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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.12.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051230021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905123002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905123002
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-12
- Tag 1905-12-30
-
Monat
1905-12
-
Jahr
1905
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Dresdner Nachrichten. Sonnabend. «O. Dezember 12«».', »MO Lir. :ttt«» Attt» anaeaomme«, daß dies« jtzleckhteurrang wenigsten« in der Haupt,acht bald überwunden werden würde. Bi» jetzt bat e» aver den Anschein noch nicht. Die Ileischpreis« sind in den letzten ragen nicht erheblich heruntergegange», Mr diesenigen. die sich in glücklicheren Verhältnissen be'inden. ist diese Teuerung nicht >o drückend, aber die weniger Begüterten empsinden die Tlelichteuerung sehr schwer, und man kann nur wünschen, daß durch die Maßnahme», die da« Reich und da« Land trifft, die,« unglücklichen Verhältnisse recht bald geändert werden. Was wir dazu beitragen konnte», da» habe» wir getan: wir bade» lieute erst be!chlo,srn. was aus dem Schlacht- »nd Viehhofe zur Lin derung der Uedelstände vorgenanntien iverden kann. Meine Herren! D-le weiteren betrübende» Verhältnisse sind aus dem Dresdner Grundstücksmarkte zu finden. Wir haben auch darüber «ingebend gesprochen. Nach meiner Meinung sind d,e 'Verhältnisse bezüglich de» Besitzes von Häusern und Grund- uücken in der Stadt nicht bcffkik ae.worden. sondern, mein^ Herren, eher noch schlechter. Wir beenden uns noch ganz aut dem niedrigsten Punkte der ganzen Konjunktur und c» ist nock> tt.-be» Mail» eine nicht abzusehe». wann eine Besserung cintreten wird Meine Herren! Wir haben ein neue» Stadtverordneten- Wahlrecht nach Berufen und Altersklassen eingesübrt Wir baden die besten Absichten dabei gehabt Wir habe» einmal di- Absicht dabei gehabt, auch denjenigen, die der -fahl nach die Be- ilchiiguna dazu haben. Gehör in diesem Saale zu oerschassen. Das mutzte unsere Pflicht sein und wir habe» nach meine- Meinung den richtigen Zeitpunkt dafür gewählt. Wir haben aber auch das. was wir von unserem Standpunkte aus tun mutzten, ausgesührt. Wir haben versucht, einer Neberstutuna des Stadtverordneten-Kollegiums durch Vertreter jener Kreise vor- ;»beugen! Rkan hat uns bei der Beratung über das Wadl- aeictz. woran Sie sich alle noch erinnern, sogar in äußerlich luidulenter Weise, die schwersten Vorwürfe gemacht. Man lxu damals ichoil versucht, die Verschiedenheit der Meinungen in üneniliche Stenen umzusetzen: wir haben uns dadurch aber nicht beein'luisen lassen: die szenen sind vorbcigeganaen und das Sladtoerorvneteii-Wahlrecht ist durchgegangen Dir haben die Probe daraus gemacht: die Einzelheiten des Erfolges sind uns noch nich! erschlössen, ick kann aber wovl allgemein lagen, datz das,enige. was wir uns über die erste Wahl gedacht habe», wirk- ch cmaetroffen ist, datz insbesondere die Zahl der Kandidaten » den einzelnen Parteien von uns bis auf eine Nummer genau angegeben worden ist. Das gilt anch iür die sechs Sozialdemo kraten. 'Was uns die Zukunft bringt. das wissen wir nicht: ob vir das Nichtige getrosten haben, wissen wir auch nicht, und ob v r das Wahlrecht noch lange haben können, wissen wir auch nicht Wir wollen hoffen, datz in den nächsten fahren unsere Berhandlnngeil, wenn sie auch etwa« lebhafter w-^den in gewisser Beziehung, so doch nur von dem Zwecke getragen werden, dem sie dienen, nämlich einer sachgemäße» Behandlung von fragen, die lediglich die Verwaltung der Stadt betreffen. lSehr richtig!! Dazu sind wir da. Innerbalb des Rahmens dieser Behandlung soll aber sachlich vollständig freie Aussprache gestatte! iverden, und Sie wissen, meine Herren, datz in unserem Saale eine freie sachliche Aussprache, soweit sie sich in den Gren- ,en der parlamentarischen Iorm und in den Grenzen de- Gepflo genheit. wie gebildete Menschen zu verhandeln pflegen, bewegt, datz eine solche sachliche AuSsvrgclie. gleichgültig vorüber, stet? geslaltet worden ist. — (Rmz nnbemerkbar und in ihrer Be deutung noch nicht erkannt ist die A o b n u n g s o r d n u n y. die am l. Oktober in Kraft getreten ist. In den drei Monaten werden Sie die Konsequenzen der Wohnungsordnung. die noch nicht »ö streng durchaeführt ist, nicht fühlen. Es wird eine Zeii vergehen, ehe wir die vollen .Kon'cauenze». die die Wohnnngs- vrdnung nut sich bringt und die auch für den Grimdslücksmarkt ganz erheblich sind, erkennen iverden Neu aesclmffen worden üt weiter die Bauordnuu g. Sie ist verhältnismätzig ruhig inv glatt angenommen worden: cs ist aber diese Bauordnung >ett dem Bestehen der Slädteordnung wohl das bedeutendste Orisgeietz. das in unserer Stadt erlassen worden lst. Nebenbei lmbe ich noch zu erwähnen, datz eine neue Leihamtsord nung ausgestellt worden ist. — Ein Beschluß von grötztcr nnanzieller Tragweite üt der Ankauf der Strotzen- bahnen Ich wünsche, datz die Erwartungen, die allseitig daran geknüpft worden sintz. in Erfüllung gehen und die Uebcr- 'chüfse. die wir aus den Straßenbahnen zu erzielen hoffen, so erhebliche 'ein werden, wie von einzelnen Leiten gewünickt und gehofft worden ist. — Meine Herren! Zum Rathaus-Neu bau ist der Grundstein gelegt: die Arbeit schreitet rüstig fort. — Zu erwähnen ist noch, datz wir den Neubau für das K önig Ä e o r g s - G v m n a s i u m nach den Plänen des Rates aus dem Siedler-Platze bewilligt lmben. Ebenso haben wir die generellen Pläne iur den Schlacht- und Vichhos im Osiragehcge genehmigt und zuletzt auch eine ganz wichtig« Vorlage, die nun endlich nach vielen, vielen Jahren hier zur endgüliiacn Beratung kam, unter Dach und Jach gebracht, das ist die Vorlage über die S ch w.e m m ka » a l i s a t i o n. — Me ne Herren' Da« waren die 'achlichen Vorlagen, die wir genabt haben. Ich habe mich noch an die persönlichen Verhält nisse des Kollegiums zu wenden. Meine Herren! Wir haben bei den Siadloerordneien. die im Laufe dieses Jahres ausae- 'chiedcn »'ins. bereits bei ihrem Ausscheiden ihrer Wirksamkeit ledacht und ihnen den Dank des Kollegiums auSqe'vrocheu: es rang, mich, auch denjenigen Herren, die jetzt aus dem Kollegium rnS'chcidcn -- und es ist eiüe ganz beträchtliche Anzahl —. von cicr Steich au« :m Namen des Koilegnims den herrlichsten .r. ct uu--) in Ruinen vcv ^i nu^'ilins s?cn. ycr inu-ncu Dank auszu'prschen iür ihre treue Mitarbeit zum Wohlc der Habt und für das kollegiale Verhalten uns gegenüber. jEs ind in« Lause des Jahres I Stadtverordnete durch den Tod und ! durch Wegzug austzeschiedcn: 15 scheiden am Schlüsse dieses Jahres aus) Den Schluß der Rede bildete ein Dank an alle eine Mtarbeiter. der in folgenden Worten ausgina: Ich bin den Herren dafür dankbar, datz sie in dieser Weist ihre Ausgabe erledigt baden, und kann nur schließen mit dem Wunsche, daß alles dasjenige, waS in diesem Jahre in diesem Saale beschlossen worden isi, zum Nutzen und zum Wöhle der Stadt ansschlagen, datz aber auch in den nächsten Jahren das Gleiche der Iall sein möge, daß auch in den nächsten Jahren — mögen die Zeiten, sie ja turbulent sind, bringen. waSstie wollen — i» diesem Saale cdiglich das Wohl der stadt maßgebend sein möge, und das. meine Herren, ist gewiß Ihrer aller Wünsch. lLeobatte Zu- ninmung.s «tausch in S-prozentrae fließlich 15. Februar 1908 bei ver en. Drestmer Hank. Dresdner Allgemeinen Deutschen Eredi» , ......... ig Lreitden, dem Dre»d»er Bankverein oder bei Herren Gebrüder Arnhold rinzureichen. Gegen s« 1000 Mk Dresdner Stratzenbabn-Aktie inkl. mitzulirserndrr Dividenden scheine für 1905 und folgende werden am 2. Mark Sächsische S-prozentiae Rente mit 1. Januar 1908 verabfolgt, sowie 82 Mk SO Pfq. DivL 1905 und 65 Mk. Barzahlung mit Mammen 117 Mk gezahlt. —* Zur Vermeidung von Mißverständnissen hält e» da« Amtsblatt für ongezeigt, festzustellen, daß die Kosten der Aus- sichrungen bei der Eröffnung de» Äüntz - Vade » nicht crnorr ^iviornoen- Januar 1906 2000 Zinlengenuk ab Pia Dividende sür 50 Psg. >>s von der Günp-Ltistung. sondern durchaus von Herrn Bürger meister Leupold bestritten worden sind —* Im Amtsblatt wird die Haus- und Bade»Ordntzng für daS Güntz - Bad. das am 2. Januar früh 8 Uhr eröffnet wird, bekanntgeaebe». —* Wie bereits bekannt gemacht worden ist. wird der Personen, und Irachtenverkehr von der Säch- Itsch . Böhmischen Damufschisfahrt» - Gesell schaft vom 1. Januar an zwischen Riesa—'strehla—Mühlberg eingestellt und bleibt von dieser Zeit ab nur noch der Verkehr zwischen Pirv"—Rill»,«, —Kl»-ib-n—Rj-n, nks-n fern Lrachtgi! Schifssdeföroi in Dresden-A. süiiiere Tours, bezw. de» Stationen zivischen Dresden—Riesa aiigelicsert Iverden. Große« Aufsehen erregte gestern ein von der 'Daimler- Motoren-Gesellschaft i» Marienselde svertreten durch den Auto- Palast Robert Vieweg in Dresdens kiergestcllter Automobil- i. m n i b u S. Ter Wagen, von sehr gefälligem Aussehen und ehr praktischem Bau, m allen Teilen den polizeilichen Verkehrs- vorschritte» entsprechend, ist innen mit gut gepolsterten Pliischsitzen für 18 Personen und bequemem Durchgang versehen, hat einen Perron ffst 2 Sitz- und 1 Stehplätze, im ganzen nutzer dem Führersitz Raum für '24 Iahrgäste. Die Maschine ist ein 1 ZyliNd---Daimler-MercedeS»Motor von 24 Pferdestärken, der Antrieb enolgt durch die der Daimler-Motoren-Gesellschaft patentierten eigenartige Zahnkranzübertragung direkt aus die Hinterräder, welche mit doppelten Gummireifen versehen sind. Der Wage» gehl ruhig und verursacht wenig Geräusch. An der mit dem Omnibus stattaesundenen Probefahrt beteiligten sich folgende Herren: Ministerialdirektor Dr. Schelcher und Geh. Negierungsrat Dr. »Mischt, vom Ministerium der Finanzen die Herren Geb. Banrat Professor Dr. Ulbricht, Königs. Kom missar sür elektrische Babnen. und Regierungsbaumcister Kövke, die Herren Landtagsabgeordnele» Handelskammcr-Svndikus Schulze und Fabrikbesitzer K'unath. Dresden, von der Polizei direktion Oberregierungsral Hoblfelö und vom Zladtral fast sämtliche Mitglieder des städtt'Mn Verkebrsausschusses. an dessen Spitze Herr Bürgernieist«r Leupold, sowie Herr Major Bock von Wülfingen und einige städtische Beamte. Die Iahrt ging durc^ die belebtesten St-aßen der inneren als auch der äußeren «ladt Dresden und füglich wurde als Steigungs- vrüsung die steilste 'Straße des Bezirks, die nach dem Bismarck- Turm in Dresden-Plauen, gewählt^ eine Steigung von etwa 14 Proz., alst aus 7 Meter l Meter 'Steigung, welche der Omni- bus. mit 17 Personen beseht, tadellos nahm, zur vollsten Ueberraschniig obeiigenaiinier Herren. Diese Leistung ist ein Beweis sür die Vorzüglichkeit de« Fabrikats und für die Erfolge, welche man mit einem verhältnismäßig schwachen Daimler-Motdr erzielt. Der Omnibus kam von Metz, wo er Probefahrten in dem stark coupierlen Terrain gemacht hat. Es iverden daselbst Autoniobil-Verbindunaen eingerichtet, um den zahl reichen Besuchern der Schlachtfelder von 1870/71 eine billige und angenehme Iahrt zu ermöglichen. — Am l Januar tritt sür die der Annen-Gemeinde und t. Iakobi-Gemeinde gehörenden Annensriedböse. die in Zukunft als „alter" und ,,neuer" bezeichnet werden sollen, eine fieue stlriedboisordnung m Kraft. Alle älteren, ihr ent- legenllebendeii Bestimmungen werden aufgehoben. Insbeion- erc wird auch Klarheit gefchassen über all« vermeintlichen, aber nirgends gewährleisteten Rechte bezüglich der Dauer des Be nutzungsrechtes an altgelösten Gräbern. Dir neue Friedhofs- ordnuna räumt den Erwerbern von Gräbern wesentlich größere Rechte ein, verlängert die Ruhezeit und die Lösezeit und Hot auch den ftall vorgesehen. Urnen beizujetzen, öhne den Erwerb eines Grabes wesentlich zu verteuern. Sie gibt die Möglichkeit, ein ungelöstes Grab auf eine zweite Ruhezeit, also aus 40 Jahre zu erhalten, ein gelöstes Grab auf eine zweite Ruhezeit, also aus 50 Jahre zu besitzen, oder es auch durch eine geringe Nach- zahlung bei einer zweiten, dritten und vierten Beerdigung bis 25 Jahre nach der letzten zu erhalten. Iür die Erbbegräbnisse sind wesentliche neue Bestimmungen nicht getroffen, aber die Besitzer von Erbbegräbnissen werden aut tun' ihre Besttziitel prüfen zu lassen. Ein Anhang zur Iriedhoi-ordnung erleichtert die Ucbersicht der Gebühren. In den Geschäftsstellen der beiden Kirchgemeinde» werden Druckabznge der Iriedhossordnung sür 20 P»g. abgegeben. ^ Verein ..Gabelsberger" zu Dresden-Iriebrichskadt eröffnet Dienstag, den 2. Januar^ und Freitag, den 5. Januar 1906. in der'17. BezirkSsckuiIe, Wachs- dleichstratze. neue A n f ä ng e r k u r s e in der Gabelsbergcrschen Stenographie unter Leitung von tüchtigen Lehrern und Fach leuten Der Unterricht beginnt abends 8 Uhr. das Honorar beträgt 8 Mk. exklusive der Lehrmittel. Neben diesen Kursen wird der Verein auch wiederum Schreibmaschinen-Kurse ein- richten. Für diese Zwecke besitzt der Verein zwei „Ideal"- Scyreibmafchinen. welche in einem Zimmer der 3. Bürgerschule mttergebracht sino. Iur die Weiterbildung besitzt der Verein eine ziemlich umfangreiche Bibliothek, welche fast alle Werke der Neuzeit enthalt. Dieie steht jedem Kursus-Teilnehmer und Vereinsmitgliede unentgeltlich zur Verfügung. Jeden Montag, Mittwoch und Ireitag gibt der Verein seinen Mitgliedern Ge- tegenhrit. sich durch Besuch der Svrtb au»zubild«n. Der unterricht luälnn» an »i««, >ch9 Uhr Weiter wird jedem Mitglied« «in Exemplar der ..Slenograpbischtn Sese-Viblioikiek" und „Echo für Lese-Uebunas- zwecke" gratis übersandt. Auskunft erteilt und Prospekt« itker di« Aufnabm« und Nnterrichtt-Tätigkeit versendet d«r«itwilliost die Geschäfi»steltr de» Verein». Menagerie^tratze 1. g. Etage. —* Der Evangelische Jli ngljng»ver«tn der K'reuzparochie feierte gestern abend im groben Saale des „Tivoli seinen Weih nacht»-Iamilienabend m,t Konzert und Theater. Nach einem Prolog und einem Polaunen- vortrag hielt Herr Oberkonsistorialrat Superintendent y. TibeliuS die Festansprache' über das Thema: „Lasset uns dü Jahne ausrichten und das Banmer enl,allen, aus dem gefchri»d«« stehet, „dennoch!", denn unser Glaube Hai die Welt überwunden! Er wie» aus da» Beispiel des Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen hin. dessen Porträt nick» das seiner Gemahlin in einem Relief der Äreuzkirch« von der Hand des jüngst verstor'enen Professor» Epler/verewigt ist. Auch er sn ein ,üngl>nassrisch«, glaubensstarker Mann gewesen »nd deshalb ein Vorbild für die Jugend unserer Tag«. Im weiteren legt« der Redner di« Ziele der evangelische« Jünglingsvereine dar. Im ver- ause des Abends wechselten MusikvortrSge. deren zwei von den Herren Äammermusici Robert Schreiter und Paul Wiggert -argeboten wurde», mit Deklamationen ab. Den Hauptteil der Aufführungen bildete da» fünsaktigr Weihnacht», spiel ..Thristnacht von M. Henniq. da« größtenteil» von Mit gliedern des Verein» in den Kostümen der Zeit Christi dar gestellt wurde und großen Beifall fand. Mit gemeinsamem Ge- mnge wurde die Ieicr spät nachts geschlossen. Der Besuch de» Festes durch Angehörige der Mitglieder und Freunde des Vereins war außerordentlich stark. —* Die vom Al lde»t scheu Verband, Orts gruppe Dresden, eingeleitete Sammlung zu Weihnacht»- gaben sür unsere Truppen in Südwestasrika hat 1800 Mk. er geben. Quittung über die einzelnen Beträge wird in den „All deutschen Blättern" erfolgen. Der Gesamioerband hat neben zahlreichen Warcnspenden bis jetzt 91 000 Mk. für unsere Truppen in Südwestafrika aufgebracht. — Di« Sacksücke L iaats«is«nbabnoerwalt»mg aewithrt aus ihren Linien nnier den üblichen Beknngnnaen frachtfreien Rücktransport für laiche Tiere und sonslige Gegensliinb«, dir auf nachstehend genannten Ausstellungen audgesielll werden n«d unverkaust oder unverlost dleiden: t. Ausstettung von besing«!. Kaninchen, sowie dienen- und iandwirlschast- licken Produkte» in Wienern» vom St. Dezember bis >. Januar: S Aus- 'iellung d»S ÄeslUgeljtichlervereinS in Gera vom 6. bis 8. Januar; S. »«. flUgelansstellungen in Dahlen vom 8g. Dezember di« l. Januar, in Pirna vom >4. bi« >6. Januar und in Ködschendroda vom 8. bis ». Februar; 1 KantnchenauSsleliungen in Ger«dvrs <Bez. Cdemnid) und in Oder- wUAchmtz am 8 und 7. Januar: S. Kaninchen- und MeslllgelauSsiellungen in Mittelbors am 31. Dezember »nd t. Januar, in Pegau vom 18. di« IS. Januar, in Brünlo« und in Hartenstein am 28. und SS. Januar. — Ai» t. Januar lSOS trlti ein neue» Taris in Krall stir den direkten Güterverkehr Uber Bremen von Ltationen der Preußisch-Hessischen, Lüchsischen, Bäuerischen -c. Staatseisenbavnen nach den .Villen Aleranbrten, Beirut, Deoeaaaisch, Hatdar- Pascha, Konftantinovel, Malta (Palettaj, Odessa. PirSus, Lalon, k und Sinvrna und ferner nach einer Anzahl Aicbtanlaushäfen <»n! Umladung). Der Tarif ist aus der gleichen Grundlage gebildet wie der Levanleiaris Uber Hamburg, auch sind dieselben bentschen Dtationen aus genommen. die am Levgnieverlehr Uber Hamburg beteiligt sind. Für den neuen PerbandSuerkebr kommen besondere Irachtbrietvordruck« zur Per- ivendttng. Die Besörderung zur See ad Bremen erfolgt durch die Bremer Dampserlini« 'Alias in. b. H. Auskunst Uber di« Höhe der Irachtiatze, sowie Uber den Aahrvlan der Ati-älinie ln Bremen erteilen dl« Stalionen. — Für di, Tsurillen und Erholungsreilenden, deren Reiseziel die Schweiz bildet, durste von nicht geringem Werte sein, daß in der bekannten Einrichtung oer schweizerischen GeneralabonnementStarten an» l. Januar lMIK ein« wichtige Aenderung «nitrit». Hiernach wird da, Sisendahnne», ans dem di« bezeichneten Abonixmentskarten denutzba» sind, erheblich vergrößert, denn es irrten zu der Eimichtnng ein« ganz« Reib« neuer Babnen. u a. auch die bekannt« Rbcitisch« EÜenbabNgesell- schasl, deren Hauptlinien von Ebne nach Davos und von Ehur über Thusi« und Aamaden nach St Moriß im Engadin führen. Auch di« Bahn durch den großen Simplontunnel v.n Brig nach der italienischen Grenzstation Jielie wird vom Tag« der Eröffnung des Tunnel« an tvoraussicbilich im Avril tSu«) einbezogen. Der Prei« eine« Adonne- menis wird um «inen geringen Betrag erhöbt, der aber zu dun «iwach- senden Vonetie sehr klein ist. Die Abonnementskarten können bekanntlich von den sächsischen Ausgadellellen ftir Fahrscheinheft« in Dresden, Leipztg und Cbeniniv bezogen werden und nicht nur wie zeitber sür eine Gültig keitsdauer von Id und 80 Tagen, sondern auch für 4S Tage. Dir Ausgabe der letzteren ist von hohem Wert«, da die von Sachsen aus nach de« schweizerischen Zugangsstationen Lindau, Friedrich«»äsen, Basel iüiv. vor wiegend entnommenen RUckfahrkatten und Sonderzugkarten «bensalls 4S Tage gelten. Näber« Auskünsl« erteilen die genannten Ausgabestellen. —* Aolizeibericht, 29. Dezbr. Am 12. d. Mt», ist in der vstephamenstraße ein neuer silbergrauer Kinder wagen gefunden worden. Eine Japptasel trägt die Be- zeichnuna A. I. 5481 Scharly O.-Z-." Der Wagen ist ver mutlich oer cinein diesigen Kinderwagenhändler gekauft, einem Spediteur zur Ablieferung an die Güterverwaltung übergeben und unterwegs gestohlen worden. Der Eigentümer bezw. Ab sender des Wagens wird ersucht, der Kriminalabteilung Mit teilung zu machen und den Wagen im Fundburcaii der König!. Polizeldi^ktion abzubolen. —" seit längerer Zeit wurden ans einem Kohlenlager am Trrrasseimser Kohlen gestohlen, ohne daß es. trotz wiederholtem Posteiistehc» gelang, den Dieb ab, »fassen. In letzter Nacht nun ^fklang cs dem Kontrolleur Nadoln» der Dresdner Wach- und vschlicßgcsellschast, den Dieb bei der Lat zu ertappen, als er gerade im Begriff war. einen Sack Briketts in seine nahc- gelegene Wohnung ;u schaffen. Der -sack wurde dem Dieb weg- genommen und der Polizei Anzeige erstattet. — Der . Irauenveretn von Lausa und Um- zegend " hielt am dritten Jeiertage in Gegenwart seiner Bor- chenden, der Irau Prinzessin Louise von Schdnburg-Waldeubnrg. eine Chilstseler im Hennigsche» Gasthofe ab. Herr Pastor Mcirker-Ärünbcrg hielt die Iestansprachc aus Grund von I.IIob. 4. 1l, Herr Oberlehrer Köhler brachte mit dem Schulchor Weiy- nachtsgesänge zu Gehör und Lehrer und deren Angehörige führten ein Weihnachtssestspiel von Anna Eorsep mit bestem Gelingen ans. In einer sich anschließende» Nachsitzuna sprach die Prin zessin allen herzlichsten Dank ans. die sich durch Verwaltung eines Vereinsamtes oder durch Mitwirkung bei der Weihnachtsfeier ver dient gemacht hatten. in eine solche Arbeit zu verschwenden. Aber die Liebe voll- >ringt Wunder, und Berlioz war in die Webersche Partitur >eriiebl. Man muß immer und immer wieder die LobeS- pmneir lesen, die er dem Meisterwerke singt, die Erläuterungen, e er zur Agathen-Arie, zur Ouvertüre und zu der Wolfs- chttlchl'zene gibt. Es bleibt abzuworten. ob die Große Oper mit der Ren- lüzemcrung des „Ireischütz" Webers Popularität steigern und l,m im Herzen des Publikums den Platz sichern wird, den -r verdient. Leider ist wenig Aussicht vorhanden. Selten hat )n Werk in stärkerem Kontrast dem Charakter unseres OoernpubUkums gestanden. DaS r.pernhaus in seinen großen Vrooorlioncn ist der Tod jeder intimeren Kunstäußerung. Wo- nn verflüchtigt sich die feine, intime Kunst WederS in diesem Rieiendom. den nur ein mit allen Klancmiitteln des modernen Avparates ausgcstattetes Orchester zum Tönen bringen kann? Der vompöse. vornehme, überladene Bau verscheucht Karl Marias uaio - bürgerliche Operninuic. Das Iinale des zweiten Aktes mtt den Knalleffekten der Wol'Sschlucktizene l!> lut alleu- alls ieine Wirkung: auch der Iäacrchor s,!s und das Schluh- tttemble i!> erwärmen das Publikum ein wenig. Alles ! I e br igc ocrpufft >v i r ku n g s l o s ^ als ob die Aus- '»hri'ng hinter der Absicht deS Autors zurückgeblieben tväre. Ich iage es mit aller Freimütigkeit: wenn der „Ireffchütz" n seiner intherigen Bühnenlansbahn bei uns keine Erfolge rringen konnte, so liegt das nicht nur an der Dichtung »nd .»rein spezifi'chcn Lokalkolorit. Die Zingwei'e. die Weber den Stimmen zumutek, ist wohl auch ein wenig mit daran Schuld. Er behandelt sie wie Initrumenie. ohne sich um chre innere statur zu kümmern i!s: er untericheidet sich hierin himmelweit >on Mozart, der ein ausge'prochencr Vokalkomoonisi war. Uns darin beruht trotz der potenzierten Schwierigkeiten der Dar- -tellunq das Geheimnis des „Don Jüan' -Eriolgcs. Moderne Nestiefiilirunq. Lieber die moderne Art ser Regies n h r u » g, '»eiche auj äußeren Pomp. Dekorationen und lechniiche Künste gelegentlich mehr Gewicht legt als >..-s die vollendete Wiedergabe des Stückes selbst und die jetzt namentlich auf manchen Berliner Bühnen kultiviert wird, äutzerte sich Josef Kainz im Ge- 'präche mtt einem Mitarbeiter der „Neuen folgender ben überhaupt einen starken Einfluß aus die Iortentwicktting r Bi'chneiikuilst geübt, ganz besonders >vas die Irage der deko- tiven Ausstattung aniangt. Das System muß aber auch richtig gewendet werden. Der Herzog von Meiningen war stets der rar wen angewendet werden. Der Herzog von Meiningen war stell strenge daraus bedacht, -daß nicht bloß das äußere Md glänzend lei, sondern daß es mit der Darstellung wohl zusammenstimme, datz die eine Kunst nie auf Kosten der anderen hervortrete. Das reine und echte Meininaertum wird deutlich durch eine heitere Anekdote illustriert: Der Herzog inszenierte mit gewohnter Ausdauer „Die Hermannschlacht". Es kam zur Vorstellung. Ter Schauspieler Woilcnbeck spielte den alten Waffenschmied Tyeutold und bot in seiner Szene eine Leistung, die über alles andere Hervorratte. Eines Tages nahm der Herzog ihm die Rolle ab. Um die Ursache dic'er Maßregel befragt, erzählte der Herzog als Antwort folgende Geschichte: „Hören -sie mal. lieber Weilen- bcck: Ini grauen Altertum lebte ein berühmter Maler, der all seine Kunst in ein herrliches Gemälde legen wollte, das er „Mortzenstimmuirg" nannte. Der Künstler, der sein eigener strenger Kritiker war, war diesmal mit sich sehr zufrieden, die Stimmung, die Morgendämmerung, das Erwachen der Natur, das war ihm alles trefflich gelungen. Als -Symbol dieser Morgenstimmiing lntttc er auf dein Gemälde einen krähenden Hahn aus einem Mistlmufen gemalt. DaS Publikum war von dem Hahne begeistert und übersah seinetwegen all das Herrliche und Ieine des Kunstwerkes. Das ärgerte den Maler, da der Hahn doch schließlich nur Staffage war, und er entfernte ihn darum von dem Bilde. Sehen Sie, lieber Weilenbeck, Tie waren als Theulolo io out und prächtig, daß Sie sich in der Darstellung dieser immerhin untergeordneten Rolle zu sehr her- verdrängten. In dieser Szene ist aber nicht das Einzelne, sondern das Ganze die Hauptsache." Diese Geschichte bezeichnet die Art »nd Weise der Regiefübrung des Herzogs. Er hatte auch umgekehrt eine zu schreiende Dekoration ebenso deraus- gestrichcn wie einen über die Dinge „binauskrckhenden" Schau- 'pieler. Der Herwn von Meininaen belaß zunächst die souveräne Macht eines Regierenden, der gleichzeitig in seiner Person die wichirgsten Vorzüge für eine Theaterleitung, das malerische, schauspielerische, wissenschaftliche und literarische Verständnis vereinigte. Das war allerdings eine musterhafte Regiesührung. Wenn heute au irgend einem Theater eine solche Regie an nähernd geführt wird, so geschieht dies am Burktheater und bei Brahm in Berlin. Der beste Regisseur wird immer der sein, der alles in feiner Hand hat, und die beste Regicsührung die, wenn alles einem Kopfe entspringt. So lvar eS beim Herzog von Meiningen. Mit Recht liest man oft in den Kritiken, daß die Ausstattung das 'Stück drücke und In ihrer übergroßen Pracht eigentlich gar nicht medr als Rahmen zu betrachten wäre. Sie darf nicht bloß die hervorstechende Um rahmung eine» Bildes sein, sondern gebärt einfach zum Bilde, gerade so wir die Kostüme und Möbel aus einem Historien- gemälde immer Bestandteile sind, nicht zum Rahmen der Figuren werden. Das Gesamtbild muß harmonifch und auf den gleichen Stil gestimmt sein. Wenn heute an einem Kunstwerk oder in einer Darstellung das Gleichgewicht ins Wanken ge bracht wird, so wird es doch mit 'der Zeit durch de» Geschmack des Publikums wieder korrigiert werden. Eine Zeitlang gefällt es den Leuten, abseits vom Wege zu wandeln, doch bald ver langen sie wieder nach der geraden Straße zurück. Man braucht bei einer zeitweiligen Geschmacksverirrung keine Jorge zu haben, eines Tages gleicht sich alles wieder aus. Das Zweckmäßige und Einsache wäre, aus den richtigen Weg zuriickzukommen. diese Kontrastwirkung in die Darstellung der Komödie selbst zu verlegen. Die beste Schule dafür ist das tiefe, eingehende Studium Shakespeares, ein sich völliges Versenken in seine Kunst, ein Heransarbciten der Darstellung aus seinem Geiste. Gibt er ja doch in allen Repliken feiner Schöpfungen immerzu Andeutungen genug für szenisch wirksame Bilder und fordert fast an jeder stelle die den Gedanken vollständig erschöpfende Symbolik. Der Gedanke soll aber durch daS Symbol klarer versinnbildlicht, nicht aber l'arock verzerrt werden. Aber Nffr leben nun einmal in einem barocken Zeitalter und wünschen unseren Nachkommen, daß sic sich wieder zu reinem Stil emporarbciten mögen."
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