Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.04.1930
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300423014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930042301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930042301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-04
- Tag 1930-04-23
-
Monat
1930-04
-
Jahr
1930
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.04.1930
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Itr. irs Seite« 5 Mittwoch, r». «pr« 1«ü i Oertliches un- Sächsisches Die Baumvlut beginnt. .. Vorläufig sind die weitgestreckten Hänge von vbrrlvßnttz, Kötzschenbroda »nd Cossebaude erst mit rosa und weiße» Vlütenbüschen betupft, aber wenn man näher herantrttt, steht man, wie rund und geschwollen di« Knospen geworden sind, so daß sie jeden Augenblick zur Entfaltung bereit find. Dt« wenigen Vorboten, die das Wetter und die Lage erkunden solle», sind ausschließlich Pfirsich, und Arühktrschen- B ä II m e. Aber wenn sie ihr Helles, dustige» Farbenkletb an- gelegt haben, kan» man mit Sicherheit darauf rechnen, daß die große Gesamtheit der Blütenbäume nicht mehr allzu lange-aus sich warlen läßt. Das schöne Osierwetter, die vorhergehende Feuchtigkeit nicht zu vergessen, haben die letzten winterlichen Hemmungen beseitigt »nd treiben mit Macht zur Baumblut. Der Stand war am DtenStagnachmittag so, daß mit aller Bestimmtheit sür kommenden Sonnabend die volle Ent saltung deS B l ii t e n z a u b e r S in der „Sächsischen Riviera" zu erwarten ist. Natürlich darf das Wetter keinen Strich durch die Rechnung machen. Ein Rückfall in kalte und regnerische FrühjahrSlaunen kann die ganze Herrlichkeit ver zögern. In den Cossebauder Hängen scheint die Reife der Knospen am meisten vorgeschritten zu sein, wenn auch die aegeuiiberliegeuden Lößnitzberge nicht allzu weit zurückbleiben. .'ln dieieni Frühling macht sich aber fast noch mehr als im ver gangenen der Ausfall der zahllosen Pfirsich- bäume bemerkbar, die dem mordenden Winter 1938 39 zum Opfer gefalle» sind. Der Pfirsich blüht zuerst, und seine zarten rosa Blüten gaben den Bergen um Kötzschenbroda und Oberlößnitz iinmer einen ganz besonders schönen Anstrich, in den dann mehr und mehr die weißen Kirschblüten htnein- wnchsen. Aber die Magnolien strahlen schon weithin leuchtend in ihrem Schmuck: ihnen hat die Kälte offenbar wenig Schaden angetan. An ganz vereinzelten Stellen hat man mit dem L p a r g e l st e ch e n begonnen. Bis zur eigentlichen Ernte werden wohl noch eine Reihe von Lagen vergehen, so daß jetzt über Ertrag und Güte und Preis noch keine Uebersicht zu gewinnen ist, Jedenfalls wird sich am kommenden Wochenende ein Strom frühlittgShungriger Dresdner in die Lößnitz und nach den Höhe» von Cossebaude ergießen. Ihre Ortschaften sind gerüstet »nd erwarten die jährlichen Blütengäste. Natürlich werden Straßenbahn, Reichsbahn und Dampfschifsahrt alles in», ni» den Verkehr reibungslos zu bewältigen. Sonder- dampfer zur Vaiimblut sind bereits vorgesehen. Zahlreiche eingelegte Straßenbahn- und Eisenbahnzüge werden Tausende befördern können, zu denen noch all die kommen, die zu Fuß, mu Fahrrädern und Automobilen in den Frühling fahren. — Professor o, MayenbnrgS Bestattung. Unter dem Ans- klingcn der Hellen Osterglocken galt es gestern an einem chönen sonnenklaren Frühlingstag Abschied zu nehmen von dem nach langem schwerem Leiden Heimgegangenen Architekten Professor G, H e insius vo n M a n e n b n r g. Eine große Schar Leidtragender halte sich in der Sprechhallc deS Krema toriums eingesnnden, Freunde, Berufs- und Ttudiengenossen deS Verstorbenen, darunter Baumeister Fiedler alS Vorsitzen