalständischen Bank und Landsyndikus der Preußischen Oberlausitz Rietzsch über seinen verstorbenen AmtS- voraängcr Gehcimrat Bethe. Als EhfeuMilglicder der Gesellschaft vaben s«daim proklamiert die Herren. Dr. Walther v. Bötticher in Bautzen, das treue Ausschußmitglicd und der erfolgreiche ober- lansitzischc Geschichtsforscher, und Herr Professor Dr. Putzler in Görlitz, der langjährige Repräsentant und Vizepräsident der Ge sellschaft. Als neue Mitglieder werden einstimmig ausgenommen: Herr Freiherr Grote auf Oberlichtcnau bei Pulsnitz, Herr Land- gerichkspräsident Dr. Hagcmann m Bautzen. Herr Realgynniasial- Direktor Dr. Keiften in Görlitz, .Herr Pfarrer Zieschang in Göda. Der Sekretär verkündet darauf, daß noch in diesem Jabre eine Fortsetzung des cocker ckiplomstiona lju-mti»« «npenori« erscheinen wird. — Durch Zuruf erfolgt dann die Wahl des langjährigen Bibliothekars Herrn Professors Dr. Wetzold als Vizepräsident. — Die Stellung einer Preisaufgabe wird verschoben. — Darauf hält Herr Stadtarchivar Professor Dr. Arras einen eingehenden und fesselnden Vortrag über das Bautzner Ratsarchiv, wobei er alte bedeutsame Schätze dieses reichen Archivs vorlegt. Endlich spricht Herr Professor Tr. Jecht „lieber Beziehungen der alten Haupt stadt Budissin zu den anderen fünf Städten": eine Erklärung der prächtigen zwei Bilder des Bürgersaales (das eine stellt den Sturm der Hussiten auf Bautzen im Jahre l429, das andere die Belehnung der bayrischen Markgrafen Ludwig und Otto mit der Mark Brandenburg durch Kaiser Karl IV. in Bautzen Anno 1350 dar) schließt sich an. — Nach der Sitzung fand eine gemeinsame Mahlzeit auf Kosten der Gesellschaft statt, zu der von der Stadt Bautzen eine prächtige Tischkarte gestiftet war. Viele ernste und humorvolle Tischreden würzten das Mahl. Das ganze zahlreich besuchte Fest ließ bei den Teilnehmern sichtlich einen befriedigen den und nachhaltigen Eindruck zurück. tz* Der Delegierte »tag des Verbandes deutscher Journalisten und Schriftsteller wurde gestern zu Darmstadt mit der Hauptversammlung der Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schriftsteller unter Vorsitz deS Direktors O. Wenzel-Berlin eröffnet. Vertreten waren 26 Orts- war. Ms Zuschuß zu den Pensionen wurden für 1906 wie im Vorjahre 80 Mk. pro Kops festgesetzt. Bei der Neuwahl des Vorstandes wurdep di« ausscheivenden Mitglieder wreberaewählt: ckn Stell« von 'Saniosch-Veuin, der die Wiederwahl ablcdnte, Wunde Frau Jda Boy-Ed netrgewähil. ' - Bei Lanner un- Strantz. In Wien findet heute die Enthüllung des Stranß- Lanner-Denkmals statt. Die „Neue Fr. Pr." schreibt hierzu: In diesen Tagen fällt die Hülle vom Lanner- und Strauß-Denkmal, und das Steinbild der beiden wienerischen Ton ietzer wird frei. Doch um die leichte Kunst der Lanner und Strauß hat unsere Zeit eine dicke, rauhe Hülle gelegt, die sich so bald nicht lösen wird. Die Altwicner Grazie ist verschnürt, die Anmut umwickelt, die reizende» Linien freier künstlerischer Bewegung sind durch die modernen Umlagcrungen fast unkenntlich gemacht nnd versteift: „Es schleiert sich das wahre Schöne in eitlen grauen Nebeldnnst." Mit Lanner steckt auch der verwandte Schubert unter der graulichen Decke unserer Zeit: man muß gut hiichorchen, wenn man das feine, echt wienerische Singen nnd Lummen trotz der Verpackung vernehmen will. Nur in ganz seligen, einsamen Stunden bringen wir das noch zuwege. Weil unser äußeres Ehr betäubt ist, muß das innere Ohr sich auftun. Die leicht bebende Seele hilft. Nicht viel Glückliche gibt es, deren Seele noch so unverletzt ist. daß die Erinnerung rein und bell in ihr klingi Wen» der Ton. der durch die neueste Wiener Kunst und Dich ttmg dringt, auch als wienerische 'Note ausgeschrieen wird — es ist doch ein frenider, schriller, im Grunde u n >v i enerischer Klang. Wien selbst, dnsVolk singt eben nicht mebr m i t — man singt nur ins Wienerische hinein. Vielleicht heilt uns der Anblick der Denksteine, die man Grillparzer. Raimund, Anzengruber in der Runde errichtet hat, und nun auch nahebei um die schlanken, schmiegsamen Gestalten Lanners und des alten Strauß vermehrte. Steine reden — in Wien singen sic auch, singen von entschwundenen Freuden .... Das Doppclbild der Lanner und Strautz, das die beide» in freundlichem Einvernehmen zeigt, mag uns das Jahr 1824 in den Sin» rufen, das letzte Jahr ihrer traulichen Kameradschaft, ihres gemeinsamen Wirkens. Das Jahr 1824! Grillparzer hatte seiner „Sappbo" und seinem „Goldenen Vlietz" den „König Ottokar" folgen lassen, der mit der Zensur in Fehde lag. Rai mund brachte unter ungeheurem Andranae zum erstenmal ben „Diamanten des Geisterkönigs" aus die Bübne. Einige Monate später schreibt Moritz Schwind an Schubert, daß e> Grillparzer seine „Hochzeit des Figaro" vorgelegt habe. Schuber?
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite