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* - LigeSgeschicht«. Di» drasch - englische» «ezietzun-e» behandelt der bekannte englische Friedensfreund Ei» Thomas Barclay in einem eingehenden, an leitender Stell» abae- druckten Artikel der „Köln Ztg.", an dessen Schluss« es sehr vernünftig heißt: „Im Grunde also glaube ich. daß man wohl täte, in England, wie in Deittschlaiid und anderswo auS den ivenigen tatsächlichen Angabe», die ein Zeituirgsanikcl bietet, nickt zu verallgemeinern. Tie Zwistigkeiten und Nadelstich« im deutjch- englischrii Verkebr beichranken sich doch nur aus eine Polemik, au der diejenigen ihre Freude haben, die sich ihr hinge»»», die indes für die wirklichen Interessen der beiden Mäuder nur ver derblich werden kam:. ES gibt in England keinen er»' Menschen, dem nicht alle» an einem festen und danerhai Frieden gelegen wäre. Handel n»d Industrie, jedes Gesch bebt fick gegenwärtig wieder und blükt, und nicht zum wenig sten trägt dazu der Gedanke bei, daß das englisch-französische Einvernehmen die Möglichkeit eines europäischen Krieges in Sir Ferne rückt. Unter diesem Gesichtspunkt« ist in England das Ende des russisch-ja panischen Krieges so freudig begrüßt worden. Wahren» diese sriedliche Gestaltung der Dinge im Werden ivar, kam plötzlich und unerwartet die Differenz wegen Marolko zwischen Deutschland und Frankreich am, und hierzu kann ich sagen, daß man m England eine durchaus falsche Bor- siellung von den lbsichlcn Deutschlands bat. dem man aller hand nn'riedliche Absichten zuschreibt, dessen Staatsoberhaupt wgar, das gewiß nichts sehnlicher als den Friede» wünscht, man Gott weis-, welche aggressiven Absichten beilegt. In den Augen »er Briten nun scheint eS so. als ob die Frage der wahren Absichten Deutschlands das einzige wäre, waS unS eine lange Reibe von Friedensjahren in Europa verschließe» köl'.itte. Ich weiß, daß daü grniid'alich ist, und wenn man in England üch der Erkenntnis überließe, daß Dentschlands Ge- linnnngen ebenso cliiwaudsrei sind wie diejenigen Englands und Frankreichs, man init einem anhaltenden Weltfrieden für ein ganzes Menicbcnalter rechnen könnte, das Geschäft in unseren westeuropäischen Ländern eine» nie daaewescnen Auf schwung nehmen und der allgemeine Kultnrsortschritt die schön- itcn Errungcnschasten zeiiigen würde. Das ist der Wunsch eines jeden Staatsmannes, dem die wahre Wohlfahrt seines Landes am Herzen lieg», denn gerade der Staatsmann, der Sie Wohlfahrt im Innern als das höchste Ziel seines Strebens ernennt, hat den größten Anspruch aus die Achtung seiner Mit bürger und sogar der ganzen Welt." — Gleichzeitig geben die .Times" den Brief eines ihrer Leier wieder, welcher ihr und irem Pariser.Korrespondenten heftige Vorwürfe wegen der ge- . .miaen llitterslellmigen in bezug «ns die Aeußerungen des F ü r ft e n 'B üiow macht. Es heißt darin: „Unsere Blätter haben gcmeldei. Deutschland schieb« Truppen an seine wcstlick-e Grenze, »m Frankreich zu bedrohen. Angenommen, das sei geschehen. Wäre daran unter diesen Umständen irgend etioas -ehr Ueberraschendes gewesen? Hätte Deutschland das getan, v hätte das bedeutet, es lxrbk das Gefühl, verächtlich behandelt morden zu sein. >oas auch zweifellos geschehen ivar. und es volle sich Achtung verscl-asien. Mer Deutschland hat das gar , nicht getan. Deutschland hat bei dieser Gelegenheit niemals ein einziges Regiment in Betvegung gesetzt und brauchte das auch gar nicht. Sollte eS se zum Kriege zwischen beiden Ländern komme», s» kann Deutschland in etn« zehn Tagen eine Million Mann au seine westliche Grenze schieben. Ich habe kein Mandat für Deutschland gegen Frankreich. Ich habe in beiden Ländern Freunde, und ick weiß, daß im gegenwärtigen Augen blick keine Möglichkeit einer wirklichen Freundschalt zwischen i D eutichIand und Frankreich besteht. Frankreich ist i verwundet, und die Franzosen haben nicht einmal den Auiftch, r» tt L r» 6 St s« akü l-anden, daß die Franzosen Deutschland zuliebe ihre Freund- -a'xist mit England aufgeben würden. Aber ioenn es so ist, welchen Zweck hat es dann, Frankreich gegen Deutschland auf- zustacheln und die bereits bestehende Erbitterung zu verschärfen, und zwar, indem man dein Fürsten Bülow Falschheit oder Nn- ausrichtigkeit unterschiebt? Ist es unrecht, wenn ein Deutscher versucht, die Beziehungen zwilchen seinem Lande und Frank reich zu verbessern? Welches Recht wenigstens haben Eng länder. die Flammen der Eifersucht oder der Erbitterung zu Tw reu? Als regelmäßiger Leser der „Times" möchte ich den Standpunkt vertreten, daß es unter unserer Würde alb Eng länder ist. wiche Waffen zu benutzen oder eine derartige Politik zu unterstützen. Das beißt Unkraut säen, während wir doch unseren Einfluß aus die Völker beider Länder benutzen könnten, zim eine bessere Verständigung zwftchen ihnen und, wie ich bosse, einen dauernden Frieden zu fördern." Die „Times" drucken den Brief ohne weitere Bemerkung ab. sichenden Leite Mitreuuuaeu erhalten, auL down . vorgeht: .Dt« beteiligten Persönlichretten, in erster Lim« «.», KoSpoth, der die Verhandlungen zu führen hatte, haben an maßgebender staatlicher Stelle keinen 'siverfel über die Gefahr der Situation gelassen, sodak also rin Singrelsen. wenn man daraiis Wer» gelegt hätte, möglich gewesen wäre. Erst als sich klar herauSstellte. da» aus dieser «»eite auf einen Ausweg nlchl z» hoffe» je» und auch ein anderer Käufer sich nickt fand, wurde die Herrschaft, deren Verkauf nach Lage der Verhältnisse unver- weidlich geworden war. trotz der sachlichen und persönlichen Konsequenzen, über di, man sich vollkommen klar war. schließ lich an den Polen verkauft." Die „Schlesische Ztg." dazu: „Rach dieser uns als authentisch bezeichne»«« Da haben sich die Buddenbrockschen Erben und Gras skoSpo dingS in einer prekären Situation befunden, nnd eS «st sehr zu bedauern, daß die StaatSrrgiernna sich nicht i» der Lag, gesehen hat. dem über den effektiven Wer» hinausachenden Angebot der Polen selbst mit Verlust entaegenzutretrn. Bei dem besorgniserregenden Vordringen der Polen in Schlesien werde» sehr bald Mittel nnd Wege gesunde» werde» muffen, um weiter« Verkäufe nach Möglichkeit z» verhindern." Im lippischen Thronfolge st reite ist ein Termin für die mündliche Verhandlung auf den 22. Oktober anbevaumt worden. ES ist natürlich nicht anzunehmen, daß an diesem Tage schon die Entscheidung fallen werde. Rach der letzten Sedeiismittelpreistabelle der „Statist. Korr." sind die Preise für alle Fleischsorten im September weiter Hesti « gen und haben durchweg, ebenso wie die für Speck. Schmalz und Butter, eine vorher nie mals beobachtete Höhe erreicht. Die Getreideprcise haben beson ders im Osten zu steigen begonnen, nur der Weizen ist an den meisten Marktorten billiger geworden. Bei den Kartoffel» ist infolge der zu erwartenden lehr reichlichen Ernte eine weitere Rückwärtsbewegung der Preise zu verzeichnen. Bei der Einweihung der zweiten Berliner Handwerkerschule hielt Handelsminister Möller über das gewerbliche Fortbildung«! wesen «ine Rede, in der er empfahl, die Pflicht, die obligatorische Fortbildungsschule zu besuchen, bis zu n> 18. Lebensjahre auszu dehnen. Ten „Times" wird aus Kapstadt gemeldet: Ein Telegramm aus Upiugton berichtet, daß bei Schnitdrift drei TronSvaaler au- Deutsch-Südwestasrika mit MO Stück Vieh, das sie den Deutschen gestohlen hatten, sestgenomme» worden sind. Die Leute waren bewaffnet, obwohl sie angaben, Nichtkvmbattante» zu sein. Das Vieh wnrde den Dentscyen ansgeyändigt. Die Leute wurden im Gefängnis von Kenhart nntergedracht. Frankreich. In einer von 3000 Personen bclnchten Versamm lung in Limoges hielt Deputierter Ja »ros eine Rede, in welcher er sich zur Verwirklichung der Einigung der Sozialisten beglück wünschte und aus den in allen Ländern tobenden Kampf für das allgemeine Wahlrecht binwieS. Redner rühmte die deutsche» Sozialisten, die anf dem Kongreß in Jena nicht zögerten, für die Prollaiiiicrnng des Generalstreiks zu stimmen, falls das all gemeine Wahlrecht wieder abgeschafft werden sollte. JaursS initerzog die Programme der verschiedene» politische» Parteien einer Kritik und wies darauf hi», daß die monarchistische Partei ein Bündnis mit den katholischen Mächten suche gegen daS lnoderne Jtalieii, das seine Hand auf das päpstliche Rom legte, und gegen das Deutsche Reich, aber nicht gegen das Deutsch land deS Militarismus, sonder» gegen das Deutschland Luthers. Redner behandelte sodann die Fragen der auswärtigen Politik und wandte sich gegen die Kncgsidee. Er protestierte gegen die Ver sion. wonach der deutsche Sozialistenkongreß es obgelchnt hätte, die Haltuiig Biilows im marokkanischen Konflikt zu tadeln. Redner erklärte, die französische, englische und deutsche Diplomatie hätten beim marokkanischen Zwischenfall schwere Fehler begangen Telcasss habe ein Mann der Revanche werden und das Verdienst für sich in Anspruch nehmen wollen, die begangene Rechtsver letzung wieder gut zu machen. Deswegen hätten die Sozialisten seinen Rücktritt verlangt. Redner tadelte das Verhalten Frank reichs im rnssisch-japanischen Konflikt und gab der Ansicht Aus druck. daß die gelbe Rasse gezeigt habe, daß sie nach denselben Grundsätzen behandelt zu werden verdiene wie die weiße Rasse. reich. Rußland und Deutschland nicht zu stände kommen werd Deutsches Reich. Das badische Ministerium ver anstaltet ebenso wie der Preußische Landwirtschastsminister eine Untersuchung über Umsang und Ursachen der herr schenden Fleischnot. Dazu haben die Handelskammern von Mannheim, Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Konstanz, Lahr, Pforzheim, Schopsheim und Villingen eine Ein gabe an das badische Ministerium des Innern gerichtet. Sie er blicken in der Entschließung deS Ministers das Anerkenntnis, daß hinsichtlich der Fleischvenorgnng Mißstände vockiegc». die der Ab hilfe dringend bedürfen, und kommen in ihrer Eingabe zu folgen dem Schluß: „Die Kenntnis der schweren Nachteile, mit denen die gegenwärtige Teuerung der Fkcisrbnahrimg bei längerer Dauer die minderbenttttelten Schichten des Volkes, »amentlich aber die industrielle Arbeiterschaft nnd damit die Leistnngssähigkeit unserer Industrie bedroht, verpflichtet die initersertigten Handelskammern zu der gemeinsamen Bitte, das hohe Ministerium wolle beizeiten und bevor die herrschende Tenernng durch das Inkrafttreten des neuen Zolltarifs die sicher rn erwartende empfindliche Verschärfung erfährt, seinen Einfluß für die Anwendung wirksamer Maßnahme» zur Behebung oder Milderung des Notstandes einsetzcn." Die Mitglieder der polnischen Familie v. Grabski haben öft'entlich erklärt, daß sie jede weitere Verbindung mit einem ihrer Mitglieder, das sein Gut Wroble an einen Deutschen ver laust hat. wegen „einer so schändlichen Tat" abbrechen. Eine vitiziös« Kundgebung weist auf dieses „nationale" Verhalten der Polen hi» und vergleicht daunt das in letzter Zeit häufiger ge- ipordeo.e Verkaufen deutschen Grundbesitzes an Polen. Wenn für die Annahme polnischer Gebote reget- mäßig die Entschuldigung gegeben wird, di« Gebote der An siedelungsbank. der Landvank usw. seien weit hinter dem erziel ten Preise zurückgeblieben, so beweise das lediglich, daß die Er Polen „ Bezahlung der Polen nicht, und mit aller Schroffheit müsse daran sesigchalten werden: „Wer seinen deutschen Besitz ohne zwingende Not einem Polen überläßt, verläßt den Staat in dem jetzigen ihm ouigedrungenen Kampfe, wird seinen höchsten Pflichten, tcucn gegenüber der Nation, nicht gerecht und steht c-n Zuverlässigkeit und sittlicher Auffassung hinter den Polen zurück." Raa, der Kaiscrrede sei für weite Kweiie der Beteilig ten das Handeln seiigelegt, jeder Offizier, jeder Reserve-Offizier oder direkte oder indirekte Beamte werde wegen Pflichtwidrig keit zur Rechenschaft gezogen werden muffen, wenn er mit Polen paktiert. 'Aber daneben blieben zahlreiche Besitzer, denen aas Handeln »ich: so scharf vorgezcichnet ist, und der Wunsch könne namentlich für den Großgrundbesitz nicht lebhaft genug gehegt werden, daß er sicher und entschieden den Weg nationalen 'Anstandes findet und überall festhalt. Im Anschluß hieran nehmen wir von einer Erklärung Notiz, die zu dem er wähnten Verlaus von drei Rittergütern im Kreise Deutsch- WartenSkeben an cme„ Polen durch den Grasen Kospoth von dem Generalleutnant z. T. Freiherrn v. Buddenbro ck. einem Bruder deS verstorbenen Landrats Freiherr» v. Buddenbrock, dem ehemaligen Besitzer der Güter, veröffentlicht wird. Es heißt darin: „Trotz unermüdlicher und uuanSgesctztcr Versuche ist es nicht gelungen, in 14 Iahrcn einen deutschen Käufer zu finden. In diesen 14 Iahrcn habe» sich aber die Verhällniffe sc gestaltet, Kunst und Wissenschaft. i Königl. Hoftheater. Jin Opernhause gelangt heute die niusikalische Komödie „Die neugierigen Frauen" zur Ausführung: im Schauspielhaus,: „Klein TvrritDie Vor stellungen beginnen halb 8 illn. ff Im Schauspielhaus« wird Donnerstag, den 10. Oktober, das vieraktige Drama „Zar Peter" von Otto Erker znm erstenmal ausgefnhrt. Das Werk erlebt hier seine Uraufführung. s- Im Residenztheoter gelangt heute der historische Schwank „Das Tal des Lebens" zur Aufführung. Donnerslag findet die Erstaufführung der Operette „Der S ch ä tz m e i st er" von Ziehrer statt. Freitag geht als zweite Vorstellung der 2. Serie des Operelten-Aboirnemesüs die Operette „W aldmeister" in Szene. V In dem glänzenden Nahmen des Neuen Deutschen Theaters zu Prag wird der „D r e s d n c r O r p h e u s" mit Frau Kammersängerin Erika Wedekind kommenden Sonntag unter der Leitung des Herrn Albert Kluge ein großes Konzert geben, für das die musikvcrständigcn Kreise Prags sich lebhaft interessieren. Mit einem erlesenen Programm, das jedenfalls die Leistungsfähigkeit nach allen Seiten beweist, tritt der hervorragende Gcsangskörper dort aus: Vier altllassische Kompositionen aus dem 13. bis 17. Jahrhundert eröffnen die Aufführung sPalestrina: „O bono -lasu": Isaak: „Innsbruck, ich muß dich lassen": de la Hole: Minnelied: Fricderici: Geiell- schastsliedj. Den zweiten Cborteil bilden iüns Kompositionen . A. Käyl, aus neuer Zcik (von Robert Volkmann C. H. Döring, der Frau Fluth aus den „Lustigen Weibern", Gesänge von Mozart, sowie Lieder von Schumann und R. Strauß gewählt. ckFrk Mir« «bendrotb. eine Sckiwesler unterer Kammer sängerin Frau Irene «bendrotb, ift, nachdem sie wäbrevd der Sommer monate inii .itammertSngenn Frl. Natalie Säuisch fleihiq ihr Dvertoir studiert und ihre kiinsileriiche Ausbildung gepflegt, für die Atienburg « r Hosbükme als Sängerin a» erster Stell« stir niehrcre Zabrr verpflichlet wor den. In diesem Engagement ist sie bereits ost mit grobem Erfolge aus getreten sTie „Literarische Gesellschaft" «tvfsuete vorgestern im Kvnzertiaale des städtischen AnsstelliingSpalgsies die Reihe ihrer Troian, der liebenswürdige Redakteur des oft gar nicht liebens würdige» „Kladderadatsch", das Podium, um in der ihn sicher, Manier zahlreiche seiner anmutigen nnd lcinrffgei chtc vor- cnman» mretverger Ltrape wi, r Leiitnnasiätstgkett unserer heimischen euanlü ablegt. Wie die Figur, die eiiumetem bat und durchweg aus taa, den v. oder 10. November, soll zu einer W e i h na ch t« d es ch, r u ng, ___ armenAlten der Stnescner Gemeinde verivendettverd Wirkung haben sich hervorragende künstlerische S finden lassen. ^ ff Für wenige Stunden war gestern mittag im Vestibül des Stä »bebau sek d»c den Turm dÄ Gebäudes abschließende Figur sur Interessenten zur «chau gestellt. Das Standbild, haS von Herr» Geheinnat Professor Schilling entworfen und modelliert ist. stellt die Snronto dar. «ine hvchgewachsene weibliche Figur, die in der erhobenen Rechten den Sperr bält, während di« Link« sich auf den mit dem Rautrnbande geschmückten Schild stützt. DaS Werk intrressiert weniger durch seine künstlerischen, al« durch seine technischen Qualitäten: eS ist nämlich aus 1>p, Millimeter starkem Kupfer hcracstellt, das mit dem Hammer bearbeitet Wochen ist. Bei der Schwierigkeit imd Kostspieligkeit de» Verfahrens ist es doppelt interessant, einer solchen Arbeit zu begegnen, die aus de» Werkstätten von A G Püschmann lFrelberger Straße 101- bcrvolgeganaen ist und von der st " - Industrie ein neues schönes Zeu eine Gesamthöhe von 280 Zent großen Platten heraesiellt ist. von ihren, hohen Standplatz« aus wirke» wird, lützt sich erst nach der endgültigen Fertigstellung des Baues beurteilen. ff Ein« „Inter nationalepbotographischeAu». lluna -wird der „Verein zur Förderung der Photographie Berlin in den Monate» Juli. August und September 1908 den prachtvollen Räumen deS neuen AbgeordneteichauseS zu rlin veranstalten. Dir AnSstelluna soll da- Geiauttgebt« wlssenschastlicheu, technischen und künstlerischen Photographie, ie der photographische» Industrie umfassen, ff Direktor Laute» bürg hat sich über die Pachtung deSBerlinerNeuen Theaters mit Direktor Reinhardt bisher nicht einigen können. Reinhardt verlangt nämlich als Abslndungssumme 220 000 Mark und außerdem sur den Theater, fundus den Betrag von IM 000 Mark, also eine Gesamtsumme von 380 000 Mark, die demDirektor Laulenbnrg viel zu hoch erscheint. — Uns auch. ff Außer dem Schauspiel „Stein unter Steinen" hat Suderma » n, wie in einigen Blättern mitgeteilt wird, ein weiteres, den Abend süllendes Schauspiel vollendet; eS führt den Titel „Das Blumenboo t", spielt in einem alte», vornehmen KäusinannShause und dürfte noch vor der Aufführung öffentlich inl Druck erscheinen. Ferner hat Sudermann noch ein anderes Bühnemverk sertiagestellt, «inen Einakter, der „Die Licht- der" betitelt ist. ff Die ErHLltung des L^auch städter Theaters b ä Samson machte , „II. I VI. nnd Dalila , VII. II^II Bühnen, zuerst in Weimar von Liszt, 18! Oper in Paris erschien. Saint-Sasns hat gelchrieben. Sehr bedeutend ist er als j znlesen, die, znm Teil schon bekannt, mit ibrem genintlichen To» den, - Autor neue ,zrc»»de warben und samt nnd sonders lebhaft applan- j diert wurde». Nach dem Berliner Trojan kam der augenblicklich in ^ ! Dresden lebende treffliche Romancier Ottomar Enking znWorte, ! ein noch jüngerer, vielversprechender Vertreter der Heimatkunst, ! ein Talent von höchst persönlicher Note, daS bereits ansreichcnae Proben in zwei oder drei eigenartigen Romanen gegeben hat. 1 Der Dichter InS zuerst ein Kapitel ans seinem bereits vor mehreren > Iahrcn erichienenen Roman „Familie P. C. Behm" vor, das sich in , einerböchstdetaillierten, abernnaemrin stlmmnngsvollkn Klelnmnlerei ' gefällt, um sodann ein Brnchstnck von dramatischer Kraft nnd ! plastischer Anschaulichkeit ans einem noch nngedruckten Roma» znm Vortrag zu bringen. Auch Enking wnrde mit lebhaftem Bei fall ausgezeichnet, was um so mehr besagen will, als das Publi kum durch die leichten Trojanschen Poesien ganz und gar nicht aus schwerere Kost vorbereitet war. ! ff Hente abend >48 Uhr findet der RezitationS- ! Abend von Cejky Geißler, dem daS Thema: ..Der ! Humor in der deulschen Poesie" zu gründe liegt, im Musenhause statt. ff Eine geistlich« Musi kaufführung, wie sie scheint, wie der „Voss. Ztg." aus Weimar geschrieben wird, nun mehr gesichert, wenn der Vorschlag der preußischen Staats regierung vom Provinzialausschuß in Halle, der zurzeit seine Sitzungen abhält, angenommen wird, daß nämlich das Bad Lauchstädt vom Staate unentgeltlich heraestellt und ein einmaliger Zuschuß von 10 000 Mark zur Ausführung der notwendigsten Reparaturen au den Gebäuden, einschließlich des Theaters, ge- gewährt werden soll. Auch wird daran gedacht, im Theater un Frühyerhstc jedes Jahres einen Zyklus klassischer Vorstellrnlgc» zu veranstalten. Der Provinzialausschuß steht dem Angebote freundlich gegenüber. ff Die großartigen Räume der Heidelberger Uni versitätsbibliothek sind nunmehr in Gebrauch ge nommen worden. Die Zahl der untergebrachtcn Bände beträgt 450OM. Die einzelnen Stockwerke sind nur 2^2 Meter hoch, so daß überall die höchsten Bücherslände mit der Hand erreicht werden können. ff Am Westchor deS Domes zn Trier, wo ma» kürzlich, wie berichtet wurde, ein prächtiges Freskogeinälde des heiligen Michael fand, ist jetzt ei» wertvolles Fres ko b ild des heiligen Petrus, aus dem 15. Jahrhundert stammend, entdeckt worden. ff Camille Sa int-Sab ns ist vorgestern siebzig Jahre alt geworden. Ai» 9. Oktober 1835 in Paris ge boren, studierte der junge Taint-Saöns, der in seinem 10 Lebens jahre schon sein erstes Konzert gegeben hatte, am Konservatorium einer Vaterstadt Musik. Benvist, Halsv» und ipäter auch Gou » od waren seine Lehrer. In mißlichen Verhältnissen, schlug der junge Musiker zunächst die Organiileiilansbah» ein. während der er dann auch zahlreiche Kirchenmusik geschaffen hat. Vom Jahre 1870 an lebte aber Laint-Savns ganz seiner Kunst. Als K l a v i c rv i r t u o s e bereiste er zunächst die europäischen Hgupt- städte, um sich dann der Op e r n l o in P o s i t i o n zn widmen. Im Jahre l872 erschien der Tonincistcr zum ersten Male mit einer Oper ..l-u prineer>8v.i >r»>6" mit bestem Erfolg auf dem Plane. Einen Haupttreffer machte Saint-Saöns dann im Jahre 1877 mit freilich erst aus deutsche» 1802 erst an der Großen hat im ganzen 15 Opern Sinfoniker. Auch als Mnsikschustsieller und Musikkritiker ist er bekannt ge worden. Nnvergessc» sollen ihm vor allem scine begeisterten Kritiken ans Bayreuth im Jahre 1876 sein. U. a. schrieb der französische Meister damals über die „Walküre": „Melodische Blumen voll köstlichen DnftcS sprossen bei jedem Schritt hervor, nnd daS Orchester wiegt wie ein endloser Ozean die beiden Liebenden auf seinen zauberischen Wogen. Hier haben wir das Theater der Zukunft, weder die Oper noch das ernsache Drama wird jemals so tiefe Gefühle in der Seele erwecke». Wenn der Komponist in keiner anderen Szene wie in dieser tgemeint ist die Liebesszene) einen vollständigen Erfolg rrrnnae» hätte, so würde das als Beweis genügen, daß sein Ideal nicht unerreichbar ist, denn der Fall ist hier entschieden. Tansrnd Kritiker, die zehn Jahre lang täglich tausend Zeilen schreiben, könnten dieses Wer! so wenig schädigen, wie der Atem eines Kindes die ägyptischen Pyramiden nmznblasen vermag." lieber die „Götterdämmerung" schrieb dann Saint-Sasns: „Von der Höhe des letzten Aktes der „Götterdämmerung" erscheint das ganze Werk in seiner über natürlichen Großartigkeit wie die Alpenkette vom Gipfel des Montblanc." Was will cs dagegen bedeuten, daß in einer üblen Laune späterhin der heißblütige Franzose auch einmal über Wagner und deutsche Knust sich wenig respektvoll geäußcrt hat. Saiiit-SadiiS ist Mitglied der fra nz ö s i s ch e n A k a d e m i e der schönen Künste und Ritter deS preußischen Ordens kor, r Is mörits für Kunst und Wissenschaft. Während des Druckes eingegangene Neueste Drahtniel-,Niger». GlückSburg. Prinz Eitel Friedrich l»at sich mit der Herzogin Sophie Charlotte von Oldenburg verlobt. Prag. Der Landtag wurde wieder eröffnet. Nach Erledigung der Tagesordnung wurde die Sitzung ahne Zwischen fall geschlossen. Vor Beginn der Sitzung veranstalteten die Sozialdemokraten eine Kundgebung für das allgemeine und gleiche Wahlrecht, woran sich etwa 50 000 Arbeiter betei ligten. Die meisten Fabriken feierten. Die Manifestanten be gaben sich in langem Zuge zum Oberstlandmarschall, sowie zum Statthalter, welchen eine Deputation einen Protest gegen die beabsichtigte Wahlordnung für den Böhmischen Landtag und dos Kurienshstem überreichte. Beide erwiderten, daß einer so wichtigen Frage volle Aufmerksamkeit geschenkt werde und daß die Bestrebungen zur Erweiterung des Wahlrechtes mit dem ge botenen Interesse verfolgt würden. Hierauf löst« sich der Zug in voller Ruhe auf; der Verkehr, welcher vorher unterbrochen war, wurde wieder ausgenommen, und die Läden, welch« ge schloffen worden, wieder geöffnet. Christiania. Die Stört hingS-Session Word« heute geschloffen. Auf eine Anfrage, ob der Staatsminister Michelsen sich an das dänische Königshaus gewandt, bemerkte der Storchings-Präsident. daß der StvatSminister jedenfalls nicht als Chef der Regierung einen solchen Schritt getan Hab«. Die neue StorthiiigK-Session beginn» morgen. Petersburg. Aus RcgierungSkrrisen verlautet, daß di« Gründung eines PolizeiminrstcriumS, welchem Polizei und Gendarmerie unterstellt werden sollen, geplant sei: für den Posten des PvlizeiniinisterS kandidiere der MinistergshH« Trepow.