der des AllherrenoerbandeS der Vereinigung Vignola von der StaatSbanschule, Ofstziere des ehemaligen Schiitzenregiments mit Oberst a. D. von der Psortc alS Vertreter des Regiment» und deö Ersatzbataillons. Abordnungen de» Militärvrrein» Feiger und Schützen und des KorpS Marcvmannia von der technischen Hochschule hielten mit ihren Fahnen an dem unter der Fülle der 'Blumen fast ganz verschwindenden Sarge die Ehrenwache. Das Largo aus dem Bachkvnzert sür zwei Violinen und Orgel, mit vollendeter Meisterschaft ansgeiührt von den beiden Kammeriiinsict Bauer und Organist Petzoldt, leiteten die Feier ein. Dann nahm Hofprediger Pfarrer Keßler das Wort zu der Gedächtnisrede, in der er betonte, daß der Entschlafene eine Persönlichkeit, ein wunderbarer Charakter gewesen sei, ein Mann, der die Kunst gekannt habe, Sonnenschein zu geben und Freude zu spenden, der in seinen gesunden Tagen eine beneidenswerte Arbeitskraft und NrbeitSfrendigkeit besessen habe, der ein Mann von einzig artiger Lauterkeit, Wahrhaftigkeit und Durchsichtigkeit seines Charakters gewesen sei, den eine tiefe Religiosität erfüllt habe, die aber nicht in schönen Worten und frommem Gefühl be^nd, sondern in dem praktischen Christentum nach dem Worte: „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut!"' Wie ein Held habe er ohne Murren sein Leiden getragen. Ein solches Leben ende nicht in dem Feuer und in der Urne, sondern in der Welt des Gottes, der gesagt habe: Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. Dann tönte Frau Helga Petris köstliche Stimme mit dem Ave verum von Mozart durch den Raum. Nach dem Gebete und Segen des Geistlichen widmeten noch unter Niederlegung von Kränzen Oberbanrat Mittelbach für die Marcomannen und Architekt Pietzsch für die Dresdner Kunstgenossenschaft, die Der Beginn »er eixmgelifchakademischen tvsche Als nach den Zeiten de» Kriege» und der Revolution da« Leben der Kirche sich auf dt« neuen verhältntfi« «taftellen mußte, trat an da« LandeSkonfiftorium au« Geistlichen- und au« Lateukretse« der Wunsch heran, zur Brrttesuna de» Studtum» un» zur Einführung in die theologischen Probleme der Gegenwart Kurse etnzurichten. Dt« oberste KtrchenLebvrde willfahrte dieser Vitt« durch Schaffung einer evangeltsch- akademischenWoche. Dieser fett einer Reih« von Fahren bestehende fachwtssenfchastliche Vortragszyklus nahm am DtenStagnachmittag seinen Anfang, und e» ging ihm auch dies mal et» «otte»»ie«ft tu »*r Domktrche vorauf. Die Predigt hielt LandeSbtschof v. Fhmel». Er stellte die Arbeit der kommenden Tag« unter da- Schriftwort 3. Petri 8, 18: -Wachset in der Gnade und Erkenntnis unsere» Herrn und Heilands Jesu Christi". Der Dienst der akademi schen Woche erstrecke sich aus die gesamte Kirche. Fest werden sollten die Glieder der Kirche in der Erkenntnis, damit sie denen helfen, die wankend werden. Unter mancherlei Irrlehre verberge sich oft ein Kern Wahrheit. Der Christ iedoch muff« klar sehen, zumal jetzt der durch Jahrhunderte hindurch ge wachsene Kamps gegen Gott und Christentum entbrannt sei. Auch unser persönliches Leben berühre der Spruch. Im geistigen Leben gebe es keinen Stillstand. Um den vielen sich ausdrängenden Fragen gerecht werden zu können, müsse der Pfarrer trotz drückender anderer Amtspflichten an seiner Er kenntnis welterarbeiteu. Ihr Grund bleibe Jesu» Christus. Die gesamte dogmengeschtchtltche Entwicklung süße hieraus. Indem Luther mit seinem Glauben zu Jesu kam. sei seine Theologie Kreuzestheologie geworden. Daß wir selbst, bah unser« Theologie immer tiefer in solche Erkenntnis etndrtnge, beschere un» Gott tn seiner Gnade, ohne die da» Notwendigste fehle, da Wachstum in Gnade gleichbedeutend sei mit Wachs- tum in Ser Erkenntnis des HetlSratschlusscs unseres Gottes. Im Anschluß an den Gottesdienst eröffnet« tm VereinS- hau» Konsiftortalpräsident l). Dr. Seetzen die akademischen Vorträge und hob dabei hervor, daß das Landeskonsistorium sich entschlossen habe, die akademische Woche wieder ein- zuberusen, weil ihr Charakter ein anderer sei, als ihn viele der zahlreichen kirchlichen Veranstaltungen oftmals trügen. Man könne daher nicht von einer überflüssigen Belastung sprechen. Daß wirklich ein dringendes Bedürfnis für der artige Vorträge vorhanden wäre, bewiese sa der starke Besuch auS Pfarrer, und Laienkreiscn. Den ersten öffentlichen Abendvortrag hielt Geheimrat Professor v. Rendtorsf iLcipzigj über da« evangelische Deutschtum i« AuSlaud. DaS Deutschtum tm Auslände, etwa 30 Millionen Menschen, ist lange von uns Deutschen in der Heimat schmählich verlassen und vergessen worden. Das gilt besonders vom deutsch-evan- aeltschen BolkStum. Dte heimische Ktrckx ist schuld, daß soviel Volkstum und evangelischer Glauben vernichtet worden ist. Erst seit 100 Jahren arbeitet der Gustav-Adolf-Vercin, arbeiten die preußische und sächsische Kirche an diesen GlaubenSbrüdern. Seit wenigen Jahren gibt es den Deutsch-evangelischen Ktrchenbund, der sich diese Arbeit zur Ausgabe gestellt habe. Entstanden ist dies AuSlanddcutschtum seit der Reformation. «m beftet, gefteltt find unsere »«Slandidrüder noch in Schmede« und Dänemark. Dret Gemeinden de« uns nach dem Weltkrieg «ntrtffene« RordschleSwtg gehören jed» der bäntschen Lande«ktrche an. könne» aber t« dieser Kirche tbr vollStum pflegen. Auch tn Finnland haben dt« Deutsch-evaugeltschen gastlich« Ausnahme tn der StaatSktrch« gesunden. Im Baltenland verwandelten stch dte Verhältnisse tn» Gegenteil. Immerhin konnte» dte deutsch-evangelischen Gemeinden tn Lettland einen eigenen Bischof behalten. In Estland findet man. fetzt an der Untverfttät Dorpat dte An- sänge einer deutschen Fakultät. Trostlos dagegen sieht e» tn Litauen aus. Im Westen besteht nur noch die evangelische Gemetndc in Part». Et« Zuwach« ist nicht zu erwarten. In England sind von 38 Gemeinden nur 10 übrig geblieben. Friedlich da- gegen leben die Evangelischen deutschen Geblüts tnSpanien. In Italien bestehen jetzt wieder Gemeinden tn Rom, Genua, Venedig, Neapel, Florenz und kleineren Orten und dürfen ungehindert wieder ihren Gottesdienst auSUben. Das gilt aber nur sür Altttalien: um so furchtbarer liegen di« Verhältnisse in Bozen und Meran, wo selbst auf den Fried- bösen dte deutschen Sprüche entfernt worden sind. Blüheiidsies Leben aber herrscht tn den deutsch^vangeltschen Gemeinden in Athen, trotzdem sich noch keine eigene deutsche Kirche tn dieser Stadt befindet, während in der Türket nur noch tn Kon- stanttnopel di« Bildung einer solchen Gemeind« mög ltch tst. Inmitten Europas besteht in Polen eine evangelisch« Kirche, deren Gläubig« zu 99 Prozent Deutsche sind. Bet der eleganten, leichtfertigen Kultur haben es dies« Brüder äußerst schwer,- noch schwerer aber dt« Bewohner in den uns ent- rtssenen Gebieten. Statt einer Million evangelischer Deut scher leben dort nur noch 800 000. CS ist ihnen »war ein Zu- sammenhang mit der einstigen Mutterktrche nicht gänzlich ver wehrt. aber zu einer rechtlichen Anerkennung hat eö diel« Kirche tm polnischen Staate nicht bringen können. Dieser Lag« ähnelt dte der Gemeinden in Galtzten, wo sich diese um dte Anstalten tn Gtantsla-n sammeln. Tapfer hält sich Oester- reich» evangelische Kirche. Ungar» erkennt die dentscheii Gemeinden setzt an. In der Tschechoslowakei hat stch eine deutsch-evangelische Kirche von 110 ooo Seelen gebildet. Etwa» größer ist die deutsch^vangeltsche Kirche tn Fug», slawien. 170 000 Evangelische leben in Rumänien, die stch in Siebenbürgen zur wirklichen Volkskirche vereint haben Hierauf nannte der Redner die deutsch-evangelischen Ge- metndei, in der Welt, von denen er besonders der chile nischen Gemeinden gedachte, die zum Teil von unserer säK- stschen Landeskirche betreut werden. Gerade tn Südamerika als KvlontsationSgebiet eröffne sich für unsere Kirche ein hoff nungsvolles, weitgespanntes Arbeitsfeld. Was kann aber nnd waS muß unsere Kirche für ihre evangelischen Auslands, brstder tun? Unter sorgfältigster Wahrung des Konfession», stand«» müssen sich die Bekenner doch zusammenschlteßen, wo- bet alle UntonSbestrebungen abzulehnen sind. Da» Wichtigste bleibt, daß unsere AuSlandögemeinden Pfarrer erhalten mi die Kirche für fungen Nachwuchs sorgt. Indem wir der Ge- metnden evangeltschen Glauben bewahren, schützen wir auch ihre deutsch« Art, ihr deutsches Herz. Herrmann-Stistnng und den Bund Deutscher Architekten dem Verblichenen innige Worte des Dankes. Eine Handvoll Blumen war der letzte Gruß. — Todesfälle. Am Montag entschlief tm 88. Lebensjahre Hosbuchbindermrister Richard Wilhelm Oesterreich. — Ferner verstarb am 3. Ostersetertag Retchsbankobergeldzähler t. R. Gottlteb Lout» Smtl « erger. — Kür den Kraftverkehr wieder freigegeben. Das Ver bot des Verkehrs mit Kraftfahrzeugen au Sonn- und Feier tagen aus dem im Stadtbezirk Tharandt gelegenen Teil -er Talmühlenstraße ist aufgehoben worden. — Dresdner Muttertag. Der Arbeitsausschuß für den am zweiten Sonntag tm Mat stattfindenden Muttertag hielt kurz vor dem Osterfeste eine Sitzung unter Leitung des Stadt- ratS Dr. Hopf ab. Der Ausschuß wurde durch Htnzuwahl von Oberstleutnant Ehrig und Pfarrer Doehler er weitert. Das Volksbildungsmtntstertum wird verfügen, daß im Verordnungsblatt die Schulen daraus htn- gewtescn werden, der Bedeutung des Muttertages zu ge denken. Dte Ephoralkonferenz hat ebenfalls in Aussicht ge stellt, daß am Muttertage in den Predigten der Mutter be- sonders gedacht wird. Was die Darbietungen anlangt, so haben sich, wie tm Vorjahre, wieder die RetchSwehrkapellen, der Bund ehemaliger Milttärmusiker, der Elternbund für Knabenmusik, der Verein der Freunde dramatischer Kunst und eine Rethe Gesangvereine zur Verfügung gestellt. 800 Mütter. AlterSheimtnsaffen, wurden zur Theateraus- führung am 11. Mat tm Eldorado eingeladen. Wie immer, so werden auch diesmal an dte Mütter in den Krankenhäusern, Altersheimen usw. Blumensträuße überreicht. — I« Städtischen Planetarium läuft die gegenwärtig! Vorführung „Die Sterne im ilprll" (Planeten am Abend himmels nur noch bis etnschlteßlich den 27. April. — Der Stahlhel« Dresden stellt anläßlich der Anwesen- hett deS 1. Bundesführers und Gründers des Stahlhelms Franz Seldte Donnerstag 8 Uhr nachm, eine Ehren- kompagnte auf dem Theatcrplatz mit Vorbeimarsch vor dem Bundesführer. Abend» 8 Uhr wird auf der Stahlhelm, kundgebung im Zirkus Seldte über die politische Lage sprechen. — Fr««»« i« DreSde». Fm „Europahof-' sin» avg«st>egeio Exzellenz Lucs Orsini-Baroni und Gattin, Kgl. Ital. Botschafter, Berlin. Baron Friedrich Wilhelm von Vertzen und Gattin, Berlin. r-- -ck.. -t». -^» o-zpotl,«>!« 0,e«t,n. zitoiirlit 10 <t Xremktrclieaerlik «ii- — --s«> u»--- »»a «,« ch, v-trl- > ,v'-»Sea.»c„ »»uka» Nroaea-zpotlietk ? Dresdner Künstler anSmürt«. Hellmut Seifert, et» Schüler »es GesangSpädagogeu Gnnnar Hensel, Dresden, wurde kür Herbst 193st als sugendUcher Charakterspieler an das Stadtthcater Ober- Hausen t. Nuhrg. engagiert. k Ban-Gogh-Aosstellung, Führungen durch die Ausstellung tn der Galerie Neue Kunst FidcS, Ltruvcstraste kt, finden statt: Diesen Freitag, den 2k>. April, nachm. 1 Uhr, durch Dr. Walter Holz- Hausen, »nd Dienstag, den 29. April, nachm. 5 Uhr, durch Rudolf P r o b st. k* Auslösung deö Mitteldeutschen LandeStheaterS. Da» Mitteldeutsche Landestheater. Sitz Halle, tst aufgelöst wor den. An seiner Stelle wird jetzt das Ostdeutsche LandeStheater. Sitz Berlin, in Mitteldeutschland, also auch in Thüringen, spielen. t* Der staatlich« Stellennachweis für Bühnenmitalieder, Viktor H o r w i tz, der frühere langjährige Direktor deS Jenaer Stadttheaiers. der jetzt de» gemeinnützigen Stellennachweis sür Vnhnenmitglieder in Berlin leitet, ist nach dessen Ver schmelzung mit der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung auch zum Letter de» Instituts in der neuen Verfassung und zum Geschäftsführer der GmbH, mit dem Reich ernannt worden. Bekanntlich hört mit dem 81. De zember I9M jede private Stellenvermittlung im Deutschen Reich aus,- das vom Direktor Hvrivitz geleitete Institut bleibt die einzige Vermittlungsstelle für das deutsche Theater. s* Die Geschmacklosigkeit marschiert. Dte Erinnerung an die jetzt verstorbene Eosima Wagner wird in der nächsten Saison auf der Buhne lebendig werden. Ein Berliner Verlag übersendet den Bühnen eine dramatische Arbeit von Anni von Vrabenetz, die den Titel „Richard Wagners Liebe und Flucht" führt. Das Stück trägt den Untertitel „Ein Lebens einblick in drei Akten" und spielt in Zürich l8K8. s* Mnsikkrisc in Italien. Die gegenwärtige Krisis der italienischen Musik, die bereits in der Presse und <n den be teiligten Kreisen so viel erörtert wurde, ist setzt zum Gegen stand einer Behandlung im italicniscl>en Senat gemacht wor den. Senator Libertine beklagte den groben Mangel an Sängern, Kapellmeistern und Musikern und führte diesen Zu stand aus die geringe Unterstützung zurück, die Regierung und Behörden dem Musikunterricht zuteil werden lassen. So sei dte staatliche Beihilfe, die dem Cäctlien-Konservatortum in Rom gegeben wird, vollkommen ungenügend. Mit dem Niedergang der Musik gehe» ungewöhnlich hohe Preise sür Opern- und Konzcrtbilletts Hand tn Hand. Trotzdem habe das Teatrv Reale dell Opera tn Rom in der letzten Saison ein Defizit von mehr als 6 Millionen Lire gehabt. Der Unterrichtsmtnistcr versprach darauf, daß die Regierung eine besondere Kommission einsctzen werde, die eine Reform des musikalischen Unterrichts vorbereiten solle. s* Stu« tdeateraeschichtliche Abteil»»«, i» Salzburger Mozarthans. Im Mozarthaus in Salzburg werden derzeit umfangreiche Vorbereitungen getrofsen, um dort ein« große theatergeschickitltche Abteilung zu errichten. Im Geburts- Hause Mozarts werden zu diesem Zwecke bisher bewohnte Räume freigemacht. Die notwendigen Adaptierungen werden rasch durchgeftthrt werden, so daß Salzburg alS Musikstadt bald um eine hochinteressante Neuschaffung bereichert sein wirb. s* «usstellnng des Deutsche« Kü«stlerb»«be» in Stuttgart. Für diese Ausstellung, die während der diesjährigen Sommer- monate in Stuttgart stattstndet, stellt die ReichSregterung sechs Medaillen, ausgestattet mit je 1000 Mark, zur Verfügung. Die Stadt Stuttgart hat zwei Preise für sungc Künstler, ebenfall» tn Höhe von je 1000 Mark, tn Aussicht gestellt. Weiter kommt ein sogenannter Villa-Romana-Prets, der seinem Träger einen Jahresausenthalt in Italien ermöglicht, zur Verteilung. Da auch der württembergtsch« Staat und dt« Stadt Stuttgart schon Mittel für Ankäufe ausgestellter Kunstwerke bewilligt haben, dürste dte künstlerische Bedeutung der Stuttgarter Ausstellung nicht hinter derjenigen ihrer Vorgängerinnen in Köln und Hannover zurückbleiben. s* Tagung des Deutschen Schillerbundes in Weimar. Der Deutsche Dchillerbnnd tagte am Ostersonnabend in Weimar unter dem Vorsitz seines Präsidenten, Oberregierungsrat Pro fessor Dr. Schetoemantel. Für dte diesjährigen Schillertest- spiele liegen bereits 8400 Anmeldungen vor. Dte Versammlung stimmte dem Vorschlag des NationalauKschnsseS zu, nach dem 1981, tm 2.',. Bnndesjahre, „Wallenstciii" und „Tcll" gespielt werden sollen. 1 Münchhausen bekommt ein Museum. In Boden, werder an der Weser sollen, einer Anregung des Vereins für Heimatkunde folgend, im Geburtshaus des Frei- Herrn Hieronymus von Münchhausen einige Räum« zu einem Museum ausgestaltet werden. Bon Privat» sammlern, die noch Erinnerungsgegenstände an Münch- Hausen besitzen, wie seinen berühmten Koffer, Wanderstöcke mit seinem NamenSzug, Pfeifen, Pistolen sowie dte ersten Niederschriften seiner Fabeln, die bekanntlich tn England zuerst gedruckt wurden, sind solch« Gegenständ« dem Museum zur Verfügung gestellt worden. Die Stadt Bodenwerder olant, das Museum durch ein Münchhausen-Fest, für das ein besonderes Festspiel geschaffen werben soll, ein- zuwcihen. s Die französische Rabiogesellschast baut ei» dänisches Theater. Das Königliche Theater in Kopenhagen hat in den letzten Jahren sehr darniedergelegen und wird seht Gegenstand einer vollkommenen Neuorganisation. Das dänisch« Parlament hat einen jährlichen Zuschuß tn Höhe von ungefähr 1 Million Mark bewilligt, ferner tst ein »euer In- tendant, Adam Poulsen. ernannt worden. DaS Theater wird künftighin über zwei Bühnen verfügen. Neben dem allen HauS wird ihm «in Neubau zur Verfügung gestellt, den die französisch« Rabiogesellschast, die TSF., zur Zeit bauen läsi,. Die Stücke, die dort gespielt werden, sollen durch Radi- übertragen werden. Man erhofft sich von der Zusammen, arbeit zwischen Theater und Rundfunk eine Besserung der Thraterverhältniffe in Kopenhagen. Sven» -er Stil entgleist... »u» ihrer technischen Sttlblütensammlung geben die „B.-d.-J.-Nachrtchten" folgende frisch gepflückten Blüten zum besten: „Dte Mutter der Gasversorgung tst bi« Chemie.- der Vater ist der Maschinenbau. Aber dieser Vater hat das Ga», fach lange Zeit hindurch mit etwa» stiefväterltcheu Augen betrachtet." „ES lohnt sich, dt« Schwankungen de» Ziegel- und Kalk absatzes mit denen der beschäftigten Maurer zu vergleichen.' „Eln Charakterkopf, der über Leichen geht." „Der amerikanische Redakteur sitzt nur teilweise im Büro." (Mit welchem Teil?> „Man kann diese Sachen nicht alle unter eine Hutschnur bringen." „Vereidigter Sachverständiger für Isolierungen gegen Erschütterungen und Geräusche beim Kammergertcht, den Landgerichten, der Industrie- und Handelskammer." „Stn Mann, der tn der einen Hand den Geldbeutel hat, mit der anderen die letzte Entscheidung gtbt. . ." „Immer mehr gleitet der Ingenieur vom Reißbrett und vom Versuchsstand in bas Zentrum der Geschäftslettung." „ES kommen zusammen die reinen Mathematiker nnd dte reinen Physiker, die technischen Physiker und dte an gewandten Mathematiker." „Erst der Erfindung Amerikas tm Jahre 1918 war es Vorbehalten, den Fernsprechwettverkehr etnzuführen." „Unglücklicherweise zehren auch heute noch dte Städte nach und nach dte Landbewohner auf." „Mit wirklichem Erfolg werden nur Vertreter arbeiten können, die dte Fabrikation der zu bearbeitenden Kunden kennen." „Leute, die au» der Massenfabrikation hervorgegangen find." „In den Bereinigten Staaten kommen jährlich rund 380 Liter Benzin auf den Kopf der Bevölkerung." „Ans jeden 80. Deutschen fällt etu Kraftfahrzeug."
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)